[0001] Die Erfindung betrifft ein Rolltor mit einem zwischen einer Öffnungsstellung und
einer Schließstellung bewegbaren Torblatt, das in der Schließstellung etwa in einer
Ebene, insbesondere Vertikalebene angeordnet ist und bei einer Bewegung in die Öffnungsstellung
zu einem mehrlagigen Wickel aufwickelbar ist, sowie ein Verfahren zum Betreiben eines
derartigen Rolltores.
[0002] Rolltore der gerade beschriebenen Art werden insbesondere in in Industriebetrieben
zum Verschließen von Durchfahrtsöffnungen eingesetzt, wenn es darauf ankommt, diese
Öffnung besonders schnell öffnen und schließen zu können. Dazu ist das Torblatt üblicherweise
in der Öffnungsstellung auf eine im Bereich des oberen Randes der Durchfahrtsöffnung
angeordnete um eine horizontale Wickelachse drehbar gelagerte starre Wickelwelle aufwickelbar,
wobei die Torblattbewegung üblicherweise mit Hilfe von an den seitlichen Rändern der
Durchfahrtsöffnung angebrachten vertikalen Führungsschienen geführt wird. In Fällen,
in denen es lediglich auf eine Verhinderung der Durchfahrt bzw. des Durchganges im
Schließzustand des Torblattes ankommt, kann das Torblatt einstückig aus einer wickelfähigen
Bahn, insbesondere Kunststoffbahn gebildet sein. In Fällen, in denen es zusätzlich
auf eine erhöhte Einbruchssicherung und/oder einen verbesserten Wärmeschutz ankommt,
kann das Torblatt der eingangs beschriebenen Rolltore auch aus einer Vielzahl von
gelenkig miteinander verbundenen starren Torlamellen gebildet sein. Insbesondere die
zuletzt beschriebenen Torblätter können auch im privaten Bereich, beispielsweise in
Form von Garagentoren eingesetzt werden. Bei bekannten Ausführungsformen derartiger
Tore werden die einzelnen Lamellen auf eine Wickelwelle direkt übereinander aufgewickelt.
Diese Konstruktion hat erhebliche Nachteile, weil nach kurzer Zeit Abriebspuren und
Verschleißspuren das optische Erscheinungsbild des Tores im Schließzustand beeinträchtigen.
Zusätzlich entsteht beim Aufwickeln derartiger Tore soviel Lärm, daß die Tore nur
mit vergleichsweise geringer Geschwindigkeit aufgewickelt werden können und der mit
dem Einsatz von Rolltoren beabsichtigte wesentliche Vorteil nicht mehr verwirklichbar
ist.
[0003] Im Hinblick auf diesen Mangel werden in der EP-B1 0 531 329 Rolltore mit einer im
Sturzbereich vorgesehenen Doppelführung vorgeschlagen. Das Torblatt wird bei diesen
Toren nach oben in die Doppelführung gedrückt. Diese Konstruktion hat jedoch den Nachteil,
daß die Antriebskraft unten angesetzt werden muß. Aufgrund der komplizierten Führungsbahn
weist das in der genannten Schrift beschriebene Tor dennoch eine unerwünscht hohe
Lärmemission auf. Außerdem neigt der komplizierte Aufbau zu Störungen. Ein ähnliches
Tor ist in der DE 40 15 214 A1 angegeben. Ferner ist in der DE 4439 718 A1 ein Rolladenpanzer
beschrieben, bei dem jeder zweite Rolladenstab mit einem die direkte Anlage dieses
Rolladenstabes an einer Führungsschiene verhindernden Clip ausgestattet ist. Eine
weitere Erhöhung der Betriebssicherheit von Rolltoren ist bei gleichzeitiger Absenkung
der Lärmemission unter Vermeidung einer Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes
der Lamellen durch Einsatz von Rolltoren der in der W0 0169032 A1 beschriebenen Art
erreichbar, bei denen mindestens eine Lamelle mit einem Stützkörper ausgestattet ist,
welcher mindestens eine im Schließzustand an einer benachbarten Wickellage anliegende
Stützfläche aufweist.
