[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Regulierung des Bades einer
Elektrolysezelle zur Herstellung von Aluminium aus in einer Kryolithschmelze gelöstem
Aluminiumoxid.
[0002] Die technische Erzeugung von Primär- oder Hüttenaluminium geschieht üblicherweise
durch eine Schmelzflusselektrolyse von Aluminiumoxid in einem im Wesentlichen aus
einer Kryolithschmelze (Na
3AlF
6) bestehenden Elektrolyten. Der Elektrolyt oder das Bad befindet sich dabei in einer
mit Kohlenstoff ausgekleideten Stahlwanne, wobei der Kohlenstoff als Kathode dient.
Über der Wanne ist eine Vielzahl von vertikal beweglichen Kohlenstoff-Anoden angebracht.
Die Elektrolyse zersetzt das Aluminiumoxid in Aluminium und Sauerstoff, so dass das
Aluminiumoxid ständig als Rohstoff in den Elektrolyten eingebracht werden muss.
[0003] Zwischen Anode und Kathode wird eine Gleichspannung von typischerweise 2-5 V angelegt.
Die spezifische elektrische Leitfähigkeit von Kryolith bei 1000 °C beträgt 2.8 ± 0.02
Ω
-1. cm
-1. Bei Zugabe von Al
2O
3 sinkt die Leitfähigkeit ab, weshalb der Al
2O
3-Gehalt in der Schmelze zweckmässigerweise möglichst niedrig, d.h. beispielsweise
kleiner als 4 Gew.%, eingestellt wird. Ungefähr 40 % der elektrischen Energie wird
infolge des elektrischen Widerstandes im Bad in Wärme umgesetzt und ermöglicht die
Aufrechterhaltung der Arbeitstemperatur des Elektrolyten. Der andere Teil der elektrischen
Energie bewirkt die eigentliche Elektrolyse, also die Abscheidung des Aluminiums an
der Kathode und des Sauerstoffs an der Anode. Da das flüssige Aluminium bei der Arbeitstemperatur
mit einer Dichte von 2.3 g/cm
3 spezifisch schwerer ist als der Kryolith mit einer Dichte von ca. 2.1 g/cm
3, sammelt sich das Aluminium am Boden der Wanne zu einem Metallbad. Der Sauerstoff
reagiert mit dem Kohlenstoff zu Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, so dass die Anode
abbrennt und nach ein paar Wochen verbraucht ist. An der Oberseite des Bades bildet
sich eine feste Kruste aus Kryolith und Tonerde, welche jeweils zum Nachdosieren der
Tonerde durchstossen werden muss.
[0004] Aufgrund der Löslichkeit des Aluminiumoxids in geschmolzenem Kryolith kann die Schmelzflusselektrolyse
des Aluminiumoxids (Tonerde) bei Zugabe von weiteren Schmelzmitteln bei Temperaturen
von etwa 940 °C bis 980 °C durchgeführt werden. Als weitere Schmelzmittel enthält
die Kryolitschmelze - neben dem Aluminiumoxid - den Schmelzpunkt erniedrigende Substanzen,
wie beispielsweise AlF
3, LiF, CaF
2 und/oder MgP
2. Dabei kann durch die Zugabe von AlF
3 die Liquiduslinie des ternären Systems Kryolith/Al
2O
3/AlF
3 mit einer quadratischen Beziehung erniedrigt werden, wobei eine Zugabe von beispielsweise
10 Gew.-% AlF
3 eine Erniedrigung der eutektischen Schmelztemperatur um etwa 25 °C bewirkt. Wegen
dieser Abhängigkeit der eutektischen Schmelztemperatur von der AlF
3-Konzentration ist das Bestreben naheliegend, mit hohen AlF
3-Konzentrationen zu arbeiten.
[0005] Die Verwendung eines Elektrolyten mit hoher AlF3-Konzentration und demzufolge tiefer
eutektischer Schmelztemperatur zeigt zudem weitere Vorteile:
- durch die tiefere Elektrolyttemperatur sind die Elektrolytkomponenten chemisch weniger
agrressiv, so dass die Lebensdauer der Elektrolysezelle verlängert wird. Zudem wird
der Anodenverbrauch erniedrigt.
- durch die tiefere Elektrolyttemperatur verringert sich die Löslichkeit von Aluminium
im Elektrolyten, was eine höhere Stromausbeute ergibt;
[0006] Durch die Zugabe von AlF
3 sinkt jedoch die spezifische elektrische Leitfähigkeit des Elektrolyten, d.h. der
elektrische Badwiderstand wird erhöht. Die spezifische elektrische Leitfähigkeit des
Elektrolyten und der Elektrodenabstand bestimmen die Zellenspannung. Da die Elektrolysezellen
mit konstanter Stromstärke gefahren werden, erhöht sich durch die Zugabe von AlF
3 somit die Elektrolyttemperatur, wobei durch die gegenüber der eutektischen Schmelztemperatur
erhöhte Elektrolyttemperatur der Wirkungsgrad der Elektrolysezelle erniedrigt und
damit die zur Herstellung von 1 kg Aluminium benötigte Energie erhöht wird.
