[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scharnierverbindung mit einem ersten Plattenteil,
welches eine erste Kantenfläche aufweist und mit einem zweiten Plattenteil, welches
eine zweite Kantenfläche aufweist, wobei die beiden Plattenteile über ein Scharnier
miteinander verbunden sind, dessen Scharnierachse im wesentlichen parallel zu den
Kantenflächen, jedoch außerhalb der Mittelebenen der Plattenteile verläuft, und mit
einem Klemmschutzprofil, welches an einer der Kantenflächen verankert ist und sich
mit einem Klemmschutzschenkel in eine Aufnahmenut der gegenüberliegenden Kantenfläche
hinein erstreckt.
[0002] Eine solche Scharnierverbindung ist beispielsweise aus der EP 1 072 750 A1 bekannt.
Diese Druckschrift beschreibt ein Sektionaltor, dessen einzelne Sektionen von Plattenteilen
gebildet werden, die entlang benachbarter Kanten jeweils über ein Scharnier miteinander
verbunden sind. Die Scharnierachse liegt außerhalb der Mittelebenen der Platten und
kann z. B. in der Ebene einer der Außenflächen der Platten oder auch außerhalb der
Platten im wesentlichen parallel zu den Kantenflächen verlaufen. Die Kantenflächen
sind keine ebenen Flächen, sondern in allgemeinen stark strukturiert. In dem bekannten
Beispiel sind die Kantenflächen im Profil so ausgebildet, daß sie auf der einen Seite
einen konkaven und auf der anderen Seite einen konvexen Kreisbogen beschreiben, dessen
Zentrum von der Scharnierachse gebildet wird. Radial innerhalb der konvexen Fläche
weist die eine Kantenfläche noch eine Verankerungsnut auf, in welcher der Verankerungsabschnitt
eines Profilelementes verankert ist, das sich mit einem Klemmschutzschenkel aus der
Verankerungsnut heraus erstreckt und dessen Verlauf in etwa dem konvexen Verlauf des
Kantenprofils folgt, wobei die gegenüberliegende Kantenfläche eine entsprechende Aufnahmenut
für das Klemmschutzprofil aufweist, wobei mindestens eine der Nutwände die erwähnte
konkave Fläche bildet.
[0003] Wenn die beiden Plattenteile parallel im wesentlichen in einer Ebene ausgerichtet
sind, sitzen die beiden gegenüberliegenden Kantenflächen im wesentlichen aufeinander
auf, wobei die das konvexe Profil aufweisende Kantenfläche einen Vorsprung bildet
und die das konkave Profil aufweisende Kantenfläche eine Aussparung bildet, in der
die gegenüberliegende vorspringende Kantenfläche aufgenommen ist und wobei diese Aussparung
auch ausreichend bemessen ist, um zusätzlich den herausstehenden Schenkel des Klemmschutzprofiles
aufzunehmen. Beim Verschwenken der Plattenteile aus der parallelen Ausrichtung heraus
um die Scharnierachse bewegen sich die von der Achse entfernt gelegenen Abschnitte
der Kantenflächen auseinander. Der aus der einen Kantenfläche herausstehende Schenkel
des Klemmschutzprofils hat dabei den Zweck, den dadurch entstehenden Spalt zwischen
den Kantenflächen auf der der Scharnierachse abgewandten Seite der Plattenteile weitgehend
zu verschließen oder zumindest nicht über ein vorgegebenes Toleranzmaß anwachsen zu
lassen, so daß nicht die Gefahr besteht; daß eine Person zufällig oder auch bewußt
in den Öffnungsspalt hineingreift, um so Verletzungen von Fingern zu vermeiden, die
beim Zurückschwenken der Plattenteile in eine parallele Ausrichtung ansonsten drohen
würden.
[0004] Der herausstehende Schenkel des Klemmschutzprofils ist im wesentlichen starr und
unbeweglich und seine äußere Oberfläche folgt lediglich dem konvexen Verlauf der einen
Kantenfläche, um so den Schwenkbereich der konkaven Kantenfläche abzudecken, der beim
maximalen Verschwenken der beiden Plattenteile relativ zueinander entstehen kann.
