Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein mobiles Heizgerät, insbesondere für ein Fahrzeug, mit
einer Brennstoffversorgung, mittels der zu einer Brenneinrichtung wahlweise gasförmiger
oder flüssiger Brennstoff zugeführt werden kann. Ferner betrifft die Erfindung ein
Fahrzeug mit einem derartigen mobilen Heizgerät.
[0002] Mobile Heizgeräte dieser Art werden als sogenanntes Zusatz-Luftheizgerät oder Zusatz-Wasserheizgerät
bei Fahrzeugen, wie beispielsweise Personenwagen, Nutzfahrzeugen, Bussen oder Schiffen,
und vor allem auch bei Camping- sowie Caravanfahrzeugen und Reisemobilen eingesetzt.
Sie dienen in der Regel zum Beheizen eines Fahrzeugraumes oder zum Vorwärmen des Kühlwassers
eines Verbrennungsmotors.
[0003] Ein mobiles Heizgerät, dessen Brenneinrichtung wahlweise gasförmiger oder flüssiger
Brennstoff zugeführt werden kann, soll seinen Nutzer von einer lokalen Energieversorgung
unabhängig machen und es ihm ermöglichen, auf mehrere verschiedene Brennstoffarten
zurückgreifen zu können, um sein Fahrzeug zu beheizen. Insbesondere soll ein frei
wählbarer Betrieb mit einem flüssigen Brennstoff, wie beispielsweise Diesel, und einem
gasförmigen Brennstoff, wie zum Beispiel Propan oder Butan, möglich sein.
[0004] In Verbindung mit einem Wassekreislauf ist mit solchen mobilen Heizgeräten grundsätzlich
eine erhebliche Verbesserung der Klimatisierung und des Heizungskomforts der genannten
Fahrzeuge möglich. Nachteilig ist bei heutigen mobilen Heizgeräten aber, dass diese
nur aufwendig zwischen einem Betrieb mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoff umgerüstet
werden können.
[0005] Aus DE 100 24 566 C1 ist ein mobiles Heizsystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
bekannt, das mit zwei Brennstoffspeichern und einer Brenneinrichtung versehen ist,
die für einen Betrieb mit gasförmigem und/oder flüssigem Brennstoffen ausgelegt ist.
Um die Brenneinrichtung zu versorgen ist eine Umschaltanordnung vorgesehen, mit der
der Brenneinrichtung statt gasförmigem auch flüssiger Brennstoff zugeführt werden
kann. In DE 100 24 566 C1 findet sich jedoch kein Hinweis, wie die Brenneinrichtung
selbst auszubilden sei.
[0006] Aus 197 40 062 A1 ist eine Heizungsanordnung in einem Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor
bekannt, bei der eine Zusatzheizung oder eine Standheizung oder ein Teil der Zusatz-
oder Standheizung als modulares Bauteil ausgebildet ist, welches an fahrzeugspezifischen
Schnittstellen der Heizungsanordnung angeordnet bzw. angeschlossen ist und gegebenenfalls
gegen ein anderes derartiges modulares Bauteil austauschbar ist. Auf diese Weise soll
eine individuelle ursprüngliche oder nachträgliche Ausgestaltung einer Heizungsanordnung
in einem bestimmten Kraftfahrzeug unter anderem hinsichtlich der Brennstoffbetriebsart
möglich sein.
[0007] Aus DE 36 04 314 A1 ist ein Heizgerät bekannt, das ohne nennenswerte Umbaumaßnahmen
von einem Betrieb mit flüssigem Brennstoff auf einen Betrieb mit gasförmigem Brennstoff
umgerüstet werden kann. Hierzu ist ein Gasbrenner-Umrüsteinsatz am Heizgerät vorgesehen,
der anstelle eines mit flüssigem Brennstoff betriebenen Brenners in den Brennraum
eingesetzt wird. Dieser Gasbrenner-Umrüsteinsatz bildet zweckmäßigerweise die Rückwand
des Brennraums des Heizgerätes. Ferner enthält der Gasbrenner-Umrüsteinsatz eine Gasmischeinrichtung,
der Brennluft von einem Brennluftgebläse zugeführt wird. Die Gasmischeinrichtung ist
in Form eines topfförmigen Gehäuses ausgebildet, an dem ein Zuleitungsabschnitt vorgesehen
ist, durch den Primär-Brennluft und Gas geleitet werden. Alternativ kann die Gasmischeinrichtung
von einem Injektor gebildet sein, der an einem Deckel angebracht ist, der die Rückwand
des Brennraums bildet. Ein Injektorkörper des Injektors umfasst einen Injektorabschnitt,
einen daran anschließenden Venturiabschnitt und einen Diffusorabschnitt.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug mit einem Heizgerät der eingangs
genannten Art so zu verbessern, dass im wesentlichen ohne zusätzliche Maßnahmen ein
alternativer Betrieb sowohl mit einem flüssigen als auch mit einem gasförmigen Brennstoff
ermöglicht ist.
