[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung mit mindestens zwei im
wesentlichen übereinander angeordneten Sortierzellen jeweils zum Aufnehmen eines Sortiergutes,
einer der Sortierzelle zugeordneten horizontalen Beladeebene und mit einer Fahreinheit,
an der die Sortierzellen angebracht sind, zum Verfahren der Sortierzellen von der
jeweiligen Beladeebene zu einer der Sortierzelle zugeordneten horizontalen Abwurfebene.
[0002] Zum Ausführen von Sortieraufgaben insbesondere in Handel und Industrie sind Sortiervorrichtungen,
sogenannte Sorter, bekannt, die ein Sortiergut gesteuert von einer Beladeebene zu
einer bestimmten Abwurfebene transportieren. Dazu weisen die Sorter in der Regel Einheiten
auf, die als Fahreinheit in einem Führungssystem, zum Beispiel einem Schienensystem,
laufen. Zur Aufnahme eines Sortiergutes ist an der Fahreinheit eine Sortierzelle,
zum Beispiel eine Kippschale oder ein horizontal verlaufender Fördergurt als sogenannter
Quergurt, angebracht. Um mit einer Fahreinheit mehrere Sortiergutstücke zu transportieren,
sind Hochleistungssortieranlagen bekannt, bei denen an einer Fahreinheit mehrere Sortierzellen
übereinander angeordnet sind. Der vertikale Abstand zwischen zwei übereinanderliegenden
Zellen entspricht dann im wesentlichen dem vertikalen Abstand und dem Niveau der Beladevorrichtungen
und der Sortierziele. Solche Sortierziele sind zum Beispiel Ebenen eines Regalsystems,
in das das Sortiergut eingeordnet werden soll. So können bei den bekannten Hochleistungssortieranlagen
zum Beispiel mit drei übereinander angeordneten Sortierzellen die Beladung einer Fahreinheit
in drei Ebenen stattfinden, und die Sortiergutstücke werden dann in diesen drei Ebenen
auch an die Sortierziele abgegeben. Beladeebene und Abwurfebene sind dabei einander
jeweils fest zugeordnet.
[0003] Bekannt sind auch Sortiervorrichtungen mit Niveauwechselmöglichkeit. Hier nimmt eine
Fahreinheit ein Sortiergutstück in einer Ebene auf und kann es durch einen entsprechenden
Hubmechanismus, der gesteuert auf verschiedene Niveaus verfahrbar ist, in mehreren
Ebenen abgeben. Je mehr Abgabeebenen dabei ansteuerbar sind, desto mehr Sortierziele
können von einer solchen bekannten Vorrichtung erreicht werden, desto höher ist aber
auch der technische Aufwand für diesen Niveauwechsel sowohl bezüglich der Steuerung
als auch bezüglich der Vorrichtungskinematik.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sortiervorrichtung zu
schaffen, die bei einfachem Aufbau die Verteilung von Sortiergut auf mehrere Niveaus
erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einer Sortiervorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Eine erfindungsgemäße Sortiervorrichtung hat mindestens zwei im wesentlichen übereinander
angeordnete Sortierzellen, die jeweils mindestens ein Sortiergutstück von einer Beladevorrichtung
aufnehmen können. Des weiteren weist die erfindungsgemäße Sortiervorrichtung eine
Fahreinheit auf, an der die Sortierzellen angebracht sind und die die Sortierzellen
von der jeweiligen Beladevorrichtung zu einer Abwurfebene verfahren kann. Erfindungsgemäß
ist nun der vertikale Abstand zwischen zwei übereinander angeordneten Sortierzellen
gleich dem vertikalen Abstand zweier übereinander angeordneter Beladebenen und gleich
dem vertikalen Abstand zwischen der oberen und der unteren Ebene von mindestens einem
ersten und einem zweiten Paar übereinander angeordneter Abwurfebenen, und die zwei
so beabstandeten Sortierzellen lassen sich mit dem vertikalen Abstand, der dabei gleich
bleibt, gemeinsam vom Niveau eines Ebenenpaares zum Niveau eines anderen Ebenenpaares
verfahren.
[0007] So können entsprechend der Anzahl der übereinander angeordneten Ebenenpaare die übereinander
angeordneten Sortierzellen ihre transportierten Sortiergutstücke auf eben so viele
Sortierzielebenen verteilen.
