[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen eines Anfangs einer Materialbahn,
insbesondere eines freien Endes bzw. eines Bahnschenkels einer als Bobine gewickelten
Neubahn, mit einem Bahnabholer, der einen hin- und herbewegbaren Greifer zum Erfassen
der Bahn mit Klemmbacken aufweist.
[0002] Die Handhabung von Materialbahnen, insbesondere aus Verpackungsmaterial, gehört in
der Verpackungstechnik zu den schwierigen Problemen. Es geht darum, die Bahn selbsttätig
zu erfassen und durch Betätigen eines Bahnabholers von einer Bobine abzuziehen. Insbesondere
stellt sich dieses Problem im Zusammenhang mit dem Verbinden von Bahnen aus Verpackungsmaterial
im Bereich einer Verpackungsmaschine, wenn nämlich eine Bobine leergefahren und die
Bahn einer neuen Bobine in einem selbsttätigen Splicevorgang an die abgelaufene Bahn
anzuschließen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das selbständige Erfassen einer Bahn, insbesondere
aus Verpackungsmaterial, durch einen Bahnabholer mit Greifer zu erleichtern und sicherer
zu machen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahn eine Schlaufe bzw. Falte bildet und diese zwischen die geöffneten Klemmbacken
zum klemmenden Erfassen einführbar ist.
[0005] Es wird demnach zum Erfassen einer Bahn nicht das freie Ende desselben durch den
Greifer aufgenommen. Vielmehr wird innerhalb der Bahn eine quergerichtete Schlaufe
gebildet und diese in den Greifer eingeführt, wobei insbesondere bei der Bildung der
Schlaufe diese zwischen die Klemmbacken eingeführt wird.
[0006] Der so ausgebildete Bahnabholer bzw. Greifer ist besonders vorteilhaft einsetzbar
im Zusammenhang mit einer Splicevorrichtung zum Verbinden einer Ablaufbahn einer verbrauchten
Bobine mit einer Neubahn einer neuen Bobine, und zwar im Zusammenhang mit Verpackungsmaschinen.
[0007] Weitere Einzelheiten der Erfindung betreffen die Handhabung der Neubobine bzw. der
Neubahn und die Ausgestaltung sowie Arbeitsweise eines Verbindungsaggregats.
[0008] Einzelheiten der Vorrichtung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Verpackungsanlage, nämlich Verpackungsmaschine und Materialeinheit, im schematischen
Grundriss,
- Fig. 2
- die Materialeinheit der Fig. 1 in schematischer Seitenansicht, bei vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3 bis Fig. 14
- eine Abfolge von Arbeitsschritten bei der Verbindung einer Neubahn mit einer Ablaufbahn,
bei schematischer Darstellung von Organen und Aggregaten in Seitenansicht,
- Fig. 15 bis Fig. 17
- einen Bahnhalter zum Abziehen einer Materialbahn in verschiedenen Arbeitsphasen, in
Seitenansicht bei vergrößertem Maßstab,
- Fig. 18
- eine Darstellung des Bahnhalters entsprechend Fig. 15 bis Fig. 17 in Zusammenarbeit
mit einem Verbindungsaggregat für Materialbahnen,
- Fig. 19 bis Fig. 23
- das Verbindungsaggregat für die Materialbahnen in verschiedenen Arbeitsphasen, in
Seitenansicht,
- Fig. 24
- einen Bereich des Verbindungsaggregats in einer Ansicht gemäß Pfeil XXIV in Fig. 19,
- Fig. 25
- eine Ansicht des Verbindungsaggregats gemäß Pfeil XXV in Fig. 19.
[0009] Die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten befassen sich mit der Handhabung
von gewickeltem Verpackungsmaterial, also Bobinen 10. Diese können aus Papier, Stanniol,
Folie oder einem anderen bahnförmigen Material bestehen. Die Materialbahn ist auf
einen Bobinenkern 11 gewickelt, der aus Pappe bestehen kann, aber auch aus Kunststoff
oder Metall.
[0010] Fig. 1 zeigt als wichtiges Anwendungsbeispiel eine Verpackungsmaschine 12 in Grundrissdarstellung.
Es handelt sich dabei um einen Weichpacker, also um eine Verpackungsmaschine 12 zum
Fertigen von Zigarettenpackungen 13 des Typs Weichbecher. Der Verpackungsmaschine
12 ist eine Materialeinheit 14 zugeordnet. Diese ist an der Rückseite der Verpackungsmaschine
12 angeordnet, nämlich gegenüberliegend zu einem Faltrevolver 15 und anderen Aggregaten.
[0011] Die Materialeinheit 14 weist entsprechend den zu verarbeitenden Materialien zwei
Bobinen-Magazine 16, 17 auf mit einem Vorrat an in Axialrichtung nebeneinander positionierten
Bobinen 10. Das Bobinen-Magazin 16 enthält beispielsweise Bobinen 10 aus Stanniol
und das Bobinen-Magazin 17 Bobinen 10 aus Papier für die Fertigung eines Bechers der
Zigarettenpackung 13. Weiterhin sind Banderolen-Bobinen 21 im Bereich eines separaten
Bobinen-Vorrats 18 untergebracht aus einer verhältnismäßig schmalen Materialbahn für
die Fertigung von (Steuer-)Banderolen, die bekanntermaßen im Bereich von Stirnseiten
der Zigarettenpackungen 13 angebracht werden.
[0012] Im Bereich des Bobinen-Magazins 16, 17 sind die Bobinen 10 in axialer Ausrichtung
mit Abstand voneinander angeordnet. Eine jeweils vornliegende Bobine 10 wird dem Bobinen-Magazin
16, 17 entnommen und unmittelbar an eine Tragvorrichtung übergeben, nämlich an einen
drehbaren Zapfen, der in eine durch den Bobinenkern 11 gebildete Mittenöffnung der
Bobine 10 eintritt. Durch Drehen des Zapfens wird die Materialbahn von der Bobine
10 abgezogen.
[0013] Die Materialeinheit 14 ist so angeordnet, dass die größeren Bobinen-Magazine 16,
17 an gegenüberliegenden Seiten einer zentralen Betriebseinheit 22 angeordnet sind.
Diese besteht aus einem Gehäuse zur Aufnahme von Antriebsorganen und Steuerungen.