Erfindungsgemäße Lösung
[0009] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem mobilen Heizgerät der zu Beginn genannten
Art gelöst, bei dem die Brenneinrichtung als Zerstäubungsbrenner mit einem Venturiröhrchen
ausgebildet ist und sowohl der gasförmige als auch der flüssige Brennstoff durch das
Venturiröhrchen zuführbar ist. Ferner ist die Aufgabe mit einem gattungsgemäßen Heizgerät
gelöst, bei dem die Brenneinrichtung als Zerstäubungsbrenner mit einem Venturiröhrchen
ausgebildet ist und der flüssige Brennstoff durch das Venturiröhrchen zuführbar ist,
und um das Venturiröhrchen herum ein Ringraum ausgebildet, durch den der gasförmige
Brennstoff zuführbar ist. Schließlich ist die Aufgabe auch mit einem solchen Heizgerät
gelöst, bei dem die Brenneinrichtung als Zerstäubungsbrenner mit einer Venturidüse
ausgebildet ist, vor der sich in Strömungsrichtung von Brenngasen ein Brennraum erstreckt,
und am Übergang von der Venturidüse zum Brennraum im wesentlichen quer zur Strömungsrichtung
der Brenngase ein Gitter angeordnet ist, sowie mit einem Fahrzeug das mit einem solchen
erfindungsgemäßen mobilen Heizgerät versehen ist.
[0010] Das erfindungsgemäße Fahrzeug sowie dessen Heizgerät basieren auf der Erkenntnis,
dass bei einer geschickten Gestaltung der Brenneinrichtung eines Heizgerätes diesem
auch ohne aufwendige Umbau- oder Austauschmaßnahmen an Bauteilen oder Modulen wahlweise
flüssiger oder gasförmiger Brennstoff zugeführt werden kann. Zugleich kann bei beiden
Brennstoffsorten ein hervorragende Verbrennungsqualität gewährleistet werden.
[0011] Um diese Erkenntnis in einem kostengünstig herzustellen Serienerzeugnis umzusetzen,
sind erfindungsgemäß an mehreren Elementen einer Brenneinrichtung wesentliche Veränderungen
bzw. Verbesserungen ausgebildet worden. Als Ausgangspunkt ist gezielt eine Brenneinrichtung
gewählt worden, wie sie in der nicht vorveröffentlichen deutschen Patentanmeldung
DE 101 44 408.7 beschrieben ist. Die Brenneinrichtung ist als Zersträubungsbrenner
ausgebildet, der für einen Betrieb mit flüssigen Brennstoffen grundsätzlich bekannt
ist. Erfindungsgemäß ist ein Venturiröhrchen eines solchen Zerstäubungsbrenners dazu
angepasst, dass ihm auch gasförmiger Brennstoff zugeführt werden kann. Dabei hat sich
überraschenderweise gezeigt, dass der gasförmige Brennstoff in dem Zerstäubungsbrenner
ausgezeichnet verbrennt.
[0012] Alternativ oder zusätzlich ist bei einem erfindungsgemäßen Heizgerät um ein Venturiröhrchen
eines Zerstäubungsbrenners herum ein Ringraum ausgebildet, durch den gasförmiger Brennstoff
zugeführt werden kann. Alternativ kann flüssiger Brennstoff durch das Venturiröhrchen
selbst zugeführt werden. Auch bei diesem Heizgerät kann der Betriebsmodus gewechselt
werden, ohne dass ein Umbau erforderlich wäre.
