[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Feinpositionierung mindestens eines Decks
einer Mehrdeckkabine für einen Aufzug, wobei mindestens ein Deck seine Deckschwelle
des Deckbodens auf das Stockwerkniveau positioniert.
[0002] Aus der Schrift WO 98/09906 ist ein Aufzug mit einer Doppeldeckkabine eines Aufzuges
bekannt geworden, bei der das obere Deck an die Oberkante des zu bedienenden Stockwerkes
anpassbar ist. Das obere Deck besteht aus einer festen Plattform und aus einer vertikal
verschiebbaren Plattform. Auf der festen Plattform abgestützte Aktuatoren bewegen
die verschiebbare Plattform auf bzw. ab, bis die obere Plattform bündig mit der Oberkante
des zu bedienenden Stockwerkes steht, wobei Positionssensoren die Bewegung der Plattform
steuern.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass die an vier Ecken angetriebene,
bewegliche Plattform verkanten kann. Zwischen der Plattform und dem Stockwerk kann
dadurch ein Absatz entstehen, was eine erhebliche Unfallgefahr für die einsteigenden
bzw. aussteigenden Aufzugspassagiere darstellt.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine
Mehrdeckkabine mit mindestens einem an das Stockwerk niveaumässig anpassbaren Deck
zu schaffen, das ein sicheres Einsteigen bzw. Aussteigen für die Aufzugspassagiere
erlaubt.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass mit der erfindungsgemässen Mehrdeckkabine die Leistungsfähikeit des Mehrdeckaufzuges
verbessert werden kann, weil die Feinpositionierung des oder der Decks in kürzerer
Zeit vorgenommen werden kann. Ausserdem ist die erfindungsgemässe Konstruktion mechanisch
robuster, was sich wiederum positiv auf die Zuverlässigkeit der Mehrdeckkabine im
Aufzugsbetrieb auswirkt. Weiter vorteilhaft ist, dass der Boden als Rampe bewegt wird,
was mit einem kleineren Antrieb machbar ist.
[0006] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 eine Mehrdeckkabine bestehend aus einem unteren Deck mit einem Rampenantrieb
und bestehend aus einem oberen Deck,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1 der Mehrdeckkabine im Aufzugsschacht,
Fig. 3 einen Ausschnitt B und einen Ausschnitt C eines als Rampe ausgebildeten Deckbodens
eines Kabinendecks,
Fig. 4 die Rampe in abgesenkter Stellung zur Feinpositionierung des Decks,
Fig. 5 die Rampe in angehobener Stellung zur Feinpositionierung des Decks,
Fig. 6 eine Ausführungsvariante der mit der Rampe beweglichen Deckschwelle,
Fig. 7 die Rampe mit der Deckschwelle gemäss Fig. 6 in abgesenkter Stellung zur Feinpositionierung
des Decks und
Fig. 8 die Rampe mit der Deckschwelle gemäss Fig. 6 in angehobener Stellung zur Feinpositionierung
des Decks.
[0008] Figuren 1 und 2 zeigen eine in einem Aufzugsschacht 1 verfahrbare Mehrdeckkabine
2 bestehend aus einem unteren Deck 3 und einem oberen Deck 4. Beim unteren Deck ist
die Decktür 5 gezeigt, die als Teleskoptür ausgebildet ist und mehrere Türblätter
6 aufweist. Die obere Decktür ist mit 5.1 bezeichnet. Die Türblätter 6 sind oben an
einer Türführung 7 aufgehängt und geführt, wobei ein Türantrieb 8 die Türblätter 6
bewegt. Der Aufzugsschacht 1 wird gebildet aus Schachtwänden 9, wobei je Stockwerk
eine Öffnung vorgesehen ist, die dem Zugang zur Mehrdeckkabine 2 dient. In Fig. 2
ist ein ungeradzahliges Stockwerk 10 und ein geradzahliges Stockwerk 11 gezeigt. Die
Öffnung in der Schachtwand wird von einer Stockwerktür 12 bzw. von einer Stockwerktür
13 abgeschlossen. Die Stockwerktür 12 wird von einer in einem Kämpfer 14 angeordneten
Türführung geführt und mittels der unteren Decktür 5 bewegt.
