[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schnürschuh gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Schnürschuhe dieser Art sind aus der US 5,934,599 oder der DE 298 14 659.2 U1 bekannt.
[0003] Schnürschuhe, insbesondere Schnürstiefel, wie Snowboardstiefel, Inlineskate-Stiefel,
Wanderstiefel, Bergstiefel etc. werden durch einen Schnürsenkel, der durch mehrere
Umlenkelemente, wie z.B. Ösen, an zwei gegenüberliegenden Laschen des Stiefels durchgefädelt
ist, geschnürt, wobei die Enden des Schnürsenkels fixiert werden, sei es durch eine
Schnürung oder eine Halte- bzw. Klemmvorrichtung, wie sie den beiden oben genannten
Schriften zu entnehmen ist.
[0004] Ein wichtiger Vorteil von Schnürschuhen liegt darin, daß der vom Schuh auf den Fuß
ausgeübte Druck relativ gleichmäßig verteilt wird und der Schuh trotzdem weich und
flexibel sein kann.
[0005] Es gibt aber auch Anwendungsfälle, bei denen gerade die gleichmäßige Druckverteilung
nicht erwünscht ist, beispielsweise bei Snowboard-Stiefeln, wo es wünschenswert ist,
im Schaft- und Ristbereich einen relativ starken Druck auszuüben im Verhältnis zum
Zehenbereich, der lockerer geschnürt sein soll, um die Beweglichkeit der Zehen zu
gewährleisten und ein Abschnüren des Vorderfußbereiches zu vermeiden. Zu diesem Zwecke
schlägt die DE 298 14 659.2 U1 bereits vor, für unterschiedliche Schuhbereiche getrennte
Schnürsenkel bzw. Schnürungen vorzusehen, die separat bedient und damit eingestellt
werden können. Dies ist allerdings umständlich.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Schnürschuh der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß bei Verwendung eines einzigen Schnürsenkels die Druckverteilung
in unterschiedlichen Bereichen des Schuhs, insbesondere Vorderfuß-, Rist- und Schaftbereich
individuell eingestellt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Das Grundprinzip der Erfindung liegt darin, zwischen den vom Schnürsenkel aufeinander
zugezogenen Laschen des Schuhs Abstandhalter vorzusehen, die als Begrenzungsanschlag
für den Minimalabstand der Laschen dienen. Vorzugsweise sind diese Abstandhalter hülsenartige
Elemente, die einen Abschnitt des Schnürsenkels umgeben, insbesondere auf die Schnürsenkel
aufgefädelt oder aufgeclipst sind. Wird der Schnürsenkel gespannt, so werden die gegenüberliegenden
Laschen aufeinander zugezogen, bis die Hülse als Anschlag für die Lasche wirkt. Durch
Einstellung der Länge dieser Hülsen ist somit die Festigkeit der Schnürung einstellbar.
[0009] Die hülsenartigen Elemente sind von dem Schnürsenkelabschnitt geführt und, da dieser
unter Zugspannung steht, ist die Knicksteifigkeit der hülsenartigen Elemente gewährleistet,
so daß diese auf Druck belastbar sind. Als hülsenartige Elemente kommen verschiedene
Bauformen in Frage, die in der nachfolgenden Beschreibung ausführlicher erläutert
werden.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Schnürschuhs nach der Erfindung in schematischer Darstellung;
- Fig. 2
- einen Abschnitt des Schnürsenkels und des hülsenartigen Abstandhalters nach einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3
- eine Ansicht ähnlich Fig. 2 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3A
- eine vergrößerte Detailansicht einer Einzelheit der Fig. 3;
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel ähnlich Fig. 3;
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abschnittes des Schnürsenkels mit einem hülsenartigen
Abstandhalter in Form einer Spiralfeder;
- Fig. 6
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abschnittes des Schnürsenkels mit Lochscheiben
als Abstandhalter;
- Fig. 6A und 6B
- vergrößerte Einzelheiten der Fig. 6 in Schnittansicht;
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Gewindehülse als Abstandhalter;
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines einstellbaren Abstandhalters; und
- Fig. 9
- noch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abstandhalters.
