(19)
(11) EP 1 340 435 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.09.2003  Patentblatt  2003/36

(21) Anmeldenummer: 03004502.5

(22) Anmeldetag:  28.02.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A43C 1/00, A43C 7/00, A43C 11/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 01.03.2002 DE 10208853

(71) Anmelder: Goodwell International Limited
Tortola, British Virgin Islands (VG)

(72) Erfinder:
  • Elkington, Mark
    3 Hung Cheung Road, Tuen Mun, N.T. (CN)
  • Kohler, Ralph
    6173 Oberperfuss (AT)

(74) Vertreter: von Bülow, Tam, Dr. 
Patentanwalt, Mailänder Strasse 13
81545 München
81545 München (DE)

   


(54) Schnürschuh


(57) Der Schnürschuh mit einem Schnürsenkel (9), der an den Umlenkungen (10) geführt ist, die an gegenüberliegenden Laschen (6, 7) des Schuhs angeordnet sind, weist zwischen den Laschen (6, 7) angeordnete Abstandhalter (13) auf, die als Begrenzungsanschlag für den Abstand der Laschen dienen. Damit kann die Festigkeit der Schnürung in verschiedenen Bereichen (2, 3, 4) des Schuhs individuell begrenzt werden. Vorzugsweise sind die Abstandhalter ein Rohr oder eine Spiralfeder (22), die auf Abschnitte des Schnürsenkels (9) aufgefädelt oder aufgeclipst sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schnürschuh gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Schnürschuhe dieser Art sind aus der US 5,934,599 oder der DE 298 14 659.2 U1 bekannt.

[0003] Schnürschuhe, insbesondere Schnürstiefel, wie Snowboardstiefel, Inlineskate-Stiefel, Wanderstiefel, Bergstiefel etc. werden durch einen Schnürsenkel, der durch mehrere Umlenkelemente, wie z.B. Ösen, an zwei gegenüberliegenden Laschen des Stiefels durchgefädelt ist, geschnürt, wobei die Enden des Schnürsenkels fixiert werden, sei es durch eine Schnürung oder eine Halte- bzw. Klemmvorrichtung, wie sie den beiden oben genannten Schriften zu entnehmen ist.

[0004] Ein wichtiger Vorteil von Schnürschuhen liegt darin, daß der vom Schuh auf den Fuß ausgeübte Druck relativ gleichmäßig verteilt wird und der Schuh trotzdem weich und flexibel sein kann.

[0005] Es gibt aber auch Anwendungsfälle, bei denen gerade die gleichmäßige Druckverteilung nicht erwünscht ist, beispielsweise bei Snowboard-Stiefeln, wo es wünschenswert ist, im Schaft- und Ristbereich einen relativ starken Druck auszuüben im Verhältnis zum Zehenbereich, der lockerer geschnürt sein soll, um die Beweglichkeit der Zehen zu gewährleisten und ein Abschnüren des Vorderfußbereiches zu vermeiden. Zu diesem Zwecke schlägt die DE 298 14 659.2 U1 bereits vor, für unterschiedliche Schuhbereiche getrennte Schnürsenkel bzw. Schnürungen vorzusehen, die separat bedient und damit eingestellt werden können. Dies ist allerdings umständlich.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Schnürschuh der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß bei Verwendung eines einzigen Schnürsenkels die Druckverteilung in unterschiedlichen Bereichen des Schuhs, insbesondere Vorderfuß-, Rist- und Schaftbereich individuell eingestellt werden kann.

[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0008] Das Grundprinzip der Erfindung liegt darin, zwischen den vom Schnürsenkel aufeinander zugezogenen Laschen des Schuhs Abstandhalter vorzusehen, die als Begrenzungsanschlag für den Minimalabstand der Laschen dienen. Vorzugsweise sind diese Abstandhalter hülsenartige Elemente, die einen Abschnitt des Schnürsenkels umgeben, insbesondere auf die Schnürsenkel aufgefädelt oder aufgeclipst sind. Wird der Schnürsenkel gespannt, so werden die gegenüberliegenden Laschen aufeinander zugezogen, bis die Hülse als Anschlag für die Lasche wirkt. Durch Einstellung der Länge dieser Hülsen ist somit die Festigkeit der Schnürung einstellbar.

[0009] Die hülsenartigen Elemente sind von dem Schnürsenkelabschnitt geführt und, da dieser unter Zugspannung steht, ist die Knicksteifigkeit der hülsenartigen Elemente gewährleistet, so daß diese auf Druck belastbar sind. Als hülsenartige Elemente kommen verschiedene Bauformen in Frage, die in der nachfolgenden Beschreibung ausführlicher erläutert werden.

