[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks
und Broschüren insbesondere für Kleinauflagen gemäss dem Oberbegriff des Anspruches
1 sowie ein Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren
insbesondere für Kleinauflagen gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 10.
[0002] Bei Klebebindungen werden im Rahmen der Produktion von Broschüren vorher zusammengetragene
Lagenstapel am Rücken durch Fräsen bearbeitet, anschließend beleimt und dann in einen
Umschlag eingehängt. Dabei wird der Umschlag fest mit dem Blockrücken verklebt.
[0003] Bei bestimmten besonderen Arten von Broschüren wird der Zusammenhalt der Blätter
durch einen Fälzelstreifen, der fest mit dem Rücken verklebt und auch seitlich an
das erste und letzte Blatt des Blockes angeleimt wird, erreicht. Der Umschlag wird
nur seitlich, auf einer oder auf beiden Seiten, in der Nähe des Rückens strichartig
mit dem Block verleimt. Für eine derartige Herstellung sind verschiedenste Arten von
Vorrichtungen bekannt. Allen Lösungen gemein ist, dass zunächst ein Fälzelstreifen
und danach der Umschlag auf den Blockrücken gebracht wird.
[0004] Zur Herstellung von klebegebundenen Blocks für Hardcover muss der Block entsprechend
buchbinderischer Art vom und hinten mit einem Vorsatzblatt versehen werden. Oft wird
dabei die Rückenbearbeitung nicht vorgenommen, wenn es sich z. B. um fadengeheftete
Blocks, Fadensiegelung oder Perfobindung handelt. In jedem Fall wird der Rücken beleimt
und dann gefälzelt.
[0005] In der Buchbindeindustrie sind Vorrichtungen zur Herstellung von Klebebindungen gebräuchlich,
die alle geschilderten Arbeitgänge ausführen können. Es handelt sich jedoch in jedem
Fall um Maschinen mit aufwendigen Funktionsprinzipien, die nicht für Kleinauflagen
wirtschaftlich eingesetzt werden können.
[0006] Die Zuführung von Vorsatzblatt und Nachsatzblatt gestaltet sich bei all diesen Maschinen
immer dann sehr problematisch, wenn der Blockrücken bei der Klebebindung gefräst werden
soll. Dies hat folgende Gründe:
[0007] Die Vorsatzblätter werden üblicherweise vor dem Transportsystem der eigentlichen
Klebebindevorrichtung in den Zufuhrtransport eingeführt. Wegen des Abfräsens am Rücken
werden die Vorsatzblätter um das Fräsmaß gegenüber dem Rücken erhöht zugeführt, nahe
der Rückenfalzkante strichbeleimt und an den Block angepresst. Durch diese Vorgehensweise
werden oftmals Leimverschmutzung und schiefes Ankleben der Vorsatzblätter herbeigeführt.
[0008] Wegen der möglichen Anklebedifferenzen müssen die Vorsatzblätter um eine gewisse
Toleranz höher angesetzt werden, damit sie beim Fräsen nicht angeschnitten werden.
[0009] Damit befinden sie sich nach dem Fräsen nicht exakt auf Rückenniveau und können demzufolge
auch nicht mit Hilfe des Rückenleims intensiv mit dem Blockrücken verbunden werden.
[0010] Soll in einer Vorrichtung für die Herstellung von Blocks und Fälzelbroschuren eine
Fälzelstation vorgesehen werden, so führt das zu einer sehr langen Klebebindervorrichtung.
[0011] Bei Vorsatzanlegemöglichkeit verlängert sich der Zufuhrbereich der Klebebindevorrichtung
beträchtlich und damit die Gesamtlänge der Anlage. Das ist insbesondere im Kleinauflagenbereich
gänzlich unakzeptabel.
[0012] Ein weiterer Schwachpunkt bekannter Vorrichtungen der genannten Art ist generell
auch die Auslagevorrichtung insbesondere bei Kompaktklebebindeanlagen, weil die frisch
rückenbeleimten Blocks oft aus dem Transportsystem heraus auf eine Rutsche fallen,
mit der sie von der senkrechten in die waagerechte Lage gebracht werden. Bei anderen
Ausführungen werden sie auf einen Längstransport abgesetzt, auf dem sie wendelförmig
in die waagerechte Lage transportiert werden. Die frischen Blocks werden dabei diagonal
verzogen und der Rückenleim entsprechend beansprucht.
