[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung einer Tissuebahn, mit einem
Pressspalt, der zwischen einem Trockenzylinder, insbesondere Yankee-Zylinder, und
einer Pressschuhanordnung gebildet ist, die über mehrere Anpresselemente gegen den
Trockenzylinder pressbar ist, die in zumindest einer sich quer zur Bahnlaufrichtung
erstreckenden Reihe angeordnet sind.
[0002] Bisher wurden Pressschuhe über die Breite gleichmäßig bzw. mit an den Rändern geringerem
Druck angepresst.
[0003] Die Kontur eines Yankee-Trockenzylinders einer Tissue-Maschine verändert sich nun
aber infolge des Dampfdruckes im Innern sowie durch eine Temperaturausdehnung der
Stirndecke. Wird nun ein Pressschuh zur Bildung eines Pressnips gegen den Yankee-Zylinder
gepresst, so ist der Pressdruckverlauf in Querrichtung nicht mehr konstant, sondern
er weicht an den Rändern nach oben oder unten ab. Die Abweichungen sind nicht immer
konstant, sondern hängen von den Betriebsparametern, wie z.B. dem Flächengewicht,
der Geschwindigkeit, dem Dampfdruck, der Temperatur, der Linienkraft des Pressnips
und/oder dergleichen ab. Die Linienkraft lässt sich, wie bekannt, aus dem Pressdruckprofil
und der Nipgeometrie berechnen. Für denselben Pressschuh besteht ein eindeutiger Zusammenhang.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, eine Möglichkeit dafür zu schaffen, das sich in dem Pressspalt
über die Breite ergebende Pressdruckquerprofil und/oder Linienkraftquerprofil in dem
vorzugsweise durch eine Schuhpresse gebildeten Pressspalt insbesondere an den Rändern
kontrollieren und auf die gewünschten Werte einstellen zu können. Dabei soll eine
entsprechende Einstellung insbesondere während des Betriebs möglich sein.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch eine Maschine zur Herstellung
einer Tissuebahn, mit einem Pressspalt, der zwischen einem Trockenzylinder, insbesondere
Yankee-Zylinder, und einer Pressschuhanordnung gebildet ist, die über mehrere Anpresselemente
gegen den Trockenzylinder pressbar ist, die in zumindest einer sich quer zur Bahnlaufrichtung
erstreckenden Reihe angeordnet sind, mit einer Messeinrichtung zum Messen zumindest
der sich in den beiden seitlichen Randbereichen des Pressspaltes im Wirkungsbereich
zugeordneter Anpresselemente ergebenden Pressdrücke und mit einer Steuer- und/oder
Regeleinrichtung, über die die Pressdrücke in den Randbereichen durch eine entsprechende
Beaufschlagung der diesen Randbereichen zugeordneten Anpresselemente lokal einstellbar
sind.
[0006] Die als Stellglieder dienenden Anpresselemente müssen die Pressschuhanordnung also
über die Breite nicht mehr mit stets gleicher konstanter vorgegebener Kraft anpressen,
die Randbereiche können jetzt insbesondere auch mit unterschiedlichen Anpresskräften
beaufschlagt werden.
[0007] Vorteilhafterweise sind zumindest die den Randbereichen zugeordneten Anpresselemente
unabhängig von den jeweils anderen Anpresselementen beaufschlagbar oder ansteuerbar.
[0008] Einem jeweiligen Randbereich können insbesondere mehrere Anpresselemente zugeordnet
sein. Dabei sind die Anpresselemente eines jeweiligen Randbereichs vorzugsweise zumindest
teilweise unabhängig voneinander beaufschlagbar oder ansteuerbar.
[0009] Es können insbesondere hydraulische Anpresselemente vorgesehen sein. Diese können
jeweils wenigstens eine Zylinder/Kolben-Einheit umfassen.
