[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebeelementanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige Schiebeelementanlagen sind beispielsweise als Schiebetüranlagen bekannt,
bei denen die Schiebetür in einer vertikalen Lage verschiebbar angeordnet ist. Selbstverständlich
ist auch eine von der vertikalen abweichende Anordnung des Schiebeelementes bei entsprechender
Lagerung des Schiebeelements möglich.
[0003] Schiebetüren sind zur Abtrennung von Räumen, als Möbelelemente und beispielsweise
auch in Duschkabinen bekannt. Bei Einsatz von transparenten Schiebeelemeriten oder
Schiebeelementen, die Glasscheiben enthalten, ist häufig erwünscht, lichttechnische
Einrichtungen oder Sensoren auf oder in dem Schiebeelement anzuordnen, wobei die Schwierigkeit
besteht, einen Stromverbraucher auf der transparenten Fläche unsichtbar mit Strom
zu versorgen, insbesondere wenn das Schiebeelement beweglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Schiebeelementanlage mit Schiebeelementen
zu schaffen, bei der auf oder in einem transparenten Teil des Schiebeelementes angeordnete
Stromverbraucher unsichtbar mit Strom versorgt werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1. Die Erfindung sieht
in vorteilhafter Weise vor, dass das Schiebeelement zumindest teilweise aus transparentem
Material besteht oder transparente Elemente aufweist und mindestens zwei transparente,
elektrisch leitende Strombahnen in dem transparenten Teil aufweist, die einen Stromverbraucher
auf oder in dem Schiebeelement unsichtbar mit Strom versorgen und dass über den mindestens
einen Schiebeelementbeschlag den transparenten Strombahnen des Schiebeelementes Strom
zuführbar ist.
[0006] Die transparenten, elektrisch leitenden Strombahnen sind aus Beschichtungen gebildet,
wie sie grundsätzlich in der europäischen Patentanmeldung EP 995 199 A beschrieben
sind. Diese Strombahnen erlauben die Übertragung einer hohen Stromstärke bis über
20 A, so dass auch im Niedervoltbetrieb Stromverbraucher mit einer ausreichenden Stromstärke
versorgt werden können. Derartige Stromverbraucher sind beispielsweise Beleuchtungs-
oder Signaleinrichtungen mit LED-Lichtdioden und/oder Sensor- und Kommunikationseinrichtungen.
[0007] Der Strom ist über mindestens einen Schiebeelementbeschlag auf das Schiebeelement
übertragbar, so dass eine Stromübertragung ohne sichtbare Stromleiter möglich ist.
[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der mindestens eine Schiebeelementbeschlag den
Strom von mindestens zwei parallel zu dem Tragelement verlaufenden Stromschienen abgreift.
[0009] Dabei kann das Tragelement selbst als Stromschiene dienen.
[0010] Das Tragelement besteht nach einer bevorzugten Ausführungsform aus einer einzigen
Tragstange, wobei der mindestens eine Schiebeelementbeschlag den Strom an zwei längslaufenden,
gegeneinander isolierten Umfangsbereichen der als Stromschiene dienenden Tragstange
abgreift. Dies hat den Vorteil, dass keine separaten Stromschienen erforderlich sind.
[0011] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Tragstange einen in eine Nut isoliert eingefügten,
stromleitenden Stab aufweist, wobei die Tragstange aus Metall die Stromschiene des
einen Pols und der isoliert eingefügte, stromleitende Stab die Stromschiene des anderen
Pols der Stromversorgung bildet. Der Strom kann dabei an einem Ende der Tragstange
angekoppelt werden.
[0012] Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Tragelement aus zwei parallel verlaufenden
Tragstangen besteht, die jeweils eine Stromschiene bilden und dass der mindestens
eine Schiebeelementbeschlag den Strom von beiden Tragstangen abgreift.
[0013] Bevorzugt sind zwei mit seitlichem Abstand voneinander angeordnete Schiebeelementbeschläge
vorgesehen, die jeweils eine Stromschiene der Stromversorgung abgreifen.
