[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zum Herstellen eines Torblattes für ein Sektionaltor
mit einer im montierten Zustand des Torblattes dem Innenraum des damit zu verschließenden
Raumes zugewandten inneren Begrenzungsfläche und einer dieser Begrenzungsfläche entgegengesetzten
äußeren Begrenzungsfläche, von denen mindestens eine zumindest teilweise durch ein
Holzelement gebildet ist sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Paneels für ein
Sektionaltorblatt unter Verwendung eines derartigen Bauelementes.
[0002] Torblätter von Sektionaltoren können längs einer vorgegebenen Bahn zwischen einer
Schließstellung, in der sie im wesentlichen in einer Vertikalebene angeordnet sind
und einer Öffnungsstellung, in der sie im allgemeinen überkopf im wesentlichen in
einer Horizontalebene angeordnet sind verfahren werden, ohne daß das Torblatt dabei
in den vor den damit zu verschließenden Raum ausschwenkt. Dazu sind die Torblätter
von Sektionaltoren aus einer Mehrzahl von in Torblattbewegungsrichtung hintereinander
angeordneten Paneelen gebildet, die um senkrecht zu der vorgegebenen Bahn verlaufende
Schwenkachsen verschwenkbar miteinander verbunden sind, so daß die einzelnen Paneele
im Verlauf eines zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung angeordneten
bogenförmigen Abschnittes der vorgegebenen Bahn gegeneinander verschwenkt werden können.
[0003] Üblicherweise sind die äußeren und inneren Begrenzungsflächen der Paneele herkömmlicher
Sektionaltorblätter aus Stahlblechen gebildet. Dabei können die Begrenzungsflächen
zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes des Torblattes mit im allgemeinen
frei wählbaren Prägungen versehen werden. Dennoch wird dieses äußere Erscheinungsbild
herkömmlicher Sektionaltorblätter in einigen Fällen als unbefriedigend angesehen.
Daher wurde bereits vorgeschlagen, die Paneele von Sektionaltorblättern aus Holz herzustellen.
Auf diese Weise kann eine Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes der Torblätter
erreicht werden, was jedoch aufgrund der deutlich höheren Materialpreise von Holz
mit einer großen Kostensteigerung verbunden ist.
[0004] Auf dem Gebiet herkömmlicher Kipptore wurde bereits vorgeschlagen, Torblätter aus
Holz herzustellen, in dem ein Rahmen beidseitig unter Bildung eines Hohlraumes mit
einer Beplankung aus Brettern oder Platten versehen wird. Ein derartiges Torblatt
für Kipptore ist beispielsweise in der DE 41 19 933 C2 angegeben. Auf diese Weise
kann der Materialeinsatz und damit auch der Preis für entsprechende Torblätter deutlich
reduziert werden. Beim Betrieb der gerade beschriebenen Torblätter hat es sich jedoch
gezeigt, daß es zu Beschädigungen im Bereich der Verbindung zwischen dem Rahmen und
der Beplankung kommt. Zur Behebung dieses Mangels wird in der DE 41 19 933 C2 vorgeschlagen,
die Beplankung über eine Zwischenlage aus elastischem Material mit dem Rahmen zu verbinden.
Bei der Übernahme der aus der genannten Schrift bekannten Konstruktion für die Herstellung
von Paneelen von Sektionaltorblättern hat es sich jedoch gezeigt, daß auch durch diese
Maßnahme eine Beschädigung des Torblattes während des Betriebs nicht zuverlässig verhindert
werden kann.
[0005] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Bauelement zum Herstellen eines Torblattes für ein Sektionaltor bereitzustellen,
welches einerseits ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild des Torblattes ermöglicht,
andererseits kostengünstig herzustellen ist und darüber hinaus auch bei längerem Betrieb
keine betriebsbedingten Beschädigungen zeigt.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Weiterbildung der bekannten Bauelemente
gelöst, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen der inneren Begrenzungsfläche
und der äußeren Begrenzungsfläche ein im wesentlichen aus einem Dämmaterial bestehendes
Kernelement angeordnet ist.