[0013] Schließlich ist bei einem erfindungsgemäßen Heizgerät vorgesehen, dass dieses mit
einer Venturidüse versehen ist, vor der sich quer ein Gitter erstreckt. Dieses kostengünstige
und einfache Gitter hat, insbesondere bei einem Betrieb der Brenneinrichtung mit einem
gasförmigen Brennstoff, eine positive Auswirkung auf das Vormischen von Brennstoff
mit der zugeführten Primärluft. Dies führt seinerseits zu einer verbesserten Verbrennungsqualität.
Das Gitter ermöglicht es unter Umständen, dass herkömmliche Venturibrenner ohne Umbaumaßnahmen
mit guten Verbrennungswerten wahlweise mit einem flüssigen oder gasförmigen Brennstoff
betrieben werden können.
[0014] Die erfindungsgemäße Gestaltung eines Heizgerätes an einem Fahrzeug bietet vielfältige
neue und innovative Einsatzmöglichkeiten. Insbesondere im Camping-, Caravan- und Reisemobilmarkt
stehen neue Anwendungsfelder offen. So wird der Nutzer des Heizgerätes beispielsweise
unabhängiger von Versorgungsengpässen einzelner Brennstoffe, wie sie zum Teil im Ausland
bestehen. In Verbindung mit einem Wasserheizkreislauf ist eine erhebliche Verbesserung
bei der Beheizung von Fahrzeugräumen möglich. So können z.B. Heizungskonvektoren in
allen Sektionen des Fahrzeugs angeordnet sein. Dies gewährleistet eine gleichmäßige
Beheizung des Fahrzeugsraums und verhindert Schwitzwasserbildung. In den Heizkreislauf
kann auch ein Fußbodenheizsystem und ein Brauchwasserboiler eingebunden sein.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
[0015] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Venturiröhrchen mit einemInnendurchmesser
von 1 mm bis 2 mm, insbesondere von 1,5 mm ausgebildet. Diese Dimensionierung eines
Venturiröhrchens hat sich nach intensiven Untersuchungen als eine besonders geeignete
und zugleich einfache Gestaltung für den Betrieb mit den bei heutigen Fahrzeugen üblichen
Brennstoffversorgungssystemen erwiesen. Die Dimensionierung ist insbesondere auf die
Druckverhältnisse bei der Zuführung von sowohl flüssigem als auch gasförmigem Brennstoff
angepasst.
[0016] Bei einem Heizgerät mit einem Ringraum am Venturiröhrchen lässt sich die Durchmischung
des zugeführten Gases und zugeführter Primärluft weiter verbessern, indem in Strömungsrichtung
des gasförmigen Brennstoffs hinter dem Ringraum mindestens ein sich schräg zur Richtung
des Venturiröhrchens erstreckender Gaskanal ausgebildet ist.
[0017] Zur weiteren Optimierung und verbesserten Aufbereitung der zu verbrennenden Gase
sollte die Brenneinrichtung der erfindungsgemäßen Heizgeräte vorteilhaft mit Drallnuten
zum Zuführen von Primärluft versehen sein, und der gasförmige Brennstoff sollte, insbesondere
durch den mindestens einen sich schräg erstreckenden Gaskanal, am Ausgang der Drallnuten
für Primärluft in diese eingebracht werden.
