Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden und Abfördern von Bogenstapeln
in bzw. aus einer Stapelablage, mit einer Bogenzuführeinrichtung und mit einem Trennmittel,
das beim Abfördern eines Bogenstapels in die Stapelablage einbringbar ist. Ferner
betrifft die Erfindung eine Verwendung eines Trennmittels in einer vorgenannten Vorrichtung.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Bilden und Abfördern von Bogenstapeln ist aus
der Offenlegungsschrift DE 198 49 859 A1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung werden Bogen
über eine Transportbahn in eine Stapelablage geführt. Bei der Entnahme eines in der
Stapelablage entstandenen Bogenstapels mittels einer Stapelentnahmevorrichtung wird
ein Trennrechen synchron mit der Abzugsbewegung der Stapelentnahmevorrichtung in die
Transportrichtung des entnommenen Bogenstapels bewegt. Der Trennrechen weist eine
im wesentlichen horizontale Plattform auf, so daß bei der Entnahme eines Bogenstapels
die der Stapelablage kontinuierlich zugeführten Bogen darauf abgelegt werden. Die
Funktionsweise des Trennrechens ist in den Fig. 1a bis 1d der Offenlegungsschrift
DE 198 49 859 A1 dargestellt und beschrieben.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung anzugeben, bei der während der Entnahme eines Bogenstapels eine zuverlässige
Ablage der nachgeförderten Bogen gewährleistet ist, wobei der konstruktive Aufbau
der Vorrichtung einfach und kostengünstig sein soll.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gem. der vorgenannten Art dadurch gelöst,
daß das Trennmittel als Bandelement ausgebildet ist. Der Erfindung liegt der erfinderische
Gedanke zugrunde, daß bei Abtransport eines Stapels aus der Stapelablage die nachgeförderten
Bogen auf ein Band gelegt werden, das in die Stapelablage während des Abtransports
eines Bogenstapels eingebracht wird. Das Band wird so eingebracht, daß die weiterhin
zugelieferten Bogen horizontal in der Stapelablage gesammelt werden, wobei das in
der Stapelablage angeordnete und bereitgestellte Bandelement derart gespannt bzw.
starr ist, daß die zugeförderten Bogen im wesentlichen horizontal auf dem Bandelement
aufliegen. Im Gegensatz zum bisherigen Stand der Technik wird die Konstruktion der
Vorrichtung vereinfacht, da das erfindungsgemäße Bandelement insgesamt eine einfache
Konstruktion der Vorrichtung gestattet.
[0005] Vorteilhafterweise ist das Bandelement flexibel. Ist beispielsweise das Bandelement
für die Bogenablage nicht in Gebrauch, so kann es aufgrund der Flexibilität beispielsweise
durch Aufrollen leicht in der Vorrichtung untergebracht werden. Hierdurch wird der
durch das Bandelement beanspruchte Platzbedarf in der Vorrichtung auf ein Minimum
beschränkt. Außerdem ist es infolge der Flexibilität möglich, das Bandelement von
der Vertikalen in die Horizontale umzulenken, so daß das Bandelement platzsparend
angeordnet werden kann.
[0006] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein in die
Stapelablage eingebrachter Bandelementabschnitt biegeelastisch ist. Durch die Biegeelastizität
des eingebrachten Bandelementabschnitts in der Stapelablage können die zugeförderten
Bogen zuverlässig vom Bandelement bzw. -abschnitt aufgenommen und getragen werden.
Erfindungsgemäß ist das Bandelement bzw. der Bandelementabschnitt derart biegeelastisch,
daß einerseits nachfolgende Bogen für das nächste Ries aufgenommen und getragen werden
und andererseits das Bandelement durch die Biegbarkeit leicht und platzsparend in
der Vorrichtung angebracht werden kann.
[0007] Vorteilhafterweise ist daher das Bandelement ein Stahlband.
[0008] Um das Bandelement beispielsweise sicher in die Stapelablage einzubringen, ist vorteilhafterweise
wenigstens eine Führungseinrichtung für das Bandelement vorgesehen.
[0009] Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Führungseinrichtung höhenverstellbar
ist, um bei der Stapelbildung eines neuen Stapels und auch beim Stapelwechsel immer
die gleiche Abwurfhöhe der in geschuppter Formation zugeführten Bogen sicherzustellen.
[0010] Das Bandelement kann in die Stapelablage zuverlässig und gesteuert bewegt werden,
wenn wenigstens ein Antrieb für das Bandelement vorgesehen ist.
[0011] Ferner hat sich bewährt, wenn der Antrieb als motorischer oder pneumatischer Antrieb
ausgebildet ist.
[0012] Des weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Bandelement in Bogentransportrichtung in
die Stapelablage einbringbar ist.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Bandelement
mit der Abzugsbewegung einer Stapelentnahmevorrichtung, vorzugsweise synchron, bewegbar
ist.
[0014] Um eine sichere Stapelbildung zu ermöglichen, ist ein Trennhaken an der Stapelablage
vorgesehen. Der Trennhaken bewirkt eine Abtrennung eines fertiggestellten Rieses von
den nachgeförderten Bogen und übernimmt diese.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Trennhaken gegenüber der Bogenzuführeinrichtung
angeordnet ist.
[0016] Gelöst wird die Erfindung ebenfalls durch die Verwendung eines Trennmittels in einer
Vorrichtung zum Bilden und Abfördern von Bogenstapeln in bzw. aus einer Stapelablage
mit einer Bogenzuführeinrichtung, wobei das Trennmittel beim Abfördern eines Bogenstapels
in die Stapelablage einbringbar ist, die dadurch weitergebildet ist, daß das Trennmittel
als Bandelement ausgebildet ist.
[0017] Die vorteilhaften Ausgestaltungen bei der Verwendung eines Bandelements ergeben sich
aus dem voranstehend Beschriebenen, worauf explizit verwiesen wird.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung aller im Text nicht näher
erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1a bis Fig. 1d
- den Aufbau und unterschiedliche Arbeitsstellungen einer Vorrichtung zum Bilden und
Abfördern von Papierstapeln,
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht einer Führungseinrichtung für ein Bandelement.
[0019] In den nachfolgenden Figuren sind jeweils gleiche oder entsprechende Teile mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet, so daß auf eine erneute Vorstellung verzichtet wird und
lediglich die Abweichungen des in diesen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
gegenüber den anderen erläutert werden.
[0020] Die Vorrichtung weist gem. Fig. 1a eine Stapelablage 1 zum Ansammeln von Papierbogen
2 zu Bogenstapeln 3 auf, die in zahlreiche, senkrecht zur Zeichenebene hintereinander
liegende Sammelboxen 4 unterteilt ist. Der Sammelbox 4 ist - bezogen auf die Bogen-
bzw. Stapeltransportrichtung (Pfeil 6) - stromaufwärts eine als Bänderbahn ausgebildete
Transportbahn 7 für in geschuppter Formation zugeführte Papierbogen 2 sowie stromabwärts
eine als Zangengreifer 5 ausgebildete Stapelentnahmevorrichtung 8 mit anschließenden
(hier nicht dargestellten) Quertransportmitteln zugeordnet, die heb- und senkbare
Transportriemen mit integrierten Lufttischsegmenten aufweisen können.
[0021] Die Stapelablage 1 ist von mehreren Stapelanschlägen 13 und hinteren Stapelanschlägen
14 begrenzt, von denen erstere aus einer Anschlagsstellung gem. Fig. 1b in eine Außerbetriebsstellung
gem. Fig. 1a verschwenkbar sind.
[0022] Die hinteren Stapelanschläge 14 sind an einem in Richtung des Doppelpfeils 15 verschiebbaren
Schlitten 16 befestigt, an welchem zusätzlich auch die Transportbahn 7 angeordnet
ist. Am Schlitten 16 ist ferner im Bereich des hinteren Stapelanschlags 14 ein Führungselement
angeordnet bzw. eine Führungseinrichtung (siehe Fig. 2) mittels dem es möglich ist,
daß am bzw. im Schlitten angeordnete Bandelement 17 in die Stapelablage einzubringen.
Insbesondere weist das Abwurfende 18 der Transportbahn 7 einen zur Führung des Bandelements
17 definierten Abstand auf. Der Schlitten 16 ist wiederum verschiebbar an einem in
Richtung des Doppelpfeils 19 höhenverfahrbaren Schlittenträgers 21 angeordnet.
[0023] Die Sammelbox 4 ist mit einer Bodenplattform 22 ausgestattet. Die Bodenplattformen
22 werden mit formatabhängig voreingestellten seitlichen Stapelanschlägen als komplette
Austauschgruppe bereitgehalten.
[0024] Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt:
Gemäß Fig. 1a wird ein aus einer definierten Anzahl gesammelter Papierbogen 2 gebildeter
Bogenstapel 3 nach dem Wegschwenken des vorderen Stapelanschlags 13 durch den Zangengreifer
5 der Stapelentnahmevorrichtung 8 erfaßt und in Förderrichtung 6 aus der Stapelablage
1 heraus auf Quertransportmittel überführt, welche den Bogenstapel gem. Fig. 1b wahlweise
in die senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden, durch die Pfeilsymbole 29 bzw. 31
gekennzeichneten Richtungen abfördern.
[0025] Synchron mit der Überführungsbewegung der Stapelentnahmevorrichtung 8 folgt der aus
dem in die Stapelablage 1 eingebrachte Bandabschnitt 17a des Bands 17 bis zum Anschlag
an den wieder in die Anschlagstellung zurückbewegten Stapelanschlag 13, wobei die
permanent geschuppt zugeführten Papierbogen 2 gleichzeitig ohne Unterbrechung auf
den horizontal starren Bandabschnitt 17a überführt werden.
[0026] Durch Herunterfahren des Schlittenträgers 21 in Richtung des Doppelpfeils 19 gem.
