[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters
an einer einzelnen Stromschiene, mit einem ersten Klemmteil und einem zweiten Klemmteil,
die in einem Befestigungszustand mit ihren jeweiligen Klemmflächen über ein seitlich
neben der Stromschiene angeordnetes Verbindungselement an die Stromschiene angeklemmt
sind.
[0002] Aus dem Prospektblatt der Weber Control B.V., Coevorden, Niederlande, mit dem Titel
"Sammelschienen-Systeme 1250 - 1500 A" (Ausgabe 1999) ist eine elektrische Anschlussklemme
für eine Verbindung von elektrischen Leitern an eine Sammelschiene gekannt. Die Sammelschiene
ist als sogenannte Doppelschiene ausgebildet und besteht aus zwei parallel und mit
Abstand zueinander verlaufende Flachschienen mit rechteckigen Querschnitt. Die Anschlussklemme
besteht im wesentlichen aus zwei u-förmigen Klemmteilen, die über eine Gewindeschraube
mit einem Sechskantkopf gegeneinander verspannt werden können. Um die Anschlussklemme
an beliebiger Stelle entlang der Stromschiene anzubringen, wird das untere Klemmteil
und das obere Klemmteil jeweils von oben und unten auf die Stirnseiten der mit Abstand
nebeneinander angeordneten Stromschienen aufgelegt, so dass die Schenkel der u-förmigen
Klemmteile jeweils die Stirnseiten der Stromschienen seitlich umgreifen. Die Schenkel
der u-förmigen Klemmteile sind in dieser Anbaulage einander zugewandt. Über die Gewindeschraube
werden die beiden Klemmteile aufeinander zu bewegt und mit der Stromschiene verspannt
und stehen somit in elektrischen Kontakt untereinander. Hierfür wird die Gewindeschraube
über eine zentrale Bohrung in dem oberen Klemmteil zwischen den beiden parallelen
Stromschienen hindurch in eine zentrale Gewindebohrung in dem unteren Klemmteil geführt.
Zwischen der Oberseite des oberen Klemmteils und dem Sechskantschraubenkopf wird an
der Anschlussklemme entweder eine Flachschiene oder ein Kabelendschuh eines Kabels
elektrisch leitend befestigt. Da die Klemmteile der Anschlussklemme symmetrisch zu
der Gewindeschraube ausgebildet sind, können die Klemmkräfte gleichmäßig auf die beiden
parallelen Stromschienen aufgebracht werden.
[0003] Diese Anschlussklemme kann auch für einzelne als rechteckige Flachschienen ausgebildete
Stromschienen verwendet werden. Um hierbei jedoch die gewünschte Klemmwirkung zwischen
den Klemmteilen über die nun exzentrisch zu der Flachschiene angeordnete Gewindeschraube
zu erzielen, obwohl nur eine Stromschiene vorhanden ist, wird zwischen die jetzt freien
Klemmbereiche der beiden Klemmteile ein u-förmiger Bügel eingelegt. Der Bügel dient
somit als eine Art Widerlager.
[0004] Da diese Anschlussklemme grundsätzlich für eine Verwendung zum stirnseitigen Anschluss
von elektrischen Leitern an Doppelsammelschienen ausgebildet ist, erweist sich deren
Montage bei einfachen Stromschienen durch den zusätzlichen Bügel als sehr aufwendig.
