[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Öffnung, die von einem schwenkbaren
Bauteil, insbesondere einer Heckklappe, verschließbar ist, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Kraftfahrzeugen der genannten Art lassen sich bei der Herstellung der Karosserie
sowie bei evtl. notwendigen Instandsetzungen Maßabweichungen im allgemeinen nicht
vollständig vermeiden. Diese Maßabweichungen sind zwar verhältnismäßig gering, sie
haben aber dennoch zur Folge, daß die schwenkbaren Bauteile, wie z.B. die Heckklappe,
welche die Karosserieöffnungen verschließen, gegenüber der angrenzenden Kontur der
Karosserie seitlich und in der Höhe ausgerichtet werden müssen. So ist es beim Ausrichten
zur Erzielung eines Höhenausgleichs sehr häufig notwendig, daß zumindest eine Scharnierhälfte
mit Scheiben unterlegt wird. Diese Handhabung bedeutet jedoch, weil in diesen Fällen
die Befestigungsschraube zumeist vollständig entfernt werden muß, ein umständliches
und zeitaufwendiges Verfahren.
[0003] Aus der DE 29 37 166 A1 ist es bekannt, an der am feststehenden Karosserieteil befestigten
Scharnierhälfte eine Einstellvorrichtung vorzusehen, die ein Ausrichten des schwenkbaren
Bauteils gegenüber der angrenzenden Karosseriekontur ermöglicht.
[0004] Hierzu weist die erste Scharnierhälfte eine parallel zur Scharnierachse verlaufende
Wölbung auf, deren Krümmungsmittelpunkt nahe der Außenfläche des schwenkbaren Bauteils
liegt. An der konvexen und konkaven Fläche der Wölbung liegt je ein entsprechend gewölbtes
Gleitstück an, über welches die Scharnierhälfte mittels einer Befestigungsschraube
festgeklemmt ist, welche die Scharnierhälfte über senkrecht zur Scharnierachse sich
erstreckende Längsschlitze und das Karosserieteil über vergrößerte Durchgangsbohrungen
durchdringt. Diese Einstellvorrichtung wird vom Fahrzeuginnenraum her betätigt, wogegen
die korrekte Ausrichtung des schwenkbaren Bauteils nur von der Fahrzeugaußenseite
her überprüfbar ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 zu schaffen, bei dem das Ausrichten des schwenkbaren Bauteils
auf einfache Weise mit geringem Aufwand von der Fahrzeugaußenseite her bei geschlossenem
Bauteil möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere die Erfindung
in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale enthalten die Unteransprüche.
[0007] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß durch
die außenseitige Anordnung der Einstellvorrichtung am Endbereich der zweiten Scharnierhälfte
ein außenhautbündiges Ausrichten sowie ein konstantes Fugenbild von der Fahrzeugaußenseite
bei geschlossenem Bauteil gewährleistet ist. Durch das Anbringen eines aufgesetzten
Verkleidungsteiles werden nach erfolgter Justierung des schwenkbaren Bauteils die
Einstellvorrichtungen abgedeckt. Die durch eine Stellmutter und ein mit einer Mutter
zusammenwirkendes Befestigungselement gebildete Einstellvorrichtung weist einen einfachen,
kostengünstigen Aufbau auf, wobei die Stellmutter durch ein Hilfswerkzeug relativ
zur zweiten Scharnierhälfte von der Fahrzeugaußenseite her verstellbar ist. Als vorteilhafte
Ausbildung hat sich erwiesen, zwei in Fahrzeuglängsrichtung gesehen hintereinanderliegende
Einstellvorrichtungen an der zweiten Scharnierhälfte vorzusehen. Die Einstellvorrichtungen
können an einem Scharnierarm für eine Heckklappe oder bei einer Heckklappe mit einer
schwenkbaren Heckscheibe am Scharnierarm für die schwenkbare Heckscheibe vorgesehen
sein.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wir im
folgenden näher beschrieben.