[0005] Die vorliegende Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf eine Scharnierverbindung
zwischen zwei relativ zueinander verschwenkbaren Plattenteilen mit den eingangs genannten
Merkmalen, wobei Sektionaltore in erster Linie als Anwendungsgebiet in Frage kommen,
ohne daß jedoch die vorliegende Erfindung hierauf beschränkt werden soll. Auch der
Begriff "Plattenteil" ist insofern weit auszulegen und umfaßt selbstverständlich auch
Rahmenelemente, Lamellen oder dergleichen, solange sie nur im Verbindungsbereich die
Grundstruktur von Plattenteilen aufweisen, d. h. zwei relativ zueinander verschwenkbare
Kantenflächen mit einer Scharnierachse, die außerhalb einer gedachten Mittelebene
der jeweiligen Plattenebene angeordnet ist, so daß sich überhaupt zwischen den gegeneinander
bewegbaren Kantenflächen ein entsprechender Spalt bildet, der durch ein Klemmschutz-
oder Dichtungsprofil geschlossen gehalten werden soll.
[0006] Im folgenden wird jedoch die vorliegende Erfindung nur anhand von Sektionaltoren
beschrieben, wobei allerdings, wie bereits erwähnt, die Erfindung auch auf anderen
Gebieten Anwendung finden kann.
[0007] Herkömmliche Sektionaltore bestehen aus einzelnen Platten oder Paneelen, die typischerweise
eine Dicke zwischen 20 und 40 mm haben und deren Außenflächen aus Kunststoff oder
Metall gefertigt sind und deren Innenraum mit einem isolierenden Material ausgefüllt
ist. Diese Platten können aber auch Sichtfenster aufweisen und bestehen dann in wesentlichen
aus einer Rahmenstruktur mit darin gehaltenen Glas- oder Kunststoffscheiben.
[0008] Die Scharniergelenke, die im Bereich benachbarter und aneinander anliegender Kantenflächen
zweier Paneele angeordnet sind, sind im Regelfall auf der Innenseite entsprechender
Sektionaltore angeordnet, und die Scharnierachse verläuft in der Regel außerhalb des
Plattenquerschnitts, unter Umständen aber auch in der durch die Innenfläche der Paneele
definierten Ebene. Dabei ist vorausgesetzt, daß die einzelnen Paneele beim Öffnen
oder Schließen eines entsprechenden Sektionaltores nach innen hin gegeneinander verschwenken.
Die äußere Oberfläche der Paneele hat dann einen Abstand zu der Scharnierachse, die
mindestens der Dicke der Panelle entspricht und in der Regel noch etwa 5 bis 10 mm
größer ist als die Dicke der Panelle. Der Schwenkwinkel einzelner Segmente bzw. Paneele
eines Sektionaltores kann bis zu etwa 90° betragen, so daß sich die im Bereich der
äußeren Plattenebene liegenden Kanten der Platte auf einem Kreisbogen auseinander
bewegen können, dessen Länge maximal etwa π/2 x D beträgt, wobei D der Abstand von
der Scharnierachse zur äußeren Plattenoberfläche ist, also mindestens der Dicke der
Platten bzw. Paneele entspricht. In der Praxis können also Abstände zwischen den äußeren
Kanten der Plattenteile auftreten, die in der Größenordnung von 30 bis 60 mm liegen.
[0009] Die Kantenflächen von einigen herkömmlichen Sektionaltoren weisen im allgemeinen
auf der einen Seite eine trapezförmige Aussparung auf, in die eine den Grund des Trapezes
bis etwa zur halben Höhe ausfüllende Dichtung eingelegt ist, während die andere Kantenfläche
einen entsprechenden, im Querschnitt allerdings kleineren, trapezförmigen Vorsprung
aufweist, der seinerseits noch eine Aussparung zur Aufnahme einer Dichtung aufweist,
deren Rand über die äußersten Kanten des trapezförmigen Vorsprunges hervorsteht, wobei
Vorsprung, Aussparung und Dichtungen so bemessen sind, daß beim Schließen des Sektionaltores,
d.h. beim parallelen Ausrichten der Platten, die Dichtungen in festen Kontakt zueinander
gedrückt werden und wobei die Plattenkanten außerhalb des Vorsprunges und der Aussparung
soeben miteinander in Kontakt treten oder aber auch durch den Dichtungseingriff auf
einem geringen Abstand gehalten werden. Ein entsprechender Stand der Technik ist in
den Figuren 1 und 2 dargestellt.