[0010] Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform sind zumindest den in den Randbereichen
vorgesehenen Anpresselementen getrennte Hydraulikaggregate zugeordnet. Es ist beispielsweise
jedoch auch eine solche Ausführung denkbar, bei der zumindest die den Randbereichen
zugeordneten Anpresselemente durch ein zentrales Hydrauliksystem über den jeweiligen
Anpresselementen eigens zugeordnete Drosseln beaufschlagbar sind.
[0011] Vorteilhafterweise ist über die Anpresselemente das Pressdruckquerprofil insbesondere
in den Randbereichen einstellbar. Dabei ist dieses Pressdruckquerprofil vorzugsweise
während des Betriebs einstellbar.
[0012] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der Erfindung ist eine Pressdruckquerprofilregelung
vorgesehen.
[0013] Vorteilhafterweise besitzt ein jeweiliger Randbereich eine quer zur Maschinenlaufrichtung
gemessene Breite von höchstens etwa 1000 mm und vorzugsweise von höchstens etwa 700
mm.
[0014] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine
sind die Pressdruck-Messstellen in Maschinenlaufrichtung betrachtet jeweils im Bereich
des Maximums der sich in Maschinenlaufrichtung ergebenden Pressdruckkurve vorgesehen.
[0015] In Querrichtung betrachtet sind die Pressdruck-Messstellen vorteilhafterweise im
Bereich der Anpresselemente vorgesehen.
[0016] Es kann insbesondere auch eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige der gemessenen Pressdruckwerte
vorgesehen sein. Eine solche Anzeigeeinrichtung umfasst vorzugsweise mehrere den verschiedenen
Pressdruck-Messstellen zugeordnete Anzeigeelemente wie beispielsweise Manometer oder
dergleichen.
[0017] Die Anzeigeeinrichtung kann im Bereich der Presse vorgesehene Anzeigeelemente und/oder
im Bereich einer Warte oder Zentrale vorgesehene Anzeigeelemente umfassen.
[0018] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform ist die Pressschuhanordnung im
Bereich der Pressdruck-Messstellen mit Messbohrungen versehen, über die die jeweiligen
sich im Pressspalt ergebenden Pressdrücke gemessen werden.
[0019] Vorteilhafterweise sind in den Randbereichen jeweils drei Anpresselemente vorgesehen.
Grundsätzlich können in den jeweiligen Randbereichen jedoch auch mehr oder weniger
Anpresselemente vorgesehen sein.
[0020] Vorteilhafterweise sind die in den Randbereichen vorgesehenen Anpresselemente jeweils
unabhängig voneinander sowie unabhängig von den in dem mittleren Bereich vorgesehenen
Anpresselementen beaufschlagbar oder ansteuerbar.
[0021] Von Vorteil ist auch, wenn die Einstellung der Pressdrücke zumindest in den Randbereichen
wenigstens teilweise auf der Basis von absoluten Sollwerten erfolgt.
[0022] Grundsätzlich ist jedoch auch eine solche Ausführung denkbar, bei der die Einstellung
der Pressdrücke zumindest in den Randbereichen wenigstens teilweise auf der Basis
von relativen Sollwerten erfolgt.
[0023] Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der Erfindung erhält die Steuer-
und/oder Regeleinrichtung von zumindest einer Pressdruck-Messstelle oder zumindest
einem Anpresselement in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren
Bereich einen Referenzdruckwert. Dabei sind die Pressdrücke bzw. Anpressdrücke in
den Randbereichen vorzugsweise in Abhängigkeit von dem Referenzdruckwert einstellbar.
[0024] Die in Querrichtung gegebene Teilung der Anpresselemente in den Randbereichen kann
zumindest im wesentlichen gleich der Teilung der Anpresselemente in den zwischen den
beiden Randbereichen liegenden mittleren Bereich sein oder sich von der Teilung der
Anpresselemente dieses mittleren Bereichs unterscheiden. Im letzteren Fall ist die
Teilung der Anpresselemente in den Randbereichen vorzugsweise kleiner als die Teilung
der Anpresselemente im mittleren Bereich.
