[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier mit einer Verstelleinrichtung für einen,
mittelbar oder unmittelbar auf einer möbelseitigen ein- oder mehrteiligen Montageplatte
gelagerten Scharnierarm nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches.
[0002] Im allgemeinen sind bei Möbelscharnieren verschiedene Verstellmöglichkeiten vorgesehen.
[0003] So besteht eine Verstellmöglichkeit in der Verstellung der Position des Scharnierarmes
relativ zur Montageplatte in Richtung der Möbelfuge, d. h. eine Seitenverstellung
der Möbeltür. Diese Verstellung wird durch die sogenannte Seitenverstellschraube erreicht,
die in einem Gewinde des Scharnierarms lagert und mit ihrem Kopf in einer Aussparung
der Montageplatte gehalten ist. Je nach Drehung der Schraube hebt sich der Scharnierarm
mehr oder weniger von der Montageplatte ab, so dass sich damit eine seitliche Verstellung
der Möbeltüre ergibt.
[0004] Eine weitere Verstellmöglichkeit betrifft die Tiefenverstellung des Scharnierarmes,
durch welche der Abstand der Möbeltür zur Stirnseite des Möbels einstellbar ist. Die
Tiefenverstellung erfolgt im allgemeinen mit einer Klemmschraube, durch welche der
Scharnierarm auf der Montageplatte befestigt wird. Die Klemmschraube ragt durch ein
Langloch im Scharnierarm hindurch, wobei die Tiefenstellung durch Gleiten entlang
des Langlochs erfolgt und der Bereich des Tiefenverstellwegs durch die Länge des Langlochs
bestimmt wird.
[0005] Ein Möbelscharnier der oben genannten Art ist z.B. aus der DE 298 11 793 U1 bekannt.
[0006] Die bekannten Verstelleinrichtungen weisen jedoch erhebliche Nachteile auf.
[0007] Mit Bezug auf die Seitenverstellung der Türe wird der Scharnierarm durch Verdrehen
der Seitenverstellschraube um eine imaginäre Achse verschwenkt, so dass die Verstellbewegung
entlang eines Kreisbogens erfolgt. Dadurch verstellt sich nicht nur die seitliche
Position der Türe, sondern auch in ungewollter Weise die Tiefenposition der Türe,
so dass sich der Abstand der Türe von der Stirnkante des Möbel verändert.
[0008] Bei der Tiefeneinstellung besteht das Problem, dass die Tiefeneinstellschraube gelöst
werden muss, um eine Verschiebung entlang des Langlochs zu ermöglichen. Eine feinfühlige
Einstellung ist dadurch nicht möglich.
[0009] Ein Scharnier mit Ausgleichsfunktion bei der Seitenverstellung ist in der
DE 299 14 473 U1 beschrieben. Es ist mindestens ein Schwenkhebel vorgesehen, der beim
verdrehen der Seitenverstellschraube geschwenkt wird und an dem sich der Scharnierarm
mittelbar oder unmittelbar abstützt, wobei der Scharnierarm beim Verdrehen der Fugenverstellschraube
durch den mindestens einen Schwenkhebel parallel zur Grundplatte geführt ist. Die
hier vorgestellte Konstruktion erschein jedoch sehr aufwändig in der Herstellung.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Möbelscharnier vorzuschlagen, das über einfachere
Einstellmöglichkeiten verfügt, ohne dass ein übermäßiger Konstruktions- und Herstellungsaufwand
notwendig ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Patenanspruches.
[0010] Wesentliches Merkmal ist, dass die Tiefenverstellschraube mittelbar oder unmittelbar
am Scharnierarm drehbar und unverschieblich gelagert ist und ein Steuerteil mit mindestens
einer Exzenterscheibe oder spiralförmigen oder wendelförmigen Scheibe mit mindestens
einer mindestens teilweise kegelartigen oder konkaven oder konvexen Stellfläche aufweist,
die sich an zugeordneten Anlageflächen der Montageplatte abstützt und somit ein Verdrehen
der Seitenverstellschraube eine Seitenverstellung und zugleich eine Verschiebung des
Scharnierarms etwa in Richtung dessen Längsachse relativ zur Montageplatte und damit
eine Korrektur der Tiefenverstellung der Tür bewirkt, so dass der Spalt zwischen der
Tür und der Möbelseitenwand nach erfolgter Seitenverstellung im Wesentlichen unverändert
ist.