[0011] Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Der Schuh in seiner Gesamtheit wird mit
dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Er hat einen Vorderfußteil 2, einen Ristteil 3 und
einen Schaftteil 4 sowie eine Sohle 5. Im nach vorne weisenden Teil bildet der Körper
des Schuhs zwei Laschen 6 und 7, zwischen denen eine Zunge 8 liegt. Die beiden Laschen
6 und 7 werden durch einen Schnürsenkel 9 aufeinander zugezogen, wobei der Schnürsenkel
9 an den Rändern der Laschen 6 und 7 in Führungen 10 geführt und umgelenkt ist. Abschnitte
des Schnürsenkels überspannen den Zwischenraum zwischen den beiden Laschen 6 und 7,
wobei hier alle bekannten Schnürungsarten denkbar sind und nicht nur die in Fig. 1
dargestellte Schnürung, bei der sich Abschnitte der Schnürsenkel kreuzen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Schnürsenkel 9 an den Kreuzungsstellen in zusätzlichen
Führungselementen 11 geführt. Es kann sich hier um hülsenartige Körper mit Querbohrungen
handeln, durch die der Schnürsenkel hindurchgefädelt ist. In diesem Zusammenhang sei
darauf hingewiesen, daß unter Schnürsenkel jegliche Form von Zugorgan zu verstehen
ist, also nicht nur herkömmliche Textilseile, Kunststoffseile, sondern auch Drahtseile,
Gurte und ähnliches.
[0012] Zur Fixierung des Schnürsenkels ist im Schaftbereich 4 und zwar am oberen Ende der
Zunge 8 eine Fixiereinrichtung 12 vorgesehen, die in beliebiger bekannter Weise aufgebaut
sein kann, beispielsweise wie im eingangs genannten Stand der Technik.
[0013] Bei der Schnürung herkömmlicher Stiefel, bei denen die Fixierung im oberen Bereich
des Schaftes angeordnet ist, geht die auf den Schnürsenkel übertragene Zugkraft vom
Schaftende aus und wird durch Reibung in den Führungen 10 nach unten hin, d.h. in
Richtung zum Zehenbereich 2, verringert. Damit wird beim Festziehen der Schnürung
normalerweise der Schaftbereich 4 fester geschnürt als die weiter "unten" liegenden
Bereiche. Dies ist gerade bei Snowboardstiefeln durchaus wünschenswert. Bei der nachfolgenden
Benutzung, wenn sich der Fahrer nach vorne beugt, wird die Reibungskraft in den Führungen
10 aber überwunden, so daß der Schnürsenkel 9 in den einzelnen Führungen 10 durchrutscht
und somit die Schnürung im oberen Bereich 3, 4 lockerer wird und im unteren Bereich
2 fester. Die anfänglich eingestellte Schnürung "stimmt" somit nicht mehrund derobengenannte
Zustandderfesten Schnürung im Zehenbereich 2 und der lockereren Schnürung im Ristund
Schaftbereich 3, 4 tritt ein. Um dies zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, hülsenartige
Elemente 13 zu verwenden, die zwischen den sich gegenüberliegenden Laschen 6 und 7
auf dem Schnürsenkel 9 angeordnet sind und als Begrenzungsanschlag für die Aufeinanderzubewegung
der Laschen 6 und 7 dienen. Je nach Art der Schnürung, d.h. der Führung des Schnürsenkels
9, verlaufen diese Hülsen 13 quer zur Schuhlängsrichtung oder auch schräg. Im konkret
dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist im Zehenbereich 2 ein Abstandhalter
13 vorgesehen, der quer zur Schuhlängsachse verläuft. Im Ristbereich 3, in dem hier
die beiden Führungen 11 an den Kreuzungsstellen vorgesehen sind, werden pro Kreuzungsstelle
vier Hülsen 13 verwendet, die einerseits an der zugeordneten. Lasche 6 bzw. 7 anstoßen
und andererseits an der Führung 11. Im Schaftbereich 4 sind wiederum zwei Hülsen 13
vorgesehen, die zwischen der zugeordneten Lasche 6 bzw. 7 und der Fixiereinrichtung
12 liegen.
[0014] Sobald beim Festziehen des Schnürsenkels 9 der durch die Länge der Hülsen 13 vorgegebene
individuelle Abstand der Laschen 6 und 7 erreicht ist, wirken die Hülsen als Anschlag,
der ein weiteres Zusammenziehen der Laschen verhindert.
