(19)
(11) EP 1 347 247 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.09.2003  Patentblatt  2003/39

(21) Anmeldenummer: 03005441.5

(22) Anmeldetag:  14.03.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F24F 7/00, E04B 1/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 22.03.2002 DE 10212853

(71) Anmelder: Maschinenfabrik Georg Kiefer GmbH
70469 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Nawrat, Uwe
    70567 Stuttgart (DE)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)

   


(54) Lüftungsbauelement sowie Verfahren zum Einbau eines Lüftungsbauelements


(57) Die Erfindung betrifft ein Lüftungsbauelement insbesondere zum Einbau in Trockenbauwände, bei dem die Luftströmung gefaltet wird und somit das Gehäuse in seiner Haupterstreckungsrichtung gegenüber der Zuluft (16) bzw. der Abluft (18) in einem im Wesentlichen rechten Winkel erstreckt ist und auch die dem zu be- und entlüftenden Raum zugewandten Be- und Entlüftungseinrichtungen (22) im Wesentlichen in einem rechten Winkel zu einer vertikalen Erstreckungsrichtung des Gehäuses (5) angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Lüftungsbauelement zum Einbau in Wände und insbesondere in Trockenbauwände, gemäß dem Patentanspruch 1 und ferner ein Verfahren zum Einbau eines Lüftungsbauelementes gemäß dem Patentanspruch 8.

[0002] Die vorliegende Erfindung widmet sich Belüftungs- und Klimatisierungssystemen und insbesondere der Frischluftzufuhr sowie der Abluftabfuhr aus Räumen, wobei entsprechenden Räumen, die zu be- und entlüften sind, Lüftungsbauelemente gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zugeordnet werden können.

[0003] Bekannte Lüftungsbauelemente haben den Nachteil, dass diese nur dann in das Bauwerk integriert werden können, wenn sie etwa in abgehängten Deckenbereichen in eine sogenannte Abkofferung integriert werden können. Müssen diese Lüftungsbauelemente, wie in der Regel der Fall, in dem Deckenbereich eines Gebäudes in einer Wandung eingebaut werden, stehen sie in den angrenzenden Raum, einem Gang oder Flur, massiv über. Das heißt, bekannte Lüftungsbauelemente lassen sich nicht in eine Wand integrieren. Hierdurch kommt es nicht nur zur Bildung von Wärmebrücken sondern Schall von dem angrenzenden Raum kann über das Gehäuse eines Lüftungsbauelementes, meist ein Blechgehäuse, übertragen werden. Auch ist es regelmäßig aufwändig, bei der Verlegung von Wasserleitungen, Stromleitungen und dergleichen, die meist innerhalb von Flurbereichen bzw. Gängen im Bereich der Decke vorgenommen wird, die Behinderungen zu tolerieren, die durch vorstehende Lüftungsbauelemente entstehen.

[0004] Ein weiteres Problem entsteht dadurch, dass die bekannten Lüftungsbauelemente allesamt separate Schalldämpfungselemente aufweisen müssen, die Schall, der über das Lüftungssystem verbreitet werden könnte, dämpfen oder gar vollends absorbieren. Letztlich, da die bekannten Lüftungsbauelemente aufgrund ihrer Abmessungen nicht ausreichend in eine Wand integriert werden können, stehen sie auch in den zu belüftenden Raum über und diese überstehenden Bereiche werden meist mit separaten Dekorflächen kaschiert, um die Lüftungsbauelemente optisch tolerieren zu können. Diese Dekorflächen müssen dann bei Montagearbeiten und Malerarbeiten geschützt werden.

[0005] Im Stand der Technik ist es ebenfalls problematisch, dass Gehäuse von Lüftungsbauelementen so ausgebildet sind, dass sie eine in Einbaulage größere horizontale Erstreckung haben, um eine Tangentialströmung von dem Anschluss von dem Lüftungs- bzw. Klimatisierungssystem zu der Raumseite zu ermöglichen. Ganz besonders hierdurch wird es durch die bekannten Konstruktionen in der Realität unmöglich gemacht, diese in vertikale Wände eines Bauwerkes zu integrieren, wobei diese vertikalen Wände übliche Dicken aufweisen, wie etwa 100 mm oder 150 mm, wie dies insbesondere bei Trockenbauwänden üblich ist.

