[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung von drainierten Plattenbelägen,
insbesondere aus Beton-Werksteinplatten, Naturwerksteinplatten und großflächigen Keramikplatten
etc. mit geringer Aufbauhöhe auf Balkon- oder Terrassenflächen sowie eine oberflächenentwässernde
Anordnung von Platten auf der Rohbauplatte von Balkons oder Terrassen.
[0002] Bei der Sanierung von Balkon- und Terrassenflächen sind im Regelfall keine ausreichenden
Konstruktionshöhen vorhanden. Deshalb kommen hier relativ selten Betonwerkstein- oder
Natursteinplatten in Frage, die bei loser Verlegung mindestens 30 bis 50 mm Split
bzw. Kiesschichten als Unterlage erfordern. Die Belagsdicken liegen dann im Bereich
von 60 bis 100 mm, die jedoch nur selten zur Verfügung stehen. Selbst wenn die Konstruktionshöhe
der Balkon- oder Terrassenplatten für solche Belagsdicken hinreichen, treten Probleme
im Bereich der Türdurchbrüche in der angrenzenden Gebäudewand auf, weil dann die im
Türbereich vorgeschriebene Anschlusshöhe von 15 cm bzw. bei Anordnung von Oberflächenwasser
abführenden Drainrosten von 5 cm konstruktiv nicht mehr einzuhalten sind. Es besteht
daher ein dringendes Bedürfnis, die Aufbauhöhe von Plattenbelägen auf Balkonen und
Terrassen so gering wie möglich zu halten, um der Witterung ausgesetzte Balkone und
Terrassen mit Plattenbelägen fachgerecht und in zulässiger Weise sanieren zu können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches die Erstellung
von entwässernden Plattenbelägen geringer Aufbauhöhe auf Balkonen und Terrassen ermöglicht.
[0004] Ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass dass auf der Oberseite der erforderlichenfalls zuvor mit einer
die Abflussneigung für Niederschlagswasser sicherstellenden Estrichschicht versehenen
Rohbauplatte des Balkons bzw. der Terrasse eine wasserundurchlässige Abdichtschicht
geringer Dicke aufgebracht wird, dass auf der Abdichtschicht eine auf ihrer Oberseite
mit einer Filtermatte versehenen kapillarbrechende Drainageschicht geringer Höhe aufgelegt
wird, dass auf der Filtermatte der Drainageschicht jeweils in den Eckpunkten der zu
verlegenden Platten dem Verlegefortschritt entsprechend bereichsweise voneinander
beabstandete Bereiche mit einem Auftrag eines dünnen aushärtenden oder abbindenden
und nach der Aushärtung oder dem Abbinden keine hygroskopischen Eigenschaften aufzeigenden
Kleber aufgetragen werden, auf, denen jeweils die Eckbereiche der zu verlegenden Platten
mit vorgegebenem Fugenabstand aufgesetzt und nach dem Abbinden oder Aushärten abgestützt
festhaftend gehalten werden. Hierbei wird es möglich, solche Plattenbeläge zu erstellen,
welche einschließlich der vorzusehenden, über die Fugen der Platten eindringendes
Wasser abführenden Drainageschicht durch Verwendung dünner Drainagematten zu erstellen,
wobei Konstruktionshöhen von 30 mm bei Verwendung von keramischen Platten und ansonsten
40 mm möglich sind. Der in den Eckbereichen zur Auflagerung und Festlegung der Platten
verwendeten Kleberauftrag wird dabei relativ niedrig, nämlich in der Größenordnung
von 1 bis 10 mm gehalten. Ein gewisser - wenn auch geringer - Ausgleich von Höhentoleranzen
ist dabei durch die entsprechende Wahl der Schichthöhe des Kleberauftrags noch möglich.
Der Kleberauftrag sollte dabei in ausgehärtetem bzw. abgebundenem Zustand möglichst
kein Wasser aufnehmen, d.h. nicht hygroskopisch sein, so dass auch kein über die Plattenfugen
eindringendes Regenwasser über den Kleberauftrag zur Unterseite der Platten geführt
und von dort in die porösen Platten übergehen kann.