[0015] Da der Schnürsenkel 9 beim Schnüren unter Zugspannung steht, bildet er gleichzeitig
auch eine Führung für die Hülsen 13, so daß diese sich weitestgehend nicht durchbiegen
oder knicken können und damit auf Druck belastbar sind, selbst wenn sie nur eine relativ
geringe Eigensteifigkeit haben.
[0016] Ein weiterer Vorteil der Hülsen 13 liegt darin, daß der Schnürsenkel im Bereich der
Zunge 8 nicht auf dieser reibt, sondern in dem hülsenartigen Element 13 gleitet, welches
aus reibungsarmem Material, wie z.B. Kunststoff, hergestellt ist. Auch an den Kreuzungsstellen
11 reiben die entsprechenden Abschnitte des Schnürsenkels nicht gegeneinander und
auch nicht auf der Zunge.
[0017] Die Fig. 2 bis 5 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele der Hülsen 13.
[0018] In Fig. 2 ist die Hülse 13 ein einstückiges zylindrisches Rohr, durch das der Schnürsenkel
9 hindurchgeführt ist. Die Hülse hat eine in Achsrichtung verlaufende Kerbe 16 sowie
mehrere rings um den Außenumfang verlaufende Kerben 16', wodurch mehrere Segmente
15 gebildet werden. Zur Einstellung der Länge kann der Benutzer einzelne Segmente
entfernen, indem er die Hülse 13 an den entsprechenden Kerben aufschneidet, so daß
er einzelne Segmente 15 entfernen kann.
[0019] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die Hülse 13 ein langgestreckter zweiteiliger
Körper aus zwei Halbschalen 17 und 18, die durch einen Schnappverschluß 24, 25 miteinander
verbindbar sind. Der Schnappverschluß besteht beispielsweise, wie in Fig. 3A dargestellt,
aus einem schwalbenschwanzförmigen Zapfen 26 und an der anderen Halbschale einer entsprechenden
schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung 28, wobei im Zapfen ein Längsschlitz 27 angebracht
wird, der ein Einfedern gestattet, so daß der Zapfen 26 in die Ausnehmung 28 eingeführt
werden kann und dort automatisch verriegelt. Somit kann der Benutzer die Hülse nachträglich
auf den Schnürsenkel 9 aufclipsen, ohne den gesamten Schnürsenkel herausnehmen und
einfädeln zu müssen.
[0020] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 besteht die Hülse wieder aus einem einstückigen
rohrförmigen Körper 19. Zur Längeneinstellung dienen zylindrische Elemente 20, die
eine kreissegmentförmige Ausnehmung 21 haben, so daß die Elemente 20 auf den Schnürsenkel
9 aufgeclipst werden können bzw. von diesem entnommen werden können.
[0021] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 besteht die Hülse 13 aus einer Spiralfeder 22.
Ihre Länge kann durch Kürzen, d.h. Abschneiden, der Feder auf das gewünschte Maß eingestellt
werden.
[0022] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 sind die hülsenartigen Elemente 13 Lochscheiben,
die auf den Schnürsenkel 9 aufgefädelt sind und parallel zu dem Schnürsenkel 9 liegen.
In dem Bereich, in welchem der Schnürsenkel 9 geradlinig zwischen den sich gegenüberliegenden
Laschen 6 und 7 liegt, ist auf der Zunge 8 eine Fixiereinrichtung 29 für die Lochscheiben
13 befestigt oder in die Zunge 8 integriert. Diese Fixiereinrichtung ist im Ausführungsbeispiel
der Fig. 6 eine Zahnschiene, bei der der Abstand der Zähne der Breite der Lochscheiben
13 entspricht (vgl. Fig. 6A). Der Benutzer kann dadurch sehr einfach und schnell die
Lochscheiben 13 positionieren. Durch das Spannen des Schnürsenkels 9 werden die Lochscheiben
13 dann gehalten und dienen als Anschlag für die Laschen 6 bzw. 7. Im Ausführungsbeispiel
der Fig. 6 ist die Fixiereinrichtung 29 als durchgehendes Element dargestellt, das
die Zunge 8 im Bereich zwischen den beiden Laschen 6 und 7 vollständig überbrückt.
Selbstverständlich ist es auch möglich, jeweils nur im Bereich der Laschen 6 bzw.
7 kürzere Abschnitte der Fixiereinrichtung 29 anzuordnen.
[0023] Anstelle einer Zahnschiene kann entsprechend Fig. 6B auch eine Lochschiene vorgesehen
sein, wobei dann die Lochscheibe 13 einen Zapfen 30 aufweist, der in ein entsprechendes
Loch 31 eingesetzt werden kann.