[0006] Es ist die Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung, ein Lüftungsbauelement und ein Verfahren zum Einbau eines Lüftungsbauelementes zu schaffen, die den voranstehenden Nachteilen im Stand der Technik wenigstens teilweise soweit als möglich Abhilfe verschaffen. Insbesondere soll ein Lüftungsbauelement geschaffen werden, das den Einbau in eine Wand und insbesondere eine Trockenbauwand ermöglicht. Ein entsprechendes Verfahren soll ebenfalls vorgeschlagen werden. Gemäß der Erfindung beruhen deren Vorteile auf einem Lüftungsbauelement, bei dem das Gehäuse eine in Einbaulage größere vertikale bzw. zur Einbauwand größere parallele als horizontale Erstreckung aufweist, wobei der Zuluftanschluss und/oder der Abluftanschluss an die vertikale bzw. zur Wand parallel erstreckte Seite anschließt, wobei der Raumbe- bzw. -entlüftungsbereich vertikal bzw. seitlich versetzt an der gegenüberliegenden Innenseite des Gehäuses angeordnet ist. Das Gehäuse hat erfindungsgemäß eine in Einbaulage größere vertikale bzw. zur Wand parallele Erstreckung als eine horizontale Erstreckung, wobei der Zuluftanschluss und/oder der Abluftanschluss an die vertikale bzw. zur Wand parallele Erstreckung anschließt, wobei der Raumbelüftungsbereich und/oder der Raumentlüftungsbereich vertikal bzw. seitlich versetzt an der gegenüberliegenden Innenseite des Gehäuses angeordnet ist.

[0007] Durch diese Faltung des Gehäuses des erfindungsgemäßen Lüftungsbauelementes ist es überraschenderweise möglich, eine minimale Einbautiefe zu erreichen, so dass das erfindungsgemäße Lüftungsbauelement auch in dünnere Trockenbauwände mit einer Dicke von etwa 100 mm oder 150 mm integriert werden, ohne dass die Be- bzw. Entlüftung größerer bzw. tieferer Räume gefährdet ist. Unter tieferen Räumen werden hier Räume mit einer Tiefe bis zu 7 m und mehr verstanden.

[0008] Dass heißt, ein ganz wesentlicher Aspekt gemäß der Erfindung ist in der Faltung des Ausbreitungsweges des Luftstromes durch das Lüftungsbauelement zu sehen, was überraschenderweise ohne irgendwelche Einschränkungen bei der Be- und Entlüftungsleistung ermöglicht werden kann.

[0009] Vorteilhafterweise kann in den Raumbe- und/oder -entlüftungsbereich des Lüftungsbauelementes nach dessen Einbau eine Raumbelüftungseinrichtung und/oder eine Raumentlüftungseinrichtung bevorzugt reversibel eingebaut werden. Das heißt, nachdem das erfindungsgemäße Lüftungsbauelement in eine Wand integriert worden ist, ist der Raumbe- und/oder -entlüftungsbereich derart zugänglich, dass eine Raumbelüftungseinrichtung und/oder eine Raumentlüftungseinrichtung eingebaut werden können/kann. Eine solche als Auslassdüsenleiste bezeichnete Raumbelüftungseinrichtung bzw. Raumentlüftungseinrichtung ist etwa aus dem deutschen Patent DE 195 29 311 C1 bekannt, das auf die Anmelderin zurückgeht. Eine derartige Auslassdüsenleiste oder eine vergleichbare Raumbelüftungseinrichtung/Raumentlüftungseinrichtung kann angepasst an das Lüftungsbauelement gemäß der vorliegenden Erfindung hier zum Einsatz gelangen.