[0004] Mit den in dieser Schrift beschriebenen Rolltoren ist eine beachtliche Senkung der
Lärmemission bei gleichzeitiger Verbesserung der Betriebssicherheit erreichbar. Allerdings
hat es sich gezeigt, daß auch bei derartigen Toren Betriebsstörungen auftreten können,
wenn das Torblatt eine große Breite von 3 m oder mehr aufweist. Zur Beseitigung dieser
Mängel wurde bereits vorgeschlagen, die einzelnen Lamellen des Torblattes zusätzlich
mit Hilfe von etwa in der Mitte zwischen den seitlichen Rändern des Torblattes angeordneten
Scharnieren miteinander zu verbinden, um die Stabilität zu erhöhen. Allerdings ist
diese Lösung mit einem beachtlichen Mehraufwand hinsichtlich der zur Herstellung des
Tores benötigten Bauelemente und der Montagezeit verbunden. Ferner wird das Erscheinungsbild
des Tores im Schließzustand durch die zusätzlichen Scharniere beeinträchtigt.
[0005] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
Rolltore bereitzustellen, mit denen ohne nennenswerten Mehraufwand eine zufriedenstellende
Betriebszuverlässigkeit selbst bei großen Torbreiten ohne Beeinträchtigung des äußeren
Erscheinungsbildes des Torblattes im Schließzustand erreichbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Rolltore
gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß dem Torblatt mindestens
ein bei einer Bewegung von der Schließstellung in die Öffnungsstellung zusammen damit
aufwickelbares Stabilisierungselement zugeordnet ist.
[0007] Diese Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, daß die beim Einsatz herkömmlicher
Rolltore mit großen Breiten beobachteten Mängel hinsichtlich der Betriebszuverlässigkeit
in erster Linie darauf zurückzuführen sind, daß das aufgewickelte Torblatt unter Schwerkraftwirkung
unterhalb der Wickelwelle durchhängt, was zu Verwerfungen oder Versetzungen einzelner
Torblattbereiche bzw. Lamellen gegeneinander führen kann, während das Torblatt im
Schließzustand bereits durch das Eigengewicht ausreichend stabilisiert ist, so daß
es zur Beseitigung der eingangs beschriebenen Mängel ausreicht, wenn das Torblatt
nur in der Öffnungsstellung mit Hilfe geeigneter Stabilisierungselemente ausreichend
stabilisiert wird. Eine solche Stabilisierung läßt sich erfindungsgemäß besonders
einfach erreichen, wenn ein zusätzliches Stabilisierungselement zusammen mit dem Torblatt
aufgewickelt wird. Demnach können die im Stand der Technik feststellbaren Mängel grundsätzlich
durch Einsatz von nur einem zusätzlichen Bauelement, nämlich dem mit dem Torblatt
aufwickelbaren Stabilisierungselement behoben werden, wobei dieses Stabilisierungselement
das äußere Erscheinungsbild des Torblattes im Schließzustand nicht beeinträchtigt,
weil es nur im Öffnungszustand bzw. nur bei einer Bewegung es Torblattes vom Schließzustand
in den Öffnungszustand zum Einsatz kommt.
[0008] Bei Einsatz von nur einem Stabilisierungselement läßt sich eine besonders wirkungsvolle
Stabilisierung erreichen, wenn dieses Stabilisierungselement im Öffnungszustand etwa
in der Mitte zwischen den seitlichen Rändern des Torblattes angeordnet ist. Im Hinblick
auf die gewünschte Vermeidung der Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes
des Torblattes im Schließzustand hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn mindestens
ein Stabilisierungselement bei einer Bewegung des Torblattes von der Öffnungsstellung
in die Schließstellung auf einer separaten Wickeleinrichtung, wie etwa einer Wickeltrommel
aufwickelbar ist, so daß es beim Abwickeln des Torblattes nicht zusammen damit in
den Bereich der mit dem Torblatt zu verschließenden Öffnung gelangt.