[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
ein Ausführungsbeispiel eines Schnürschuhs nach der Erfindung in schematischer Darstellung;
Fig. 2
einen Abschnitt des Schnürsenkels und des hülsenartigen Abstandhalters nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3
eine Ansicht ähnlich Fig. 2 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3A
eine vergrößerte Detailansicht einer Einzelheit der Fig. 3;
Fig. 4
ein weiteres Ausführungsbeispiel ähnlich Fig. 3;
Fig. 5
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abschnittes des Schnürsenkels mit einem hülsenartigen Abstandhalter in Form einer Spiralfeder;
Fig. 6
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abschnittes des Schnürsenkels mit Lochscheiben als Abstandhalter;
Fig. 6A und 6B
vergrößerte Einzelheiten der Fig. 6 in Schnittansicht;
Fig. 7
ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Gewindehülse als Abstandhalter;
Fig. 8
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines einstellbaren Abstandhalters; und
Fig. 9
noch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Abstandhalters.


[0011] Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Der Schuh in seiner Gesamtheit wird mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Er hat einen Vorderfußteil 2, einen Ristteil 3 und einen Schaftteil 4 sowie eine Sohle 5. Im nach vorne weisenden Teil bildet der Körper des Schuhs zwei Laschen 6 und 7, zwischen denen eine Zunge 8 liegt. Die beiden Laschen 6 und 7 werden durch einen Schnürsenkel 9 aufeinander zugezogen, wobei der Schnürsenkel 9 an den Rändern der Laschen 6 und 7 in Führungen 10 geführt und umgelenkt ist. Abschnitte des Schnürsenkels überspannen den Zwischenraum zwischen den beiden Laschen 6 und 7, wobei hier alle bekannten Schnürungsarten denkbar sind und nicht nur die in Fig. 1 dargestellte Schnürung, bei der sich Abschnitte der Schnürsenkel kreuzen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schnürsenkel 9 an den Kreuzungsstellen in zusätzlichen Führungselementen 11 geführt. Es kann sich hier um hülsenartige Körper mit Querbohrungen handeln, durch die der Schnürsenkel hindurchgefädelt ist. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß unter Schnürsenkel jegliche Form von Zugorgan zu verstehen ist, also nicht nur herkömmliche Textilseile, Kunststoffseile, sondern auch Drahtseile, Gurte und ähnliches.

[0012] Zur Fixierung des Schnürsenkels ist im Schaftbereich 4 und zwar am oberen Ende der Zunge 8 eine Fixiereinrichtung 12 vorgesehen, die in beliebiger bekannter Weise aufgebaut sein kann, beispielsweise wie im eingangs genannten Stand der Technik.

[0013] Bei der Schnürung herkömmlicher Stiefel, bei denen die Fixierung im oberen Bereich des Schaftes angeordnet ist, geht die auf den Schnürsenkel übertragene Zugkraft vom Schaftende aus und wird durch Reibung in den Führungen 10 nach unten hin, d.h. in Richtung zum Zehenbereich 2, verringert. Damit wird beim Festziehen der Schnürung normalerweise der Schaftbereich 4 fester geschnürt als die weiter "unten" liegenden Bereiche. Dies ist gerade bei Snowboardstiefeln durchaus wünschenswert. Bei der nachfolgenden Benutzung, wenn sich der Fahrer nach vorne beugt, wird die Reibungskraft in den Führungen 10 aber überwunden, so daß der Schnürsenkel 9 in den einzelnen Führungen 10 durchrutscht und somit die Schnürung im oberen Bereich 3, 4 lockerer wird und im unteren Bereich 2 fester. Die anfänglich eingestellte Schnürung "stimmt" somit nicht mehrund derobengenannte Zustandderfesten Schnürung im Zehenbereich 2 und der lockereren Schnürung im Ristund Schaftbereich 3, 4 tritt ein. Um dies zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, hülsenartige Elemente 13 zu verwenden, die zwischen den sich gegenüberliegenden Laschen 6 und 7 auf dem Schnürsenkel 9 angeordnet sind und als Begrenzungsanschlag für die Aufeinanderzubewegung der Laschen 6 und 7 dienen. Je nach Art der Schnürung, d.h. der Führung des Schnürsenkels 9, verlaufen diese Hülsen 13 quer zur Schuhlängsrichtung oder auch schräg. Im konkret dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist im Zehenbereich 2 ein Abstandhalter 13 vorgesehen, der quer zur Schuhlängsachse verläuft. Im Ristbereich 3, in dem hier die beiden Führungen 11 an den Kreuzungsstellen vorgesehen sind, werden pro Kreuzungsstelle vier Hülsen 13 verwendet, die einerseits an der zugeordneten. Lasche 6 bzw. 7 anstoßen und andererseits an der Führung 11. Im Schaftbereich 4 sind wiederum zwei Hülsen 13 vorgesehen, die zwischen der zugeordneten Lasche 6 bzw. 7 und der Fixiereinrichtung 12 liegen.