[0018] Das bei dem erfindungsgemäßen Heizgerät angeordnete Gitter ist besonders vorteilhaft
als engmaschiges Metallgitter, insbesondere aus Messing, gestaltet. Das Gitter führt
zu einer verhältnismäßig starken Stauwirkung und einer daher besonders langen Durchmischung
der Brenngase vor dem Brennraum. Messing eignet sich besonders für das Herstellen
eines feingegliederten Netzes oder Gitters und kann darüber hinaus als ein ausreichend
temperaturbeständiges Material über die Lebensdauer des Heizgerätes hinweg den hohen
Temperaturen am Brennraum standhalten.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0019] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Heizgerätes anhand
der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Heizgerätes mit einer Brennstoffversorgung
für flüssigen oder gasförmigen Brennstoff,
Fig. 2 einen Längsschnitt einer Brenneinrichtung eines erfindungsgemäßen Heizgerätes,
an dem erfindungsgemäß wesentliche Elemente veranschaulicht sind,
Fig. 3 eine perspektivische Gesamtansicht einer Brenneinrichtung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Heizgerätes gemäß III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines rückseitigen Bauteils der Brenneinrichtung
gemäß IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine perspektivische Gesamtansicht einer Brenneinrichtung eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Heizgerätes gemäß V-V in Fig. 2,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines rückseitigen Bauteils der Brenneinrichtung
gemäß VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines ersten Einzelteils des rückseitigen Bauteils
gemäß VII-VII in Fig. 6, und
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Einzelteils des rückseitigen Bauteils
gemäß VIII-VIII in Fig. 6.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] In Fig. 1 ist ein Heizgerät 10 im Längsschnitt veranschaulicht, das als wesentliche
Bauelemente ein Brennluftgebläse 12, eine Brenneinrichtung 14 mit einem Glühstift
bzw. Flammwächter 16 an einem Brennraum 18 sowie einen Wärmeübertrager 20 für einen
flüssigen Wärmeträger aufweist.
[0021] Das Heizgerät 10 ist mit einer Brennstoffversorgung 22 gekoppelt, mittels der der
Brenneinrichtung 14 sowohl gasförmiger Brennstoff in Form von Propan als auch flüssiger
Brennstoff in Form von Diesel zugeführt werden kann.
[0022] Die Brennstoffversorgung 22 weist einen Teilbereich für die Gasversorgung auf, der
"bauseitig" an einem Flüssigkeitsbehälter 24 für Flüssiggas mit einem Flaschenabsperrventil
26 und einem Druckregler 28 angeschlossen ist. An einem Gasanschluss 30 beginnt die
eigentliche Gasversorgung des Heizgerätes 10 mit einer Gasleitung 32, in der in Strömungsrichtung
des Gases aufeinanderfolgend ein Filter 34, ein Geräteabsperrventil 36, ein Leistungssteuerventil
38 und eine Drossel 40 angeordnet sind. Zum Leistungssteuerventil 38 und der Drossel
40 erstreckt sich eine Parallelleitung 42, in der eine Drossel 44 angeordnet ist.
[0023] In Strömungsrichtung hinter der Einmündung der Parallelleitung 42 in die Gasleitung
32 ist an dieser ein Gasdruckwächter 46 angeschlossen sowie ein erstes Sicherheitsabsperrventil
48 und ein zweites Sicherheitsabsperrventil 50 in Reihe geschaltet. An einem dahinterliegenden
Knotenpunkt 52 endet die Gasleitung 32. Eine Brennstoffzuleitung 54 führt vom Knotenpunkt
52 aus zur Brenneinrichtung 14 des Heizgerätes 10.
[0024] Zum Zuführen von Diesel zu dem Heizgerät 10 ist ein Dieselanschluss 56 vorgesehen,
zu dem von einer nicht dargestellten Dieselpumpe aus einem Tank Dieselkraftstoff gefördert
werden kann. Vom Dieselanschluss 56 führt eine Dieselleitung 58 zu einer Drossel 60
und weiter zu einem Dämpfer 62. Mit der Drossel 60 wird der von einer nicht dargestellten
Dosierpumpe erzeugte Brennstoffvolumenstrom auf die maximale Heizleistung des Heizgerätes
begrenzt. Die nachgeschaltete Drossel 62 baut vorhandene Druckstöße in der Brennstoffzuleitung
ab und ermöglicht einen gleichmäßig Brennstoffstrom. In Strömungsrichtung hinter diesem
Dämpfer 62 ist ein Umschaltventil "Dieselbetrieb" 64 in der Dieselleitung 58 angeordnet.
Die Dieselleitung 58 endet an dem Knotenpunkt 52, von wo aus die Brennstoffzuleitung
54, je nach Heizgeräte-Variante, entweder in Form eines einzelnen Rohres als Gas-Diesel-Leitung
oder in Form von zwei getrennten Rohren als Gas-Leitung und als Diesel-Leitung zur
Brenneinrichtung 14 des Heizgerätes 10 führt.