[0005] Zur Einstellung eines möglichst geringen Fugenabstands zwischen den zu verlegenden
Platten können Fugenkreuze entsprechend geringer Breite ihrer den Fugenabstand einstellenden
Arme verwendet werden, welche auf bzw. in dem noch nicht abgebundenen oder ausgehärteten
Kleberauftrag vorgesehen werden.
[0006] Bei großformatigen und/oder Platten geringer Dicke kann zusätzlich in den mittleren
Plattenbereichen der einzelnen Platten zugeordneten Bereichen der Filtermatten Bereiche
ein Kleberauftrag erfolgen, welcher dann nach dem Abbinden oder Erhärten auf die jeweilige
Platte wirkende Belastungen auch über den mittleren Plattenbereich auf der Drainagematte
abträgt.
[0007] Um zu verhindern, dass bei der Verlegung der Platten durch deren auf den Kleberauftrag
einwirkendes Gewicht der noch unabgebundene Kleber seitlich in den Zwischenraum zwischen
der Unterseite der Platten und der Filtermatten weggedrückt wird, ist in vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass vor dem Auftragen des abbindenden oder
aushärtenden Klebers im Bereich der Eckpunkte der aufzusetzenden Platten im Auftragebereich
jeweils ein Ring geringer Höhe auf der Oberseite der Filtermatten der Drainagematten
aufgelegt wird, in welchen der noch nicht abgebundene oder ausgehärtete Kleber eingebracht
wird, wobei die zu verlegenden Platten dann mit den jeweiligen Bereichen ihrer Unterseite
auf den vom Ring eingeschlossenen Kleberauftrag aufgesetzt und angedrückt werden.
[0008] Wenn die Eckbereiche von jeweils benachbarten Platten auf einem gemeinsamen Kleber-Auftrag
aufgesetzt und nach dem Abbinden oder Aushärten des Klebers mit dem Untergrund festhaftend
gehalten und miteinander verbunden sind, sind die Platten des gesamten Plattenbelags
durch die ausgehärteten Klebepunkte zu einem bezüglich von thermisch bedingten Änderungen
der Längen- und Querabmessungen einheitlichen Belag zusammengefasst. Dadurch kann
es bei thermischen Änderungen der Abmessungen zu Spannungen in den Plattenbelägen
kommen, die - unter ungünstigen Bedingungen - sogar zu Brüchen oder zum Reißen der
Platten führen können. In der Praxis sind deshalb in Abschnitten von zwei bis fünf
Metern Bewegungsfugen erforderlich. Wenn solche Bewegungsfugen - z.B. aus gestalterischen
Gründen - vermieden werden sollen, kann das Verfahren in erfindungsgemäßer Weiterbildung
so durchgeführt werden, dass der bereichsweise Auftrag des jeweils den Eckbereichen
benachbarter Platten zugeordneten Klebers so erfolgt, dass der Kleberauftrag jeweils
in einem unter den Fugen der benachbarten Platten liegenden Bereich ausgespart wird,
so dass von den ausgehärteten Kleberbereichen keine Spannungen auf die Kleberbereiche
benachbarter Platten übertragbar sind.
[0009] Für die Einstellung des Fugenabstands zwischen benachbarten Platten können anstelle
oder zusätzlich zu den oben erwähnten Fugenkreuzen auch Fugenstäbe in die Plattenfugen
eingelegt werden, die so profiliert und geformt sind, dass sie den Durchtritt von
Oberflächenwasser durch die Fugen zulassen, wobei durch geeignete Profilierung jedoch
das Eindringen von groben Schmutzpartikeln in die Unterkonstruktion verhindert werden
kann.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können oberflächenentwässernde Anordnungen von
Platten, insbesondere auch Beton-Werksteinplatten, Naturstein- und Keramikplatten
geringer Dicke etc. auf der Rohbauplatte von Balkons oder Terrassen erstellt werden,
die gekennzeichnet sind durch eine auf der Oberseite der Rohbauplatte vollflächig
aufgebrachte, wasserundurchlässige Dichtungsschicht, eine auf der Dichtungsschicht
vorgesehene vollflächige niedrige Lage eines wasserdurchlässigen Drainagematerials
mit einer oberen Filtermatten-Abdeckung, und durch im Bereich ihrer Eckpunkte auf
einem dünnen ausgehärteten oder abgebundenen Kleberauftrag aufgelagerte und gehaltene,
mit geringem Fugenabstand zueinander verlegte Platten.
