[0001] Die Erfindung betrifft einen Dichtkopf zum Zuführen eines Wärmeträgermediums, insbes.
eines Wärmeträgeröls, zu einem rotierenden Drucksystem, wie einer Trockentrommel,
Heizwalze oder dergl., bestehend aus einem an das Drucksystem angeschlossenen rohrförmigen
Rotor und einem über mittels Fett oder Öl geschmierten Wälzlager auf dem Rotor angeordneten
stillstehenden Dichtkopfgehäuse mit mindestens einem Anschlußstutzen für eine das
Wärmeträgermedium führende Anschlußleitung, wobei im Inneren des Dichtkopfgehäuses
der Rotor in offener Verbindung mit dem Anschlußstutzen steht und axial zwischen dem
Anschlußstutzen und den Wälzlagern eine den Rotor gegen die Wand des Dichtkopfgehäuses
abdichtende Gleitringdichtung angeordnet ist.
[0002] Ein derartiger Dichtkopf ist beispielsweise aus der EP 0 448 730 bekannt und hat
sich in der Praxis außerordentlich bewährt. Zu beachten ist jedoch, daß diese Lösung
einen erhöhten Aufwand wegen der Zirkulation eines Vorlagemediums erfordert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch konstruktive Weiterentwicklung einen
Dichtkopf der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß bei vereinfachtem Aufbau
gleichwohl ein Betrieb bei Maximaltemperatur des Wärmeträgermediums ermöglicht wird,
ohne daß ein erhöhter Verschleiß insbesondere im Dichtungsbereich auftritt.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Gleitringdichtung von
einem am Dichtkopfgehäuse angeordneten Kühlflansch umschlossen ist, der sich axial
beidseits zur Gleitringdichtung erstreckt, und daß an der dem Anschlußstutzen zugewandten
Seite der Gleitringdichtung ein den Raum zwischen dem Rotor und dem Dichtkopfgehäuse
bis auf einen verbleibenden schmalen Ringspalt abdichtendes Isolierelement vorgesehen
ist.
[0005] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß trotz
reduzierter Aufwendungen, wie die Durchführung von einfachen Kühlmaßnahmen sowie die
Anbringung eines einfachen Isolierelementes ein sicherer Betrieb bei Maximaltemperatur
des Wärmeträgermediums möglich wird, ohne daß Standzeitprobleme an der Dichtung auftreten.
[0006] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Isolierelement zweckmäßigerweise
als am Dichtkopfgehäuse festgelegtes Hülsenteil gestaltet, wobei die dem Anschlußstutzen
zugewandte Seite als radial vorstehender Innenflansch ausgebildet ist, dessen Mantelfläche
die Begrenzung des Ringspaltes als Begrenzung zum Motor hin bildet. Auf diese Weise
wird zunächst eine deutliche Wärmeisolierung zum Anschlußstutzen hin erreicht.
[0007] Dabei ist es weiter von Vorteil, wenn sich das Isolierelement axial gegen den Kühlflansch
abstützt, da somit eine nahtlose Isolierung bis zum Kühlflansch hin erreicht wird.
Dazu ist im Rahmen der Erfindung zweckmäßigerweise vorzusehen, daß das Isolierelement
aus einem Material von geringer Wärmeleitfähigkeit besteht.
[0008] Eine weitere Verminderung der Temperatur im Bereich der Gleitringdichtung wird dadurch
erreicht, daß der Kühlflansch eine ringförmige Kühlkammer für ein durchströmendes
Kühlmedium aufweist. Hierzu empfiehlt es sich weiter, daß die Kühlkammer mit je einem
diametral zueinander angeordneten Zu- bzw. Ablauf versehen ist. Dadurch ist eine vollständige
Trennung dieses Kühlkreislaufes gewährleistet, so daß die Kühlung wahlweise mit Schmieröl
oder auch lediglich mit Kühlwasser erfolgen kann.
[0009] Darüber hinaus wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, daß auf der dem Anschlußstutzen
abgewandten Seite der Gleitringdichtung zwischen dem Dichtkopfgehäuse und dem Rotor
ein eine geschlossene Kammer bildendes Dichtelement angeordnet ist, wobei in die Kammer
ein Befüllstutzen für ein vorzugsweise flüssiges Medium mündet. Diese Kammer kann
mit einer geeigneten Flüssigkeit ohne Druck über den Befüllstutzen befüllt werden,
wodurch eine chemische Reaktion zwischen dem Luftsauerstoff und der über die Gleitringdichtung
übertretenden Ölleckage verhindert wird.