[0025] Am Heizgerät 10 sind als weitere Anschlüsse eine Brennluftleitung 66 mit einem Ansaugschalldämpfer
68 sowie einem Brennluftdruckwächter 70 (Unterdruck), alternativ oder zusätzlich ein
Brennluftdruckwächter 72 (Überdruck), eine Wärmeträgerzuleitung 74, eine nicht dargestellte
Wärmeträgerableitung und eine Abgasableitung 76 mit einem Abgasschalldämpfer 78 angeschlossen.
[0026] Zwei elektrische Schalter 80 und 82 sind mit dem Heizgerät 10 betrieblich gekoppelt,
von denen ein erster Schalter 80 zum Ein- und Ausschalten des gesamten Heizgerätes
10 dient und der zweite Schalter 82 ein Umschalten zwischen einem Betrieb mit Dieselkraftstoff
und einem Betrieb mit Propangas ermöglicht.
[0027] In Fig. 2 ist die Brenneinrichtung 14 mit ihrem Glühstift bzw. Flammwächter 16 und
dem Brennraum 18 näher veranschaulicht.
[0028] Der Brennraum 18 ist von einem im wesentlichen zylinderförmigen Brennrohr 84 begrenzt,
in dessen Inneren eine Prallscheibe 86 angeordnet ist. Eine Stützscheibe 88 ragt am
bezogen auf Fig. 2 linken Ende des Brennrohres 84 nach innen. In der Stützscheibe
88 sind über den Umfang verteilt mehrere Öffnungen 90 regelmäßig verteilt ausgebildet,
durch die im Betrieb der Brenneinrichtung Sekundärluft mit Hilfe des Brennluftgebläses
12 in den Brennraum 18 gefördert werden kann.
[0029] An der Stützscheibe 88 ist ein außen im wesentlichen kreiszylindrischer Düsenstock
bzw. eine Venturidüse 92 für einen Zerstäubungsbrenner gehaltert, in dessen Zentrum
eine sich zum Brennraum 18 hin öffnende trichterförmige Öffnung 93 ausgebildet ist.
Ein solcher Düsenstock 92 ist in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 101 44 408.7 beschrieben. Am bezogen auf Fig. 2 linken Ende des Düsenstocks 92
ist eine Klammer oder Kappe 94 aufgeschoben.
An der Klammer 94 liegt eine Brennstoffzuführbaugruppe 96 an, von der in den Fig.
3 bis 8 zwei Varianten veranschaulicht sind.
[0030] In Fig. 2 sind beide Varianten dieser Brennstoffzuführbaugruppe 96 zusammen vereinfachend
dargestellt.
[0031] Dabei verdeutlicht ein Pfeil A eine erste Variante, bei der sowohl Dieselkraftstoff
als auch Propangas durch ein einziges Rohr einer Brennstoffzuleitung 54 zu einem besonders
gestalteten Venturiröhrchen 98 gefördert werden.
[0032] Der Pfeil A veranschaulicht zusammen mit einem Pfeil B eine zweite Variante, bei
der der Dieselkraftstoff getrennt vom Propangas durch zwei Rohre einer Brennstoffzuleitung
54 zu der Brenneinrichtung 14 geleitet wird. Diese beiden Rohre werden alternativ
genutzt. Der Dieselkraftstoff wird durch ein Venturiröhrchen 98 zugeführt. Das Propangas
wird über einen in der Brennstoffzuführbaugruppe 96 ausgebildeten Ringraum 100 zugeführt,
von dem aus es durch mehrere schräg zur Längsachse der Brenneinrichtung 14 verlaufende
Gaskanäle 102 am Ende von Drallnuten 104 in einen Primärluftstrom austritt. Die Drallnuten
104 sind an der Stirnfläche des Düsenstocks 92 über dessen Umfang regelmäßig verteilt
angeordnet und erstrecken sich jeweils schräg-radial von außen nach innen zu der trichterförmigen
Öffnung 93 im Düsenstock 92. Durch die Drallnuten 104 wird die Primärluft mit Hilfe
des Brennluftgebläses 12 gefördert.
[0033] An der dem Brennraum 18 zugewandten Stirnfläche des Düsenstocks 92 ist vor dessen
trichterförmiger Öffnung 93 ein engmaschiges Gitter 106 aus Messing im wesentlichen
quer zur Längsachse der Brenneinrichtung 14 angeordnet.