[0014] Der Schiebeelementbeschlag weist mindestens eine Laufrolle auf, die auf der mindestens
einen Tragstange abrollt.
[0015] Bei einer alternativen Lösung kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine Laufrolle
mindestens einen Pol des Stromes von der als Stromschiene dienenden Tragstange auf
den Schiebeelementbeschlag überträgt.
[0016] Vorzugsweise ist allerdings vorgesehen, dass der mindestens eine Schiebeelementbeschlag
mindestens einen Schleifkontakt zum Abgriff des Stromes von den Stromschienen aufweist.
[0017] Dabei ist der mindestens eine Schleifkontakt an einer unterhalb des Tragelementes
verlaufenden Aushebelsicherung befestigt. Von dieser Aushebelsicherung kann der Strom
dann auf das Schiebeelement übertragen werden, wobei an der oberen Stirnkante des
Schiebeelementes Kontakte oder Kabelanschlüsse abstehen, die an die elektrisch leitenden
Strombahnen angeschlossen sind.
[0018] Das Schiebeelement kann aus einer Glasscheibe oder einer Verbundglasscheibe oder
einem Schiebeelement mit einem transparenten Glaseinsatz bestehen. Im Fall einer Verbundglasscheibe
ist eine elektrisch isolierende elastische Zwischenschicht zwischen zwei Glasscheiben
vorgesehen, in die beispielsweise der Stromverbraucher eingebettet sein kann.
[0019] Der Stromverbraucher des Schiebeelementes kann beispielsweise aus einer Beleuchtungseinrichtung
bestehen, wobei die Beleuchtungseinrichtung vorzugsweise LED-Dioden aufweist.
[0020] Der Stromverbraucher kann auch aus einer Sensoreinheit bestehen, die beispielsweise
Signale zum automatischen Öffnen der Türe an eine Türsteuerung überträgt.
[0021] Das Schiebeelement besteht vorzugsweise aus einer Schiebetür, kann aber auch beispielsweise
eine Tischplatte sein.
[0022] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schiebeelementanlage mit einer Schiebetür,
- Fig. 2
- einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf einen Schiebetürbeschlag,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den linken Schiebetürbeschlag in Fig. 1 und
- Fig. 5
- einen Schnitt durch den rechten Schiebetürbeschlag in Fig. 1.
[0023] Fig. 1 zeigt eine Schiebetürenanlage mit einem Schiebeelement 2 aus transparentem
Material, das mit zwei Schiebeelementbeschlägen 6,8 an einem aus einer Tragstange
16 bestehenden Tragelement 4 seitlich verschiebbar aufgehängt ist. Das Schiebeelement
kann alternativ auch nur teilweise aus transparentem Material bestehen.
[0024] Die Tragstange 16 ist horizontal mit Wandhalterungen 30 an einer Wand befestigt,
so dass das aus einer Glastür bestehende Schiebeelement 2 entlang der Tragstange 16
verschiebbar ist.
[0025] Die Glastüre besteht vorzugsweise aus zwei Glasscheiben 26,28, die in der Art einer
Verbundglasscheibe zwischen sich eine Zwischenschicht 3 aus Kunststoff aufweisen.
Auf den einander zugewandten Innenseiten der Glasscheiben 26,28 sind transparente,
elektrisch leitende Strombahnen 10,12 angeordnet, die beispielsweise durch ITO-Beschichtungen
hergestellt sind. Die Strombahnen 10,12 versorgen einen Stromverbraucher 14, der auf
einer der Glasscheiben 26,28 oder zwischen den Glasscheiben 26,28 angeordnet ist,
unsichtbar mit Strom.
[0026] Die Strombahnen 10,12, die auch abweichend von der Darstellung in Fig. 1 großflächig
auf den Glasscheiben 26,28 angeordnet sein können, führen zu den Schiebeelementbeschlägen
6,8, die dazu verwendet werden, den Strom in die Strombahnen 10,12 einzukoppeln.
