[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine gasdynamische Druckwellenmaschine gemäss Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
[0002] Eine solche gasdynamische Druckwellenmaschine ist in der WO 99/11914 des gleichen
Anmelders ausführlich beschrieben und es wird darauf Bezug genommen.
[0003] Bei einer gasdynamischen Druckwellenmaschine zur Aufladung von Verbrennungsmotoren,
welche mit vier Kanälen ohne zusätzliche Regeleinrichtungen in Form von Taschen verwendet
wird, ist die Prozessabstimmung nur auf einen Betriebspunkt des Verbrennungsmotors
abgestimmt. Man spricht in diesem Zusammenhang vom Auslegepunkt der Druckwellenmaschine.
Durch Anwendung sogenannter Taschen in den Gehäusewänden kann die Druckwellenmaschine
abstimmungsunempfindlicher und der Last-Drehzahl- und Volumenbereich stark ausgedehnt
werden. Der Nachteil dieser Methode ist eine Erhöhung der Verluste durch die in den
Taschen stattfindenden Nebenprozesse, wie Einströmen und Ausströmen der Gase und die
Erzeugung von Druck- und Expansionswellen durch die Taschen.
[0004] Der Übergang vom sogenannten Primärprozess auf den Hauptprozess, abgestimmter Prozess,
verursacht Störungen im Druckwellenprozess, welche Spülungseinbrüche und somit Bereiche
hoher Rezirkulation von Abgas in die Ladeluft verursachen. Um in diesen Bereichen,
wie auch im Startfall, erhöhte Rezirkulation zu vermeiden, muss ein Zufluss zur Gastasche,
entweder als gefräste Schwelle oder als gesteuerter Zufluss z.B. gemäss CH-A-681 738,
verwendet werden.
[0005] Aus z.B. der EP-B-885 352 ist ein Verfahren bekannt, das es bei einer Standard-Druckwellenmaschine
mit einem sogenannten Waste-Gate ermöglicht, überschüssiges Hochdruckabgas, z.B. im
Teillastbereich des Verbrennungsmotors, vom Hochdruckabgaskanal in den Niederdruckabgaskanal
umzuleiten und somit den Druck vor der Druckwellenmaschine abzusenken. Daraufhin sinkt
auch der Druck nach der Druckwellenmaschine und somit der Druck im Ansaugkanal des
Verbrennungsmotors. Durch das Öffnen des Waste-Gate erfolgt jedoch, bei nicht vorhandenem
Zufluss zur Gastasche, zusätzlich zum Abblasen des überschüssigen Hochdruckabgases
ein Zusammenbruch der Spülung des Rotors der Druckwellenmaschine. Dies bewirkt im
schlimmsten Falle sogar eine Rezirkulation des Abgases in den Ansaugkanal des Verbrennungsmotors
und auf jeden Fall eine deutliche Verschlechterung des Kompressionswirkungsgrades
der Druckwellenmaschine.
[0006] Aus z.B. den bereits genannten CH-A-681 738 und EP-A-0 210 328 ist ein Verfahren
bekannt, aus welchem das vom Verbrennungsmotor ausgestossene Abgas über einen abzweigenden
Zufluss zur Gastasche der Druckwellenmaschine ein Abblasen des überschüssigen Hochdruckgases
in die Gastaschen ermöglicht und somit eine Verbesserung des Kompressionswirkungsgrades
durch die verbesserte Spülung des Rotors erreicht wird.
[0007] Die eingangs erwähnte WO 99/11914 widerum verhindert den dauernden Einsatz einer
Gastasche mit ihren Verlusten, und eliminiert den den Druckwellenprozess störenden
Steg zwischen dem Abgaskanal und der Gastasche bei geöffnetem Zufluss, sowie die durch
die Leitungsführung zur Gastasche auftretenden Energieverluste in Form von Strömungs-
und Temperaturverlusten und die Einschränkungen in der Gestaltung der anderen Kanäle.