[0007] Um den Wirkungsgrad der Elektrolysezellen zu optimieren, wird ein hoher Überschuss
von AlF
3 bevorzugt. Dieser Überschuss wird als Mol- bzw. Gewichtsverhältnis von NaF zu AlF
3 unter Einbeziehung des Kryolithen oder als prozentualer Anteil des überschüssigen,
freien AlF
3 ausgedrückt. Im Folgenden wird die zweite Variante gewählt. Üblicherweise wird heutzutage
mit einem Überschussanteil von AlF
3 von mehr als 10 Gew.-% gearbeitet.
[0008] Bei Elektrolyten mit einem AlF
3-Gehalt von 10 Gew.-% und darüber treten im Allgemeinen Schwankungen in der AlF
3-Konzentration mit einer Wellenlänge von typischerweise mehreren Tagen, beispielsweise
10 bis 30 Tagen, auf. Dabei schwankt der AlF
3-Gehalt langsam innerhalb weiter Grenzen, beispielsweise im Bereich von 6 bis 20 Gew.-%.
Mit diesen Schwankungen des AlF
3-Gehaltes sind entsprechend der oben beschriebenen Abhängigkeit auch Temperaturschwankungen,
beispielsweise im Bereich von 930 bis 990 °C, verbunden.
[0009] Demnach bewirkt ein hoher AlF
3-Gehalt im Elektrolyten im Allgemeinen eine unstabile Elektrolyttemperatur, welche
die Stromausbeute, d.h. den Wirkungsgrad, und die Lebensdauer der Elektrolysezelle
herabsetzt.
[0010] Im Weiteren ergeben sich Elektrolyttemperaturschwankungen beispielsweise infolge
einer Veränderung des Kathoden-Anoden-Abstandes wegen des unvermeidbaren Anodenverbrauches
oder aufgrund von Schwankungen der Al
2O
3-Konzentration. Solche Schwankungen dauern typischerweise einige Minuten bis einige
Stunden.
[0011] Durch Verdampfen und durch Reaktion mit in der Tonerde enthaltenem Na
2O erfolgt während der Aluminiumelektrolyse stets ein Verlust von AlF
3. Die Zugabe von AlF
3 wurde früher aufgrund von Tabellen, welche die zuzugebenden Einheiten in Abhängigkeit
der Badtemperatur und dem einzustellenden AlF
3-Gehalt auflisteten, vorgenommen. Um den effektiven Zustand der Elektrolysezelle zu
berücksichtigen und damit den Wirkungsgrad der Zellen zu verbessern, hat es sich gezeigt,
dass eine optimale Regulierung und Stabilisierung der Elektrolysezellen die periodische,
messtechnische Erfassung und Berücksichtigung der Zellenparameter bedingt.
[0012] EP-B1 0 455 590 beschreibt ein Verfahren zur Regulierung eines wenigstens bei 10
Gew.-% liegenden AlF
3-Gehaltes im Bad einer Elektrolysezelle zur Aluminiumherstellung, bei dem aufgrund
einer Analyse des Zustandes der Aluminiumelektrolysezelle mit einer Modellrechnung
die optimale Zeitverschiebung zwischen der Zugabe von AlF
3 und deren Wirkung im Elektrolyten ermittelt und die Zugabe von AlF
3 unter Vorgabe eines bestimmten AlF
3-Gehaltes in Berücksichtigung der Zeitverschiebung berechnet und dem Elektrolyten
zugegeben wird.
[0013] Gemäss der Lehre von EP-B1 0 195 142 kann die Messung des AlF
3-Gehaltes in einem stationären Zustand der Elektrolysezelle durch eine Temperaturmessung
ersetzt werden. Dabei gilt in einem Bereich von ± 10 °C um den Temperatur-Sollwert
eine im Wesentlichen lineare Beziehung zwischen AlF
3-Konzentration und Elektrolyttemperatur.
[0014] Gemäss dem Stand der Technik wird zur Regulierung des AlF
3-Überschusses im Bad einer Elektrolysezelle zur Aluminiumherstellung entweder die
AlF
3-Konzentration oder die Elektrolyttemperatur gemessen und als Verfahrensgrösse geregelt.
Die Praxis hat nun gezeigt, dass die Regelung der AlF
3-Konzentration alleine noch keinen optimalen Wirkungsgrad einer Elektrolysezelle garantiert.
[0015] Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem bekannten Stand
der Technik hinsichtlich des Wirkungsgrades verbessertes Verfahren zur automatischen
Regulierung einer Aluminiumelektrolysezelle anzugeben.
[0016] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Wirkungsgrad der Aluminiumelektrolyse
optimiert wird, indem jeweils in bestimmten Intervallen aus einer mehrere Parameter
umfassenden Serie von Messwerten der individuelle Zustand der Elektrolysezelle analysiert
und aufgrund des aktuellen Zustandes und unter Berücksichtigung der früheren Zustände
die für das weitere Elektrolyseverfahren optimale Elektrolyttemperatur und die optimale
AlF3-Überschusskonzentration durch Berechnung und entsprechende Einstellung der für
das weitere Elektrolyseverfahren benötigten Elektrolysesollspannung und AlF
3-Zufuhrrate geregelt werden.