[0009] Die mit dem Stabilisierungselement erreichbare Stabilisierungswirkung läßt sich durch
Einsatz mindestens einer an ein Stabilisierungselement gekoppelten und dieses mit
einer dem gemeinsamen Aufwickeln dieses Stabilisierungselementes mit dem Torblatt
entgegenwirkenden Kraft beaufschlagenden Vorspanneinrichtung verbessern, weil mit
Hilfe der Vorspanneinrichtung zuverlässig verhindert werden kann, daß das Stabilisierungselement
selbst in unerwünschter Weise durchhängt. Dazu reicht die Erzeugung einer Vorspannkraft
von 100 N oder weniger aus . Besonders einfach läßt sich die Vorspanneinrichtung durch
eine Vorspannmasse verwirklichen, mit der die das Stabilisierungselement beaufschlagende
Kraft unter Schwerkraftwirkung erzeugt wird. Die Vorspanneinrichtung läßt sich besonders
platzsparend verwirklichen, wenn sie mindestens eine Torsionsfeder aufweist. Insbesondere
bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung hat es sich als besonders
günstig erwiesen, wenn die Vorspanneinrichtung über die Wickeleinrichtung bzw. Wickeltrommel
an das Stabilisierungselement gekoppelt ist.
[0010] Im Rahmen dieser Erfindung lassen sich besonders gut reproduzierbare Stabilisierungsbedingungen
erreichen, wenn mindestens ein Stabilisierungselement im Bereich eines bei einer Öffnungsbewegung
vorlaufenden Randes des Torblattes an dem Torblatt befestigt ist, so daß es bei einer
Öffnungsbewegung besonders zuverlässig von Anfang an zusammen mit dem Torblatt aufgewickelt
wird. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist das Stabilisierungselement im Öffnungszustand
des Torblattes zwischen den einzelnen Wickellagen des Torblattes angeordnet.
[0011] Das Stabilisierungselement läßt sich herstellungstechnisch besonders einfach in Form
eines flachen Gurtes, insbesondere PVC-Gurtes, verwirklichen.
[0012] Wie eingangs bereits erläutert, läßt sich eine weitere Erhöhung der Betriebszuverlässigkeit
von Rolltoren erreichen, wenn das Torblatt auf einer drehbar gelagerten, starren Wickelwelle
aufwickelbar ist.
[0013] Wenngleich diese Erfindung auch im Zusammenhang mit in Form von einer einzigen Materialbahn
gebildeten Torblättern mit Vorteil eingesetzt werden kann, treten die durch den Einsatz
des Stabilisierungselementes erreichbaren Vorteile besonders deutlich hervor, wenn
das Torblatt eine Mehrzahl von starren Lamellen aufweist, die bezüglich etwa parallel
zur Wickelachse verlaufenden Schwenkachsen gegeneinander verschwenkbar miteinander
verbunden sind. Dabei kann die gelenkige Verbindung der einzelnen Lamellen an den
seitlichen Enden der Lamellen erfolgen, wobei die Verbindungselemente zweckmäßigerweise
gelenkig zu einer Kette verbunden sind.
[0014] Die Lamellen von herkömmlichen Rolltoren der gerade beschriebenen Art sind üblicherweise
in Form von Metall- oder Kunststoffhohlprofilen gebildet. In diesem Fall kann das
Stabilisierungselement mindestens eine, vorzugsweise mindestens zwei, besonders bevorzugt
jede Lamelle des Torblattes durchsetzen. Dann ist das Stabilisierungselement im Schließzustand
des Torblattes zwar noch im Bereich des Torblattes angeordnet, wird aber durch die
Lamellen verdeckt, so daß es das äußere Erscheinungsbild des Torblattes auch im Schließzustand
nicht beeinträchtigt. Bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform der Erfindung
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn das mindestens eine Lamelle durchsetzende
Stabilisierungselement im Bereich eines bei einer Schließbewegung vorlaufenden Randes
des Torblattes an dem Torblatt befestigt ist. In diesem Fall kann das Torblatt selbst
als Vorspanneinrichtung eingesetzt werden, welche eine dem gemeinsamen Aufwickeln
des Stabilisierungselementes mit dem Torblatt entgegenwirkende Kraft erzeugt, weil
das an dem Torblatt befestigte Stabilisierungselement durch die Gewichtskraft des
Torblattes selbst beaufschlagt wird.