[0013] Zur Vermeidung der Qualitätsnachteile bei den Produkten wird bei langsam laufenden
Klebebindevorrichtungen darum oft eine Querstapelauslagevorrichtung verwendet, bei
der die Blocks rechtwinklig zur Transportrichtung ausgeschoben werden, so dass sie
auf dem Rücken stehend aneinander gestapelt sind. Diese Auslage erlaubt aber keine
Inline-Kopplung mit einer folgenden Maschine oder Trockenstrecke.
[0014] Ein weiteres Problem der Klebebinderauslagevorrichtung bei Verarbeitung von Broschüren
und insbesondere Broschüren mit eingeschlagenen Klappen am Umschlag ist die Freigabe
aus dem Klammersystem nach dem Andrücken des Umschlages, weil die öffnende Klammer
die seitliche Verklebung des Umschlages mit dem Block wieder aufreisst und beim Wiederanklappen
ein Verschieben der äußeren Blätter bei gefrästen Blocks erfolgt
[0015] Bei einer anderen Ausführung wird das Öffnen der Verklebung durch Übergabe des Blocks
in Klammerwagen verhindert, die seitlich im Bereich der Seitenleimung den Block zusammenhalten.
Dabei entstehen jedoch oft Knicke im Umschlag dicht am Rücken, wenn es sich um dickeres
Umschlagmaterial handelt.
[0016] Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend von geschilderten Stand der Technik die
Aufgabe zu Grunde, eine qualitativ bessere und wirtschaftlichere Verarbeitung von
[0017] Festbänden, Broschüren und Fälzelbroschüren insbesondere bei kleineren Auflagengrössenr
zu ermöglichen.
[0018] Diese Aufgabe wird bezüglich der Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1 und bezüglich des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
10 gelöst, wobei besonere Weiterbildungen der Erfindung sich aus den Merkmalen der
auf die genannten Ansprüche rückbezogenen Unteransprüche ergeben.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ein linear angeordnetes System mit einem schrittweise
vorwärts gehendem Blocktransport durch eine hin- und hergehende Transportvorrichtung.
Zwei gegenüberliegende, zur Transportvorrichtung gehörende Klemmschienen, die in geeigneter
Weise geführt sind, klemmen dabei durch eine öffnende und schließende Bewegung die
zu transportierenden Blöcke bzw Papierlagenstapel.
[0020] Die einzelnen Blöcke werden dabei in mindestens zwei Schritten durch die Bearbeitungsstationen
der Vorrichtung transportiert, wobei immer ein bestimmter Bereich der Klemmschienen
der entsprechenden Bearbeitungsstation zugeordnet ist und deshalb in seiner Formgebung
angepasst werden kann. Während des Rücklaufs der Klemmschienen werden die Blöcke erfindungsgemäß
durch eine zusätzliche Haltevorrichtung in der erreichten Position gehalten. So entstehen
mindestens zwei Bewegungsphasen und mindestens zwei Stillstandsphasen während des
Transports eines Blockes.
[0021] Sowohl in den Bewegungsphasen wie auch in den Stillstandsphasen erfolgen Bearbeitungsvorgänge
am Block
[0022] Die automatisch zugeführten oder von Hand direkt eingelegten Blocks werden in der
Einfuhrposition durch die Klemmschienen geklammert, im ersten Schritt über die Rückenbearbeitung
transportiert bis in die erste Stillstandsposition, in der das Anlegen der Vorsatzblätter,
gegebenenfalls die Zuführung von Fälzelstreifen und das
[0023] Rückenbeleimen erfolgen, während die Klemmschienen wieder in Ihre Ausgangsposition
zurücklaufen.
[0024] Der Bereich der Klemmschienen, der den Block für den ersten Schritt klammert, kann
für den Transport über das Fräswerk so gestaltet werden, dass der Block nur einen
geringen Aushang hat. Dadurch wird eine optimal gerade Fräsoberfläche erreicht. Für
die Seitenbeleimung und das Andrücken von Fälzelstreifen und Umschlag stört der geringe
Aushang nicht, wie er es bei üblichen Klebebindevorrichtungen tun würde, weil der
so ausgebildete Teil der Klemmschienen während dieser Bearbeitungsvorgänge nicht im
Eingriff ist.
[0025] In der ersten Stillstandsposition wird der Block von einer Haltevorrichtung gehalten,
während die eigentliche Blocktransportvorrichtung wieder in ihre Ausgangslage zurückläuft.