[0017] Das erfindungsgemässe Verfahren löst somit das Problem der Kontrolle der Elektrolyttemperatur
und der AlF
3-Überschusskonzentration in einer Aluminiumeletrolysezelle, wonach die AlF
3-Konzentration im Elektrolyten einen direkten Einfluss auf die Elektrolyttemperatur
hat, und beide Verfahrensparameter die Stromausbeute und damit den Energieverbrauch
pro Kilogramm produzierten Aluminiums beinflussen.
[0018] Hinsichtlich des erfindungsgemässen Verfahrens bezieht sich der Begriffe "optimal"
auf die für eine vorgegebene Elektrolysezelle bestmögliche Elektrolyttemperatur bzw.
AlF
3-Überschusskonzentration, welche wirtschaftlich den höchstmöglichen Wirkungsgrad erbringen.
[0019] Der individuelle Zustand der Elektrolysezelle zu einem bestimmten Zeitpunkt wird
durch Analyse einer aus mehreren Parametern umfassenden Serie von Messwerten bestimmt.
Dazu zählen beispielsweise die Elektrolyt- oder Badtemperatur, die Badzusammensetzung,
die angelgte Elektrolysesollpannung, der Zeitplan für den Anodenwechsel usw. Aufgrund
dieser Messwerte für den aktuellen Zustand der Elektrolysezelle und unter Berücksichtigung
der früheren Zustände wird gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren die für die Erreichung
des gewünschten Verlaufes der Elektrolyttemperatur und der AlF
3-Überschusskonzentration erforderliche Elektrolysesollspannung und die AlF
3-Zufuhrrate berechnet und entsprechend geregelt.
[0020] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt die automatische Regulierung der Elektrolyttemperatur
und der AlF3-Überschusskonzentration im Bad einer Elektrolysezelle zur Herstellung
von Aluminium aus in einer Kryolithschmelze gelöstem Aluminiumoxid bei gleichzeitiger
Minimierung der Schwankungen des AlF
3-Gehaltes und der Elektrolyttemperatur,
wobei die Regulierung der AlF
3-Konzentration ohne Einbezug neutralisierender Zusätze, wie beispielsweise Soda oder
Natriumfluorid, durchgeführt wird.
[0021] Die Berechnung der Zufuhrrate von AlF
3 geschieht bevorzugt dadurch, dass in vorbestimmten Intervallen
n die Elektrolyttemperatur T
n und bevorzugt zusätzlich der prozentuale Anteil C
n an freiem AlF
3 im Elektrolyten gemessen werden, und bei normal arbeitender Zelle eine AlF
3-Zufuhrrate A
n+1 für das Intervall
n+1 gemäss den nachfolgenden Verfahrensschritten berechnet und die entsprechende Menge
an AlF
3 dem Elektrolyten während dem Intervall
n+1 portionenweise oder kontinuierlich zugegeben wird:
a) Berechnung einer Standardzugabe F0(t) in Funktion des Elektrolysenzellenalters t und des Nennstromes IN, wobei F0(t) den mittleren AlF3-Bedarf pro Zeiteinheit für die im stationären Zustand bei einer vorgegebenen Elektrolyt-Solltemperatur
Tsoll arbeitende Elektrolysezelle bezeichnet;
b) Sofern ein Cn-Wert gemessen und der gemessene Cn-Wert innerhalb vorbestimmter Grenzwerte liegt, Berechnung einer ersten Korrektur
Fn aufgrund der Abweichungen von Tn und Cn von entsprechenden, vorgegebenen Sollwerten Tsoll und Csoll gemäss der Massgabe:

wobei kT und kC für die verwendete Elektrolysezelle charakteristische, vorbestimmte Parameter bezeichnen;
und sofern kein innerhalb vorgegebener Grenzwerte liegender Cn-Wert verfügbar ist, Berechnung einer ersten Korrektur Fn aufgrund der Abweichung von Tn vom vorgegebenen Sollwert Tsoll gemäss der Massgabe:

wobei kL ein für die verwendete Elektrolysezelle charakteristischer, vorbestimmter Parameter
bezeichnet;
c) Ermittlung der während dem Intervall n und dem Intervall n-1 gemessenen, mittleren
Elektrolysespannung UM;
d) Ermittlung der mittleren, während dem Intervall n und dem Intervall n-1 täglich
zugegebenen AlF3-Menge;
e) Für den Fall, dass
(i) die gemäss c) ermittelte, mittlere Elektrolysespannung UM um nicht mehr als einen vorgegebenen Wert ΔU von einer Standardspannung Us abweicht,
und
(ii) die gemäss d) ermittelte, mittlere tägliche Zugabe von AlF3 geringer als ein vorgegebener Wert Cm ist, Berechnung einer zweiten Korrektur FTrend gemäss der nachfolgenden Massgabe:

wobei Δt die Zeitspanne zwischen der Messung n und der Messung n-1 in Tagen und
kTrend einen für die verwendete Elektrolysezelle charakteristischen, vorbestimmten Parameter
bezeichnen; und
falls die Bedingungen (i) und (ii) nicht erfüllt sind, FTrend = 0 gilt;
f) Berechnung einer neuen, für das während dem darauf folgenden Intervall n+1 gültige
AlF3-Zufuhrrate An+1 gemäss der nachfolgenden Massgabe:

g) Falls An+1 kleiner oder gleich einem vorgegebenem, oberen Grenzwert Ao und grösser oder gleich
einem vorgegebenem, unteren Grenzwert AU ist, und der während dem Intervall n gemessene Wert Cn kleiner als ein vorgegebener Maximalwert Cmax ist, Zufuhr von AlF3 gemäss dem Wert An+1 während dem nachfolgenden Intervall n+1, und falls An+1 grösser als Ao, Zufuhr von AlF3 gemäss dem oberen Grenzwert Ao, und falls An+1 kleiner als AU, oder Cn grösser oder gleich dem Wert Cmax ist, Zufuhr von AlF3 gemäss dem unteren Grenzwert AU;
h) Periodische Wiederholung der Verfahrensschritte a) bis g) bis die Elektrolyse beendet
wird.