[0014] Sobald beim Festziehen des Schnürsenkels 9 der durch die Länge der Hülsen 13 vorgegebene individuelle Abstand der Laschen 6 und 7 erreicht ist, wirken die Hülsen als Anschlag, der ein weiteres Zusammenziehen der Laschen verhindert.

[0015] Da der Schnürsenkel 9 beim Schnüren unter Zugspannung steht, bildet er gleichzeitig auch eine Führung für die Hülsen 13, so daß diese sich weitestgehend nicht durchbiegen oder knicken können und damit auf Druck belastbar sind, selbst wenn sie nur eine relativ geringe Eigensteifigkeit haben.

[0016] Ein weiterer Vorteil der Hülsen 13 liegt darin, daß der Schnürsenkel im Bereich der Zunge 8 nicht auf dieser reibt, sondern in dem hülsenartigen Element 13 gleitet, welches aus reibungsarmem Material, wie z.B. Kunststoff, hergestellt ist. Auch an den Kreuzungsstellen 11 reiben die entsprechenden Abschnitte des Schnürsenkels nicht gegeneinander und auch nicht auf der Zunge.

[0017] Die Fig. 2 bis 5 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele der Hülsen 13.

[0018] In Fig. 2 ist die Hülse 13 ein einstückiges zylindrisches Rohr, durch das der Schnürsenkel 9 hindurchgeführt ist. Die Hülse hat eine in Achsrichtung verlaufende Kerbe 16 sowie mehrere rings um den Außenumfang verlaufende Kerben 16', wodurch mehrere Segmente 15 gebildet werden. Zur Einstellung der Länge kann der Benutzer einzelne Segmente entfernen, indem er die Hülse 13 an den entsprechenden Kerben aufschneidet, so daß er einzelne Segmente 15 entfernen kann.

[0019] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die Hülse 13 ein langgestreckter zweiteiliger Körper aus zwei Halbschalen 17 und 18, die durch einen Schnappverschluß 24, 25 miteinander verbindbar sind. Der Schnappverschluß besteht beispielsweise, wie in Fig. 3A dargestellt, aus einem schwalbenschwanzförmigen Zapfen 26 und an der anderen Halbschale einer entsprechenden schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung 28, wobei im Zapfen ein Längsschlitz 27 angebracht wird, der ein Einfedern gestattet, so daß der Zapfen 26 in die Ausnehmung 28 eingeführt werden kann und dort automatisch verriegelt. Somit kann der Benutzer die Hülse nachträglich auf den Schnürsenkel 9 aufclipsen, ohne den gesamten Schnürsenkel herausnehmen und einfädeln zu müssen.

[0020] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 besteht die Hülse wieder aus einem einstückigen rohrförmigen Körper 19. Zur Längeneinstellung dienen zylindrische Elemente 20, die eine kreissegmentförmige Ausnehmung 21 haben, so daß die Elemente 20 auf den Schnürsenkel 9 aufgeclipst werden können bzw. von diesem entnommen werden können.

[0021] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 besteht die Hülse 13 aus einer Spiralfeder 22. Ihre Länge kann durch Kürzen, d.h. Abschneiden, der Feder auf das gewünschte Maß eingestellt werden.

[0022] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 sind die hülsenartigen Elemente 13 Lochscheiben, die auf den Schnürsenkel 9 aufgefädelt sind und parallel zu dem Schnürsenkel 9 liegen. In dem Bereich, in welchem der Schnürsenkel 9 geradlinig zwischen den sich gegenüberliegenden Laschen 6 und 7 liegt, ist auf der Zunge 8 eine Fixiereinrichtung 29 für die Lochscheiben 13 befestigt oder in die Zunge 8 integriert. Diese Fixiereinrichtung ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 eine Zahnschiene, bei der der Abstand der Zähne der Breite der Lochscheiben 13 entspricht (vgl. Fig. 6A). Der Benutzer kann dadurch sehr einfach und schnell die Lochscheiben 13 positionieren. Durch das Spannen des Schnürsenkels 9 werden die Lochscheiben 13 dann gehalten und dienen als Anschlag für die Laschen 6 bzw. 7. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 ist die Fixiereinrichtung 29 als durchgehendes Element dargestellt, das die Zunge 8 im Bereich zwischen den beiden Laschen 6 und 7 vollständig überbrückt. Selbstverständlich ist es auch möglich, jeweils nur im Bereich der Laschen 6 bzw. 7 kürzere Abschnitte der Fixiereinrichtung 29 anzuordnen.