[0009] Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf das Heck eines Kraftfahrzeuges mit einem durch eine
Hecklappe gebildeten schwenkbaren Bauteil,
- Fig. 2
- eine Einzelheit X der Fig. 1 in größerer Darstellung,
- Fig. 3
- einen Vertikalschnitt in Fahrzeuglängsrichtung durch die Einstellvorichtung für die
Heckklappe
[0010] In Fig. 1 ist die Heckansicht eines Kraftfahrzeuges in verkleinertem Maßstab gezeigt,
dessen Karosserie 1 eine Öffnung 2 aufweist, die von einem schwenkbaren Bauteil 3
verschlossen ist. Das schwenkbare Bauteil 3 ist im Ausführungsbeispiel durch eine
Heckklappe 4 gebildet. Wie aus dem in Fig. 3 gezeigten Schnitt hervorgeht, ist die
Heckklappe 4 mittels zumindest eines Scharniers 5 an der Karosserie 1 angebracht und
gegenüber der Karosserie 1 durch eine nicht näher dargestellte Dichtung abgedichtet.
Das Scharnier 5 besteht im wesentlichen aus einer ersten, an der feststehenden Karosserie
1 befestigten Scharnierhälfte 6 und einer zweiten an der Heckklappe 4 befestigten
Scharnierhälfte 7, die um eine Scharnierachse 8 verschwenkbar ist, so daß die Heckklappe
4 von einer Schließstellung A in eine hochgeschwenkte nicht näher gezeigte Offenstellung
verlagerbar ist und umgekehrt.
[0011] Zum Ausrichten des schwenkbaren Bauteils 3 gegenüber der angrenzenden Karosseriekontur
9 (oberer Dachrahmen, Seitenteile, unteres Heckteil) ist eine Einstellvorrichtung
10 vorgesehen, mittels der das schwenkbare Bauteil 3 in Fahrzeuglängs-, Fahrzeugquer-
und Höhenrichtung einstellbar ist. Die Einstellvorrichtung 10 ist außenseitig an dem
dem schwenkbaren Bauteil 3 zugekehrten Endbereich 11 der zweiten Scharnierhälfte 7
vorgesehen und von der Fahrzeugaußenseite B her betätigbar.
[0012] Gemäß Fig. 2 umfaßt jede Einstellvorrichtung 10 eine in eine Gewindebohrung 12 der
zweiten Scharnierhälfte 7 eindrehbare Stellmutter 13, die gegenüber der Scharnierhälfte
7 in der Höhe einstellbar ist (Richtung C-C). Die Stellmutter 13 weist über ihre gesamte
Höhenerstreckung ein Außengewinde 14 auf, das ebenso wie das Innengewinde 15 der Gewindebohrung
12 vorzugsweise als Feingewinde ausgebildet ist. An der Stellmutter 13 ist ferner
eine zentrale Durchgangsöffnung 16 zum Hindurchführen eines mit einer Mutter 17 zusammenwirkenden
Befestigungselementes 18 für das schwenkbare Bauteil 3 angeordnet.
[0013] Die Stellmutter 13 weist auf der einem Rahmenteil 19 des schwenkbaren Bauteils 3
zugekehrten Seite einen stirnseitigen vorstehenden Bund 20 auf, wobei der Bund 20
je nach eingestellter Lage der Stellmutter 13 entweder am Rahmenteil 19 aufliegt oder
mit geringem Abstand zu diesem verläuft. Zur Einstellung des schwenkbaren Bauteils
3 in Fahrzeuglängs- und Fahrzeugquerrichtung weist die zentrale Durchgangsöffnung
16 an der Stellmutter 13 einen deutlich größeren Durchmesser auf als der Außendurchmesser
des hindurchgeführten Befestigungselementes 18.
