[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zündendstufe, welche sich durch ein Motorsteuergerät
zuverlässig und sicher ansteuern lässt.
[0002] In Figur 3 ist ein Beispiel für eine Ansteuerung eines Zündmoduls mit einer Zündendstufe
gemäß dem Stand der Technik durch ein Motorsteuergerät dargestellt.
[0003] Dabei ist in Figur 1 ein Motorsteuergerät 1 gezeigt, welches an eine positive Versorgungsspannung
Vcc1 und an eine negative Versorgungsspannung VGND1 in Form der Karosseriemasse eines
entsprechenden Kraftfahrzeugs angeschlossen ist. Das Motorsteuergerät 1 ist über einen
Kabelbaum 2, welcher gemäß Figur 3 in Form entsprechender Kabelbaumwiderstände dargestellt
ist, an das anzusteuernde Zündmodul 3 angeschlossen. Das Zündmodul 3 umfasst einen
Eingangswiderstand 5, welcher wie in Figur 3 gezeigt mit einer Ansteuer- bzw. Regelschaltung
mit Stillstandsabschaltung 6 zur Ansteuerung eines Zünders 7 gekoppelt ist. Der Zünder
7 ist wiederum mit der an eine positive Versorgungsspannung Vcc2 angeschlossenen Primärwicklung
eines Übertragers 8 verbunden, dessen Sekundärwicklung die gewünschte Zündspannung
für eine (nicht gezeigte) Zündkerze des jeweiligen Kraftfahrzeugs erzeugt. Wie aus
Figur 3 ersichtlich ist, ist die Sekundärwicklung des Übertragers 8 an einen negativen
Versorgungspannungsanschluss VGND2 in Form der Motormasse angeschlossen.
[0004] Durch einen an den Widerständen im Kabelbaum 2 auftretenden Spannungsabfall kann
es zu einem Potenzialversatz zwischen dem Motorsteuergerät 1 und dem Zündmodul 3 kommen.
Ebenso kann es zu einem derartigen Potenzialversatz durch einen Spannungsabfall an
den einzelnen Anschlusspunkten, beispielsweise an den Massebolzen etc., kommen. Ein
derartiger Potenzialversatz hat jedoch zur Folge, dass sich der Spannungspegel am
Eingang des Zündmoduls, welcher maßgeblich für die Ansteuerung des Zünders 7 ist,
verschiebt, so dass ein sicheres Ein- und Ausschalten des Zünders 7 nicht immer gewährleistet
ist. Die Folge kann eine Überhitzung des Zünders 7 sowie im Extremfall eine thermische
Zerstörung des gesamten Zündmoduls 3 sein.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Zündendstufe bereitzustellen,
welche sich zuverlässig und sicher ansteuern sowie ein- und ausschalten lässt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zündendstufe mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
[0007] Die erfindungsgemäße Zündendstufe umfasst Kopplungsmittel, welche eine potenzialfreie
Kopplung zwischen einem zur Steuerung der Zündendstufe bzw. des darin enthaltenen
Zünders vorgesehenen Steuergeräts ermöglichen. Durch diese potenzialfreie Kopplung
zwischen dem Steuergerät und der Zündendstufe wird die Ansteuerelektronik unabhängig
von Potenzialverschiebungen zwischen dem jeweiligen Motor und dem Steuergerät; an
der Zündendstufe auftretende Potenzialverschiebungen sind aufgrund der somit gewährleisteten
Endkopplung unkritisch. Insgesamt kann somit das System robuster ausgestaltet werden,
und es ist ein sicheres Ein- bzw. Ausschalten der (externen) Zündendstufe bei erhöhter
Fehlertoleranz des Zündsystems möglich. Besonders vorteilhaft ist auch, dass die bisher
verwendeten Motorsteuergeräte ohne Änderung weiterhin für den Betrieb mit der erfindungsgemäßen
Zündendstufe verwendet werden können.
[0008] Die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen potenzialfreien Kopplungsmittel ist im Prinzip
nicht beschränkt. Die erfindungsgemäßen Kopplungsmittel müssen lediglich derart beschaffen
sein, dass sich ein Masseversatz bzw. Potenzialverschiebungen zwischen dem Steuergerät
und der Zündendstufe nicht nachteilig auf die Funktion des Zündsystems auswirken.