[0025] Die Pressdrücke sind über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung vorzugsweise so einstellbar,
dass sich ein zumindest im wesentlichen gleichmäßiges Pressdruckquerprofil ergibt.
[0026] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Pressschuhanordnung in den Randbereichen
eine geringere Biegesteifigkeit besitzt als in den zwischen den beiden Randbereichen
liegenden mittleren Bereich.
[0027] Die Pressschuhanordnung kann nur einen einzigen oder auch mehrere Pressschuhe umfassen.
[0028] Die als Stellglieder dienenden Anpresselemente für die Anpressung des Schuhes müssen
somit nicht mehr stets mit gleicher konstanter Kraft wirken. Vielmehr können die Randbereiche
jetzt auch mit unterschiedlichen Anpresskräften beaufschlagt werden. Die z.B. hydraulischen
Anpresselemente oder -einheiten können in den Randbereichen unabhängig von den in
der Mitte vorgesehenen Anpresselemente mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt
werden. Zu diesem Zweck können den Randbereichen eigene Hydraulikaggregate zugeordnet
werden, oder sie können über ein zentrales Hydrauliksystem zusammen mit den restlichen
Anpresselementen mit geeigneten Drosseln betrieben werden. Die Randbereiche sind beispielsweise
höchstens etwa 1000 mm und insbesondere höchstens etwa 700 mm breit.
[0029] In den Randbereichen können die Pressdrücke, vorzugsweise die maximalen Pressdrücke,
z.B. über in den Pressschuhen vorgesehene Bohrungen gemessen werden. In Maschinenlaufrichtung
sind diese Messbohrungen vorzugsweise in dem Bereich positioniert, in dem die sich
in Maschinenlaufrichtung ergebende Pressdruckkurve ihr Maximum besitzt. Die gemessenen
Drücke können z.B. über Manometer an der Presse oder in der Warte angezeigt werden.
In Querrichtung können die Messbohrungen insbesondere im Bereich der vorzugsweise
hydraulischen Anpresselemente angeordnet sein. Das Maschinenpersonal kann nun über
eine entsprechende Einstellung des Anpressdruckes eines jeweiligen Anpresselements
im Randbereich den gewünschten Pressdruck an der betreffenden Stelle einstellen. Probleme
wie Filzkompaktierung, Bahnüberhitzung, Bahntransfer zum nächsten Maschinenabschnitt
sowie Bahnhaftungsverhältnisse am Yankee-Zylinder werden vermieden. Entsprechend können
auch die Qualitätsmerkmale der Tissuebahn, wie insbesondere Trockengehalt, Bulk, Kreppqualität
etc., auch in den kritischen Randbereichen optimal eingestellt werden.
[0030] Es kann insbesondere eine Pressschuhanordnung mit Druckmesseinrichtungen zur Messung
des Pressdrucks an repräsentativen Stellen im Bereich der vorzugsweise hydraulischen
Anpresselemente im Randbereich einer Tissue-Maschine vorgesehen sein. Die gemessenen
Drücke können mit vorgegebenen Sollwerten verglichen und durch entsprechendes Einstellen
der örtlichen Schuhanpresskräfte an diese Sollwerte angeglichen werden.
[0031] Besonders vorteilhaft wirkt sich die Erfindung bei Yankee-Zylindern aus, die zur
Versteifung des Zylindermantels innere Rippen aufweist, wie dies z.B. in der DE-A-196
54 345 beschrieben ist.
[0032] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, perspektivische Teildarstellung einer Pressschuhanordnung insbesondere
zur Bildung eines Pressspaltes mit einem Trockenzylinder wie insbesondere einem Yankee-Zylinder,
- Figur 2
- eine schematische Längsschnittdarstellung einer einen Yankee-Zylinder mit zugeordneter
Pressschuhanordnung umfassenden Schuhpresse im nicht belasteten Zustand,
- Figur 3
- eine schematische Längsschnittdarstellung der einen Yankee-Zylinder mit zugeordneter
Pressschuhanordnung umfassenden Schuhpresse im Betriebszustand (Dampfdruck, Temperatur,
Pressdruck),
- Figur 4
- eine schematische Längsschnittdarstellung der einen Yankee-Zylinder mit zugeordneter
Pressschuhanordnung umfassenden Schuhpresse mit zugeordneter Steuer- und/oder Regeleinrichtung
und
- Figur 5
- ein Diagramm, in dem ein beispielhafter Verlauf der sich in den Anpresselementen ergebenden
Drücke wiedergegeben ist.