[0010] Vorteilhafterweise kann je ein Lüftungsbauelement gemäß der Erfindung ausgebildet für die Raumbelüftung und die Raumentlüftung vorgesehen sein. Andererseits ist es vorteilhaft auch möglich, den Gehäuseabschnitt zweigeteilt auszubilden, so dass in einem einzigen Gehäuse sowohl die Raumbelüftung als auch die Raumentlüftung vorgesehen sein kann.

[0011] Die Belüftungseinrichtung und/oder die Entlüftungseinrichtung, etwa in der Form der Auslassdüsenleiste gemäß der DE 195 29 311 C1, können vorteilhafterweise in einen Einbaurahmen bevorzugt reversibel eingesetzt werden. Der Einbaurahmen kann auch wenigstens teilweise die Funktion des Belüftungsauslasses bzw. des Entlüftungseinlasses aus dem bzw. in das Gehäuse erfüllen.

[0012] Durch den vollständigen Einbau des erfindungsgemäßen Lüftungsbauelementes wird es ermöglicht, Wärmebrücken auf ein Minimum zu reduzieren, die ansonsten durch das gesamte Gehäuse, das gemäß der Erfindung nun in eine Wand und. insbesondere in eine Trockenbauwand vollends eingelassen werden kann, massiv entstehen würden. Auch eine Übertragung von Vibrationen oder Schall wird durch die gemäß der Erfindung ermöglichte vorteilhafte Integration des Lüftungsbauelementes in eine selbst dünne Wand auf ein Minimum reduziert.

[0013] Um auch die Übertragung von Schall insbesondere durch das Lüftungs- bzw. Klimatisierungssystem weiterhin zu reduzieren, kann wenigstens eine Seite bzw. Wandung des Gehäuses des erfindungsgemäßen Lüftungsbauelementes mit einem Schall absorbierenden Aufbau versehen sein. Dieser Schall absorbierende Aufbau kann als dämpfende Platte und/oder als Schall reflektierende Struktur ausgebildet sein.

[0014] Um die Raumbelüftungseinrichtung und/oder die Raumentlüftungseinrichtung in vorteilhafter Weise reversibel vorzusehen, kann ein leicht reversierbares Verbindungsmittel vorgesehen sein. Hier haben sich Schnappverbindungen als besonders vorteilhaft erwiesen, da diese kaum ein Werkzeug erfordern und trotzdem gegenüber Vibrationen resistent sind und eine feste mechanische Verbindung zur Verfügung stellen können.

[0015] Vorteilhafterweise ist das Lüftungsbauelement gemäß der Erfindung auch mit einem Drosselelement, beispielsweise in der Form einer Drosselklappe oder dergleichen versehen, um den Luftstrom beispielsweise der Luftzufuhr in einen zu belüftenden Raum individuell einstellen zu können. Auch die Luftabfuhr kann, falls gewünscht, geregelt werden, etwa um einen geringen Überdruck im Raum einstellen zu können, einen Luftzug zu beeinflussen, oder dergleichen mehr.

[0016] Dadurch, dass die Belüftungs- bzw. Entlüftungseinrichtung reversibel und leicht von außen zugänglich vorgesehen sind, ist es auch möglich, dass Gehäuse wie auch die Belüftungseinrichtung und die Entlüftungseinrichtung zu reinigen, ohne dass umfangreiche Montagemaßnahmen erforderlich sind, wie dies gemäß dem Stand der Technik der Fall ist.

[0017] Das gemäß der Erfindung vorgeschlagene Verfahren kann zum Einbau beliebiger gemäß dem Verfahren einbaubarer Lüftungsbauelemente verwendet werden und eignet sich insbesondere für ein Lüftungsbauelement, das gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist.

[0018] Gemäß der Erfindung wird ein Lüftungsbauelement in eine Trockenbauwand eingesetzt. An einer Tragkonstruktion wird dabei eine vom Raum abgewandte erste Wandplatte befestigt. Diese Wandplatte wird mit Durchlassöffnungen versehen, um einen Zuluftanschluss und/oder einen Abluftanschluss für das Lüftungsbauelement anzuordnen, über die das Lüftungsbauelement an ein Ventilations- bzw. Klimatisierungssystem angeschlossen werden kann.

