[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gerichteten Abgleiten oder Abfahren von
Hanggeländen entlang einer vorbestimten Streckenführung.
[0002] Es ist bekannt vermittels Schlitten auf Hanggeländen mit unbestimmter Streckenführung
abzugleiten oder abzufahren. Abgesehen davon, daß diese Vorgänge durch Auffahren auf
Streckenhindernissen, z.B. Bäumen od.dgl. unfallträchtig sind, bedürfen sie zu Lenkvorgängen
oder Geschwindigkeitsveränderungen auch einen großen Kraftaufwand, der von ungeübten
oder schwächlichen Personen, z.B. Kindern nur schwierig aufzubringen ist.
[0003] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt Maßnahmen zu schaffen, die die Abgleit-
und Abfahrvorgänge an Hanggeländen sicherer, einfacher und kraftsparender ermöglichen.
[0004] Nach der Erfindung ist dies erreicht durch die Anordnung einer Fahrrinne oder einer
Schienenstrecke als Gleitoder Fahrbahn zwischen einer Berg- und einer Talstation,
auf die als Sitzelemente dienende Rollenschlitten bzw. Rutschschlitten durch Hangabtriebskraft
selbsttätig längsbewegt und nachfolgend über eine weitere Fahrrinne oder Schienenstrecke
zwischen der Tal- und Bergstation durch Motorkraft in die Bergstation rückbefördert
werden.
[0005] Gemäß den Verfahrensschritten erfolgt das Abgleiten oder Abfahren entlang vorbestimmter
sicherer Bahnen in der Art einer Rodelbahn, wobei eine reproduzierbare Wiederholung
der Abgleit- oder Abfahrbewegungen durch die für die Benutzer mühelose Rückführung
der Schlitten in die Bergstation bewirkt wird. Vorteilhaft sind Fahrrinnen bzw. Schienenstreckenverbindungen
zwischen den Talstationen und den Bergstationen sowohl für die Abwärtsbewegungen als
auch für die Rückförderung der Schlitten geschaffen, wodurch die Benutzer zu wiederholten
Fahr- und Rutschvorgängen auf ihren Schlitten verbleiben können, was den Fahr- und
Rutschanreiz fördert.
[0006] Weitere Ausbildungen der Erfindung sind durch die in den Ansprüchen 2 bis 20 erwähnten
Verfahrensvorgängen verdeutlicht. So finden, z.B. nach dem Verfahren bevorzugt im
Querschnitt muldenförmig gestaltete Fahrrinnen, insbesondere aus einer Anzahl aneinandergefügten,
gradlinig oder bogenförmig gestalteten Fahrrinnenabschnitten Anwendung, die gegebenfalls
als Laufflächen für die Rollenschlitten innenseitig streifenförmige Ausformungen oder
Absetzungen aufweisen. Die zweckmäßig durch einen Eisenwerkstoff oder einem legierten
Eisenwerkstoff gebildeten Schienenstrecken können aus Sicherheitsgründen zu beiden
Längsseiten mit Fangnetzen oder anderweitigen Begrenzungen versehen sein. Weiter können
in der Strecke, bevorzugt im Bereich des talseitigen Endes von Fahrrinne bzw. Schienenstrecke,
Bremsstreifen vorgesehen sein, die als Widerlager für an den Schlitten ausgebildeten
Bremsklötzen od.dgl. dienen, die durch Aufdrücken auf die Fahrrinne oder Schienenstrecke
die Abgleit- oder Fahrgeschwindigkeit verändern, insbesondere zu beenden erlauben.
Die Bremselemente sind zweckmäßig dabei durch einen einzigen in den Schlitten, z.B.
mittig ausgebildeten oder durch je einen an den Längsseiten der Schlitten angeordneten
Bremshebel betätigbar. Vorteilhaft sind ferner, die Schienen der Schienenstrecke mit
wahlweise veränderlichem Abstand zueinander in der Schienenstrecke anzuordnen, wodurch
wahlweise Schlitten und Strecken größerer oder kleinerer Bauausführung zum Einsatz
kommen können, bzw. die Stabilität der Fahr- und Rutschbewegungen veränderlich ist.