Auch wird der Aufbau der Anschlussklemme an sich durch den Bügel zu kompliziert.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfache
Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters an einer einzelnen Stromschiene
zu schaffen, die eine leichte Montage bei gleichzeitig guter Kontaktierung der Stromschiene
zur Verfügung stellt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters
an einer Stromschiene mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 12 angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird bei einer elektrischen Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen
Leiters an einer einzelnen Stromschiene, mit einem ersten Klemmteil und einem zweiten
Klemmteil, die in einem Befestigungszustand mit ihren jeweiligen Klemmflächen über
ein seitlich neben der Stromschiene angeordnetes Verbindungselement an die Stromschiene
angeklemmt sind, dadurch erreicht, dass das erste Klemmteil und das Verbindungselement
derart ausgebildet sind, dass ausgehend von einem Vormontagezustand, in dem die Klemmteile
lose an der Stromschiene anliegen, durch Betätigen des Verbindungselementes neben
der Klemmbewegung mindestens des ersten Klemmteils in Richtung der Stromschiene eine
Schwenkbewegung des ersten Klemmteils in Richtung der Stromschiene stattfindet. Hierdurch
wird eine nahezu vollflächige Kontaktierung der Kontaktflächen des Klemmteils und
der Stromschiene (hier die Klemmfläche des Klemmteils und die Stirnfläche der Stromschiene
erreicht. Der Kern der vorliegenden Erfindung ist bei Anschlussklemmen in Verbindung
mit einzelnen Stromschienen darin zu sehen, das Aufklaffen der Kontaktflächen von
Klemmteil und Stromschiene, die durch eine in Bezug auf die Stromschiene außermittige
Krafteinleitung über das Verbindungselement auf die Klemmteile hervorgerufen wird,
zu vermeiden. Dies geschieht bei der vorliegenden Erfindung dadurch, dass die zu erwartende
Verschwenkung des Klemmteils durch die außermittige Krafteinleitung über das Verbindungselement
dadurch kompensiert wird, dass die Kontaktflächen des Klemmteils in Bezug auf die
Anschlussflächen des Verbindungselementes unter dem durch die Befestigung an dem Klemmteil
zu erwartenden Schwenkwinkel angeordnet wird. Somit wird erst nach vollzogener Befestigung
des Klemmteils mit der erfindungsgemäßen Verschwenkung die gewünschte vollflächige
Anlage der Klemmfläche des ersten Klemmteils an der Stirnfläche der Stromschiene erreicht.
[0008] Für die außermittige Einleitung der Klemmkraft kann das Verbindungselement einen
Gewindebolzen aufweisen, der durch eine Bohrung in dem ersten Klemmteil geführt ist.
[0009] Um den Grad der gewünschten Verschwenkung des ersten Klemmteils bei der Befestigung
bestimmen und einen elektrischen Leiter mit der Anschlussklemme verbinden zu können,
kann an dem ersten Klemmteils eine Anschlussfläche für den elektrischen Leiter angeordnet
und die Anschlussfläche in einen um einen Winkel von einem rechten Winkel abweichenden
Winkel zur Längsachse der Bohrung in dem ersten Klemmteil ausgerichtet sein.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung kann der elektrische Leiter als Flachschiene oder als
Kabelendschuh eines Leiters ausgebildet sein, der über eine mit dem Gewindebolzen
zusammenwirkende Gewindemutter an der Anschlussfläche befestigt werden kann.
[0011] Besonders vorteilhaft kann sein, das erste und das zweite Klemmteil im wesentlichen
L-förmig mit jeweils einem langen Schenkel und einem kurzen Schenkel auszugestalten
mit an den im Befestigungszustand einander zugewandten Seiten der langen Schenkeln
angeordneten Klemmflächen, die im Befestigungszustand an gegenüberliegenden Seiten
der Stromschiene anliegen.
[0012] Ein besonders guter elektrischer Kontakt zwischen dem ersten Klemmteil und der Stromschiene
kann ereicht werden, wenn die Stromschiene als Flachschiene mit rechteckigen Querschnitt
und entsprechenden Stirnflächen und Seitenflächen ausgebildet ist und sich im Befestigungszustand
die Klemmflächen der ersten und zweiten Klemmteile an die Stirnflächen der Stromschiene
anklemmen. Eine weitere Verbesserung des elektrischen Kontaktes kann dadurch erreicht
werden, wenn sich an den kurzen Schenkeln und rechtwinklig zu den Klemmflächen Anlageflächen
anschließen, die im Befestigungszustand an der Seitenfläche der Stromschiene anliegen.
[0013] In Bezug auf eine im rechten Winkel zur Längsachse des Verbindungselements ausgerichtete
Stirnseite der Stromschiene kann es von Vorteil sein, die Klemmfläche des ersten Klemmteils
parallel zur Anschlussfläche auszurichten.
[0014] Konstruktiv besonders vorteilhaft kann sein, den Gewindebolzen und das zweite Klemmteil
einteilig auszubilden und das der Gewindemutter gegenüberliegende Ende des Gewindebolzens
in den kurzen Schenkel des zweiten Klemmteils übergehen zu lassen.