An gegenüberliegenden Längsseiten der Betriebseinheit 22 ist jeweils eine Tragvorrichtung
für Bobinen 10 bzw. Zapfen zur Aufnahme von Bobinen 10 angeordnet, und zwar ein Bobinenarm
23, 24 als zweiarmiger Hebel mit einem mittigen Drehlager 25. An den Enden des Bobinenarms
23, 24 ist jeweils ein Tragzapfen für eine Bobine 10 angeordnet, nämlich ein Arbeitszapfen
26 und ein Vorratszapfen 27. Die Zapfen 26, 27 sind frei abstehend am Bobinenarm 23,
24 gelagert. Der der Verpackungsmaschine 12 zugekehrte Zapfen ist der Arbeitszapfen
26. Dieser trägt eine Ablaufbobine 28, von der die Materialbahn, nämlich eine Ablaufbahn
29, abgezogen wird. Der dem Bobinen-Magazin 16, 17 zugekehrte Vorratszapfen 27 dient
zur Aufnahme einer neuen, kompletten Ersatz- bzw. Neubobine 30. Der Vorratszapfen
27 ist durch Drehbewegung des Bobinenarms 23, 24 in eine auf die Bobinenkerne 11 des
Bobinen-Magazins 16, 17 ausgerichtete Position bewegbar, so dass nachfolgende Bobinen
19, 20 unmittelbar auf den Vorratszapfen 27 aufgeschoben werden können. Dabei kann,
wie schematisch angedeutet, die betreffende Bobine 10 bzw. die Neubobine 30 zur Übergabe
an den Vorratszapfen 27 angehoben werden.
[0014] Der Verpackungsmaschine 12 werden im vorliegenden Falle drei Materialbahnen zugeführt,
nämlich eine Stanniolbahn 31, eine Papierbahn 32 und eine Banderolenbahn 33. Die vorgenannten
Bahnen 31, 32, 33 sind mehrmals umgelenkt, so dass sie in einer für die Bearbeitung
günstigen Position der Verpackungsmaschine 12 zugeführt werden.
[0015] Die Banderolen-Bobinen 21 sind an der gemeinsamen Materialeinheit 14 angeordnet,
und zwar im Bereich des Bobinen-Magazins 16 queraxial zu diesen. Auch für die Banderolen-Bobinen
21 sind Tragzapfen vorgesehen, nämlich ebenfalls Arbeitszapfen 26 und Vorratszapfen
27.
[0016] Vor Verbrauch der Ablaufbobine 28 wird die Neubobine 30 durch Schwenkbewegung des
Bobinenarms 23, 24 in Position gebracht und eine von der Neubobine 30 abgezogene Neubahn
34 mit der Ablaufbahn 29 mechanisch verbunden.
[0017] Das Anschließen der Neubahn 34 an die Ablaufbahn 29 erfolgt in mehreren Schritten.
Zuerst wird die Neubobine 30 vorbereitet, indem ein freier, erfassbarer Anfang der
Neubahn 34 geschaffen wird. Danach wird ein Abschnitt der Neubahn, nämlich ein Anfangsstück
35, von der Neubobine 30 abgezogen und mit der Ablaufbahn 29 verbunden. Durch Abtrennen
wird dabei das Anfangsstück 35 von der Neubahn 34 und ein Endstück 36 von der Ablaufbahn
29 abgetrennt. Anfangsstück 35, Endstück 36 und der auf dem Arbeitszapfen 26 verbleibende
Bobinenkern 11 werden entsorgt.
[0018] Als erstes wird das Anfangsstück 35 der Neubobine 30 freigelegt. Diese ist mit einer
äußeren geschlossenen Umhüllung versehen, die üblicherweise durch eine äußere, durch
Klebung geschlossene Lage der Neubahn 34 gebildet wird. Diese Lage muss durchtrennt
werden. Zu diesem Zweck wird die Neubobine 30 durch entsprechende Schwenkbewegung
des Bobinenarms 23, 24 im Gegenuhrzeigersinn in eine untere Bearbeitungsposition bewegt,
in der der Bobinenarm 23, 24 eine schräggerichtete Position einnimmt (Fig. 3 ff.).
[0019] In dieser Position wird ein Trennaggregat 37 wirksam, nämlich wird aus einer unteren
Warteposition (Fig. 2) aufwärts bewegt bis zur Anlage am Umfang der Neubobine 30 (Fig.
3). Nunmehr wird die äußere Lage der Materialbahn in Querrichtung durchtrennt. Es
entstehen dadurch freie Bahnschenkel 38, 39 (Fig. 4). Diese hängen in tangentialer
Relativstellung an gegenüberliegenden Seiten der Neubobine 30 in vertikaler Ebene.
Das Trennaggregat 37 kehrt nach Durchführung des Trennschnitts in die untere Ausgangsstellung
zurück. Das Trennaggregat 37 ist vorzugsweise nach Maßgabe von DE 197 10 657.9 ausgebildet
und in Axialrichtung der Neubobine 30 bewegbar. Ein Bahnschenkel 39 ist Teil des Anfangsstücks
35 der Neubahn 34. Dieser freie Bereich der Neubahn 34 kann erfasst werden, um ein
längeres Anfangsstück 35 von der Neubobine 30 abzuziehen.
[0020] Die Verbindung von Ablaufbahn 29 und Neubahn 34 erfolgt im Bereich eines Verbindungsaggregats
40 dieses ist in einer Schrägstellung im Bereich der Materialeinheit 14 angeordnet,
und zwar für jeden Bobinenarm 23, 24. Aufgrund der Schrägstellung laufen die Ablaufbahn
29 und die Neubahn 34 in schräg abwärtsgerichteten Ebenen durch das Verbindungsaggregat
40 hindurch.
[0021] Die Vorrichtung ist so ausgebildet, dass die Ablaufbahn 29 während des Betriebs durch
das Verbindungsaggregat 40 hindurchläuft. Zu diesem Zweck sind an der Eintrittsseite
und an der Austrittsseite des Verbindungsaggregats 40 jeweils Umlenkwalzen 41, 42
angeordnet. Die Ablaufbobine 28 befindet sich während dieser Betriebsphase oberhalb
des Verbindungsaggregats 40, seitlich versetzt zu diesem. Die aus dem Verbindungsaggregat
40 austretende Ablaufbahn 29 wird durch einen oberhalb des Verbindungsaggregats 40
angeordneten Bahnspeicher 43 hindurchgeleitet. Dieser hat die Aufgabe, momentane Stillstandsphasen
der Ablaufbahn 29 während des Anschließens der Neubahn 34 auszugleichen. Auch der
Bahnspeicher 43 befindet sich im Bereich der Materialeinheit 14.