[0007] Nach weiterem Verfahren können schließlich die Rollen- bzw. Rutschschlitten einfach
durch ein motorich längsbewegbares flexibles oder knickbares Zugmittel, z.B. Seil,
Kette od.dgl. zwischen der Tal- und Bergstation rückbefördert werden, welches sich
bevorzugt jeweils selbsttätig in die Schlitten in den Bereichen der Talstation anklinkt
und der Bergstation selbsttätig aushängt. Die Anordnung einer Rücklaufsperre im Bereich
der Bergstation sichert die Schlitten gegen unbeabsichtigte und ungewollte Abwärtsbewegungen
auf der Rückförderstrecke. Ein weiterer Anreiz zu Fahr- und Rutschvorgängen läßt sich
erzielen, wenn die Fahrrinne oder die Schienenstrecke durch Stufenabschnitte ergänzt
wird.
[0008] Eine alternative Ausgestaltung des Verfahrens läßt sich desweiteren dadurch erreichen,
wenn die Rollen- und Rutschschlitten durch als Sitzgelegenheit für die Benutzer dienende
Mattenkörper gebildet werden. Es versteht sich, daß die Rollen- und Rutschschlitten
beliebig einoder zweisitzig gestaltet und mit Rückenlehnen und Sicherheitsgurten versehen
sein können.
[0009] Gemäß dem Verfahren ist ferner vorgesehen, Rutschschlitten an steileren Hanggeländen,
etwa bei Neigungen zwischen 12% und 60% in Anwendung zu bringen. Die Rutschschlitten
können dabei auf Kufen gegebenenfalls kombiniert mit zwei Rädern in der Fahrrinne
oder der Schienenstrecke bewegbar sein, während bei geringerer Neigung des Hanggeländes,
etwa zwischen 5% und 40%, bevorzugt 10%, die Rollenschlitten mit vier Gummiräder bestückt
sein können, durch die sich höhere Abfahrgeschwindigkeiten erzielen lassen, die jedoch
vorzugsweise durch den Einbau von selbsttätig wirkenden Bremsen, innerhalb einer vorbestimmten
Höchstgeschwindigkeit, begrenzbar sind.
[0010] Wie die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht wird, zeigen die
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele. Hierin bedeuten:
- Fig. 1
- eine Streckendarstellung perspektivisch,
- Fig. 2
- ein Teilstück einer Fahrrinne perspektivisch,
- Fig. 3
- einen Rollenschlitten auf einem Bremsstreifen, perspektivisch.
[0011] In den Figuren ist mit 1 eine auf einem Hanggelände zwischen einer Bergstation 2
und einer Talstation 3 installierte Fahrrinne aus legiertem Eisenwerkstoff bezeichnet,
die Bögen 4 und Gradabschnitte 5 aufweist. Die Fahrrinne 1 ist im Bereich der Talstation
3 durch einen Fahrrinnenabschnit 1' mit einer weiteren Fahrrinne 6 verbunden, die
sich zwischen der Talstation 3 und der Bergstation 2 erstreckt. Die beiden Fahrrinnen
1 und 6 sind in der Talstation und Bergstation miteinander verbunden, wodurch die
Fahrrinnen 1 und 6 einen in sich geschlossenen Kreislauf bilden.
[0012] Die Fig. 2 zeigt ein Teilstück einer Fahrrinne 1. Die Abbildung läßt erkennen, daß
die Fahrrinne 1 durch aneinandergefügte Rinnenabschnitte 1'' gebildet ist, wobei sich
einander folgende Rinnenabschnitte 1'' zur Vermeidung von Störungen talseitig überlappen.
[0013] Die Fig. 3 zeigt eine beispielsweise Ausbildung eines Schlittens 8. Der Schlitten
8 weist im Fahrgestell 9 mit Räder 10 sowie eine durch das Fahrgestell 9 getragene
Verkleidung 11 auf. Mit 12 ist eine Sitzfläche und mit 13 eine Rückenlehne in der
Verkleidung 1 bezeichnet, während 14 ein Bremshebel ist.