[0015] Entsprechend dem in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung gewünschten Effektes
der Kompensierung der Verdrehung des Klemmteils bei der Befestigung ist im Befestigungszustand
die Innenwandung der Bohrung um einen Winkel zur Längsachse des Gewindebolzens verschwenkt
und der Gewindebolzen in den dem langen Schenkel gegenüberliegenden Teil der Innenwandung
eingedrückt. Hier durch wird zusätzlich eine Selbstsicherung der Klemmverbindung erreicht.
Der vorgenannte Winkel kann im Bereich von 5° bis 6° liegen und ist vorzugsweise 5°.
[0016] Auch ergibt sich aus dem Kern der vorliegenden Erfindung, dass in dem Vormontagezustand
das erste Klemmteil nur im Bereich seines der Anlagefläche abgewandten Endes auf der
Stirnfläche aufliegt, wobei der restliche Teil der Klemmfläche und die Anlagefläche
von der Stirnfläche bzw. Seitenfläche der Stromschiene beabstandet sind. Die Innenwandung
der Bohrung verläuft hierbei parallel zur Längsachse des Gewindebolzens.
[0017] In bevorzugter Weise kann das erste Klemmteil als Warmpressteil aus Kupfer hergestellt
sein. Die aneinander angrenzenden Außenflächen des ersten Klemmteils, die in einem
von einem rechten Winkel verschiedenen Winkel zueinander ausgerichtet sind, erleichtern
das Lösen des Pressteils aus dem Werkzeug.
[0018] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung an Hand von einem in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Anschlussklemme in einem Befestigungszustand,
- Figur 2
- eine Seitenansicht von Figur 1,
- Figur 3
- eine Ansicht gemäß Figur 2 jedoch in einem Vormontagezustand vor dem Anziehen der
Schraubverbindung der Anschlussklemme,
- Figur 4
- eine Ansicht von unten auf ein oberes erstes Klemmteil der Anschlussklemme gemäß Figur
2 und
- Figur 5
- eine Schnittansicht von Figur 4 entlang der Schnittlinie A-A.
[0019] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Anschlussklemme
1 zum stirnseitigen Verbinden eines elektrischen Leiters 2 in Form einer Flachschiene
an eine einzelne flache Stromschiene 3. Hierbei weisen der elektrische Leiter 2 und
die Stromschiene 3 jeweils einen flachen rechteckigen Querschnitt auf. Die Stromschiene
3 (beispielsweise 40mm x 10mm) kann eine Sammelschiene in einem nicht dargestellten
Schaltschrank zur Energieverteilung sein.
[0020] Aus der Figur 1 ist der grundsätzliche Aufbau der Anschlussklemme 1 zu entnehmen.
Die Anschlussklemme 1 besteht im Wesentlichen aus einem ersten oberen Klemmteil 4
und einem zweiten unteren Klemmteil 5, zwischen denen die Stromschiene 3 eingeklemmt
wird. Die beiden Klemmteile 4 und 5 werden über ein Verbindungselement 6 miteinander
verspannt. Das erste Klemmteil 4 ist als Warmpressteil aus Kupfer oder einer Kupferlegierung
hergestellt. Das Verbindungselement 6 ist als Gewindebolzen 7 mit einer Gewindemutter
8 und einer Unterlegscheibe 9 ausgebildet. Das erste in der Figur 1 oben dargestellte
Klemmteil 4 ist im Querschnitt gesehen im wesentlichen L-förmig oder winkelförmig
mit einem langen Schenkel 10 und einem kurzen Schenkel 13 ausgebildet, wobei an dem
freien Ende des langen Schenkels 10 und an der dem kurzen Schenkel 13 zugewandten
Seite ein Ansatz 11 angeordnet ist. Der lange Schenkel 10 mit seiner Klemmfläche 12,
der kurze Schenkel 13 mit seiner Anlagefläche 14 und der Ansatz 11 mit seiner Innenfläche
15 begrenzen eine rinnenförmige Aussparung 16, die zur Aufnahme der Stromschiene 3
dient. Für die Montage der Anschlussklemme 1 wird das Klemmteil 4 mit seiner Aussparung
16 auf die Stirnfläche 17 der Stromschiene 3 aufgeschoben. Im Befestigungszustand,
dass heißt bei angezogenem Verbindungselement 6, liegt die Anlagefläche 14 des kurzen
Schenkels 13 an einer der beiden Seitenflächen 18 der rechteckigen Stromschiene 3,
die Klemmfläche 12 des langen Schenkels 10 an der Stirnfläche 17 der Stromschiene
3 und die Innenfläche 15 des Ansatzes 11 an der anderen der beiden Seitenflächen 18
der Stromschiene 3 an.
