(19)
(11) EP 1 347 143 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.09.2003  Patentblatt  2003/39

(21) Anmeldenummer: 03005760.8

(22) Anmeldetag:  14.03.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 18.03.2002 DE 20204177 U

(71) Anmelder: REHAU AG + Co
95111 Rehau (DE)

(72) Erfinder:
  • Melzer, Klaus
    95111 Rehau (DE)
  • Eckert, Stefan
    95111 Rehau (DE)

   


(54) Tür, insbesondere Haustür


(57) Türflügel mit einem umlaufenden Flügelprofilrahmen (9) und daran befestigten Beplankungen (17,18), wobei die Außen-Beplankungen flügelübergreifend den Flügelprofilrahmen seitlich überdecken, und zwischen den Beplankungen Einschieblinge (16) aus Dämmmaterial mit hohem Dämmwert eingebracht sind und in den Flügelprofilrahmen (9) ein umlaufender Stabilisierungsrahmen (14) aus festem Material eingelegt und mit Versteifungsprofilen (10) in den Hohlkammern des Flügelprofilrahmens (9) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tür insbesondere Haustür für energiehochgedämmte Häuser mit einem Blendrahmen und wenigstens einem öffenbaren Türflügel mit einem umlaufenden Flügelprofilrahmen und daran befestigten Beplankungen.

[0002] Für energiehochgedämmte Häuser stehen derzeit keine geeigneten Türen, insbesondere Haustüren passend zu den üblichen Fenstersystemen zur Verfügung. Die bekannten Türen sind entweder zu labil und nicht ausreichend dichtend, nicht verwindungssteif genug oder aber sie weisen nicht die notwendige Wärmedämmung auf.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tür zu schaffen, die bei einfachem Aufbau und guter Recyclebarkeit alle Anforderungen für energiehochgedämmte Häuser erfüllt.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Außen-Beplankungen flügelübergreifend den Flügelprofilrahmen seitlich überdecken, dass zwischen den Beplankungen Einschieblinge aus Dämm-Material mit hohem Dämmwert eingebracht sind und dass in den Flügelprofilrahmen ein umlaufender Stabilisierungsrahmen aus festem Material eingelegt und mit Versteifungsprofilen in den Hohlkammern des Flügelprofilrahmens verbunden ist.

[0005] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung, bei der die Beplankung aus Holzwerkstoffen, vorzugsweise MDF oder HDF, oder aber auch Kunststoffplatten sein können, ergibt sich in Folge des überdeckenden Übergreifens des Flügelprofilrahmens durch die Beplankung und die randseitige Verbindung der Beplankung mit dem Flügelprofilrahmen nicht nur ein hoher Türplattenabstand, der das Einlegen sehr dicker Einschieblinge aus Dämm-Material ermöglicht, sondern es ergibt sich durch die flügelübergreifende Ausbildung der Beplankung auf der Innen- und der Außenseite des Türflügels eine zusätzliche Steifigkeit des Türflügels.

[0006] Zur Verbindung der auf dem Flügelprofilrahmen übergreifend aufliegenden Ränder der Beplankung mit dem Flügelprofilrahmen kann insbesondere eine Verschraubung, Vernietung oder Verstiftung vorgesehen sein, welche vorteilhafterweise von innen erfolgt, so dass die äußere Sichtfläche der Beplankung nicht beeinträchtigt ist.

[0007] Zusätzlich zu den Einschieblingen aus Dämm-Material zwischen den Beplankungen sollen in Weiterbildung der Erfindung auch in die Flügelprofilrahmen und/oder die bevorzugt mit Versteifungseinlagen versehenen Blendrahmenhohlprofile Einschieblinge aus Dämm-Material mit hohem Dämmwert eingebracht sein, wobei sich als Material für diese Einschieblinge besonders Styropor oder Polyurethanschaum od. dgl. eignet.

[0008] Werden zusätzliche Anforderungen hinsichtlich Brand- oder Schallschutz, oder Feuchteregulierung oder Einbruchhemmung an die Konstruktion gestellt, können diese durch geeignete Einschieblinge zusätzlich erfüllt werden. Die Außen-Beplankungen bleiben dabei unverändert.

[0009] Besonders gute thermische Isoliereigenschaften erhält man in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch, dass der in Aussparungen der Einschieblinge aus Dämm-Material eingreifende Stabilisierungsrahmen querschnittlich im Wesentlichen L-förmige Profilschenkel aufweist, wobei ein L-Schenkel am Flügelprofilrahmen anliegt und der andere an der Beplankung auf der Türinnenseite liegend angeordnet ist.

[0010] In entsprechender Weise und ebenfalls zur Erzielung einer möglichst günstigen Lage der Isothermen im Inneren der Profile kann auch vorgesehen sein, dass die Versteifungseinlagen für den Flügelprofilrahmen L-förmige Profilschenkel sind, wobei der eine L-Schenkel im Flügelprofilrahmen parallel zum L-Schenkel des Stabilisierungsrahmens und der andere parallel zur Beplankung auf der Türinnenseite angeordnet ist. Die beiden parallel zueinander liegenden L-Schenkel ermöglichen eine sehr günstige Verbindung durch Verschraubung, Verstiftung oder dgl.