[0007] Diese Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, daß beim Betrieb von Sektionaltoren
anders als beim Betrieb von herkömmlichen Kipptoren im Bereich des bogenförmigen Abschnittes
der Bewegungsbahn des Torblattes eine starke Anregung von Vibrationen der die äußeren
und inneren Begrenzungsflächen der Paneele bildenden Holzelemente auftritt, wenn zwischen
diesen Holzelementen ein Hohlraum gebildet ist, wie in der DE 41 19 933 C2 beschrieben.
Diese Vibrationen führen zu einer Ablösung der die Begrenzungsflächen bildenden Holzelemente
von dem Rahmen, was schließlich zu den beobachteten Beschädigungen führt.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Bauelement werden die Vibrationen der die Begrenzungsflächen
bildenden Holzelemente durch Bereitstellung des Kernelementes dazwischen so stark
gedämpft, daß eine Ablösung der Beplankung von dem Rahmen nicht mehr auftritt und
entsprechende Beschädigungen zuverlässig ausgeschlossen sind. Dabei kann das Kernelement
aus einem beliebigen und im allgemeinen kostengünstig erhältlichen Dämmaterial gebildet
sein, so daß die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung ohne nennenswerte Mehrkosten
erreicht wird. In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders günstig erwiesen,
wenn das Dämmaterial ein geschäumter Kunststoff, wie etwa ein PU-Schaum ist.
[0009] Die Beplankung erfindungsgemäßer Bauelemente kann in Form von durchgehenden Holzplatten
vorliegen. Andererseits ist aber auch an die Verwirklichung der Beplankung durch sogenannte
Lamellenplatten gedacht, welche aus einer Vielzahl von ihrerseits miteinander verbundenen
Holzlamellen bestehen. Insbesondere bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung hat es sich zur Vermeidung einer Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes
des Bauelementes im Bereich der Stoßfugen zwischen den einzelnen Lamellen als besonders
günstig erwiesen, wenn zwischen dem Kernelement und mindestens einem der Holzelemente
ein Verbindungselement angeordnet ist, welches beispielsweise in Form einer dünnen
Spanplatte gebildet sein kann. Auf diese Weise wird in jedem Fall verhindert, daß
das im allgemeinen in Form eines Schaumes vorliegende Kernelement von außen sichtbar
ist. Im Sinne einer Stabilisierung erfindungsgemäßer Bauelemente hat es sich als günstig
erwiesen, daß im Bereich mindestens eines im montierten Zustand eines daraus hergestellten
Sektionaltorblattes einem weiteren Bauelement zugewandten Längsrand des Bauelementes
mindestens ein weiteres formstabiles Kernelement angeordnet ist. Dieses weitere Kernelement
kann zur Vereinfachung der Weiterverarbeitung erfindungsgemäßer Bauelemente zu Paneelen
von Sektionaltorblättern aus Holz bestehen. Aus den in der DE 41 19 933 C2 erläuterten
Gründen hat es sich zur Verbesserung der Haftung zwischen dem weiteren Kernelement
und den Holzelementen als günstig erwiesen, wenn dazwischen ein weiteres vorzugsweise
aus einem nachgiebigen Material bestehendes Verbindungselement angeordnet ist. Dabei
kann dieses weitere Verbindungselement beispielsweise in Form eines Vlieses gebildet
werden. Zusätzlich oder alternativ dazu können auch die in der DE 41 19 933 C2 beschriebenen
elastischen Materialien zum Herstellen des weiteren Verbindungselementes eingesetzt
werden. Der Offenbarungsgehalt dieser Schrift wird hinsichtlich der Verbindung zwischen
dem Holzelement bzw. der Beplankung und dem weiteren Kernelement bzw. dem Rahmen hiermit
durch ausdrückliche Inbezugnahme in diese Beschreibung aufgenommen. Zur Bereitstellung
eines universal einsetzbaren Zwischenproduktes kann ein erfindungsgemäßes Bauelement
im wesentlichen quaderförmig mit etwa senkrecht zueinander verlaufenden Begrenzungsflächen
gebildet sein.