[0021] Auf der der Stromschiene 3 und somit der Klemmfläche 12 abgewandten Seite weist der
lange Schenkel 10 des ersten Klemmteils 4 eine ebene Anschlussfläche 19 für den elektrischen
Leiter 2 in Form einer Flachschiene auf. Die Flachschiene ist hierfür an ihrem freien
Ende mit einer nicht dargestellten Bohrung versehen durch die der Gewindebolzen 7
durchgeführt wird und die Flachschiene über die Unterlegscheibe 9 und die Gewindemutter
8 an die Anschlussfläche 19 angepresst wird. Durch die flächige Auflage der Flachschiene
auf der Anschlussfläche 19 wird ein guter elektrischer Kontakt erzielt. Über die Gewindemutter
8 wird auch gleichzeitig das erste Klemmteil 4 und das zweite Klemmteil 5 von entgegengesetzten
Seiten an die Stromschiene 3 angepresst. In dem ersten Klemmteil 4 ist eine Bohrung
20 für die Aufnahme des Gewindebolzens 7 angeordnet, die ausgehend von der Anschlussfläche
19 durch den langen Schenkel 13 verläuft und den Schenkel 13 an dessen der Anschlussfläche
19 gegenüberliegenden freien Ende verlässt (siehe Figur 5).
[0022] Entsprechend dem ersten Klemmteil 4 ist das zweite Klemmteil 5 im Wesentlichen in
Bezug auf die Befestigung der Stromschiene 3 L-förmig ausgebildet und weist eine Klemmfläche
21 an dem langen Schenkel 22 des zweiten Klemmteils 5, eine Anlagefläche 23 an dem
kurzen Schenkel 24 und eine Innenfläche 25 eines Ansatzes 26 auf, die eine weitere
Aussparung 27 begrenzen. Diese Aussparung 27 dient zur Aufnahme der der oberen Stirnfläche
17 gegenüberliegenden unteren Stirnfläche 28 der Stromschiene 3. Im Befestigungszustand,
dass heißt bei angezogenem Verbindungselement 6, liegt die Anlagefläche 23 des kurzen
Schenkels 24 an einer der beiden Seitenflächen 18 der rechteckigen Stromschiene 3,
die Klemmfläche 21 des langen Schenkels 22 an der Stirnfläche 28 der Stromschiene
3 und die Innenfläche 25 des Ansatzes 26 an. In dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Gewindebolzen 7 und das zweite Klemmteil 5 in Form einer Hammerkopfschraube
einteilig ausgebildet. Entsprechend einer Hammerkopfschraube ist der Schraubenkopf
nicht wie zuvor beschrieben L-förmig sondern T-förmig ausgebildet und weist somit
jeweils zwei in Bezug auf den Gewindebolzen 7 gegenüberliegende lange Schenkel 22
mit jeweils einer entsprechenden Klemmfläche 21 auf. Im Unterschied zu einer Hammerkopfschraube
sind neben den Klemmflächen 21 jedoch auch die Ansätze 26 für die Führung der Stromschiene
3 an deren Seitenfläche 18 vorgesehen. Ein derartig ausgebildetes zweites Klemmteil
5 kann in Verbindung mit einen anderen ersten Klemmteil 4 auch für eine Anschlussklemme
1 für Doppel-Stromschienen verwendet werden. Für die einwandfreie technische Funktion
der erfindungsgemäßen Anschlussklemme 1 für einzelne Stromschienen 3 ist jedoch die
L-förmige Ausgestaltung des zweiten Klemmteils 5 ausreichend.