[0011] Um das anfallende Oberflächenwasser wenigstens zum größeren Teil über die Oberfläche
des Plattenbelags abzuführen, so dass die Drainagekapazität des verwendeten wasserdurchlässigen
Drainagematerials in jedem Fall hinreicht, empfiehlt es sich, zwischen der Rohbauplatte
und der wasserundurchlässigen Dichtungsschicht in an sich bekannter Weise eine Estrichschicht
mit zur Abfuhr von Niederschlagswasser zu einem Rand des Balkons bzw. der Terrasse
geneigter Oberfläche zumindest dann vorzusehen, wenn die Oberfläche der Rohbauplatte
des Balkons oder der Terrasse keine solche Neigung aufweist.
[0012] Die Dichtungsschicht wird zweckmäßig von einer Schicht aus einer abgebundenen oder
erstarrten Dichtschlämme gebildet. Alternativ kann sie auch von einer auf der Oberseite
der Rohbauplatte oder der Estrichschicht aufgebrachten Dichtfolie gebildet werden.
[0013] Das auf der Dichtungsschicht aufgebrachte kapillarbrechende Drainagematerial wird
zweckmäßig von mit in Entwässerungsrichtung verlaufenden Kanälen versehenen Drainagematten,
- bahnen oder -platten gebildet, auf deren Oberseite die wasserdurchlässige Filtermatte
vorgesehen ist.
[0014] Der im Eckpunktbereich der aufzulagernden Platten vorgesehene Kleberauftrag ist vorzugsweise
durch jeweils einen in diesen Eckpunktbereichen aufgesetzten Ring eingeschlossen,
welcher das seitliche Abfließen des noch nicht abgebundenen Klebers durch den beim
Aufsetzen der Platten ausgeübten Druck verhindert, wobei die Ringe dann gleichzeitig
auch als Abstands-Einstellringe zwischen den Platten und der Drainagematte dienen.
[0015] Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn die den Kleberauftrag einschließenden Ringe in
Aufsetzrichtung der Platten um ein vorgegebenes Maß elastisch oder bleibend zusammendrückbar
ausgebildet sind. Geringfügige Höhentoleranzen zwischen benachbarten Platten können
dann durch unterschiedliche Belastungen der Platten während des Abbindevorgangs ausgeglichen
werden.
[0016] Anstelle solcher Ringe kann die vom Kleber gebildete Kontaktfläche zwischen der Drainagematte
und den Platten des Belags auch mittels quadratischer, rechteckiger oder kreisförmig
begrenzter Schablonen erzeugt werden.
[0017] Um Rissbildungen durch thermische Längendehnungen im Plattenbelag zu verhindern,
ist es zweckmäßig, wenn der Kleberauftrag in den Eckpunktbereichen benachbarter Platten
unterhalb der Fugen ausgespart ist, so dass also keine Spannungsübertragung zwischen
den Platten über die Bereiche des Kleberauftrags möglich ist.
[0018] Zum Auftragen des Klebers in den Eckpunktbereichen der Platten wird dabei zweckmäßig
eine Schablone verwendet, welche eine im Bereich des Kleberauftrags auf dem Untergrund
aufsetzbare ebenflächige Auftrageplatte aufweist, die mit durch verbleibende Stegflächen
voneinander getrennte Durchbrechungen für den Durchtritt von auf die Oberseite der
Auftrageplatte aufzubringendem Kleber versehen ist. Beim Kleberauftrag kann dann der
auf die Oberseite der Auftrageplatte aufgebrachte Kleber nur durch die Durchbrechungen
zum Untergrund durchtreten, während die durch die Stegflächen abgedeckten Untergrundbereiche
gegen den Auftrag von Kleber abgeschirmt sind. Dadurch ist sichergestellt, dass ausschließlich
im Bereich der Durchbrechungen einzelne und voneinander beabstandete Kleber-Auftragbereiche
entstehen, welche jeweils dem Eckbereich einer Platte des Plattenbelags zugeordnet
sind.