Diese Haltevorrichtung ist von der Gestaltung auf die in dieser Position stattfindenden
Arbeitsgänge abgestimmt.
[0026] Die Vorsatzblätter werden erfindungsgemäss erst an dieser Stelle in an sich bekannter
Weise durch Rotationsanleger zugeführt, nachdem der Blockrücken bereits abgefräst
ist. Sie werden dabei durch eine Anschlagplatte unter dem Blockrücken genau bündig
zum Blockrücken ausgerichtet.
[0027] Fehlpositionierung, Auffräsen des Vorsatzblattes und die strichförmige Hilfsbeleimung
sind auf diese Weise ausgeschlossen. Die Vorsatzblätter werden vollständig in den
Rückenleim eingebunden. Es wird dadurch eine bessere Qualität mit einem vereinfachten
Verfahren erreicht
[0028] Die Beleimung des Rückens erfolgt durch eine unter dem Rücken quer zur Transportrichtung
des Blocks um einen Beleimhub vor und zurück bewegte Leimwalze. Die Leimauftragsstärke
wird dabei durch einen Schaber bestimmt. Beim Rückhub wird das Leimbecken etwas abgesenkt,
um den Kontakt der Leimwalze mit dem inzwischen eventuell mit einem Fälzelstreifen
versehenen Blockrücken zu vermeiden. Dabei lüftet der Schaber, der die Leimauftragsstärke
bestimmt. Durch die rückwärtsdrehende Leimwalze werden Leimverschmutzungen am Schaber
weggespült.
[0029] An- und Absetzen des Leimfilms an Kopf und Fuß der Blocks kann dabei durch einfache
Schaber auf der Leimwalze erreicht werden. Die Leimgrenze auf dem Blockrücken kann
dabei viel exakter gestaltet werden als bei Beleimung in Transportrichtung mit taktmäßig
gesteuerten Schabern, wie dies im Stand der Technik bekannt ist. Die relativ langsame
Bewegung der Leimwalze vermeidet den Aufbau von undefiniertem Staudruck, der zu Leimeinläufen
im Block führen kann.
[0030] Verschmutzungen am Leimschaber, die eine schmale leimfreie Spur auf der Leimwalze
erzeugen, führen nicht wie bei Längsbeleimung zum Nichtverkleben von Blättern und
zur Unterbrechung des Rückenleims in Beanspruchungsrichtung.
[0031] Für Beleimung mit Schmelzklebern kann auch eine Doppelwalze im Leimbecken angeordnet
werden, wobei jede der beiden Walzen einen unterschiedlich dicken Leimfilm aufbringen
kann.
[0032] Bei Nichtausführen des Fälzelvorgangs kann eine Zweifachbeleimung auch durch Hin-
und Rückhub der einen Leimwalze erreicht werden, indem z. B. beim Vorhub ein dünner
Leimfilm mit engen Kontakt zum Blockrücken und beim Rückhub ein dicker Leimfilm mit
größerem Abstand der Leimwalze zum Blockrücken aufgebracht wird. Die Absenkbewegung
des Leimwerks beim Rückhub wird zur Erzeugung des Abstandes der Leimwalze zum Blockrücken
begrenzt.
[0033] Das Anlegen des Fälzelstreifens ist mit dem Rückenbeleimen bewegungsmäßig gekoppelt.
Eine mit dem Leimwerk verbundene schwenkbare Saugplatte nimmt den abgelängten Fälzelstreifen
auf und drückt ihn am Ende des Beleimhubes an die Blockrückenfläche. Die Zuführung
des Fälzelmaterials erfolgt wie bei der Querfälzelung üblich. Von der Rolle kommend
wird das Bahnmaterial durch Walzen angetrieben und um einen bestimmten, der Breite
des Fälzelstreifens entsprechenden Betrag weitertransportiert, einer Querschneideeinrichtung
zugeführt und dort geschnitten. Beim Schnitt wird der abzuschneidende Fälzelstreifen
bereits von der Saugplatte fixiert.
[0034] Im nächsten Schritt wird der Block wieder durch die Klemmschienen der Transportvorrichtung
erfasst, über die Seitenbeleimung bis in die zweite Stillstandsposition transportiert
und dort in einen schrittweise drehbaren Sternausleger übergeben.