[0015] Wie eingangs bereits erläutert, ist es im Hinblick auf die Senkung der Lärmemission
bei gleichzeitiger Erhöhung der Betriebssicherheit und Vermeidung einer Beeinträchtigung
des äußeren Erscheinungsbildes der Lamellen besonders zweckmäßig, wenn mindestens
einer Lamelle ein Stützkörper mit mindestens einer im Öffnungszustand an einer benachbarten
Wikkellage anliegenden Stützfläche zugeordnet ist. Als besonders zweckmäßig hat es
sich erwiesen, wenn mindestens zwei hintereinander angeordnete Lamellen, besonders
bevorzugt jede im aufgewickelten Zustand zwischen zwei Wickellagen angeordnete Lamellen
mindestens ein Stützkörper mit einer innen- oder außenseitigen Stützfläche, vorzugsweise
einem Stützflächenpaar zugeordnet ist, das aus einer innenseitigen und einer außenseitigen
Stützfläche gebildet ist, deren Abstand voneinander so groß ausgebildet ist, daß sich
im aufgewickelten Zustand der Lamellen die innenseitige Stützfläche an die vorherige
Wickellage anlegt, vorzugsweise an einer außenseitigen Stützfläche eines Stützkörpers
der vorherigen Wickellage, und/oder sich die außenseitige Stützfläche einer vorherigen
Wickellage an die jeweilige Wikkellage anlegt, vorzugsweise an eine innenseitige Stützfläche
eines Stützkörpers dieser Wikkellage, und der Rest der Lamellen frei bleibt. Dabei
können die Stützflächen an den seitlichen Enden der Lamellen der Torblattes, vorzugsweise
auf die Lamellen seitlichen haltenden und die Stützkörper bildenden Verbindungselementen
angeordnet sein. Hinsichtlich der Ausbildung der Stützkörper und der Verbindungselemente
wird Bezug genommen auf die WO 01/69032 A1. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift
wird hinsichtlich der Ausbildung der Stützkörper, Verbindungselemente, Aufwickelscheibe
und Kompensationseinrichtung hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in diese Beschreibung
aufgenommen.
[0016] Wie der vorstehenden Erläuterung erfindungsgemäßer Tore zu entnehmen ist, zeichnet
sich ein Verfahren zum Betreiben derartiger Tore im wesentlichen dadurch aus, daß
bei einer Öffnungsbewegung des Torblattes ein Stabilisierungselement zusammen mit
dem Torblatt aufgewickelt wird.
[0017] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlicher und in der Beschreibung nicht näher erläuterter Einzelheiten
ausdrücklich verwiesen wird, beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine
Radialschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Rolltores mit in die Öffnungsstellung
überführtem Torblatt.
[0018] Die Zeichnung zeigt das insgesamt mit 10 bezeichnete Torblatt sowie die sich in horizontaler
Richtung erstreckende Wickelwelle 16. Das Torblatt 10 besteht aus einer Vielzahl von
in Torblattbewegungsrichtung hintereinander angeordneten und mit in der Zeichnung
nicht dargestellten Verbindungselementen gelenkig miteinander verbundenen Lamellen
12, die in der in der Zeichnung dargestellten Öffnungsstellung einen mehrlagigen Wickel
bilden. Wie der Zeichnung zu entnehmen ist, sind die einzelnen Wickellagen des Torblattes
in der Öffnungsstellung so voneinander beabstandet, daß sie sich nicht berühren. Zu
diesem Zweck sind an den seitlichen Enden der Lamellen Stützkörper der in der WO 01/69032
A1 beschriebenen Art befestigt, welche gleichzeitig zur Herstellung einer gelenkigen
Verbindung zwischen den einzelnen Lamellen 12 dienen. Zur Gewährleistung einer lückenlosen
Aufeinanderfolge der einzelnen Lamellen weist jede dieser Lamellen 12 an einem ihrer
Längsränder einen Vorsprung 40 auf, welcher in eine Vertiefung 42 im gegenüberliegenden
Rand der benachbarten Lamelle eingreift.