[0019] Die die Durchbrechungen begrenzenden Stegflächen der Schablone haben zweckmäßig eine
etwas größere Breite als die vorgegebene Fugenbreite zwischen anschließend auf den
aufgebrachten Kleber aufzusetzenden benachbarten Platten. Dadurch wird sichergestellt,
dass auch beim Aufsetzen und Andrücken der Platten des Plattenbelags der dadurch verdrängte
Kleber den Zwischenraum zwischen benachbarten Kleberbereich nicht überbrückt und dadurch
- nach dem Aushärten - wieder eine Spannungsübertragung ermöglicht.
[0020] Die Auftrageplatte wird zur Erleichterung ihrer Handhabung zweckmäßig mit einer über
die obere Flachseite der Platte vortretenden Handhabe versehen.
[0021] Zweckmäßig ist die Auftrageplatte aus einem glattflächigem Kunststoff-Plattenmaterial
hergestellt, dessen Oberflächen keine oder nur geringe haftende Verbindungseigenschaften
in Bezug auf den verwendeten Platten-Kleber aufweisen. Dadurch wird sichergestellt,
dass nach Gebrauch auf der Schablone aushärtende Reste des Klebers leicht entfernt
werden können.
[0022] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels einer
in der erfindungsgemäßen Weise hergestellten Plattenbelag-Anordnung näher erläutert
und zwar zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Teilbereichs eines in der erfindungsgemäßen Weise
mit einem Plattenbelag versehenen Balkons im Bereich eines Türdurchbruchs in der anschließenden
Gebäudewandung;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht durch die Belaganordnung, gesehen in Richtung der Pfeile 2-2 in
Fig. 1;
- Fig. 3
- den in Fig. 2 innerhalb des strichpunktierten Kreises 3 gelegenen Bereich der Belaganordnung
in vergrößertem Maßstab;
- Fig. 4
- eine der Darstellung der Belaganordnung gemäß Fig. 3 entsprechende Ansicht, in welcher
die Verwendung eines Fugenkreuzes in den Eckpunkten zwischen benachbarten Platten
und die Festlegung der Platten durch jeweils gesonderte Kleberbereiche veranschaulicht
ist;
- Fig. 5
- eine Ansicht gesehen in Richtung der Pfeile 5-5 in Fig. 4, in welcher die Platten
des aufzubringenden Plattenbelags nur strichpunktiert angedeutet sind;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine zum Auftragen des Klebers in den Eckbereichen von vier zusammentreffenden
Platten eines Plattenbelags vorgesehene Schablone; und
- Fig. 7
- eine Schnittansicht gesehen in Richtung der Pfeile 7-7 in Fig. 6.
[0023] In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung ein Teilabschnitt eines Balkons im
Bereich eines Türdurchbruchs in der anschließenden Gebäudewandung dargestellt. Auf
den in üblicher Weise aus armiertem Beton hergestellte Rohbauplatten 10 des Balkons
ist in der erfindungsgemäßen Weise ein drainierter Plattenbelag geringer Aufbauhöhe
aufgebracht.
[0024] Auf der Oberseite der Rohbauplatte 10 ist zur Erzielung der erforderlichen Gefälleneigung
zur Abfuhr von Wasser eine Estrichschicht 12 aufgebracht, die nur so stark bemessen
ist, dass die geforderte relativ geringe Gefälleneigung erzielt wird und die an der
Oberseite im Wesentlichen ebenflächig ausgebildet ist, so dass in an sich bekannter
Weise eine wasserundurchlässige Abdeckschicht 14 in Form einer aufgeklebten Dichtfolie
oder abgebundene Dichtschlämme aufgebracht werden kann.