[0009] Das untere Deck 3 ist mit einem Rampenantrieb 15 versehen, der unterhalb des Decks
3 an einer Tragkonstruktion 16 angeordnet ist. Die Tragkonstruktion 16 ist fest verbunden
mit einem Tragrahmen 17 des Decks 3. Der Rampenantrieb 15 besteht aus einer Antriebseinheit
18, die beispielsweise ein Hydraulikantrieb oder ein Pneumatikantrieb sein kann und
aus Aktuatoren 19, die beispielsweise Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder sein
können, wobei die Zylinder über Leitungen 20 mit der Antriebseinheit 18 verbunden
sind. Mit den Aktuatoren 19 kann der als Rampe ausgebildete Deckboden 21 des unteren
Decks 3 angehoben oder abgesenkt werden. Einzelheiten dazu sind in den Ausschnitten
B und C der Fig. 2 gezeigt. Als Rampenantrieb 15 können auch als Aktuatoren 19 wirkende
Spindelantriebe vorgesehen sein. Anstelle des unteren Decks 3 kann das obere Deck
4 mit einem Rampenantrieb 15 und einer Rampe oder beide Decks 3,4 mit einem Rampenantrieb
15 und einer Rampe ausgerüstet sein.
[0010] Mit dem als Rampe ausgebildeten Boden 21 des Decks 3,4 werden die Höhenabweichungen
innerhalb der Stockwerke 11,12 ausgeglichen, wobei das eine Deck 3,4 bündig mit dem
Stockwerk nivelliert wird und das andere Deck 3,4 mittels der beweglichen Rampe das
Stockwerkniveau einstellt. Welches Deck 3,4 das Stockwerkniveau einstellt, ist abhängig
davon, ob das jeweilige Deck 3,4 nur ungeradzahlige Stockwerke oder auch geradzahlige
Stockwerke bedient.
[0011] Fig. 3 zeigt die Ausschnitte B und C der Fig. 2. Der als Rampe dienende Deckboden
21 ist einenends mittels einer Drehachse 22 drehbar gelagert, wobei die Drehachse
22 beidseits mit dem Tragrahmen 17 verbunden ist. Am Deckboden 21 ist anderenends
eine Deckschwelle 23 angeordnet, die der unteren Führung der Decktür 5 dient. Die
Deckschwelle 23 besteht aus einer ersten Hälfte 23.1 und einer zweiten Hälfte 23.2,
die mittels Schrauben 24 verbunden sind, wobei die Hälften 23.1,23.2 einen V-förmigen
Schlitz 25 bilden, in den die Decktür 5 eintaucht und in dem die Decktür 5 geführt
wird. Der V-förmige Schlitz 25 dient als Ausgleich beim Heben und Senken des Deckbodens
21, wobei eine klemmfreie Führung der Decktür 5 in jeder Lage des Deckbodens 21 gewährleistet
ist. Unterhalb der ersten Hälfte 23.1 der Deckschwelle 23 ist ein Sensor 26 angeordnet,
der eine unterhalb einer Stockwerkschwelle 27 angeordnete Marke 28 ortet. Sensor 26
und Marke 28 können auch in den Schwellen 23,27 integriert sein.
[0012] Fig. 3 zeigt den Deckboden 21 in der horizontalen Lage 29. Fig. 4 zeigt den Deckboden
21 um die maximale Distanz du aus der horizontalen Lage 29 nach unten ausgelenkt.
Das untere Ende des Türblattes 6 taucht etwa um die Distanz du weniger tief in den
V-förmigen Schlitz 25 ein. Fig. 5 zeigt den Deckboden 21 um die maximale Distanz do
aus der horizontalen Lage 29 nach oben ausgelenkt. Das untere Ende des Türblattes
6 taucht etwa um die Distanz do tiefer in den V-förmigen Schlitz 25 ein. Die maximalen
Distanzen du,do können einige cm betragen.
[0013] Die Aufzugssteuerung kennt die Fahrtrichtung der Mehrdeckkabine 2. Falls der Sensor
26 bis zum Stockwerkhalt der Mehrdeckkabine 2 die Marke 28 der Stockwerkschwelle 27
überfahren hat, wird der Rampenantrieb 15 entgegen der Fahrtrichtung der Mehrdeckkabine
2 vor dem Stockwerkhalt aktiviert, bis der Sensor 26 und die Marke 28 auf gleicher
Höhe stehen. Falls der Sensor 26 bis zum Stockwerkhalt der Mehrdeckkabine 2 die Marke
28 der Stockwerkschwelle 27 nicht erkannt hat, wird der Rampenantrieb 15 in der Fahrtrichtung
der Mehrdeckkabine 2 vor dem Stockwerkhalt aktiviert, bis der Sensor 26 und die Marke
28 auf gleicher Höhe stehen.