[0024] Die Fixiereinrichtung 29, sei es in Form der Zahnschiene oder der Lochschiene, kann
auch in die Zunge 8 integriert sein, indem die Oberfläche der Zunge eine entsprechende
Verzahnung oder Löcher aufweist, was problemlos möglich ist, wenn die Zunge 8 aus
Kunststoff ist oder eine Kunststoffbeschichtung aufweist, die die entsprechenden Kräfte
aufnimmt. Wichtig bei diesem Ausführungsbeispiel ist lediglich, daß die Lochscheibe
13 durch Formschluß an der Zunge 8 in Richtung längs zum Schnürsenkel fixiert ist
und als Anschlag für die Laschen 6 bzw. 7 beim Schnüren des Stiefels dient.
[0025] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist der Abstandhalter 13 eine Gewindehülse mit
Außengewinde 13a und 13b, die nach einer Variante als Linksgewinde und Rechtsgewinde
ausgebildet sind. Die Gewindehülse 13 ist innen hohl, so daß der Schnürsenkel 9 dort
hindurch verläuft. Die Gewindehülse 13 ist in Gewindebuchsen 29 einschraubbar, die
ihrerseits über hülsenartige Befestigungselemente 30 an den Laschen (6 und 7) des
Stiefels befestigt sind.
[0026] Bei der in Fig. 7 gezeigten Variante mit Rechts- und Linksgewinde 13a bzw. 13b können
die Gewindehülsen 29 unverdrehbar an den Laschen des Stiefels befestigt sein und beispielsweise
einstückig mit dem Befestigungselementen 30 ausgebildet werden. Mit anderen Worten
können die Befestigungselemente 30 auch fortgelassen werden, wenn ihre Funktion von
den Gewindebuchsen 29 übernommen wird. In diesem Fall ist in der Mitte der Gewindehülse
13 eine Mehrkant-Abflachung 31 vorgesehen, an der die Gewindehülse von Hand oder mittels
eines Schraubenschlüssels gedreht werden kann. Durch Verdrehen der Gewindehülse schraubt
sich diese in die Gewindebuchsen 29 ein oder aus dieser heraus, womit der Abstand
der Gewindebuchsen 29 einstellbar ist.
[0027] Bei einer anderen Variante dieses Ausführungsbeispieles sind die Gewindebuchsen 29
relativ zu den Befestigungselementen 30 drehbar, so daß durch Drehen der Gewindebuchsen
29 bei festgehaltener Gewindehülse 13 ebenfalls der genannte Abstand eingestellt werden
kann. Die Gewindebuchsen 29 können dann an ihrer Außenseite eine Rändelung aufweisen,
damit sie von Hand gedreht werden können. In diesem Fall kann an der Gewindehülse
13 auch eine Stützlasche 32 vorgesehen sein, die ein Verdrehen der Gewindehülse 13
relativ zum Stiefel verhindert.
[0028] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 8 besteht der Abstandhalter 13 aus zwei teleskopartig
ineinander verschiebbaren Hülsen 13c und 13d, die jeweils innen hohl sind und durch
die der Schnürsenkel 9 hindurchverläuft. Die Hülse 13c ist im Inneren der Hülse 13d
verschieblich. Die relative Lage der beiden Hülsen 13c und 13d kann durch eine Schraube
33 fixiert werden, die durch eine Gewindebohrung von außen in die Hülse 13d eingeschraubt
ist und die innere Hülse 13c festklemmt.
[0029] In diesem Beispiel kann die äußere Hülse 13d gleichzeitig das Befestigungselement
30 bilden, das unmittelbar an der entsprechenden Lasche des Stiefels befestigt ist.
[0030] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ist der Abstandhalter 13 durch zwei Gewindehülsen
13e und 13f gebildet, die ebenfalls innen hohl sind, so daß der Schnürsenkel 9 durch
sie hindurchverläuft und die ineinander eingeschraubt werden können. Die innere Gewindehülse
13e hat ein Außengewinde und die äußere Hülse 13f ein Innengewinde. Durch relatives
Verdrehen der beiden Gewindehülsen gegeneinander kann somit die Länge des Abstandhalters
eingestellt werden. Auch hier kann wiederum die äußere Gewindehülse 13f auch gleichzeitig
das Befestigungselement 30 bilden, mit dem die Gewindehülse an der Lasche des Stiefels
befestigbar ist. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9 können beide Gewindehülsen - ähnlich
Fig. 7 - eine Mehrkantabflachung 31a und 31b haben, wo sie von einem Schraubenschlüssel
ergriffen werden können. Statt der Abflachung können auch Bohrungen vorgesehen sein,
in die man mit einem Schraubenzieher, einem Dorn o.ä. eingreifen kann, um die beiden
Gewindehülsen relativ zueinander zu verdrehen.