[0022] Zur Verbindung mit der Ablaufbahn 29 wird das Anfangsstück 35 der Neubahn durch das
Verbindungsaggregat 40 hindurchgezogen. Zu diesem Zweck ist ein in besonderer Weise
ausgebildetes Organ zum Erfassen und Abziehen des Anfangsstücks 35 vorgesehen, nämlich
ein Bahnabholer 44. Dieser ist in einer schräggerichteten, parallel zur Ebene der
Ablaufbahn 29 verlaufenden Bewegungsebene 45 hin- und herbewegbar, nämlich durch das
Verbindungsaggregat 40 hindurch bis zur Neubobine 30 und zurück in eine untere Ausgangsstellung
außerhalb des Verbindungsaggregats 40. Der Bahnabholer 44 ist mit einem besonderen
Halteorgan, nämlich einem Greifer 67, versehen zum Erfassen des Anfangsstücks 35 der
Neubahn 34. Diese wird in einer schräg abwärtsgerichteten Ebene durch das Verbindungsaggregat
40 hindurchgezogen und zeitweilig von dem Bahnabholer 44 gehalten (Fig. 6).
[0023] Aufbau und Arbeitsweise des Verbindungsaggregats 40 sind schematisch in Fig. 3 bis
Fig. 14 dargestellt. Zum Erfassen des Anfangsstücks 35 der Neubahn 34 wird der Bahnabholer
44 entlang der Bewegungsebene 45 an die Neubobine 30 herangefahren, bis das Halteorgan
- Greifer 67 - den frei herabhängenden Bahnschenkel 39 erfassen kann (Fig. 5). Danach
kehrt der Bahnabholer 44 in die untere Ausgangsstellung zurück, wobei das Anfangsstück
35 von der Neubobine 30 abgezogen und durch das Verbindungsaggregat 40 hindurchgeführt
wird. Die Relativstellung des Anfangsstücks 35 im Bereich des Verbindungsaggregats
40 ist durch eine Führungswalze 47 bestimmt, die an einem Schwenkarm 48 angeordnet
ist.
[0024] Im Bereich des Verbindungsaggregats 40 sind Halteorgane für die Ablaufbahn 29 einerseits
und die Neubahn 34 andererseits angeordnet. Es handelt sich dabei um gegeneinander
bewegbare Klemmstücke 49, 50 für die Ablaufbahn 29 einerseits und um Klemmstücke 51,
52 für Neubahn 34 andererseits. Ablaufbahn 29 und Neubahn 34 sind so geführt, dass
sie zwischen den zugeordneten Klemmstücken 49, 50 bzw. 51, 52 hindurchlaufen. Die
Klemmstücke 49, 50 einerseits und 51, 52 andererseits sind in versetzten Ebenen zueinander
angeordnet, entsprechend den Bewegungsebenen von Ablaufbahn 29 und Neubahn 34.
[0025] Vor Einleitung des Bahnverbindens wird das vom Bahnabholer 44 gehaltene Anfangsstück
35 an ein anderes Halteorgan übergeben, nämlich an eine (ortsfeste) Förderwalze 53
mit Gegenwalze 54. Zwischen diesen verläuft das vom Bahnabholer 44 gehaltene Anfangsstück
35. Die Gegenwalze 54 an einem Hebel 55 wird unter Mitnahme des Anfangsstücks 35 gegen
die Förderwalze 53 gedrückt. Das Anfangsstück 53 wird sodann vom Bahnabholer 44 freigegeben
und zwischen Förderwalze 53 sowie Gegenwalze 54 fixiert (Fig. 7). Förderwalze 53 und
Gegenwalze 54 ziehen einen längeren Bereich des Anfangsstücks 35 von der Neubobine
30 ab, so dass ein freies Bahnstück nach unten durchhängt (Fig. 7 und Fig. 8).
[0026] Nunmehr werden die Klemmstücke 49, 50 sowie 51 und 52 gegeneinander bewegt unter
Erfassen und Festhalten der Ablaufbahn 29 einerseits und der Neubahn 34 andererseits
(Fig. 8). Während dieser Phase ist die Förderbewegung der Ablaufbahn 29 im Bereich
des Verbindungsaggregats 40 unterbrochen.
[0027] Beim Erfassen der Neubahn 34 bzw. des Anfangsstücks 35 durch die Klemmstücke 51,
52 oder unmittelbar danach wird das Anfangsstück 35 von der Neubahn 34 abgetrennt
durch ein den Klemmstücken 51, 52 zugeordnetes bzw. an diesen angebrachtes Trennmesser
56. Das freigewordene Anfangsstück 35 wird aus dem Verbindungsaggregat 40 herausgefördert,
und zwar durch die Förderwalze 53 mit Gegenwalze 54. Das Anfangsstück 35 fällt in
einen unterhalb des Verbindungsaggregats 40 angeordneten Behälter 57.
[0028] Die Ablaufbahn 59 wird gleichzeitig oder zeitlich versetzt ebenfalls durchtrennt,
und zwar derart, dass die der Verpackungsmaschine 12 zugekehrte Ablaufbahn 29 durch
die Klemmstücke 49, 50 gehalten, das abgetrennte Endstück 36 hingegen frei wird (Fig.
9). Die Ablaufbahn 29 wird durch das (gemeinsame) Trennmesser 56 durchtrennt, welches
zusammen mit den Klemmstücken 51, 52 in den Bereich der Ablaufbahn 29 bewegt wird
(Fig. 8, Fig. 9).
[0029] Die Klemmstücke 49, 50; 51, 52 sind so angeordnet, dass sie nach dem Durchtrennen
beider Bahnen nebeneinander liegen, so dass ein Ablaufende 58 der Ablaufbahn 29 und
ein Neuanfang 59 der Neubahn 34 unmittelbar benachbart zueinander positioniert sind,
gegebenenfalls mit Überlappung oder geringem Abstand, und zwar in einer gemeinsamen
Ebene.
[0030] In dieser Position können Ablaufende 58 und Neuanfang 59 miteinander verbunden werden,
im vorliegenden Falle durch einen Klebestreifen bzw. durch ein Tape 60. Dieses wird
durch einen Tapehalter 61 zugeführt und an der freien Seite, nämlich zwischen benachbarten
Klemmstücken 49 und 51, an Ablaufende 58 und Neuanfang 59 angedrückt. Die Verbindung
der Bahnen, nämlich Ablaufbahn 29 und Neubahn 34 ist damit hergestellt (Fig. 10).
[0031] Die somit geschaffene neue Ablaufbahn 29 wird durch Auseinanderbewegen der Klemmstücke
49..52 freigegeben (Fig. 11). Der Transport der Ablaufbahn 29 wird wieder aufgenommen.
Zwischenzeitlich ist der Bahnspeicher 43 verringert worden und kann nun durch entsprechende
erhöhte Förderleistung wieder aufgebaut werden (Fig. 12). Die Klemmstücke 49..52 kehren
währenddessen in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 3 ff. zurück.