[0022] Vorstehendes Verfahren zur Berechnung und Regulierung der AlF
3-Zufuhr gilt nur für die normal arbeitende Zelle. Demnach muss in jeder Periode n
geprüft werden, ob die Zelle normal arbeitet, d.h. ob sich die Elektrolysezelle während
der Periode n in einem innerhalb vorgegebener Parameter-Grenzwerte liegenden, normalen
Zustand befindet. Bei Feststellung eines nicht normalen Zustandes wird durch Eingriffe
eines Operators der Zustand der Elektrolysezelle solange verändert, bis ein normaler
Zustand der Elektrolysezelle erreicht ist. Erst nach Erreichen eines normalen Zustandes
wird die Berechnung und Zugabe von AlF
3 gemäss den vorbeschriebenen Verfahrensschritten a) bis h) weitergeführt.
[0023] Die Parameter
kT,
kC,
kL und
kTrend sind für eine gegebene Elektrolysezelle charakteristische Parameter, welche u.a.
von der Grösse der Zelle, der Elektrolytmenge, von der Stromstärke und von der gewünschten
Korrekturgeschwindigkeit allfälliger AlF
3- und Elektrolyttemperaturschwankungen abhängen. Die entsprechenden Parameterwerte
können durch statistische Analysen der Abhängigkeiten der Temperaturwerte T
n und der AlF
3-Überschusskonzentration von der jeweils zugeführten AlF
3-Menge und von den jeweiligen Elektrolysespannungsänderungen bestimmt werden.
[0024] Der normal arbeitende Zustand einer für das erfindungsgemässe Verfahren eingesetzten
Elektrolysezelle ist dann gegeben, wenn während einem vorgegebenen Zeitintervall Δt
die folgende Bedingungen i) bis iv) allesamt erfüllt sind:
i) während dem Zeitintervall Δt die Elektrolyttemperatur T innerhalb eines Wertebereiches
zwischen 920 °C < T < 990 °C liegt;
ii) der elektrische Badwiderstand stabil ist;
iii) die normale, d.h. kontinuierliche oder in vorbestimmten Abständen zu erfolgende
Tonerdezufuhr in die Kryolithschmelze nicht unterbrochen ist;
iv) das Zellenalter wenigstens 30 Tage, bevorzugt zwischen 30 und 150 Tagen und insbesondere
mehr als 100 Tage beträgt.
[0025] Das Zeitintervall Δt im Sinne von (i) bezeichnet zweckmässigerweise die Zeitspanne
zwischen der letzten und der vorletzten Temperaturmessung, wobei Δt vorzugsweise etwa
einen Tag dauert.
[0026] Im Rahmen der Erfindung gilt der elektrische Badwiderstand im Sinne von (ii) typischerweise
als stabil, wenn das elektrische Badwiderstandsrauschen einen Wert von 0.5 µΩ während
30 Minuten pro Tag nicht überschreitet. Dabei ist das elektrische Badwiderstandsrauschen
definiert als Differenz des während einem Zeitintervall von einer Minute gemessenen
maximalen elektrischen Badwiderstandes vom während demselben Zeitintervall gemessenen
minimalen elektrischen Badwiderstand.
[0027] Für nicht normal arbeitende Zellen, muss der Zustand der Elektrolysezelle durch Eingriffe
eines Operators solange verändert werden, bis alle Bedingungen (i) bis (iv) erfüllt
sind. Danach kann das erfindungsgemässe Verfahren wieder angewendet werden. Dabei
kann die zeitverzögerte Wirkung nach einer AlF3-Zugabe gemäss dem in EP-B1 0 455 590
beschriebene Verfahren berücksichtigt werden. Befindet sich der Elektrolyt in einem
nicht-normalen Zustand, in dem der Elektrolyt mit AlF
3 übersättigt ist, kann ein neutralisierendes Mittel, wie Soda oder NaF, zugegeben
werden. Im Weiteren kann zur Einstellung eines normalen Zustandes auch die Elektrolysespannung
angepasst werden.