[0014] Das Befestigungselement 18 zur Festlegung des schwenkbaren Bauteils 3 wird gemäß
Fig. 2 durch einen am Rahmenteil 19 angebrachten Gewindebolzen 21 gebildet. Ein Kopfabschnitt
22 des Gewindebolzens 21 stützt sich an der Innenseite des trägerförmigen Rahmenteils
19 ab, wogegen der mit einem Außengewinde 23 versehene Abschnitt 24 das Rahmenteil
19 überragend nach oben außen vorsteht. Auf das freie Ende des Gewindebolzens 21 ist
die Mutter 17 aufgedreht, die sich an einer Auflagefläche 25 der Stellmutter 13 abstützt.
Durch die Mutter 17 wird die Stellmutter 13 gegen das Rahmenteil 19 gespannt. Im Ausführungsbeispiel
bildet die Auflagefläche 25 die Bodenfläche einer topfförmigen Ausnehmung 26 der Stellmutter
13. Durch diese Ausnehmung 26 überragt die Mutter 17 die Stellmutter 13 nach oben
hin nicht oder nur geringfügig (geringe Bauhöhe der Einstellvorrichtung). Das Befestigungselement
18 kann auch durch eine von außen eingedrehte Kopfschraube gebildet werden, die in
eine hohlraumseitig am Rahmenteil 19 angebrachte Mutter eingedreht ist, wobei der
Kopf der Kopfschraube an der Auflagefläche 25 der Stellmutter 13 aufliegt (nicht näher
dargestellt).
[0015] Vorzugsweise sind an jeder zweiten Scharnierhälfte 7 zwei in Fahrzeuglängsrichtung
gesehen hintereinanderliegend angeordnete Einstellvorrichtungen 10 vorgesehen (Fig.
2 und 3).
[0016] Zum Einstellen bzw. Verdrehen der Stellmutter 13 gegenüber der zweiten Scharnierhälfte
7 ist an der Stellmutter 13 auf der der Fahrzeugaußenseite zugewandten Seite ein Innenmehrkant
(z.B. Innensechskant oder dgl.) vorgesehen oder am ringförmigen, nach oben ragenden
Steg der Stellmutter 13 sind nach oben hin und nach außen hin offene Nuten 27 zum
Einsetzen eines Hilfswerkzeuges vorgesehen. Vorzugsweise sind zwei diametral gegenüberliegende
Nuten 27 am ringförmigen Steg der Stellmutter 13 angeordnet, in die Zapfenabschnitte
des nicht näher dargestellten Hilfswerkzeuges einführbar sind, um die Stellmutter
13 zu verdrehen (nicht näher dargestellt).
[0017] Die zweite Scharnierhälfte 7 kann durch einen abgewinkelten Scharnierarm 28 gebildet
werden, der direkt mit einer mit einer feststehenden Heckscheibe versehenen Heckklappe
4 verbunden ist (Fig. 2).
[0018] Gemäß Fig. 1 bis 3 ist eine Heckklappe 4 vorgesehen, die eine getrennt von der Heckklappe
4 betätigbare, mit einem umlaufenden Rahmen 29 versehene schwenkbare Heckscheibe 30
umfaßt. Bei dieser Ausführung ist die zumindest eine Einstellvorrichtung 10 am Scharnierarm
31 für die schwenkbare Heckscheibe 30 vorgesehen.
[0019] Mittels der Stellmutter 13 kann das schwenkbare Bauteil 3 sowohl nach außen hin als
auch nach innen hin verstellt werden, so daß ein oberflächenbündiger Übergang zur
angrenzenden Karosseriekontur 9 erzielbar ist. Ein konstanter Fugenverlauf zwischen
dem schwenkbaren Bauteil 3 und der angrenzenden Karosseriekontur 9 wird durch die
Durchgangsöffnung 16 an der Stellmutter 13 gewährleistet. Die Einstellvorrichtungen
10 sind nach außen hin durch ein aufgesetztes Verkleidungsteil 32 abdeckbar, wobei
das Verkleidungsteil 32 durch einen Dachspoiler 33, eine Blende oder dgl. gebildet
wird.
