(19)
(11) EP 1 340 434 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.09.2003  Patentblatt  2003/36

(21) Anmeldenummer: 02004707.2

(22) Anmeldetag:  01.03.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A43B 7/12, A43B 9/12, A43B 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Sympatex Technologies GmbH
42103 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Keidel, Karsten Friedrich
    D-42281 Wuppertal (DE)
  • Pavelescu, Liviu-Mihai
    D-42119 Wuppertal (DE)
  • Raith, Paul Edmund
    D-42111 Wuppertal (DE)

(74) Vertreter: Muth, Arno, Dipl.-Ing. et al
CPW GmbH Kasinostrasse 19-21
42103 Wuppertal
42103 Wuppertal (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten Schuhwerkes sowie Schuhwerk


(57) Verfahren zur Herstellung eines Schuhwerkes, enthaltend einen Außenschaft (1), welcher an seinem unteren Ende mit einer Brandsohle (3) vernäht ist, und einen wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen, Innenschaft (2), welcher im Sohlenbereich einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, mit den Schritte:
  • Herstellen eines Außenschaftes und eines Innenschaftes,
  • Bereitstellen einer Brandsohle (3), welche zumindest in einem dem Endbereich des Innenschaftes entsprechenden Bereich mit einer Schicht (4a) aus einem aktivierbaren Kleber versehen ist,
  • Vernähen (5) des Endbereichs des Innenschaftes mit der Brandsohle,
  • Aufsetzen des Außenschaftes derart, dass der Außenschaft den Innenschaft umhüllt,
  • Einstülpen des Enbereichs des Innenschaftes derart, dass der Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle und dem Außenschaft einen Hohlraum umschließt,
  • Annähen (6) des unteren Endes des Außenschaftes an die Außenkante der Brandsohle,
  • Anlegen des Endbereichs des Innenschaftes an die Brandsohle,
  • Aktivieren der Klebeschicht (4a), und
  • Verpressen des Endbereichs des Innenschaftes mit der Brandsohle.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhwerkes sowie ein Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, welcher an seinem unteren Ende mit einer Brandsohle vernäht ist, und einen eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und ein Futter enthaltenden Innenschaft, welcher im Sohlenbereich einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, welcher Endbereich mit der Brandsohle wasserdicht verbunden ist und eine Umlaufkante aufweist, die eine Öffnung umschließt.

[0002] Ein derartiges Herstellverfahren und ein derartiges Schuhwerk ist in DE 44 19 802 A1 beschrieben. Bei dem dort beschriebenen Herstellverfahren, kann die Nähverbindung, mit welcher der Außenschaft mit der dort als Zwischenschicht bezeichneten Brandsohle nur sehr schwierig ausgeführt werden, weil durch das Ankleben des Endbereichs des Innenschaftes an die Zwischenschicht der untere Bereich des Innenschaftes eng an dem Außenschaft anliegt, so dass beim Annähen des Außenschaftes an die Zwischenschicht häufig der Innenschaft und somit auch die wasserdampfdurchlässige, wasserdichte Funktionsschicht von der Nähnadel beschädigt wird. Als Folge davon ist ein derart hergestelltes Schuhwerk nicht mehr wasserdicht.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhwerks der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei dem wirksam vermieden wird, dass beim Vernähen des Außenschaftes mit der Brandsohle eine Beschädigung der Funktionsschicht des Innenschaftes erfolgt. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Schuhwerk der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welches günstig herstellbar ist, und bei dem die Gefahr, dass infolge des Herstellverfahrens die Funktionsschicht verletzt wurde, wesentlich reduziert ist.