[0010] Wie man insbesondere anhand der Figur 2 sieht, ergibt sich beim Auseinanderschwenken
der beiden Plattenteile ein sehr großer Spalt, der keinerlei Klemmschutzsicherheit
bietet.
[0011] Bei der bereits beschriebenen EP 1 072 750 A1 wird der Klemmschutz dadurch gewährleistet,
daß zum einen der trapezförmige Vorsprung auf seiner der Achse abgewandten Außenseite
konvex ausgeformt und insgesamt noch deutlich überhöht wird und daß auch die trapezförmige
Aussparung entsprechend vertieft und auf der der Scharnierachse abgewandten Seite
konkav ausgebildet wird, wobei der danach noch verbleibende Spalt durch ein auf seiner
Außenseite ebenfalls konvexes und dem Verlauf des konvexen Vorsprunges folgendes Klemmschutzprofil
abgedeckt wird.
[0012] Konkret bedeutet dies jedoch eine erhebliche Umgestaltung des herkömmlichen Kantenprofils.
Insbesondere ist es gemäß diesem Stand der Technik nicht möglich, bei bestehenden
sektionalen Toren einen entsprechenden Klemmschutz nachzurüsten, da hierzu die Kantenflächen
in entsprechender Weise ausgebildet werden müßten.
[0013] Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Scharnierverbindung für scharnierbeweglich miteinander verbundene Plattenteile,
insbesondere für die Panelle von Sektionaltoren, zu scharfen, welches auch bei bestehenden
Plattenteilen bzw. Sektionaltoren, die keinen Klemmschutz haben, nachrüstbar ist und
welches einen ausreichenden Klemmschutz bietet.
[0014] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein entsprechendes Klemmschutzprofil einerseits
ein Verankerungsteil aufweist, mit welchem es an einer der Kantenflächen verankert
ist, und andererseits einen mit dem Verankerungsteil verbundenen, elastisch bewegbaren
Profilschenkel aufweist, der in einer Nut der gegenüberliegenden Kantenfläche aufgenommen
ist und unter elastischer Vorspannung an einer Innenwand oder der Kante dieser Nut
anliegt und dabei eine Länge hat, die mindestens der Länge des maximalen Schwenkbogens
der der Scharnierachse abgewandten Nutkante entspricht.
[0015] Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der mindestens eine Schenkel des Klemmschutzprofiles,
der einerseits mit dem Verankerungsteil des einen Plattenteiles verbunden ist, immer
an der Wand bzw. äußeren Kante der gegenüberliegenden Nut anliegt, selbst wenn das
diese Nut aufweisende Plattenteil gegenüber dem erstgenannten Plattenteil verschwenkt
wird, wobei dieser Klemmschutzschenkel eine ausreichende Länge hat, um den entstehenden
Spalt vollständig zu überbrücken, da seine Länge mindestens dem von der Nutkante zurückgelegten
Schwenkbogen entspricht und da der Klemmschutzschenkel immer unter elastischer Vorspannung
an dieser Nutkante bzw. der zugehörigen Nutwand anliegt.
[0016] Da der Klemmschutzschenkel sowie das gesamte Klemmschutzprofil bei dieser Ausgestaltung
gleichzeitig auch eine Dichtungsfunktion haben, werden im folgenden die Begriffe "Dichtungsprofil"
bzw. "Dichtungsschenkel" synonym mit den Begriffen "Klemmschutzprofil" bzw. "Klemmschutzschenkel"
verwendet.
[0017] Zweckmäßigerweise ist auch noch ein zweiter Dichtungsschenkel vorgesehen, der auf
der anderen Seite der Nutwand unter elastischer Vorspannung anliegt und so den zwischen
den Kantenflächen der Platten entstehenden Spalt auch zur anderen Seite hin abdeckt.
Auf diese Weise wirkt das Klemmschutzprofil gleichzeitig auch als Scheiben- und Wärmedämmprofil,
da es aus zwei im Abstand zueinander auf gegenüberliegenden Seiten einer Aufnahmenut
anliegenden Schenkeln besteht, die dazwischen einen zusätzlichen Luftraum einschließen
und die auch den beim Verschwenken der Plattenteile zueinander entstehenden Spalt
immer vollständig überbrücken und abdichten.