[0025] Auf der den Durchtritt von Oberflächen- bzw. Regenwasser zum Estrich bzw. der Rohbauplatte
verhindernde Abdichtschicht 14 ist eine niedrige kapillarbrechende Drainagematte 16
mit einer oberen mattenförmigen Abdeckung aus einem Filtervlies 18 aufgebracht, welche
mit einer Vielzahl von unterhalb der Filtermatte 18 in Neigungsrichtung verlaufenden
parallelen Drainagekanälen 20 versehen sind, welche durch die Filtermatte 18 zutretenden
Wasser zu dem in Fig. 1 unten links gelegenen Rand der Rohbauplatte 10 in eine dort
montierten Abflussrinne 22 ableiten. Auf den Filtermatten ist der erwähnte Belag aufgelegt,
wobei diese Platten 24 nicht vollflächig mit der Filtermatte verklebt und die Stoßfugen
der benachbarten Platte auch nicht verfugt sind. Die Platten werden vielmehr auf der
Oberseite der Filtermatte 18 durchjeweils einen ausschließlich im Bereich der Eckpunkte
der zusammentreffenden Platten 24 auf der Oberseite der Filtermatte 18 aufgebrachte
flächenmäßig begrenzter Auftrag Bereich eines nach dem Aufbringen und Auflegen der
Platte aushärtenden Klebers gehalten, wobei die Belagstärke dieses Kleberauftrags
wiederum bewusst so gering gehalten ist, dass allenfalls geringe Höhentoleranzen der
zu verlegenden Platten bei noch fließfähigem Kleberauftrag ausgeglichen werden können.
Zwischen den Bereichen des Kleberauftrags münden die durch Verwendung entsprechender
dünner Fugenkreuze bewusst eng gehaltene Stoßfugen zwischen benachbarten Platten offen
auf der Filtermatte, so dass also über die Stoßfuge zutretenden Wasser durch die Filtermatte
18 in die Drainagekanäle 20 der Drainagematte 16 übertreten kann. Als Beispiel für
die hier verwendbaren Drainagematten oder -bahnen kann auf die aus der DE 40 04 901
C2 bekannte Kunststoffprofil-Drainagebahn verwiesen werden.
[0026] In Fig. 1 ist auch noch ein zur Entwässerung im Bereich des Türdurchbruchs vorgesehener,
durch einen Drainagerost 28 abgedeckter Drainagekanal 30 gezeigt, der über den Rost
28 zutretenden Oberflächenwasser ebenfalls über die Drainagekanäle 20 zur Abflussrinne
22 entwässert. Eine nähere Beschreibung dieses niedrig bauenden Drainagekanals 30
mit Abdeckrost 28 erfolgt hier nicht, da er nicht Teil der vorliegenden Erfindung
ist.
[0027] In Fig. 2 ist in einer rechtwinklig zur anschließenden Gebäudewand senkrecht verlaufenden
Teilschnittansicht durch den in Fig. 1 gezeigten Balkon der Aufbau des in der erfindungsgemäßen
Weise erstellten drainierten Plattenbelags geringer Aufbauhöhe in vergrößertem Maßstab
noch einmal dargestellt, wobei in Fig. 3 der in Fig. 2 innerhalb des strichpunktierten
Kreises gelegene Teilbereich der Plattenbelaganordnung in nochmals vergrößertem Maßstab
gezeigt ist.
[0028] In dieser Zeichnungsfigur ist erkennbar, dass der Kleberauftrag 26 durch einen jeweils
in den Eckbereichen der zusammentreffenden Platten 24 auf der Filtermatte aufgelegten
Ring 32 aus einem in gewissem Umfang elastisch verformbaren Kunststoff gegen seitliches
Wegfließen aus dem Auflagebereich infolge des durch die Platten aufgebrachten Drucks
verhindert werden kann. Die Herstellung des Rings 32 aus in Aufsetzrichtung der Platten
elastisch oder bleibend zusammendrückbarem Material z.B. elastomerem Kunststoff, Schaumgummi,
etc. gestattet eine gewisse - wenn auch geringfügige - Höhenveränderung einer auf
dem Kleberauftrag 26 aufgelagerten Platte, solange der Kleber noch nicht abgebunden
oder erstarrt ist.