[0033] Figur 1 zeigt in schematischer, perspektivischer Teildarstellung eine Pressschuhanordnung
10, die insbesondere dazu vorgesehen sein kann, in einer Tissue-Maschine mit einem
Trockenzylinder 12, insbesondere einem so genannten Yankee-Zylinder, einen Pressspalt
14 (vgl. auch die Figuren 2 bis 4) zu bilden. Dabei kann die Pressschuhanordnung 10
einen oder mehrere Pressschuhe umfassen.
[0034] Die Pressschuhanordnung 10 ist über mehrere Anpresselemente 16 gegen den Trockenzylinder
pressbar. Bei diesen Anpresselementen 16 kann es sich beispielsweise um hydraulische
Anpresselemente handeln, die jeweils wenigstens eine Zylinder/Kolben-Einheit umfassen
können.
[0035] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, sind die Anpresselemente 16 in einer sich
quer zur Bahnlaufrichtung L erstreckenden Reihe angeordnet. Grundsätzlich können auch
mehrere solche Reihen von Anpresselementen vorgesehen sein.
[0036] Es ist eine Messeinrichtung 18 zum Messen zumindest der sich in den beiden seitlichen
Randbereichen des Pressspaltes im Wirkungsbereich zugeordneter Anpresselemente 16
ergebenden Pressdrücke vorgesehen.
[0037] Im oberen Teil der Figur 1 ist die sich in Maschinenlaufrichtung L ergebende Pressdruckkurve
20 wiedergegeben. Die Fläche unter dieser Kurve entspricht der Linienkraft z.B. in
kN/m. Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, können die Anpresselemente 16 in Maschinenlaufrichtung
L betrachtet jeweils im Bereich des Maximums der Pressdruckkurve 20 vorgesehen sein.
Der Pressdruck kann z.B. in kN/m
2 oder Pa angegeben werden.
[0038] Die Pressschuhanordnung 10 ist im Bereich der Pressdruck-Messstellen mit Messbohrungen
24 versehen, über die die jeweiligen sich im Pressspalt ergebenden Pressdrücke gemessen
werden. Die durch die Messbohrungen 24 definierten Pressdruck-Messstellen 24 sind
in Maschinenlaufrichtung L betrachtet jeweils wieder im Bereich des Maximums der Pressdruckkurve
20 vorgesehen. In Querrichtung betrachtet sind diese Pressdruck-Messstellen 22 im
Bereich der Anpresselemente 16 vorgesehen.
[0039] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, ist eine Anzeigeeinrichtung 26 zur Anzeige
der gemessenen Pressdruckwerte vorgesehen. Diese Anzeigeeinrichtung 26 kann mehrere
den verschiedenen Pressdruck-Messstellen 22 zugeordnete Anzeigeelemente 26' wie insbesondere
Manometer oder dergleichen umfassen.
[0040] Die Anzeigeeinrichtung 26 kann im Bereich der Presse vorgesehene Anzeigeelemente
26' und/oder im Bereich einer Warte oder Zentrale vorgesehene Anzeigeelemente 26'
umfassen.
[0041] Im vorliegenden Fall ist pro Anpresselement 16 jeweils eine Pressdruck-Messstelle
22 vorgesehen.
[0042] Die in den Randbereichen vorgesehenen Anpresselemente 16 sind zweckmäßigerweise unabhängig
voneinander sowie unabhängig von den mittleren Anpresselementen 16 beaufschlagbar
oder ansteuerbar.