[0011] Die Tiefeneinstellschraube ist also als Steuerteil ausgebildet, in dem sie Flächen
(fassettenartige) mit geneigten Winkeln aufweist, welche zwischen zwei ortsfesten
Anschlägen der Stellplatte eingespannt sind. Die Tiefeneinstellschraube ist im Scharnierarm
drehbar und axial unverschiebbar gelagert.
[0012] Vorteile:
1. Einfache Seiteneinstellschraube wie bei den herkömmlichen Scharnieren;
2. Tiefeneinstellschraube mit einer Doppelfunktion;
3. Nur eine einzige Schraube bewirkt die Voreinstellung des Spaltes und die Spaltkorrektur
bei Seitenverstellung.
[0013] Doppelfunktion der Tiefeneinstellschraube:
a) Durch Drehen der Tiefeneinstellschraube wird über das Steuerteil und deren Schrägflächen
die Spaltbreite voreingestellt (z.B. vorgewählte Spaltbreite 2,5 mm)
b) Beim seitlichen Einstellen der Türe durch Verdrehen der Seiteneinstellschraube
gleiten die Schrägflächen der Tiefeneinstellschrauben an den ortsfesten Anschlägen
entlang und verschieben dadurch den Scharnierarm um den notwendigen Betrag zur Spaltkorrektur.
Die voreingestellte Spaltbreite (in unserem Beispiel 2,5 mm) bleibt bestehen.
[0014] Die kegelartige Stellfläche der Tiefeneinstellschraube ist bevorzugt kegelstumpfförmig
ausgebildet und erstreckt sich nicht über den vollen Umfang der Tiefeneinstellschraube
von 360°, sondern lediglich um z.B. 270, so dass an den offenen Stirnseiten dann Anschlagflächen
zur Drehwinkelbegrenzung gebildet werden können, die mit entsprechenden Anschlagflächen
an der Stellplatte zusammen wirken.
[0015] Aber auch andere Formen außer der Kegelstumpfform der Stellflächen sind möglich,
wobei lediglich mindestens eine exzentrisch drehbare Exzenterscheibe für das Gleiten
der Anlagefläche der Stellplatte über den Umfang der Stellflächen als erstmalige Tiefeneinstellung
nötig ist.
[0016] Weiterhin ist an dieser Exzenterscheibe mindestens eine Schrägfläche für das radiale
und gleichzeitig axiale Gleiten der Anlageflächen der Stellplatte im Bezug auf die
Drehachse Tiefeneinstellschraube nötig. So kann also unter diesen Voraussetzungen
auch eine Stellfläche eingesetzt werden, welche auch anstatt kegelstumpfförmig schräg,
konkav oder konvex ausgebildet sein kann, oder anstatt exzentrisch, spiralförmig oder
wendelförmig ausgebildet sein kann.
[0017] Bevorzugt werden aber zwei axial übereinander liegende, in sich rotationssymmetrische
Exzenterscheiben mit kegelstumpfförmigen Stellflächen eingesetzt, deren Symmetrieachsen
etwa parallel beabstandet zur Drehachse der Tiefenverstellschraube und zu sich selbst
verlaufen, wobei die kegelstumpfförmigen Stellflächen sich gegenläufig ausgehend von
einer gemeinsamen Basis sich verjüngen.
[0018] Die Stellplatte weist einen Durchbruch auf, in dessen Bereich die Anlageflächen für
das zusammenwirkende Gleiten auf den Stellflächen der Exzenterscheiben ausgebildet
sind.
[0019] Eine erste Anlagefläche wird bevorzugt durch den Rand des Durchbruchs selbst gebildet,
die zweite Anlagefläche durch eine vom Durchbruch abgesetzte Nase, wodurch die übereinanderliegenden
Anlageflächen sich in zwei Ebenen für das zusammenwirkende Gleiten auf den Stellflächen
der Exzenterscheiben ergeben. Hierbei ist die Nase vorteilhaft einstückig aus der
Stellplatte ausgestanzt und abgekröpft, wobei die Stellplatte als separates Teil auf
der Grundplatte z.B. aufgeklipst ist.