[0032] Durch weitere Schwenkbewegung des Bobinenarms 23, 24 im Gegenuhrzeigersinn wird die
(neue) Ablaufbobine 28 in eine vom Verbindungsaggregat 40 entfernte, obere Position
bewegt (Fig. 12). Die bisherige Ablaufbobine 28 mit einem Reststück der Ablaufbahn
29, nämlich dem Endstück 36 und dem Bobinenkern 11, wird in die untere Position bewegt
bei Schrägstellung des Bobinenarms 23, 24. In dieser Stellung befindet sich der (bisherige)
Arbeitszapfen 26 im Arbeitsbereich eines Entsorgungsorgans. Es handelt sich dabei
um den Bahnabholer 44. Dieser wird durch entsprechende Bewegung entlang der Bewegungsebene
45 an die restliche Ablaufbobine 28 herangefahren. Das dort vorhandene Endstück 36
wird erfasst und durch Rückkehrbewegung des Bahnabholers 44 in die Ausgangsstellung
(Fig. 13) von dem Bobinenkern 11 abgezogen. Das Endstück 36 wird in der ebenfalls
bereits beschriebenen Weise an das Abzugsorgan übergeben, nämlich an Förderwalze 53
und Gegenwalze 54. Diese transportieren das Endstück 36 in den Behälter 57, in dem
sich bereits das Anfangsstück 35 befindet.
[0033] Damit das Endstück 36 der (bisherigen) Ablaufbahn 29 nach dem Abtrennen nicht die
weiteren Abläufe stört, ist vorgesehen, dass das Endstück 36 durch gegenläufigen Antrieb
des Arbeitszapfens 26 auf diesen aufgewickelt wird (Fig. 9, Fig. 10).
[0034] Nach dem Beseitigen des Endstücks 36 wird ein Abziehorgan für den (leeren) Bobinenkern
11 aktiv. Auch dieser Arbeitsschritt wird hier durch den Bahnabholer 44 vollzogen.
Dieser wird gemäß Fig. 14 nochmals an den vormaligen Arbeitszapfen 26 heranbewegt.
Das Halteorgan 46 erfasst den Bobinenkern 11 und bewegt diesen in einer Axialrichtung
vom Arbeitszapfen 26. Der freie Bobinenkern 11 gelangt unter Eigengewicht in einen
gesonderten Sammelbehälter 62 (Fig. 14).
[0035] Durch gegenläufige Schwenkbewegungen des Bobinenarms 23, 24 - im Uhrzeigersinn -
kehrt die Ablaufbobine 28 in die eigentliche Arbeitsstellung gemäß Fig. 2 zurück.
Der freie Vorratszapfen 27 wird im Bereich des Bobinen-Magazins 16, 17 für die Übernahme
einer neuen Bobine (Neubobine 30) bereitgehalten.
[0036] Zur korrekten Führung der Materialbahn während der Schwenkbewegungen und der unterschiedlichen
Positionen des Bobinenarms 23, 24 ist ein Führungsorgan für die Materialbahn am Bobinenarm
23, 24 angeordnet, und zwar ein jeder Bobine bzw. jedem Zapfen am Bobinenarm 23, 24
zugeordneter Stützbügel 63, 64. Die beiden Stützbügel 63, 64 sind an gegenüberliegenden
Seiten des Bobinenarms 23, 24 angeordnet und bewirken, dass die jeweilige Materialbahn
mit Abstand vom jeweils anderen Zapfen geführt ist.
[0037] Ein wichtiges Organ mit vielfältiger Anwendbarkeit ist der Bahnabholer 44. Dieser
ist im Detail in Fig. 15 bis Fig. 18 dargestellt.
[0038] Der Bahnabholer 44 ist verfahrbar mit einer ortsfesten Lineareinheit 65 verbunden.
Diese erstreckt sich in der Bewegungsebene 45, ist also entsprechend schräg gerichtet.
Der Bahnabholer 44 ist unterhalb der Lineareinheit 65 positioniert und über ein Verbindungsorgan,
nämlich einen Schlitten 66, verfahrbar mit der ortsfesten Lineareinheit 65 verbunden.
[0039] Ein Organ zum Erfassen und Halten der Materialbahn, nämlich des Anfangsstücks 35
oder des Endstücks 36, besteht aus einem Greifer 67. Dieser ist an einer mit dem Schlitten
66 verbundenen Halterung 68 angebracht. Der Greifer 67 besteht im vorliegenden Falle
aus Klemmorganen zum Erfassen der Materialbahn, nämlich aus zwei relativ zueinander
bewegbaren Klemmbacken 69, 70. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Klemmbacke
69 feststehend angeordnet, und zwar an einem Tragarm 19. Die andere Klemmbacke 70
ist an einem bewegbaren Träger angebracht, nämlich an einem Schwenkarm 71. Durch Betätigen,
nämlich Aufwärtsbewegen des Schwenkarms 71 wird die (untere) Klemmbacke 70 gegen die
feststehende Klemmbacke 69 bewegt, und zwar durch einen Betätigungszylinder 72. Dabei
wird zwischen den Klemmbacken 69, 70 eine zuvor gebildete Falte bzw. Schlaufe 73 der
Materialbahn eingeklemmt und diese so erfasst (Fig. 16). Der Greifer 67 kann danach
entlang der Lineareinheit 65 aus der der jeweiligen Bobine bzw. dem jeweiligen Zapfen
zugekehrten Position (Fig. 16) in die Ausgangsposition (Fig. 17) zurückbewegt werden
unter Mitnahme der Materialbahn (Anfangsstück 35, Endstück 36).
[0040] Zum Erfassen der Materialbahn ist der Greifer 67 mit Organen zur Bildung der Schlaufe
73 und zum Einführen derselben in die Position zwischen den Klemmbacken 69, 70, versehen.
Es handelt sich dabei um zwei (oder mehrere) im Abstand voneinander angeordnete Sauger
74, 75 diese erfassen die Materialbahn in einer Position mit (größerem) Abstand voneinander
(Fig. 15). Danach werden die beiden Sauger 74, 75 in Richtung gegeneinander bewegt,
im vorliegenden Falle durch Aufwärtsbewegung des unteren Saugers 75, der an dem Schwenkarm
71 angebracht ist. Durch diese Relativbewegung entsteht zwischen den beiden Saugern
74, 75 die Schlaufe 73. Diese bildet eine seitliche Auslenkung der Materialbahn, wobei
die Schlaufe 73 automatisch zwischen die beiden Klemmbacken 69, 70 bewegt und durch
diese erfasst wird (Fig. 16). Der ortsfeste, obere Sauger 74 ist am Ende des Tragarms
19 angebracht, in Verlängerung desselben.