[0027] Es ist auch möglich, dass die eine Glasscheibe 26 vollflächig die eine Strombahn
10 trägt, und die andere Glasscheibe 28 die andere Strombahn 12.
[0028] Der auf der Glasfläche der Glasscheiben 26,28 oder zwischen den Glasscheiben 26,28
angeordnete Stromverbraucher 14 kann aus einer Beleuchtungseinrichtung mit mehreren
LED-Dioden 24 bestehen. Nach einer weiteren Alternative kann der Stromverbraucher
14 auch auf dem Schiebeelement 2, z.B. in einem Türgriff, angeordnet sein.
[0029] Da die Strombahnen 10,12 auch höhere Ströme im Niedervoltbereich übertragen können,
ist auch der Betrieb von Sensor- und Kommunikationseinrichtungen als Stromverbraucher
14 möglich.
[0030] Beispielsweise können Schiebetüren aus Glas, z.B. in Flughafenbereichen, mit Hilfe
der Sensoren automatisch geöffnet werden, wobei zusätzlich LED-Dioden eine Warneinrichtung
bilden, damit Personen nicht gegen die Glastüren im geschlossenen Zustand laufen.
[0031] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Schiebeelementanlage durch den Schiebeelementbeschlag
6. Der Schiebeelementbeschlag 6 besteht aus einem Träger 7, an dessen oberem Ende
eine Rolle 20 drehbar gelagert angeordnet ist, die auf der Tragstange 16 abrollt.
[0032] Am unteren Ende des Trägers 7 sind zwei Befestigungseinrichtungen 9 vorgesehen, die
mit Hilfe von zwei Befestigungsschrauben, die durch das Schiebeelement 2 hindurchgeführt
sind, das Schiebeelement 2 halten. Oberhalb der Oberkante der Glasscheiben 26,28 ist
eine Aushebelsicherung 18 in Form eines Bolzens vorgesehen, der verhindert, dass die
Rolle 20 von der Tragstange 16 abgehoben werden kann und damit das aus einer Schiebetür
bestehende Schiebeelement 2 aushebeln kann.
[0033] Am unteren Ende der Schiebetür ist ein Führungsprofil 34 vorgesehen, das Schwenkbewegungen
der Schiebetüre quer zur Verschieberichtung verhindert.
[0034] Die Fign. 3 und 4 zeigen jeweils einen Schnitt im Bereich der Aushebelsicherung 18
an den Schiebeelementbeschlag 6 und an dem Schiebeelementbeschlag 8.
[0035] Wie aus den Fign. 4 und 5 ersichtlich, weist die Tragestange 16 einen stromleitenden
Stab 17 auf, er in eine Nut der Tragstange 16 isoliert eingefügt ist. Die Tragstange
16 bildet dabei den Minuspol, während der isoliert eingefügte Stab 17 den Pluspol
bildet. Ein an der Aushebelsicherung befestigter Schleifkontakt 22 greift den Pluspol
an dem Stab 17 ab, während ein weiterer Schleifkontakt 23 an der Aushebelsicherung
18 des Schiebeelementbeschlages 8 an dem Außenumfang der Tragstange 16 den Minuspol
abgreift. An einem freien Ende der Tragstange 16 wird der Strom, vorzugsweise im Niedervoltbereich,
in geeigneter Weise in die Tragstange 16 und in den Stab 17 eingekoppelt.
[0036] Der Schleifkontakt besteht beispielsweise aus Kupfer-Federstahl und ist mit einer
Tellerschraube auf einem Bolzen der Aushebelsicherung 18 befestigt. Der Schleifkontakt
22 ist dann mit einem Stromanschluss der Strombahn 10 zwischen den Glasscheiben 26,28
an der oberen Stirnkante der aus Glas bestehenden Schiebetür verbunden, während der
Schleifkontakt 23 mit einem entsprechenden Stromanschluss der Strombahn 12 an der
oberen Stirnkante des Schiebeelementes 2 im Bereich des Schiebeelementbeschlages 8
verbunden ist.