[0019] Das Lüftungsbauelement wird so an der vom Raum abgewandten ersten Wandplatte, die doppellagig sein kann, befestigt, das eine Festlegung einer dem Raum zugewandten zweiten Wandplatte möglich ist, ohne dass Bestandteile des Gehäuses des eingebauten Lüftungsbauelementes aus der Wandebene hervorschauen. In die dem Raum zugewandten Wandplatte wird eine bzw. werden mehrere Öffnungen eingearbeitet, um den zu be- bzw. entlüftenden Raum an das Gehäuse, das vollkommen in. die Trockenbauwand aufgenommen ist, anzuschließen. In diese in der zweiten Wandplatte vorgesehenen Öffnungen erstreckt sich vorteilhafterweise ein im oder am Gehäuse des Lüftungsbauelementes vorgesehener Rahmen, in den eine Raumbelüftungseinrichtung und/oder eine Raumentlüftungseinrichtung, etwa in der Form der Auslassdüsenleiste nach der DE 195 29 311 C1, bevorzugt mittels reversiblen Montagemitteln eingesetzt werden kann.

[0020] Die Raumbe- und/oder -entlüftungseinrichtungen werden vorteilhafterweise erst nach der Fertigstellung der Trockenbauwand reversibel eingesetzt.

[0021] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert, wobei auf die anliegenden Darstellungen Bezug genommen wird. Dabei werden weitere Zielsetzungen, Vorteile und Merkmale gemäß der Erfindung offenbart, wobei in den Darstellungen:
Figur 1
eine Vorderansicht eines Lüftungsbauelementes mit Merkmalen gemäß der Erfindung von der dem zu lüftenden Raum zugewandten Seite zeigt;
Figur 2
eine Draufsicht auf das Lüftungsbauelement gemäß Figur 1 darstellt;
Figur 3
einen vertikalen Schnitt A-A durch die Ausführungsform gemäß Figur 1 darstellt; und
Figur 4
einen Ausschnitt einer Ausführungsform zeigt, die eine differierende Raumbelüftungseinrichtung bzw. Raumentlüftungseinrichtung zum Einsatz bringt, in einer vertikalen Schnittdarstellung.


[0022] In den Darstellungen sind gleiche oder wenigstens funktionsgleiche Bestandteile mit identischen Bezugszeichen benannt, und eine mehrfache Erörterung entsprechender Teile erübrigt sich damit.

[0023] In der Figur 1 ist ein Lüftungselement mit Seitenwänden 12, 14, einer oberen Abschlusswand 15 und einer unteren Abschlusswand 13. dargestellt. Das Gehäuse mit den Wänden 12, 13, 14, 15 umfasst sowohl einen Raum für die Zuluft als auch einen Raum für die Abluft. Dementsprechend ist eine Zuluftöffnung 16 vorgesehen und es ist eine Abluftöffnung 18 in einem abgetrennten Abschnitt des Gehäuses dieses Lüftungsbauelementes angeordnet. Die Zuluftöffnung 16 weist einen Stutzen auf, über den diese an ein Ventilations- bzw. Klimaanlagensystem (nicht gezeigt) angeschlossen ist, so dass Frischluft bzw. klimatisierte Frischluft zugeführt werden kann. Umgekehrt ist die Abluftöffnung 18 über einen Stutzen ebenfalls an das Ventilations- bzw. Klimatisierungssystem angeschlossen, um verbrauchte Luft aus dem zu lüftenden bzw. zu klimatisierenden Raum, in dem das Lüftungsbauelement gemäß Figur 1 eingebaut ist, zu entfernen.

