[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kranken- oder Pflegebett gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Kranken- oder Pflegebett, das im folgenden der Einfachheit halber
nur als Krankenbett bezeichnet wird, zeichnet sich unter anderem dadurch aus, daß
es problemlos verfahrbar ist und insofern an jeden gewünschten Ort gerollt werden
kann. Eine Umlagerung des das Krankenbett benutzenden Patienten ist somit nicht erforderlich.
[0003] Um ein leichteres Rangieren beim Verfahren zu ermöglichen, aber auch, um Beschädigungen
von Gebäudeteilen, wie Wänden, Türen, Türzargen oder dergleichen zu vermeiden, sind
solche Krankenbetten mit Abstandsrollen versehen, mittels derer sich das Krankenbett
an dem jeweils anliegenden Gebäudeteil abstützt. Dabei ist praktisch jeder Ecke des
Krankenbettes eine solche Abstandsrolle zugeordnet, die gegenüber den übrigen Bauteilen
des Krankenbettes hervorsteht und um eine vertikale Achse drehbar ist.
[0004] Beim Rangieren des Krankenbettes und gleichzeitiger Anlage der entsprechenden Abstandsrolle
an dem Gebäudeteil rollt sich die Abstandsrolle in horinzontaler Ebene daran ab, wodurch
ein leichteres Rangieren des Krankenbettes möglich ist.
[0005] In einer Endstellung des Krankenbettes kann es durchaus vorkommen, daß ein oder zwei
Abstandsrollen direkt an einer beispielsweise Raumwand anliegen. Insbesondere, wenn
in diesem Fall der Liegerahmen in seiner Höhe verstellt wird, vielfach motorisch,
kommt es zu Beschädigungen der Raumwand bzw. einem Wanddekor wie einer Tapete oder
einem Anstrich, da, wie erwähnt, die Abstandsrollen bislang lediglich in horizontaler
Ebene, also in der Ebene der Transportrichtung des Krankenbettes drehbar sind.
[0006] Da auf einen Freilauf der Abstandsrollen zur Raumwand nicht immer geachtet wird,
sind dauerhafte Beschädigungen der genannten Art in einer relativen Häufigkeit zu
beklagen, die eine aufwendige und kostenintensive Renovierungs- bzw. Reparaturarbeit
erforderlich machen.
[0007] Darüber hinaus ist die einwandfreie Funktion des Krankenbettes durch den genannten
Umstand nicht gewährleistet, da durch die hohe Reibung zwischen den anliegenden Abstandsrollen
und der Raumwand eine Höhenverstellung nur erschwert möglich ist. Dies vor allem,
wenn eine solche Höhenverstellung fußbetätigt erfolgt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kranken- oder Pflegebett
der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, daß seine Handhabung und die Funktion
der Abstandsrollen verbessert werden.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Kranken- oder Pflegebett gelöst, das die Merkmale des
Anspruchs 1 aufweist.
[0010] Durch diese konstruktive Ausbildung des Kranken- oder Pflegebettes kann nun eine
Höhenverstellung des Liegerahmens auch dann problemlos durchgeführt werden, wenn das
Krankenbett mit einer oder mehreren Abstandsrollen unmittelbar an einer Raumwand oder
dergleichen anliegt.
[0011] Neben einer leichteren Höhenverstellung aufgrund des geringen Reibungswiderstandes
sorgt die erfindungsgemäße Ausbildung vor allem dafür, daß die Raumwand, an der die
Abstandsrolle anliegt, nicht beschädigt wird.
[0012] Naturgemäß ergeben sich hieraus erhebliche Vorteile hinsichtlich nicht mehr erforderlicher
Reparaturarbeiten, was vor allem deshalb bemerkenswert ist, als solche Krankenbetten
in erheblichem Umfang im Einsatz sind. Die sich ergebenden Kosteneinsparungen können
deshalb durchaus als signifikant bezeichnet werden.
[0013] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Gleitrollen
walzen- oder tonnenförmig ausgebildet sind, was eine relativ große Anlagefläche mit
sich bringt, die im Anlagefall zu einer Verringerung der Flächenpressung an der Raumwand
führt, so daß sich hieran nicht einmal durch die Gleitrollen verursachte Druckstellen
ergeben.
[0014] Dazu kann auch eine geeignete Materialauswahl beitragen. So ist beispielsweise die
Verwendung eines elastischen Materials, beispielsweise Gummi oder dergleichen, denkbar.
[0015] Eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung der Abstandsrolle ist dann
gegeben, wenn die Gleitrollen auf einem gemeinsamen, als Drehlager fungierenden Ring
plaziert und quasi aufgefädelt sind.
[0016] Zur seitlichen Fixierung der Gleitrollen können dabei Ausnehmungen in der Umfangsfläche
der Abstandsrolle vorgesehen sein, die so bemessen sind, daß sie einerseits ein freies
Drehen der Gleitrollen ermöglichen und andererseits eine seitliche Begrenzung garantieren.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
Es zeigen:
[0019]
- Figur 1
- einen Teilausschnitt eines erfindungsgemäßen Kranken- oder Pflegebettes in einer perspektivischen
Ansicht,
- Figur 2
- eine montierte Abstandsrolle des Kranken- oder Pflegebettes in einer geschnittenen
Seitenansicht,
- Figur 3
- die Abstandsrolle nach Figur 2 in einer Explosivdarstellung.