[0011] Als Material für den Stabilisierungsrahmen und die Versteifungseinlagen eignet sich bevorzugt solches mit einer niedrigen Wärmeleitzahl wie beispielsweise Glasfaserverstärkte Materialien (GFK) aber auch metallische Materialien wie Stahl.

[0012] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, in den Blendrahmen ein aus festem Material mit hohem Dämmwert ausgebildetes Ausgleichsprofil zur Minimierung der Falzluft einzubringen, wobei das Ausgleichsprofil bevorzugt als Hohlkammerprofil mit Einschieblingen aus Dämmstoff ausgebildet sein kann.

[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1
einen horizontalen Schnitt durch den Blendrahmen und den Randbereich des Türflügels und
Fig. 2
einen vertikalen Schnitt durch die Bodenschwelle und den unteren Rand des Türflügels


[0014] 7. Bei 1 erkennt man in Fig. 1 den als Hohlkammerprofil ausgebildeten Kunststoffblendrahmen, der beispielsweise aus polymeren Werkstoffen, vorzugsweise PVC, ausgebildet sein kann und der durch ein eingelegtes Stahlprofil 2 versteift ist. Bei 3 und 4 erkennt man Einschieblinge aus einem Dämm-Material mit hohem Dämmwert, beispielsweise Styropor oder Polyurethanschaum. In den Blendrahmen 1 ist ein aus festem Material mit hohem Dämmwert ausgebildetes Ausgleichsprofil 5 eingebracht, das zur Minimierung der Falzluft in dem Hohlraum zwischen dem Flügelprofilrahmen 9 und dem diesen zugewandten Blendrahmen 1 dient. Dieses Ausgleichsprofil 5 ist vorteilhafterweise als Hohlkammerprofil zum Aufnehmen von Einschieblingen 7 aus Dämmstoff ausgebildet. Das Ausgleichsprofil (5) ist in diesem Ausführungsbeispiel parallel zum Flügelprofilrahmen (9) kraftschlüssig im Blendrahmenhohlprofil (1) angeordnet.

[0015] Der Türflügel 8 umfasst einen bevorzugt ebenfalls aus PVC bestehenden Flügelprofilrahmen 9 mit L-förmigen Versteifungseinlagen 10, wobei der eine L-Schenkel 11 der Beplankung 18 der Türinnenseite benachbart angeordnet ist, während der andere L-Schenkel 12 parallel zum L-Schenkel 13 eines Stabilisierungsrahmens 14 liegt, der als umlaufendes Bauteil nach Art eines Füllungsrahmens in den Flügelprofilrahmen 9 eingesetzt ist, wobei die L-Schenkel 12 und 13 durch die Wand des Flügelprofilrahmens 9 hindurch miteinander verbunden sind; beispielsweise können sie verstiftet, verschraubt oder vernietet sein. Der Stabilisierungsrahmen 14 und die Versteifungseinlagen 10 können aus GFK oder Metall bestehen. Bei 15 und 16 erkennt man Einschieblinge aus Dämm-Material, wobei die Einschieblinge 16 zwischen den Beplankungen 17 auf der Türaußenseite und 18 auf der Türinnenseite mit Aussparungen 19 zur Aufnahme des Stabilisierungsrahmens 14 versehen sind.

[0016] Bei der Fertigung des erfindungsgemäßen Türflügels 8 wird zunächst der Flügelprofilrahmen 9 aus den einzelnen Rahmenschenkeln zusammengesetzt und in den Gehrungen zusammengeschweißt, wobei vorher die Versteifungseinlagen 10 und Dämmstoff- Einschieblinge 15 eingebracht worden sind. Anschließend wird die äußere Beplankung 17 aufgebracht, wobei es bei dieser ebenso wie bei der inneren Beplankung 18 wesentlich ist, dass sie den Flügelprofilrahmen 9 flügelübergreifend ausgebildet ist, das heißt nicht wie sonst üblich stumpf an die Rahmeninnenseite des Flügelprofilrahmens 9 ansetzt, sondern den Flügelprofilrahmen 9 praktisch auf seiner gesamten Außenfläche übergreift. In Verbindung mit einer Verschraubung, Verstiftung oder dgl. des Flügelprofilrahmens 9 mit der Beplankung 17 die etwa von innen her im Bereich der gestrichelten Linie 20 erfolgen kann, wird eine zusätzliche Steifigkeit des Haustürflügels 8 erreicht. Nach dem anschließenden Einsetzen der Einschieblinge 16 wird der als umlaufender Rechteckrahmen ausgebildete Stabilisierungsrahmen 14 als Füllungsrahmen in die Aussparungen 19 der Einschieblinge 16 eingesetzt, wobei der eine L-Schenkel 13, wie bereits weiter oben angedeutet, mit dem L-Schenkel 12 der Versteifungseinlagen 10 für den Flügelprofilrahmen 9 verbunden, insbesondere verschraubt wird.