[0023] Anstelle einer Zahnschiene kann entsprechend Fig. 6B auch eine Lochschiene vorgesehen sein, wobei dann die Lochscheibe 13 einen Zapfen 30 aufweist, der in ein entsprechendes Loch 31 eingesetzt werden kann.

[0024] Die Fixiereinrichtung 29, sei es in Form der Zahnschiene oder der Lochschiene, kann auch in die Zunge 8 integriert sein, indem die Oberfläche der Zunge eine entsprechende Verzahnung oder Löcher aufweist, was problemlos möglich ist, wenn die Zunge 8 aus Kunststoff ist oder eine Kunststoffbeschichtung aufweist, die die entsprechenden Kräfte aufnimmt. Wichtig bei diesem Ausführungsbeispiel ist lediglich, daß die Lochscheibe 13 durch Formschluß an der Zunge 8 in Richtung längs zum Schnürsenkel fixiert ist und als Anschlag für die Laschen 6 bzw. 7 beim Schnüren des Stiefels dient.

[0025] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7 ist der Abstandhalter 13 eine Gewindehülse mit Außengewinde 13a und 13b, die nach einer Variante als Linksgewinde und Rechtsgewinde ausgebildet sind. Die Gewindehülse 13 ist innen hohl, so daß der Schnürsenkel 9 dort hindurch verläuft. Die Gewindehülse 13 ist in Gewindebuchsen 29 einschraubbar, die ihrerseits über hülsenartige Befestigungselemente 30 an den Laschen (6 und 7) des Stiefels befestigt sind.

[0026] Bei der in Fig. 7 gezeigten Variante mit Rechts- und Linksgewinde 13a bzw. 13b können die Gewindehülsen 29 unverdrehbar an den Laschen des Stiefels befestigt sein und beispielsweise einstückig mit dem Befestigungselementen 30 ausgebildet werden. Mit anderen Worten können die Befestigungselemente 30 auch fortgelassen werden, wenn ihre Funktion von den Gewindebuchsen 29 übernommen wird. In diesem Fall ist in der Mitte der Gewindehülse 13 eine Mehrkant-Abflachung 31 vorgesehen, an der die Gewindehülse von Hand oder mittels eines Schraubenschlüssels gedreht werden kann. Durch Verdrehen der Gewindehülse schraubt sich diese in die Gewindebuchsen 29 ein oder aus dieser heraus, womit der Abstand der Gewindebuchsen 29 einstellbar ist.

[0027] Bei einer anderen Variante dieses Ausführungsbeispieles sind die Gewindebuchsen 29 relativ zu den Befestigungselementen 30 drehbar, so daß durch Drehen der Gewindebuchsen 29 bei festgehaltener Gewindehülse 13 ebenfalls der genannte Abstand eingestellt werden kann. Die Gewindebuchsen 29 können dann an ihrer Außenseite eine Rändelung aufweisen, damit sie von Hand gedreht werden können. In diesem Fall kann an der Gewindehülse 13 auch eine Stützlasche 32 vorgesehen sein, die ein Verdrehen der Gewindehülse 13 relativ zum Stiefel verhindert.

[0028] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 8 besteht der Abstandhalter 13 aus zwei teleskopartig ineinander verschiebbaren Hülsen 13c und 13d, die jeweils innen hohl sind und durch die der Schnürsenkel 9 hindurchverläuft. Die Hülse 13c ist im Inneren der Hülse 13d verschieblich. Die relative Lage der beiden Hülsen 13c und 13d kann durch eine Schraube 33 fixiert werden, die durch eine Gewindebohrung von außen in die Hülse 13d eingeschraubt ist und die innere Hülse 13c festklemmt.

[0029] In diesem Beispiel kann die äußere Hülse 13d gleichzeitig das Befestigungselement 30 bilden, das unmittelbar an der entsprechenden Lasche des Stiefels befestigt ist.

