[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für eine Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[Stand der Technik]
[0002] Bei Offsetdruckmaschinen wird die zu verdruckende Farbe von einem Farbkasten und
einer damit zusammenwirkenden Farbkastenwalze, einer Heberwalze und über weitere Farbwerkwalzen
den mit einem Formzylinder zusammenwirkenden Farbauftragwalzen zugeführt. Eine oder
mehrere der Farbwalzen sind dabei als Reiberwalzen ausgebildet, welche während der
Rotation zusätzlich axiale Changierbewegungen ausführen. Diese Changierbewegungen
können zusätzlich in Phase und/oder Hub einstellbar sein, so dass über die Drucklänge
sich bemerkbar machenden Farbdichteunterschieden entgegengewirkt werden kann.
[0003] Die DE 34 24 721 C2 beschreibt ein Farbwerk einer Druckmaschine der oben kurz umrissenen
Art. In der Schrift ist ferner ein Verreibungsantrieb gezeigt, bei welchem aus einer
Drehbewegung einer Scheibe die axiale Hin- und Herbewegung einer Reibwalze erzeugt
wird.
[0004] Die Reibwalzen moderner Offsetfarbwerke werden nicht nur zur Erzeugung der axialen
Changierbewegung angetrieben sondern darüber hinaus auch noch in Rotation versetzt.
Dies ist nötig, um zu vermeiden, dass eine nur durch die Viskosität der Farbe getriebene
Reibwalze nicht stark genug von den umgebenden Farbwalzen mitgenommen wird, d.h. unter
Umständen unerwünschter Schlupf entsteht.
[0005] Aus der DE 195 05 625 A1 ist eine changierende Walze bekannt, bei welcher der Antrieb
für die Drehbewegung vom Antrieb für die Verreibungsbewegung entkoppelt ist. Beide
Antriebe werden über ein Zugmittel von einem Antriebsmotor her getrieben.
[Aufgabe der Erfindung]
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Farbwerk gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derartig weiterzubilden, so dass ein einfacher und platzsparender Antrieb
einer Reiberwalze möglich ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[Beispiele]
[0008] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Antrieb für die Drehbewegung an einem
Ende der Reiberwalze und der Antrieb für die Verreibungsbewegung an dem gegenüberliegend
anderen Ende der der Reiberwalze angeordnet ist.
[0009] Die Aufteilung der Antriebe für die Drehbewegung sowie für die axiale Changierbewegung
bedingt auf beiden Seiten der Reiberwalze einen relativ geringen Platzbedarf. In einem
entsprechend aufgebauten Reibergetriebe kann daher die Phase und/oder der Hub eingestellt
werden, ohne dass der Antrieb für die Drehbewegung unterbrochen werden muss. Ein in
Phase und/oder Hub einstellbares Changiergetriebe baut somit einfach.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei mehreren zur Drehung
und Verreibungsbewegungen angetriebenen Reiberwalzen die zugeordneten Antriebe auf
der jeweiligen Seite miteinander gekoppelt sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kommt dann bei einem Zugmitteltrieb zur Anwendung.
[0011] Bei dieser Ausführungsform werden sowohl an der A- als auch an der B-Seite die jeweils
angeordneten Antriebe für die Rotationsbewegung der Reiber bzw. der Verreibungsbewegungen
der Reiber mit jeweils einem Zugmittel in Form eines Keiloder sonstigen Riementriebes
miteinander gekoppelt und von einem jeweiligen separaten Antriebsmotor her angetrieben.
[0012] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung.
[0013] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Ansicht eines erfindungsgemäßen Farbwerkes von der einen Seite,
- Fig. 2
- die Ansicht des erfindungsgemäßen Farbwerkes von der gegenüberliegenden Seite, und
- Fig. 3
- eine Reiberwalze mit den an den beiden Enden zugeordneten Antrieben.
[0014] Fig. 1 und 2 zeigen ein Farbwerk, bei welchem mit einem Formzylinder 1 Farbauftragwalzen
2 zusammenwirken. Die Farbauftragwalzen 2 stehen über Reiber 3 und weitere Farbwalzen
4 mit einer Reiberwalze 3 in Verbindung, welche mit einer Heberwalze 5 zusammenwirkt,
die entsprechend dem Hebertakt Farbe von einer Farbkastenwalze 6 entnimmt und an den
Walzenzug weitergibt.
[0015] Auf der in Figur 1 gezeigten Seite des Farbwerkes weisen die Enden der Reiber 3 Riemenscheiben
7 auf, welche von einem Zugmittel 10 in Form eines Zahnriemens bzw. Vielnutriemens
umschlungen sind. Damit die Riemenscheiben 7 in der vorgesehenen Weise von dem Zugmittel
umschlungen werden können, sind zusätzlich Umlenkscheiben 8 angeordnet, welche gestellfest
gelagert sind. Das Zugmittel 10 ist zusätzlich um eine Antriebsscheibe eines Antriebsmotors
9 geschlungen, so dass die einzelnen Reiberwalzen 3 gemeinsam von diesem Motor 9 in
Drehung angetrieben werden können.