[0004] Die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhwerkes, enthaltend einen Außenschaft, welcher an seinem unteren Ende mit einer Brandsohle vernäht ist, und einen eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und ein Futter enthaltenden Innenschaft, welcher im Sohlenbereich einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, welcher Endbereich mit der Brandsohle wasserdicht verbunden ist und eine Umlaufkante aufweist, die eine Öffnung umschließt, welches sich durch die folgenden Schritte auszeichnet:
  • Herstellen eines Außenschaftes, dessen Ende zur Sohlenseite hin eine Kontur aufweist, die zumindest in etwa der Außenkontur der Brandsohle entspricht,
  • Herstellen eines Futterschaftes, welcher zumindest ein auf der Innenseite angeordnetes Futter und eine Funktionsschicht aufweist, welcher Futterschaft an der Sohlenseite einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, welcher Endbereich eine Umlaufkante aufweist, die eine Öffnung umschließt,
  • Bereitstellen einer Brandsohle, welche zumindest in einem dem Endbereich des Innenschaftes entsprechenden Bereich mit einer Schicht aus einem aktivierbaren Kleber versehen ist,
  • Aufsetzen des Innenschaftes auf die Brandsohle derart, dass der Endbereich des Innenschaftes auf der Brandsohle aufliegt,
  • Vernähen des Endbereichs des Innenschaftes mit der Brandsohle entlang der Umlaufkante des Endbereichs des Innenschaftes,
  • Aufsetzen des Außenschaftes derart, dass der Außenschaft den Innenschaft umhüllt,
  • Einstülpen des Endbereichs des Innenschaftes derart, dass der Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle und dem Außenschaft einen Hohlraum umschließt,
  • Annähen des unteren Endes des Außenschaftes an die Außenkante der Brandsohle,
  • Anlegen des Endbereichs des Innenschaftes an die Brandsohle,
  • Aktivieren des Klebers der Schicht auf der Brandsohle und
  • Verpressen des Endbereichs des Innenschaftes mit der Brandsohle, so dass eine wasserdichte Verbindung zwischen Endbereich des Innenschaftes und der Brandsohle entsteht.


[0005] Durch die Verwendung eines aktivierbaren Klebers wird es möglich, zunächst die Außenschicht mit der Brandsohle zu vernähen, bevor der Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle verklebt wird. Nur dadurch, dass der Endbereich des Innenschaftes noch nicht mit der Brandsohle verklebt ist, wird es möglich den unteren Bereich des Innenschaftes nach innen zu stülpen, um ihn aus dem Gefahrenbereich der durch den Außenschaft stechenden Nadel zu verlagern. Durch die vorher mit der Brandsohle vernähte Endkante des Endbereichs des Innenschaftes, wird es möglich, nach erfolgter Vernähung des Außenschaftes mit der Brandsohle den Innenschaft frei von Falten an den Außenschaft und den Endbereich des Innenschaft frei von Falten an die Brandsohle, beispielsweise durch Einführen eines Leisten, anzulegen. Die auf der Brandsohle befindliche Schicht aus aktivierbarem Kleber kann dann aktiviert werden, wonach die wasserdichte Verbindung zwischen Brandsohle und Endbereich des Innenschaftes über den aktivierten Kleber und vorzugsweise unter Druck bewerkstelligt wird.

[0006] Das Vernähen des Endbereichs des Innenschaftes mit der Brandsohle entlang der Umlaufkante des Endbereichs des Innenschaftes erfolgt in der Regel direkt oder nur wenige Millimeter neben der Umlaufkante des Endbereichs, um für die wasserdichte Verklebung zwischen Endbereich des Innenschaftes und Brandsohle eine Fläche zur Verfügung zu stellen, die breit genug ist, um ein Eindringen von Wasser wirksam zu vermeiden. Um das Annähen des Endbereichs des Innenschaftes zu vereinfachen, ist es zweckmäßig, auf der Brandsohle die Kontur zu markieren, entlang welcher die Umlaufkante des Endbereichs des Innenschaftes angenäht werden soll. Bevorzugt ist die Brandsohle derart ausgebildet, dass sie in dem Bereich, auf dem der Endbereich des Innenschaftes aufgelegt werden soll etwas vertieft ausgebildet ist. Durch diese Vertiefung ergibt sich auf der Brandsohle eine Umlaufkante an die die Umlaufkante des Endbereichs des Innenschaftes angeschlagen werden kann, bevor der Endbereich des Innenschaftes vemäht wird. Die Umlaufkante der Brandsohle hat auch den Vorteil, dass beim Aufbringen der Schicht des aktivierbaren Klebers auf die Brandsohle der Bereich für diese Schicht festgelegt ist, sodass der für die wasserdichte Verbindung zwischen Endbereich des Innenschaftes und der Brandsohle deutlich definiert ist. Die Vertiefung hat außerdem den Vorteil, dass diese Vertiefung bis zu einer solchen Tiefe ausgeführt werden kann, dass nach erfolgter Verklebung des Endbereiches des Innenschaftes mit der Brandsohle in Innenbereich des Schuhwerkes der Endbereich des Innenschaftes mit dem freien Teil der Brandsohle eine stete Fläche bildet, so dass in vielen Fällen bei dem erfindungsgemäßen Schuhwerke auf eine zusätzliche Einlegesohle verzichtet werden kann, ohne den Komfort für den Träger des Schuhwerkes zu beeinträchtigen.