[0041] Der Greifer 67 ist querbewegbar an der Halterung 68 angebracht, und zwar durch eine
Kulissenführung 76. Diese Querbewegung ist erforderlich, wenn der Greifer 67 - durch
entsprechenden Einsatz der Sauger 74, 75 - den leeren Bobinenkern 11 durch Axialbewegung
von dem jeweiligen Arbeitszapfen 26 abzieht. Mindestens einer der Sauger 74, 75 erfasst
dabei den Bobinenkern 11. Der Tragarm 19 ist mit der Kulissenführung 76 verbunden.
[0042] Bei der Bewegung des Bahnabholers 44 aus der Aufnahmeposition gemäß Fig. 15 in die
andere Endstellung gemäß Fig. 17 wird die jeweilige Bahn in der beschriebenen Weise
zwischen den im Abstand voneinander positionierten Walzen, nämlich Förderwalze 53
und Gegenwalze 54, hindurchbewegt (Fig. 6). Die (untere) Förderwalze 53 ist ortsfest
gelagert an einer Tragwand 77. Die bewegbare Gegenwalze 54 ist an einem Betätigungshebel
78 angebracht. Dieser ist durch einen Zylinder 79 im schwenkbarem Sinne bewegbar,
so dass in einer unteren Stellung die Gegenwalze 54 unter Andrücken der Materialbahn
an der Förderwalze 53 anliegt (Fig. 17). Die Materialbahn wird um die Förderwalze
53 nach unten gelenkt. Die korrekte Führung der Materialbahn ist durch ein Leitorgan
gewährleistet, nämlich durch ein Leitblech 80, welches in einer Schrägstellung an
der Tragwand 77 angebracht ist, zwischen Förderwalze 53 und Zylinder 79.
[0043] Außerdem ist der Förderwalze 53 auf der gegenüberliegenden Seite der Materialbahn
ein Führungsblech 81 zugeordnet. Dieses ist unmittelbar benachbart zum Umfang der
Förderwalze 53 positioniert und verhindert, dass die um die Förderwalze 53 herumgeführte
Materialbahn auf diese aufgewickelt wird.
[0044] Besonderheiten der Gestaltung und Arbeitsweise des Verbindungsaggregats 40 sind in
Fig. 19 bis Fig. 25 im Detail gezeigt.
[0045] Das als geschlossene Einheit ausgebildete Verbindungsaggregat 40 hat eine insgesamt
annähernd quaderförmige Gestalt. Diverse Organe sind unmittelbar oder mittelbar an
einem aufrechten Traggestell 82 gelagert, welches aus kastenartig angeordneten aufrechten
Tragwänden 83, 84 und Querwänden 85 besteht.
[0046] Wichtige Organe des Verbindungsaggregats 40 sind die Klemmstücke 49..52. Die der
Neubahn 34 bzw. deren Anfangsstück 35 zugeordneten Klemmstücke 51, 52 sind unabhängig
voneinander auf- und abbewegbar. Bei Beginn des Verbindungsvorgangs befindet sich
das (obere) Klemmstück 51 in der unteren Endstellung unter Anlage an einem festen
Anschlag 86. Das Klemmstück 51 wird durch elastische Kraft in dieser unteren Stellung
gehalten, im vorliegenden Falle durch eine Zugfeder 87, die mit einem unteren Ansatz
88 an der Querwand 85 und mit einem oberen Ansatz 89 mit einem Schlitten 90 verbunden
ist. An diesem wiederum ist das obere Klemmstück 51 angebracht. Der Schlitten ist
an einer aufrechten, feststehenden Führung 91 in Vertikalrichtung verfahrbar.
[0047] Das untere Klemmstück 52 ist mit einem Schlitten 92 verbunden, der seitlich versetzt
zum Klemmstück 52 angeordnet und an aufrechten Führungsstangen 93 verfahrbar ist.
Der Schlitten 92 und damit das Klemmstück 52 ist gegen abwärtsgerichteten, elastischen
Druck nach oben verfahrbar. Zu diesem Zweck sind auf den Führungsstangen 93 Druckfedern
94 angeordnet.
[0048] Der Schlitten 92 ist durch einen Kurbeltrieb 95 auf- und abbewegbar. Durch diesen
wird der Schlitten 92 mit dem Klemmstück 52 aufwärts bewegt, wobei die Neubahn 34
bzw. das Anfangsstück 35 in einer erhöhten Stellung durch Anlage an dem Klemmstück
51 festgeklemmt wird (Fig. 21).
[0049] Danach wird das Trennmesser 56 betätigt. Dieses ist an der aus Klemmstück 52 und
Schlitten 92 bestehenden Einheit relativ bewegbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist
ein Tragkörper 96 für das nach oben gerichtete Trennmesser 56 an aufrechten Gleitstangen
97 gegen den Druck einer Feder 98 aufwärtsbewegbar, wenn ein Trennschnitt durchgeführt
werden soll. Das Trennmesser 56 wird dabei unmittelbar neben dem Klemmstück 52 bewegt,
auf der von der Neubobine 30 abliegenden Seite.
[0050] Zur Betätigung des Trennmessers 56 durch Verschieben des Tragkörpers 96 dient ein
Druckhebel 99, der schwenkbar an der aus Druckstück 52 und Schlitten 92 bestehenden
Einheit angebracht ist. Ein Ende 100 des zweiarmigen Druckhebels 99 läuft gegen einen
feststehenden Nocken 101 und wird bei fortgesetzter Aufwärtsbewegung im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt, derart, dass eine gegenüberliegend zum Ende 100 angeordnete Druckrolle
102 den Tragkörper 96 mit dem Trennmesser 56 aufwärts bewegt unter Ausführung des
Trennschnitts (Fig. 21).
[0051] Die Klemmstücke 49, 50 für die Ablaufbahn 29 sind innerhalb des Verbindungsaggregats
40 höher positioniert als die Klemmstücke 51, 52. Das obere Klemmstück 49 ist auf-
und abbewegbar an einer aufrechten Führung 103. Das Klemmstück 49 wird durch eine
seitliche Zugfeder 104 in eine untere Endstellung bewegt bzw. in dieser durch Anlage
an einem festen Anschlag 105 gehalten.