[0016] Figur 2 zeigt die Ausbildung des Farbwerkes von der gegenüberliegenden Seite gemäß
Figur 1. An den Enden der Reiberwalzen sind einzelne Reibergetriebe 11 angeordnet,
die dergestalt sind, so dass eine Drehbewegung einer Riemenscheibe 12 im Innern dieses
Reibergetriebes 11 in eine axiale Changierbewegung übertragen werden. Diese Reiberantriebe
können gemäß dem Stand der Technik ausgebildet sein, wie dieser in der Beschreibungseinleitung
zitiert ist.
[0017] Die einzelnen den Reibern 3 zugeordneten Reibergetriebe 11vorzugsweise sind diese
als einzelne Getriebeblöcke ausgebildet - weisen jeweils eine Riemenscheibe 12 auf,
welche von einem gemeinsamen Zugmittel 13 umschlungen sind. Zur Erzeugung der nötigen
Umschlingungswinkel sind zusätzlich Umlenkrollen 15 gestellfest gelagert vorgesehen.
Weiterhin ist das gemeinsame Zugmittel 13 um eine Antriebsscheibe eines Antriebsmotors
14 geführt. Der Antrieb der einzelnen Reibergetriebe 11 erfolgt somit von diesem Motor
14 aus.
[0018] Figur 3 zeigt einen Reiber 3, der an seinen beiden Enden über jeweils einen Zapfen
16, 17 in nicht dargestellten Gestellwänden einer Druckmaschine gelagert ist. An einem
Ende ist der Reiber 3 über einen Zapfen 16 drehfest aber axial verschiebbar mit einer
Riemenscheibe 7 verbunden, um welche das Zugmittel 10 geschlungen ist. Auf der gegenüberliegenden
Seite weist der Reiber 3 einen Zapfen 17 auf, welcher in das Gehäuse des Reiberantriebes
11 eintaucht. Durch dieses Reibergetriebe 11 wird dem Reiber 3 die axiale Changierbewegung
aufgeprägt - wie durch die Doppelpfeile in Figur 3 dargestellt. Die Verbindung des
Reibergetriebes 11 mit dem Zapfen 17 des Reibers 3 ist dabei derartig, dass lediglich
eine axiale, nicht jedoch eine rotative Kopplung besteht.
[0019] Die Reibergetriebe 11 sind vorzugsweise dergestalt, dass die Hub und/oder die Phase
der axialen Changierbewegungen unabhängig voneinander eingestellt werden können. Somit
ist es möglich, in dem in Figur 1 und 2 dargestellten Farbwerk jede einzelne Reiberwalze
3 in beliebiger Weise bezüglich den anderen Reibern einzustellen und entsprechende
Bewegungen zu erzeugen. Dadurch ist eine sehr differenzierte Reaktion auf die unterschiedlichsten
Farbflussverteilungen entsprechend dem Sujet möglich.
[Bezugszeichenliste]
[0020]
- 1
- Formzylinder
- 2
- Farbauftragwalze
- 3
- Reiberwalze
- 4
- Farbwalze
- 5
- Heberwalze
- 6
- Farbkastenwalze
- 7
- Riemenscheibe
- 8
- Umlenkrollen
- 9
- Antriebsmotor (Drehung Reiber 3)
- 10
- Zugmittel
- 11
- Reibergetriebe
- 12
- Riemenscheibe (Reibergetriebe 11)
- 13
- Zugmittel (Reibergetriebe 11)
- 14
- Antriebsmotor (Reibergetriebe 11)
- 15
- Umlenkrollen (Zugmittel 13)
- 16
- Zapfen (Reiber 3)
- 17
- Zapfen (Reiber 3)
1. Farbwerk für eine Druckmaschine, insbesondere eine Offsetdruckmaschine, mit einer
Anzahl Farbwalzen und wenigstens einer Reiberwalze, welche jeweils einen Antrieb für
die Drehbewegung und für die Verreibungsbewegung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb für die Drehbewegung an einem Ende der Reiberwalze (3) und der Antrieb
für die Verreibungsbewegung an dem gegenüberliegend anderen Ende der Reiberwalze (3)
angeordnet ist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Farbwerk mit mehreren Reiberwalzen (3) die Antriebe (7) für die Drehbewegung
auf der jeweils gleichen Seite der Reiber (3) miteinander gekoppelt sind.
3. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Farbwerk mit mehreren Reiberwalzen (3) die Reiberantriebe (11) auf jeweils
einer Seite miteinander gekoppelt sind.
4. Farbwerk nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopplung der einzelnen Antriebe (7, 11) der Reiberwalzen (3) über ein Zugmittel
(10, 13) erfolgt.
5. Farbwerk nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reiber (3) an jeweils einem Ende eine Riemenscheibe (7) aufweisen und über ein
gemeinsames Zugmittel (10) von einem Antrieb (9) getrieben werden.
6. Farbwerk nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reiberantriebe (11) jeweils eine Riemenscheibe (12) aufweisen, die über ein gemeinsames
Zugmittel (13) von einem Antrieb (14) her antreibbar sind.