[0008] Bei allen diesen Verfahren ist aber nachteilig, dass im Teillastbereich des Verbrennungsmotors
durch das Abblasen des überschüssigen Hochdruckgases in die Gastaschen oder der Vergrösserung
des Hochdruck-Abgaskanals, der Druck im Hochdruck-Abgaskanal immer noch zu hoch bleibt,
das heisst, die sich somit einstellende negative Druckdifferenz Ladeluftaustritt aus
der Druckwellenmaschine gegenüber Hochdruck-Abgaseintritt in die Druckwellenmaschine,
bewirkt erhöhte Ausstossverluste des Verbrennungsmotors und somit schlechtere Verbrauchswerte
im Teillastbereich des Verbrennungsmotors. Gleichzeitig bleibt aber durch die ungenügende
Absenkung des Abgasdruckes über den Druckwellenprozess ein ungewollter Ladedruck nach
der Druckwellenmaschine bestehen. Beim Ottomotor mit seiner Laststeuerung über die
Drosselklappe muss nun dieser höhere Druck in der Ansaugleitung noch zusätzlich durch
das teilweise Schliessen der Drosselklappe reduziert werden, was weitere Verluste
in Form von Drosselverlusten bewirkt.
[0009] Die Verfahren aus CH-A-681 738, EP-A-0 210 328 und WO 99/11194 zum Abblasen des überschüssigen
Hochdruckgases haben den Nachteil, dass über einen weiten Bereich des Verbrennungsmotoren-Kennfeldes,
hauptsächlich aber im Teillastberich des Verbrennungsmotors, nicht genügend abgeblasen
werden kann, das heisst, dass der Druck vor der Druckwellenmaschine auf einem höheren
Niveau ist als der Druck nach der Druckwellenmaschine. Dies ergibt eine negative Druckdifferenz
auch über den Verbrennungsmotor und somit eine erhöhte Ausstossarbeit der Kolben des
Verbrennungsmotors. Beim Ottomotor muss durch die Qualitätsregelung sogar noch die
Drosselklappe teilweise geschlossen werden, um den über den Druckwellenprozess entstehenden
Überdruck im Ansaugkanal des Motors zu reduzieren. Dies hat weitere Verluste in Form
von Drosselverlusten zur Folge. Beide Verlustgrössen wirkend sich negativ auf den
Teillastverbrauch des Verbrennungsmotors aus.
[0010] Es ist gegenüber diesem bekannten und beschriebenen Stand der Technik Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, eine gasdynamische Druckwellenmaschine anzugeben, die über
den gesamten Bereich des Kennfeldes eines Verbrennungsmotors und insbesondere im Teillastbereich,
verbesserte Verbrauchswerte und eine höhere Leistung erbringt. Diese Aufgabe wird
mit der gasdynamischen Druckwellenmaschine gemäss Patentanspruch 1 gelöst.
[0011] Weitere Vorteile und Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt schematisch einen abgewickelten zylindrischen Schnitt durch die Zellen eines
Rotors einer Druckwellenmachine gemäss Stand der Technik,
- Figur 2
- zeigt schematisch ein Detail eines abgewickelten zylindrischen Schnittes durch die
Zellen des Rotors der Figur 1,
- Figuren 3, 3A
- zeigen schematisch ein Detail eines abgewickelten zylindrischen Schnittes durch die
Zellen eines Rotors gemäss Erfindung bei geschlossenem und offenem Schieber,
- Figuren 4, 4A
- zeigen eine Variante zur Ausführung nach den Figuren 3, 3A,
- Figuren 5, 5A
- zeigen eine Variante zur Ausführung nach den Figuren 3, 3A, und
- Figuren 6, 6A
- zeigen eine Variante zur Ausführung nach den Figuren 4, 4A.
[0013] Der Einfachheit halber ist in den Abwicklungen ein Druckwellen-Zyklus dargestellt
und beschrieben. Die Erfindung ist jedoch von der Anzahl der Druckwellen-Zyklen unabhängig;
sie kann für Druckwellenmaschinen mit nur einem Zyklus oder aber mit zwei oder mehr
Zyklen angewandt werden.
[0014] Figur 1 zeigt eine Abwicklung des Rotors einer gasdynamischen Druckwellenmaschine
2 mit der Verbrennungsmaschine 1, den Hochdruck-Abgaskanal 3 und den Niederdruck-Abgaskanal
4 inklusive der Spülluft S, den Rotor 6 mit den einzelnen Zellen 18, den Frischlufteintritt
8, bzw. Niederdruck-Frischluftzufuhrkanal 14, den Hochdruckladeluftkanal 10, der in
den Ladeluftkanal 11 übergeht und zur Verbrennungsmaschine 1 führt.