[0024] Das Lüftungsbauelement insbesondere zum Einbau in Trockenbauwände faltet die Luftströmung und somit ist das Gehäuse in seiner Haupterstreckungsrichtung gegenüber der Zuluft 16 bzw. der Abluft 18 in einem im Wesentlichen rechten Winkel erstreckt. Auch die dem zu beund entlüftenden Raum zugewandten Be- und Entlüftungseinrichtungen 22 können im Wesentlichen in einem rechten Winkel zu einer vertikalen Erstreckungsrichtung des Gehäuses angeordnet sein. Die im Wesentlichen gleichen Vorteile können auch erzielt werden, wenn der Zuluftanschluss 16 und der diesem Zuluftanschluss 16 zugeordnete Einlass 21, 22 nicht vertikal zueinander versetzt angeordnet sind, sondern horizontal zueinander versetzt angeordnet sind, d. h., die dem Raum zugewandte Raumbelüftungseinrichtung 21, 22 ist horizontal in dem Zuluftanschluss 16 versetzt.

[0025] Wie auch Figur 2 zu entnehmen ist, ist die Zuluft 16 an der hinteren Seitenwand 41 des Gehäuses 5 angeordnet. Entsprechendes gilt für den Abluftanschluss 18. Die Anschlüsse 16, 18 sind zwar mittig angeordnet, und zwar am oberen Ende des Gehäuses 5, jedoch können sie auch seitlich versetzt angeordnet werden. Wesentlich ist letztlich die Faltung des Luftstroms zwischen den Anschlüssen 16, 18 auf der Seite 41 und dem oder den Auslässen/Einlässen 22 auf der Seite 42. Das dargestellte Lüftungsbauelement kann beispielsweise auch mit den Anschlüssen 16, 18 unten und den Ein-/Auslässen 22, d. h. den Raumbe- und -entlüftungseinrichtungen 22, oben eingebaut werden.

[0026] Eine Trennwand 20 ist zwischen dem Zuluftabschnitt und dem Abluftabschnitt des Gehäuses, das allgemein mit dem Bezugszeichen 5 benannt ist, angeordnet.

[0027] Am unteren Ende des Gehäuses 5 sind in einem Einschub- bzw. Halterahmen 21 eine Raumbelüftungseinrichtung sowie eine Raumentlüftungseinrichtung 22 aufgenommen. Diese können beispielsweise analog zu der Auslassdüsenleiste gemäß der DE 195 29 311 C1 ausgebildet sein, um Frischluft in den zu lüftenden Raum zu blasen bzw. Abluft aus diesem Raum zu entsorgen.

[0028] Der über die Zuluftöffnung 16 zugeführte Luftstrom wird in den Zuluftabschnitt des Gehäuses 5 zweifach entgegengesetzt um ca. 90° umgeleitet bzw. gefaltet und anschließend über die Lüftungsschlitze und die Führungsabschnitte der Raumbelüftungseinrichtung 22 in den Raum eingeführt. Hier können Raumtiefen von 7 m und mehr gut belüftet werden. Auch im Bereich der Trennwand 20 ist die hier einstückig ausgeführte Raumbe- und -entlüftungseinrichtung getrennt, so dass nach Möglichkeit ein Kurzschluss zwischen dem Zuluftabschnitt und dem Ablaufabschnitt des Gehäuses 5 unterbunden werden kann.

[0029] In Figur 1 (und in den Figuren 2 und 3) ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der in ein und dasselbe Gehäuse 5 sowohl der Zuluftabschnitt als auch der Abluftabschnitt integriert sind, jedoch ist dies nicht notwendig. Es ist ohne weiteres möglich, getrennte Gehäuseabschnitte für die Zuluft und für die Abluft gemäß der Erfindung auszubilden.

[0030] Die Figur 2 lässt erkennen, dass die Raumbelüftungs- und -entlüftungseinrichtung 22 über Befestigungsabschnitte 28 reversibel in dem Rahmen 21 gehalten wird, wobei der Rahmen 21 auch die Aufgabe übernimmt, den Luftstrom ca. 90° gefaltet in den Rahmen 21 und damit in die Raumbelüftungs- und -entlüftungseinrichtung 22 zu überführen. Im vorliegenden Fall ist die Montageeinrichtung 28 als Schnappverbindung ausgeführt, wobei jedoch auch Rastverbindungen oder Schraubverbindungen möglich sind, ohne dass hierdurch wesentliche Einschränkungen beim Handhabungskomfort zu befürchten wären.