[0029] In den Figuren 4 und 5 ist eine Abwandlung der in Fig. 3 veranschaulichten Art und
Weise der Aufbringung des Kleberauftrags veranschaulicht. Anstelle eines einheitlichen
durchgehenden Kleberauftrags 26 gemäß Fig. 3 werden jeweils vier voneinander beabstandete
und jeweils dem Eckbereich einer von vier zusammentreffenden Platten 24 zugeordnete
gesonderte Kleberauftragsbereiche 26' vorgesehen, die jeweils in den unter den Fugen
34 zwischen benachbarten Platten 24 liegenden Bereichen des Untergrunds, d.h. im dargestellten
Fall des Filtervlieses 18 frei von Kleber sind, so dass die Übertragung von Spannung
von einer auf eine benachbarte Platte 24, z.B. infolge von Wärmedehnung der Platten
24, die bei einem einheitlichen Kleberauftrag für die Eckpunkte mehrerer zusammentreffender
Platten entsprechend Fig. 3 denkbar ist, mit Sicherheit vermieden wird.
[0030] Für die Einstellung des Fugenabstands der Platten 24 ist in den zwischen den Kleberauftragsbereichen
26' befindlichen mittleren kleberfreien Bereiche ein Fugenkreuz 36 vorgesehen.
[0031] Alternativ oder zusätzlich zu den erwähnten Fugenkreuzen können auch an sich bekannte
Fugenstäbe (EP 1 083 269 A2) zwischen den Rändern benachbarter Platten vorgesehen
werden, welche so profiliert sind, dass sie über die Oberseite der Platten zuströmendes
Oberflächenwasser zur Unterkonstruktion durchtreten lassen.
[0032] Zur Aufbringung der Kleberauftragsbereiche 26' auf dem mit einem Plattenbelag aus
Platten 24 zu versehenden Untergrund kann - im Falle eines Eckpunkts von vier zusammentreffenden
Platten 24 die in Fig. 6 und 7 gezeigte Schablone 40 verwendet werden, welche von
einer dünnen steifen ebenflächigen Auftrageplatte 42 gebildet wird und - im dargestellten
Fall - an ihrem unteren Rand eine integral angesetzte nach oben abgebogene griffartige
Handhabe 46 aufweist. In der Auftrageplatte 42 sind in vorgegebenem Abstand Durchbrechungen
48 vorgesehen, zwischen denen Stegflächen 50 verbleiben.
[0033] Die Schablone 40 wird beim Verlegen von Platten auf den Eckpunkt von vier zusammentreffenden
Platten 24 auf dem Untergrund aufgesetzt und noch bildsamer, d.h. noch nicht abgebundener
oder ausgehärteter Kleber auf die Oberseite der Auftrageplatte 42 aufgebracht, der
dann mit der Flachseite einer Kelle oder einer Schiene abgestrichen wird. Im Bereich
der Durchbrechungen 48 wird der Kleber dann auf dem Untergrund aufgebracht, worauf
die Schablone 40 abgehoben wird. Es ergibt sich dann das in Fig. 5 gezeigte Bild von
vier in den vorgegebenen Abständen voneinander gebildeten Kleberauftragbereiche 26',
deren Höhe der Dicke der Auftrageplatte 42 entspricht.
[0034] Anschließend wird dann das Fugenkreuz 36 auf den kleberfreien Kreuzungsbereich der
Stegflächen 50 aufgesetzt, worauf die Ecken der zu verlegenden Platten in der durch
die sich kreuzenden rippenartigen Arme des Fugenkreuzes 36 vorgegebenen Ausrichtung
auf den Untergrund aufgesetzt und in den jeweils zugeordneten Kleberauftragsbereich
26' eingedrückt werden.
[0035] Es ist ersichtlich, dass im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen und Weiterbildungen
der als Ausführungsbeispiel beschriebenen Plattenbelagsanordnung verwirklichbar sind.