[0034] Der in die trichterförmige Öffnung 93 des Düsenstocks 92 eingebrachte flüssige oder
gasförmige Brennstoff mischt sich mit der Primärluft zu einem brennbaren Gemisch.
Vor dem Gitter 106 wird das Gemisch aufgestaut und aufgrund des nachströmenden Brennstoffs
und der nachströmenden Primärluft weiter durchmischt. Das Gemisch tritt durch das
Gitter 106 in den Brennraum 18, wo es an dem Glühstift bzw.
[0035] Flammwächter 16 entzündet werden kann und verbrennt.
[0036] In Fig. 3 und 4 ist die erste Variante einer Brenneinrichtung 14 veranschaulicht,
bei der sowohl der flüssige als auch der gasförmige Brennstoff durch ein und dasselbe
speziell gestaltete Venturiröhrchen 98 zugeführt werden kann.
[0037] Bei der Brenneinrichtung 14 ist die Brennstoffzuführbaugruppe 96 mit Hilfe von zwei
Stiften 108 und einer Federplatte 110 zusammen mit dem Düsenstock 92 an der Stützscheibe
88 befestigt. Die Brennstoffzuführbaugruppe 96 ist mit einer Gas-Diesel-Zuführscheibe
112 gestaltet, in der zwei Löcher 114 zum Durchführen der Stifte 108 ausgebildet sind.
An der nach außen gewandten Seite der Gas-Diesel Zuführscheibe 112 ist ein Steg 116
ausgebildet, der sich im wesentlichen diametral über die Gas-Diesel-Zuführscheibe
112 erstreckt. An dem Steg 116 ist eine rohrförmige Gas-Diesel-Zuführleitung 118 der
Brennstoffzuleitung 54 angeschlossen. Im Inneren des Steges 116 erstreckt sich ein
in Fig. 4 gestrichelt dargestellter Kanal 117, der zu dem Venturiröhrchen 98 führt.
Das Venturiröhrchen 116 steht an der Innenseite der Gas-Diesel-Zuführscheibe 112 in
Richtung der trichterförmigen Öffnung 93 des Düsenstocks 92 ab und ist mit einem Innendurchmesser
d von 1,5 mm gestaltet, der speziell auf die Druckverhältnisse für die wahlweise Zufuhr
von Dieselkraftstoff oder Propangas ausgelegt ist.
[0038] In Fig. 5 bis 8 ist die zweite Variante einer Brenneinrichtung 14 veranschaulicht,
bei der Dieselkraftstoff und Propangas durch getrennte Leitungen zugeführt werden
können. Die Brennstoffzuführbaugruppe 96 ist bei dieser Variante mit einer zweigeteilten
Scheibe in Gestalt einer Gas-Zuführscheibe 120 und einer Diesel-Zuführscheibe 122
gestaltet ist. An diese Scheiben 120 und 122 ist jeweils einzeln eine rohrförmige
Gas-Zuleitung 124 und eine Diesel-Zuleitung 126 angeschlossen. Die beiden Scheiben
120 und 122 sind aneinander anliegend mit Hilfe von Stiften 108 und darauf aufgeschraubten
Befestigungselementen 128 in Form von Muttern zusammen mit einem herkömmlichen Düsenstock
92 an der Stützscheibe 88 befestigt.
[0039] An der dem Düsenstock 92 zugewandten Seite der Diesel-Zuführscheibe 122 steht ein
herkömmliches Venturiröhrchen 98 ab, dem durch einen Steg 116 an der davon abgewandten
Seite der Diesel-Zuführscheibe 122 Dieselkraftstoff zugeführt werden kann. Der Steg
116 erstreckt sich bei der insbesondere in Fig. 7 veranschaulichten Diesel-Zuführscheibe
122 im wesentlichen nur bis in die Mitte der Scheibe 122. Um das Ende des Steges 116
herum sind im Zentrum der Diesel-Zuführscheibe 122 mehrere Gas-Öffnungen bzw. Gaskanäle
102 schräg zur Längsachse des Venturiröhrchens 98 ausgebildet. Diese Gaskanäle 102
sind auch in Fig. 2 veranschaulicht.