[0020] Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungsfiguren
näher beschrieben. Aus den Zeichnungen und deren Beschreibung ergeben sich weitere
Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Möbelscharniers im Montagezustand
mit teilweise Längsschnitt durch den Scharnierarm;
- Fig. 2:
- einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Möbelscharnier in einerersten Stellung
mit maximaler Seitenverstellung;
- Fig. 3:
- einen Längsschnitt durch das erfindungsgemäße Möbelscharnier in Einer zweiten Stellung
mit minimaler Seitenverstellung;
- Fig. 4:
- eine Seitenverstellschraube nach der Erfindung;
[0022] Das Möbelscharnier umfasst eine Montageplatte, bestehend aus einer Grundplatte 1
und einer Stellplatte 2, wobei die Grundplatte 1 an der Seitenwand des Möbelkastens
11 befestigt ist. Die Stellplatte 2 kann rastend und lösbar mit der Grundplatte 1
verbunden werden. Auf der Stellplatte 2 ist der Scharnierarm 8 befestigt, welcher
gelenkig mit einem türseitigen Anschlagteil, z. B. einem Scharniertopf 10, verbunden
ist, der in der Möbeltüre 12 über Schrauben 9 eingelassen ist. Zur Seitenverstellung
der Möbeltüre 12, d. h. zur Verstellung des Scharnierarms 8 in Richtung zur Montageebene
bzw. Grundplatte 1, ist eine herkömmliche Seitenverstellschraube 13 vorgesehen.
[0023] Die Tiefenverstellung, also die Verstellung des Scharnierarmes 8 parallel zur Grundplatte
1, erfolgt mittels einer Tiefenverstellschraube 17, welche kein Gewinde wie beim Stand
der Technik aufweist, sondern mit ihrem Schraubenhals in einer Öffnung im Scharnierarm
8 aufgenommen ist und dort drehbar aber nicht verschiebbar gelagert ist. Zusätzlich
dazu greift die Tiefenverstellschraube 17 mit ihrem Steuerteil 23, welche eine axial
obere 24 und untere Exzenterscheibe 25 besitzt, in eine Ausnehmung 6 in der Stellplatte
2 ein. Hierbei liegt die axial obere Exzenterscheibe 24 mit ihrer winkeligen, fassettenförmigen
Stellfläche 26 an einer L-förmigen Nase 3 an, welche Nase 3 einteilig aus der Stellplatte
2 gebildet wurde, oder an dieser befestigt ist. Weiterhin liegt die untere Exzenterscheibe
25 mit ihrer winkeligen, fassettenförmigen Stellfläche 27 an dem Innenrand der Ausnehmung
6 der Stellplatte 2 an. Die Nase 3 und der Innenrand der Ausnehmung 6 liegen hierbei
nicht in einer gemeinsamen Ebene, wobei die Nase 3 aus der Oberfläche der Stellplatte
2 in Richtung Scharnierarm 8 ragt.
[0024] Beide Stellflächen 26 und 27 sind etwa kegelstumpfförmig ausgebildet und axial zur
Längsachse der Tiefenverstellschraube 17 spiegelverkehrt konisch zulaufend, so dass
die obere Stellfläche 26 zum Hals 31 und Kopf 29 der Schraube 17 zuläuft, die untere
Stellfläche 27 aber vom Hals 31 und Kopf 29 weg gerichtet zuläuft. Auch die Anlagefläche
3a der Nase 3 und die Anlagefläche 7a des Rands 7 der Öffnung 6 der Stellplatte 2
für das Zusammenwirken mit den Stellflächen 26 und 27 sind geeignet konisch ausgeführt,
so dass günstige Gleitflächen für das aufeinander Gleiten bereit gestellt werden und
damit nahezu kein Materialabrieb erfolgt.
[0025] Zudem sind die beiden Symmetrieachsen der Exzenterscheiben 24, 25 und deren Stellflächen
26, 27 radial zueinander und zur Längsachse der Schraube 17 versetzt angeordnet, so
dass jeweils Exzentrizität besteht. Beide Exzenterscheiben 24, 25 sind also zur Längsachse
der Schraube 17 etwas exzentrisch ausgebildet, so dass die Stellflächen 26, 27 sich
bei Drehen der Schraube 17 über Eingriff eines Werkzeuges in die Öffnung 30 radial
bewegen, wodurch die Tiefeneinstellung der Türe 12 erfolgt.
[0026] Die Anschlagfläche 28 der Schraube 17 verhindert ein Überdrehen der Schraube 17 durch
Anlage an der Stellplatte 2 in Maximalposition. Ebenso kann die Anschlagfläche statt
dessen oder zusätzlich an der oberen Exzenterscheibe 24 angeordnet sein und auch eine
weitere Anschlagfläche für das Überdrehen der Schraube 17 in Gegenrichtung vorgesehen
sein, so dass beide Drehrichtungen gesichert sind.