[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hat es sich als besonders günstig herausgestellt, wenn vor dem Aufsetzen des Innenschaftes auf die Brandsohle der Endbereich des Innenschaftes mit einer Schicht eines aktivierbaren Klebers versehen wird. Auf diese Weise steht sowohl auf der Brandsohle als auch auf dem Endbereich des Innenschaftes ein aktivierbarer Kleber zur Verfügung, so dass die durch die zu bewerkstelligende Verklebung geforderte Wasserdichtigkeit besonders einfach zu gewährleisten ist.

[0008] Auch hat es sich als Vorteil herausgestellt, wenn als Brandsohle eine wasserdicht ausgestattete Brandsohle bereitgestellt wird. Die wasserdichte Ausstattung der Brandsohle kann im einfachsten Fall durch eine auf der zur Fußseite hin gelegenen Oberfläche der Brandsohle aufgebrachte wasserdichte Schicht, die aus einem wasserdichten Polymer oder auch aus einer wasserdichten wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht besteht, bewerkstelligt werden. Die wasserdichte Ausrüstung der Brandsohle kann aber auch darin bestehen, dass die Brandsohle an sich, zumindest in dem dem Endbereich des Innenschaftes entsprechenden Bereich oder auch vollständig aus einem wasserdichten Material besteht.

[0009] Besonders vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren hat es sich herausgestellt, wenn für die Schicht auf der Brandsohle und/oder für die Schicht auf dem Endbereich des Innenschaftes ein aktivierbarer Kleber eingesetzt wird, der infolge von Hitze aktivierbar ist.

[0010] In der Regel wird ein Schuhwerk, insbesondere dann, wenn der Außenschaft aus Leder oder aus einem Leder ähnlichen Material besteht, nach dem Vernähen des Außenschaftes mit der Brandsohle und nach Einsetzen des Leistens in heißer Luft erhitzt, wodurch sich der Außenschaft an die von der Kontur des Brandsohle und an die Form des Leistens anpasst. Die hierfür erforderlich Hitze reich in der Regel aus, um den über Hitze aktivierbaren Kleber in klebrigen Zustand zu versetzen, wonach das Schuhwerk mit dem leisten direkt nach der Hitzebeaufschlagung in eine Presse eingesetzt werden kann, wodurch durch den in der Presse eingestellten Druck die wasserdichte Verbindung zwischen Endbereich des Innenschaftes und der Brandsohle erreicht werden kann.

[0011] Das Anlegen des Innenschaftes an den Außenschaft und des Endbereichs des Innenschaftes an die Brandsohle kann im einfachsten Fall mit der Hand geschehen. Aufgrund dessen, dass die Umlaufkante des Endbereichs des Innenschaftes über die Naht mit der Brandsohle fixiert ist, hat sich herausgestellt, dass eine Einführung des Leistens in den Schuh ausreicht, den Innenschaft an den Außenschaft und den Endbereich des Innenschaftes an die Brandsohle, ohne Falten zu bilden, anzulegen. Insofern zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere dadurch aus, dass zum Anlegen des Endbereichs des Innenschaftes ein Leisten in das Schuhwerk eingeführt wird.

[0012] Die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, welcher an seinem unteren Ende mit einer Brandsohle vernäht ist, und einen eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und ein Futter enthaltenden Innenschaft, welcher im Sohlenbereich einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, welcher Endbereich mit der Brandsohle wasserdicht verbunden ist und eine Umlaufkante aufweist, die eine Öffnung umschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich des Innenschaftes entlang der Umlaufkante mit der Brandsohle vernäht ist. Wie die obigen Ausführungen gezeigt haben, ist ein derartiges Schuhwerk besonders einfach herstellbar, ohne dass durch dieses einfache Herstellverfahren die Wasserdichtigkeit der wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht und der Komfort für den Träger des erfindungsgemäßen Schuhwerkes, beispielsweise infolge von Faltenbildung des Futterschaftes, beeinträchtigt wird.