[0052] Das zugeordnete untere Klemmstück 50 ist mit einem Führungskörper 106 ebenfalls auf
einer Führung 103 auf- und abbewegbar. Der Führungskörper 106 ist mit den oberen Enden
der Führungsstangen 93 verbunden. Bei Aufwärtsbewegung des Schlittens 92 wird der
Führungskörper 106 und damit das untere Klemmstück 50 über die Druckfedern 94 angehoben
aus einer Position gemäß Fig. 19 in die Klemmstellung gemäß Fig. 20. Der erforderliche
Klemmdruck wird bei Erhöhung der Druckkraft aus den Druckfedern 94 erzeugt, wenn der
Schlitten 92 weiter nach oben bewegt wird, und zwar zunächst in die Stellung gemäß
Fig. 21 und danach in die gemäß Fig. 22. Während dieser Bewegungsphase wird auch der
Trennschnitt im Bereich der Ablaufbahn 29 durchgeführt, wobei durch die Ausgestaltung
des Nockens 101 das Trennmesser 56 weiterhin in der nach oben ausgefahrenen Schneidposition
bleibt (Fig. 22).
[0053] Nach dem Trennschnitt im Bereich der Ablaufbahn 29 (Fig. 22) befinden sich die Paare
der Klemmstücke 49, 50 einerseits und 51, 52 andererseits auf gleichem Niveau. Das
Ende 100 des Druckhebels 99 hat den Nocken 101 verlassen (Fig. 23). Das Trennmesser
56 ist aus der Schneidstellung herausbewegt. Nunmehr kann auf der gegenüberliegenden,
oberen Seite der Klebestreifen bzw. das Tape 60 durch den Tapehalter 61 von oben her
auf die einander zugekehrten Bahnenden, nämlich auf das Ablaufende 58 und den Neuanfang
59, gedrückt werden.
[0054] Die nach den Trennschnitten jeweils freigegebenen Bahnstücke, nämlich das Anfangsstück
35 einerseits und das Endstück 36 andererseits werden in der Position gemäß Fig. 21
bzw. Fig 22 freigegeben in der beschriebenen Weise.
[0055] Der Tapehalter 61 ist in besonderer Weise ausgebildet. Es handelt sich dabei um einen
schwenkbaren Tapehebel 107, an dessen freiem Ende ein Haltekopf 108 mit Saugbohrungen
(nicht gezeigt) zum Halten des Tapes 60 mittels Saugluft angeordnet ist. Der winkelförmige
Tapehebel 107 ist in der Ausgangsstellung (Fig. 20) mit einem Endschenkel 109 aufwärts
gerichtet. Auf die Oberseite des Haltekopfes 108 kann so das Tape 60 aufgelegt werden.
Durch Schwenkbewegung wird der Tapehebel um 180° bewegt, so dass der Endschenkel 109
mit dem Haltekopf 108 nach unten gerichtet ist, wobei sich ein Kleber auf der freien,
nach unten gerichteten Seite des Tapes 60 befindet. Der Haltekopf 108 wird mit dem
Tape 60 an die einander zugekehrten Enden der Materialbahn angedrückt, nämlich an
das Ablaufende 58 einerseits und den Neuanfang 59 andererseits, so dass diese miteinander
verbunden werden. Die Saugluft zum Halten des Tapes wird dabei abgeschaltet.
[0056] Konkret wird bei der Anbringung des Tapes 60 an Ablaufbahn 29 und Neubahn 34 so vorgegangen,
dass der Haltekopf 108 mit dem Tape 60 in geringem Abstand oberhalb der Materialbahnen
positioniert ist. Durch einen geringen Hub werden die sich in Klemmstellung befindenden
Klemmstücke 49, 50; 51, 52 gemein angehoben, wodurch die Enden der Materialbahnen
an den Haltekopf 108 bzw. an das Tape 60 gedrückt werden. Der Kurbeltrieb 95 ist so
ausgelegt, dass in der Endphase einer vollen Umdrehung dieser Hub ausgeführt wird
(Fig. 10).
[0057] Der Tapehebel 107 ist schwenkbar mit einem Drehlager 110 verbunden. Die Drehbewegung
des Tapehebels 107 wird im vorliegenden Fall über einen Endlosabtrieb vollzogen, nämlich
über einen Zahnriemen 111, der hin- und hergehend antreibbar ist und dabei die beschriebene
Drehbewegung im Bereich des Drehlagers 110 durchführt. Ein Teil des Drehlagers 110
ist zugleich Umlenkrad für den Zahnriemen 111.
[0058] Zur Durchführung der hin- und hergehenden Bewegung wird unmittelbar'der Zahnriemen
111 bewegt, und zwar durch ein mit diesem verbundenes Kuppelstück 112, welches mit
einem Lineartrieb 113 verbunden ist. Das Kuppelstück 112 wird durch den Lineartrieb
hinund hergehend bewegt, wodurch entsprechende Schwenkbewegungen des Tapehebels 107
vollzogen werden.
[0059] Eine weitere Besonderheit besteht in der Bewegung der Klemmstücke 49..52, und zwar
insbesondere des oberen Klemmstücks 51. Dieses muss nach dem Verbinden der Ablaufbahn
29 mit der Neubahn 34 aus einer Position oberhalb der (neuen) Ablaufbahn 29 (Fig.
23) in eine Position unterhalb derselben (Fig. 20) zurückbewegt werden.
[0060] Zu diesem Zweck ist das obere Klemmstück 51 als auskragender, einarmiger Hebel ausgebildet
(Fig. 25). Ein abgekröpfter Endbereich 114 ist im Bereich eines gabelförmigen Drehlagers
115 fest mit einer aufrechten Drehwelle 116 verbunden. Durch drehen der Drehwelle
116 wird der wirksame, auskragende Teil des Klemmstücks 51 aus dem Bewegungsbereich
der Ablaufbahn 29 herausbewegt in eine Stellung neben dieser Ablaufbahn 29. Nun kann
das Klemmstück 57 neben der Ablaufbahn 29 abwärts bewegt werden in die Position gemäß
Fig. 19 bzw. Fig. 20. Fig. 25 zeigt die Stellung des Klemmstücks 51 unterhalb der
Ablaufbahn 29.
[0061] Ein oberes Ende der Drehwelle 116 ist in einem feststehenden Haltelager 117 geführt.
Ein in diesem Bereich auf die Drehwelle 116 wirkender Betätigungshebel 118 ist mit
einem geeigneten Betätigungsorgan z.B. einem Zylinder verbunden. Durch Schwenkbewegung
des Betätigungshebels 118 wird die Drehwelle 116 in der einen oder anderen Richtung
gedreht mit entsprechender Bewegung des Klemmstücks 51. Die Drehwelle 116 ist gleitend
im Haltelager 117 geführt, kann also mit dem Klemmstück 51 auf- und abbewegt werden.
Fig. 22 und Fig. 23 zeigen die obere Endstellung der Drehwelle 116. Das Drehlager
115 ist mit einem Gleitkörper 119 an der gemeinsamen aufrechten Führung 91 aufund
abbewegbar.