[0028] Die Parameter für die tägliche Standardzugabe F
0(t) zum Ausgleich des täglichen AlF
3-Verlustes im Elektrolyten bedingen die ungefähre Kenntnis des mittleren AlF
3-Bedarfes pro Zeiteinheit bei einer stationär arbeitenden Elektrolysezelle mit einer
beim Sollwert T
soll liegenden Elektrolyttemperatur und können durch Vorversuche oder durch die bekannten,
tägi lichen Zugaben von AlF
3 während des vorhergehenden Elektrolyseverfahrens bestimmt werden. Die Standardzugabe
ist abhängig vom Zellenalter.
[0029] Falls die Elektrolysezelle mit konstanter Stromstärke betrieben wird, kann die Standardzugabe
F
0(t) nach folgender Massgabe berechnet werden:

[0030] Dabei bezeichnet t das Zellenalter in Tagen und τ eine vorbetimmte Zeitkonstante,
deren Wert zwischen 150 und 350 Tage liegt. k
a und k
b bezeichnen Konstante, deren Wert vom Nennstrom, der geometrischen Abmessungen der
Elektrolysezelle und der Kathode sowie vom Natriumfluorid- und Soda (Na
2CO
3) -Gehalt des Aluminiumoxids abhängen. Beispielhaft beträgt die Konstante k
a für eine Elelektrolysezelle mit einem Nennstrom von 130 KA zwischen 13 und 17 kg
AlF
3/Tag, wobei der entsprechende Wert für die Konstante k
b typischerweise zwischen 20 und 25 kg AlF
3/Tag liegt.
[0031] Der Nennstrom bezeichnet die höchste, dauerhaft mögliche Stromstärke der Elektrolysezelle.
[0032] Die Elektrolyt-Solltemperatur T
soll bzw. der Sollwert des AlF
3-Gehaltes C
soll wird aufgrund von Erfahrungswerten oder durch Ermittlung eines optimalen Wertes aufgrund
von Vorversuchen vorgegeben. Durch die Vorgabe der Solltemperatur wird auch der Sollwert
des AlF
3-Gehaltes C
soll eindeutig vorbestimmt. Umgekehrt wird bei Vorgabe des Sollwertes C
soll auch die Solltemperatur T
soll eindeutig vorgegeben. Demnach richtet sich die Vorgabe für den AlF
3-Sollwert C
soll nach der als optimal erachteten Elektrolyt-Solltemperatur T
soll. Diese kann beispielsweise mit etwa 12 Gew.-% AlF
3 erhalten werden. Die Solltemperatur kann während dem Verfahren aufgrund von Änderungen
der Elektrolyseparameter an sich neu vorgegeben werden. Üblicherweise wird jedoch
eine konstante Solltemperatur T
soll während der ganzen Lebensdauer einer Elektrolysezelle bevorzugt.
[0033] Die Solltemperatur T
soll beträgt bevorzugt wenigstens 950 °C und höchstens 975 °C. Ganz bevorzugt liegt T
soll im Bereich 960 ± 3 °C.
[0034] Der Sollwert C
soll des prozentualen Anteils an freiem AlF
3 im Elektrolyten beträgt bevorzugt wenigstens 10 Gew.-% und höchstens 13 Gew.-%. Ganz
bevorzugt liegt C
soll bei 12 ± 0.2 Gew.-%.
[0035] Die aktuelle Elektrolyttemperatur T
n während der Periode n kann auf verschiedene Weise und an verschiedenen Orten der
Elektrolysezelle bestimmt werden. Prinzipiell kann die Elektrolyttemperatur durch
direkte Temperaturmessung im Elektrolyten bestimmt werden. Wegen der kurzzeitigen
Schwankungen wird jedoch eine Temperaturmessung in der Wanne, insbesondere in den
Seitenwänden der Elektrolysezelle, oder im flüssigen Aluminium am Wannenboden bevorzugt.
Üblicherweise geschieht die Stromzufuhr zur Kathode mittels in die mit Kohlenstoff
ausgekleidete Stahlwanne eingeführte Stahlträger, so dass die Temperaturmessung besonders
bevorzugt mittels in Ausnehmungen des Stahlträgers eingeführte Temperaturmessvorrichtungen
vorgenommen werden kann.
[0036] Die Messung des aktuellen T
n-Wertes kann kontinuierlich oder in vorgegeben Zeitintervallen vorgenommen werden.
Die Messung des aktuellen C
n-Wertes geschieht zweckmässigerweise in vorgegebenen Zeitintervallen. Die Messung
in vorgegebenen Zeitintervallen wird für die Bestimmung beider Werte, d.h. für die
T
n- und C
n-Werte, bevorzugt, wobei im Allgemeinen ein Intervall von 24 Stunden für die stabile
Prozessführung ausreichend ist.
[0037] In einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens erfolgt die Messung
der C
n- und T
n-Werte simultan.
[0038] Die zur Berechnung von F
n benötigte Konstante
kT liegt im Bereich von 0.4 bis 1.3 kg AlF
3/°C und insbesondere bei 0.73 ± 0.02 kg AlF
3/°C. Die ebenfalls zur Berechnung von F
n benötigte Konstante
kC liegt im Wertebereich von 2.5 bis 7.0 kg AlF
3/°C und insbesondere bei 4.4 ± 0.1 kg AlF
3/°C. Die im Falle des Fehlens eines innerhalb gewisser, vorgegebener Grenzen liegenden
C
n-Wertes zur Berechnung von F
n benötigte Konstante
kL liegt im Bereich von 0.9 bis 2.5 kg AlF
3/°C und insbesondere bei 1.46 ± 0.04 kg AlF
3/°C.