[0027] Die Schraube 17 ist entweder mindestens zwischen dem Hals 31 und den Exzenterscheiben
24, 25 teilbar ausgebildet, so dass ein Einführen in die Ausnehmung im Scharnierarm
möglich ist, oder aber diese Öffnung ist als Langloch ausgebildet und ist etwas länger
als der Durchmesser des Kopfes 29 der Schraube 17.
[0028] In einer bestimmten relativen Lage der Schraube 17 zur Öffnung 6 in der Stellplatte
2 kann die Schraube 17 dort eingefädelt werden, so dass dann die Anlagefläche 3a der
Nase 3 auf der Fläche 26 und die Anlagefläche 7a des Öffnungsrands 7 auf der Fläche
27 aufliegt, sowie die Unterseite der Nase 3 auf der zwischen den Exzenterscheiben
24, 25 gebildete ebenen Auflagefläche 32, wodurch das Steuerteil 23 leicht in der
Stellplatte 2 geklemmt wird.
[0029] Wird die Tiefenverstellschraube 17 dann durch Überwinden des Klemmwiderstandes gedreht,
so kann der Scharnierarm 8 in Pfeilrichtung 22 verschoben werden, bis der Spalt S
den gewünschten Wert aufweist, welcher z.B. auf 2.5 mm voreingestellt wird. Somit
lässt sich eine leichte und feinfühlige Tiefenverstellung erzielen.
[0030] Die Seitenverstellschraube 13 ist mit ihrem Gewinde 16 in einer Gewindebohrung des
Scharnierarmes 8 gelagert und stützt sich mit ihrem Schraubenkopf 14 auf einer zugeordneten
Anlagefläche 15 der Stellplatte 2 ab. Durch Verdrehen der Seitenverstellschraube 13
lässt sich nun der Scharnierarm 8 in Pfeilrichtung 21 verstellen, so dass die Türe
12 z.B. von der Position nach Figur 1 in die Position nach Figur 2 verschwenkt und
der Spalt F sich ändert.
[0031] Da nun aber der Scharnierarm 8 bei der Seitenverstellung keine reine Abhebebewegung
in Pfeilrichtung 21 ausführt, sondern eine Schwenkbewegung, erfolgt eine Kreisbewegung
um eine imaginäre Achse mit Drehpunkt 19, so dass die Verstellbewegung entlang eines
Kreisbogens 20 mit Radius 18 erfolgt. Dadurch ergibt sich nicht nur eine Verstellung
der Fugenbreite F, sondern gleichzeitig eine unerwünschte Veränderung des Spaltes
S um den Betrag K.
[0032] Dieser unerwünschten Tiefenverstellbewegung wird erfindungsgemäß entgegengewirkt,
indem die Tiefenverstellschraube 17 das Steuerteil 23 aufweisen, welche die Änderung
des Spaltes S um den Betrag K bei Drehen der Seitenverstellschraube 13 kompensieren.
[0033] Erfolgt nun eine Drehbewegung der Seitenverstellschraube 13 nach rechts, so wird
aufgrund des Gewindes 16 der Scharnierarm 8 nach oben abgehoben und gleichzeitig die
Stellflächen 26, 27 auf den zugeordneten Anlageflächen der Nase 3 und des Öffnungsrandes
7 der Stellplatte 2 gleiten, welche ja über die Grundplatte 1 mit dem Möbelkorpus
11 verbunden ist. Durch dieses Gleiten der Stellflächen 26, 27 auf den zugeordneten
Anlageflächen der Nase 3 und des Öffnungsrandes 7 der Stellplatte 2 wird dann also
automatisch bei Drehen der Seitenverstellschraube 13 und dem damit verbundenen Verschwenken
des Scharnierbandes 8 und damit der Türe 12, der Spalt S um den negativen Betrag K
dadurch geändert, dass Scharnierband 8 und damit die Türe 12 in Gegenrichtung 22 bewegt
wird.
