[0001] Die Erfindung betrifft ein Bus-Gehäuse für einen Steckverbinder mit einer Verriegelungseinrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiges Bus-Gehäuse für D-Sub-Stecker mit einem Verriegelungssystem ist aus
der DE 40 13 682 A1 bekannt. Bei diesem Verriegelungssystem werden ein Bolzen der
einen Steckverbinderhälfte und mindestens eine Aufnahmehülse der anderen Steckverbinderhälfte
einander zugeordnet. Der Bolzen besitzt eine Halterille, die mit einem federbelasteten
quer zum Bolzen angeordneten Verriegelungselement zusammenwirkt. Dadurch lässt sich
die Verriegelung auch bei beengten und schwierigen Verhältnissen leicht lösen. Allerdings
erfolgt die Verriegelung über einen gemeinsamen Mechanismus auf beiden Seiten zugleich,
so dass ein unbeabsichtigtes Lösen des Steckverbinders bei versehentlicher Betätigung
des Federelements möglich ist. Ferner steht das Verriegelungselement zumindest auf
einer Seite über die Außenwandung des Bus-Gehäuses hinaus.
[0003] Aus der EP 1 067 635 A2 ist ein Bus-Gehäuse mit einer beidseitigen Verriegelungseinrichtung
bekannt, bei der längere Führungselemente mit einer Ausnehmung vorgesehen sind, in
die ein Federelement des anderen Steckerteils eingreift. Die Betätigung erfolgt hinter
der Steckverbindung, so dass ein gesonderter Raum zur Aufnahme derselben im Steckverbinder
vorzusehen ist. Gleichzeitig ragen die Betätigungselemente deutlich über die Umrisse
des eigentlichen Steckverbinders hinaus. Damit wird jedoch ein unbeabsichtigtes Lösen
des Steckverbinders erleichtert.
[0004] Aus der DE 195 13 180 A1 ist ein Steckverbinder mit Bolzen bekannt, die Halterillen
aufweisen. In diese Halterillen werden magnetisch Verriegelungselemente eingesteuert.
Gegenüber einer manuellen Betätigung ist dies verhältnismäßig aufwändig.
[0005] Aus der EP 580 983 B1 ist ein Verriegelungselement für eine Steckverbindung bekannt,
in dem in einer Aufnahme ein Verriegelungsteil axial bewegt wird, bis es mit einer
Anformung in eine Ausnehmung am Rand der Aufnahme zur Verriegelung eintaucht. Die
axiale Betätigung erfordert allerdings einen verhältnismäßig großen Platzbedarf im
Steckverbinder.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Bus-Gehäuse mit einer für unterschiedliche Anwendungen geeigneten, Platz
sparenden und dennoch zuverlässigen Verriegelungseinrichtung zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Bus-Gehäuse mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Durch das Verriegelungssystem wird insbesondere eine Automobil taugliche Verriegelung
ermöglicht. Einerseits ist durch die Bolzenführung sichergestellt, dass der Stecker
nur parallel zugeführt werden kann, so dass es nicht zu Beschädigungen im Stecker
bei der Montage kommt. Dennoch können die Bolzen verhältnismäßig kurz bauen, da sie
nur durch das Vorderteil bis zur Verriegelungsfeder geführt werden müssen. Beim Einführen
ergeben sich zwei hörbare Verrastgeräusch, so dass die montierende Person keinen Sichtkontakt
zum Stecker haben muss. Durch die zwei Verriegelungseinrichtungen, vorzugsweise auf
beiden Seiten des Steckers, ist auch sichergestellt, dass ein unbeabsichtigtes Entriegeln
nahezu unmöglich ist, da der Stecker auf beiden Seiten entriegelt werden muss.
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den beigefügten Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Ansicht eines Steckverbinders,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Steckverbinder in Höhe des Bolzens 18,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Steckverbinders gemäß Fig. 1 ohne Bolzen 18,
- Fig. 4
- eine Ansicht des Steckverbinders gemäß Fig. 1 bei abgenommener Abdeckung und Verriegelungseinrichtung
[0011] Die Figuren zeigen ein Gehäuse 10 für einen Steckverbinder 11, das vorzugsweise als
Bus-Gehäuse in Verbindung mit einem D-Sub-Stecker als Steckverbinder 11 eingesetzt
wird. Das Bus-Gehäuse besitzt wenigstens eine, vorzugsweise zwei verschließbare Öffnungen
12,13, durch die im geöffneten Zustand wenigstens zwei mit dem Steckverbinder 11 zu
verbindende Kabel in ihrer Längsrichtung in das Gehäuse 10 ein- bzw. aus dem Gehäuse
10 herausführbar sind. Das Gehäuse wird im folgenden von der räumlichen Anordnung
her so beschrieben, dass der vordere Teil im Bereich des Steckverbinders 11 ist, während
der hintere Teil im Bereich der Öffnungen 12,13 vorgesehen ist. Auch die Begriffe
links, rechts und oben, unten werden entsprechend verwendet.