[0062] Bei Materialbahnen mit einer Bedruckung oder anderen vorgegebenen Markierungen, insbesondere
bei Papierbahnen 32 mit der üblichen Bedruckung einer (Zigaretten-)Packung, erfolgt
die Verbindung von Ablaufbahn 29 und Neubahn 34 zuschnittgerecht, also in Abstimmung
mit der für jeden Zuschnitt übereinstimmenden Bedruckung. Zu diesem Zweck wird so
vorgegangen, dass die Ablaufbahn 29 und die Neubahn 34 positionsgenau angehalten werden
nach Maßgabe der Bedruckung. Die Klemmstücke 49, 50 einerseits und 51, 52 andererseits
werden demnach aufgrund einer bahnabhängigen Steuerung aktiviert, um die Ablaufbahn
28 und die Neubahn 34 in zueinander passender Relativstellung anzuhalten. Zu diesem
Zweck werden die Ablaufbahn 28 und die Neubahn 34 anhand von Druckmarken (nicht gezeigt)
überwacht. Solche Druckmarken sind in Abständen entsprechend den Abmessungen einer
Bedruckung bzw. eines Zuschnitts in bekannter Wiese an den Materialbahnen angebracht.
Ein Druckmarkenleser 120 für die Ablaufbahn 29 und ein Druckmarkenleser 121 für die
Neubahn 34 erfassen die Druckmarken und steuern die zugeordneten Klemmstücke 49, 50
bzw. 51, 52. Die Druckmarkenleser 120, 121 sind im vorliegenden Falle außerhalb des
Verbindungsaggregats 40 angeordnet, und zwar der Druckmarkenleser 120 für die Ablaufbahn
29 an der Eintrittsseite zum Verbindungsaggregat 40 und der Druckmarkenleser 121 an
der Austrittsseite.
Bezugszeichenliste:
[0063]
- 10
- Bobine
- 11
- Bobinenkern
- 12
- Verpackungsmaschine
- 13
- Zigarettenpackung
- 14
- Materialeinheit
- 15
- Faltrevolver
- 16
- Bobinen-Magazin
- 17
- Bobinen-Magazin
- 18
- Bobinen-Vorrat
- 19
- Tragarm
- 21
- Banderolen-Bobine
- 22
- Betriebseinheit
- 23
- Bobinenarm
- 24
- Bobinenarm
- 25
- Drehlager
- 26
- Arbeitszapfen
- 27
- Vorratszapfen
- 28
- Ablaufbobine
- 29
- Ablaufbahn
- 30
- Neubobine
- 31
- Stanniolbahn
- 32
- Papierbahn
- 33
- Banderolenbahn
- 34
- Neubahn
- 35
- Anfangsstück
- 36
- Endstück
- 37
- Trennaggregat
- 38
- Bahnschenkel
- 39
- Bahnschenkel
- 40
- Verbindungsaggregat
- 41
- Umlenkwalze
- 42
- Umlenkwalze
- 43
- Bahnspeicher
- 44
- Bahnabholer
- 45
- Bewegungsebene
- 47
- Führungswalze
- 48
- Schwenkarm
- 49
- Klemmstück
- 50
- Klemmstück
- 51
- Klemmstück
- 52
- Klemmstück
- 53
- Förderwalze
- 54
- Gegenwalze
- 55
- Hebel
- 56
- Trennmesser
- 57
- Behälter
- 58
- Ablaufende
- 59
- Neuanfang
- 60
- Tape
- 61
- Tapehalter
- 62
- Sammelbehälter
- 63
- Stützbügel
- 64
- Stützbügel
- 65
- Lineareinheit
- 66
- Schlitten
- 67
- Greifer
- 68
- Halterung
- 69
- Klemmbacke
- 70
- Klemmbacke
- 71
- Schwenkarm
- 72
- Betätigungszylinder
- 73
- Schlaufe
- 74
- Sauger
- 75
- Sauger
- 76
- Kulissenführung
- 77
- Tragwand
- 78
- Betätigungshebel
- 79
- Zylinder
- 80
- Leitblech
- 81
- Führungsblech
- 82
- Traggestell
- 83
- Tragwand
- 84
- Tragwand
- 85
- Querwand
- 86
- Anschlag
- 87
- Zugfeder
- 88
- Ansatz
- 89
- Ansatz
- 90
- Schlitten
- 91
- Führung
- 92
- Schlitten
- 93
- Führungsstange
- 94
- Druckfeder
- 95
- Kurbeltrieb
- 96
- Tragkörper
- 97
- Gleitstange
- 98
- Feder
- 99
- Druckhebel
- 100
- Ende
- 101
- Nocke
- 102
- Druckrolle
- 103
- Führung
- 104
- Zugfeder
- 105
- Anschlag
- 106
- Führungskörper
- 107
- Tapehebel
- 108
- Haltekopf
- 109
- Endschenkel
- 110
- Drehlager
- 111
- Zahnriemen
- 112
- Kuppelstück
- 113
- Lineartrieb
- 114
- Endbereich
- 115
- Drehlager
- 116
- Drehwelle
- 117
- Haltelager
- 118
- Betätigungshebel
- 119
- Gleitkörper
- 120
- Druckmarkenleser
- 121
- Druckmarkenleser
1. Vorrichtung zum Erfassen eines Anfangs einer Materialbahn, insbesondere eines freien
Endes bzw. eines Bahnschenkels (38, 39) einer als Bobine gewickelten Neubahn (34),
mit einem Bahnabholer (44), der einen hin- und herbewegbaren Greifer (67) zum Erfassen
der Bahn mit Klemmbacken (69, 70) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn eine Schlaufe (73) bzw. Falte bildet und diese zwischen die geöffneten Klemmbacken
(69, 70) zum klemmenden Erfassen einführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erfassen der Bahn bzw. Neubahn (34) durch den Greifer (67) ein Abschnitt der
Bahn zusammenschiebbar ist unter Bildung einer seitwärtsgerichteten Schlaufe (73)
im Bereich der Klemmbacke (69, 70), wobei am Greifer (67) bewegbare Halteorgane zum
Erfassen der Bahn bzw. Neubahn (34) angeordnet sind, nämlich vorzugsweise zwei im
Abstand voneinander angeordnete Sauger (74, 75), die die Bahn erfassen und durch Verringerung
des Abstandes zwischen den Saugern (74, 75) die zu erfassende Schlaufe (73) bzw. Falte
bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbinden von Materialbahnen aus Verpackungsmaterial oder dergleichen, nämlich
eines Neuanfangs (59) der Neubahn (34) mit einem Ablaufende (58) einer Ablaufbahn
(29), die Ablaufbahn (29) und die Neubahn (34) durch Klemmstücke (49, 50; 51, 52)
erfassbar und Ablaufbahn (29) sowie Neubahn (34) durch ein Trennmesser (56) durchtrennbar
sind zur Bildung von durch ein Tape (60) miteinander zu verbindenden Enden, nämlich
Ablaufende (56) und Neuanfang (59), wobei der Ablaufbahn (29) einerseits und der Neubahn
(34) andererseits zugeordnete Klemmstücke (49, 50) bzw. (51, 52) unabhängig voneinander
zum Fixieren der Ablaufbahn (29) bzw. Neubahn (34) betätigbar und Ablaufbahn (29)