[0039] Die für die Bedingung (i) zur Berechnung von F
Trend genannte Abweichung ΔU liegt bevorzugt zwischen 0 und 0.2 V und insbesondere im Bereich
100 ± 5 mV. Die Standardspannung U
s ist vorbestimmt und kann dem Wert der Elektrolyse-Sollspannung entsprechen.
[0040] In einer weiteren bevorzugten Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens, wird
für die Berechnung einer zweiten Korrektur F
Trend gemäss Verfahrensschritt (e) die folgende weitere und gegenüber den Bedingungen (i)
und (ii) zusätzliche Bedingung angefügt:
(iii) seit der vorletzten Temperaturmessung Tn-1 ist kein Soda zugegeben worden.
[0041] Der vorgegebene Maximalwert C
max für den AlF
3-Gehalt im Elektrolyten liegt bevorzugt im Bereich von 14 bis 17 Gew.-% und liegt
besonders bevorzugt bei 16 Gew.-%.
[0042] Die Zuführung des für das erfindungsgemässe Verfahren benötigten AlF
3 erfolgt beispielsweise portionenweise in bestimmten Zeitintervallen. Eine Anpassung
der AlF
3-Zufuhr kann dabei durch Anpassung der intervallweise zugeführten AlF
3-Menge und/oder durch Veränderung des Zeitintervalls geschehen. Die Zufuhr von AlF
3 kann auch kontinuierlich mittels einer Dosiervorrichtung, vorzugsweise mittels einer
programmgesteuerten Dosiervorrichtung, erfolgen.
[0043] Üblicherweise reicht zur Durchführung einer stabilen Elektrolyse die Messung der
T
n- und C
n-Werte in Abständen von mehreren Stunden aus. Im Allgemeinen genügt eine tägliche
Messung der T
n- und C
n-Werte und eine entsprechende Anpassung der AlF
3-Zufuhrrate.
[0044] Beispielhaft für eine Elektrolysezelle mit einem Nennstrom von 130 kA liegt der obere
Grenzwert A
o für die AlF
3-Zufuhrrate A
n+1 im Bereich von 20 bis 60 kg AlF
3/Tag, bevorzugt zwischen 30 und 35 kg AlF
3/Tag und insbesondere im Bereich 33 ± 1 kg AlF
3/Tag. Ebenfalls beispielhaft für eine Elektrolysezelle mit einem Nennstrom von 130
kA liegt der untere Grenzwert A
U für die AlF
3-Zufuhrrate A
n+1 im Bereich von 0 bis 20 kg AlF
3/Tag, bevorzugt 0 bis 7 kg AlF
3/Tag und insbesondere im Bereich 3 ± 0.5 kg AlF
3/Tag.
[0045] Die Berechnung und Einstellung der Elektrolysesollspannung geschieht bevorzugt dadurch,
dass in vorbestimmten Intervallen k die Elektrolyttemperatur T
k gemessen wird, und bei normal arbeitender Zelle die Elektrolysesollspannung U für
das nachfolgende Intervall k+1 gemäss der folgenden Massgabe eingestellt wird:
- falls Tk kleiner als ein vorgegebener unterer Temperaturgrenzwert TU ist, wird während der nachfolgenden Zeitspanne ΔtU,1 die Elektrolysesollspannung U um einen vorgegebenen Spannungserhöhungswert ΔUE erhöht;
- falls Tk grösser oder gleich dem vorgegebenen unteren Temperaturgrenzwert TU und kleiner als ein vorgegebener mittlerer Temperaturgrenzwert TM ist, wird während der nachfolgenden Zeitspanne ΔtU,2 die Elektrolysesollspannung U um einen vorgegebenen Spannungserhöhungswert ΔUE erhöht;
- falls Tk grösser als ein vorgegebener oberer Temperaturgrenzwert To ist, wird während der
nachfolgenden Zeitspanne ΔtU,1 die Elektrolysesollspannung U um einen vorgegebenen Spannungsabsenkungswert ΔUA verringert.
[0046] Die Temperaturgrenzwerte T
u, T
M und To sowie die Spannungserhöhungs- und Spannungsabsenkungswerte ΔU
E bzw. ΔU
A werden aufgrund der Eigenschaften der Elektrolysezelle, wie beispielsweise Grösse
der Zelle, Elektrolytmenge, Nennstrom und von der gewünschten Korrekturgeschwindigkeit
allfälliger AlF
3- und Elektrolyttemperaturschwankungen, vorgegeben.
[0047] Der untere Temperaturgrenzwert T
U liegt bevorzugt im Temperaturbereich von 945 bis 954 °C und insbesondere bei 950
± 0.5 °C. Der mittlere Temperaturgrenzwert T
M liegt bevorzugt im Temperaturbereich von 955 bis 964 °C und insbesondere bei 955
± 0.5 °C. Der obere Temperaturgrenzwert To liegt bevorzugt im Temperaturbereich von
965 bis 985 °C und insbesondere bei 975 ± 0.5 °C.
