[0001] Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung für den Feuchtmittelkreislauf einer
Offset-Druckmaschine.
[0002] Feuchtmittel werden beim Offset-Druck verwendet zum Befeuchten derjenigen Teile der
Oberflächen der Druckplatten, an denen das Annehmen der Farbe verhindert werden soll.
Feuchtmittel bestehen in der Regel aus Wasser mit einer Reihe von Zusätzen zur Einstellung
der Oberflächenspannung, des PH-Wertes, des Korrosionsverhaltens etc.. Wichtiger Bestandteil
ist zumeist Alkohol. Andere Zusatzmittel dienen zur Bestimmung des PH-Wertes, zur
Bekämpfung von Algen, Pilzen, Bakterien, zur Verhinderung von Korrosion etc..
[0003] Feuchtmittel dieser Art durchlaufen zumeist einen Kreislauf mit einem Feuchtmittelbehälter,
einem Vorlauf, einem System zur Befeuchtung des Druckzylinders der Maschine, einem
Rücklauf für überschüssiges Feuchtmittel und wenigstens einer Filtereinrichtung im
Rücklaufbereich.
[0004] Durch die Filtereinrichtung wird das Feuchtmittel mehr oder weniger von Verunreinigungen
befreit, insbesondere von Luftstaub, Papierstaub und Druckfarbenpartikeln. Weil eine
gründliche Filtration des Feuchtmittels die Möglichkeit bietet, dieses im Kreislauf
wiederholt zu verwenden und damit die Kosten für die Herstellung neuen Feuchtmittels
und die Entsorgung des verbrauchten Feuchtmittels zu verringern, werden teilweise
auch mehrstufige Filtersysteme eingesetzt. Ein bekanntes Filtersystem zeigt und beschreibt
die DE 199 55 624 A1.
[0005] Mit Hilfe eines wirksamen Filtersystems ist es durchaus möglich, die Standzeit eines
üblichen Feuchtmittels auf das Zwei- oder Dreifache zu verlängern. Andererseits muß
auch berücksichtigt werden, daß sich der Kosten- und Wartungsaufwand für das verwendete
Filtersystem in angemessenen Grenzen halten muß.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Filtervorrichtung der obigen
Art zu schaffen, die bei verhältnismäßig geringen Wartungs- und Materialkosten eine
dauerhafte und wirksame Reinigung des Feuchtmittels ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Filtervorrichtung der obigen Art dadurch
gelöst, daß die Filtervorrichtung eine Ringband-Filtereinrichtung ist, die ein Filterband
umfaßt, das entsprechend der Sättigung mit Schmutzpartikeln vorrückbar ist.
[0008] Bei einem derartigen Ringbandfilter besteht die Möglichkeit, ein Filterband von einer
Vorratsstation zuzuführen und nach Sättigung mit Schmutzpartikeln in einer Sammelstation
zu sammeln. Vorzugsweise ist das Filterband U-förmig um den unteren Umfangsbereich
einer trommelartigen, liegenden, drehbaren Anordnung aus zwei Stirnscheiben und einer
Anzahl von diese koaxial verbindenden Abstandsstangen herumgeführt, so daß das Filterband
aufgrund seiner U-förmigen Anordnung eine Art von Wanne oder Mulde bildet, in die
das Feuchtmittel eingeleitet werden kann.
[0009] Vorzugsweise wird das Filterband unten durch ein perforiertes Stützband umfangen,
das eine festere Konsistenz aufweist als das Filterband und dieses in bezug auf das
Gewicht des zu filternden Feuchtmittels abstützt.
[0010] Das Stützband ist vorzugsweise ein Endlosband, das um Rollen im unteren sowie im
mittleren bis oberen Bereich der kreisförmigen Stirnscheiben transportierbar ist.
Vorzugsweise sind zwei untere und zwei obere Rollen vorgesehen.