[0040] In der Gas-Zuführscheibe 120 ist ein radial nach Innen ragende Nut 130 ausgebildet,
in der bei zusammenmontierten Scheiben 120 und 122 der Steg 116 aufgenommen ist. Die
Passung zwischen dem Steg 116 und der 130 Nut ist dabei gasdicht gestaltet. Im Zentrum
der Gas-Zuführscheibe 120 ist an der der Diesel-Zuführscheibe 122 zugewandten Seite
der bereits oben erwähnte Ringraum bzw. Ringkanal 100 ausgebildet, der auch in Fig.
2 veranschaulicht ist. Eine Bohrung 132 durchsetzt die Gas-Zuführscheibe 120 von außen
nach innen im wesentlichen tangential zur Mantelfläche des Ringraums 100. An der Bohrung
132 ist die Gas-Zuleitung 124 angeschlossen.
[0041] Im montierten Zustand der beiden Scheiben 120 und 122 kann durch die Gas-Zuleitung
124 und die Bohrung 132 Gas in den Ringraum 100 zugeführt werden. Das Gas tritt vom
Ringraum 100 durch die Gaskanäle 102 über den äußeren Umfang des Venturiröhrchens
98 verteilt an der Diesel-Zuführscheibe 122 aus (siehe Fig. 6). Es gelangt an diesem
Austritt in die Drallnuten 104, wo es mit der zugeführten Primärluft vermischt wird
(siehe Fig. 2).
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Heizgerät
- 12
- Brennluftgebläse
- 14
- Brenneinrichtung
- 16
- Glühstift bzw. Flammwächter
- 18
- Brennraum
- 20
- Wärmeübertrager 10
- 22
- Brennstoffversorgung
- 24
- Flüssigkeitsbehälter bzw. Flüssiggasbehälter
- 26
- Flaschenabsperrventil
- 28
- Druckregler
- 30
- Gasanschluss 15
- 32
- Gasleitung
- 34
- Filter
- 36
- Geräteabsperrventil
- 38
- Leistungssteuerventil
- 40
- Drossel 20
- 42
- Parallelleitung
- 44
- Drossel
- 46
- Gasdruckwächter
- 48
- erstes Sicherheitsabsperrventil
- 50
- zweites Sicherheitsabsperrventil 25
- 52
- Knotenpunkt
- 54
- Brennstoffzuleitung
- 56
- Dieselanschluss
- 58
- Dieselleitung
- 60
- Drossel 30
- 62
- Dämpfer
- 64
- Umschaltventil Dieselbetrieb
- 66
- Brennluftleitung
- 68
- Ansaugschalldämpfer
- 70
- Brennluftdruckwächter (Unterdruck)
- 72
- Brennluftdruckwächter (Überdruck)
- 74
- Wärmeträgerzuleitung 5
- 76
- Abgasableitung
- 78
- Abgasschalldämpfer
- 80
- erster Schalter
- 82
- zweiter Schalter
- 84
- Brennrohr 10
- 86
- Prallscheibe
- 88
- Stützscheibe
- 90
- Öffnungen
- 92
- Düsenstock bzw. Venturidüse
- 93
- trichterförmige Öffnung 15
- 94
- Klammer
- 96
- Brennstoffzuführbaugruppe
- 98
- Venturiröhrchen
- 100
- Ringraum
- 102
- Gaskanal 20
- 104
- Drallnuten
- 106
- Gitter
- 108
- Stifte
- 110
- Federplatte
- 112
- Gas-Diesel-Zuführscheibe 25
- 114
- Löcher
- 116
- Steg
- 117
- Kanal
- 118
- Gas-Diesel-Zuleitung
- 120
- Gas-Zuführscheibe 30
- 122
- Diesel-Zuführscheibe
- 124
- Gas-Zuleitung
- 126
- Diesel-Zuleitung
- 128
- Befestigungselemente
- 130
- Nut
- 132
- Bohrung
1. Mobiles Heizgerät (10), insbesondere für ein Fahrzeug, mit einer Brennstoffversorgung
(22), mittels der zu einer Brenneinrichtung (14) wahlweise gasförmiger oder flüssiger
Brennstoff zugeführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (14) als Zerstäubungsbrenner mit einem Venturiröhrchen (98)
ausgebildet ist und sowohl der gasförmige als auch der flüssige Brennstoff durch das
Venturiröhrchen (98) zuführbar ist.
2. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Venturiröhrchen (98) mit einem Innendurchmesser von 1 mm bis 2 mm, insbesondere
von 1,5 mm ausgebildet ist.
3. Mobiles Heizgerät (10), insbesondere für ein Fahrzeug, mit einer Brennstoffversorgung
(22), mittels der zu einer Brenneinrichtung (14) wahlweise gasförmiger oder flüssiger
Brennstoff zugeführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (14) als Zerstäubungsbrenner mit einem Venturiröhrchen (98)
ausgebildet ist und der flüssige Brennstoff durch das Venturiröhrchen (98) zuführbar
ist, und um das Venturiröhrchen (98) herum ein Ringraum (100) ausgebildet ist, durch
den der gasförmige Brennstoff zuführbar ist.
4. Heizgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung des gasförmigen Brennstoffs hinter dem Ringraum (100) mindestens
ein sich schräg zur Längsrichtung des Venturiröhrchens (98) erstreckender Gaskanal
(102) ausgebildet ist.
5. Heizgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (14) mit Drallnuten (104) zum Zuführen von Primärluft versehen
ist, und der gasförmige Brennstoff, insbesondere durch den mindestens einen sich schräg
erstreckenden Gaskanal (102), am Ausgang der Drallnuten (104) für Primärluft in diese
eingebracht wird.
6. Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (14) mit einer im wesentlichen in Strömungsrichtung von Brenngasen
vor dem Venturiröhrchen (98) angeordneten Venturidüse (92) ausgebildet ist, vor der
sich ein Brennraum (18) erstreckt, und am Übergang von der Venturidüse (92) zum Brennraum
(18) im wesentlichen quer zur Strömungsrichtung der Brenngase ein Gitter (106) angeordnet
ist.
7. Heizgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gitter (106) engmaschig ausgestaltet ist.
8. Mobiles Heizgerät (10), insbesondere für ein Fahrzeug, mit einer Brennstoffversorgung
(22), mittels der zu einer Brenneinrichtung (14) wahlweise gasförmiger oder flüssiger
Brennstoff zugeführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (14) als Zerstäubungsbrenner mit einer Venturidüse (92) ausgebildet
ist, vor der sich in Strömungsrichtung von Brenngasen ein Brennraum (18) erstreckt,
und am Übergang von der Venturidüse (92) zum Brennraum (18) im wesentlichen quer zur
Strömungsrichtung der Brenngase ein Gitter (106) angeordnet ist.
9. Heizgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Venturidüse (92) ein Venturiröhrchen (98) ausgebildet ist und sowohl der gasförmige
als auch der flüssige Brennstoff durch das Venturiröhrchen (98) zuführbar sind.
10. Heizgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Venturiröhrchen (98) mit einem Innendurchmesser von 1 mm bis 2 mm, insbesondere
von 1,5 mm ausgebildet ist.
11. Heizgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Venturidüse (92) ein Venturiröhrchen (98) ausgebildet ist und der flüssige
Brennstoff durch das Venturiröhrchen (98) zuführbar ist, und um das Venturiröhrchen
(98) herum ein Ringraum (100) ausgebildet, durch den der gasförmige Brennstoff zuführbar
ist.
12. Mobiles Heizgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung des gasförmigen Brennstoffs hinter dem Ringraum (100) mindestens
ein sich schräg zur Längsrichtung des Venturiröhrchens (98) erstreckender Gaskanal
(102) ausgebildet ist.
13. Mobiles Heizgerät nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Brenneinrichtung (14) mit Drallnuten (104) zum Zuführen von Primärluft versehen
ist, und der gasförmige Brennstoff, insbesondere durch den mindestens einen sich schräg
erstreckenden Gaskanal (102), am Ausgang der Drallnuten (104) für Primärluft in diese
einbringbar ist.
14. Mobiles Heizgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gitter (106) engmaschig ausgestaltet ist.
15. Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Brennstoffversorgung (22) Schaltungsmittel (36, 38, 64, 82) zum wahlweisen
Versorgen der Brenneinrichtung (14) mit gasförmigen und/oder flüssigen Brennstoff
koppelbar sind.
16. Fahrzeug mit einem mobilen Heizgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 15.