[0010] Schließlich besteht noch in an sich bekannter Weise die Möglichkeit, eine zusätzliche
Isolierung zum Innenraum des Rotors hin in der Weise vorzunehmen, daß der Rotor in
dem sich über die Gleitringdichtung bzw. das Dichtungselement und die Lager erstreckenden
Bereich doppelwandig ausgebildet ist.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert; es
zeigen:
- Fig. 1
- den Dichtkopf im Querschnitt dargestellt,
- Fig. 2
- eine Detailansicht des Gegenstandes nach Figur 1.
[0012] Der in der Zeichnung dargestellte Dichtkopf 1 dient zum Zuführen eines Wärmeträgermediums,
insbesondere eines Wärmeträgeröls, zu einem rotierenden Drucksystem 2, beispielsweise
einer Trockentrommel, Heizwalze oder dergleichen, das in der Zeichnung nur mit seiner
Anschlußeinrichtung angedeutet ist. Dazu besteht der Dichtkopf 1 aus einem an das
Drucksystem 2 angeschlossenen rohrförmigen Rotor 3 und einem über zwei Wälzlager 4
auf dem Rotor 3 angeordneten stillstehenden Dichtkopfgehäuse 5, das einen Anschlußstutzen
6 für eine das Wärmeträgermedium führende, in der Zeichnung nicht näher dargestellte
Anschlußleitung besitzt. Im Inneren des Dichtkopfgehäuses 5 steht der Rotor 3 am offenen
Rohrende über Öffnungen 7 in unmittelbarer Verbindung mit dem Anschlußstutzen 6, so
daß das Wärmeträgermedium durch den Anschlußstutzen 6 und den Rotor 3 in das Drucksystem
gelangen kann. Axial zwischen dem Anschlußstutzen 6 und den Wälzlagern 4 ist eine
Gleitringdichtung 8 angeordnet, die den Rotor 3 gegen die Wand des Dichtkopfgehäuses
5 abdichtet. Diese Gleitringdichtung 8 besteht vorzugsweise aus einem über einen Faltenbalg
9 am Rotor 3 befestigten Dichtungsring 10 und einem am Dichtkopfgehäuse 5 feststehend
angeordneten Dichtungsring 11.
[0013] Die Gleitringdichtung 8 ist von einem am Dichtkopfgehäuse 5 angeordneten Kühlflansch
12 umschlossen, der sich axial beidseits zur Gleitringdichtung 8 erstreckt.
[0014] Ferner ist an der dem Anschlußstutzen 6 zugewandten Seite der Gleitringdichtung 8
ein den Raum zwischen dem Rotor 3 und dem Dichtkopfgehäuse 5 bis auf einen verbleibenden
schmalen Ringspalt 13 abdichtendes Isolierelement 14 vorgesehen.
[0015] Das Isolierelement 14 ist im einzelnen als am Dichtkopfgehäuse 5 festgelegtes Hülsenteil
gestaltet, wobei die dem Anschlußstutzen 6 zugewandte Seite als radial vorstehender
Innenflansch ausgebildet ist. Die innere Mantelfläche dieses Innenflansches bildet
die Begrenzung des Ringspaltes 13 zum Rotor 3 hin. Die axiale Höhe dieses Innenflansches
beeinflußt dabei die Breite des Ringspaltes 13, wodurch die Zirkulation von Wärmeträgermedium
zwischen dem äußeren Bereich der Gleitringdichtung 8 und dem durchströmten Bereich
am Anschlußstutzen 6 und den Öffnungen 7 weitgehend unterbunden und somit die Temperatur
des Wärmeträgermediums im Dichtungsbereich deutlich reduziert wird. Im übrigen stützt
sich das Isolierelement 14 axial gegen den Kühlflansch 12 ab, so daß, da das Isolierelement
14 zweckmäßigerweise aus einem Material geringer Wärmeleitfähigkeit besteht, eine
durchgehend wärmeisolierende Wirkung bis hin zum Kühlflansch 12 erreicht wird.