So können die Kopplungsmittel beispielsweise derart beschaffen sein, dass sie eine
galvanische Entkopplung zwischen dem Steuergerät und der Zündendstufe herbeiführen,
was beispielsweise durch die Verwendung eines Optokopplers möglich ist. Die Kopplungsmittel
müssen jedoch nicht zwingend eine galvanische Entkopplung zwischen dem Steuergerät
und der Zündendstufe herbeiführen, sondern zur potenzialfreien Kopplung zwischen dem
Steuergerät und der Zündendstufe kann beispielsweise auch ein Differenzverstärker
eingesetzt werden, welcher die an einem mit dem Steuergerät verbundenen Eingangswiderstand
abfallende Spannung erfasst und in die entsprechende Steuerspannung für den Zünder
der Zündendstufe umsetzt.
[0009] Die erfindungsgemäßen Kopplungsmittel umfassen zur potenzialfreien Kopplung zwischen
dem Steuergerät und der Zündendstufe vorzugsweise ein Kopplungselement, welches ausgangsseitig
(zumindest indirekt) mit dem Zünder der Zündendstufe sowie einem negativen Versorgungsspannungs-
bzw. Masseanschluss (Motormasse) gekoppelt ist. Eingangsseitig ist das Kopplungselement
hingegen mit dem Steuergerät und einem negativen Versorgungsspannungs- bzw. Masseanschluss
des Steuergeräts (Karosseriemasse) gekoppelt. Dadurch ist gewährleistet, dass der
über die Primärwicklung des mit dem Zünder verbundenen Übertragers der Zündendstufe
fließende Primärstrom nicht mehr über den Masseanschluss des Steuergeräts, das heißt
die "Signalmasse", fließt. Potenzialverschiebungen im Zündmodul bzw. in der Zündendstufe
sind durch diese potenzialfreie Entkopplung unkritisch; die Verlustleistung im Zünder
der Zündendstufe kann darüber hinaus minimiert werden.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele beschrieben.
Figur 1 zeigt eine von einem Motorsteuergerät angesteuerte Zündendstufe gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Figur 2 zeigt eine von einem Motorsteuergerät angesteuerte Zündendstufe gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Figur 3 zeigt eine von einem Motorsteuergerät angesteuerte Zündstufe gemäß dem Stand
der Technik.
[0011] In Figur 1 und Figur 2 sind diejenigen dargestellten Komponenten, welche den in Figur
3 gezeigten Komponenten entsprechen, mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass
auf eine wiederholte Beschreibung dieser Komponenten verzichtet wird und stattdessen
auf die obige Beschreibung zu Figur 3 verwiesen werden kann. Nachfolgend wird daher
vorwiegend auf die erfindungsgemäßen Unterschiede zwischen den in Figur 1 bzw. Figur
2 dargestellten Ausführungsbeispielen und der in Figur 3 gezeigten bekannten Zündendstufe
eingegangen.
[0012] Gemäß Figur 1 ist das Zündmodul 3 mit der Zündendstufe nicht direkt über den Kabelbaum
2 an das Motorsteuergerät 1 angeschlossen, sondern die Kopplung zwischen der Zündendstufe
und dem Kabelbaum 2 bzw. dem Motorsteuergerät 1 erfolgt über Kopplungsmittel 4, welche
derart ausgestaltet sind, dass sie eine potenzialfreie Kopplung zwischen dem Motorsteuergerät
1 und der Zündendstufe bzw. dem Zündmodul 3 ermöglichen. Gemäß Figur 1 erfolgt diese
potenzialfreie Kopplung durch die Verwendung eines Optokopplers, welcher eingangsseitig
über den Kabelbaum 2 mit dem Motorsteuergerät 1 bzw. dem Masseanschluß VGND1 (Karosseriemasse)
des Motorsteuergeräts 1 verbunden ist. Ausgangsseitig ist der Optokoppler einerseits
mit der Ansteuer- bzw. Regelschaltung 6 mit Stillstandsabschaltungsfunktionalität
und dem Widerstand 5 sowie andererseits mit dem Zünder 7 und dem Masseanschluss VGND2
(Motormasse) der Zündendstufe verbunden. Der über die Primärwicklung des Übertragers
8 fließende Primärstrom fließt somit nicht mehr über den Masseanschluss VGND1 des
Motorsteuergeräts 1. Potenzialverschiebungen am Zündmodul 3 sind durch diese Potenzialentkopplung
zwischen dem Zündmodul 3 und dem Motorsteuergerät 1 für das sichere Ein- und Ausschalten
der Zündendstufe unkritisch.