Bei großflächigen oder dünnwandigen Platten 24 kann es zweckmäßig sein, zusätzlich
zum Kleberauftrag in den Platten-Eckbereichen mittig unterhalb jeder Platte einen
weiteren Bereich mit einem Kleberauftrag zu versehen, welcher - nach Aushärtung bzw.
Abbinden - auf die Platte wirkenden Belastungen auch im mittleren Plattenbereich auf
die darunter liegende Konstruktion abträgt. Die beim Ausführungsbeispiel dargestellte
und beschriebene geneigte Estrichschicht 12 kann entfallen oder durch eine Unregelmäßigkeiten
in der Oberfläche der Rohbauplatte 10 ausfüllende dünne Spachtelschicht ersetzt werden,
wenn die Rohbauplatte 10 von Hause aus mit der für die Abfuhr von Oberflächenwasser
erforderliche Neigung hergestellt worden ist. Wesentlich ist in jedem Fall, dass der
in den Eckpunkten der Platten verwendete Kleber nach dem Aushärten oder Abbinden keine
hygroskopischen Eigenschaften mehr aufweist, so dass ein Eindringen von über die Stoßfugen
zugeführten Wasser in den Kleberauftrag und die Weiterleitung des Wassers innerhalb
des Auftrags in die porösen Unterseiten der Eckbereiche der aufliegenden Platten ausgeschlossen
ist. Durchfeuchtungen der Platte von der Unterseite her mit der Folge von Ausblühung
von gelösten mineralischen Bestandteilen oder Aufbrüchen und Zerstörung der Platten
im durchfeuchteten Bereich bei Frosteinwirkung werden so verhindert.
1. Verfahren zur Erstellung von drainierten Plattenbelägen, insbesondere aus Beton-Werksteinplatten,
Naturwerksteinund Keramikplatten etc. mit geringer Aufbauhöhe auf Balkonoder Terrassenflächen,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Oberseite der erforderlichenfalls zuvor mit einer die Abflussneigung für
Niederschlagswasser sicherstellenden Estrichschicht versehenen Rohbauplatte des Balkons
bzw. der Terrasse eine wasserundurchlässige Abdichtschicht geringer Dicke aufgebracht
wird, dass auf der Abdichtschicht eine auf ihrer Oberseite mit einer Filtermatte versehenen
kapillarbrechende Drainageschicht geringer Höhe aufgelegt wird, dass auf der Filtermatte
der Drainageschicht jeweils in den Eckpunkten der zu verlegenden Platten dem Verlegefortschritt
entsprechend bereichsweise voneinander beabstandete Bereiche mit einem Auftrag eines
dünnen aushärtenden oder abbindenden und nach der Aushärtung oder dem Abbinden keine
hygroskopischen Eigenschaften aufzeigenden Kleber aufgetragen werden, auf denen jeweils
die Eckbereiche der zu verlegenden Platten mit vorgegebenem Fugenabstand aufgesetzt
und nach dem Abbinden oder Aushärten abgestützt festhaftend gehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Verlegung der Platten auf den noch unabgebundenen oder nicht ausgehärteten
Kleberbereich zur Einstellung des Fugenabstands Fugenkreuze im Kleberauftrag vorgesehen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei großformatigen und/oder Platten geringer Dicke zusätzlich in den den mittleren
Plattenbereichen der einzelnen Platten zugeordneten Bereichen der Filtermatten ein
Kleberauftrag erfolgt, welcher nach dem Abbinden oder Erhärten die auf die jeweilige
Platte wirkenden Belastungen auch über den mittleren Plattenbereich auf der Drainagematte
abträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Auftragen des abbindenden oder aushärtenden Klebers im Bereich der Eckpunkte
der aufzusetzenden Platten im Auftragebereich jeweils ein Ring geringer Höhe auf die
Oberseite der Filtermatte der Drainagematten aufgelegt wird, in welchen der noch nicht
abgebundene oder ausgehärtete Kleber eingebracht wird, wobei die zu verlegenden Platten
mit den jeweiligen Eckbereichen auf den vom Ring eingeschlossenen Kleberauftrag aufgesetzt
und angedrückt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der bereichsweise Auftrag des jeweils den Eckbereichen benachbarter Platten zugeordneten
Klebers so erfolgt, dass der Kleberauftrag jeweils in dem unter den Fugen der benachbarten
Platten liegenden Bereich ausgespart wird, so dass von den ausgehärteten Kleberbereichen
keine Spannung auf die Kleberbereiche benachbarter Platten übertragbär sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung des Fugenabstands zwischen benachbarten Platten Fugenstäbe in die
Fugen eingelegt werden, die so profiliert und/oder geformt sind, dass sie den Durchtritt
von Oberflächenwasser durch die Fugen zulassen.