[0015] Wie bereits eingangs erwähnt wurde, ist die Prozessabstimmung auf die Verbrennungsmaschine
bei der Verwendung der vier Kanäle ohne zusätzliche Regeleinrichtungen nur auf einen
Betriebspunkt der Verbrennungsmaschine möglich. Dabei spricht man in diesem Zusammenhang
vom Auslegepunkt der Druckwellenmaschine. Durch die Verwendung von Taschen in der
Gehäusewand kann die Druckwellenmaschine abstimmungsunempfindlicher gemacht werden
und damit der Last-, Drehzahl- und Volumenbereich stark ausgedehnt werden. Im Verlaufe
der langjährigen Entwicklung von solchen Druckwellenmaschinen wurden verschiedene
Taschen in der Gehäusewand 24 ausgefräst, z. B. eine Kompressionstasche 19, eine Expansionstasche
20 und eine Gastasche 21 mit Steg 21A, deren Anwendungen dem Fachmann wohlbekannt
sind. Bei der Verwendung solcher Taschen ist es ein Nachteil, dass der Druckwellenprozess
im nicht abgestimmten Kennfeldbereich über Nebenprozesse geleitet wird, welche nie
einen optimalen Wirkungsgrad ergeben.
[0016] Normalerweise wird die Druckwellenmaschine mit bekannten Verfahren, beispielsweise
Charakteristikenverfahren und Auslegungsberechnungen, auf den vom Verbrennungsmaschinen-Hersteller
gewünschten Punkt, meist bei Nenndrehzahl des Motors, optimal ausgelegt, wobei dies
entweder ohne Taschen oder auch mit einer oder zwei oder allen drei Taschen geschehen
kann.
[0017] In Figur 2 ist, in Anlehnung an Figur 1, ein Hochdruck-Abgaskanal 3 dargestellt,
der keinerlei Mittel zur Beeinflussung des Hochdruck-Abgasstromes aufweist. Der Rotor
6 mit seinen Zellen 18 ist in abgewickelter Form dargestellt und man erkennt ferner
das Gasgehäuse 24, den Hochdruck-Abgaskanal 3 sowie den Niederdruck-Abgaskanal 4.
[0018] Ferner ist in Figur 2 die Gastasche 21 eingezeichnet, wie sie beispielsweise in der
eingangs erwähnten CH-A-681 738 vorhanden ist. Diese Gastasche sowie vor allem der
dort notwendigerweise vorhandene Steg 21 A zwischen Hochdruck-Abgaskanal und Gastasche
erzeugt zusätzliche Verluste, besonders dann, wenn bei tiefen bis mittleren Drehzahlen,
Temperaturen und Durchsätzen ein Abblasen im Normalfall unnötig ist.
[0019] In den Figuren 4, 4A und 5, 5A der WO 99/11914, auf die ausdrücklich Bezug genommen
wird, ist eine Beeinflussung des Hochdruck-Abgaskanals mittels Schieber schematisch
dargestellt.
[0020] Die Figuren 3 bis 6a der vorliegenden Erfindung beziehen sich ebenfalls auf die Beeinflussung
des Hochdruck-Abgasstromes. In den Figuren 3 und 3A der vorliegenden Erfindung ist
der abgewickelte Rotor 40 mit den Zellen 41 dargestellt und, im Gegensatz zur Gastasche
21 in Figur 2, eine als Gastasche dienende Aussparung 48 im Gasgehäuse 34 vorgesehen,
die durch einen Schieber 49 verändert werden kann, wie dies durch den Pfeil 50 angedeutet
ist. In Figur 3A ist der Schieber 49 ganz in Pfeilrichtung eingerückt, so dass der
Hochdruck-Abgaskanal verbreitert ist, ohne dass ein Steg entstanden ist. Durch eine
geeignete und für einen Fachmann berechenbare Steuerung kann der Schieber derart verschoben
werden, dass der Hochdruck-Abgaskanal dermassen verbreitert wird, bis der Druck darin
so weit abgesunken ist, dass der durch den Druckwellenprozess erzeugte Ladedruck auf
das gewünschte Niveau absinkt.