[0023] Die Figur 2 zeigt eine Seitenansicht von Figur 1, die die Position des oberen ersten
Klemmteils 4 in Bezug auf die Stromschiene 3 nach Anziehen des Verbindungselementes
6 also im Befestigungszustand zeigt. Hierbei ist die Anschlussfläche 19 des ersten
Klemmteils 4, die mit dem als Flachschiene 3 ausgebildeten Leiter 3 in Kontakt steht,
etwa rechtwinklig zur Längsachse L des Verbindungselementes 6 ausgerichtet. Ebenso
verläuft die Klemmfläche 12 des ersten Klemmteils 4 etwa rechtwinklig zur Längsachse
L des Verbindungselementes 6 und die Anlagefläche 14 des ersten Klemmteils 4 etwa
parallel zur Längsachse L des Verbindungselementes 6. Die Querausdehnung der Seitenflächen
18 der Stromschiene 3 verläuft auch etwa parallel zur Längsachse L des Verbindungselementes
6. Somit liegen die Klemmfläche 12 und die Anlagefläche 14 des ersten Klemmteils 4
nahezu vollflächig an der Stirnfläche 17 und der Seitenfläche 18 der Stromschiene
3 an. Die Anschlussfläche 19 des ersten Klemmteils 4 ist also parallel zu der Klemmfläche
13 des ersten Klemmteils 4 ausgerichtet (siehe auch Figur 5).
[0024] Des Weiteren ist ersichtlich, dass die Vorderfläche 29 und die Hinterfläche 30 entsprechend
der Sichtweise auf ein erstes Klemmteil 4 gemäß Figur 1 parallel zueinander verlaufen,
die hieran angrenzende und die Vorderfläche 29 und die Hinterfläche 30 verbindende
Anschlussfläche 19 verläuft jedoch nicht rechtwinklig zu der Vorderfläche 29 und der
Hinterfläche 30 sondern weicht um einen Winkel a von etwa 5° bis 6°, vorzugsweise
5°, von der rechtwinkligen Lage ab und steigt somit von der Vorderfläche 29 zu der
Hinterfläche 30 hin an. In der in der Figur 2 gezeigten Stellung des ersten Klemmteils
4 nach Anziehen des Verbindungselementes 6 verlaufen die Vorderfläche 29 und die Hinterfläche
30 des ersten Klemmteils 4 unter dem Winkel a zur Längsachse I des Verbindungselementes
6.
[0025] In der Figur 3 ist eine Ansicht gemäß Figur 2 in eine Vormontagezustand gezeigt,
in dem das erste und das zweite Klemmteil 4 und 5 bereits die Stromschiene 3 umgreifen
und lose von dem Gewindebolzen 7 und der Gewindemutter 8 zusammengehalten werden.
Auch ist bereits zwischen der oberen Anschlussfläche 19 des ersten Klemmteils 4 und
der Gewindemutter 8 bereits der Leiter 2 in Form einer Flachschiene und die Unterlegscheibe
9 angeordnet. In diesem Vormontagezustand ist das erste Klemmteil 4 auf den Gewindebolzen
7 aufgeschoben und ruht mit seinem vorderen Ende der Klemmfläche 12 seines langen
Schenkels 10 auf dem vorderen Rand der Stirnfläche 17 der Stromschiene 3. Die restliche
Klemmfläche 12 und die Anlagefläche 14 stehen in dem Vormontagezustand noch nicht
in Kontakt mit der Stirnfläche 17 bzw. Seitenfläche 18 der Stromschiene 3.
[0026] Des Weiteren zeigt die Figur 2 (siehe auch Figur 5), dass in dem ersten Klemmteil
4 eine zentral von der Anschlussfläche 19 ausgehende Bohrung 20 für den Gewindebolzen
7 angeordnet ist. Diese Bohrung 20 verläuft mit ihrer Längsachse L und somit deren
Innenwandung 15 parallel zu der Vorderfläche 29 und der Hinterfläche 30 des ersten
Klemmteils 4 und somit unter einem rechten Winkel zuzüglich des Winkels a zu der Anschlussfläche
19 des ersten Klemmteils 4.
[0027] Zur Befestigung des Leiters 2 an dem ersten Klemmteils 4 und der beiden Klemmteile
4 und 5 an der Stromschiene 3 wird die Gewindemutter 8 in Richtung des zweiten Klemmteils
5 geschraubt und hierdurch die Unterlegscheibe 9, der Leiter 2 und das erste Klemmteil
4 an die Stirnfläche 17 der Stromschiene 3 angedrückt. Durch die in Bezug auf die
Mitte der Stromschiene 3 außermittige Krafteinleitung über das Verbindungselement
6 für die Klemmbewegung wird das sich in dem Vormontagezustand nur im Bereich der
vorderen Kante der Stirnfläche 17 der Stromschiene 3 mit seiner Klemmfläche 21 abstützende
erste Klemmteil 4 um eine gedachte Achse, die in Längsrichtung und parallel zur Stromschiene
3 sowie hiervon seitlich beabstandet verläuft, verschwenkt, bis die Klemmfläche 12
und die Anlagefläche 14 im wesentlichen vollflächig an der Stirnfläche 17 bzw. der
Seitenfläche 18 der Stromschiene 3 anliegen. Dann ist der in Figur 2 dargestellte
Befestigungszustand erreicht. In diesem Befestigungszustand hat sich das erste Klemmteil
4 im Bereich seiner der Stromschiene 3 abgewandten Seite der Innenwandung 15 plastisch
verformt, da der Gewindebolzen 7 sich über die Anzugskraft der Gewindemutter 8 in
die Innenwandung 15 eingeprägt hat. Hierdurch ist die erreichte Klemmverbindung auch
zusätzlich selbstgesichert. In Figur 2 ist zum besseren Verständnis des Einprägens
des Gewindebolzens 7 in die Innenwandung 15 der Bohrung 20 der ursprüngliche Verlauf
der Innenwandung 15 im Vormontagezustand strichliniert eingezeichnet. Auch ist das
Toleranzfeld der Bohrung 20 einseitig so aufgehoben, d. h. die Bohrungsachse der Bohrung
20 ist in Richtung der Stromschiene 3 leicht (um wenige 1/10 mm) verlagert, so dass
der Gewindebolzen 7 im Befestigungszustand im innigen Kontakt mit der Seitenfläche
18 der Stromschiene 3 steht. Das Gewinde des Gewindebolzens 7 kann hierbei leicht
in die Seitenfläche 18 der Stromschiene 3 eingedrückt sein.
[0028] In Figur 4 ist eine Ansicht des ersten oberen Klemmteils 4 gemäß Figur 3 von unten,
dass heißt von der zu klemmenden Stromschiene 3 aus gesehen, dargestellt. Es ist ersichtlich,
dass die im wesentlichen im Bereich des kurzen Schenkel 13 verlaufende Bohrung 20
derart ausgerichtet ist, dass der dem Ansatz 11 zugewandte Bereich der Innenwandung
31 der Bohrung 20 die Anlagefläche 14 im Bereich der Klemmfläche 12 schneidet und
somit im Montagezustand an die Aussparung 16 bzw. die hierin angeordnete Stromschiene
3 angrenzt.
[0029] An Hand der Figur 5, die eine Schnittansicht von Figur 4 entlang der Schnittlinie
A-A zeigt, ist die nicht rechtwinklige bzw. parallele Ausrichtung der Anschlussfläche
19, der Klemmfläche 12 bzw. der Anlagefläche 14 zu der Vorderfläche 29 und der Hinterfläche
30 des ersten Klemmteils 4 bzw. zu der Längsachse L der Bohrung 20 ersichtlich. Die
aneinander angrenzende Klemmfläche 12 und die Anlagefläche 14 sind in einem rechten
Winkel b zueinander ausgerichtet. Die Klemmfläche 12 verläuft parallel zu der Anschlussfläche
19. Die Anschlussfläche 19 ist in einem Winkel von 90° abzüglich des Winkels a zu
der Längsachse L der Bohrung 20 ausgerichtet.
[0030] Da zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt zwar, dass der elektrische Leiter
2 als Flachschiene ausgebildet ist, jedoch kann dieser auch ein Kabel mit ein Kabelendschuh
zur Befestigung an der Anschlussklemme sein.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Anschlussklemme
- 2
- Leiter
- 3
- Stromschiene
- 4
- erstes Klemmteil
- 5
- zweites Klemmteil
- 6
- Verbindungselement
- 7
- Gewindebolzen
- 8
- Gewindemutter
- 9
- Unterlegscheibe
- 10
- langer Schenkel
- 11
- Ansatz
- 12
- Klemmfläche
- 13
- kurzer Schenkel
- 14
- Anlagefläche
- 15
- Innenwandung
- 16
- Aussparung
- 17
- Stirnfläche
- 18
- Seitenfläche
- 19
- Anschlussfläche
- 20
- Bohrung
- 21
- Klemmfläche
- 22
- langer Schenkel
- 23
- Anlagefläche
- 24
- kurzer Schenkel
- 25
- Innenfläche
- 26
- Ansatz
- 27
- Aussparung
- 28
- Stirnfläche
- 29
- Vorderfläche
- 30
- Hinterfläche
- a
- Winkel
- b
- Winkel
- I
- Längsachse
- L
- Längsachse
1. Anschlussklemme zum Verbinden eines elektrischen Leiters an einer einzelnen Stromschiene,
mit einem ersten Klemmteil und einem zweiten Klemmteil, die in einem Befestigungszustand
mit ihren jeweiligen Klemmflächen über ein seitlich neben der Stromschiene angeordnetes
Verbindungselement an die Stromschiene angeklemmt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Klemmteil (4) und das Verbindungselement (6) derart ausgebildet sind, dass
ausgehend von einem Vormontagezustand, in dem die Klemmteile (4, 5) lose an der Stromschiene
(3) anliegen, durch Betätigen des Verbindungselementes (6) neben der Klemmbewegung
mindestens des ersten Klemmteils (4) in Richtung der Stromschiene (3) eine Schwenkbewegung
des ersten Klemmteils (4) in Richtung der Stromschiene (3) erreicht wird.
2. Anschlussklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Verbindungselement (6) einen Gewindebolzen (7) aufweist, der durch eine Bohrung (20)
in dem ersten Klemmteil (4) geführt ist.
3. Anschlussklemme nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Klemmteils (4) eine Anschlussfläche (19) für den elektrischen Leiter
(2) angeordnet ist und die Anschlussfläche (19) in einen um einen Winkel (a) von einem
rechten Winkel abweichenden Winkel zur Längsachse (L) der Bohrung (20) in dem ersten
Klemmteil (4) ausgerichtet ist.
4. Anschlussklemme nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter (2) als Flachschiene oder Kabelendschuh ausgebildet ist und
über eine mit dem Gewindebolzen (7) zusammenwirkende Gewindemutter (8) an der Anschlussfläche
(19) befestigbar ist.
5. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Klemmteil (4, 5) im wesentlichen L-förmig mit jeweils einem
langen Schenkel (10, 22) und einem kurzen Schenkel (13, 24) sind und an den im Befestigungszustand
einander zugewandten Seiten der langen Schenkeln (10, 22) Klemmflächen (12, 21) angeordnet
sind, die im Befestigungszustand an gegenüberliegenden Seiten der Stromschiene (3)
anliegen.
6. Anschlussklemme nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromschiene (3) als Flachschiene mit rechteckigen Querschnitt und entsprechenden
Stirnflächen (17, 28) und Seitenflächen (18) ausgebildet ist, im Befestigungszustand
die Klemmflächen (12, 21) der ersten und zweiten Klemmteile (4, 5) an die Stirnflächen
(17, 28) der Stromschiene (3) angeklemmt sind und an den kurzen Schenkeln (13, 24)
sich rechtwinklig an die Klemmflächen (12, 21) anschließende Anlageflächen (14, 23)
angeordnet sind, die im Befestigungszustand an der Seitenfläche (18) der Stromschiene
(3) anliegen.
7. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmfläche (12) des ersten Klemmteils (4) parallel zur Anschlussfläche (19)
ausgerichtet ist.
8. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindebolzen (7) und das zweite Klemmteil (5) einteilig ausgebildet sind und
das der Gewindemutter (8) gegenüberliegende Ende des Gewindebolzens (7) in den kurzen
Schenkel (24) des zweiten Klemmteils (5) übergeht.
9. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Befestigungszustand die Innenwandung (15) der Bohrung (20) um einen Winkel (a)
zur Längsachse (L) des Gewindebolzens (7) verschwenkt ist und der Gewindebolzen (7)
in den dem langen Schenkel (10) gegenüberliegenden Teil der Innenwandung (31) eingedrückt
ist.
10. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) im Bereich von 5° bis 6° liegt und vorzugsweise 5° ist.
11. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Vormontagezustand das erste Klemmteil (4) nur im Bereich seines der Anlagefläche
(14) abgewandten Endes auf der Stirnfläche (14) aufliegt, wobei der restliche Teil
der Klemmfläche (12) und die Anlagefläche (14) von der Stirnfläche (17) bzw. Seitenfläche
(18) der Stromschiene (3) beabstandet sind und die Innenwandung (15) der Bohrung (20)
parallel zur Längsachse (L) des Gewindebolzens (7) verläuft.
12. Anschlussklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Klemmteil (4) als Warmpressteil aus Kupfer hergestellt ist.