[0010] Beim Betrieb von Sektionaltoren kann im Bereich des bogenförmigen Abschnittes der
vorgegebenen Bewegungsbahn zwischen aufeinanderfolgenden Paneelen ein sich im weiteren
Verlauf der Bewegung wieder schließender Spalt auftreten, der den Eingriff von Fingern
erlaubt und damit ein beachtliches Verletzungsrisiko darstellt. Bekanntermaßen kann
dieses Risiko dadurch reduziert werden, daß die Paneele im Bereich ihrer Längsränder
einen Vorsprung bzw. eine zur Aufnahme dieses Vorsprunges geeignete Einbuchtung aufweisen,
die so beschaffen sind, daß der Vorsprung im Bereich des bogenförmigen Abschnittes
der vorgegebenen Bahn unter Vermeidung eines einen Fingereingriff ermöglichenden Spaltes
aus einer Einbuchtung eines benachbarten Paneels geschwenkt wird. Derartige Konstruktionen
sind beispielsweise in der EP 304 642 B1 und der EP 370 324 B1 beschrieben. Der Offenbarungsgehalt
dieser Schriften hinsichtlich der Form und des funktionalen Zusammenwirkens von Vorsprüngen
und Einbuchtungen benachbarter Paneele wird hiermit durch ausdrückliche Inbezugnahme
in diese Beschreibung aufgenommen. Das erfindungsgemäße Bauelement kann ebenfalls
zur Sicherstellung eines Fingerschutzes im Bereich eines seiner Längsränder einen
sich längs dieses Längsrandes erstreckenden Vorsprung aufweisen und/oder mit einer
an die Form eines Vorsprungs im Bereich des Längsrandes eines benachbarten Paneels
angepaßten Einbuchtung ausgestattet sein. Derartige Bauelemente können fertigungstechnisch
besonders einfach hergestellt werden, wenn zunächst ein im wesentlichen quaderförmiges
Zwischenprodukt angefertigt und dieses zum Erhalt des Vorsprungs und/oder der Einbuchtung
an den Längsrändern davon bearbeitet wird. Dabei kann die Bearbeitung bei Bereitstellung
eines Zwischenproduktes mit einem weiteren aus Holz bestehenden Kernelement durch
einen einfachen Fräsautomaten erfolgen.
[0011] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht weiter herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung eines Bauelementes gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung eines Bauelementes gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung.
[0012] Das in Fig. 1 dargestellte Bauelement umfaßt eine die äußere Begrenzungsfläche 12
eines daraus herzustellenden Torblattes bildende Holzplatte 10, eine die innere Begrenzungsfläche
22 des Torblattes bildende Holzplatte 20, ein im zentralen Bereich zwischen den Holzplatten
10 und 20 angeordnetes Kernelement 30 sowie zwei weitere, sich jeweils längs eines
der Längsränder des Bauelementes zwischen den Holzplatten 10 und 20 erstreckende Kernelemente
40 und 50. Das im wesentlichen aus PU-Schaum bestehende Kernelement 30 ist über ein
Verbindungselement 14 in Form einer Spanplatte mit der die äußere Begrenzungsfläche
12 bildenden Holzplatte 10 verbunden. Ebenso ist das Kernelement 30 über ein in Form
einer Spanplatte gebildetes Verbindungselement 24 mit der die innere Begrenzungsfläche
22 bildenden Holzplatte 20 verbunden. Die beiden weiteren Kernelemente 40 und 50 bestehen
jeweils aus Holz und erstrecken sich zwischen den Holzplatten 10 und 20 längs der
gesamten im montierten Zustand benachbarten Bauelementen zugewandten Längsränder des
Bauelementes. Dabei ist zwischen dem weiteren Kernelement 40 und der Holzplatte 10
ein weiteres Verbindungselement 42 in Form eines Vlieses angeordnet. Ebenso ist zwischen
dem weiteren Kernelement 40 und der Holzplatte 20 ein Vlies angeordnet. Schließlich
sind auch zwischen dem Kernelement 50 und den Holzplatten 10 und 20 jeweils weitere
Verbindungselemente 52 bzw. 54 in Form von Vliesen angeordnet. Mithilfe dieser weiteren
vliesförmigen Verbindungselemente 42, 44, 52 und 54 wird die Bildung von zu Beschädigung
führenden Spannungen zwischen den Holzplatten 10 und 20 einerseits und den Verbindungselementen