[0031] Das Lüftungsbauelement gemäß den Figuren 1 bis 3 kann beispielsweise über einen Montagewinkel 24 an der Decke eines Gebäudes innerhalb einer Trockenbauwand (siehe Figuren 3, 4) befestigt werden. Die Möglichkeiten der Befestigung sind vielfältig und im einfachsten Fall kann etwa auch mit Bauschaum, Kleber oder dergleichen eine Befestigung erzielt werden. In Figur 2 ist die Trennung in der Raumbe- und -entlüftungseinrichtung 22 mit dem Bezugszeichen 26 kenntlich gemacht. Wie jedoch bemerkt, ist diese Trennung nicht unbedingt erforderlich, da nur geringe Luftmassen unmittelbar von dem Zuluftabschnitt in den Abluftabschnitt geraten können.

[0032] Mit der gestrichelten Linie 32 ist ein Schallabsorptionsabschnitt erkennbar gemacht, der auch als Telefonieschalldämpfer bekannt ist. Derartige Telefonieschalldämpfer müssen herkömmlicherweise separat vorgesehen werden, während die vorliegende Erfindung auch aufgrund der Faltung des Raumes des Gehäuses 5 gegenüber der Zuluft 16 und der Abluft 18 eine Möglichkeit ergibt, diesen Telefonieschalldämpfer gegenüber der Zuluftöffnung bzw. gegenüber der Abluftöffnung 18 und der Zuluftöffnung 16 anzuordnen, so dass eine effektive Schalldämpfung ohne weitere Maßnahmen ermöglicht werden kann.

[0033] In Figur 3 ist das Lüftungsbauelement gemäß der vorliegenden Erfindung nach den Figuren 1 und 2 in seiner Einbaulage in einer Trockenbauwand dargestellt. Das Lüftungsbauelement gemäß der Erfindung ist nahe einer Raumdecke 8 angeordnet und wird vollends zwischen der vom Raum abgekehrten Wand 9, d. h. der Flurwand, und der dem zu lüftenden Raum zugewandten Wand 10, d. h. der Bürowand, aufgenommen. Lediglich der Stutzen der Abluftöffnung 18 gemäß Schnitt A-A nach Figur 1 schaut in den Flur nahe der Decke 8, um den Anschluss eines Entlüftungsrohres (nicht dargestellt), etwa eines Wellrohres, zu ermöglichen.

[0034] Wie zu erkennen ist, ist der vertikal erstreckte Freiraum 30 zwischen der Außenwand, d. h. der Flurwand 9, und der Innenwand, d. h. der Bürowand 10, durch das Gehäuse mit der Bodenwandung 13 und der oberen Wandung 15 im Wesentlichen in vertikaler Richtung teilweise und in Richtung der Wandtiefe vollständig ausgefüllt. Die Schalldämpfung bzw. Telefonieschalldämpfung ist gegenüber der Abluftöffnung 18 angeordnet, so dass Schall, der übertragen wird, hier absorbiert wird und sich entlang des Gehäuses vor der dem zu lüftenden Raum zugeordneten Abluftöffnung 21, 22 tot läuft und durch Mehrfach-Reflektionen und Absorptionen von der vertikal erstreckten Telefonieschalldämpfungsplatte 32 absorbiert wird.

[0035] Wie zu erkennen ist, kann der Rahmen 21, in dem die Raumbelüftungseinrichtung bzw. die Raumentlüftungseinrichtung 22 reversibel montiert ist, vollständig in die Bürowand 10 integriert sein, da weitere Anschlusselemente nicht erforderlich sind. Als weiteres Anschlusselement ist hier der. zu lüftende Raum selbst zu bezeichnen.