[0018] In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das gesamte Dichtungsprofil
einstückig ausgebildet. Es definiert im wesentlichen eine U-Form, wobei die beiden
U-Schenkel die erwähnten, in der Nut aufgenommenen und an den Nutenden elastisch anliegenden
Dichtungsschenkel sind, die mit ihren unteren Seiten über einen Quersteg verbunden
sind, wobei ein Verankerungsteil an diesem Quersteg vorgesehen ist. Zweckmäßigerweise
wird das erfindungsgemäße Profil aus Polypropylen oder einem anderen, dauerelastischen
aber auch hinreichend steifen Kunststoff hergestellt. In der bevorzugten Ausführungsform
ist der äußere U-Schenkel einfach elastisch biegbar mit dem Querverbindungssteg verbunden,
während der innere U-Schenkel über ein sogenanntes "Biegescharnier" mit dem Quersteg
verbunden ist. In diesem Fall muß also der innere Schenkel nicht insgesamt elastisch
biegbar sein, sondern erst im wesentlichen wie über ein Scharnier aber dennoch einstückig
mit dem Verbindungssteg verbunden. Zweckmäßigerweise ist der Verbindungssteg insgesamt
so ausgestaltet, daß er der Form eines herkömmlichen, trapezförmigen Vorsprunges im
wesentlichen angepaßt ist und diesen trapezförmigen Vorsprung von herkömmlichen Sektionstoren,
wie er in den Figuren 1 und 2 zum Stand der Technik dargestellt ist, im wesentlichen
abdeckt. Das Verankerungsteil ist in seiner äußeren Form der herkömmlichen, in diesem
trapezförmigen Vorsprung aufgenommenen Dichtung angepaßt, d.h. es besteht aus zwei
im wesentlichen kreisbogenförmig angeordneten Klemmschenkeln, die aber auch aus einem
massiven, elastisch zusammendrückbaren, im Querschnitt kreisförmigen Profilteil bestehen
könnten.
[0019] Die Aufnahmenut für die Aufnahme der elastisch biegbaren Profilschenkel ist deutlich
tiefer als eine herkömmliche Nut und muß selbstverständlich ausreichend tief sein,
um in jeder relativen Stellung die Dichtungsschenkel aufnehmen zu können. Typischerweise
hat diese Nut, unabhängig von der ohnehin im Stand der Technik auch schon bekannten
trapezförmigen Vertiefung eine zusätzliche Tiefe von 30 bis 50 mm.
[0020] Die größere Nuttiefe, innerhalb welcher die Dichtungsschenkel beweglich aufgenommen
sind, bedeutet wiederum, daß in diesem Bereich keine Befestigungsschrauben für Scharnierblätter
bis in eine Tiefe eingeschraubt werden können, die in den Bereich der Nut fällt. Da
demzufolge kürzere Befestigungsschrauben für die Scharnierblätter verwendet werden
müssen, ist es zweckmäßig, wenn mindestens auf der Plattenteilseite, welche die Nut
aufweist, ein größeres Scharnierblatt mit mehr Befestigungbohrungen verwendet wird,
um das Scharnier hinreichend sicher an dem Plattenteil befestigen zu können. Der Einfachheit
halber können selbstverständlich beide Scharnierblätter gleich ausgebildet sein, so
daß man bei der Montage nicht darauf zu achten braucht, wie die Scharnierblätter relativ
zu den Plattenkanten ausgerichtet sind.
[0021] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der
dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
Figuren 1 und 2 die Scharnierverbindung eines Sektionaltores nach dem Stand der Technik,
Figur 3 die modifizierte Ausbildung eines der Plattenteile mit einer vertieften Nut
zur Verwendung der vorliegenden Erfindung,
Figur 4 die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform mit einem eingesetzten Dichztungsprofil
im geschlossenen Zustand eines Sektionaltores,
Figur 5 eine Stellung der Plattenteile ähnlich wie in Figur 3, jedoch mit eingesetztem
Dichtungsprofil,
Figuren 6 bis 9 verschiedene Varianten, bei welchen ein oder zwei Plattenteile durch
ein Rahmenteil für ein Fenstersegment gebildet werden, und
Figur 10 eine weitere Variante der vorliegenden Erfindung mit einem anderen Verankerungsteil.
[0022] In Figur 1 erkennt man die Scharnierverbindung an einem herkömmlichen Sektionaltor
ohne Klemmschutz mit einem unteren Plattenteil 10, einem oberen Plattenteil 20' und
einem Scharnier 30, welches außerhalb der Plattenteile und auf der Innenseite der
Plattenteile liegt. Das unteren Plattenteil 10 hat einen in etwa trapezförmigen Vorsprung
mit einem im Querschnitt teilkreisförmigen Hohlraum zur Aufnahme eines kreisförmigen
Dichtungsprofils 2'. Außerhalb des trapezförmigen Vorsprunges erkennt man jedoch ebene,
senkrecht zu der Platte und parallel zur Scharnierachse 35 ausgerichtete Aufsetzflächen
14, auf welchen in der geschlossenen Stellung, wie sie in Figur 1 dargestellt ist,
zwei Schenkel 24 des oberen Plattenteiles 20' aufsitzen. Ein Dichtungsprofil 5' füllt
in etwa die obere Hälfte des trapezförmigen Hohlraumes 26 aus und tritt im geschlossenen
Zustand mit dem trapezförmigen Vorsprung 14 und der Dichtung 16 in Eingriff. Die Trapezseiten
27 des Hohlraumes 26 verlaufen etwas steiler als die Trapezseiten des Vorsprunges
28.
[0023] Wie man in Figur 2 erkennt, ergibt sich beim Öffnen des Sektionaltores, d.h. beim
Verschwenken des oberen Plattenteiles 20 gegenüber dem unteren Plattenteil 10 um die
Scharnierachse 35 nach innen ein relativ großer Spalt, wobei die Gefahr besteht, daß
die Finger einer Person, die während der Schließbewegung des Tores in diesen Spalt
eingreift, durch die sich schließenden Kanten der beiden Plattenteile 10, 20, gequetscht
und verletzt werden.
[0024] Gemäß Figur 3 ist nur das Plattenteil 20 gegenüber dem Stand der Technik dadurch
leicht modifiziert worden, daß die trapezförmige Aussparung 20 noch durch eine zusätzliche,
im Bereich der Mittelebene der Platte vorgesehene Nut 22 erweitert worden ist. Die
Nut 22 hat eine Breite von typischerweise 4 bis 12 mm und eine Tiefe zwischen 30 und
60 mm (zusätzlich zu der Tiefe der ohnehin vorhandenen trapezförmigen Aussparung 26).
[0025] Die Befestigungsschrauben 31 des Scharniers 30, die sich nach dem Stand der Technik
auch durch die einwärts umgefalzten äußeren und inneren Blechverkleidungen der Plattenteile
10 bzw. 20 hindurch erstrecken können, müssen in diesem Fall hinreichend kurz gehalten
werden, so daß sie sich nicht bis in die Nut 22 hinein erstrecken. Aus diesem Grund
ist gegebenenfalls zumindest auf der Seite des Plattenteiles 20 ein vergrößertes Scharnierblech
mit zusätzlichen Befestigungsöffnungen zur Anbringung zusätzlicher Schrauben vorgesehen,
um eine hinreichend sichere Verbindung zwischen dem Plattenteil 20 und dem zugehörigen
Scharnierblech zu gewährleisten.
[0026] Figur 4 zeigt dieselben Plattenteile 10, 20 wie Figur 3, jedoch in geschlossenem
Zustand und mit einem eingesetzten Dichtungsprofil 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Dabei fällt im Vergleich zu Figur 1 auf, daß die beiden Plattenteile 10, 20 auch im
geschlossenen Zustand einen lichten Abstand zueinander haben, der durch das Klemmschutzprofil
1 ausgefüllt wird.