[0030] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ist der Abstandhalter 13 durch zwei Gewindehülsen 13e und 13f gebildet, die ebenfalls innen hohl sind, so daß der Schnürsenkel 9 durch sie hindurchverläuft und die ineinander eingeschraubt werden können. Die innere Gewindehülse 13e hat ein Außengewinde und die äußere Hülse 13f ein Innengewinde. Durch relatives Verdrehen der beiden Gewindehülsen gegeneinander kann somit die Länge des Abstandhalters eingestellt werden. Auch hier kann wiederum die äußere Gewindehülse 13f auch gleichzeitig das Befestigungselement 30 bilden, mit dem die Gewindehülse an der Lasche des Stiefels befestigbar ist. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9 können beide Gewindehülsen - ähnlich Fig. 7 - eine Mehrkantabflachung 31a und 31b haben, wo sie von einem Schraubenschlüssel ergriffen werden können. Statt der Abflachung können auch Bohrungen vorgesehen sein, in die man mit einem Schraubenzieher, einem Dorn o.ä. eingreifen kann, um die beiden Gewindehülsen relativ zueinander zu verdrehen.

[0031] In allen Ausführungsbeispielen kann der Schnürsenkel 9 noch mit einer gleitfähigen Beschichtung 23 versehen sein, beispielsweise mit Kunststoff ummantelt, um die Reibung zwischen der Hülse und dem Schnürsenkel 9 zu verringern.

[0032] Selbstverständlich sind auch andere als die beschriebene Hülsenformen denkbar. So kann die Hülse zur Verbesserung der Biegesteifigkeit auch einen eckigen Querschnitt haben oder axial verlaufende Rippen. Als Materialien kommen insbesondere Kunststoff und Metall in Frage. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 kann die Spiralfeder 32 eine Ummantelung haben, beispielsweise in Form bekannter Bowden-Züge.


Ansprüche

1. Schnürschuh mit einem Schnürsenkel (9), der an Umlenkungen (10) geführt ist, die an gegenüberliegenden Laschen (6, 7) des Schuhs (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Laschen (6, 7) Abstandhalter (13) angeordnet sind, die als Begrenzungsanschlag für den Abstand der Laschen (6, 7) dienen.
 
2. Schnürschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) die Form von Hülsen haben und auf Abschnitten des Schnürsenkels (9) geführt sind.
 
3. Schnürschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (13) die Abschnitte des Schnürsenkels (9) umgeben.
 
4. Schnürschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (13) auf den Schnürsenkel aufgefädelt sind.
 
5. Schnürschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (13) auf den Schnürsenkel (9) aufgeclipst sind.
 
6. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse ein rohrförmiger Körper (13) ist.
 
7. Schnürschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13) eine in Längsrichtung verlaufende Kerbe (16) und mehrere in Umfangsrichtung verlaufende Kerben (16') aufweist.
 
8. Schnürschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse aus zwei Halbschalen (17, 18) besteht, die formschlüssig miteinander verbindbar sind.
 
9. Schnürschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse ringförmige Segmente (20) mit einer kreissegmentförmigen Öffnung (21) aufweist.
 
10. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse eine Spiralfeder (22) ist.
 
11. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schnürsenkel (9) eine Beschichtung (23) aus reibungsminderndem Material aufweist.
 
12. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandhalter (13) Lochscheiben sind, die auf den Schnürsenkel (9) auffädelbar sind, und daß eine Fixiereinrichtung (29) vorgesehen ist, welche die Lochscheiben (13) gegen eine Verschiebung längs des Schnürsenkels arretiert.
 
13. Schnürschuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung (29) eine Zahnschiene ist.
 
14. Schnürschuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixiereinrichtung (29) eine Lochschiene mit mehreren in einer Reihe angeordneten Löchern (31) ist und daß die Lochscheiben einen Zapfen (30) aufweisen, der in die Löcher (31) einsetzbar ist.
 
15. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixiereinrichtung (29) in die Zunge (8) des Stiefels integriert ist.
 
16. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (13) eine Gewindehülse mit Außengewinde (13a, 13b) ist, die in mindestens eine Gewindebuchse (29) einschraubbar ist, welche ihrerseits an einer Lasche (6, 7) des Schuhs befestigt ist.
 
17. Schnürschuh nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Seiten der Gewindehülse (13) Gewindebuchsen vorgesehen sind.
 
18. Schnürschuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindehülse (13) einen Abschnitt mit einem Linksgewinde (13a) und einen Abschnitt mit einem Rechtsgewinde (13b) aufweist.
 
19. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13) aus teleskopartig ineinander verschieblichen Teilen (13c, 13d) besteht, die durch eine Schraube (33) in ihrer relativen Lage zueinander fixierbar sind.
 
20. Schnürschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13) aus zwei hohlen Gewindestangen (13e, 13f) besteht, von denen die eine (13e) ein Außengewinde und die andere (13f) ein Innengewinde aufweist, wobei das Außengewinde in das Innengewinde einschraubbar ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht