[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Ordners mit einem steifen
Ordnerrücken und daran über Biegescharniere beidseitig anschließende, steife Ordnerdeckel,
wobei Ordnerrücken und Ordnerdeckel von Metallplatten gebildet sind, die zur Ausbildung
von Scharnierbereichen beabstandet sind, welche zur Ausbildung der Biegescharniere
von einer biegsamen Kunststoffolie überbrückt werden, die mit den angrenzenden Metallplatten
flächig verbunden ist. Die Erfindung betrifft ferner einen Ordner, der mit diesem
Verfahren herstellbar ist.
[0002] Ordner für das Abheften von Schriftstücken bestehen im wesentlichen aus einem meist
steifen Ordnerrücken und daran über Biegescharniere beidseitig anschließende, steife
Ordnerdeckel. Gewöhnlich sind solche Ordner aus Pappe- oder Kartonmaterial hergestellt,
das mit Papier oder Kunststoffolie beschichtet ist. In neuerer Zeit sind Ordner bekannt
geworden, die aus einem Sandwichmaterial gefertigt werden, wie es beispielsweise aus
der DE-A 30 05 407, EP-A-0 184 549 und EP-B-0 598 428 bekannt ist. Das Sandwichmaterial
hat eine thermoplastischen Kernlage, vorzugsweise aus Polypropylen, die beidseitig
mit Metallplatten kaschiert ist, wobei vorzugsweise Aluminium zum Einsatz kommt. Solche
Ordner haben eine hohe Steifigkeit und Haltbarkeit und zeichnen sich zudem durch ein
ansprechendes, vornehmes Aussehen aus.
[0003] Die Herstellung solcher Ordner geschieht in der Weise, daß zunächst ein passender
Zuschnitt aus einer größeren Sandwichplatte ausgestanzt und daß zur Bildung der Biegescharniere
anschließend die Metallschichten in den Scharnierbereichen beidseitig weggefräst werden,
so daß in den Scharnierbereichen nur noch die Kunststoffkernlage übrig bleibt. Da
der Kunststoff biegsam ist, können die Ordnerdeckel gegenüber dem Ordnerrücken um
die so gebildeten Biegescharniere verschwenkt werden. Bei Verwendung von insbesondere
Polypropylen bleibt die Biegsamkeit ohne erhebliche Materialermüdung auf lange Zeit
erhalten.
[0004] Von Nachteil ist, daß das Sandwichmaterial teuer ist. Hinzu kommt, daß die Herstellung
wegen des Fräsvorgangs zwecks Ausbildung der Biegescharniere aufwendig ist. Außerdem
sind die ästhetischen Möglichkeiten begrenzt.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
Ordners der eingangs genannten Art so auszubilden, das eine wesentlich preisgünstigere
Herstellung erlaubt. Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen Ordner bereitzustellen,
der nach diesem Verfahren herstellbar ist.
[0006] Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Metallplatten jeweils
für Orderrücken und Ordnerdekkel zugeschnitten und dann mit der Kernlage so verbunden
werden, daß Abstände zwischen den Metallplatten der Ordnerdeckel einerseits und der
des Orderrückens andererseits zwecks Bildung der Scharnierbereiche freibleiben. Grundgedanke
der Erfindung ist es also, den Ordner nicht aus einem vorgefertigten Sandwichmaterial
herzustellen, sondern die Kernlage mit vorher schon zugeschnittenen Metallplatten
in einer für die Ordnerdeckel und den Orderrücken geeigneten Größe unter Freilassung
der Scharnierbereiche zu verbinden. Der Aufwand für die Herstellung solcher Ordner
ist wesentlich geringer, selbst wenn hierfür zwecks Automatisierung des Herstellungsvorgangs
Maschinen eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß wesentlich größere
Freiheit bei der Gestaltung des Ordners besteht. So können für Orderrücken und Ordnerdeckel
unterschiedliche Metallplatten, zum Beispiel unterschiedlich eloxierte Aluminiumplatten,
verwendet werden. Außerdem können die Metallplatten auf einer Seite der Kernlage weggelassen
werden, wodurch Materialkosten und Gewicht eingespart werden können.
[0007] Die Verbindung der Metallplatten mit der Kernlage kann auf verschiedene Weise geschehen.
So können die Metallplatten vorgeschnitten und nebeneinander, aber beabstandet gelegt
werden und dann die Kernlage auf die Metallplatten aufgelegt werden. Hierzu können
die Metallplatten in passende, ihre Lage fixierende Vertiefungen in einer Auflage
eingelegt werden. Zur Automatisierung dieses Prozesses können die Metallplatten auf
ein umlaufendes Förderband aufgelegt und zu einer Verbindungsstation transportiert
werden, wo die Kernlage - ebenfalls fortlaufend - aufgelegt wird und Metallplatten
und Kernlage anschließend miteinander verbunden werden.
[0008] Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, die Kernlage auf einer Unterlage aufzulegen
und dann die Metallplatten auf die Kernlage aufzusetzen. Dabei kann die Kernlage als
fortlaufendes Band herangeführt, ausgeschnitten und dann mit den Metallplatten verbunden
werden.
[0009] Es besteht die Möglichkeit die Metallplatten vor ihrer Verbindung mit der Kernlage
auf die vorgesehene Größe zuzuschneiden, beispielsweise auszustanzen oder auszufräsen.
Dabei kann auch die Kernlage auf die vorgesehene Größe zugeschnitten sein. Dies macht
es jedoch schwierig, sauber ausgebildete Außenränder zu erhalten. Deshalb ist es von
Vorteil, wenn die Metallplatten und/oder die Kernlage in an ihren die Außenränder
des Ordners bildenden Rändern in Übergröße hergestellt und nach ihrer Verbindung auf
die vorgesehene Größe reduziert werden, beispielsweise durch Ausstanzen und/oder Fräsen.
Dabei kann die Kernlage auch als fortlaufendes Band in Überbreite herangeführt werden.
[0010] Als Kernlage kommen insbesondere eine biegsame Kunststoffolie und/oder mit Kunststoff
und/oder Papier kaschierte Pappe in Frage. Die Verbindung der Metallplatten mit der
Kernlage sollte über einen Klebstoff erfolgen, der auf den Metallplatten und/oder
Kunststoffplatten beispielsweise durch Aufstrich oder in Form einer Klebstoffolie
aufgebracht wird. Dabei kommen grundsätzlich alle geeigneten Klebstoffe in Frage,
beispielsweise druckempfindliche Haftkleber, Reaktionskleber, Schmelzkleber oder dergleichen.
Alternativ oder in Kombination dazu können Kernlage und Metallplatten auch formschlüssig
miteinander verbunden werden, beispielsweise durch an den Metallplatten ausgebildete
Vorsprünge, die formschlüssig in Ausnehmungen der Kernlage einfassen. Dies kann bei
der Herstellung auch zur gegenseitigen Ausrichtung der Kernlage gegenüber den Metallplatten
genutzt werden. Sofern auf beiden Seiten der Kernlage Metallplatten vorgesehen sind,
besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die Kernlage insbesondere dann, wenn sie sich
nur über die Randbereiche der Metallplatten erstreckt, zwischen den gegenüberliegenden
Metallplatten zu verklemmen.
[0011] Die zweite Aufgabe wird durch einen Ordner gelöst, bei dem die Metallplatten jeweils
nur einlagig vorliegen. Grundgedanke dieser Erfindung ist die Erkenntnis, daß es für
die Stabilität solcher Ordner nicht erforderlich ist, das an sich bekannte Sandwichmaterial
zu verwenden, sondern daß es hierfür ausreichend ist, daß die Metallplatten jeweils
nur einlagig vorliegen, und zwar vorzugsweise außenseitig. Hierdurch wird nicht nur
Gewicht, sondern auch wegen des Wegfalls der innenseitigen Metallplatten Kosten eingespart.
[0012] Um auf beiden Seiten des Ordners eine Metalloptik und damit ein besonders edles Aussehen
zu erzielen, ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Kernlage zumindest teilweise
beidseitig mit zuvor vereinzelten Metallplatten belegt ist. Um in etwa das gleiche
Gewicht wie bei dem Ordner mit nur auf einer Seite aufgebrachten Metallplatten zu
erhalten, können die Metallplatten bei beidseitiger Aufbringung entsprechend dünner
ausgebildet sein, wobei die sich jeweils gegenüberliegenden Metallplatten auch unterschiedliche
Dicke haben können. Es versteht sich, daß aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens
auch die Möglichkeit besteht, für die Außen- und Innenseiten unterschiedliche Metallplatten,
beispielsweise unterschiedlich eloxierte Aluminiumplatten, zu verwenden. Auch' können
die Metallplatten zusätzlich durch eine transparente Kunststoffschicht geschützt werden.
[0013] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Kernlage nach Art eines Sandwiches über
die gesamte Höhe und die gesamte Breite des Ordners vorzusehen. Da die Kernlage bei
dem erfindungsgemäßen Ordner nur deshalb vorhanden ist, um die Scharnierfunktion zu
erfüllen, kann sie auf das hierfür Notwendige beschränkt werden, und zwar sowohl in
der Höhe als auch in der Breite. Im letzteren Fall besteht die Kernlage lediglich
aus Kernlagenstreifen, die sich jeweils nur über die Scharnierbereiche und angrenzende
Randbereiche benachbarter Metallplatten erstrecken, also mit den Metallplatten nur
in Randbereichen überlappen. Eine Zwischenlösung besteht darin, daß die Kernlage als
ein sich über den Orderrücken, die Scharnierbereiche und die angrenzenden Randbereiche
der Metallplatten der Ordnerdeckel erstreckender Kernlagenstreifen ausgebildet ist.
[0014] Bei der Ausführungsform mit sich jeweils gegenüberliegenden Metallplatten wird der
jeweilige Kernlagenstreifen in den Randbereichen von jeweils den beiden Metallplatten
eingefaßt. In den übrigen Bereichen liegen die Metallplatten unmittelbar aneinander
an und sind dort miteinander verklebt. Das Einfassen kann in der Weise geschehen,
daß die Randbereiche gegenüberliegender Metallplatten Ausnehmungen aufweisen, in die
die Kernlagenstreifen einfassen, wobei die Ausnehmungen zweckmäßigerweise so ausgebildet
sind, daß der Kernlagenstreifen auf beiden Seiten mit den Metallplatten verbunden
ist, gegebenenfalls sogar mit Vorspannung, so daß er eingeklemmt wird. Die Ausnehmungen
sind zweckmäßigerweise als Stufen in jeweils einer der beiden gegenüberliegenden Metallplatten
ausgebildet. Es bietet sich an, daß diese Metallplatte dicker ausgebildet ist als
die andere Metallplatte. Die Stufen können eingefräst sein.
[0015] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß in den Ausnehmungen
Vorsprünge ausgebildet sind, die in den jeweiligen Kernlagenstreifen formschlüssig
einfassen, wobei der Kernlagenstreifen hierfür komplementäre Ausnehmungen aufweisen
kann. Hierdurch können Kernlagenstreifen und Metallplatte gegeneinander ausgerichtet
werden.
[0016] Normalerweise ist an der Verbindung zwischen dem Ordnerrücken und einem der Ordnerdeckel
nur ein Biegescharnier vorgesehen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit - wie an
sich bekannt -, im Ordnerrücken und/oder zwischen Ordnerrücken und wenigstens einem
der Ordnerdeckel mehrere Scharnierbereiche vorzusehen, die durch Metallstreifen getrennt
sind. Eine solche Ausbildung erlaubt es, den Ordnerrücken relativ schmal auszubilden
und trotzdem ein großes Volumen für abzuheftendes Schriftgut bereitzustellen. Dabei
besteht auch hier die Möglichkeit, die Scharnierbereiche auf jeweils einer Seite von
jeweils einem gemeinsamen, die Kunststoffolie bildenden Kunststoffstreifen zu überbrücken.
[0017] Die Metallplatten sollten zweckmäßigerweise eine Dicke von 0,3 bis 0,8 mm haben und
vorzugsweise als Aluminiumplatten ausgebildet sein. Für die Kunststoffolie reicht
eine Dicke von 0,6 bis 1,2 mm aus, wobei sie zweckmäßigerweise aus Polypropylen oder
einem Kunststoff besteht, der eine vergleichbare Biegefähigkeit hat, also entsprechend
biegsam ist und zudem vielfache Biegevorgänge aushält. Die Biegsamkeit kann noch dadurch
beeinflußt werden, daß in die Kunststoffolie in dem Scharnierbereich jeweils eine
Biegefalz in Form von beidseitigen Sicken eingeformt wird.