[0027] Man erkennt an dem erfindungsgemäßen Klemmschutzprofil 1 ein Verankerungsprofil 2
in Form zweier im Querschnitt halbkreisförmiger Bögen. Diese sind einstückig an einen
im wesentlichen horizontalen Verbindungssteg 5 angeformt, welcher einen äußeren Profilschenkel
3 und einen inneren Profilschenkel 4 miteinander verbindet. Dabei ist allerdings der
Verbindungssteg 5 auf der Innenseite nach unten abgeknickt und folgt im wesentlichen
dem Verlauf der Trapezwand des trapezförmigen Vorsprunges der unteren Platte 10. Am
linken unteren Ende des Verbindungssteges 5 befindet sich ein elastisches Biegescharnier
9 aus dauerelastischem EPDM, welches so vorgespannt ist, daß es den inneren Profilschenkel
4 von dem Verbindungssteg 5 wegdrückt, also gegen die untere Kante der Nut 22 bzw.
gegen die Innenwand dieser Nut 22.
[0028] Der äußere Profilschenkel 3 ist ebenfalls einstückig an den Verbindungssteg 5 angeformt
und liegt an der äußeren Wand der Nut 22 an. Außerdem ist der äußere Profilschenkel
3 noch um einen Dichtungsschenkel 7 verlängert, der sich auf der Außenseite des trapezförmigen
Vorsprunges des unteren Plattenteiles 10 anlegt und der noch eine äußere Dichtungslippe
8 aufweist, die im geschlossenen Zustand mit der Innenfläche der trapezförmigen Aussparung
des oberen Plattenteiles in Eingriff tritt und den Spalt zwischen dem unteren Plattenteil
10 und dem oberen Plattenteil 20 nach außen hin dicht abschließt.
[0029] Beim Verschwenken des oberen Plattenteiles 20 gegenüber dem unteren Plattenteil,
wie es in Figur 5 dargestellt ist, erkennt man, daß der äußere Profilschenkel 3 elastisch
abgebogen wird und dabei immer unter Vorspannung an der äußeren Wand der Nut 22 anliegt.
Der Profilschenkel 3 bildet dabei einen bogenförmigen Übergang zwischen dem trapezförmigen
Vorsprung des unteren Plattenteiles und der Nut 22 des oberen Plattenteiles 20, durch
welchen der sich zwischen den Plattenteilen insbesondere auf der Außenseite bildende
Spalt weitgehend abgedeckt und vor einem Eingreifen mit den Fingern einer Hand geschützt
ist. Auch der innere Schenkel 4 folgt aufgrund der elastischen Vorspannung des Biegescharniers
in die offene Stellung der Schwenkbewegung des oberen Plattenteiles 20 und schließt
dabei den sich zwischen den oberen und unteren Plattenteilen 10, 20 auf der Innenseite
bildenden Spalt insbesondere zwischen den einzelnen Scharnierelementen ab, so daß
auch von der Innenseite her ein Eingreifen mit den Fingern einer Hand vermieden wird
und somit ein sicherer Klemmschutz gewährleistet ist.
[0030] Dabei kommt es auf die genaue Form der inneren und äußeren Profilschenkel 3, 4 nicht
genau an, da sie ohnehin aus einem elastisch biegbaren Material bestehen, welches
sich den jeweils auf die einwirkenden Kräften anpaßt.
[0031] Wesentlich ist nur, daß durch die inneren und äußeren Profilschenkel 3, 4 der sich
beim Verschwenken der Plattenteile 10, 20 zwangsweise bildende Spalt vor einem Eingriff
durch die Finger einer Person weitgehend geschützt ist oder umgekehrt die Finger einer
Person dadurch gegen ein Einklemmen zwischen dem oberen und unteren Plattenteil geschützt
werden, daß der Eingriff zwischen diese Plattenteile in jeder relativen Stellung dieser
Plattenteile durch die Profilteile 3, 4 verhindert wird.
[0032] Die Figuren 6 bis 9 zeigen verschiedene Varianten von Plattenteilen, wobei mal das
obere und mal das untere und mal beide Plattenteile durch Profilrahmen 40 bzw. 50
für Fensterelemente ersetzt sind. Die Grundform der Kantenflächen bleibt dabei im
wesentlichen die gleiche und auch die Grundstruktur des Profilteiles mit einem inneren
und äußeren, jeweils elastisch gegen eine Nutwand vorgespannten Schenkel bleibt dabei
erhalten, so daß es nicht erforderlich erscheint, weitere Einzelheiten dieser Varianten
zu diskutieren. Lediglich die Nut 42 weist wegen des begrenzt zur Verfügung stehenden
Platzes eine geringere Tiefe auf als die Nut 22, gleicht dies aber durch einen sanft
gekrümmten Nutgrund und eine seitliche Erweiterung aus.