[0048] Der Spannungserhöhungswert ΔU
E liegt zweckmässigerweise im Bereich von 0 bis 170 mV und bevorzugt bei 120 ± 2 mV.
Der Spannungsabsenkungswert ΔU
A liegt zweckmässigerweise im Bereich von 0 bis 80 mV und bevorzugt bei 60 ± 2 mV liegt.
[0049] Die Zeitintervalle Δt
U,1 und Δt
U,2 werden aufgrund der Eigenschaften der Elektrolysezelle vorgegeben. Die Zeitspanne
Δt
U,1 liegt bevorzugt zwischen 35 und 50 Stunden und beträgt ganz bevorzugt 40 Stunden.
Die Zeitspanne Δt
U,2 liegt bevorzugt zwischen 15 und 25 Stunden und beträgt ganz bevorzugt 20 Stunden.
[0050] Die Zeitintervalle n und k, d.h. das Zeitintervall für die Bestimmung der AlF
3-Zufuhrrate A
n+1 und das Zeitintervall k für die Bestimmung der künftigen Elektrolysesollspannung
U, können gleich lang oder aber auch verschieden sein. Zudem können die Zeitintervalle
k der Länge Δt
k (k ist dabei eine natürliche Zahl; Δt
k beschreibt Zeitdauer in Stunden) unterschiedlich lang sein. Beispielsweise kann die
Intervalllänge Δt
k dem Wert Δt
U,1 und/oder Δt
U,2 entsprechen. Die Zeitintervalle n der Länge Δt
n (n ist dabei eine natürliche Zahl; Δt
n beschreibt Zeitdauer in Tagen) sind zweckmässigerweise, jedoch nicht zwingend, gleich
lang.
1. Verfahren zur automatischen Regulierung des Bades einer Elektrolysezelle zur Herstellung
von Aluminium aus in einer Kryolithschmelze gelöstem Aluminiumoxid,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wirkungsgrad der Aluminiumelektrolyse optimiert wird, indem jeweils in bestimmten
Intervallen aus einer mehrere Parameter umfassenden Serie von Messwerten der individuelle
Zustand der Elektrolysezelle analysiert und aufgrund des aktuellen Zustandes und unter
Berücksichtigung der früheren Zustände die für das weitere Elektrolyseverfahren optimale
Elektrolyttemperatur und die optimale AlF3-Überschusskonzentration durch Berechnung und entsprechende Einstellung der für das
weitere Elektrolyseverfahren benötigten Elektrolysesollspannung und AlF3-Zufuhrrate geregelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in vorbestimmten Intervallen
n die Elektrolyttemperatur T
n und bevorzugt zusätzlich der prozentuale Anteil C
n an freiem AlF
3 im Elektrolyten gemessen werden, und bei normal arbeitender Zelle eine AlF
3-Zufuhrrate A
n+1 für das Intervall
n+1 gemäss den nachfolgenden Verfahrensschritten berechnet und dem Elektrolyten zugegeben
wird:
a) Berechnung einer Standardzugabe F0(t) in Funktion des Elektrolysenzellenalters t und des Nennstromes I, wobei F0(t) den mittleren AlF3-Bedarf pro Zeiteinheit für die im stationären Zustand bei einer vorgegebenen Elektrolyt-Solltemperatur
Tsoll arbeitende Elektrolysezelle bezeichnet;
b) Sofern ein Cn-Wert gemessen und der gemessene Cn-Wert innerhalb vorbestimmter Grenzwerte liegt, Berechnung einer ersten Korrektur
Fn aufgrund der Abweichungen von Tn und Cn von entsprechenden, vorgegebenen Sollwerten Tsoll und Csoll gemäss der Massgabe:

wobei kT und kC für die verwendete Elektrolysezelle charakteristische, vorbestimmte Parameter bezeichnen;
und sofern kein innerhalb vorgegebener Grenzwerte liegender Cn-Wert verfügbar ist, Berechnung einer ersten Korrektur Fn aufgrund der Abweichung von Tn vom vorgegebenen Sollwert Tsoll gemäss der Massgabe:

wobei kL ein für die verwendete Elektrolysezelle charakteristischer, vorbestimmter Parameter
bezeichnet;
c) Ermittlung der während dem Intervall n und dem Intervall n-1 gemessenen, mittleren
Elektrolysespannung UM;
d) Ermittlung der mittleren, während dem Intervall n und dem Intervall n-1 täglich
zugegebenen AlF3-Menge;
e) Für den Fall, dass
(i) die gemäss c) ermittelte, mittlere Elektrolysespannung UM um nicht mehr als einen vorgegebenen Wert ΔU von einer Standardspannung Us abweicht,
und
(ii) die gemäss d) ermittelte, mittlere tägliche Zugabe von AlF3 geringer als ein vorgegebener Wert Cm ist, Berechnung einer zweiten Korrektur FTrend gemäss der nachfolgenden Massgabe:

wobei Δt die Zeitspanne zwischen der Messung n und der Messung n-1 in Tagen und kTrend einen für die verwendete Elektrolysezelle charakteristischen, vorbestimmten Parameter
bezeichnen; und falls die Bedingungen (i) und (ii) nicht erfüllt sind, FTrend = 0 gilt;
f) Berechnung einer neuen, für das während dem darauf folgenden Intervall n+1 gültige
