[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung einer gedruckten Information
mit Sicherung gegen Mißbrauch.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen Informationsträger, der gegen Mißbrauch geschützt
ist.
[0003] Ein Beispiel für die Übermittlung einer gedruckten Information besteht in der Ankündigung
einer Preisinformation durch ein Preisetikett an einem Produkt, beispielsweise in
einem Supermarkt. Eine Mißbrauchsmöglichkeit besteht darin, ein Preisetikett von einem
Produkt abzulösen und auf ein anderes Produkt zu kleben, dessen Preisetikett vorher
ebenfalls entfernt worden ist oder überklebt wird. Eine Erschwerung dieses Mißbrauchs
besteht darin, dass die Preisetiketten mit Sollbruchstellen versehen sind, sodass
die Ablösung der Preisetikette nur in zwei oder drei Teilen möglich ist. Der Mißbrauch
gelingt jedoch, wenn für das Zusammensetzen des auf dem anderen Produkt wieder aufgeklebten
Etiketts genügend Zeit zur Verfügung steht und genügend Sorgfalt aufgewandt wird.
Der Benutzung aufwändigerer Sicherungssysteme steht das als Massenvorgang konzipierte
Auszeichnungsverfahren entgegen.
[0004] Ein anderes Beispiel für eine Übermittlung einer gedruckten Information besteht in
der Übersendung von PIN-Nummern für Kreditkarten, Zugangsberechtigungen o.ä.. In auffälliger
Weise werden derartige PIN-Nummern in einem geschlossenen Formular in Form eines Durchschreibsatzes
farblos aufgeprägt, sodass die PIN-Nummer nur auf der inneren, mit Kohlepapier abgedeckten
Durchschlagseite zu lesen ist. Der Empfänger der PIN-Nummer kann daher sicher sein,
dass von der eingedruckten PIN-Nummer noch keine Kenntnis durch Dritte genommen worden
ist, wenn der Formularsatz unversehrt verschlossen ist. Sollte eine Öffnung erfolgt
sein, kann die PIN-Nummer sofort ungültig gemacht und durch eine neue, gültige PIN-Nummer
ersetzt werden. Für diese Sicherheit wird in der Praxis der große Aufwand mit den
Durchschreib-Formularsätzen durchgeführt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Übermittlung von gedruckten Informationen
mit einer ausreichenden Sicherung gegen Mißbrauch in einfacher Weise und leicht herstellbar
zu ermöglichen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art dadurch gekennzeichnet, dass die Information mittels eines auf eine Unterlage
durch einen Kleber befestigten flächigen Trägers erfolgt, der wegen einer geringeren
Zusammenhaltkraft als die Klebkraft des Klebers beim Abziehen gespalten wird.
[0007] Wenn die Information auf die nicht mit dem Kleber versehene Oberfläche des Trägers
aufgebracht wird, um beispielsweise eine Preisauszeichnung durchzuführen, führt der
Versuch, den Träger von dem ausgezeichneten Produkt abzuziehen, zum erfindungsgemäßen
Spalten des Trägers, sodass die mit der Preisinformation versehene Oberfläche nun
mit einem Trägerrest verbunden ist, der keine Klebwirkung aufweist. Das Aufkleben
auf ein anderes Produkt ist daher nicht möglich.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgedankens stellt es dar,
wenn der mit dem Kleber verbundene Trägerrest vom Untergrund wiederablösbar ist, insbesondere
derart, dass der Untergrund in keinster Weise beschädigt wird. Bei rechtmäßigem Erwerb
des Produkts kann der Trägerrest problemlos entfernt werden.
Hierzu ist es erforderlich, die Klebkraft zwischen Kleber und Untergrund exakt einzustellen.
Zum einen muss diese kleiner sein als die Kraft, die zum Spalten des Trägers erforderlich
ist, zum anderen darf sie nicht so groß sein, dass der Kleber beim Entfernen des Trägerrestes
den Untergrund in Mitleidenschaft zieht.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit Vorteil auch dann ausführen, wenn die
gedruckte Information durch den Träger abgedeckt wird und der Träger und der Klebstoff
so zumindest durchscheinend ausgebildet werden, dass nach der Spaltung des Trägers
die Information lesbar ist. In diesem Fall ist es möglich, die Information, beispielsweise
eine PIN-Nummer, einfach auf ein Blatt aufzudrucken und mit dem Träger abzudecken.