1. Kraftfahrzeug mit einer Öffnung, die von einem schwenkbaren Bauteil, insbesondere
einer Heckklappe verschließbar ist, wobei das Bauteil mittels zumindest eines Scharniers
an einem Karosserieteil angebracht ist und das Scharnier eine erste am Karosserieteil
befestigte Scharnierhälfte und eine zweite am Bauteil befestigte Scharnierhälfte aufweist
und daß an einer Scharnierhälfte eine Einstellvorrichtung zum Ausrichten des schwenkbaren
Bauteils gegenüber der angrenzenden Karosseriekontur vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung (10) außenseitig an dem dem schwenkbaren Bauteil (3) zugekehrten
Endbereich (11) der zweiten Scharnierhälfte (7) vorgesehen ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung (10) durch ein aufgesetztes Verkleidungsteil (32) abgedeckt
ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung (10) zumindest eine in eine Gewindebohrung (12) der zweiten
Scharnierhälfte (7) eindrehbare Stellmutter (13) umfaßt, die gegenüber der zweiten
Scharnierhälfte (7) in der Höhe einstellbar ist und daß an der Stellmutter (13)eine
zentrale Durchgangsöffnung (16) zum Hindurchführen eines mit einer Mutter (17) zusammenwirkenden
schraubbaren Befestigungselementes (18) für das schwenkbare Bauteil (3) angeordnet
ist.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmutter (13) auf der einem Rahmenteil (19) des schwenkbaren Bauteils (3)
zugekehrten Seite einen stirnseitigen Bund (20) aufweist, wobei der Bund (20) je nach
eingestellter Lage der Stellmutter (13) entweder am Rahmenteil (19) aufliegt oder
mit geringem Abstand zu diesem verläuft.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Durchgangsöffnung (16) an der Stellmutter (13) einen größeren Durchmesser
aufweist als der Außendurchmesser des Befestigungselementes (18).
6. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (18) durch einen am Rahmenteil (19) angebrachten, nach außen
hin vorstehenden Gewindebolzen (21) gebildet wird, wobei auf das freie Ende des Gewindebolzens
(21) eine Mutter (17) aufgedreht ist, die sich an einer Auflagefläche (25) der Stellmutter
(13) abstützt.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (25) die Bodenfläche einer topfförmigen Ausnehmung (26) der Stellmutter
(13) bildet.
8. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (18) durch eine von außen eingedrehte Kopfschraube gebildet
wird, die in einem am Rahmenteil (19) vorgesehene Mutter eingedreht ist, wobei sich
der Kopf der Kopfschraube auf der Auflagefläche (25) der Stellmutter (13) abstützt.
9. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der zweiten Scharnierhälfte (7) zwei in Fahrzeuglängsrichtung gesehen hintereinanderliegend
angeordnete Einstellvorrichtungen (10) vorgesehen sind.
10. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das schwenkbare Bauteil (3) durch eine Heckklappe (4) gebildet wird, die eine getrennt
von der Heckklappe (4) betätigbare, mit einem Rahmen (29) versehene schwenkbare Heckscheibe
(30) umfaßt, und daß die zumindest eine Einstellvorrichtung (10) an einem Scharnierarm
(31) für die schwenkbare Heckscheibe (30) vorgesehen ist.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgesetzte Verkleidungsteil (32) durch eine Blende, einen Dachspoiler (33) oder
dgl. gebildet wird.
12. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (15) der Gewindebohrung (12) der zweiten Scharnierhälfte (7) und
das Außengewinde (14) der Stellmutter (13) als Feingewinde ausgebildet sind.
13. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmutter (13) auf der der Fahrzeugaußenseite zugewandten Seite einen Innenmehrkant
oder Nuten zum Einsetzen eines Hilfswerkzeuges zum Verdrehen der Stellmutter (13)
aufweist.