AlF3-Zufuhrrate An+1 gemäss der nachfolgenden Massgabe:

g) Falls An+1 kleiner oder gleich einem vorgegebenem, oberen Grenzwert Ao und grösser oder gleich einem vorgegebenem, unteren Grenzwert AU ist, und der während dem Intervall n gemessene Wert Cn kleiner als ein vorgegebener Maximalwert Cmax ist, Zufuhr von AlF3 gemäss dem Wert An+1 während dem nachfolgenden Intervall n+1, und falls An+1 grösser als Ao, Zufuhr von AlF3 gemäss dem oberen Grenzwert Ao, und falls An+1 kleiner als AU, oder Cn grösser oder gleich dem Wert Cmax ist, Zufuhr von AlF3 gemäss dem unteren Grenzwert AU;
h) Periodische Wiederholung der Verfahrensschritte a) bis g) bis die Elektrolyse beendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass eine normal arbeitende Elektrolysezelle dann vorliegt, wenn während einem vorgegebenen
Zeitintervall Δt, welches vorzugsweise der Zeitspanne zwischen der letzten und der
vorletzten Temperaturmessung entspricht, die folgende Bedingungen i) bis iv) allesamt
erfüllt sind:
i) die Elektrolyttemperatur T innerhalb eines Wertebereiches zwischen 920 °C < T <
990 °C liegt;
ii) der elektrische Badwiderstand stabil ist;
iii) die normale, d.h. kontinuierliche oder in vorbestimmten Abständen zu erfolgende
Tonerdezufuhr in die Kryolithschmelze nicht unterbrochen ist;
iv) das Zellenalter wenigstens 30 Tage, bevorzugt zwischen 30 und 150 Tage und insbesondere
mehr als 100 Tage beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Bedingungen (i) und (ii) des Verfahrensschrittes (e) für die Berechnung
einer zweiten Korrektur F
Trend, welche von Null verschieden ist, zusätzlich die Bedingung
(iii) seit der vorletzten Temperaturmessung Tn-1 ist kein Soda zugegeben worden, erfüllt sein muss.
5. . Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Solltemperatur Tsoll wenigstens 950 °C und höchstens 975 °C, und bevorzugt 960 ± 3 °C beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert Csoll des prozentualen Anteils an freiem AlF3 im Elektrolyten wenigstens 10 Gew.-% und höchstens 13 Gew.-%, und bevorzugt 12 ±
0.2 Gew.-% beträgt.
7. . Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Maximalwert Cmax für den AlF3-Gehalt im Elektrolyten im Bereich 14 bis 17 Gew.-% und insbesondere bei 16 Gew.-%
liegt.
8. . Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messungen der Cn- und Tn-Werte simultan erfolgen.
9. . Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in vorbestimmten Intervallen k die Elektrolyttemperatur T
k gemessen wird, und bei normal arbeitender Zelle die Elektrolysesollspannung U für
das nachfolgende Intervall k+1 gemäss der folgenden Massgabe eingestellt wird:
- falls Tk kleiner als ein vorgegebener unterer Temperaturgrenzwert TU ist, wird während der nachfolgenden Zeitspanne ΔtU,1 die Elektrolysesollspannung U um einen vorgegebenen Spannungserhöhungswert ΔUE erhöht;
- falls Tk grösser oder gleich dem vorgegebenen unteren Temperaturgrenzwert TU und kleiner als ein vorgegebener mittlerer Temperaturgrenzwert TM ist, wird während der nachfolgenden Zeitspanne ΔtU,2 die Elektrolysesollspannung U um einen vorgegebenen Spannungserhöhungswert ΔUE erhöht;
- falls Tk grösser als ein vorgegebener oberer Temperaturgrenzwert To ist, wird während der
nachfolgenden Zeitspanne ΔtU,1 die Elektrolysesollspannung U um einen vorgegebenen Spannungsabsenkungswert ΔUA verringert.
10. . Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Temperaturgrenzwert TU im Temperaturbereich von 945 bis 954 °C und bevorzugt bei 950 ± 0.5 °C liegt, der
mittlere Temperaturgrenzwert TM im Temperaturbereich von 955 bis 964 °C und bevorzugt bei 955 ± 0.5 °C liegt, und
der obere Temperaturgrenzwert To im Temperaturbereich von 965 bis 985°C und bevorzugt
bei 975 ± 0.5 °C liegt.
11. . Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannungserhöhungswert ΔUE im Bereich von 0 bis 170 mV und insbesondere bei 120 ± 2 mV liegt, und der Spannungsabsenkungswert
ΔUA im Bereich von 0 bis 80 mV und insbesondere bei 60 ± 2 mV liegt.
12. . Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitspanne ΔtU,1 zwischen 35 und 50 Stunden gewählt wird, und bevorzugt 40 Stunden beträgt.
13. . Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitspanne ΔtU,2 zwischen 15 und 25 Stunden gewählt wird, und bevorzugt 20 Stunden beträgt.