[0043] Einem jeweiligen Randbereich können mehrere Anpresselemente 16 zugeordnet sein. Bei
den in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispielen sind den beiden seitlichen
Randbereichen jeweils beispielsweise drei Anpresselemente 16
1 - 16
3 bzw. 16
4- 16
6 zugeordnet.
[0044] Die Pressdrücke in den Randbereichen sind beispielsweise über eine Steuer- und/oder
Regeleinrichtung 28 (vgl. auch Figur 4) durch eine entsprechende Beaufschlagung der
diesen Randbereichen zugeordneten Anpresselemente 16
1 - 16
3 bzw. 16
4- 16
6 lokal einstellbar.
[0045] Über die Anpresselemente 16 ist vorzugsweise das Pressdruckquerprofil insbesondere
in den Randbereichen in der gewünschten Weise einstellbar. Die Einstellung kann insbesondere
auch während des Betriebs erfolgen. Dabei kann insbesondere eine Pressdruckquerprofilregelung
vorgesehen sein.
[0046] Figur 2 zeigt in schematischer Längsschnittdarstellung eine einen Trockenzylinder
12, insbesondere Yankee-Zylinder, mit zugeordneter Pressschuhanordnung 10 umfassende
Schuhpresse 30 im nicht belasteten Zustand. Der Mantel 32 des Trockenzylinders ist
im vorliegenden Fall also nicht durchgebogen.
[0047] Die Pressschuhanordnung 10 wird durch wenigstens eine Reihe von Anpresselementen
16 gegen den Trockenzylinder 12 gepresst. Die Pressschuhanordnung 10 bildet mit dem
Trockenzylinder 12 den Pressspalt 14, durch den die Tissuebahn zusammen mit wenigstens
einem Trägerband (nicht gezeigt) geführt wird. Vorzugsweise läuft die Tissuebahn zusammen
mit einem wasserundurchlässigen Pressmantel und einem Filz (wasseraufnehmend) durch
diesen Pressspalt oder Nip 14.
[0048] Figur 3 zeigt eine mit der der Figur 2 vergleichbare Darstellung der Schuhpresse
30 im belasteten Zustand, d.h. im Betriebszustand. Im Betriebszustand verformt sich
die Kontur des Yankee-Zylinders durch den Zylinderinnendruck (Dampf) und eine stärkere
Ausdehnung der Stirndeckel des Yankee-Zylinders infolge der Dampftemperatur sowie
durch andere konstruktionsbedingte Faktoren. Desweiteren wird die Kontur des Yankee-Zylinders
insbesondere im Bereich des Pressnips durch unterschiedlich Pressdrücke bzw. Linienkräfte
beeinflusst. Der Mantel 32 des Trockenzylinders 12 ist hier also durchgebogen. Wie
anhand der Figur 3 zu erkennen ist, ergibt sich eine entsprechende Durchbiegung auch
bei der Pressschuhanordnung 10.
[0049] Im vorliegenden Fall sind den beiden seitlichen Randbereichen der Pressschuhanordnung
10 jeweils drei Anpresselemente 16 zugeordnet, und zwar die Presselemente 16
1 - 16
3 bzw. 16
4- 16
6. Die dem mittleren Bereich zugeordneten Anpresselemente sind hier mit 16
z bezeichnet.
[0050] Die insbesondere hydraulischen Anpresselemente 16
i können mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt werden, wodurch entsprechend unterschiedliche
Anpresskräfte erzeugt werden. Dabei können die Anpresselemente insbesondere so beaufschlagt
und/oder angesteuert werden, dass sich im Pressspalt 14 ein zumindest im wesentlichen
gleichmäßiges Pressdruckquerprofil bzw. Linienkraftprofil ergibt.