[0008] Bevorzugt sind dabei zwei übereinander angeordnete Sortzierzellen genau zwei Paare
übereinander angeordneter Abwurfebenen (mit dem Abstand der Sortzierzellen zwischen
ihrer jeweiligen oberen und unteren Ebene) zugeordnet, und so ist die Hubhöhe der
gemeinsam vertikal verfahrbaren Sortierzellen vorzugsweise gleich dem vertikalen Abstand
zwischen den Ebenenpaaren. Mit anderen Worten lassen sich diese Sortierzellen jeweils
zwischen dem Niveau einer oberen zugeordneten horizontalen Abwurfebene und einer unteren
zugeordneten horizontalen Abwurfebene verfahren.
[0009] Ein besonders bevorzugt einfacher Aufbau ergibt sich, wenn die übereinander angeordneten
Abwurfebenen vertikal gleich von einander beabstandet sind und dabei der vertikale
Abstand der übereinander an der Fahreinheit angebrachten Sortierzellen doppelt so
groß ist wie der vertikale Abstand zwischen Abwurfebenen. So wird für eine bestimmte
Anzahl gleichmäßig übereinander beabstandeter Abwurfebenen nur genau die halbe Anzahl
von Sortierzellen benötigt, die dann jeweils zwischen dem Niveau einer ersten zugeordneten
Abwurfebene und dem Niveau einer zweiten zur ersten benachbarten zugeordneten Abwurfebene
verfahrbar sind.
[0010] Die Abwurfebenen können Ebenen eines Regalssystems sein, zum Beispiel in dessen Gängen
die Fahreinheit zum Beispiel entlang von Schienen, die zum Beispiel unter der Decke
einer die Anlage aufnehmenden Halle angebracht sind, verfahrbar sind. Die Sortierzelle
kann eine Kippschale aufweisen, die für viele unterschiedlichen Güter zum Beladen,
Transport und Abwurf am Sortierziel geeignet ist.. Die Sortierzelle kann auch einen
Fördergurt aufweisen, insbesondere einen Quergurt, der vorzugsweise quer zur Fahrtrichtung
der Fahreinheit horizontal verläuft und so das Sortiergut von einer Beladeebene zum
Beispiel eines Hochregals, an dem die Fahreinheit vorbeifährt aufnimmt und nach dem
Transport in einer Abwurfebene zum Beispiel des Regalsystems wieder absetzt.
[0011] Vorzugsweise hat die Sortiervorrichtung mindestens eine zweite Fahreinheit mit Sortierzellen,
die auf den Niveaus der übereinander angeordneten Beladeebenen und/oder Abwurfebenen
fest befestigt und nicht verfahrbar sind. Dies spart Herstellungskosten durch reduzierten
technischen Aufwand. Diese Fahreinheiten mit niveaufixierten Sortierzellen genügen
aber zum Transport von Sortiergut, bei dem ein Niveauwechsel nicht erforderlich ist,
und lassen sich von einer Steuerung entsprechend gesteuert einsetzen.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
[0013] Figur 1a zeigt eine erfindungsgemäße Sortiervorrichtung in schematischer Schnittansicht, bei
der jeweils zwei der übereinander angeordneten Sortierzellen auf das Niveau eines
Abwurfebenenpaares gefahren sind,
[0014] Figur 1b zeigt die Sortiervorrichtung nach Figur 1a, bei der die zweiten übereinander angeordneten
Sortierzellen auf das Niveau einer zweiten Abwurfebenen gefahren sind,
[0015] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht einer Sortiervorrichtung mit zwei Fahreinheiten mit vertikal
verfahrbaren Sortierzellen und zwei Fahreinheiten mit vertikal fixierten Sortierzellen
in einander abwechselnder Reihenfolge in schematischer Seitenansicht und
[0016] Figur 3 zeigt eine äußerst schematische Seitenansicht einer weiteren Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung.
[0017] Figur
3 zeigt ein Zielsystem
2 mit insgesamt neun Sortierabwurfebenen
4. Des weiteren zeigt Figur 3 eine Fahreinheit
6, an der drei Sortierzellen
8 übereinander angeordnet sind. Die Fahreinheit
6 ist an einer Schiene
10 unter dem Dach
12 einer Halle verfahrbar angebracht. Der vertikale Abstand zwischen den oberen beiden
Sortierzellen
8 gleicht dem vertikalen Abstand zwischen der oberen und der unteren Ebene eines ersten
Paares
14, eines zweiten Paares
16 und eines dritten Paares
18 der übereinander angeordneten Abwurfebenen
4. Die Sortierzellen sind mit gleichbleibendem vertikalem Abstand zueinander vertikal
verfahrbar, und zwar so, daß die beiden oberen Sortierzellen vom Niveau eines Ebenenpaares
14 zum Niveau eines der anderen Ebenenpaare
16 oder
18 verfahrbar ist. Entsprechendes gilt für die beiden unteren Sortierzellen und ihren
Abstand zueinander bezüglich weiter unten im Regal
2 angeordneten Abwurfebenenpaaren
20, 22, 24.