[0021] In den Figuren 4 und 4A ist eine Variante des Schiebers dargestellt, wobei es sich
dabei um ein schwenkbares Teil 51 handelt, das an einem Scharnier 52 angelenkt ist
und durch eine ähnliche Steuerelektronik wie oben bewegt werden kann, die eine Verbreiterung
53 des Abgashochdruckkanals bewirkt.
[0022] Da die gemäss WO 99/11914 dargestellte Vergrösserung des Hochdruck-Abgaskanals mittels
der Aussparungen 48 oder Verbreiterungen 53 nicht ausreichend ist, um das Druckniveau
des Hochdruck-Abgases soweit abzusenken, dass der Druck in diesem Hochdruck-Abgasteil
das erwünschte Niveau nahe bei Umgebungsdruck erreicht, werden zusätzliche Mittel
zur Druckreduktion benötigt.
[0023] Diese Mittel zur Druckreduktion enthalten die in den Figuren 3, 3A - 6, 6A dargestellte
zusätzliche Leitung 54 -57. In den Figuren 3, 3A ist dies der Verbindungskanal 54,
der die Leitung zwischen der Aussparung 48 und dem Hochdruck-Abgaskanal 35 herstellt.
In Figur 3 ist der Schieber 49 geschlossen und damit sowohl die Aussparung als auch
der Verbindungskanal 54 geschlossen. In Figur 4A ist sowohl die Aussparung als auch
der Verbindungskanal 54 offen.
[0024] Durch diese freiwerdende Leitung 54 kann nun eine zusätzliche Abgasmenge direkt in
den praktisch unter Umgebungsdruck stehenden Niederdruck-Abgaskanal 35 abgeblasen
werden. Dadurch sinkt der Druck im Hochdruck-Abgaskanal 31 auf das gewünschte tiefere
Niveau ab. Wichtig ist, dass der freigegebene zusätzliche Verbindungskanal 54 erst
öffnet, wenn eine genügend grosse Abgasmenge zuerst durch die Vergrösserung des Hochdruck-Abgaskanals
31 direkt in den Rotor abgeblasen wird, da sonst der Druckwellen-Prozess gestört wird
und somit die Spülung des Rotors zusammenbricht und unerwünschtes Abgas zum Motor
geleitet wird.
[0025] Analog zu den Figuren 3, 3A ist in den Figuren 4, 4A ein Verbindungskanal 55 eingezeichnet,
der die Leitung zwischen der als Gastasche dienenden Verbreiterung 53 und dem Niederdruck-Abgaskanal
35 herstellt, wobei die Verbreiterung 53 und der Verbindungskanal 55 durch das schwenkbare
Teil 51 verschlossen und geöffnet werden können.
[0026] In einer Variante zur Ausführung gemäss den Figuren 3, 3A ist in den Figure 5, 5A
schematisch ein Ventil 58 dargestellt, wie es z.B. in der CH-A-681 738 zur Steuerung
des Gastaschenzuflusses verwendet wird. Auch hier sorgt die Steuerung dafür, dass
das Ventil 58 erst soweit bewegt wird, dass ein genügend grosser Anteil Hochdruckabgas
31 zur Aufrechterhaltung der Rotorspülung in die Aussparung 48 umgeleitet wird. Das
Ventil 58 wird dann weiter geöffnet und eine Leitung 56 freigegeben. Diese Leitung
56 ist über einen geeigneten Verbindungskanal mit dem Niederdruck-Abgaskanal 35 verbunden.
Über diese Leitung 56 kann nun eine zusätzliche Abgasmenge direkt in den praktisch
unter Umgebungsdruck stehenden Niederdruck-Abgaskanal 35 abgeblasen werden. Dadurch
sinkt der Druck im Hochdruck-Abgaskanal 31 auf das gewünschte tiefere Niveau ab.
[0027] In den Figuren 6 und 6A wird schematisch eine Walze 59 dargestellt, wie sie in ähnlicher
Form in der EP-A-0 210 328 zur Steuerung des Gastaschenzuflusses verwendet wird. Auch
hier wird die Walze 59 erst soweit bewegt, dass ein genügend grosser Anteil Hochdruckabgas
31 zur Aufrechterhaltung der Rotorspülung in die Verbreiterung 53 umgeleitet wird.