7. Oberflächenentwässernde Anordnung von Platten (24), insbesondere Beton-Werksteinplatten,
Naturwerkstein- und Keramikplatten geringer Dicke etc. auf der Rohbauplatte (10) von
Balkons oder Terrassen,
gekennzeichnet durch
eine auf der Oberseite der Rohbauplatte (10) vollflächig aufgebrachte, wasserundurchlässige
Dichtungsschicht (14), eine auf der Dichtungsschicht (14) vorgesehene vollflächige
niedrige Lage eines wasserdurchlässigen Draingematerials mit einer oberen Filtermatten-Abdeckung
(18), und im Bereich ihrer Eckpunkte auf einem dünnen ausgehärteten oder abgebundenen
Kleberauftrag (26) aufgelagerte und gehaltene, mit geringem Fugenabstand zueinander
verlegten Platten (24).
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Rohbauplatte (10) und der wasserundurchlässigen Dichtungsschicht (14)
eine Estrichschicht (12) mit zur Abfuhr von Niederschlagswasser zu einem Rand des
Balkons bzw. der Terrasse geneigter Oberfläche vorgesehen ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsschicht (14) von einer Schicht aus einer abgebundenen oder erstarrten
Dichtschlämme gebildet wird.
10. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsschicht (14) von einer auf der Oberseite der Rohbauplatte (10) oder
der Estrichschicht (12) aufgebrachten Dichtfolie gebildet wird.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das auf der Dichtungsschicht (14) aufgebrachte kapillarbrechende Drainageschicht
von mit in Entwässerungsrichtung verlaufenden Kanälen versehenen Drainagematten, -bahnen
oder -platten (16) gebildet wird, auf deren Oberseite eine Filtermatte (18) vorgesehen
ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleberauftrag (26) auf der Filtermatte (18) des Drainagematerials von jeweils
einem in den Eckpunktbereichen der aufzulagernden Platten (24) aufgesetzten Ring (32)
eingeschlossen ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (32) in Aufsetzrichtung der Platten (24) um ein vorgegebenes Maß elastisch
oder bleibend zusammendrückbar ausgebildet ist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleberauftrag (26') in den Eckpunkt-Bereichen benachbarter Platten (24) unterhalb
der Fugen (34) ausgespart ist.
15. Schablone (40) zum Auftragen von Kleber zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
5, gekennzeichnet durch eine im Bereich des Kleberauftrags auf den Untergrund (Filtermatte 18) aufsetzbare
ebenflächige Auftrageplatte (42), die mit durch verbleibende Stegflächen (50) voneinander getrennten Durchbrechungen (48) für den
Durchtritt von auf die Oberseite der Auftrageplatte (42) aufzubringendem Kleber versehen
ist.
16. Schablone nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die die Durchbrechungen (48) begrenzenden Stegflächen (50) eine etwas größere Breite
haben, als die vorgegebene Fugenbreite zwischen anschließend auf den aufgebrachten
Kleberbereichen (26') aufzusetzende benachbarte Platten (24).
17. Schablone nach Anspruch 13 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftrageplatte (42) mit einer über die obere Flachseite der Platte vortretenden
Handhabe (46) versehen ist.
18. Schablone nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Auftrageplatte (42) aus einem glattflächigen Kunststoff-Plattenmaterial hergestellt
ist, dessen Oberflächen keine oder nur geringe haftende Verbindungseigenschaften in
Bezug auf den verwendeten Platten-Kleber aufweisen.