[0034] Der Scharnierarm 8 wird also durch Drehen der Seitenverstellschraube 13 und Verschwenken
der Scharnierarmes 8 um den Drehpunkt 19 um einen Betrag K in der Tiefe in Richtung
22 verschoben, so dass sich der Spalt S verändert. Gleichzeitig wird jedoch durch
die automatische Tiefenkompensation der Tiefenverstellschraube 17 der Scharnierarm
8 in entgegen gesetzter Richtung 22 um bevorzugt den gleichen Betrag K (jedoch negativ)
verschoben, so dass durch das Steuerteil 23 der Tiefenverstellschraube 17 im günstigsten
Fall eine Kompensation der Tiefenverschiebung um den Berag K erfolgt und der Spalt
S konstant beim voreingestellten Wert (z.B. 2,5 mm) beibehalten bleibt.
[0035] Die Tiefenverstellung weist also eine spezielle Tiefenverstellschraube 17 auf, die
in Figur 4 näher dargestellt ist. Die Tiefenverstellschraube 17 umfasst zwei übereinanderliegende
Exzenterscheiben 24 und 25, die mit in der Stellplatte 2 angeordneten Anlageflächen
zusammenwirken. Hierzu weist die Stellplatte 2 einen speziellen Durchbruch 6 mit Öffnungsrand
7 und eine von der Stellplatte 2 abgesetzte Nase 3 auf, welche Anlageflächen für das
Zusammenwirken mit der oberen und unteren Exzenterscheibe 24, 25 bilden.
[0036] Der Kern der Erfindung liegt also darin, dass bei der Verstellung der Seiteneinstellschraube
13, die neben der erwünschten Seitenverstellung in Pfeilrichtung 21 um den Betrag
F auch zu einer unerwünschten Veränderung der Spaltbreite in Tiefenrichtung in Pfeilrichtung
22 um den Betrag K zwischen der Tür 12 und dem Korpus 11 führt, eine Kompensationseinrichtung
verwendet wird. Die Kompensationseinrichtung besteht aus zwei drehfest mit der Tiefenverstellschraube
17 verbundenen schräg gegeneinander gestellten Gleitflächen 26, 27 zweier Exzenterscheiben
24, 25 eines Steuerteils 23, wobei diese gegeneinandergestellten Gleitflächen 26,
27 an zugeordneten, ortsfesten Flächen 3a, 7a der Stellplatte 2 anliegen.
[0037] Bei Betätigung der Seiteneinstellschraube 13 wird somit das Steuerteil entlang den
Gleitflächen 26, 27 in der Stellplatte 2 in Scharnierlängsrichtung verschoben und
eine sich mit der Betätigung der Seiteneinstellschraube 13 ergebende Veränderung um
den Betrag K des Spaltes S zwischen Tür 12 und Korpus 11 wird durch diese Kompensationsbewegung
ausgeglichen.
[0038] Vorausgesetzt wird hierbei, dass man mit der erfindungsgemäßen Tiefeneinstellschraube
17 bereits schon ein vorgegebenes Spaltmaß S einstellen kann, welches dann in unerwünschter
Weise durch Betätigung der Seiteneinstellschraube 13 verändert wird. Hier setzt dann
die Erfindung ein, die vorsieht, dass aufgrund der Verbindung der Tiefeneinstellschraube
17 mit dem Steuerteil es zu einer Kompensation der unerwünschten Veränderung der Spaltbreite
in Tiefenrichtung um den Betrag K kommt, wenn die Seiteneinstellschraube 13 betätigt
wird.