[0012] Am vorderen Ende des Gehäuses 10 ist die Öffnung 14 für den Steckverbinder 11 vorgesehen.
Es handelt sich bei dem in Figur 1 dargestellten Gehäuse zwar um ein Gehäuse für den
Steckverbinder, in den Figuren wird jedoch stets lediglich die eine Hälfte des Steckverbinders
11 dargestellt. Die andere Hälfte des Steckverbinders befindet sich z.B. in einem
Kraftfahrzeug im Bereich der zentralen Steuereinheit oder des Autoradios.
[0013] Eine Verriegelungseinrichtung 17 weist einen dem einen Steckerteil zugeordneten Bolzen
18 und eine dem anderen Steckerteil zugeordnete Aufnahme 19 für den in der Aufnahme
verriegelbaren Bolzen 18 auf. Der insofern in den Figuren am Gehäuse 10 angeordnete
Bolzen 18 befindet sich daher üblicherweise in räumlicher Nähe des anderen Steckerteils
des Steckverbinders 11 oder ist am anderen Steckerteil befestigt. Der Bolzen 18 weist
gemäß Fig. 2 eine Halterille 18a auf, die mit einem quer zum Bolzen verschieblich
angeordneten Verriegelungselement 23 zur Verriegelung zusammenwirkt. Das Verriegelungselement
23 befindet sich im Gebrauchszustand gemäß Fig. 1 gemäß Fig. 2 in Aufnahmen 24 des
Gehäuses 10. Das Verriegelungselement ist im Ausführungsbeispiel durch ein einziges
Element gebildet, grundsätzlich könnte jedoch die elastische Wirkung auch durch eine
gesonderte Feder, die auf das Verriegelungselement einwirkt, gebildet sein. Unter
Wirkung der Feder verriegelt das Verriegelungselement 23 den Bolzen durch Eingriff
in die Halterille 18a.
[0014] Wird der Bolzen in die Aufnahme 19 eingeführt, wird dies durch die stimseitigen Schrägen
des Bolzens 18 erleichtert. Der Bolzen durchdringt mit Hilfe dieser Schrägen die Durchtrittsöffnung
23a des Verriegelungselements, wobei der Bolzen das Verriegelungselement 23 gegen
die Kraft des federelastischen Verriegelungselements selbst oder eines gesonderten
elastischen Elements nach innen zieht, bis ein Eingriff in die Halterille 18a unter
einer Bewegung des Verriegelungsteils 23b nach außen erfolgt. Somit kann durch eine
Betätigung des Verriegelungselements 23 nach innen, also durch einen Druck auf das
Verriegelungselement der Eingriff des Verriegelungselements in den Bolzen 18 wieder
gelöst werden. Um das Verriegelungselement 23 betätigen zu können, befindet es sich
an der Außenseite des Gehäuses 10.
[0015] Dieses Verriegelungssystem hat mehrere Vorteile. Durch die Anordnung von zwei getrennten
Verriegelungssystemen auf beiden Seiten ist es nahezu unmöglich, den Steckverbinder
nicht parallel zur anderen Steckverbinderhälfte anzubringen. Die Bolzen 18 sind an
die Aufnahmen 19 hinsichtlich ihrer Position und ihres Durchmessers so genau angepasst,
dass ein Verkanten beim Ansetzen des Steckverbinders verhindert wird. Beim Einrasten
des Verriegelungselements 23 in die Halterille 18a ergibt sich ein deutliches Verrastgeräusch,
genau genommen zwei Verrastgeräusche, nämlich links und rechts, so dass geführt durch
die Bolzen 18 die Steckverbindung auch blind hergestellt werden kann. Um den Steckverbinder
abzunehmen, muss aufgrund der parallelen Zuführung eine Entriegelung gleichzeitig
auf beiden Seiten, also durch Einwirkung auf beide Verriegelungselemente 23 erfolgen.
Ein unbeabsichtigtes Lösen der Steckverbindung ist damit nahezu ausgeschlossen. Damit
wird das Verriegelungssystem Automobil tauglich. Grundsätzlich können auch längere
Bolzen 18 verwendet werden, wenn eine Verriegelung im hinteren Teil des Steckers gewünscht
ist.