[0016] Der Kühlflansch 12 weist, wie sich insbesondere aus der Figur 2 ersehen läßt, eine
ringförmige Kühlkammer 15 auf, die von einem Kühlmedium durchströmt wird. Dazu ist
die Kühlkammer 15 mit je einem diametral zueinander angeordneten Zu- bzw. Ablauf 16,17
versehen. Als Kühlmedium kann eine Vielzahl jeweils geeigneter Flüssigkeiten zum Einsatz
kommen, da dieser Kühlkreislauf in sich abgeschlossen ist, also keine Berührung beispielsweise
mit dem Wärmeträgermedium auftreten kann. Insbesondere wird hierfür Schmieröl oder
auch einfaches Kühlwasser zur Anwendung kommen.
[0017] Auf der dem Anschlußstutzen 6 abgewandten Seite der Gleitringdichtung 8 ist zwischen
dem Dichtkopfgehäuse 5 und dem Rotor 3 ein eine geschlossene Kammer 18 bildendes Dichtelement
19 angeordnet. Diese so gebildete Kammer 18 kann über einen Befüllstutzen 20 mit einem
vorzugsweise flüssigen Medium gefüllt werden, wodurch verhindert wird, daß eine chemische
Reaktion der über die Gleitringdichtung 8 in diese Kammer 18 gelangenden Ölleckage
mit Luftsauerstoff auftreten kann.
[0018] Der Rotor 3 ist in dem sich über die Gleitringdichtung 8 bzw. das Dichtungselement
19 und die Lager 4 erstreckenden, mit der Bezugsziffer 21 versehenen Bereich doppelwandig
ausgebildet, wodurch ergänzend der Wärmetransport vom Rotor 3 her zur Gleitringdichtung
8 vermindert wird.
1. Dichtkopf zum Zuführen eines Wärmeträgermediums, insbes. eines Wärmeträgeröls, zu
einem rotierenden Drucksystem (2), wie einer Trockentrommel, Heizwalze oder dergl.,
bestehend aus einem an das Drucksystem (2) angeschlossenen rohrförmigen Rotor (3)
und einem über mittels Fett oder Öl geschmierten Wälzlager (4) auf dem Rotor (3) angeordneten
stillstehenden Dichtkopfgehäuse (5) mit mindestens einem Anschlußstutzen (6) für eine
das Wärmeträgermedium führende Anschlußleitung, wobei im Inneren des Dichtkopfgehäuses
(5) der Rotor (3) in offener Verbindung mit dem Anschlußstutzen (6) steht und axial
zwischen dem Anschlußstutzen (6) und den Wälzlagern (4) eine den Rotor (3) gegen die
Wand des Dichtkopfgehäuses (5) abdichtende Gleitringdichtung (8) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitringdichtung (8) von einem am Dichtkopfgehäuse (5) angeordneten Kühlflansch
(12) umschlossen ist, der sich axial beidseits zur Gleitringdichtung (8) erstreckt,
und daß an der dem Anschlußstutzen (6) zugewandten Seite der Gleitringdichtung (8)
ein den Raum zwischen dem Rotor (3) und dem Dichtkopfgehäuse (5) bis auf einen verbleibenden
schmalen Ringspalt (13) abdichtendes Isolierelement (14) vorgesehen ist.
2. Dichtkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Isolierelement (14) als am Dichtkopfgehäuse (5) festgelegtes Hülsenteil gestaltet
ist, wobei die dem Anschlußstutzen (6) zugewandte Seite als radial vorstehender Innenflansch
ausgebildet ist, dessen Mantelfläche die Begrenzung des Ringspalts (13) zum Rotor
(3) hin bildet.
3. Dichtkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Isolierelement (14) sich axial gegen den Kühlflansch (12) abstützt.
4. Dichtkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Isolierelement (14) aus Material von geringer Wärmeleitfähigkeit besteht.
5. Dichtkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlflansch (12) eine ringförmige Kühlkammer (15) für ein durchströmendes Kühlmedium
aufweist.
6. Dichtkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammer (15) mit je einem diametral zueinander angeordneten Zu- bzw. Ablauf
versehen ist.
7. Dichtkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Anschlußstutzen (6) abgewandten Seite der Gleitringdichtung (8) zwischen
dem Dichtkopfgehäuse (5) und dem Rotor (3) ein eine geschlossene Kammer (18) bildendes
Dichtelement (19) angeordnet ist, wobei in die Kammer (18) ein Befüllstutzen (20)
für ein vorzugsweise flüssiges Medium mündet.
8. Dichtkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (3) in dem sich über die Gleitringdichtung (8) bzw. das Dichtungselement
(19) und die Lager (4) erstreckenden Bereich doppelwandig (21) ausgebildet ist.