[0035] Dabei wird der Block nun durch einen anderen Bereich der Klemmschienen geklammert,
wo die Seitenbeleimung nicht behindert wird und durch entsprechende Gestaltung Platz
für den Umschlag beim Andrücken geschaffen wird.
[0036] Der Stemausleger mit sternförmig angeordneten Blockklammern übernimmt den Block für
das Andrücken des Umschlages bzw. des Fälzelstreifens.
[0037] Das Andrücken des Umschlages erfolgt in an sich bekannter Weise zunächst am Rücken
und dann an den Seiten. Die seitliche Andrückung erfolgt endgültig, wenn die Klemmschienen
im Rückhub den Andrückbereich verlassen haben und sich somit der Umschlag ohne starkes
Verbiegen an den Block anlegen kann und die seitliche Verklebung nach dem Lösen der
seitlichen Andrückschienen nicht wieder aufgerissen wird.
[0038] Durch einen Schwenkschritt des Sternauslegers wird der Block mit Umschlag aus dem
Zufuhrbereich der Transportvorrichtung herausgeschwenkt und dabei von der senkrechten
nahezu in die waagerechte Position gebracht. Der neue Block kann inzwischen zugeführt
werden. Der niedergelegte Block wird von der Ausfuhrklammer des Sternauslegers freigelassen
und auf ein Ausfuhrband gebracht, wo er Rücken voran weitertransportiert wird und
eine Inline-Kopplung mit Folgemaschinen erfolgen kann. Für Handabnahme ist die Auslagevorrichtung
in ergonomisch günstiger Höhe angeordnet.
[0039] Die geklammerte Ablage des einzelnen Blocks schont die frische Rückenbeleimung und
vermeidet Risse im Leimfilm und Deformierungen des Blocks.
[0040] Der Umschlag wird aus entgegengesetzter Richtung zugeführt, so dass sich aus Gründen
der Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit die Wege von Block und Umschlag bis zur Zusammenführposition
nicht kreuzen und überschneiden. Die Umschläge können ebenfalls in ergonomisch günstiger
Höhe angelegt werden.
[0041] Der Umschlag wird im Stillstand des einzelnen Blocks genau zur Blockposition ausgerichtet,
wodurch eine hohe Lagegenauigkeit erreicht werden kann.
[0042] Nachfolgend wird die Erfindung unter bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand
einer zweckmäßigen Ausgestaltung beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Vorsatzblattanlege-, Fälzelstreifenzuführ- und Beleimstation
und
- Fig. 4
- eine Schnitt durch Andrückstation und die Auslagevorrichtung
[0043] Der schrittweise Transport eines einzelnen Blocks erfolgt durch die Transportvorrichtung
1 mit den hin- und herlaufenden Klemmschienen 1a, der oberen Führung 1b und der unteren
Führung 1c. Der Hub in Transportrichtung wird jeweils erzeugt über Zahnstangenantriebe
2, die jeweils in eine Zahnstange 3 an den Klemmschienen 1a eingreifen.
[0044] Der Klemmhub der Klemmschienen 1a wird durch Exzenterrollen 4 erzeugt.
[0045] Die Transportbewegungen verlaufen auf beiden Seiten des Blocks absolut synchron.
Zur Anpassung an die Formatdicke wird eine der beiden seitlichen Klemmschienen 1a,
beispielsweise die rechte Seite in der Draufsicht in Transportrichtung gesehen verstellt,
was in den Darstellungen durch den Verstellweg s verdeutlicht ist.
[0046] In einfachster Ausgestaltung der Einfuhr werden die Blocks in der Einfuhrposition
A von Hand zugelegt. Das Zulegen kann bei laufendem Vorhub und Rückhub erfolgen, sobald
der vorige Block die Position verlassen hat,.
[0047] Auf dem Wege von Position A nach Position B überläuft der Block eine Bearbeitungseinheit
zur Erstellung eines geraden Blockrückens, im vorliegenden Ausführungsbeispiel die
Fräseinrichtung 34. Aus Platzspargründen sind die Bearbeitungswerkzeuge für das Fräsen,
Egalisieren und Kerben walzenförmig ausgebildet.
[0048] In der Position B wird der Block durch die Halteklammern 5 einer separaten Haltevorrichtung
übernommen, bevor die Klemmschienen 1a lüften und zurücklaufen.
[0049] Während der Transportbewegung wird ein Vorsatzblatt V durch eine Saugerleiste 6 vereinzelt
und über eine Rolle 7, die gegen eine Trommel 8 läuft, und Riemen 9 weitertransportiert,
wobei es durch eine Platte 10 geführt wird.
[0050] Zeitlich abgestimmt erreicht das Vorsatzblatt mit seinem Rücken die Höhe des Blockrückens,
wenn die Klemmschienen 1a geöffnet haben. Durch die Platte 11 wird das Vorsatzblatt
auf beiden Seiten des Blocks exakt auf Rückenhöhe positioniert und durch die Hilfsklammern
12 gehalten, die z.B. durch nicht dargestellte pneumatische Hilfsmittel betätigt werden
können.
[0051] Die Ausrichtplatte 11 gehört zur Leimstation und stellt die Abdeckung und den Schaber
eines in seiner Gesamtheit mit 13 bezeichneten Leimwerks dar. Das Leimwerk 13 mit
einer Leimwalze 14 wird entlang einer Führung 15 durch einen Antrieb 16 unter dem
Blockrücken hindurch bewegt (Hub h1), wobei die Leimwalze 14 eine synchrone Drehbewegung
macht, so dass sich Ihre Oberfläche gegen den Blockrücken abrollt und den Leim überträgt.
Die Leimfilmdicke wird durch Verschieben der Platte 11 (Schaber) eingestellt. An-
und Absetzen des Leimfilms an Kopf und Fuß kann durch Freischaben der Leimwalze an
den entsprechenden Stellen durch nicht dargestellte schmale entlang der Leimwalzenlänge
verschiebbare Schaber erreicht werden.
[0052] Zur Verarbeitung von Schmelzklebern ist das Leimbecken beheizbar.
[0053] Beim Rückhub des Leimwerkes 13 wird dieses etwas nach unten abgesenkt, damit kein
Kontakt zum inzwischen gefälzelten Rücken entsteht. ( Hub h2 ) Der Schaber 11 wird
gelüftet, wenn beim Rückhub die Leimwalze rückwärts dreht. Dabei werden automatisch
Leimverschmutzungen am Schaber weggespült.
[0054] Wird auf die Zuführung eines Fälzelstreifens verzichtet, kann die Leimwalze 14 beim
Rückhub einen weiteren z.B. dickeren Leimfilm auftragen. Die Leimfilmdicke wird dabei
vom Rücklaufschaber 11a bestimmt und die Absenkung h2 erfolgt soweit, dass der richtige
Abstand der Walze zum Blockrücken entsteht.
[0055] Am Leimbecken ist schwenkbar eine Saugplatte 17 angeordnet, die den abgelängten Fälzelstreifen
aufnimmt und am Ende des Beleimungshubes h1 an den Blockrücken andrückt.
[0056] Das Fälzelmaterial F wird von der Rolle kommend durch eine Walze 18 mit Gegenrollen
19 der Schneideinrichtung 20 mit dem Messer 20a mit Hilfe nicht dargestellter einfacher
Antriebsmittel zugeführt, wobei der Transporthub der abzuschneidenden Länge entspricht.
Die Saugplatte 17 hält den Fälzelstreifen, wenn der Schnitt erfolgt. Der rückenbeleimte,
mit Vorsatzblättern und Fälzelstreifen versehene Block wird in Position B wieder durch
die Klemmschienen 1a geklammert und in die Position C transportiert. Dabei lüftet
der Riemen 9 über eine nicht dargestellte einfache Betätigung. Dieser zweite Bereich
der Klemmschienen ist so gestaltet, dass ein größerer Aushang des Blocks auftritt,
damit während des Hubes von B nach C die Seitenbeleimung erfolgen kann. Sie erfolgt
zweckmäßigerweise durch bekannte Düsenauftragseinrichtungen 21.
[0057] In Position C wird der Block durch eine bereitstehende Klammerstation des sternförmigen
Auslegers 22 aufgenommen und durch die feststehende Klammerseite 22a und die bewegliche
Klammerseite 22b geklammert.
[0058] Der auf dem Tisch 23 bereitliegende Umschlag ist durch eine Führung 24 und nicht
dargestellte Anschläge ausgerichtet und wird von einem Andrücktisch 25 und Andrückschienen
26 an den Blockrücken gedrückt. Der Andrücktisch 25 macht dazu eine Vertikalbewegung
h3 angetrieben durch einen Zahnstangenantrieb 27.
[0059] Nachdem die Klemmschienen 1a beim Rückhub den Bereich verlassen haben, erfolgt die
seitliche Andrückung durch die Andrückschienen 26 mit dem Hub h4.
[0060] Die Andrückschienen 26 und der Andrücktisch 25 fahren wieder zurück und der Block
wird durch Schwenkung des Sternauslegers 22 um eine Teilung α um die Drehachse 22c
in eine leicht gegen die Waagerechte geneigte Position gebracht. Zur Erreichung des
gewünschten Neigungswinkels erhält der Sternausleger eine Fünffachteilung. Die Klammer
22b öffnet und der Block rutscht auf der geneigten Fläche der Klammer 22a auf ein
Auslageband 28.
[0061] In einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausgestaltung kann der Block auch aus
der Klammer 22 auf das Band 28 geschoben werden. In diesem Fall erhält der Stemausleger
eine Vierfachteilung und die Auslagerichtung ist dann genau waagerecht.
[0062] Die Umschläge werden in einem Anleger 29 angelegt, durch Sauger 30 vereinzelt, in
an sich bekannter Weise Rillrollen 31 zugeführt und weitertransportiert in die Position
C. wo eine Ausrichtung des Umschlages erfolgt.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren insbesondere
für Kleinauflagen mit einer mit Klemmschienen zur Festlegung der Blocks bzw. Broschüren
versehenen Transportvorrichtung für den Durchlauf der zu bindenden Blocks bzw. Papierlagenstapel
durch die Vorrichtung, einer Bearbeitungseinheit zur Erstellung eines geraden Blockrückens,
einer Leimstation zum Leimauftrag auf den Block- bzw. Papierstapelrücken und einer
Auslagevorrichtung zur Ausgabe der fertig verleimten Blocks bzw. Papierlagenstapels,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (1a, 1b, 1c) eine separate Halteeinrichtung zur Festlegung
des in der Leimstation in Bearbeitung befindlichen Blocks bzw Papierlagenstapels während
des Rücklaufes der Klemmschienen in die Aufnahmeposition für einen neuen Block bzw.
Papierlagenstapel aufweist.
2. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung mindestens zwei die Block- bzw. Papierlagenstapelflachseiten
in ihrem dem bearbeiteten Blockrücken abgewandten oberen Bereich klemmenden Halteklammern
(5) aufweist.
3. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Transportrichtung der Blocks bzw. Papierlagenstapel gesehen an die Bearbeitungseinheit
zur Erstellung des geraden Blockrückens anschließend eine Zuführeinheit für Vorsatzblätter
zur Anlage an die Vorder- und Rückseite des Blocks bzw. Papierlagenstapels angeordnet
ist, wobei die Zufüreinheit die Vorsatzblätter bündig zur Rückenkante des Blocks bzw.
Papierlagenstapels ausrichtet.
4. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimstation ein quer zur Transportrichtung bewegbares Leimwerk (13) mit mindestens
einer Leimwalze (14) aufweist, wobei die Leimwalze (14) durch die Querbewegung des
Leimwerkes (13) angetrieben wird, so dass sie am Blockrücken abwälzt, und wobei die
Leimdicke insgesamt durch die Einstellung eines über die ganze Länge der Walze reichenden
Schabers (11) festlegbar ist.
5. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimwalze (13) auf Ihrer Länge verstellbar zwei Schaber aufweist, die die Walzenoberfläche
an den Stellen für Kopf und Fuß des Blocks freischaben.
6. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Leimstation eine Züführstation für Fälzelstreifen mit einer Schneideinrichtung
(20) und einem Saugtisch (17) zugeordnet ist, an der die Fälzelstreifen auf Länge
geschnitten und anschließend dem Saugtisch (17) zugeführt werden, der nach dem Beleimungsvorgang
unter den Blockrücken in Position gebracht wird und durch eine Hubbewegung den Fälzelstreifen
an den beleimten Blockrücken drückt.
7. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslagevorrichtung einen Ausleger (22) mit sternförmig angeordneten Klammerstationen
(22a, 22b) aufweist, die den Block aus dem Längstransport übernehmen und nach erfolgtem
Andrücken von Umschlag oder Fälzelstreifen geklammert niederlegen.
8. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmschienen (1a) der Transportvorrichtung (1a, 1b, 1c) mindestens zwei in Transportrichtung
hintereinander angeordnete Bereiche unterschiedlicher Gestaltung aufweisen, wobei
die Bereiche einen den unterschiedlichen Gegebenheiten der Bearbeitungsstationen angepassten
Aushang aufweisen.
9. Vorrichtung zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungseinheit zur Erstellung eines geraden Blockrückens als Frässtation
(34) ausgebildet ist, wobei die Fräsbearbeitung mit walzenförmigen Werkzeugen erfolgt.
10. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren insbesondere
für Kleinauflagen mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1, bei dem die Blocks und Broschüren
mittels einer mit Klemmschienen zur Festlegung der Blocks bzw. Broschüren versehenen
Transportvorrichtung durch die Vorrichtung geführt werden, wobei zunächst in einer
Bearbeitungseinheit ein gerader Blockrücken hergestellt wird, anschließend an einer
Leimstation auf den Block- bzw. Papierstapelrücken ein Leimauftrag erfolgt und nach
Fertigstellung der Verleimung durch eine Auslagevorrichtung die fertig verleimten
Blocks bzw. Papierlagenstapel ausgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport durch die Vorrichtung in mindestens zwei Schritten durch eine in Transportrichtung
gesehen Vor- und Zurückbewegung der die Blocks seitlich links und rechts klemmenden
Klemmschienen (1a) erfolgt, die Blocks während des Transportrückhubes der Klemmschienen
(1a) von einer separaten Halteeinrichtung (5) übernommen werden und dabei eine Transportstillstandsphase
durchlaufen, in der der Beleimvorgang des Buchrückens erfolgt und dass sowohl in der
Bewegung wie auch im Stillstand des Transports Bearbeitungsvorgänge am Block durchgeführt
werden.
11. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
10 dadurch gekennzeichnet, dass das Anlegen von Vorsatzblättern an den die Vorder- und Rückseite des Blocks nach
der Herstellung des geraden Blockrückens erfolgt, wobei die Rückenkante der Vorsatzblätter
vollständig bündig zur Rückenkante des Blocks ausgerichtet wird.
12. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenbeleimung des Blocks quer zur Transportrichtung durch ein quer zur Transportrichtung
bewegbares Leimwerk (13) mit mindestens einer Leimwalze (14) erfolgt, wobei die Leimwalze
(14) durch die Querbewegung des Leimwerkes (13) angetrieben wird, so dass sie am Blockrücken
abwälzt, und dass die Leimdicke insgesamt durch die Einstellung eines über die ganze
Länge der Walze reichenden Schabers (11) festgelegt wird.
13. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass während des Beleimungsvorganges Fälzelstreifen auf Länge geschnitten und anschließend
einem Saugtisch (17) zugeführt werden, der mit der Beleimungsbewegung unter den Blockrücken
in Position gebracht wird und durch eine Hubbewegung den Fälzelstreifen an den beleimten
Blockrücken drückt.
14. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslage der Blocks mittels der Auslagevorrichtung durch einen Ausleger (22) mit
sternförmig angeordneten Klammern (22a, 22b) erfolgt, die den Block aus dem Längstransport
übernehmen und nach erfolgtem Andrücken von Umschlag oder Fälzelstreifen geklammert
niederlegen.
15. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umschlagzufuhr an die Blocks aus entgegengesetzter Richtung zum Blocktransport
erfolgt.
16. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine zweifache Querhubbewegung der Leimwalze (14) ein zweifacher Leimauftrag
erfolgen kann, wobei die Leimdicke von einem Hub zum Nächsten durch Verstellen des
Schabers (11) variiert werden kann.
17. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweifacher z.B. ein dünner und ein dicker Leimauftrag durch zwei in Richtung
des Beleimquerhubes hintereinander angeordnete Walzen mit unterschiedlicher Schabereinstellung
vorgenommen wird.
18. Verfahren zur Herstellung von Klebebindungen von Blocks und Broschüren nach einem
der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass bei Betrieb der Vorrichtung ohne Zuführung von Fälzelstreifen beim Beleimungsvorhub
und Beleimungsrückhub ein zweifacher in der Dicke unterschiedlicher Leimauftrag aufgebracht
werden kann, wobei die Leimfilmdicke durch einen Vorlaufschaber und einen Rücklaufschaber
bestimmt wird und das Absenken des Leimwerks beim Rückhub der Leimauftragsstärke angepasst
wird.