[0019] Das in der Zeichnung dargestellte Torblatt 10 weist zusätzlich zu den in Form von
Aluhohlprofilen gebildeten Lamellen 12 auch noch bereichsweise transparente Lamellen
14 auf, welche an ihren Längsrändern ebenfalls mit Profilen der gerade beschriebenen
Art ausgestattet sind. Zur Vermeidung von Verwerfungen oder Versetzungen aufeinanderfolgender
Lamellen, insbesondere im Bereich des unter der Wickelwelle 16 angeordneten Wickelsegmentes
weist das in der Zeichnung dargestellte Rolltor ein in Form eines flachen Gurtes gebildetes
Stabilisierungselement 20 auf, welches bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
der Erfindung in der Öffnungsstellung des Torblattes zwischen den einzelnen Wickellagen
verläuft. In axialer Richtung ist das Stabilisierungselement 20 etwa in der Mitte
zwischen den seitlichen Rändern der Lamellen angeordnet. Beim Aufwickeln des Torblattes
im Verlauf der Öffnungsbewegung wird das Stabilisierungselement 20 von einer schematisch
dargestellten Wickeltrommel 22 abgezogen und zusammen mit dem Torblatt um die Wickelwelle
16 gewickelt. Zur Gewährleistung einer die gewünschte Stabilisierung verbessernden
Anlage des Stabilisierungselementes 20 im Bereich der Außenflächen der einzelnen Wickellagen
ist eine Vorspanneinrichtung vorgesehen, welche das Stabilisierungselement 20 mit
einer dem Aufwickeln dieses Stabilisierungselementes auf der Wickelwelle 16 bzw. dem
Abwickeln des Stabilisierungselementes 20 von der Wickeltrommel 22 entgegenwirkenden
Kraft beaufschlagt, wie in der Zeichnung durch den Pfeil 24 angedeutet. Diese Vorspanneinrichtung
kann in Form einer an der Wickeltrommel 22 angreifenden, beispielsweise in dieser
Wickeltrommel 22 angeordneten Torsionsfeder verwirklicht sein.
[0020] Wenn das Torblatt aus der in der Zeichnung dargestellten Öffnungsstellung in die
Schließstellung bewegt wird, erfolgt eine Trennung des Stabilisierungselementes 20
von dem Torblatt, so daß das äußere Erscheinungsbild des Torblattes in der Schließstellung
nicht durch das Stabilisierungselement 20 beeinträchtigt wird. Diese Trennung wird
durch die über die Wickeltrommel 22 an dem Stabilisierungselement 20 angreifende Vorspanneinrichtung
gefördert, welche gleichzeitig dafür sorgt, daß das Stabilisierungselement 20 in geordneter
Form auf der Wickeltrommel 22 aufgewickelt wird. Das Stabilisierungselement 20 ist
an dem in der Schließstellung oberen Rand des Torblattes 10 befestigt. Die Wickelwelle
16 ist bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung zwischen
der Wickelwelle 16 und dem die mit dem Torblatt zu verschließende Öffnung oben begrenzenden
Sturz (nicht dargestellt) angeordnet. Daher ist die Wickeltrommel 22 im geschlossenen
Zustand des Rolltores von außen nicht sichtbar, weil sie von dem Sturz verdeckt wird.
[0021] Alternativ oder zusätzlich zu dem Stabilisierungselement 20 kann das Torblatt eines
erfindungsgemäßen Rolltores auch noch mit einem die einzelnen, zweckmäßigerweise in
Form von Hohlprofilen gebildeten Lamellen durchsetzenden Stabilisierungselement ausgestattet
sein, wie in der Zeichnung bei 30 dargestellt. Ein derartiges Stabilisierungselement
ist zweckmäßigerweise am in der Schließstellung unteren Rand 12 des Torblattes befestigt.