40 und 50 andererseits verhindert. Das in der Zeichnung dargestellte Bauelement ist
ein zur Herstellung von Paneelen für Sektionaltore geeignetes Zwischenprodukt. Zur
Herstellung der fertigen Paneele werden diese Bauelemente im Bereich ihrer Längsränder
noch einer Bearbeitung unterzogen, mit der im Bereich der Längsränder ein Vorsprung
bzw. eine im wesentlichen komplementär dazu geformte Einbuchtung gebildet wird, wie
in Fig. 1 durch die Linien 46 bzw. 56 angedeutet. Dabei kann die Form des Vorsprungs
46 bzw. der Einbuchtung 56 der in der EP 370 324 B1 beschriebenen Form entsprechen,
wobei Stützflächen 48 bzw. 58 ausgebildet sein können, an denen sich aufeinanderfolgende
Paneele im Schließzustand des Torblattes aufeinander abstützen können.
[0013] Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich nur dadurch
von der anhand der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, daß die Holzplatten 10 bzw.
20 dünner ausgeführt und die Kernelemente 30, 40 und 50 entsprechend dicker ausgeführt
sind.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Vielmehr ist auch an die Verwirklichung erfindungsgemäßer Bauelemente
gedacht, bei denen unter Verzicht auf weitere Kernelemente nur ein Kernelement aus
PU-Schaum vorgesehen ist. Auch können im Bereich der Längsränder des Bauelementes
andere Profilierungen vorgesehen sein.
1. Bauelement zum Herstellen eines Torblattes für ein Sektionaltor mit einer im montierten
Zustand des Torblattes dem Innenraum des damit zu verschließenden Raumes zugewandten
inneren Begrenzungsfläche (22) und einer dieser Begrenzungsfläche entgegengesetzten
äußeren Begrenzungsfläche (12), von denen mindestens eine zumindest teilweise durch
ein Holzelement (10, 20) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der inneren Begrenzungsfläche (22) und der äußeren Begrenzungsfläche (12)
ein im wesentlichen aus einem Dämmaterial bestehendes Kernelement (30) angeordnet
ist.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämmaterial einen geschäumten Kunststoff, insbesondere einen PU-Schaum aufweist.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kernelement (30) und mindestens einem der Holzelemente (10, 20) ein
Verbindungselement (14, 24) angeordnet ist.
4. Bauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (14, 24) eine Spanplatte aufweist.
5. Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich eines im montierten Zustand eines Sektionaltorplattes einem weiteren Bauelement
zugewandten Längsrandes des Bauelementes mindestens ein weiteres Kernelement (40,
50) angeordnet ist.
6. Bauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine weitere Kernelement (40, 50) im wesentlichen aus Holz besteht.
7. Bauelement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem weiteren Kernelement (40, 50) und mindestens einem der Holzelemente
(10, 20) ein weiteres Verbindungselement (42, 44, 52, 54) angeordnet ist.
8. Bauelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Verbindungselement ein nachgiebiges Material, insbesondere ein Vlies
aufweist.
9. Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauelement im wesentlichen quaderförmig mit etwa senkrecht zueinander verlaufenden
Begrenzungsflächen ist.
10. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauelement im Bereich eines seiner Längsränder einen sich längs dieses Längsrandes
erstreckenden Vorsprung aufweist.
11. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauelement im Bereich eines seiner Längsränder eine sich längs dieses Längsrandes
erstreckende Einbuchtung (56) aufweist.
12. Verfahren zum Herstellen eines Paneels für ein Sektionaltorblatt, bei dem ein im wesentlichen
quaderförmiges Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche angefertigt und
zum Erhalt eines Vorsprungs und/oder einer Einbuchtung an mindestens einem seiner
Längsränder bearbeitet wird.