[0016] Das L-förmige Verriegelungselement 23 ist mit einem Bein an der Außenseite des Gehäuses
10 in einer Aufnahme 24 gelagert, während das andere Bein in einen Einschnitt 25 des
Gehäuses 10 eingreift. Dadurch steht das Verriegelungselement bei entsprechender Anordnung
der Aufnahmen 24 nicht über die Umrisse des Steckverbinders über. Bei genauer Betrachtung
der Fig. 4 ist allerdings festzustellen, dass der Einschnitt 25 kein Einschnitt im
eigentlichen Sinne ist. Dieser "Einschnitt" ist hier eine Aussparung im Übergangsbereich
zwischen Gehäuse und vorderem Abschluss 15. Die Aufnahmen 24 sind seitlich am Vorderteil
des Gehäuses angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht zudem eine Anordnung der von außen
betätigbaren Verriegelungselemente 23 bündig zur Außenwand des Gehäuses sowohl im
verriegelten als auch im betätigten unverriegelten Zustand, d.h. sie treten nicht
über eine durch die Außenwand gebildete Linie hinaus. Das Verriegelungsteil 23b des
Verrieglungselements 23 greift mit der Durchtrittsöffnung 23a nahezu unmittelbar nach
dem vorderen Abschluss 15 des Gehäuses ein. Dadurch ergibt sich eine kurze, Raum sparende
Form des Bolzens 18, so dass trotz der Verriegelung das Bus-Gehäuse klein bauen kann.
Insofern ist die über die Halterille 18a überstehende Länge b des Bolzen etwa so lang
wie der in der Aufnahme 19 aufgenommene Führungsbereich 18b des Bolzens 18 hinter
der Halterille 18a.
[0017] Das Verriegelungselement 23 ist mit einem aus dem außen liegenden Bein abgewinkelten
Schenkel 23c an der Aufnahme 24 ebenfalls gelagert. Fig. 2 zeigt im oberen Bereich
die verriegelte Stellung dieser Verriegelungseinrichtung 17. Wird nun von außen auf
dieses federelastische Verriegelungselement gedrückt ergibt sich die Stellung gemäß
Fig. 7 unten, die ein Entfernen des Bolzens 18 ermöglicht.
[0018] Das Gehäuse selbst besteht aus metallisiertem Kunststoff, um eine Störstrahlsicherheit
zu erzielen.
Liste der Bezugszeichen
[0019]
- 10
- Gehäuse
- 10c
- Abdeckung
- 11
- Steckverbinder
- 12,13
- Öffnung
- 14
- Öffnung für 11
- 15
- vorderer Abschluss
- 16
- Seitenwand
- 17
- Verriegelungseinrichtung
- 18
- Bolzen
- 18a
- Halterille
- 18b
- Führungsbereich
- 19
- Aufnahme (Figur 8)
- 23
- Verriegelungselement
- 23a
- Durchtrittsöffnung
- 23b
- Verriegelungsteil
- 24
- Aufnahme
- 25
- Einschnitt
- b
- überstehende Länge des Bolzens
1. Bus-Gehäuse (10) für einen Steckverbinder (11) mit
- wenigstens einer verschließbaren Öffnung (12,13), durch die im geöffneten Zustand
wenigstens ein mit dem Steckverbinder (11) zu verbindendes Kabel in seiner Längsrichtung
in das Gehäuse (10) ein- bzw. aus dem Gehäuse (10) herausführbar ist,
- mit einer weiteren Öffnung (18) für den Steckverbinder (11),
- einer Verriegelungseinrichtung (17), die wenigstens einen dem einen Steckerteil
zugeordneten Bolzen (18) und eine dem anderen Steckerteil zugeordnete, im Gehäuse
angeordnete Aufnahme (19) für den in der Aufnahme verriegelbaren Bolzen (18) aufweist,
wobei der Bolzen (18) eine Halterille (18a) aufweist, die mit einem quer zum Bolzen
verschieblich angeordneten Verriegelungselement (23) zur Verriegelung zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass je eine Verriegelungseinrichtung (17) auf beiden Seiten des Gehäuses (10) angeordnet
und jeweils gesondert manuell von außen betätigbar ist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtungen (17) innerhalb der Umrisse des Gehäuses (10) liegen.
3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bolzen (18) an die Aufnahmen (19) hinsichtlich ihrer Position und ihres Durchmessers
so genau angepasst sind, dass ein Verkanten beim Ansetzen des Steckverbinders verhindert
wird.
4. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (23) den Bolzen (18) unter Wirkung einer Feder durch Eingriff
in die Halterille (18a) verriegelt.
5. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastische Verriegelungselement (20,23) eine Durchtrittsöffnung (20a) für
den Bolzen (18) aufweist.
6. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das L-förmige Verriegelungselement (23) mit seinem einen Bein an der Außenseite des
Gehäuses (10) in einer Aufnahme (24) gelagert ist, während das andere Bein in einen
Einschnitt (25) des Gehäuses (10) eingreift.
7. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (24) seitlich am Vorderteil (10a) des Gehäuses, bündig zur seitlichen
Außenwand des Gehäuses (10) angeordnet ist.
8. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das quer zum Bolzen (18) eingreifende Verriegelungselement (23) nahezu unmittelbar
nach dem vorderen Abschluss (15) des Gehäuses angeordnet ist.
9. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die über die Halterille (18a) überstehende Länge (b) des Bolzen etwa so lang wie
der in der Aufnahme (19) aufgenommene Führungsbereich (18b) des Bolzens (18) hinter
der Halterille (18a) ist.
10. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse aus metallisiertem Kunststoff besteht.