[0001] Die Erfindung bezeichnet ein pneumatisches Schlagwerk für eine zumindest teilweise
schlagende Handwerkzeugmaschine wie einen Meisselhammer oder einen Bohrhammer.
[0002] Ein pneumatisches Schlagwerk weist einen in einem Führungsrohr geführten sowie durch
eine Luftfeder angetriebenen Flugkolben auf, welcher üblicherweise auf einen begrenzt
axial beweglichen Döpper schlägt, der selbst auf das Stirnende eines begrenzt axial
beweglichen Werkzeugs trifft.
[0003] Nach der DE2702128 weist ein, für einen Bohrhammer möglichst kurz ausgeführtes, pneumatisches
Schlagwerk einen topfförmig ausgebildeten Flugkolben auf, in welchen radial innen
ein Döpper eindringt. Weitere döpperseitig topfförmig hohl ausgebildete Flugkolben
sind nach der JP8141937 und JP7328955 vorbekannt.
[0004] Bei pneumatischen Schlagwerken tritt unter gewissen Arbeitsbedingungen wie fehlender
Gegendruck vom Werkstück ein Nachschlagen des Döppers auf das Werkzeug auf, welches
nach der DE3804026 über Luftdurchlässe im Flugkolben und einem drehversetzbaren Führungsrohr
unterbunden wird.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der technologisch einfachen Realisierung eines
nachschlagfreien pneumatischen Schlagwerkes kurzer Bauform.
[0006] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Im wesentlichen weist ein pneumatisches Schlagwerk für eine zumindest teilweise schlagende
Handwerkzeugmaschine einen topfförmigen Flugkolben auf, in dessen Topfraum radial
innen ein Döpper innerhalb einer axialen Eindringlänge beweglich eindringt und mit
diesem einen dämpfenden, pneumatisch wirksamen Radialspalt zum im wesentlichen gasdicht
geschlossenen Topfraum ausbildet, welcher den durch den Flugkolben axial angetriebenen
Döpper innerhalb der Eindringlänge zur Bewegungsumkehr zwingt.
[0008] Durch den auf Grund des hohen Strömungswiderstandes zum Topfraum dämpfenden, pneumatisch
wirksamen Radialspalt ist nach dem Stossimpuls des Flugkolbens auf den Döpper eine
Saugwirkung zwischen dem im wesentlichen gasdicht geschlossenen Topfraum des Flugkolbens
und dem Döpper vorhanden, wodurch im Arbeitspunkt zwar keine wesentliche Abbremsung
des Döppers erfolgt, dieser jedoch im Leerschlagfall vor dem Auftreffen auf das Stirnende
des Werkzeuges seine Bewegungsrichtung umkehrt, wodurch bei hinreichender Bohrleistung
ein optimales Nachschlagverhalten erzielt wird.
[0009] Vorteilhaft beträgt die vom radialen Ringspalt zwischen dem Döpper und dem Flugkolben
gebildete Spaltfläche 3% bis 6% des durch den Döpper innerhalb des Flugkolbens gebildeten
Döpperquerschnitts wodurch bei den üblichen Schlagfrequenzen von 50Hz bis 100Hz innerhalb
von 10mm eine Bewegungsumkehr erfolgt.
[0010] Vorteilhaft ist bei üblichen pneumatischen Schlagwerken für Handwerkzeugmaschinen
mit einem in den Flugkolben eindringenden ca. 50g wiegenden Döpper und einem pneumatisch
wirksamen Durchmesser von ca. 10mm die Spaltdicke 0,1mm bis 0,17mm, wodurch sich in
Versuchsserien optimale Ergebnisse erzielen liessen.
[0011] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit:
Fig. 1 als pneumatisches Schlagwerk
Fig. 2 als Einzelheit II, gemäss Ausschnitt, vergrössert, aus Fig. 1
[0012] Nach Fig. 1 weist ein im Leerschlagfall am Bewegungsumkehrpunkt dargestelltes pneumatisches
Schlagwerk einer nur teilweise dargestellten schlagenden Handwerkzeugmaschine 1 einen
topfförmigen Flugkolben 2 auf, in welchen radial innen ein Döpper 3 innerhalb einer
werkzeugseitig axialen Eindringlänge L beweglich eindringt, der über einen Teil seiner
Aussenmantelfläche mit einem Teil der Innenmantelfläche des Flugkolbens 2 einen dämpfenden,
pneumatisch wirksamen Radialspalt X zu einem im wesentlichen gasdicht geschlossenen
Topfraum 4 ausbildet.
[0013] Nach Fig. 2 beträgt bei einem pneumatisch wirksamen Durchmesser D des Döppers 3 von
ca. 10mm die Dicke des dämpfenden, radialen Radialspalts X zwischen 0,1 mm bis 0,17mm.
1. Pneumatisches Schlagwerk für eine zumindest teilweise schlagende Handwerkzeugmaschine
(1) mit einem topfförmigen Flugkolben (2), in dessen Topfraum (4) radial innen ein
Döpper (3) innerhalb einer axialen Eindringlänge (L) beweglich eindringt, dadurch gekennzeichnet, dass der Döpper (3) mit dem topfförmigen Flugkolben (2) einen dämpfenden Radialspalt (X)
zu dem im wesentlichen gasdicht geschlossenen Topfraum (4) ausbildet, welcher den
durch den Flugkolben (2) axial angetriebenen Döpper (3) innerhalb der Eindringlänge
(L) zur Bewegungsumkehr zwingt.
2. Pneumatisches Schlagwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vom radialen Radialspalt (X) zwischen dem Döpper (3) und dem Flugkolben (2) gebildete
Spaltfläche 3% bis 6% des durch den Döpper (3) innerhalb des Flugkolbens (2) gebildeten
Döpperquerschnitts beträgt.
3. Pneumatisches Schlagwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des radialen Radialspalts (X) zwischen 0,1mm bis 0,17mm ist.