[0031] In allen Ausführungsbeispielen kann der Schnürsenkel 9 noch mit einer gleitfähigen
Beschichtung 23 versehen sein, beispielsweise mit Kunststoff ummantelt, um die Reibung
zwischen der Hülse und dem Schnürsenkel 9 zu verringern.
[0032] Selbstverständlich sind auch andere als die beschriebene Hülsenformen denkbar. So
kann die Hülse zur Verbesserung der Biegesteifigkeit auch einen eckigen Querschnitt
haben oder axial verlaufende Rippen. Als Materialien kommen insbesondere Kunststoff
und Metall in Frage. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 kann die Spiralfeder 32 eine
Ummantelung haben, beispielsweise in Form bekannter Bowden-Züge.
1. Schnürschuh mit einem Schnürsenkel (9), der an Umlenkungen (10) geführt ist, die an
gegenüberliegenden Laschen (6, 7) des Schuhs (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Laschen (6, 7) Abstandhalter (13) angeordnet sind, die als Begrenzungsanschlag
für den Abstand der Laschen (6, 7) dienen.
2. Schnürschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) die Form von Hülsen haben und auf Abschnitten des Schnürsenkels
(9) geführt sind.
3. Schnürschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (13) die Abschnitte des Schnürsenkels (9) umgeben.
4. Schnürschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (13) auf den Schnürsenkel aufgefädelt sind.
5. Schnürschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (13) auf den Schnürsenkel (9) aufgeclipst sind.
6. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse ein rohrförmiger Körper (13) ist.
7. Schnürschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13) eine in Längsrichtung verlaufende Kerbe (16) und mehrere in Umfangsrichtung
verlaufende Kerben (16') aufweist.
8. Schnürschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse aus zwei Halbschalen (17, 18) besteht, die formschlüssig miteinander verbindbar
sind.
9. Schnürschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse ringförmige Segmente (20) mit einer kreissegmentförmigen Öffnung (21) aufweist.
10. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse eine Spiralfeder (22) ist.
11. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnürsenkel (9) eine Beschichtung (23) aus reibungsminderndem Material aufweist.
12. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandhalter (13) Lochscheiben sind, die auf den Schnürsenkel (9) auffädelbar
sind, und daß eine Fixiereinrichtung (29) vorgesehen ist, welche die Lochscheiben
(13) gegen eine Verschiebung längs des Schnürsenkels arretiert.
13. Schnürschuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung (29) eine Zahnschiene ist.
14. Schnürschuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung (29) eine Lochschiene mit mehreren in einer Reihe angeordneten
Löchern (31) ist und daß die Lochscheiben einen Zapfen (30) aufweisen, der in die
Löcher (31) einsetzbar ist.
15. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixiereinrichtung (29) in die Zunge (8) des Stiefels integriert ist.
16. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (13) eine Gewindehülse mit Außengewinde (13a, 13b) ist, die in mindestens
eine Gewindebuchse (29) einschraubbar ist, welche ihrerseits an einer Lasche (6, 7)
des Schuhs befestigt ist.
17. Schnürschuh nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Seiten der Gewindehülse (13) Gewindebuchsen vorgesehen sind.
18. Schnürschuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindehülse (13) einen Abschnitt mit einem Linksgewinde (13a) und einen Abschnitt
mit einem Rechtsgewinde (13b) aufweist.
19. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13) aus teleskopartig ineinander verschieblichen Teilen (13c, 13d) besteht,
die durch eine Schraube (33) in ihrer relativen Lage zueinander fixierbar sind.
20. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13) aus zwei hohlen Gewindestangen (13e, 13f) besteht, von denen die eine
(13e) ein Außengewinde und die andere (13f) ein Innengewinde aufweist, wobei das Außengewinde
in das Innengewinde einschraubbar ist.