[0013] Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel wird anstelle des in Figur 1 gezeigten
Optokopplers zur potenzialfreien Kopplung des Zündmoduls 3 mit dem Motorsteuergerät
1 ein Eingangswiderstand in Kombination mit einem Differenzverstärker verwendet. Der
Eingangswiderstand ist mit dem Motorsteuergerät 1 bzw. dem entsprechenden Masseanschluss
VGND1 (Karosseriemasse) verbunden. Der Differenzverstärker ist mit seinen beiden Eingangsanschlüssen
an die beiden Enden dieses Eingangswiderstands angeschlossen und erfasst somit die
an diesem Eingangswiderstand abfallende Spannung, das heißt die Steuerspannung des
Motorsteuergeräts 1 für die Zündendstufe. Ausgangsseitig ist der Differenzverstärker
wie in Figur 2 gezeigt einerseits mit dem Widerstand 5 und der Ansteuer- bzw. Regelschaltung
6 mit Stillstandsabschaltungsfunktionalität und andererseits mit dem Zünder 7 und
dem Masseanschluss VGND2 (Motormasse) des Zündmoduls 3 verbunden.
[0014] Die Ausgestaltung der Kopplungsmittel 4 zur Bewerkstelligung einer potenzialfreien
Kopplung zwischen dem Motorsteuergerät 1 und dem Zündmodul 3 bzw. der darin enthaltenen
Zündendstufe ist selbstverständlich nicht auf die in Figur 1 und Figur 2 dargestellten
konkreten Ausführungsformen beschränkt, sondern es können grundsätzlich alle dem Fachmann
geläufigen Schaltungsmittel bzw. Komponenten eingesetzt werden, welche eine potenzialfreie
Kopplung zwischen dem Zündmodul 3 bzw. der Zündendstufe und dem Motorsteuergerät 1
ermöglichen, so dass sich Potenzialverschiebungen am Zündmodul 3 oder ein Masseversatz
zwischen dem Motorsteuergerät 1 und dem Zündmodul 3 nicht nachteilig auf die Zuverlässigkeit
des Zündsystems auswirken.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0015]
- 1
- Motorsteuergerät
- 2
- Kabelbaum
- 3
- Zündmodul
- 4
- potenzialfreie Kopplungsmittel
- 5
- Widerstand
- 6
- Ansteuer- bzw. Regelschaltung
- 7
- Zünder
- 8
- Übertrager
- Vcc1, Vcc2
- Versorgungsspannungsanschluss
- VGND1, VGND2
- Masseanschluss
1. Zündendstufe, mit einem Zünder (7) zur Erzeugung einer Zündspannung für einen Verbrennungsmotor,
und mit Kopplungsmitteln (4) zur Kopplung der Zündendstufe mit einem Steuergerät (1)
zur Steuerung des Zünders (7),
dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsmittel (4) derart ausgestaltet sind, dass sie eine potenzialfreie Kopplung
zwischen dem Steuergerät (1) und der Zündendstufe (3) ermöglichen.
2. Zündendstufe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsmittel (4) ein Kopplungselement zur potenzialfreien Kopplung zwischen
dem Steuergerät (1) und der Zündendstufe (3) umfassen, welches ausgangsseitig mit
der Zündendstufe (3) gekoppelt und eingangsseitig mit dem Steuergerät (1) zu verbinden
ist.
3. Zündendstufe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement ausgangsseitig mit dem Zünder (7) und einem Masseanschluss (VGND2)
der Zündendstufe (3) gekoppelt ist.
4. Zündendstufe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zünder (7) mit einem Übertrager (8) zur Bereitstellung der Zündspannung für den
Verbrennungsmotor verbunden ist, wobei eine Primärwicklung des Übertragers (8) mit
dem Zünder (7) zwischen einen Versorgungsspannungsanschluss (Vcc2) und den Masseanschluss
(VGND2) geschaltet ist, wobei eine die Zündspannung für den Verbrennungsmotor bereitstellende
Sekundärwicklung des Übertragers (8) und das Kopplungselement ebenfalls an den Masseanschluss
(VGND2) angeschlossen sind.
5. Zündendstufe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsmittel (4) zur potenzialfreien Kopplung zwischen dem Steuergerät (1)
und der Zündendstufe (3) einen Optokoppler umfassen, welcher ausgangsseitig mit der
Zündendstufe (3) gekoppelt und eingangsseitig an das Steuergerät (1) anzuschließen
ist.
6. Zündendstufe nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsmittel (4) zur potenzialfreien Kopplung zwischen dem Steuergerät (1)
und der Zündendstufe (3) einen Differenzverstärker umfassen, welcher ausgangsseitig
mit der Zündendstufe (3) gekoppelt und eingangsseitig an das Steuergerät (1) anzuschließen
ist.
7. Zündendstufe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Differenzverstärker die an einem mit dem Steuergerät (1) zu verbindenden Widerstand
abfallende Spannung eingangsseitig erfasst.