[0013] Das erfindungsgemäße Schuhwerk zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Brandsohle eine umlaufende Vertiefung aufweist, auf der der Endbereich des Innenschaftes aufliegt, und die Vertiefung der Brandsohle derart ausgebildet ist, dass auf der Schuhwerkinnenseite der Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle eine stete Fläche bildet.

[0014] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

[0015] Es zeigen:
Figur 1
einen Ausschnitt aus einem Futterschaft, für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Schuhwerkes,
Figur 2
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Schuhwerkes nach dem Verfahrensschritt, bei dem der Endbereich des Innenschaftes entlang der Umlaufkante mit der Brandsohle vernäht wurde,
Figur 3
einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk, bei dem der Endbereich des Innenschaftes eingestülpt ist und der Außenschaft mit der Brandsohle vernäht ist,
Figur 4
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Schuhwerkes, bei dem der Innenschaft an den Außenschaft und der Endbereich des Innenschaftes an die Brandsohle angelegt ist,
Figur 5
einen Ausschnitt eines Innenschafts zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Schuhwerkes, bei dem der Endbereich des Innenschaftes eine Verlängerung über ein poröses Material aufweist,
Figur 6
einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerk, bei dem der Innenschaft gemäß Figur 5 längs seiner Umlaufkante mit der Brandsohle vernäht ist,
Figur 7
einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Schuhwerkes gemäß Figur 6, bei dem der Endbereich des Innenschaftes mit seiner Verlängerung eingestülpt ist,
Figur 8
einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schuhwerkes, gemäß der Figuren 6 und 7 mit angelegtem Innenschaft.


[0016] Anhand der Figuren 1 bis 4 wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Der dargestellte Ausschnitt eines Innenschaftes ist in diesen Figuren mit 2 bezeichnet. Der Innenschaft enthält zumindest ein nach der Innenseite weisendes Futter und eine wasserdichte wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht, welche in der Regel mit dem Futter verbunden ist. Der lnnenschaft kann jedoch noch weitere Schichten enthalten, welche in der Regel textile Flächengebilde sind. Die erwähnten Schichten sind in den Figuren nicht dargestellt.

[0017] Der Ausschnitt des Innenschaftes gemäß Figur 1 weist auf seinem unteren Ende eine Schicht 4 aus einem aktivierbaren Kleber auf.

[0018] Der lnnenschaft 2 wird mit seinem Endbereich auf eine Brandsohle 3, welche eine Schicht 4a aus einem aktivierbaren Kleber aufweist, aufgesetzt und über die Naht 5 entlang der Umlaufkante 2a mit der Brandsohle 3 vemäht (Figur 2). Anschließend wird der Endbereich des Innenschaftes eingestülpt derart, dass der Endbereich des lnnenschaftes , die Brandsohle 3 und der Außenschaft 1 einen Hohlraum H bilden (Figur 3). Danach wird der Außenschaft 1 mit der Brandsohle 3 über die Naht 6 vernäht. Anschließend wird der Innenschaft an den Außenschaft und an die Brandsohle angelegt, wie es in Figur 4 dargestellt ist. Danach wird der aktivierbare Kleber der Schichten 4 und 4a aktiviert, wonach unter Beaufschlagung von Druck der Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle eine wasserdichte Verbindung bewirkt wird.

[0019] Gemäß den Figuren 5 bis 8 wird eine weitere Möglichkeit zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Bei dieser Ausführungsform beinhaltet der untere Endbereich des Innenschaftes 2 eine Verlängerung 8, welche mit dem eigentlichen Schaftmaterial beispielsweise über eine Naht 7 verbunden ist. Die Vernähung mit der Brandsohle 3 erfolgt in diesem Beispiel über die Verlängerung 8. Die Verlängerung kann einerseits dazu dienen, dass die Naht 5 an einer Stelle angebracht werden kann, welche durch die hierzu erforderliche Nähmaschine bequemer erreichbar ist. Die Verlängerung kann auch dazu dienen, den Komfort im erfindungsgemäßen Schuhwerk zu erhöhen, indem dort ein elastisches Material eingesetzt wird, was vom Träger des erfindungsgemäßen Schuhwerkes als angenehm empfunden wird. Als Verlängerung im Sinne der vorliegenden Erfindung wird auch ein Gebilde in Form einer Brandsohle verstanden, dessen Kanten mit der Umlaufkante des Innenschaftes verbunden ist und für gegenüberliegende Seiten des Innenschaftes gleichermaßen als Verlängerung wirkt. Bei dieser Art der Verlängerung genügt es, über eine einzige, in der Mitte des brandsohlenartigen Gebildes verlaufende Naht den Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle zu vernähen.