Andererseits kann dieses Stabilisierungselement 30 an der Wickelwelle 16 befestigt
sein. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wirkt die Masse des Torblatts selbst
als Vorspanneinrichtung zur Erzeugung einer dem Aufwickeln des Stabilisierungselementes
30 auf der Wickelwelle 16 entgegenwirkenden Kraft. Mit Hilfe des Stabilisierungselementes
30 kann ebenfalls einem Versatz aufeinanderfolgende Lamellen 12 unterhalb der Wickelwelle
16 entgegengewirkt werden, weil mit diesem Stabilisierungselement 30 -ebenso wie mit
dem Stabilisierungselement 20 eine durchgehende Unterstützung aufeinanderfolgender
Lamellen unterhalb der Wickelwelle 16 bereitgestellt wird, welche insbesondere unter
Wirkung der ggf vorhandenen Vorspanneinrichtung eine glatte Abfolge aufeinanderfolgender
Lamellen gewährleistet.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr können Stabilisierungselemente der in der Zeichnung dargestellten
Art auch mit Vorteil bei Rolltoren eingesetzt werden, welche ein in Form einer durchgehenden
Materialbahn gebildetes Torblatt aufweisen. Ferner kann die zum Aufwickeln des Stabilisierungselementes
eingesetzte Wickeltrommel auch an einer anderen Stelle, beispielsweise hinter der
Wickelwelle angeordnet sein. Auch ist an den Einsatz von Stabilisierungselementen
in Form von Gurten aus textilen Werkstoffen, wie etwa Rollengurten und/oder die einzelnen
Lamellen durchsetzende Ketten und/oder Seilen gedacht.
1. Rolltor mit einem zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung bewegbaren
Torblatt (10), das in der Schließstellung etwa in einer Ebene, insbesondere Vertikalebene,
angeordnet und bei einer Bewegung von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
zu einem mehrlagigen Wickel aufwickelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Torblatt (10) mindestens ein bei einer Bewegung von der Schließstellung in die
Öffnungsstellung zusammen damit aufwickelbares Stabilisierungselement (20, 30) zugeordnet
ist.
2. Rolltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Stabilisierungselement (20,30) im Öffnungszustand etwa in der
Mitte zwischen den seitlichen Rändern des Torblattes (10) angeordnet ist.
3. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Stabilisierungselement (20) bei einer Bewegung des Torblattes (10)
in die Schließstellung auf einer separaten Wickeleinrichtung, wie etwa einer Wickeltrommel
(22) aufwickelbar ist.
4. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine an das Stabilisierungselement (20) gekoppelte und dieses mit einer
dem gemeinsamen Aufwickeln dieses Stabilisierungselementes (20) mit dem Torblatt (10)
entgegenwirkenden Kraft beaufschlagende Vorspanneinrichtung.
5. Rolltor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung eine Vorspannmasse aufweist.
6. Rolltor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung eine Torsionsfeder aufweist.
7. Rolltor nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung über die Wickeleinrichtung (22) an das Stabilisierungselement
(20) gekoppelt ist.
8. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Stabilisierungselement (20) im Bereich eines bei einer Öffnungsbewegung
vorlaufenden Randes des Torblattes (10) an dem Torblatt (10) befestigt ist.
9. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Stabilisierungselement (20) einen flachen Gurt, insbesondere PVC-Gurt,
aufweist.
10. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine bezüglich einer Wickelachse drehbar gelagerte starre Wickelwelle (16), auf der
das Torblatt in der Öffnungsstellung aufgewickelt ist.
11. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Torblatt (10) eine Mehrzahl starrer Lamellen (12, 14) aufweist, die bezüglich
etwa parallel zur Wickelachse verlaufender Schwenkachsen gegeneinander verschwenkbar
miteinander verbunden sind.
12. Rolltor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Stabilisierungselement (30) mindestens eine Lamelle, vorzugsweise
zwei aufeinanderfolgende Lamellen, besonders bevorzugt jede Lamelle des Torblattes
(10) durchsetzt.
13. Rolltor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Lamelle (12) durchsetzende Stabilisierungselement (30) im Bereich
eines bei einer Schließbewegung des Torblattes vorlaufenden Randes an dem Torblatt
(10) befestigt ist.
14. Rolltor nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Lamelle einen Stützkörper mit mindestens einer im Öffnungszustand
an einer benachbarten Wickellage anliegenden Stützfläche aufweist.
15. Rolltor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Stabilisierungselement (20) im Öffnungszustand des Torblattes (10)
zwischen den einzelnen Wickellagen desselben angeordnet ist.
16. Verfahren zum Betreiben eines Rolltores nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Öffnungsbewegung des Torblattes ein Stabilisierungselement zusammen mit
dem Torblatt aufgewickelt wird.