[0037] Auf diese Weise kann der Strom unsichtbar in ein Schiebeelement 2, insbesondere eine
Schiebetüre, eingekoppelt werden und ein in dem Schiebeelement 2 angeordneter Stromverbraucher
14 unsichtbar mit Strom versorgt werden.
[0038] Die vorgeschlagene Lösung ist auch bei Schiebetüranlagen in Möbel realisierbar, wie
auch bei verschiebbaren Tischplatten, die zumindest teilweise mit transparenten Einsätzen,
insbesondere Glasflächen, versehen sind.
1. Schiebeelementanlage mit
mindestens einem Schiebeelement (2),
mindestens einem sich in Schieberichtung erstreckenden Tragelement (4) und
mit mindestens einem Schiebeelementbeschlag (6,8), der längs des Tragelementes (4)
verschiebbar ist und das Schiebeelement (2) hält,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schiebeelement (2) aus zumindest teilweise transparentem Material besteht und
mindestens zwei transparente, elektrisch leitende Strombahnen (10,12) in dem transparenten
Teil aufweist, die einen Stromverbraucher (14) auf oder in dem Schiebeelement (2)
unsichtbar mit Strom versorgen und dass über den mindestens einen Schiebeelementbeschlag
(6,8) den transparenten Strombahnen (10,12) des transparenten Teils des Schiebeelementes
(2) Strom zuführbar ist.
2. Schiebeelementanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Schiebeelementbeschlag (6,8) den Strom von mindestens zwei parallel
zu dem Tragelement (4) verlaufenden Stromschienen abgreift.
3. Schiebeelementanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (4) aus einer einzigen Tragstange (16) besteht und dass der mindestens
eine Schiebeelementbeschlag (6,8) den Strom an zwei längs laufenden gegeneinander
isolierten Umfangsbereichen der als Stromschiene dienenden Tragstange (16) abgreift.
4. Schiebeelementanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstange (16) einen in eine Nut isoliert eingefügten, stromleitenden Stab (17)
aufweist, wobei die Tragstange (16) aus Metall die Stromschiene des einen Pols und
der isoliert eingefügte, stromleitende Stab (17) die Stromschiene des anderen Pols
der Stromversorgung bildet.
5. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (4) aus zwei parallel verlaufenden Tragstangen besteht, die jeweils
eine Stromschiene bilden und dass der mindestens eine Schiebeelementbeschlag (6,8)
den Strom von beiden Tragstangen abgreift.
6. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei mit seitlichem Abstand voneinander angeordnete Schiebeelementbeschläge (6,8)
vorgesehen sind, die jeweils eine Stromschiene der Stromversorgung abgreifen.
7. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeelementbeschlag (6,8) mindestens eine Laufrolle (20) aufweist, die auf
der mindestens einen Tragstange (16) abrollt.
8. Schiebeelementanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Laufrolle (20) mindestens einen Pol des Stromes von der als Stromschiene
dienenden Tragstange (16) auf den Schiebeelementbeschlag (6,8) überträgt.
9. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Schiebeelementbeschlag (6,8) mindestens einen Schleifkontakt
(22) zum Abgriff des Stromes von den Stromschienen aufweist.
10. Schiebeelementanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Schleifkontakt (22) an einer unterhalb des Tragelementes (4)
verlaufenden Aushebelsicherung (18) befestigt ist.
11. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebeelement (2) zumindest teilweise aus einer Glasscheibe oder einer Verbundglasscheibe
besteht.
12. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromverbraucher (14) des Schiebeelementes aus einer Beleuchtungseinrichtung
besteht.
13. Schiebeelementanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung LED-Dioden (24) aufweist.
14. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromverbraucher (14) aus einem aus einer LED-Dioden-Anordnung gebildeten Beschriftungsfeld
besteht.
15. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die LED-Dioden (24) zwischen zwei Glasscheiben (26,28) des Schiebeelementes (2) angeordnet
sind.
16. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebeelement (2) eine Schiebetür ist.
17. Schiebeelementanlage nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebeelement (2) eine Tischplatte ist.