[0018] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ordners in der Schrägansicht;
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ordners in auseinandergeklapptem
Zustand von oben;
- Figur 3
- eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ordners in auseinandergeklapptem
Zustand von oben und
- Figur 4
- eine Teilansicht des Ordners gemäß Figur 3.
[0019] Figur 1 zeigt einen geöffneten Ordner 1 üblichen Umrisses, wobei die Abheftmechanik
für das Abheften des Schriftgutes weggelassen ist. Der Ordner 1 hat einen mittigen
Ordnerrücken 2 und jeweils daran anschließende Ordnerdeckel 3, 4.
[0020] Der Ordnerrücken 2 und die Ordnerdeckel 3, 4 erhalten ihre Steifigkeit durch sie
bildende Metallplatten 5, 6, 7 aus Aluminium. Die Metallplatten 5, 6, 7 bilden die
Außenseite des Ordners 1. Innenseitig sind die Metallplatten 5, 6, 7 mit einer sie
ganzflächig bedeckenden, durchgehenden Kunststoffolie 8 aus Polypropylen kaschiert.
[0021] Die Metallplatten 5, 6, 7 sind untereinander beabstandet und bilden dort Scharnierbereiche
9, 10 zwischen dem Ordnerrücken 2 und den Ordnerdeckeln 3, 4 aus. Diese Scharnierbereiche
9, 10 werden von der Kunststoffolie 8 überbrückt. Da die Kunststoffolie 8 biegsam
ist, entstehen dort Biegescharniere 11, 12. Im Bereich der Biegescharniere 11, 12
ist die Dicke der Kunststoffolie 8 durch beidseitiges Einformen von Sicken falzartig
reduziert.
[0022] Die Kunststoffolie 8 kann optisch beliebig ausgebildet sein, ist also vorzugsweise
eingefärbt. Sie kann auch mit Einprägungen oder auch mit einer weiteren Folie aus
Kunststoff oder Metall kaschiert sein.
[0023] Der in Figur 2 gezeigte Ordner hat ebenfalls einen mittigen Orderrücken 22 und jeweils
daran anschließenden Ordnerdeckel 23, 24, die hier nur teilweise dargestellt sind.
Die Abheftmechanik ist hier ebenfalls weggelassen. Die Ordnerdeckel 24 bestehen jeweils
aus zwei plan und bündig gegenüberliegenden, miteinander verklebten Metallplatten
25, 26 bzw. 27, 28 gleicher Größe und gleichen Umrisses. Sie haben bündig zueinanderliegende
Ränder. Die außenliegenden Metallplatten 25, 27 sind dicker ausgebildet als die innenliegenden
Metallplatten 26, 28.
[0024] In die äußeren Metallplatten 25, 27 sind in den dem Orderrücken 22 zugewandten Randbereich
stufenförmige Ausnehmungen auf der der jeweils gegenüberliegenden Metallplatte 26
bzw. 28 zugewandten Seite eingefräst. In die Ausnehmungen 29, 30 faßt ein Kunststoffolienstreifen
31 ein und ist dort mit jeweils beiden gegenüberliegenden Metallplatten 25, 26 bzw.
27, 28 verklebt. Der Kunststoffolienstreifen 31 ist hier einteilig und erstreckt sich
demgemäß über den gesamten Ordnerdeckel 23.
[0025] Im Bereich des Ordnerdeckels 23 ist der Kunststoffolienstreifen 31 beidseitig mit
Metallplatten 32, 33 kaschiert. Dabei haben die Metallplatten 32, 33 des Orderrückens
22 Abstand zu den Metallplatten 25, 26 des Ordnerdeckels 23 einerseits und den Metallplatten
27, 28 des Ordnerdeckels 24 andererseits, die lediglich von dem Kunststoffolienstreifen
31 überbrückt werden. Hierdurch werden Scharnierbereiche 34, 35 mit Biegescharnieren
36, 37 ausgebildet. Um diese Biegescharniere 36, 37 können die Ordnerdeckel 23, 24
verschwenkt werden.
[0026] Figur 3 zeigt einen Ordner 41 mit einem mittigen Orderrücken 42 und beidseitig an
diesen anschließenden Ordnerdeckeln 43, 44. Die Abheftmechanik ist hier gleichfalls
weggelassen.
[0027] Die Ordnerdeckel 43, 44 bestehen - wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2
- jeweils aus zwei gegenüberliegenden, plan und bündig aufeinanderliegenden und miteinander
verklebten Metallplatten 45, 46 bzw. 47, 48, die zu ihren äußeren Rändern hin nur
teilweise dargestellt sind. An den dem Orderrücken 42 zugewandten Randbereichen weisen
die Ordnerdeckel 43, 44 stufenförmige, sich über die gesamte Höhe erstreckende Ausnehmungen
49, 50 auf. Die Ausnehmungen 49, 50 sind ausschließlich in die jeweils außenliegende
Metallplatte 45 bzw. 47. eingefräst.
[0028] Der Ordnerrücken 42 wird ebenfalls von zwei gegenüberliegenden, plan und bündig aufeinanderliegenden
Metallplatten 51, 52 gebildet, wobei die außenliegende Metallplatte 52 die gleiche
Dicke hat wie die außenliegenden Metallplatten 45 bzw. 47 der Ordnerdeckel 43, 44.
Entsprechendes gilt für die innenliegenden Metallplatten 46 bzw. 48 bzw. 52. Deren
Dicke ist geringer als die der außenliegenden Metallplatten 45, 47, 51.
[0029] In die außenliegende Metallplatte 51 des Orderrückens 42 ist in den den Ordnerdeckeln
43, 44 zugewandten Randbereichen jeweils eine zu den Ausnehmungen 49, 50 spiegelbildliche
Ausnehmung 53, 54 stufenförmig eingeformt. Die Ausnehmungen 53, 54 erstrecken sich
ebenfalls über die gesamte Höhe des Orderrückens 42.
[0030] In die jeweils gegenüberliegenden Paare von Ausnehmungen 49, 53 bzw. 50, 54 faßt
jeweils ein Kunststoffolienstreifen 55, 56 ein. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 2 ist also kein durchgehender Kunststoffolienstreifen vorhanden, sondern
zwei voneinander getrennte Kunststoffolienstreifen 55, 56. In den Ausnehmungen 49,
50, 53, 54 sind sie beidseitig mit den angrenzenden Randbereichen der Metallplatten
45, 46, 47, 48, 51, 52 verbunden. Da die Ordnerdeckel 43, 44 vom Orderrücken 42 beabstandet
sind, werden Scharnierbereiche 57, 58 freigelassen, so daß dort Biegescharniere 59,
60 entstehen. Um diese Biegescharniere 59, 60 können die Ordnerdeckel 43, 44 gegenüber
dem Orderrücken 42 verschwenkt werden.
[0031] Figur 4 zeigt einen Ausschnitt der Metallplatte 45 des Ordnerdeckels 43 mit einem
dem Orderrücken 42 zugewandten Bereich. Die innenliegende Metallplatte 46 ist hier
weggelassen. Zu sehen ist die eingefräste Ausnehmung 49. Von ihr stehen zwei beabstandete
zylindrische Noppen 61, 62 hoch, die komplementäre Löcher in dem Kunststoffolienstreifen
55 durchfaßt. Auf diese Weise sind Metallplatte 45 und Kunststoffolienstreifen 55
auch formschlüssig miteinander verbunden. Die Noppen 61, 62 stellen zudem eine Ausrichthilfe
für die gegenseitige Ausrichtung von Metallplatte 45 und Kunststoffolienstreifen 55
bei der Montage dar. Es versteht sich, daß auch in den übrigen Ausnehmungen 50, 53,
54 entsprechende Noppen vorhanden sind, die sichern, daß Orderrücken 42 und Ordnerdeckel
43, 44 ordnungsgemäß ausgerichtet sind, d.h. mit parallelen, einander zugewandten
Stirnseiten.
1. Verfahren zur Herstellung eines Ordners (1, 21, 41) mit einem steifen Ordnerrücken
(2, 22, 42) und daran über Biegescharniere (11, 12; 36, 37; 59, 60) beidseitig anschließende,
steife Ordnerdeckel (3, 4; 23, 24; 43, 44), wobei Ordnerrücken (2, 22, 42) und Ordnerdeckel
(3, 4; 23, 24; 43, 44) von Metallplatten (5, 6, 7; 25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46,
47, 48, 51, 52) gebildet sind, die zur Ausbildung von Scharnierbereichen (9, 10; 34,
35; 57, 58) beabstandet sind, welche zur Ausbildung der Biegescharniere (11, 12; 36,
37; 59, 60) von einer biegsamen Kernlage (8; 31; 55, 56) überbrückt sind, die mit
den angrenzenden Metallplatten (5, 6, 7; 25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51,
52) flächig verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7; 25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51, 52) jeweils
für Ordnerrücken (2, 22, 42) und Ordnerdeckel (3, 4, 23, 24, 43, 44) zugeschnitten
und dann mit der Kernlage (8) so verbunden werden, daß Abstände zwischen den Metallplatten
(5, 6, 25, 26, 27, 28, 45, 46, 47, 48) der Ordnerdeckel (3, 4, 23, 24, 43, 44) einerseits
und der des Ordnerrückens (2, 22, 42) anderseits zwecks Bildung der Scharnierbereiche
(9, 10, 34, 35, 57, 58) freibleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7) und/oder die Kernlage (8) mit einem Klebstoff versehen
und dann aneinandergedrückt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7) vorgeschnitten und nebeneinander, aber beabstandet gelegt
werden und dann die Kernlage (8) auf die Metallplatten (5, 6, 7) aufgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7) in einer Auflage in passende, ihre Lage fixierende Vertiefungen
eingelegt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7) auf ein umlaufendes Förderband aufgelegt und zu einer
Verbindungsstation transportiert werden, wo die Kernlage (8) aufgelegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8) zugeschnitten auf einer Unterlage aufgelegt und dann die Metallplatten
(5, 6, 7) auf die Kernlage (8) aufgesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage als ein fortlaufendes Band herangeführt, ausgestanzt und dann mit den
Metallplatten (5, 6, 7) verbunden wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7, 25, 26, 27, 28, 32, 33, 45, 46, 47, 48, 51, 52) und/oder
die Kernlage (8, 31, 55, 56) an ihren die Außenränder des Ordners (1, 21, 41) bildenden
Rändern in Übergröße hergestellt und nach ihrer Verbindung auf die vorgesehene Größe
reduziert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8) als fortlaufendes Band in Überbreite herangeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduzierung durch Ausstanzen und/oder Fräsen bewirkt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Kernlage (8, 31, 55, 56) eine biegsame Kunststoffolie und/oder mit Kunststoff
und/oder Papier kaschierte Pappe verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8, 31, 55, 56) mit den Metallplatten (5, 6, 7, 25, 26, 28, 32, 33,
45, 46, 47, 48, 51, 52) verklebt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8, 31, 55, 56) mit den Metallplatten (5, 6, 7, 25, 26, 28, 32, 33,
45, 46, 47, 48, 51, 52) formschlüssig verbunden wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8) nur auf einer Seite mit Metallplatten (5, 6, 7) versehen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (31, 55, 56) zumindest teilweise auf beiden Seiten mit Metallplatten
(25, 26, 27, 28, 32, 33, 45, 46, 47, 48, 51, 52) verbunden wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage zwischen zwei Metallplatten verklemmt wird.
17. Ordner (1) mit einem steifen Ordnerrücken (2) und daran über Biegescharniere (11,
12) beidseitig anschließende, steife Ordnerdeckel (3, 4), wobei Ordnerrücken (2) und
Ordnerdeckel (3, 4) von Metallplatten (5, 6, 7) gebildet sind, die zur Ausbildung
von Scharnierbereichen (9, 10) beabstandet sind, welche zur Ausbildung der Biegescharniere
(11, 12) von einer biegsamen Kernlage (8) überbrückt sind, die mit den angrenzenden
Metallplatten (5, 6, 7) flächig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7) jeweils einlagig vorliegen.
18. Ordner nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7) außenseitig und die Kernlage (8) innenseitig angeordnet
sind.
19. Ordner (21, 41) mit einem steifen Ordnerrücken (22, 42) und daran über Biegescharniere
(36, 37; 59, 60) beidseitig anschließende steife Ordnerdeckel (22, 23; 42, 43), wobei
Ordnerrücken (22, 42) und Ordnerdeckel (23, 24; 43, 44) von Metallplatten (25, 26,
27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51, 52) gebildet sind, die zur Ausbildung von Scharnierbereichen
(34, 35; 57, 58) beabstandet sind, welche zur Ausbildung der Biegescharniere (36,
37; 59, 60) von einer biegsamen Kernlage (31; 55, 56) überbrückt sind, die mit den
angrenzenden Metallplatten (25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51, 52) flächig
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (31; 55, 56) zumindest teilweise beidseitig mit zuvor vereinzelten Metallplatten
(25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51, 52) belegt ist.
20. Ordner nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegenden Metallplatten (25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51,
52) unterschiedliche Dicke haben.
21. Ordner nach Anspruch 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage aus Kernlagenstreifen (59, 60) besteht, die sich jeweils nur über die
Scharnierbereiche (57, 58) und angrenzende Randbereiche benachbarter Metallplatten
(45, 46, 47, 48, 51, 52) erstrecken.
22. Ordner nach Anspruch 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kernlage als ein sich über den Ordnerrücken (22), die Scharnierbereiche
(34, 35) und angrenzende Randbereiche der Metallplatten (25, 26, 27, 28) der Ordnerdeckel
(23, 24) erstreckender Kernlagenstreifen (31) ausgebildet ist.
23. Ordner nach Anspruch 18 und 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernlagenstreifen (31; 55, 56) jeweils in den Randbereichen von jeweils zwei
Metallplatten (25, 26, 27, 28; 45, 46, 47, 48, 51, 52) eingefaßt sind.
24. Ordner nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Randbereiche gegenüberliegender Metallplatten (25, 26, 27, 28; 45, 46, 47, 48,
51, 52) Ausnehmungen (29, 30; 49, 50, 53, 54) aufweisen, in die die Kernlagenstreifen
(31; 55, 56) einfassen.
25. Ordner nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (22, 30; 49, 50, 53, 54) als Stufen in jeweils einer der beiden
gegenüberliegenden Metallplatten (25, 27; 45, 47, 51) ausgebildet sind.
26. Ordner nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ausnehmungen (49, 50, 53, 54) Vorsprünge (61, 62) ausgebildet sind, die in
die Kernlagenstreifen (31; 55, 56) formschlüssig einfassen.
27. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8; 31; 55, 56) mit den Metallplatten (5, 6, 7; 25, 26, 27, 28, 32,
33; 45, 46, 47, 48, 51, 52) verklebt ist.
28. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kernlage (8; 31; 55, 56) über die gesamte Höhe des Ordners (1, 21, 41) erstreckt.
29. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kernlage (8) über die gesamte Breite von Ordnerrücken (2) und Ordnerdeckel
(3, 4) erstreckt.
30. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß im Ordnerrücken und/oder zwischen Ordnerrücken und wenigstens einem der Ordnerdeckel
mehrere Scharnierbereiche vorhanden sind, die durch Metallstreifen getrennt sind.
31. Ordner nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierbereiche jeweils an einer Seite von jeweils einem gemeinsamen, die Kernlage
bildenden Kernlagenstreifen überbrückt sind.
32. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7; 25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51, 52) eine
Dikke von 0,3 bis 0,8 mm haben.
33. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatten (5, 6, 7; 25, 26, 27, 28, 32, 33; 45, 46, 47, 48, 51, 52) Aluminiumplatten
sind.
34. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8; 31; 55, 56) eine Dicke von 0,6 bis 1,2 mm hat.
35. Ordner nach einem der Ansprüche 16 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (8; 31; 55, 56) als biegsame Kunststoffolie und/oder als mit Kunststoff
und/oder Papier kaschierte Pappe ausgebildet ist.
36. Ordner nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie (8; 31; 55, 56) aus Polypropylen oder einem Kunststoff besteht,
der eine vergleichbare Biegefähigkeit hat.
37. Ordner nach einem der Ansprüche 17 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kernlage (8; 31; 55, 56) in den Scharnierbereichen (9, 10; 34, 35; 57, 58)
eine Biegefalz eingeformt ist.