[0014] Eine weitere Variante betrifft die Voreinstellung des Deckbodens. Die genaue Lage
der Stockwerkschwellen kann in einer Lernfahrt beispielsweise mittels des Schachtinformationssystems
erlernt werden. Der Deckboden kann mit dieser Information bereits während der Fahrt
auf das anzufahrende Stockwerk eingestellt werden. Voraussetzung ist allerdings eine
Einrichtung (Weggeber, Wegregler) zur Erfassung und Steuerung des relativen Weges
des Deckbodens gegenüber dem Tragrahmen der Mehrdeckkabine.
[0015] Die Figuren 6 bis 8 zeigen eine weitere Ausführungsvariante der Deckschwelle 23.
Ein Gleitführungsschuh 30 ist mit der Deckschwelle 23 verbunden und führt das Türblatt
6 in vertikaler Richtung. Der Gleitführungsschuh 30 hat einen kreisförmigen Freiheitsgrad
und kann mit seinem zylinderförmigen Fuss die Bewegung der Deckschwelle 23 gegenüber
dem Türblatt 6 ausgleichen. Fig. 6 zeigt den Deckboden 21 in der horizontalen Lage
29. Fig. 7 zeigt den Deckboden 21 um die maximale Distanz du aus der horizontalen
Lage 29 nach unten ausgelenkt. Das untere Ende des Türblattes 6 taucht etwa um die
Distanz du weniger tief in den Gleitführungsschuh 30 ein. Fig. 8 zeigt den Deckboden
21 um die maximale Distanz do aus der horizontalen Lage 29 nach oben ausgelenkt. Das
untere Ende des Türblattes 6 taucht etwa um die Distanz do tiefer in den Gleitführungsschuh
30 ein.
[0016] Die Figuren 1 bis 8 zeigen eine Rampe zur Feinpositionierung des Decks einer Mehrdeckkabine,
wobei die Rampe aus dem gesamten Deckboden 21 gebildet wird. In einer weiteren Ausführungsvariante
kann die Rampe aus einem Teil des Deckbodens, beispielsweise des Schwellenbereiches
des Deckbodens gebildet werden.
1. Einrichtung zur Feinpositionierung mindestens eines Decks einer Mehrdeckkabine für
einen Aufzug, wobei mindestens ein Deck seine Deckschwelle des Deckbodens auf das
Stockwerkniveau positioniert,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckboden (21) als Rampe schwellenseitig an das Stockwerkniveau anpassbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckboden (21) mittels eines Rampenantriebes (15) um eine Drehachse (22) schwenkbar
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehachse (22) der Deckschwelle (23) gegenüberliegt, wobei Aktuatoren (19) des
Rampenantriebes (15) den Deckboden (21) zur Deckschwelle (23) hin positionieren.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschwelle (23) einen V-förmigen Schlitz (25) aufweist, wobei der V-förmige
Schlitz (25) als Führung einer Decktür (5) und als Ausgleich beim Heben und Senken
der Deckschwelle (23) dient.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschwelle (23) einen Gleitführungsschuh (30) mit einem kreisförmigen Freiheitsgrad
aufweist, wobei der Gleitführungsschuh (30) mit seinem zylinderförmigen Fuss die Bewegung
der Deckschwelle 23 gegenüber der Decktür (5) ausgleicht.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass deckseitig ein Sensor (26) und stockwerkseitig eine Marke (28) angeordnet sind, wobei
der Rampenantrieb (15) die Rampe auf bzw. ab bewegt bis der Sensor (26) die Marke
(28) ortet.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Einrichtung zur Erfassung und Steuerung des relativen Weges der Rampe gegenüber
dem Tragrahmen der Mehrdeckkabine vorgesehen ist, wobei die Feinpositionierung des
Deckbodens (21 bereits während der Fahrt der Mehrdeckkabine (2) aufgrund vorbekannter
Stockwerkdistanzen erfolgt.