[0020] In der Figur 1 ist ein Kranken- oder Pflegebett dargestellt, das ein mit Laufrollen
4 versehenes Fahrgestell 1 aufweist, auf dem höhenverstellbar ein Liegerahmen 2 ruht,
der der Aufnahme einer nicht dargestellten Matratze dient.
[0021] An dem Liegerahmen 2 ist endseitig eine sich über die gesamte Breite des Liegerahmens
erstreckende Traverse 5 festgelegt, die ein Kopfteil 3 trägt, während gegenüberliegend
ein gleich oder ähnlich gestaltetes Fußteil, das nicht dargestellt ist, befestigt
ist.
[0022] An jedem Ende der Traverse 5 ist eine Abstandsrolle 6 befestigt, die um eine vertikale
Achse 11 (Figur 2) drehbar ist.
[0023] Über die Umfangsfläche verteilt weist die Abstandsrolle 6 eine Mehrzahl von Gleitrollen
7 auf, die jeweils um eine horizontale Achse drehbar sind.
[0024] Diese horizontale Achse wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Ring 8
in Form eines Torus gebildet, auf den die walzenförmigen Gleitrollen 7 aufgefädelt
sind. Wie insbesondere die Figur 3 sehr deutlich wiedergibt, weist die Abstandsrolle
6 eine Oberschale 9 und eine Unterschale 10 auf, die über Schrauben 14 miteinander
verbunden sind.
[0025] Sowohl in der Unterschale 10 wie auch in der Oberschale 9 sind übereinander sternförmig
Rippen 15 angeordnet, die in ihrem Außenrandbereich jeweils eine Lagernut 13 aufweisen,
in denen der Ring 8 fixiert ist.
[0026] Die die Oberschale 9 bzw. die Unterschale 10 begrenzenden außenseitigen Ränder, die
gemeinsam die Umfangsfläche der Abstandsrolle 6 bilden, sind mit fensterartigen Ausnehmungen
12 versehen, die jeweils von einer Gleitrolle 7 durchtreten werden, so daß die Gleitrollen
7 über die Außenränder der Oberschale 9 und der Unterschale 10 hervorstehen, wobei
die Ausnehmungen 12 so zueinander angeordnet, daß die Gleitrollen 7 in gleichem Winkelabstand
zueinander stehen.
[0027] Die Ausnehmungen 12 sind dabei so bemessen, daß sie seitlich eine Begrenzung für
die jeweilige zugeordnete Gleitrolle 7 bilden, insbesondere seitlich, also quer zur
Drehrichtung, wodurch eine Fixierung der Gleitrollen erreicht wird.
[0028] Wie bereits erwähnt, sind die Gleitrollen 7 vorzugsweise aus einem relativ weichen
Material hergestellt, das vorzugsweise eine aus einem festeren Kunststoff bestehende
Kernbuchse 7a aufweist, durch die eine leichte Drehfähigkeit auf dem Ring 8 gewährleistet
ist.
1. Kranken- oder Pflegebett, mit einem Fahrgestell (1), einem darauf angeordneten, höhenverstellbaren
Liegerahmen (2) sowie kopf- und fußseitig daran angeschlossenen, außenseitige Eckbegrenzungen
bildenden, jeweils um eine vertikale Achse (11) drehbaren Abstandsrollen 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abstandsrolle (6) über ihren Umfang verteilt eine Mehrzahl von jeweils um eine
horizontale Achse drehbaren Gleitrollen (7) aufweist.
2. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitrollen (7) walzen- oder tonnenförmigförmig ausgebildet sind.
3. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitrollen (7) mit gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet sind.
4. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitrollen (7) auf einem ein Drehlager bildenden torusförmigen Ring (8) gelagert
sind.
5. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abstandsrolle (6) eine Oberschale (9) und eine Unterschale (10) aufweist, deren
jeweilige Außenränder gemeinsam die Umfangsfläche der Abstandsrolle (6) bilden.
6. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober- und/oder Unterschale (9, 10) sternförmig angeordnete Rippen (15) aufweisen,
die im Außenrandbereich mit Lagernuten (13) versehen sind, in denen der Ring (8) einliegt.
7. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Umfangsfläche bildenden Ränder der Ober- und Unterschale (9, 10) mit fensterartigen
Ausnehmungen (12) versehen sind, die von den Gleitrollen (7) durchtreten werden.
8. Kranken- oder Pflegebett nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitrollen (7) über die Umfangsfläche der Abstandsrolle (6) hervorstehen.
9. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitrollen (7) aus einem relativ weichen Material gebildet sind.
10. Kranken- oder Pflegebett nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gleitrolle (7) eine Kernbuchse (7a) aufweist, die gegenüber dem umfänglichen
Bereich aus einem härteren Material, vorzugsweise einem Kunststoff besteht.