Die Abdeckwirkung muß dabei an der Oberseite des Trägers bewirkt werden, beispielsweise
durch Einfärbung der Oberfläche, Aufkleben eines nicht durchscheinenden Materials
usw.
[0010] Durch die Spaltung des Trägers beim Abziehen und wegen der durchscheinenden Ausbildung
des Trägers und des Klebstoffs wird die Information, beispielsweise die PIN-Nummer,
lesbar. Eine Wiederherstellung der Abdeckung zur Verheimlichung der (unbefugten) Kenntnisnahme
der PIN-Nummer ist nicht möglich, da das gespaltene Trägermaterial keine Klebwirkung
hat und darüber hinaus wegen der unregelmäßigen Spaltung auch mit normalem Aufwand
nicht wieder so zusammenfügbar ist, dass die Tatsache der Spaltung unbemerkt bleibt.
[0011] Spaltbare Klebersysteme sind grundsätzlich bekannt und werden beispielsweise zur
vorübergehenden Festlegung eines auf eine Rolle aufgewickelten Papierbandes auf der
darunterliegenden Wicklung benutzt, um ein ungewolltes Aufwickeln des Papierbandes
zu vermeiden und dennoch das Ende bei Bedarf leicht von der Rolle lösen zu können.
Auf dem hier angesprochenen, ganz anderen Gebiet der Informationsübertragung ist die
Eignung der Verwendung von spaltbaren Systemen nicht bekannt geworden.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung schematisch
dargestellt.
[0013] Eine auf einer Unterlage aufgedruckte Information 1, hier in Form einer Zahl, ist
durch einen Träger 2 mit einer undurchsichtigen Oberflächenschicht 3 abgedeckt. Der
flächige Träger 2 hat eine geringere Zusammenhaltkraft als die Klebkraft des Klebers,
mit dem der Träger 2 auf die Unterlage aufgeklebt ist.
[0014] Bei dem Versuch, den Träger 2 von der Unterlage abzuziehen spaltet somit der Träger
2, wodurch die undurchsichtige Oberfläche 3 mit einem Teil des Trägers 2 abgezogen
wird.
[0015] Der Träger 2 und der darunter befindliche Kleber sind durchsichtig oder zumindest
durchscheinend ausgebildet, sodass beim Spalten des Trägers 2 die durch den nicht
gespaltenen Träger 2 mit der Oberflächenschicht 3 abgedeckte Information 1 nunmehr
sichtbar wird.
1. Verfahren zur Übermittlung einer gedruckten Information mit Sicherung gegen Mißbrauch,
dadurch gekennzeichnet, dass die Information mittels eines auf eine Unterlage durch einen Kleber befestigten flächigen
Trägers erfolgt, der wegen einer geringeren Zusammenhaltkraft als die Klebkraft des
Klebers beim Abziehen gespalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Spalten des Trägers der mit dem Kleber verbundene Trägerrest vom Untergrund
wiederablösbar
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dasie Information auf die nicht mit dem Kleber versehene Oberfläche des Trägers
aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Information durch den Träger abgedeckt wird und dass der Träger und der Klebstoff
so zumindest durchscheinend ausgebildet werden, dass nach der Spaltung des Trägers
die Information lesbar ist.
5. Informationsträger, der gegen Mißbrauch geschützt ist, gekennzeichnet durch einen auf eine Unterlage durch einen Kleber befestigten flächigen Träger, der wegen einer geringeren Zusammenhaltkraft
als die Klebkraft des Klebers spaltbar ausgebildet ist.
6. Informationsträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Spalten des Trägers der mit dem Kleber verbundene Trägerrest vom Untergrund
wiederablösbar ist.
7. Informationsträger nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Information auf die nicht mit dem Kleber versehene Oberfläche des Trägers aufgebracht
ist.
8. Informationsträger nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Information durch den Träger abgedeckt ist und dass der Träger und der Kleber
zur Freigabe der Lesbarkeit der Information nach einer Spaltung des Trägers zumindest
durchscheinend ausgebildet sind.
9. Informationsträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger und der Klebstoff durchsichtig ausgebildet sind.