Zeichnungslegende
[0039]
- 1
- Grundplatte
- 2
- Stellplatte
- 3
- Nase; 3a Anlagefläche
- 4
- Lager für 13
- 5
- Durchbruch
- 6
- Durchbruch für 17
- 7
- Rand von 6; 7a Anlagefläche
- 8
- Scharnierarm
- 9
- Schraube
- 10
- Scharniertopf
- 11
- Möbelseitenwand
- 12
- Möbeltür
- 13
- Seitenverstellschraube
- 14
- Schraubenkopf
- 15
- Anlagefläche
- 16
- Gewinde
- 17
- Tiefenverstellschraube
- 18
- Radius
- 19
- Drehpunkt
- 20
- Kreisbogen
- 21
- Pfeilrichtungen
- 22
- Pfeilrichtungen
- 23
- Steuerteil
- 24
- Obere Exzenterscheibe von 23
- 25
- Untere Exzenterscheibe von 23
- 26
- Winklige Stellfläche von 24
- 27
- Winklige Stellfläche von 25
- 28
- Anschlagfläche
- 29
- Schraubenkopf von 17
- 30
- Öffnung für Werkzeug in 29
- 31
- Hals von 17
- 32
- ebene Auflagefläche von 25
- S
- Spaltbreite in Tiefenrichtung
- K
- Kompensationsbetrag von S
- F
- Spaltbreite in Seitenrichtung
1. Möbelscharnier mit einer Verstelleinrichtung für einen mittelbar oder unmittelbar
auf einer möbelseitigen, ein- oder mehrteiligen Montageplatte (1, 2) gelagerten Scharnierarm
(8), der gelenkig mit einem türseitigen Anschlagteil (10) verbunden ist, wobei die
Verstelleinrichtung eine Seitenverstellschraube (13) aufweist, mittels der die Position
des Scharnierarms (8) im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Montageplatte (1, 2)
zur Seitenverstellung der Türe (12) veränderbar ist, und eine Tiefenverstellschraube
(17) aufweist, mittels der die Position des Scharnierarms (8) parallel zur Längserstreckung
der Montageplatte (1, 2) zur Tiefenverstellung der Türe (12) veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefenverstellschraube (17) mittelbar oder unmittelbar am Scharnierarm (8) drehbar
und unverschieblich gelagert ist und ein Steuerteil (23) mit mindestens einer Exzenterscheibe
(24, 25) oder einer spiralförmigen oder wendelförmigen Scheibe mit mindestens einer
mindestens teilweise kegelartigen oder konkaven oder konvexen Stellfläche (26, 27)
aufweist, die sich an zugeordneten Anlageflächen (3, 7) der Montageplatte (1, 2) abstützt
und somit ein Verdrehen der Seitenverstellschraube (13) eine Seitenverstellung um
einen Betrag (F) und zugleich eine Verschiebung des Scharnierarms (8) etwa in Richtung
dessen Längsachse relativ zur Montageplatte (1, 2) und damit eine Korrektur der Tiefenverstellung
der Tür (12) um einen Betrag (K) bewirkt, so dass eine Spaltbreite (S) zwischen der
Tür (12) und der Möbelseitenwand (11) nach erfolgter Seitenverstellung im Wesentlichen
unverändert ist.
2. Möbelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Montageplatte eine Grundplatte (1) und eine Stellplatte (2) umfaßt.
3. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Stellfläche (26, 27) sich nicht über den vollen Umfang von 360°
erstreckt.
4. Möbelscharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Symmetrieachse der mindestens einen Stellfläche (26, 27) etwa parallel beabstandet
zur Drehachse der Tiefenverstellschraube (17) verlauft.
5. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei axial übereinander liegende Exzenterscheiben (24, 25) mit zueinander spiegelbildlichen,
kegelstumpfförmigen Stellflächen (26, 27) vorgesehen sind.
6. Möbelscharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens beide Symmetrieachsen der Exzenterscheiben (24, 25) etwa parallel beabstandet
zur Drehachse der Tiefenverstellschraube (17) und etwa parallel beabstandet gegenseitig
zu sich selbst verlaufen.
7. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die axial untere, am freien Ende der Tiefenverstellschraube (17) gelegene Exzenterscheibe
(25) sich zum freien Ende hin verjüngt, die am Schraubenkopf (29) gelegene obere Exzenterscheibe
(24) jedoch sich in entgegengesetzter Richtung hin verjüngt.
8. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellplatte (2) einen Durchbruch (6) aufweist, in dessen Bereich die Anlageflächen
(3, 7) für das zusammenwirkende Gleiten auf der mindestens einen Stellfläche (26,
27) ausgebildet sind.
9. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellplatte (2) am Rand (7) des Durchbruchs (6) eine erste Anlagefläche (7a)
und eine vom Durchbruch abgesetzte Nase (3) mit Anlagefläche (3a) aufweist, wodurch
sich in zwei Ebenen übereinanderliegende Anlageflächen (3a, 7a) für das zusammenwirkende
Gleiten auf der mindestens einen Stellfläche (26, 27) ergeben.
10. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefenverstellschraube (17) Anschlagflächen (28) zur Begrenzung des Drehwinkels
besitzen.
11. Möbelscharnier nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagflächen (28) zur Anlage an der Stellplatte (2) dienen.
12. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefenverstellschraube (17) einen rotationssymmetrischen Hals (31) besitzt, welcher
eine Ausnehmung des Scharnierarms (8) durchgreift und drehbar aber unverschieblich
darin aufgenommen ist.