[0033] Figur 10 zeigt schließlich noch eine Variante mit einem abgewandelten Verankerungsteil.
In diesem Fall besteht das Verankerungsteil 2" aus einem schmalen, tiefer in einen
Spalt des unteren Plattenteils eingelassenen Steg, der nicht elastisch verspannt,
sondern durch eine durchgehende Befestigungsschraube für das untere Scharnierblatt
in dem unteren Plattenteil 10" gesichert wird.
1. Scharnierverbindung mit einem ersten Plattenteil (10), welches eine erste Kantenfläche
(11) aufweist, einem zweiten Plattenteil (20), welches eine zweite Kantenfläche (21)
aufweist, wobei das erste Plattenteil (10) und das zweite Plattenteil (20) über ein
Scharnier (30) gelenkig miteinander verbunden sind und wobei die Scharnierachse parallel
zu den Kantenflächen (11, 21) der ersten bzw. zweiten Plattenteile (10, 20), aber
außerhalb der Mittelebenen der Plattenteile (10, 20) verläuft, und mit einem Klemmschutzprofil
(1), welches an einer der Kantenflächen (11) verankert ist und sich mit mindestens
einem Klemmschutz- bzw. Dichtungsschenkel (3, 4) in eine Längsnut (22) der gegenüberliegenden
Kantenfläche (21) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Schenkel (3, 4) des Klemmschutz- bzw. Dichtungsprofils (1) unter
elastischer Vorspannung an einer Kante oder Wand der Aufnahmenut (22) anliegt und
im Profilquerschnitt eine Länge hat, die größer ist als der maximale Schwenkweg der
Kante der Aufnahmenut beim relativen Verschwenken der plattenförmigen Teile (10, 20),
auf deren Seite der Schenkel in der Aufnahmenut (22) anliegt.
2. Scharnierverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Dichtungsschenkel auf der der Scharnierachse (35) abgewandten
Seite der Aufnahmenut (22) an der Nutwand bzw. der Nutkante anliegt.
3. Scharnierverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Dichtungsschenkel vorgesehen ist, der unter elastischer Vorspannung auf
der dem ersten Dichtungsschenkel (3) gegenüberliegenden Seite der Aufnahmenut (22)
bzw. deren Kante anliegt.
4. Scharnierverbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schenkel (3) und der zweite Schenkel (4) zusammen mit einem dazwischen
liegenden Verbindungssteg (5) im wesentlichen eine U-Form definieren, wobei die beiden
U-Schenkel (3, 4) relativ zueinander und relativ zu dem Verbindungssteg (5) elastisch
verschwenkbar sind und wobei an dem Verbindungssteg (5) ein Verankerungsteil (2) zum
Verankern des Dichtungsprofils an einer der Kantenflächen (10) vorgesehen ist.
5. Scharnierverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Aufnahmenut (22) in etwa der (im Profil gemessenen) Länge der Dichtungsschenkel
(3, 4) entspricht.
6. Scharnierverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte Dichtungsprofil, bestehend aus mindestens einem Dichtungsschenkel (3,
4) und mindestens dem Verankerungsteil (2) im wesentlichen einstückig hergestellt
ist.
7. Scharnierverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtüngsprofil im wesentlichen aus Polypropylen besteht.
8. Scharnierverbindung nach Anspruch 3 oder einem der auf Anspruch 3 rückbezogenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schenkel über ein Biegescharnier biegsam und elastisch vorgespannt mit
dem Verbindungssteg (5) verbunden ist.
9. Scharnierverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnierblatt auf der Seite des die Aufnahmenut (22) aufweisenden Plattenteiles
(20) eine vergrößerte Befestigungsfläche und zusätzliche Befestigungsbohrungen aufweist.
10. Scharnierverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmenut (22) eine Breite von 4 bis 12 mm und eine Tiefe zwischen 30 und 60
mm hat.