[0051] Figur 4 zeigt in schematischer Längsschnittdarstellung die einen Trockenzylinder
12, insbesondere Yankee-Zylinder, mit zugeordneter Pressschuhanordnung 10 umfassende
Schuhpresse 30 mit zugeordneter Steuerund/oder Regeleinrichtung 28, über die die Pressdrücke
in den Randbereichen durch eine entsprechende Beaufschlagung der diesen Randbereichen
zugeordneten Anpresselemente 16
1 - 16
3 bzw. 16
4 - 16
6 lokal einstellbar sind.
[0052] Zumindest den den Randbereichen zugeordneten Anpresselementen 16
1-16
3 bzw. 16
4 - 16
6 können beispielsweise getrennte Hydraulikaggregate zugeordnet sein. Die Anpresselemente
16 können jedoch auch durch ein zentrales Hydrauliksystem über den jeweiligen Anpresselementen
eigens zugeordnete Drosseln beaufschlagt werden.
[0053] Wie anhand der Figur 4 zu erkennen ist, kann über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
28 und die Anpresselemente 16 nunmehr das Pressdruckquerprofil insbesondere in den
Randbereichen in der gewünschten Weise eingestellt bzw. gesteuert und/oder geregelt
werden. Auch im vorliegenden Fall sind in den beiden seitlichen Randbereichen jeweils
wieder beispielsweise drei Anpresselemente 16
1 - 16
3 bzw. 16
4- 16
6 vorgesehen. Grundsätzlich können jedoch auch mehr oder weniger Anpresselemente 16
in einem jeweiligen Randbereich vorgesehen sein. Besonders bei größeren Druckgradienten,
d.h. bei starker lokaler Verformung des Yankee-Zylinders, sind vier oder mehr Druckmessstellen
von Vorteil. Dies kann auch eine engere Teilung für die Anpresselemente und Messstellen,
z.B. kleiner oder gleich 170 mm, erforderlich machen.
[0054] Ein jeweiliger Randbereich kann beispielsweise eine quer zur Maschinenlaufrichtung
gemessene Breite von insbesondere höchstens etwa 1000 mm und vorzugsweise von höchstens
etwa 700 mm besitzen.
[0055] Der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 28 kann eine Eingabeeinrichtung 34 zur Eingabe
von Sollwerten der angesteuerten Anpresselemente zugeordnet sein. Dabei kann die Einstellung
der Pressdrücke zumindest in den Randbereichen wenigstens teilweise auf der Basis
von absoluten Sollwerten und/oder auf der Basis von relativen Sollwerten erfolgen.
[0056] Im vorliegenden Fall erhält die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 28 von zumindest
einer Pressdruck-Messstelle 22 (vgl. z.B. auch Figur 1) oder zumindest einem Anpresselement
16 in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren Bereich einen Referenzdruckwert
36. Die Pressdrücke bzw. Anpressdrücke in den Randbereichen können also in Abhängigkeit
von dem Referenzdruckwert eingestellt werden. Bei dem Referenzdruckwert kann es sich
insbesondere um einen an einer jeweiligen Pressdruck-Messstelle 22 gemessenen Druckwert
im Pressspalt 14 oder um einen im zugeordneten Anpresselement 16 gemessenen Druck
handeln. Über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 28 werden dann die den beiden
Randbereichen zugeordneten Anpresselemente 16
1 - 16
3 bzw. 16
4 - 16
6 entsprechend beaufschlagt.
[0057] Die in Querrichtung vorliegende Teilung T
R der Anpresselemente 16 in den Randzonen kann zumindest im wesentlichen gleich der
Teilung T
M der Anpresselemente 16 in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren
Bereich sein oder sich von dieser Teilung T
M der mittleren Anpresselemente 16 unterscheiden. Im letzteren Fall ist die Teilung
T
R der Anpresselemente 16 in den Randbereichen vorzugsweise kleiner als die Teilung
T
M der mittleren Anpresselemente 16.
[0058] Auch im vorliegenden Fall können die Anpresselemente 16 somit wieder mit unterschiedlichen
Drücken beaufschlagt werden.
[0059] Die Pressdrücke können über die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 28 insbesondere
so einstellbar bzw. steuer- und/oder regelbar sein, dass sich ein zumindest im wesentlichen
gleichmäßiges Pressdruckquerprofil oder Liniendruckquerprofil ergibt.