[0011] Da das Stützband flüssigkeits-durchlässig sein muß, ist das Stützband vorzugsweise
als Gliederband, gegebenenfalls auch als gelochtes Kunststoffband ausgebildet.
[0012] Die erfindungsgemäße Ringband-Filtereinrichtung eignet sich insbesondere als Vorfilter
in Verbindung mit einem oder zwei weiteren Filtern. In diesem Falle reicht eine Schmutzabscheidung
von 50 - 70 % aus, um die nachfolgenden Filterstufen zu entlasten. Die Verwendung
eines Filtervlies von der Rolle stellt die kostengünstigste Lösung in Bezug auf den
Materialverbrauch dar. Bei akzeptablen Abmessungen kann in Abhängigkeit von den Druckbedingungen
Filtermaterial für ca. 2-6 Wochen auf der Zufuhrrolle vorgehalten werden, so daß während
dieser Zeit ein weitgehend automatischer Betrieb des Vorfilters möglich ist.
[0013] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
[0014] Die einzige Figur ist eine schmatische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Filtervorrichtung.
[0015] In der Zeichnung ist mit 10 eine Zylindergruppe einer Druckmaschine bezeichnet, deren
untere Walze Feuchtmittel aus einer Tauchwanne 12 aufnimmt und auf die anderen Walzen
überträgt. Überschüssiges Feuchtmittel läuft von der Tauchwanne 12 über eine Leitung
14 in einen Zwischenbehälter 16. Ein Ventil 18 in der Leitung 14 ermöglicht eine Einstellung
der Feuchtmittelmenge, die durch die Leitung 14 strömt.
[0016] Über eine weitere Leitung 20, in die eine Pumpe 22 integriert ist, wird Feuchtmittel
aus dem Zwischenbehälter 16 in eine Filtereinrichtung 24 überführt. Die Filtereinrichtung
24 weist als zentrales Bauteil eine drehbare, waagerechte, perforierte Trommel 26
auf, um deren unteren Bereich ein Filterband 28 herumgelegt ist, das sich von einer
Vorratsrolle 30 bis zu einer Sammelrolle 32 erstreckt und von der Vorratsrolle zur
Sammelrolle schrittweise oder kontinuierlich entsprechend der eintretenden Verschmutzung
des Filtermaterials vorgerückt werden kann.
[0017] In der Zeichnung ist zumindest schematisch angedeutet, daß die Leitung 20, die von
dem Zwischenbehälter 16 ausgeht, in das Innere der Trommel 26 eintritt. Die Pumpe
22 pumpt daher das Feuchtmittel aus dem Zwischenbehälter 16 in die Trommel 26, und
von hier aus dringt es durch die perforierte Trommelwand und das Material des Filterbandes
28 hindurch in einen unterhalb der Trommel befindlichen Sammelbehälter 34.
[0018] Zur Abstützung des Filterbandes an der Unterseite der Trommel ist ein endloses Stützband
36 vorgesehen, das um jeweils zwei untere Rollen 38, 40 und zwei obere Rollen 42,
44 rechts und links der Trommel gemäß der Zeichnung herumgelegt ist. Dieses endlose
Stützband 36 ist beispielsweise ein Gliederband aus Kunststoff oder Draht, kann aber
auch eine perforierte Kunststoffolie oder dergleichen sein. Das Stützband 36 kann
den Antrieb für die Anordnung aus Trommel und Filterband bilden, kann aber auch ggf.
durch diese mitgenommen werden. Das Feuchtmittel dringt auf seinem Weg in den Sammelbehälter
34 durch die perforierte Trommel, das Filterband und das Stützband hindurch.