[0036] Dagegen muss natürlich für einen Anschluss an das Lüftungssystem bzw. Klimatisierungssystem auf der Seite des Flurs ein Stutzen vorgesehen sein. Andererseits kann sich der Fachmann hier auch andere Anschlussmöglichkeiten vorstellen, etwa ein Anschlussrohr mit Gewinde oder Bajonettverschluss, so dass der Stutzen der Abluftöffnung 18 lediglich eine kurze horizontale Erstreckung aufweisen müsste, so dass sich der Stutzen nicht über die Ebene der Wand 9 erstrecken müsste. Auf diese Weise könnte das Lüftungsbauelement gemäß der Erfindung so ausgebildet sein, dass es vollständig in die Wand 9, 10 integriert werden könnte.

[0037] Während die Figuren 1 und 3 eine relativ hohe und damit für größere Luftmengen geeignetere Raumbe- und -entlüftungseinrichtung 22 zeigen, kann diese für kleiner Räume bzw. Räume mit geringerem Luftaustauschvolumen auch kleiner ausgeführt sein, wie dies gemäß Figur 4 dargestellt ist. Dort ist die Raumbe- und -entlüftungseinrichtung 22 nur mit dem halben Öffnungsquerschnitt versehen. Diese Ausführungsform kann jedoch nicht nur für kleinere Räume in Betracht kommen, sondern auch für Räume mit größerer Tiefe, wo größere Luftströmungsgeschwindigkeiten erzielt werden müssen, um die Tiefe des Raumes vollends zu belüften bzw. zu entlüften.

[0038] Die vorliegende Erfindung ermöglicht durch die Faltung der der Klimaanlage bzw. der Lüftungsanlage zugeordneten Anschlüsse 16, 18 gegenüber den dem Raum zugeordneten Raumbelüftungs- und -entlüftungseinrichtungen 22 eine überraschend vorteilhafte Konstruktion, die die Aufnahme des erfindungsgemäßen Lüftungsbauelementes selbst in dünne Wände, insbesondere Trockenbauwände, zulässt. Diese Konstruktion ermöglicht auch die Anordnung und damit die Integration einer Schalldämpfungseinrichtung, die als Telefonieschalldämpfung im Stand der Technik bekannt ist. Der reversible Einbau der Raumbelüftungseinrichtung bzw. der Raumentlüftungseinrichtung, d. h. etwa einer Auslassdüsenleiste gemäß der DE 195 29 311 C1, ermöglicht die nachträgliche Reinigung des erfindungsgemäßen Lüftungsbauelementes bzw. im Falle von Renovierungsarbeiten eine einfache Handhabung, da die Einrichtung 22 nicht abgedeckt werden muss, sondern einfach entfernt werden kann. Auch ist es möglich, eine Einstellung des Volumenstromes über Drosselschieber vom zu be- bzw. entlüftenden Raum aus zu ermöglichen. Dies kann manuell oder mittels eines Elektromotors über eine Fernbedienung, etwa ein Regelpotentiometer, eine Infrarot-Fernbedienung oder dergleichen erfolgen. Auch eine Automatisierung ist möglich, etwa über ein Thermometer, dessen elektronisch abgelesener Regelwert zur automatischen Steuerung eines Drosselschiebers verwendet werden kann.

[0039] Bei einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lüftungsbauelementes, das in eine 100 mm dicke Gipskartonplatten-Trockenbauwand integriert werden kann, sind bei Versuchen folgende Leistungsspezifikationen ermittelt worden:
  • Tangentialströmung mit optimaler Raumdurchspülung bis zu einer Raumtiefe von 7 m und mehr;
  • hoher thermischer Komfort;
  • Luftmengen von 66 bis 100 m3/h mit einer Raumbe- und -entlüftungseinrichtung gemäß Figur 4;
  • Luftmengen von 100 bis 200 m3/h mit Raumbe- und -entlüftungseinrichtungen gemäß Figuren 1 bis 3;
  • Luftwechselzahlen von 2 bis 6 1/h (je nach Raumtiefe und Achsmassen der Trockenbauständer der Trockenbauwand);
  • Zulufttemperaturdifferenz bis ca. -8 K und mehr;
  • Einfügungsdämpfung bzw. Telefonieschalldämpfung von de >= 40 dB zwischen 100 Hz und 5kHz.