[0020] Bei der Ausführungsform gemäß der Figuren 5 bis 8 sind die Teile, die dieselbe Funktion haben wie in der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform, mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Schuhwerkes, enthaltend einen Außenschaft, welcher an seinem unteren Ende mit einer Brandsohle vemäht ist, und einen eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und ein Futter enthaltenden Innenschaft, welcher im Sohlenbereich einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, welcher Endbereich mit der Brandsohle wasserdicht verbunden ist und eine Umlaufkante aufweist, die eine Öffnung umschließt, gekennzeichnet durch die Schritte

- Herstellen eines Außenschaftes, dessen Ende zur Sohlenseite hin eine Kontur aufweist, die zumindest in etwa der Außenkontur der Brandsohle entspricht,

- Herstellen eines Futterschaftes, welcher zumindest ein auf der Innenseite angeordnetes Futter und eine Funktionsschicht aufweist, welcher Futterschaft an der Sohlenseite einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, welcher Endbereich eine Umlaufkante aufweist, die eine Öffnung umschließt,

- Bereitstellen einer Brandsohle, welche zumindest in einem dem Endbereich des Innenschaftes entsprechenden Bereich mit einer Schicht aus einem aktivierbaren Kleber versehen ist,

- Aufsetzen des Innenschaftes auf die Brandsohle derart, dass der Endbereich des Innenschaftes auf der Brandsohle aufliegt,

- Vernähen des Endbereichs des Innenschaftes mit der Brandsohle entlang der Umlaufkante des Endbereichs des Innenschaftes,

- Aufsetzen des Außenschaftes derart, dass der Außenschaft den Innenschaft umhüllt,

- Einstülpen des Endbereichs des Innenschaftes derart, dass der Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle und dem Außenschaft einen Hohlraum umschließt,

- Annähen des unteren Endes des Außenschaftes an die Außenkante der Brandsohle,

- Anlegen des Endbereichs des Innenschaftes an die Brandsohle,

- Aktivieren des Klebers der Schicht auf der Brandsohle und

- Verpressen des Endbereichs des Innenschaftes mit der Brandsohle, so dass eine wasserdichte Verbindung zwischen Endbereich des Innenschaftes und der Brandsohle entsteht.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufsetzen des Innenschaftes auf die Brandsohle der Endbereich des Innenschaftes mit einer Schicht eines aktivierbaren Klebers versehen wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine wasserdicht ausgestattete Brandsohle bereitgestellt wird.
 
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als aktivierbarer Kleber ein infolge von Hitze aktivierbarer Kleber eingesetzt wird.
 
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Anlegen des Endbereichs des Innenschaftes ein Leisten in das Schuhwerk eingeführt wird.
 
6. Schuhwerk, enthaltend einen Außenschaft, welcher an seinem unteren Ende mit einer Brandsohle vernäht ist, und einen eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht und ein Futter enthaltenden Innenschaft, welcher im Sohlenbereich einen nach innen umgeschlagenen Endbereich aufweist, welcher Endbereich mit der Brandsohle wasserdicht verbunden ist und eine Umlaufkante aufweist, die eine Öffnung umschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich des Innenschaftes entlang der Umlaufkante mit der Brandsohle vernäht ist.
 
7. Schuhwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandsohle eine umlaufende Vertiefung aufweist, auf der der Endbereich des Innenschaftes aufliegt, und die Vertiefung der Brandsohle derart ausgebildet ist, dass auf der Schuhwerkinnenseite der Endbereich des Innenschaftes mit der Brandsohle eine stete Fläche bildet.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht