[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge zwischen
zwei Bauwerkskörpern mit einer flexiblen Überbrückungseinheit und zwei auf gegenüber
liegenden Seiten der Bewegungsfuge angeordneten Verankerungseinheiten, die jeweils
einen mit dem zugeordneten Bauwerkskörper verbindbaren Festflansch und einen mittels
eines Klemmelementes mit dem Festflansch nach Art einer Schwalbenschwanzverbindung
verspannbaren Losflansch aufweisen, wobei die Überbrückungseinheit mit den Verankerungseinheiten
derart verbindbar ist, dass sie jeweils zwischen Festflansch und Losflansch eingeklemmt
ist.
[0002] Dichtungsvorrichtungen werden beispielsweise zur Überbrückung von Dehnungsfugen zwischen
Betonplatten verwendet, um einerseits die Dehnungsfuge zu kaschieren und das Eindringen
von Fremdkörpern oder Flüssigkeiten zu verhindern, andererseits - bei Parkdecks -
ein sicheres Befahren und Begehen ohne übermäßige Belastung der gegenüber liegenden
Kanten der Bauwerkskörper zu gestatten. Allgemein bekannte Dichtungsvorrichtungen
weisen zwei Verankerungseinheiten auf, die jeweils an den gegenüber liegenden Kanten
mit den Bauwerkskörpern verbunden sind und zwischen denen eine im Wesentlichen elastische
Überbrückungseinheit verspannt wird.
[0003] Jede Verankerungseinheit besteht im Wesentlichen aus einem Festflansch und einem
Losflansch, wobei der Festflansch beispielsweise durch Schraubverbindungen mit dem
jeweiligen Bauwerkskörper fest verbunden ist. Der Losflansch ist derart mit dem Festflansch
verbindbar, dass in einem zwischen beiden ausgebildeten Spalt die Überbrückungseinheit
eingeklemmt wird. Allgemein bekannt sind Dichtungsvorrichtungen, bei denen der Losflansch
mittels einer die Überbrückungseinheit durchdringenden Schraubverbindung mit dem Festflansch
verbunden wird. Nachteilig erweisen sich derartige Dichtungsvorrichtungen insbesondere
deshalb, weil mit der Durchdringung der Überbrückungseinheit zwangsläufig eine Öffnung
geschaffen ist, die auch das Eindringen von Feuchtigkeit zum Festflansch und zu der
Dehnungsfuge ermöglicht. Die von der Oberfläche der Verankerungseinheit bis zum Festflansch
reichende Schraubverbindung stellt darüber hinaus eine einerseits elektrisch, andererseits
wärmetechnisch leitende Verbindung zu dem Bauwerkskörper dar. Derartige leitende Verbindungen
sind häufig einerseits aus Sicherheitserwägungen, andererseits als Kältebrücken unerwünscht.
[0004] Eine gattungsgemäße Dichtungsvorrichtung ist aus der EP 1 158 101 A2 bekannt. Der
Festflansch weist dort eine schwalbenschwanzförmige Nut auf, durch deren Öffnungsquerschnitt
bei der Montage erst die Überbrückungseinheit und anschließend ein mit dem Losflansch
verbundenes Klemmelement führbar ist. Durch Verkürzen eines Presselementes wird das
Klemmelement elastisch gestaucht und weitet sich in Breitenrichtung der Nut auf. Hierdurch
presst es sich derart gegen die gegenüber liegenden Anlageflächen der Nut, dass in
diesem Bereich eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Festflansch, der Überbrückungseinheit,
dem Klemmelement und dem Losflansch geschaffen wird. Die Verwendung einer Schwalbenschwanzverbindung
mit einem elastischen Klemmelement beseitigt bereits die nachteilige Durchdringung
der Überbrückungseinheit und erleichtert und beschleunigt darüber hinaus wesentlich
die Montage der Dichtungsvorrichtung.
[0005] Ein Nachteil der Dichtungsvorrichtung nach der EP 1 158 101 A2 ist jedoch darin zu
sehen, dass die Verbindung des Losflansches mit dem Festflansch - und damit auch die
Fixierung der Überbrückungseinheit - deutlich weniger fest ist, als bei den bekannten
Schraubverbindungen. Es wird befürchtet, dass beim Überfahren einer solchen Dichtungsvorrichtung
quer zu der Bewegungsfuge, hier insbesondere bei extremen Beschleunigungs- oder Bremsvorgängen
beispielsweise von Lastkraftfahrzeugen das in der Nut verpresste Klemmelement den
auftretenden Scherkräften quer zur Längsachse der Dichtungsvorrichtung nicht widerstehen
und mit dem Losflansch aus dieser Nut herausgerissen werden könnte.
Aufgabe
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsvorrichtung zur Überbrückung
einer Bewegungsfuge zu schaffen, deren Verbindung von Losflansch und Festflansch auch
extremen Ansprüchen beim Befahren genügt und die ohne Durchdringung der Überbrückungseinheit
einfach und schnell montierbar ist.
Lösung
[0007] Ausgehend von der gattungsgemäß bekannten Dichtungsvorrichtung wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Klemmelement im Wesentlichen dieselbe Festigkeit
wie der Festflansch aufweist. Wird der Losflansch mittels dieses Klemmelementes mit
dem Festflansch nach Art einer Schwalbenschwanzverbindung verspannt, so ist die Festigkeit
der Verbindung nicht durch das Material des Klemmelements beschränkt. Eine Verschiebung
des Losflansches gegenüber dem Festflansch ist nur im Rahmen der Pressbarkeit der
zwischen beiden eingeklemmten Überbrückungseinheit gegeben. Eine elastische Verformung
des Klemmelementes und ein Herausreißen aus der Verbindung unter übermäßiger Last
ist nicht zu befürchten.
[0008] Die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung wird beispielsweise in der Weise ausgestaltet,
dass ein Festflansch eine in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung verlaufende, schwalbenschwanzförmige
Feder aufweist, an deren gegenüber liegenden Anlageflächen einerseits der Losflansch,
andererseits das Klemmelement anliegt. Die Dichtungsvorrichtung ist dann besonders
einfach zu montieren, da die Zuführung von Losflansch und Klemmelement zu den jeweiligen
Anlageflächen nicht behindert ist.
[0009] Bevorzugt ist demgegenüber jedoch eine erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung, deren
Festflansch eine schwalbenschwanzförmige Nut aufweist, wobei das Klemmelement an einer
oder an beiden gegenüber liegenden Anlageflächen der Nut zur Anlage gebracht wird.
Die Nut ist dann in Richtung auf den Losflansch offen. Zur Montage einer solchen Dichtungsvorrichtung
wird das Klemmelement durch einen Öffnungsquerschnitt der Nut in diese eingebracht.
Das Klemmelement wird vorteilhaft derart gestaltet, dass es - wenn es anschließend
dort um die Längsachse der Nut gekippt wird - nicht mehr (ohne Kippen) aus der Nut
zu entfernen ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung weist bevorzugt eine Schraube zur Verbindung
von Losflansch und Klemmelement auf, wobei der Schraubenkopf sich am Losflansch abstützt.
Eine derartige Anordnung vereinfacht und beschleunigt die Montage und senkt dadurch
die Herstellungskosten der Dichtungsvorrichtung. Besonders bevorzugt werden Schrauben
mit selbstschneidendem Gewinde verwendet, die in eine in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung
verlaufende Nut in dem Klemmelement eingreifen. So wird einerseits die Herstellung
des Klemmelements als Endlos- oder Stangenware ermöglicht, andererseits wiederum die
Montage dadurch erleichtert, dass keine festgelegte Position des Klemmelements gegenüber
dem Losflansch eingehalten werden muss.
[0011] Die Überbrückungseinheit einer erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung kann mit einer
in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung verlaufenden Dichtlippe ausgestattet sein,
die bei Montage der Dichtungsvorrichtung in eine entsprechende Nut des Festflansches
eingelegt wird. Eine solche Dichtlippe verbessert die Dichtwirkung der Dichtungsvorrichtung.
Darüber hinaus wird auf diese Weise erneut die Montage der Dichtungsvorrichtung erleichtert,
da der in die Schwalbenschwanzverbindung eingelegte Bereich der Überbrückungseinheit
nicht durch deren Gewicht herausgezogen wird.
Ausführungsbeispiele
[0012] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung sind nachfolgend
in Zeichnungen dargestellt, anhand derer die Erfindung näher erläutert wird. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine erste Dichtungsvorrichtung,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt dieser ersten Dichtungsvorrichtung,
- Fig. 3a bis 3h
- Phasen der Montage dieser ersten Dichtungsvorrichtung und
- Fig. 4a und 4b
- Phasen der Montage einer zweiten Dichtungsvorrichtung.
[0013] Die Dichtungsvorrichtung 1a verdeckt und schützt die nach oben offene Bewegungsfuge
2 zwischen den gegenüber liegenden Kanten 3 zweier Bauwerkskörper 4. Figur 1 zeigt
diese Anordnung in einem Schnitt senkrecht zu der Längsrichtung der Bewegungsfuge
2. Die hier beispielhaft dargestellte Dichtungsvorrichtung 1a ist zu einer senkrecht
verlaufenden Mittelebene 5 der Bewegungsfuge 2 spiegelsymmetrisch aufgebaut. Für andere
Anwendungsfälle kommen aber auch - hier nicht dargestellte - Dichtungsvorrichtungen
ohne eine derartige Symmetrie zum Einsatz.
[0014] Die Bauwerkskörper 4 weisen jeweils eine Nutzschicht 6 - hier eine Asphaltdecke -
auf, mit deren befahrbarer Oberfläche 7 an beiden Kanten 3 der Bauwerkskörper 4 jeweils
eine Verankerungseinheit 8a bündig abschließt. Die Verankerungseinheiten 8a weisen
jeweils einen Festflansch 9a und einen Losflansch 10a auf, die mittels Klemmelementen
11a nach Art einer Schwalbenschwanzverbindung verspannt sind und die in einem Spalt
12a zwischen Festflansch 9a und Losflansch 10a eine die Bewegungsfuge 2 überspannende,
gummi-elastische Überbrückungseinheit 13a halten. Die Festflansche 9a sind auf einer
Ausgleichsschicht 14 gelagert und mittels Schrauben 15 und Dübeln 16 in den Bauwerkskörpern
4 verankert.
[0015] Figur 2 zeigt in einer vergrößerten Einzelheit der Dichtungsvorrichtung 1a die Verbindung
von einem Festflansch 9a und dem zugehörigen Losflansch 10a. Der Festflansch 9a weist
zwischen einem Halteschenkel 17a und einem Entlastungsschenkel 18 eine nach oben offene
Schwalbenschwanznut 19 mit einander gegenüber liegenden Anlageflächen 20a auf. Der
Halteschenkel 17a und der Entlastungsschenkel 18 ragen gegenüber einem horizontal
verlaufenden Endabschnitt 21a des Festflanschs 9a hervor und verleihen diesem eine
F-Form. Der Halteschenkel 17a und der Entlastungsschenkel 18 sind mit rechteckigen
Dichtnuten 22 und 23 versehen. Der Halteschenkel 17a, der Entlastungsschenkel 18,
die Schwalbenschwanznut 19, der Endabschnitt 21a und die Dichtnuten 22 und 23 verlaufen
senkrecht zu dem dargestellten Schnitt in Längsrichtung des als Alumiumstrangpressprofil
ausgeführten Festflanschs 9a.
[0016] Der Losflansch 10a ist ein Stahlblechstreifen mit L-förmig abgewinkeltem Querschnitt,
der in seiner senkrecht zu dem dargestellten Schnitt verlaufenden Längsrichtung hintereinander
jeweils mit gleichem Abstand zueinander eine Mehrzahl von gesenkten Bohrungen 24a
aufweist. Das Klemmelement 11a weist einen im Wesentlichen sechseckigen Querschnitt
und eine in seiner Längsrichtung verlaufende Nut 25a auf und ist zu einer Mittelebene
26a der Nut 25a spiegelsymmetrisch aufgebaut. Das Klemmelement 11a ist gleichfalls
als Aluminiumstrangpressprofil gefertigt.
[0017] Die gummielastische Überbrückungseinheit 13a ist zu einer in ihrer Längsrichtung
senkrecht zu dem dargestellten Schnitt verlaufenden Mittelebene 27 spiegelsymmetrisch
aufgebaut. Im montierten Zustand weist die Überbrückungseinheit 13a in dieser Mittelebene
27 eine in Richtung der Nutzschicht 6 offene Nut 28a auf, an die sich beidseits jeweils
ein im Wesentlichen rechteckiges, geschlossenes Hohlprofil 29a und an dieses ein dünner
Haltestreifen 30a anschließt. Die Haltestreifen 30a sind derart an den Hohlprofilen
29a angesetzt, dass beide im Montagefall in Richtung der Nutzschicht 6 bündig abschließen.
Auf der der Nutzschicht 6 abgewandten Seite ist an den Haltestreifen 30a jeweils eine
Dichtlippe 31 angeformt.
[0018] Bei der Montage der dargestellten Dichtungsvorrichtung 1a werden zuerst die Festflansche
9a an den gegenüberliegenden Kanten 3 der Bauwerkskörper 4 auf der Ausgleichsschicht
14 ausgerichtet und fixiert, dann die Nutzschicht 6 aufgebracht. Anschließend werden
gummielastische Ergänzungsstreifen 32 aufgelegt, die mit einer Dichtlippe 33 in die
Dichtnuten 22 der Halteschenkel 17a eingreifen. Die Dichtlippen 33 sind gegen unbeabsichtigtes
Herausziehen aus den Dichtnuten 22 mit einer nicht dargestellten Verzahnung versehen.
Die Ergänzungsstreifen 32 umgreifen den Halteschenkel 17a und enden auf der - im Anschluss
an die Festflansche 9a gegenüber der Oberfläche 7 abgesenkten - Nutzschicht 6.
[0019] Dann wird die Überbrückungseinheit 13a derart aufgelegt, dass die Haltestreifen 30a
in die Schwalbenschwanznuten 19 und die Dichtlippen 31 als Montagehilfe in die Dichtnuten
23 der Entlastungsschenkel 18 eingreifen. Die Haltestreifen 30a überlappen im Bereich
der Halteschenkel 17a mit den Ergänzungsstreifen 32 und gewährleisten gemeinsam mit
diesen eine wirksame Abdichtung in Richtung der Oberfläche 7.
[0020] Die Figuren 3a bis 3h zeigen in einer schematisch stark vereinfachten Darstellung
auf einander folgende Stadien des nun erfolgenden Einlegens des Klemmelements 11a
in die Schwalbenschwanznut 19, in der ein Haltestreifen 30a der Überbrückungseinheit
13a bereits anliegt. Das Klemmelement 11a wird gemäß Figur 3a gegenüber der Montageposition
um seine Längsachse um nahezu 90 ° verschwenkt und mit einer Schmalseite 34 zuerst
in die Schwalbenschwanznut 19 eingeführt, gemäß der Figuren 3b bis 3g um seine Längsachse
zurückgeschwenkt, bis es - wie in Figur 3h dargestellt - in der Montageposition in
der Schwalbenschwanznut 19 einliegt. Ohne erneutes Verschwenken des Klemmelements
11a um seine Längsachse kann dieses nun aus der Schwalbenschwanznut 19 nicht wieder
entnommen werden.
[0021] Anschließend wird der Losflansch 10a derart aufgelegt, dass der kürzere, abgewinkelte
Schenkel 35 des Losflanschs 10a den Halteschenkel 17a des Festflanschs 9a umgreift.
Durch die Bohrungen 24a des Losflanschs 10a werden selbstschneidende Senkkopfschrauben
36 in die Nut 25a des Klemmelements 11a eingebracht.
[0022] Durch Anziehen der Senkkopfschrauben 36, deren Köpfe 37 sich an den gesenkten Bohrungen
24a des Losflanschs 10a abstützen, wird das Klemmelement 11a in der Schwalbenschwanznut
19 in Richtung des Losflanschs 10a gezogen und stützt sich an den einander gegenüber
liegenden Anlageflächen 20a der Schwalbenschwanznut 19 ab. Hierdurch wird einerseits
der Losflansch 10a mit dem Festflansch 9a fest verbunden, andererseits der in der
Schwalbenschwanznut 19 einliegende Haltestreifen 30a der Überbrückungseinheit 13a
zwischen den Anlageflächen 20a der Schwalbenschwanznut 19 und dem Klemmelement 11a
eingeklemmt und in seiner Lage fixiert.
[0023] Zum Abschluss der Montage der dargestellten Dichtungsvorrichtung 1a wird der zwischen
dem abgewinkelten Schenkel 35 des Losflanschs 10a und der Nutzschicht 6 gebildete
Zwischenraum 38 mit einer Dichtmasse 39 aufgefüllt.
[0024] Der Losflansch 10a und die Dichtmasse 39 schließen bündig mit der befahrbaren Oberfläche
7 der Nutzschicht 6 ab, so dass sich in Verbindung mit einem vergleichsweise geringen
Absatz zwischen der Losflansch 10a und der Überbrückungseinheit 13a über der Bewegungsfuge
2 eine für ein nicht dargestelltes Fahrzeug im Wesentlichen stoßfrei überfahrbare
Anordnung ergibt. Dabei werden in den Losflansch 10a eingeleitete Horizontalkräfte
über den abgewinkelten Schenkel 35 des Losflanschs 10a und die vergleichsweise steife
Dichtmasse 39a in der Nutzschicht 6 abgestützt. Die Klemmelemente 11a werden daher
keinen nennenswerten dynamischen Horizontalkräften ausgesetzt.
[0025] Derselbe Effekt der Horizontalkraftentlastung der Klemmelemente 11a wird durch einen
der Bewegungsfuge 2 zugewandten konvex gewölbten Randstreifen 40 des Losflanschs 10
erreicht, der über den Entlastungsschenkel 18 in den Fugenquerschnitt vorsteht. Da
die Überbrückungseinheit 13a über der Bewegungsfuge 2 gegenüber der befahrbaren Oberfläche
7 der Nutzschicht 6 leicht zurückgesetzt ist, ist diese vor dem Kontakt mit Fahrzeugreifen
nahezu vollständig geschützt.
[0026] Die in den Figuren 4a und 4b in einem Ausschnitt entsprechend Figur 2 dargestellte
Dichtungsvorrichtung 1b unterscheidet sich von der Dichtungsvorrichtung 1a aus Figur
1 lediglich durch eine gegenüber dieser veränderte Gestaltung des Losflansches 10b
und des Klemmelementes 11b.
[0027] Auch das Klemmelement 11b in den Figuren 4a und 4b weist einen im Wesentlichen sechseckigen
Querschnitt auf, wobei im Vergleich zu dem Klemmelement 11a der Dichtungsvorrichtung
1a aus Figur 1 einerseits die Breite deutlich verringert, andererseits eine Kontaktfläche
41 konkav gewölbt ist. Das Klemmelement 11b weist auch keine Nut, sondern in seiner
senkrecht zu dem dargestellten Schnitt verlaufenden Längsrichtung hinter einander
angeordnete, nicht dargestellte Bohrungen in Richtung der dargestellten Mittellinie
42 auf. Auch das Klemmelement 11b ist als endlos stranggepresstes Alumiumprofil gefertigt.
[0028] Wie der Losflansch 10a der Dichtungsvorrichtung 1a aus Figur 1 ist auch der Losflansch
10b in den Figuren 4a und 4b ein Stahlblechstreifen mit L-förmig abgewinkeltem Querschnitt,
der in seiner senkrecht zu dem dargestellten Schnitt verlaufenden Längsrichtung hintereinander
eine Mehrzahl von nicht dargestellten, gesenkten Bohrungen in Richtung der Mittellinie
42 aufweist. Mit dem Losflansch 10b ist ein Stützelement 43 aus einem endlos gezogenen
Stahlprofil verschweißt. Das Stützelement 43 weist einen im Wesentlichen rechteckigen
Querschnitt auf, wobei eine Kontaktfläche 44 entsprechend der Kontaktfläche 41 des
Klemmelements 11b konvex gewölbt ist.
[0029] Zur Montage der Dichtungsvorrichtung 1b wird der Losflansch 10b mit dem Klemmelement
11b mittels durch die Bohrungen des Losflanschs 10b in die Bohrungen des Klemmelements
11b eingreifenden, wiederum nicht dargestellten Schrauben vormontiert. Wie bei der
Dichtungsvorrichtung 1a aus Figur 1 kommen auch hier selbstschneidende Senkkopfschrauben
zum Einsatz.
[0030] Beim Auflegen des Losflanschs 10b umgreift wiederum dessen kürzerer, abgewinkelter
Schenkel 35 den Halteschenkel 17a des Festflanschs 9a. Zugleich wird das an dem Losflansch
10b mittels der nicht dargestellten Schrauben lose pendelnd aufgehängte Klemmelement
11b in die Schwalbenschwanznut 19 eingeführt.