[0028] Die Walze 59 wird dann weiter gedreht und gibt den Verbindungskanal 57 frei. Der
Verbindungskanal 57 ist mit dem Niederdruck-Abgaskanal 35 verbunden. Über diese Leitung
kann nun eine zusätzliche Abgasmenge direkt in den praktisch unter Umgebungsdruck
stehenden Niederdruck-Abgaskanal 35 abgeblasen werden. Dadurch sinkt der Druck im
Hochdruck-Abgaskanal 31 auf das gewünschte tiefere Niveau ab.
[0029] Die gleichen Massnahmen können selbstverständlich auch bei vorbekannten anderen Verfahren
zur Regelung des Hochdruck-Abgasstroms in die Gastaschen vorgenommen werden. In einer
weiteren Ausbildung der Erfindung kann bei allen möglichen Anwendungen, entweder wie
vorgehend beschrieben oder bei Verwendung von an sich bekannten Gastaschen, der zusätzliche,
direkt vom Hochdruck-Abgaskanal 31 in den Niederdruck-Abgaskanal 35 geleitete Abgasstrom
über ein zusätzliches Stellglied erfolgen, das beispielsweise durch einen Mikroprozessor
gesteuert ist. Dabei ist es unerheblich, ob dieses zusätzliche Stellglied eine Klappe,
ein Ventil, eine Walze oder ein ähnliches Regelorgan zur zusätzlichen Abblasung vom
Hochdruck-Abgaskanal 31 in den Niederdruck-Abgaskanal 35 aufweist. Wichtig ist jedoch,
dass steuerungstechnisch gewährleistet ist, dass zuerst der Abgasstrom vom Hochdruck-Abgaskanal
entweder durch eine Verbreiterung des Hochdruck-Abgaskanals 31 wie in den Figuren
4A und 5A dargestellt, oder durch eine teilweise Umleitung des Abgasstromes in die
Gastasche geführt wird, bevor das zusätzliche Regelorgan die weitere Öffnung direkt
vom Hochdruck-Abgaskanal 31 in den Niederdruck-Abgaskanal 35 freigibt. Diese regelungstechnische
Vorgehensweise wird zur Aufrechterhaltung der Rotorspülung benötigt.
[0030] Dabei ist von Vorteil, wenn auch nicht Bedingung, dass die Leitung vom Hochdruck-Abgaskanal
in den Niederdruck-Abgaskanal von der Gastasche, bzw. Aussparung oder Verbreiterung
aus geht.
[0031] Aus der obigen Beschreibung geht hervor, dass damit ein Verfahren zur Teillastverbrauchsreduktion
von Hubkolbenmotoren mittels einer Wirkungsgradverbesserung an einer gasdynamischen
Druckwellenmaschine ermöglicht wird. Das Verfahren kann dabei mit anderen Verfahren
kombiniert, oder aber auch einzeln mittels thermodynamischer Verbesserung einer Druckwellenmaschine
gemäss den Patentansprüchen verwendet werden.
[0032] Es geht ferner daraus hervor, dass der Druck im Hochdruckabgaskanal und somit auch
der Ladedruck sowie die negative Druckdifferenz über den Lader deutlich verringert
werden. Da sich dadurch auch die negative Druckdifferenz über den Verbrennungsmotor
verringert, kann mit diesem Verfahren auch der Teillastkraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors
reduziert werden. Zusätzlich entfällt bei Ottomotoren im Teillastbereich grösstenteils
eine Drosselung mittels Drosselklappe, da der Ladedruck durch die fast vollständige
Absenkung des Abgasdruckes dem Umgebungsdruck weitgehend entspricht. Dies bewirkt
eine weitere Reduktion des Teillastverbrauchs.