sowie Neubahn (34) aufeinanderfolgend durchtrennbar sind, wobei weiterhin die Klemmstücke
(49, 50; 51, 52) mit den durchtrennten Bahnen in eine gemeinsame Ebene bewegbar sind
zum Anbringen des Tapes (60).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils mit Abstand voneinander angeordneten Klemmstücke (49, 50) einerseits
und (51, 52) andererseits in zueinander versetzten Ebenen positioniert sind entsprechend
den Bewegungsebenen von Ablaufbahn (29) und Neubahn (34) und dass die Klemmstücke
(49, 50; 51, 52) mit den durchtrennten Bahnenden -Ablaufende (58), Neuanfang (59)
- in eine gemeinsame Ebene bewegbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmstücke Teil eines Verbindungsaggregats (40) sind, durch das die Ablaufbahn
(29) ständig hindurchläuft, wobei die anzuschließende Neubahn (34) durch den hin-
und herbewegbaren Bahnabholer (44) von der Neubahn (34) ab- und durch das Verbindungsaggregat
(40) hindurchziehbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das vom Bahnabholer (44) abgezogene Anfangsstück (35) der Neubahn (34) an einen Bahnförderer
übergebbar ist, insbesondere an eine Förderwalze (53) mit andrückbarer Gegenwalze
(54), durch die ein weiteres Teilstück der Neubahn (34) von der Neubobine (30) abziehbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilden eines freien Anfangsstücks (35) der Neubahn (34) eine geschlossene Umhüllung
bzw. äußere Lage der Neubobine (30) in axialer Richtung durchtrennbar ist unter Bildung
mindestens eines Bahnschenkels (38, 39), wobei der Abholer (44) einen der Bahnschenkel
(38, 39) erfasst und von der Neubahn (34) abzieht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufbobine (28) und die Neubobine (30) je auf einem Tragzapfen angeordnet sind,
nämlich auf einem Arbeitszapfen (26) bzw. einem Vorratszapfen (27), wobei die Arbeitszapfen
(26, 27) mit Ablaufbobine (28) und Neubobine (30) an einem gemeinsamen, zweiarmigen
Bobinenarm (23, 24) angeordnet sind, der um ein mittiges Drehlager (25) drehbar ist
und wobei der Bobinenarm (23, 24) in einer Bearbeitungsposition der Ablaufbobine (28)
oder Neubobine (30) in einer schräggerichteten Position angeordnet und die jeweils
zu bearbeitende Bobine nach unten weist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Klemmstücke (51, 52) zum Erfassen der Neubahn (34) bzw. des Anfangsstücks (35) benachbart
zu einer Eintrittsseite der Materialbahnen innerhalb des Verbindungsaggregats (40)
und Klemmstücke (49, 50) zum Erfassen der Ablaufbahn (29) auf der einer Austrittsseite
der Materialbahnen zugeordneten Seite angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einander zugeordnete Klemmstücke (49, 50) einerseits und (51, 52) andererseits in
getrieblicher Verbindung zueinander stehen, insbesondere derart, dass obere Klemmstücke
(49, 51) in einer festen Ausgangsposition angeordnet und untere Klemmstücke (50, 52)
in Richtung auf die feststehenden Klemmstücke (49, 51) bewegbar sind, vorzugsweise
durch einen gemeinsamen Kurbeltrieb (95).
11. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens je ein Klemmstück (49, 51) der einander paarweise gegenüberliegenden Klemmstücke
elastisch gelagert ist, vorzugsweise durch Verbindung mit Zugfedern (87) bzw. (104),
wobei die jeweils durch Antrieb bewegbaren Klemmstücke (50, 52) bis zur Anlage an
den elastisch gelagerten Klemmstücken (49, 51) zum Festklemmen der Ablaufbahn (29)
bzw. der Neubahn (34) bewegbar und gegen die elastische Kraft darüber hinaus bewegbar
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurbeltrieb (95) mit einem auf- und abbewegbaren Träger verbunden ist, insbesondere
mit einem Schlitten (92), an dem unmittelbar ein Druckstück (52) angebracht ist und
der über Druckfedern (94) auf ein anderes bewegbares Klemmstück (52) wirkt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennmesser (56) zum Durchtrennen der Bahnen - Ablaufbahn (29) und Neubahn (34)
- durch Aufwärtsbewegung aus einer unteren Position zuerst die Neubahn (34) und danach
die Ablaufbahn (29) durchtrennt, wobei vorzugsweise das Trennmesser gegen elastischen
Druck bewegbar an einem Druckstück (52) angeordnet und durch einen gesonderten Antrieb
zur Durchführung eines Trennschnitts aufwärtsbewegbar ist, insbesondere durch einen
Druckhebel (99), der bei Aufwärtsbewegung des Druckstücks (52) von einem feststehenden
Nocken (101) beaufschlagbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Druckstück (51) zum Erfassen einer Bahn - Neubahn (34) - in einer
Klemmposition unterhalb der Bewegungsebene der anderen Bahn - Ablaufbahn (29) - positioniert
und nach Durchführung des Trennschnitts in eine Position oberhalb von Ablaufbahn (29)
und Neubahn (34) bewegbar und zur Rückkehr in die (untere) Ausgangsstellung seitwärts
und sodann zur (unteren) Ausgangsposition bewegbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tape (60) durch einen bewegbaren Tapehalter (51) den Bahnen - Ablaufbahn (29),
Neubahn (34) - zustellbar ist, wobei der Tapehalter (61) einen Haltekopf (81) aufweist,
an dem das Tape (60) durch Saugluft gehalten ist, wobei der vorzugsweise winkelförmig
ausgebildete Tapehalter (61) durch Schwenkbewegung aus einer Position mit nach oben
weisendem Haltekopf (81) durch Schwenkbewegung in eine Position mit nach unten weisendem
Haltekopf (108) bewegbar ist.