[0018] Mit Blick auf Figur 1a und b ist eine Fahreinheit
6' erkennbar, die ebenfalls entlang einer Schiene
10' horizontal verfahrbar ist. Drei Sortierzellen
8' in Form von Quergurten sind mit gleichen Vertikalabständen zueinander übereinander
angebracht und gemäß Figur 1b teleskopisch nach unten aus der Fahreinheit
6' ausfahrbar. Die hier als parallel zueinander verlaufend dargestellten von der Fahreinheit
6' weg abschüssigen Abwurfebenen
4' eines Regalsystems
2' haben vertikal gleiche Abstände von einander. Die vertikalen Abstände der Abwurfebene
4' sind dabei halb so groß wie die vertikalen Abstände der Sortierzellen
8' von einander. So können die Sortierzellen mit gleichbleibendem vertikalem Abstand
zueinander eine Hubbewegung jeweils zwischen dem Niveau einer oberen Abwurfebene (Stellung
gemäß A und der jeweils darunter benachbarten Abwurfebene ausführen) in der Position,
die gemäß Figur 1b erreicht ist. Zum Beispiel von einer Computersteuerung entsprechend
programmiert, kann jede der Sortierzellen
8' den Quergurt entsprechend dem angedeuteten horizontalen Pfeil dann nach links oder
rechts betätigen und so das Sortiergurt (nicht dargestellt), das auf dem Quergurt
der Sortzierzelle transportiert wurde, entsprechend nach links oder rechts in die
Abwurfebene
4' des Regalsystems
2' abwerfen. Die Hubbewegung der Sortierzellen
8' zwischen der oberen Position gemäß Figur 1a und der unteren Position ermöglicht eine
vereinfachte Steuerung und Kinematik des Hubmechanismus, weil nur eine Bewegung zwischen
einer oberen und einer unteren Endlage zum Beispiel gegen Anschläge (nicht dargestellt),
die sich konstruktiv einfach ausgestalten lassen, ohne notwendige Zwischenpositionierung
erforderlich ist.
[0019] In Figur 2 ist erkennbar, wie vier Fahreinheiten
6', 6" der Reihe nach auf einer Schiene
10' horizontal verfahrbar sind, wobei jede zweite Fahreinheit
6" Sortierzellen
8" aufweist, die an der Fahreinheit
6" vertikal fixiert befestigt sind, während die Sortzierzellen
8' an den übrigen Fahreinheiten
6' mit gleichbleibenden Vertikalabstand zueinander vertikal verfahrbar sind.
1. Sortiervorrichtung mit
- mindestens zwei im Wesentlichen übereinander angeordneten Sortierzellen jeweils
zum Aufnehmen eines Sortiergutes von einer Beladevorrichtung und mit
- einer Fahreinheit, an der die Sortierzellen angebracht sind, zum Fahren der Sortierzellen
von der jeweiligen Beladevorrichtung zu einer der Sortierzelle zugeordneten Abwurfebene,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der vertikale Abstand zwischen zwei der übereinander angeordneten Sortierzellen dem
vertikalen Abstand zwischen der oberen und der unteren Ebene von mindestens einem
ersten und einem zweiten Paar von übereinander angeordneten Abwurfebenen gleicht und
- daß die zwei der Sortierzellen mit gleichbleibendem vertikalem Abstand gemeinsam vom
Niveau eines Ebenenpaares zum Niveau eines anderen Ebenenpaares verfahrbar sind.
2. Sortiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die übereinander angeordneten Abwurfebenen vertikal gleich voneinander beabstandet
sind und
- daß der vertikale Abstand der übereinander angeordneten Sortierzellen das Doppelte des
vertikalen Abstandes der Abwurfebenen ist.
3. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hubhöhe der gemeinsam vertikal verfahrbaren Sortierzellen gleich dem vertikalen
Abstand zwischen zwei übereinander angeordneten Abwurfebenen ist.
4. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sortierzelle eine Kippschale oder einen Quergurt aufweist.
5. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Regalsystem oder Rutschensystem die Abwurfebenen aufweist.
6. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens eine zweite Fahreinheit, an der Sortierzellen auf den Niveaus von übereinander
angeordneten Abwurfebenen befestigt und nicht verfahrbar sind.