[0001] Die Erfindung betrifft Bauteile, wie Rahmen, Flügel, Füllungen, Pfosten und Riegel
und dergleichen für Fenster und Türen aus Holz oder Kunststoff für Gebäude.
[0002] In letzter Zeit mehren sich in der Bevölkerung Bedenken, die von modernen Sendeanlagen
für Mobilfunk, Rundfunk, Satellitenfunk und dergleichen ausgesandten hochfrequenten
elektromagnetischen Wellen könnten gesundheitliche Schäden auslösen. Da diese Sendeanlagen
in zunehmender Anzahl und häufig auch in unmittelbarer Nähe zu Wohn- und Gewerbegebieten
errichtet werden, diskutiert man Schutzmaßnahmen gegen diese elektromagnetische Strahlung
(EM-Schutz) in Wohn- und Arbeitsräumen, in denen sich Personen bevorzugt aufhalten.
[0003] Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß in zunehmendem Maße
gepulste Mobilfunkgeräte zum Einsatz kommen. Bei diesen werden digitale Datenpakete
mit hoher Energie und hohen Übertragungsraten im Pulsbetrieb gesendet (z.B. UMTS).
[0004] Der Vorteil ist, daß man aufgrund der Pulsung mehr Verbindungen auf einem Kanal abwickeln
kann und aufgrund der höheren Sendeenergie weniger Sender benötigt. . Der Nachteil
ist die hohe Sendeenergie, die mögliche Gesundheitsprobleme auslösen kann.
[0005] Aus diesen Gründen hat man im Hochbau bereits Maßnahmen in Richtung auf den EM-geschützten
Bau ergriffen. Dabei hat man z.B. mit Wärmeisolationsglas mit einer Silberbeschichtung
von etwa 3 µm eine ganz beachtliche EM-Dämpfung erzielt. In Leichtbauwänden und Dachstühlen
usw hat man zur EM-Abschirmung metallische Schutzfolien oder Geflechte eingebaut.
Eine weitere eingesetzte Abschirmmaßnahme war, Rahmen und/oder Füllungen bei Türen
und Fenstern ibzw. Pfosten und Riegel z.B. bei Wintergärten in Metall (insbesondere
Aluminium) auszuführen.
[0006] Probleme haben bisher noch die aus Holz oder Kunststoff bestehenden Bauteile wie
Rahmen, Flügel, Füllungen. Pfosten und Riegel für Außen-Fenster und -Türen bereitet,
weil diese Werkstoffe praktisch keine EM-Dämpfung aufweisen. Sie sind bisher, auch
wenn die anderen oben erwähnten Maßnahmen durchgeführt werden, EM-Schlupflöcher.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Bauteilen ebenfalls eine hohe EM-Dämpfung
zu verleihen, ohne das sie optisch eine Veränderung erfahren müßten, die z.B. gegen
Design- oder Denkmalschutzauflagen verstoßen würde.
[0008] Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Rahmen, Flügel und Füllungen bei
Fenstern und Türen bzw. die Pfosten und Riegel z.B. bei Wintergärten parallel zu den
sie aufnehmenden Wänden mit integrierten metallischen Schichten oder Geflechten versehen
sind. Zu diesem Zweck werden diese Bauteile mit einer Teilfuge ausgeführt, die metallische
Folie oder das Geflecht in diese Teilfuge eingelegt und anschließend die beiden Teile
fest miteinander verbunden.
[0009] An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß entgegen einer möglicherweise vorgefaßten
Meinung eine Erdung der Abschirmfolie oder des Abschirmgeflechts nicht erforderlich
ist. Diese EM-Schirme nehmen die einfallende Sendeenergie wie eine Antenne auf. Aufgrund
der hohen Frequenzen bilden sich im Schirm Wirbelströme aus, die in Wärme umgesetzt
werden. Diese Wirkung ist als Absorption bekannt.
[0010] Zu dieser Art der Abschirmung kommt noch, daß ein geringer Anteil der auf den Schirm
einfallenden Sendeenergie auch durch Reflexion unwirksam wird.
[0011] Die Bauteile können auch, ohne daß eine Teilung erforderlich ist, an wenigstens einer
zu den sie aufnehmenden Wänden parallelen Stirnfläche mit einer hoch dotierten metallischen
Beschichtung oder Imprägnierung versehen sein.
[0012] In der Zeichnung ist die Erfindung am Beispiel eines Schnitts durch ein Fenster dargestellt.
[0013] Der Fensterrahmen besteht aus dem Rahmen-Außenteil 1 und dem Rahmen-Innenteil 2,
zwischen denen ein EM-Schirm 3 (gestrichelt dargestellt) in Form einer metallischen
Folie oder eines metallischen Geflechts angebracht ist. Die beiden Rahmenteile 1 und
2 sind nach dem Einbringen des EM-Schirms 3 wieder fest miteinander verbunden.
[0014] In ähnlicher Weise ist der Fensterflügel in das Flügel-Außenteil 4 und das Flügel-Innenteil
5 unterteilt, wobei ebenfalls in der Teilfuge ein EM-Schirm 6 angebracht ist. Zwischen
den beiden Teilen 4 und 5 ist weiterhin die doppelseitige Isolierglasscheibe 7 eingesetzt,
deren eine Scheibe an ihrer Innenseite mit einer metallischen Beschichtung 8 (z.B.
Silber) als EM-Schirm versehen ist.
[0015] Auf diese Weise ist die gesamte Fläche, die das Fenster einnimmt durch einen EM-Schirm
geschlossen, wodurch nun auch das bisherige EM-Schlupfloch der Holz- oder KunststoffBauteile
geschlossen ist.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Rahmen-Außenteil
- 2
- Rahmen-Innenteil
- 3
- EM-Schirm
- 4
- Flügel-Außenteil
- 5
- Flügel-Innenteil
- 6
- EM-Schirm
- 7
- Isolierglasscheibe
- 8
- Metallische Beschichtung
1. Bauteile, wie Rahmen (1,2), Flügel (4,5), Füllungen, Pfosten, Riegel und dergl. für
Fenster und Türen aus Holz oder Kunststoff für Gebäude,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauteile parallel zu den sie aufnehmenden Wänden mit integrierten metallischen
Schichten oder Geflechten (3,6) versehen sind.
2. Bauteile nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauteile parallel zu den sie aufnehmenden Wänden ein- oder mehrfach geteilt und
die Teile (1,2; 4,5) fest miteinander verbunden sind, wobei in den Teilfugen ebene
metallische Schichten oder Geflechte (3,6) angebracht sind.
3. Bauteile nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie an wenigstens einer zu den sie aufnehmenden Wänden parallelen Stirnfläche mit
einer hoch dotierten metallischen Beschichtung versehen sind.
4. Bauteile nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie an wenigstens einer zu den sie aufnehmenden Wänden parallelen Stirnfläche mit
einer hoch dotierten metallischen Imprägnierung versehen sind.