Fig. 1c wird der Abschnitt 17a des Bands 17 bis auf die Bodenplattform 22 der Stapelablage
1 oder ggf. bis unter deren Niveau abgesenkt und gemäß Fig. 1d aus der Stapelablage
1 in die Ausgangsstellung zurückgezogen, so daß der neue Bogenstapel 3 von der Bodenplattform
22 übernommen wird. Dabei wird das Bandelement 17 von einem Motor 23, der ebenfalls
am Schlitten 16 angeordnet ist, zurückgezogen. Das Bandelement 17 ist in dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht angeordnet. Beim Einbringen des flexiblen
Bands 17 in die Stapelablage 1 wird innerhalb des Bands eine Versteifung ausgebildet,
so daß zur Ablage kommende Papierstapel horizontal abgelegt werden und ein Bogenstapel
aufgebaut wird.
[0027] Durch die anschließende Aufwärtsbewegung des Schlittenträgers 21 in Richtung des
Doppelpfeils 19 wird das Abwurfende der Transportbahn in dem Maße angehoben, wir die
Stapelhöhe des Bogenstapels 3 zunimmt, so daß immer eine gleichbleibende Abwurfhöhe
für die Papierbogen 2 gewährleistet bleibt.
[0028] In Figur 2 ist eine vertikal verschiebbare Führungseinrichtung 25 für das Bandelement
17 im Querschnitt dargestellt. Der schlittenseitige Abschnitt des Bandelements 17
ist vertikal geführt und wird mittels Rollen 26 der Führungseinrichtung 25 um 90°
gebogen und umgelenkt, so daß der Bandelementabschnitt 17a im wesentlichen horizontal
in die Stapelablage 1 eingeschoben werden kann. Um eine sichere Führung des Bandelementabschnitts
17a zu gewährleisten, ist im Bereich des Durchtritts des Bandelements 17 ein oberes
und unteres Halteelement 27 mit einer Öffnung 28 im Bereich des hinteren Stapelanschlags
14 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Stapelablage
- 2
- Papierbogen
- 3
- Bogenstapel
- 4
- Sammelbox
- 5
- Zangengreifer
- 6
- Stapel- bzw. Bogentransportrichtung
- 7
- Transportbahn
- 8
- Stapelentnahmevorrichtung
- 13
- vorderer Stapelanschlag
- 14
- hinterer Stapelanschlag
- 15
- Doppelpfeil
- 16
- Schlitten
- 17
- Band
- 17a
- Bandabschnitt
- 18
- Abwurfende
- 19
- Doppelpfeil
- 21
- Schlittenträger
- 22
- Bodenplattform
- 23
- Antrieb
- 24
- Bandende
- 25
- Führungseinrichtung
- 26
- Rolle
- 27
- Halteelement
- 28
- Öffnung
- 29
- Pfeilsymbol
- 31
- Pfeilsymbol
1. Vorrichtung zum Bilden und Fördern von Bogenstapeln (3) in bzw. aus einer Stapelablage
(1), mit einer Bogenzuführeinrichtung (7) und mit einem Trennmittel (17), das beim
Abfördern eines Bogenstapels (3) in die Stapelablage (1) einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (17) als Bandelement (17) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (17) flexibel ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein in die Stapelablage (1) eingebrachter Bandelementabschnitt (17a) biegeelastisch
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (17) ein Stahlband ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Führungseinrichtung (25) für das Bandelement (17) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (25) höhenverstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Antrieb (23) für das Bandelement (17) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (23) als motorischer oder pneumatischer Antrieb (23) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (23) in Bogentransportrichtung (6) in die Stapelablage (1) einbringbar
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (17) mit einer Abzugsbewegung einer Stapelentnahmevorrichtung (8)
vorzugsweise synchron, bewegbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trennhaken an der Stapelablage (1) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennhaken gegenüber der Bogenzuführeinrichtung (7) angeordnet ist.
13. Verwendung eines Trennmittels (17) in einer Vorrichtung zum Bilden und Abfördern von
Bogenstapeln (3) in bzw. aus einer Stapelablage (1) mit einer Bogenzuführeinrichtung
(7), wobei das Trennmittel (17) beim Abfördern eines Bogenstapels (3) in die Stapelablage
(1) einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (17) als Bandelement (17) ausgebildet ist.
14. Verwendung eines Bandelements nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (17) flexibel mit.
15. Verwendung eines Bandelements nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein in die Stapelablage (1) eingebrachter Bandelementabschnitt (17a) starr ist.
16. Verwendung eines Bandelements (17) nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (17) ein Stahlband ist.
17. Verwendung eines Bandelements (17) nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Führungseinrichtung (25) für das Bandelement (17) vorgesehen ist.
18. Verwendung eines Bandelements (17) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (25) höhenverstellbar ist.
19. Verwendung eines Bandelements (17) nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Antrieb (23) für das Bandelement (17) vorgesehen ist.
20. Verwendung eines Bandelements (17) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (23) als motorischer oder pneumatischer Antrieb (23) ausgebildet ist.
21. Verwendung eines Bandelements (17) nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (17) in Bogentransportrichtung (6) in die Stapelablage (1) einbringbar
ist.
22. Verwendung eines Bandelements (17) nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Bandelement (17) mit einer Abzugsbewegung einer Stapelentnahmevorrichtung (8),
vorzugsweise synchron, bewegbar ist.