[0060] Die Pressschuhanordnung 10 kann in den Randbereichen eine geringere Biegesteifigkeit
besitzen als in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren Bereich.
[0061] Figur 5 zeigt ein Diagramm, in dem ein beispielhafter Verlauf der sich in den Anpresselementen
16
i ergebenden Drücke wiedergegeben ist. Der Referenzdruck ist mit p
z angegeben.
[0062] Dabei können beispielsweise die folgenden Drücke vorliegen, wobei mit p
i der Druck im Anpresselement 16
i angegeben ist:



[0063] Durch einen solchen charakteristischen erfindungsgemäßen Druckverlauf an den Rändern
wird ein gleichmäßiges optimales Pressdruck-Querprofil erreicht, so dass die produzierte
Papier- bzw. Tissuebahn ein gewünschtes gleichmäßiges Feuchtequerprofil aufweist.
Als Vorteil ergeben sich unter anderem längere Filzlaufzeiten, da der Filz im Pressspalt
nicht mehr unterschiedlich kompaktiert oder komprimiert wird.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 10
- Pressschuhanordnung
- 12
- Trockenzylinder, Yankee-Zylinder
- 14
- Pressspalt
- 16
- Anpresselement
- 18
- Messeinrichtung
- 20
- Pressdruckkurve
- 22
- Pressdruck-Messstelle
- 24
- Messbohrung
- 26
- Anzeigeeinrichtung
- 26'
- Anzeigeelement
- 28
- Steuer- und/oder Regeleinrichtung
- 30
- Schuhpresse
- 32
- Mantel
- 34
- Eingabeeinrichtung
- 36
- Referenzdruck
- L
- Bahnlaufrichtung
- TM
- Teilung der mittleren Anpresselemente
- TR
- Teilung der Anpresselemente im Randbereich
1. Maschine zur Herstellung einer Tissuebahn, mit einem Pressspalt (14), der zwischen
einem Trockenzylinder (12), insbesondere Yankee-Zylinder, und einer Pressschuhanordnung
(10) gebildet ist, die über mehrere Anpresselemente (16) gegen den Trockenzylinder
pressbar ist, die in zumindest einer sich quer zur Bahnlaufrichtung (L) erstreckenden
Reihe angeordnet sind, mit einer Messeinrichtung (18) zum Messen zumindest der sich
in den beiden seitlichen Randbereichen des Pressspaltes (14) im Wirkungsbereich zugeordneter
Anpresselemente (16) ergebenden Pressdrücke und mit einer Steuerund/oder Regeleinrichtung
(28), über die die Pressdrücke in den Randbereichen durch eine entsprechende Beaufschlagung
der diesen Randbereichen zugeordneten Anpresselemente (16) lokal einstellbar sind.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die den Randbereichen zugeordneten Anpresselemente (16) unabhängig von
den jeweils anderen Anpresselementen (16) beaufschlagbar oder ansteuerbar sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass einem jeweiligen Randbereich mehrere Anpresselemente (16) zugeordnet und diese Anpresselemente
(16) zumindest teilweise unabhängig voneinander beaufschlagbar oder ansteuerbar sind.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass hydraulische Anpresselemente (16) vorgesehen sind.
5. Maschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die hydraulischen Anpresselemente (16) jeweils wenigstens eine Zylinder/Kolben-Einheit
umfassen.
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass hydraulische Anpresselemente (16) vorgesehen sind und zumindest den den Randbereichen
zugeordneten Anpresselementen (16) getrennte Hydraulikaggregate zugeordnet sind.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass hydraulische Anpresselemente (16) vorgesehen sind und zumindest die den Randbereichen
zugeordneten Anpresselemente (16) durch ein zentrales Hydrauliksystem über den jeweiligen
Anpresselementen (16) eigens zugeordnete Drosseln beaufschlagbar sind.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die Anpresselemente (16) das Pressdruckquerprofil insbesondere in den Randbereichen
einstellbar ist.
9. Maschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Pressdruckquerprofil während des Betriebs einstellbar ist.
10. Maschine nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Pressdruckquerprofilregelung vorgesehen ist.
11. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliger Randbereich eine quer zur Maschinenlaufrichtung (L) gemessene Breite
von höchstens etwa 1000 mm und vorzugsweise von höchstens etwa 700 mm besitzt.
12. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressdruck-Messstellen (22) in Maschinenlaufrichtung (L) betrachtet jeweils im
Bereich des Maximums der sich in Maschinenlaufrichtung (L) ergebenden Pressdruckkurve
(20) vorgesehen sind.
13. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressdruck-Messstellen (22) in Querrichtung betrachtet im Bereich der Anpresselemente
(16) vorgesehene sind.
14. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Anzeigeeinrichtung (26) zur Anzeige der gemessenen Pressdruckwerte vorgesehen
ist.
15. Maschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigeeinrichtung (26) mehrere den verschiedenen Pressdruck-Messstellen (24)
zugeordnete Anzeigeelemente (26') wie insbesondere Manometer oder dergleichen umfasst.
16. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigeeinrichtung (26) im Bereich der Presse vorgesehene Anzeigeelemente (26')
umfasst.
17. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigeeinrichtung (26) im Bereich einer Warte oder Zentrale vorgesehene Anzeigeelemente
(26') umfasst.
18. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressschuhanordnung (10) im Bereich der Pressdruck-Messstellen (22) mit Messbohrungen
(24) versehen ist, über die die jeweiligen sich im Pressspalt ergebenden Pressdrücke
gemessen werden.
19. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Randbereichen jeweils drei Anpresselemente (161- 163 bzw. 164- 166) vorgesehen sind.
20. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in den Randbereichen vorgesehenen Anpresselemente (16) jeweils unabhängig voneinander
sowie unabhängig von den in dem mittleren Bereich vorgesehenen Anpresselementen (16)
beaufschlagbar oder ansteuerbar sind.
21. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellung der Pressdrücke zumindest in den Randbereichen wenigstens teilweise
auf der Basis von absoluten Sollwerten erfolgt.
22. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellung der Pressdrücke zumindest in den Randbereichen wenigstens teilweise
auf der Basis von relativen Sollwerten erfolgt.
23. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (28) von zumindest einer Pressdruck-Messstelle(22)
oder zumindest einem Anpresselement (16) in dem zwischen den beiden Randbereichen
liegenden mittleren Bereich einen Referenzdruckwert (36) erhält.
24. Maschine nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressdrücke bzw. Anpressdrücke in den Randbereichen in Abhängigkeit von dem Referenzdruckwert
einstellbar sind.
25. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Querrichtung betrachtet die Teilung (TR) der Anpresselemente (16) in den Randbereichen zumindest im Wesentlichen gleich der
Teilung (TM) der Anpresselemente (16) in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren
Bereich ist.
26. Maschine nach einem Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Querrichtung betrachtet sich die Teilung (TR) der Anpresselemente (16) in den Randbereichen von der Teilung (TM) der Anpresselemente (16) in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren
Bereich unterscheidet.
27. Maschine nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Querrichtung betrachtet die Teilung (TR) der Anpresselemente (16) in den Randbereichen kleiner ist als die Teilung (TM) der Anpresselemente (16) in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren
Bereich.
28. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressdrücke über die die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (28) so einstellbar
sind, dass sich ein zumindest im Wesentlichen gleichmäßiges Pressdruckquerprofil ergibt.
29. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressschuhanordnung in den Randbereichen eine geringere Biegesteifigkeit besitzt
als in dem zwischen den beiden Randbereichen liegenden mittleren Bereich.
30. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressschuhanordnung nur einen einzigen Pressschuh umfasst.
31. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pressschuhanordnung zumindest zwei Pressschuhe umfasst.