[0017] Zum Schluss wird die innere Beplankung 18 aufgebracht und bevorzugt im Bereich der gestrichelten Linie 21 von innen her mit dem Flügelprofilrahmen 9 verbunden. Der Blendrahmen 1, wie er in Fig. 1 zu erkennen ist, erstreckt sich links, rechts und am oberen Ende der Tür, während auf der unteren Seite wie in Fig. 2 zu erkennen ist, eine Bodenschwelle 1' vorgesehen ist. In Fig. 2 sind darüber hinaus abweichend von Fig. 1 die L-Profile der Versteifungseinlagen 10 und des Stabilisierungsrahmens 14 etwas anders ausgebildet, als die einfachen L-Profile in Fig. 1.

[0018] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So wäre es neben anderen Ausbildungen der Profile, der Versteifungseinlagen und der Stabilisierungsrahmen selbstverständlich auch möglich, in weitere der vielen Kammern der Hohlprofile 1 und 9 Einschieblinge einzubringen, die neben wärmedämmenden Eigenschaften auch brandhemmend, schalldämmend, feuchtespendend oder einbruchhemmend ausgebildet sein können.


Ansprüche

1. Tür insbesondere Haustür für energiehochgedämmte Häuser mit einem Blendrahmen und wenigstens einem öffenbaren Türflügel mit einem umlaufenden Flügelprofilrahmen und daran befestigten Beplankungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankungen (17, 18) flügelübergreifend den Flügelprofilrahmen (9) seitlich überdecken, dass zwischen den Beplankungen (17, 18) Einschieblinge (16) aus Dämm-Material mit hohem Dämmwert eingebracht sind und dass in den Flügelprofilrahmen (9) ein umlaufender Stabilisierungsrahmen (14) aus festem Material eingelegt und mit Verstärkungsprofilen (10) in den Hohlkammern des Flügelprofilrahmens (9) verbunden ist.
 
2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankungen (17, 18) aus Holzwerkstoffen, vorzugsweise mitteldichten Faserplatten MDF oder hochdichten Faserplatten HDF bestehen.
 
3. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankungen (17, 18) aus polymeren Werkstoffen bestehen.
 
4. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Flügelprofilrahmen (9) übergreifend aufliegenden Ränder der Beplankungen (17, 18) mit dem Flügelprofilrahmen (9) form- oder kraftschlüssig verbunden sind.
 
5. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in die Flügelprofilrahmen (9) und/oder bevorzugt mit Versteifungseinlagen (2) versehenen Blendrahmenhohlprofile (1) Einschieblinge (3, 4, 15) aus Dämm-Material mit hohem Dämmwert eingebracht sind.
 
6. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass inndie Flügelprofilrahmen (9) und/oder in die Blendrahmenhohlprofile (1) Einschieblinge (3, 4, 7,15, 16) aus brandhemmenden und/oder schalldämmenden und/oder feuchtespendenden und/oder einbruchhemmenden Materialien eingebracht sind.
 
7. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschieblinge (3, 4, 7,15, 16) aus Polymerschaum, insbesondere Styropor oder Polyurethanschaum bestehen.
 
8. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der in Aussparungen (19) der Einschieblinge (16) aus Dämm-Material eingreifende Stabilisierungsrahmen (14) querschnittlich im wesentlichen L-förmige Profilschenkel aufweist, wobei ein L-Schenkel (13) am Flügelprofilrahmen (9) anliegt und der andere L-Schenkel an der Beplankung 18 der Türinnenseite liegend angeordnet ist. .
 
9. Tür nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Versteifungseinlagen (10) für den Flügelprofilrahmen (9) L-förmige Profilschenkel sind, wobei der eine L-Schenkel (12) im Flügelprofilrahmen (9) parallel zum L-Schenkel (13) des Stabilisierungsrahmens (14) und der andere L- Schenkel (11) an der Beplankung 18 der Türinnenseite liegend angeordnet ist.
 
10. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisierungsrahmen (14) und die Versteifungseinlagen (10) aus Materialien mit niedriger Wärmeleitzahl, insbesondere aus GFK oder Metall bestehen.
 
11. Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in den Blendrahmen (1) ein aus festem Material mit hohem Dämmwert ausgebildeten Ausgleichsprofil (5) zur Minimierung der Falzluft eingebracht ist.
 
12. Tür nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichsprofil (5) als Hohlkammerprofil mit Einschieblingen (7) aus Dämm-Material mit hohem Dämmwert ausgebildet ist.
 
13. Tür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichsprofil (5) parallel zum Flügelprofilrahmen (9) kraftschlüssig im Blendrahmenhohlprofil (1) angeordnet ist.
 




Zeichnung