[0031] Durch Anziehen der nicht dargestellten Schrauben, deren Köpfe sich wiederum an den
nicht dargestellten gesenkten Bohrungen des Losflanschs 10b abstützen, wird das Klemmelement
11b in der Schwalbenschwanznut 19 in Richtung des Losflanschs 10b gezogen und stützt
sich einerseits mit seiner konkav gewölbten Kontaktfläche 41 an der konvex gewölbten
Kontaktfläche 44 des Stützelements 43 und hierüber an einer Anlagefläche 20 der Schwalbenschwanznut
19, andererseits unmittelbar an der gegenüber liegenden Anlagefläche 20 der Schwalbenschwanznut
19 ab.
[0032] Auch hier wird zum Einen der Losflansch 10b mit dem Festflansch 9a fest verbunden,
zum Andern der in der Schwalbenschwanznut 19 einliegende Haltestreifen 30 der Überbrückungseinheit
13 zwischen den Anlageflächen 20 der Schwalbenschwanznut 19 und dem Klemmelement 11b
eingeklemmt und in seiner Lage fixiert. Gegenüber der Dichtungsvorrichtung 1a aus
Figur 1 wird die Montage der Dichtungsvorrichtung 1b in den Figuren 4a und 4b noch
einmal deutlich vereinfacht und beschleunigt.
1. Dichtungsvorrichtung (1a, 1b) für eine Bewegungsfuge (2) zwischen zwei Bauwerkskörpern
(4) mit einer flexiblen Überbrückungseinheit (13a) und zwei auf gegenüber liegenden
Seiten der Bewegungsfuge (2) angeordneten Verankerungseinheiten (8a), die jeweils
einen mit dem zugeordneten Bauwerkskörper (4) verbindbaren Festflansch (9a) und einen
mittels eines Klemmelementes (11a, 11b) mit dem Festflansch (9a) nach Art einer Schwalbenschwanzverbindung
verspannbaren Losflansch (10a, 10b, 10c) aufweisen, wobei die Überbrückungseinheit
(13a) mit den Verankerungseinheiten (8a) derart verbindbar ist, dass sie jeweils zwischen
Festflansch (9a) und Losflansch (10a, 10b) eingeklemmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (11a, 11b) im Wesentlichen dieselbe Festigkeit wie der Festflansch
(9a) aufweist.
2. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Festflansch eine in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung verlaufende, schwalbenschwanzförmige
Feder mit zwei gegenüberliegenden Anlageflächen aufweist, wobei Losflansch und Klemmelement
derart mit dem Festflansch verspannbar sind, dass der Losflansch an einer Anlagefläche
und das Klemmelement an der anderen Anlagefläche anliegt.
3. Dichtungsvorrichtung (1a, 1b) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Festflansch (9a) eine in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung (1a, 1b) verlaufende
schwalbenschwanzförmige Nut (19) mit zwei gegenüber liegenden Anlageflächen (20a)
aufweist, wobei Losflansch (10a, 10b) und Klemmelement (11a, 11b) derart mit dem Festflansch
(9a) verspannbar sind, dass das Klemmelement (11a, 11b) an mindestens einer der Anlageflächen
(20a) anliegt.
4. Dichtungsvorrichtung (1a, 1b) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klemmelement (11a, 11b) durch einen Öffnungsquerschnitt der Nut (19) in diese
einbringbar und in der Nut (19) um deren Längsachse in eine solche Position kippbar
ist, dass ein Entfernen des Klemmelementes (11a, 11b) aus der Nut (19) ein erneutes
Kippen erfordert.
5. Dichtungsvorrichtung (1a, 1b) nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Losflansch (10a, 10b) und Klemmelement (11a, 11b) einer Verankerungseinheit (8a)
mit Schrauben (36) verbindbar sind, deren Köpfe (37) sich an dem Losflansch (10a,
10b) abstützen.
6. Dichtungsvorrichtung (1a) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (11a) eine in Längsrichtung verlaufende Nut (25) aufweist, dass
die Schrauben (36) ein selbstschneidendes Gewinde aufweisen und dass der Losflansch
(10a) mit dem Klemmelement (11a) durch Einbringen dieser Schrauben (36) in jene Nut
(25) verbindbar ist.
7. Dichtungsvorrichtung (1a, 1b) nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinheit (13a) eine in Längsrichtung der Dichtungsvorrichtung (1a,
1b) verlaufende Dichtlippe (31) aufweist, die in einer entsprechende Dichtnut (23)
des Festflansches (9a) einlegbar ist.