[0019] Von dem Sammelbehälter 34 aus gelangt das nunmehr gefilterte Feuchtmittel durch eine
aufsteigende Leitung 46 mit Hilfe einer Pumpe 48 in einen Feuchtmitteltank 50. Am
unteren Ende der Leitung 46 befindet sich ein Ventil 52. Innerhalb des Feuchtmitteltanks
50 befindet sich am Ende der Leitung 46 ein Filterbeutel 54 als weitere Filtereinrichtung
für das Feuchtmittel, die die nächste, feinere Filterstufe bilden kann. Von dem Feuchtmitteltank
50 aus kann das Feuchtmittel über ein Ventil 56, eine Leitung 58 und eine Pumpe 60
wiederum in die Tauchwanne 12 zurückbefördert werden.
[0020] Wie oben erwähnt wurde, eignet sich die erfindungsgemäße Ringband-Filtereinrichtung
insbesondere als Vorfilterstufe für ein 2- oder sogar 3-stufiges Filtersystem. Diese
Vorfilterstufe sollte möglichst dicht hinter dem Schmutzeintrag in dem Druckwerk angeordnet
werden. Sie ermöglicht eine automatische, schrittwelse oder kontinuierliche Weiterschaltung
des Filterbandes in Abhängigkeit von der Sättigung mit Schmutzpartikeln.
[0021] Der Anstieg des Feuchtmittels innerhalb der Trommel kann als Maßstab für die Verschmutzung
des Filterbandes verwendet werden, so daß die Weiterschaltung des Filterbandes automatisch
gesteuert werden kann. Als weitere Filterstufe kann dann beispielsweise im Feuchtmitteltank
ein Filterbeutel am Ende des in den Tank eintretenden Rücklaufrohres angebracht sein.
Als dritte Filterstufe kann darüber hinaus eine Feinfilterstufe in Form eines Druckfilterelements
in der Feuchtmittel-Bypass-Leitung vorgesehen werden.
[0022] Neben den bereits erwähnten Vorteilen bringt die erfindungsgemäße Lösung eine Reihe
von nur teilweise in Kosten auszudrückenden Verbesserungen:
- grundsätzliche Verbesserung der Feuchtmittelqualität,
- 2-3 mal längere Standzeit des Feuchtmittels,
- Reduzierung der Feuchtmittel-Entsorgungskosten,
- reduzierter Wartungsaufwand im Feuchtmittelkreis (Filterwechsel, System reinigung)
bei einfacherer Handhabung,
- höhere Betriebssicherheit des Feuchtmittelkreises durch Reduzierung des Verschmutzungsproblems,
- Waschzyklus des Drucktuches verlängert sich,
- Reduzierung des Farbaufbaus an den Feuchtduktorwalzen.
1. Filtervorrichtung für den Feuchtmittelkreislauf einer Offset-Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtervorrichtung eine Ringband-Filtereinrichtung ist, die ein Filterband (28)
umfaßt, das entsprechend der Sättigung mit Schmutzpartikeln vorrückbar ist.
2. Filtervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterband (28) zwischen einer Vorratsstation (30) und einer Sammelstation (32)
transportierbar ist.
3. Filtervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterband (28) U-förmig um den unteren Umfangsbereich einer trommelartigen,
liegenden, drehbaren Anordnung aus zwei Stirnscheiben und einer Anzahl von diese koaxial
verbindenden Abstandsstangen herumgeführt ist.
4. Filtervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das filterband (28) von unten durch ein perforiertes Stützband umfangen ist.
5. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützband (36) ein Endlosband ist, das um Rollen (38,40,42,44) in Höhe des unteren
sowie mittleren bis oberen Bereichs der trommelförmigen Anordnung (26) transportierbar
ist.
6. Filtervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützband (36) um zwei untere und zwei obere Rollen (38,40;42,44) herumgelegt
ist.
7. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützband (36) ein Gliederband ist.
8. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützband (36) auf dem Umfang der Stirnscheiben der trommelförmigen Anordnung
geführt ist.
9. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützband (36) entsprechend dem Verbrauch des Bandfiltermaterials antreibbar
ist.
10. Filtervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsstation und die Sammelstation des Filterbandes (28) eine Vorratsrolle
(30) und eine Aufnahmehaspel (32) sind.