1. Verfahren zum gerichteten Abgleiten oder Abfahren von Hanggeländen entlang einer vorbestimmten
Streckenführung, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Fahrrinne oder einer Schienenstrecke als Gleit- oder Fahrbahn
zwischen einer Berg- und einer Talstation auf die als Sitzelemente dienende Rollenschlitten
bzw. Rutschschlitten durch Hangabtriebskraft selbsttätig längsbewegt und nachfolgend über eine weitere Fahrrinne
oder Schienenstrecke zwischen der Tal- und Bergstation durch Motorkraft in die Bergstation rückgefördert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Querschnitt muldenförmig gestaltete Fahrrinne mit einer Anzahl aneinandergefügten
gradlinigen und bögenförmigen Fahrrinnenabschnitten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die muldenförmige Fahrrinne bzw. die Fahrrinnenabschnitte innenseitig streifenförmige
Ausformungen oder Absetzungen als Laufflächen für die Rollenschlitten aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schienenstrecken zu beiden Längsseiten derselben Fangnetze oder anderweitige
Sicherheitsbegrenzungen installiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrrinne und die Schienenstrecke durch einen Eisenwerkstoff oder einem legierten
Eisenwerkstoff gebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 5, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Bremsstreifens im Bereich des talseitigen Endes von Fahrrinne
bzw. Schienenstrecke, der als Widerlager von an den Rollen- und Rutschschlitten ausgebildeten
Bremselementen dient.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgleit- oder Abfahrgeschwindigkeit der Rollen- bzw. Rutschschlitten durch vermittels
Bremshebel od.dgl. auf die Fahrrinne oder Schienenstrecke aufdrückbaren Bremselementen
veränderlich wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen - und Rutschschlitten mittig mit einem einzigen Bremshebel oder an beiden
Längsseiten mit je einem Bremshebel ausgestattet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenschlitten und Rutschschlitten entgleisungssicher in den Fahrrinnen und
auf den Schienenstrecken geführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenschlitten und die Rutschschlitten durch je ein durch Rollenkörper oder
Rutschkörper getragenes Fahrgestell aus einem Eisenwerkstoff mit einem fest aufgesetzten
Sitzformteil aus einem Kunststoff und/oder einem metallischen Werkstoff gebildet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzformteile mit eingeformten Sitzmulden und festen bzw. klappbaren Rückenlehnen
versehen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrrinne bzw. die Schienenstrecke fundamentfrei unmittelbar auf das Hanggelände
frei aufgestellt und/oder vermittels Klemmkörper auf dem Hanggelände fixierte Böcke
getragen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenabschnitte von Fahrrinne bzw. Schienenstrecke mit Neigungen und/oder seitlichen
Erhöhungen versehen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen der Schienenstrecke mit wahlweise beliebigem Abstand voneinander in
der Schienenstrecke angeordnet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen- bzw. Rutschschlitten durch ein motorisch längsbewegbares, flexibles oder
knickbares Zugmittel, z.B. Seil, Kette od.dgl. zwischen der Tal- und Bergstation rückbefördert
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 1 und 15, gekennzeichnet durch eine Rücklaufsperre für die Rollen- und Rutschschlitten in der Bergstation.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen- und Rutschschlitten in der Talstation selbsttätig an das Zugmittel angehängt
und in der Bergstation vom Zugmittel selbsttätig gelöst werden.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten durch Mattenkörper od.dgl. gebildet sind, die in der Fahrrinne oder
Schienenstrecke rutschend durch eine Hangabtriebskraft selbsttätig talwärts bewegt
und zwischen Tal- und Bergstation durch ein motorisch getriebenes Zug- oder Tragemittel
in die Bergstation rückbefördert werden.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienenstrecke durch in diese ausgebildete Stufenabschnitte ergänzt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen- bzw. Rutschschlitten ein- oder zweisitzig ausgebildet werden.