[0033] Die erfindungsgemässe Druckwellenmaschine ermöglicht es, über den gesamten Bereich
des Kennfeldes eines Verbrennungsmotors sowohl die negative Druckdifferenz und somit
die erhöhte Ausstossarbeit des Verbrennungsmotors so gering als möglich zu halten,
als auch die Abblasemenge soweit zu erhöhen, dass der Druck im Hochdruck-Abgaskanal
soweit gesenkt werden kann, dass auch der Druck im Ladeluftkanal soweit verringert
werden kann, dass eine teilweise Schliessung der Drosselklappe des Verbrennungsmotors
im Teillastbereich entfallen kann. Die Wirksamkeit der Erfindung ist insbesondere
gegeben, wenn gewährleistet werden kann, dass eine genügend grosse Abgasmenge zuerst
durch die Vergrösserung des Hochdruck-Abgaskanals 31, bzw. durch die Gastaschen, direkt
in den Rotor abgeblasen wird, da sonst der Druckwellenprozess gestört wird und somit
die Spülung des Rotors zusammenbricht und unerwünschtes Abgas zum Motor geleitet wird.
Dies ist durch geeignete regelungtechnische Gestaltung der Erfindung sicherzustellen.
1. Gasdynamische Druckwellenmaschine, die bestimmt ist, einer Verbrennungsmaschine Ladeluft
zuzuführen, mit einem Zellen (18, 41) aufweisenden Rotor (6, 40), einem Niederdruck-Frischluftzufuhrkanal
(14), einem zur Verbrennungsmaschine (1) führenden Hochdruck-Ladeluftkanal (10), einem
von der Verbrennungsmaschine herkommenden Hochdruck-Abgaskanal (3, 31) und einem Niederdruck-Abgaskanal
(4, 35), wobei der Hochdruck-Abgaskanal (3, 31) und der Niederdruck-Abgaskanal (4,
35) in einem Gasgehäuse (24, 34) und der Niederdruckfrischluft-Zufuhrkanal (14) und
der Hochdruck-Ladeluftkanal (10) in einem Luftgehäuse angeordnet sind und der Hochdruck-Abgaskanal
(3, 31) rotorseitig eine Vergrösserung (21; 48, 53) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass vom Hochdruck-Abgaskanal (3; 31) zum Niederdruck-Abgaskanal (4; 35) eine Leitung
(54-57) angeordnet ist, die zur Aufrechterhaltung des Druckwellenprozesses derart
über geeignete Mittel geregelt ist, dass immer zuerst ein Teil des Abgasstromes aus
dem Hochdruck-Abgaskanal (3, 31) in die Vergrösserung geleitet wird, bevor in der
Leitung weiteres Abgas vom Hochdruck-Abgaskanal zum Niederdruck-Abgaskanal geleitet
wird.
2. Gasdynamische Druckwellenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergrösserung aus einer rotorseitigen Aussparung (48) oder Verbreiterung (53)
besteht, die Mittel (49, 51, 58, 59) aufweist, um ohne Bildung eines Steges diese
Vergrösserung zu verändern.
3. Gasdynamische Druckwellenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Veränderung der Vergrösserung des Hochdruck-Abgaskanals (31) ausgebildet
sind, ebenfalls die Öffnungsweite der Leitung (54-57) zu verändern.
4. Gasdynamische Druckwellenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsweite der Leitung (54-57) durch ein Stellglied veränderbar ist.
5. Gasdynamische Druckwellenmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied mittels Mikroprozessor geregelt ist.
6. Gasdynamische Druckwellenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Veränderung der Aussparung (48) und der Öffnungsweite der Leitung
(56) ein Ventil (58) aufweisen, wobei durch Weiterbewegen des Ventils zuerst ein genügend
grosser Teil des Abgasstromes in die Aussparung(48) geleitet wird und bei weiterem
Weiterbewegen des Ventils auch die Leitung (56) in den Niederdruck-Abgaskanal freigegeben
wird.
7. Gasdynamische Druckwellenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Veränderung der Verbreiterung (53) des Hochdruck-Abgaskanals und der
Öffnungsweite der Leitung (57) eine Walze (59) aufweisen, die derart gesteuert ist,
dass zuerst ein genügend grosser Teil des Abgasstromes in die Verbreiterung (53) geleitet
wird und bei weiterer Verdrehung auch die Leitung (57) in den Niederdruck-Abgaskanal
frei gegeben wird.
8. Gasdynamische Druckwellenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vorrichtung aufweist, um eine Abzweigung vom Hochdruck-Abgaskanal in die
Vergrösserung oder in den Gastaschenkanal zu regeln.