[0040] Letztlich ist festzuhalten, dass Lüftungsbauelement gemäß der Erfindung eine Deckenströmung mit erhöhter Wärmeübertragungsleistung insbesondere auch bei Strahlungskühldecken ermöglicht, im Gegensatz zu Quellluftströmungen, die bei bekannten Lüftungsbauelementen meist vorhanden sind.


Ansprüche

1. Lüftungsbauelement zum Einbau in Wände, insbesondere in Trockenbauwände mit den folgenden Merkmalen:

- einem Zuluftanschluss zum Anschluss des Elementes an ein Ventilations- bzw. Klimaanlagensystem, und/oder einem Abluftanschluss zum Anschluss des Elementes an ein Ventilations- bzw. Klimaanlagensystem;

- einem Gehäuseabschnitt, in den der Zuluftanschluss (16) und/oder der Abluftanschluss (18) einmünden, wobei

- der Gehäuseabschnitt (5) einen Raumbelüftungsbereich und/oder einen Raumentlüftungsbereich aufweist, über den ein zu lüftender Raum belüftet und/oder entlüftet werden kann,

dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse eine in Einbaulage größere vertikale bzw. zur Wand parallele Erstreckung als horizontale Erstreckung aufweist, wobei der Zuluftanschluss (16) und/oder der Abluftanschluss (18) an die vertikale bzw. zur Wand parallele Erstreckung (41) anschließt, wobei der Raumbelüftungsbereich (21, 22) und/oder der Raumentlüftungsbereich (21, 22) vertikal bzw. seitlich versetzt an der gegenüberliegenden Innenseite (42) des Gehäuses angeordnet ist.
 
2. Lüftungsbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einbau des Lüftungsbauelementes eine Raumbelüftungs einrichtung (22) und/oder eine Raumentlüftungseinrichtung (22) in den Raumbe- und/oder -entlüftungsbereich (21) einbaubar ist.
 
3. Lüftungsbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungseinrichtung (22) und die Entlüftungseinrichtung (22) einstückig ausgebildet sind, insbesondere als Be- und Entlüftungsschiene.
 
4. Lüftungsbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseabschnitt (5) zweigeteilt ist, wobei jeweils ein Teil der Belüftung und ein Teil der Entlüftung zugeordnet ist.
 
5. Lüftungsbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseabschnitt an seinen Innenwänden wenigstens bereichsweise mit einem Schall absorbierenden Material (32) und/oder einer Schall absorbierenden Struktur ausgekleidet ist.
 
6. Lüftungsbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungseinrichtung und/oder die Entlüftungseinrichtung mit Verbindungsmitteln, insbesondere Schnappverbindungen (28), festlegbar sind.
 
7. Lüftungsbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lüftungsdrosselmittel vorgesehen ist, insbesondere als Drosselschieber.
 
8. Verfahren zum Einbau eines Lüftungsbauelementes, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, in eine Trockenbauwand eines Raumes, mit den folgenden Schritten:

- wenigstens eine vom Raum abgewandte erste Wandplatte wird an einer Tragkonstruktion befestigt;

- ein Gehäuseabschnitt des Lüftungsbauelementes wird an der dem Raum zugewandten Seite der wenigstens einen ersten Wandplatte montiert, wobei eine oder mehrere Durchlassöffnungen in der Wandplatte vorgesehen sind oder werden, um das Lüftungsbauelement an ein Lüftungs- bzw. Klimatisierungssystem anzuschließen;

- wenigstens eine dem Raum zugewandte zweite Wandplatte wird vor dem Gehäuseabschnitt und an der Tragkonstruktion montiert, wobei wenigstens eine Ausnehmung in der bzw. den zweiten Wandplatten vorgesehen ist bzw. wird, die an einen Raumbe- und/oder -entlüftungsbereich des Gehäuseabschnitts anschließt;

- eine Raumbe- und/oder -entlüftungseinrichtung wird, nachdem die Trockenwand im Wesentlichen fertiggestellt ist, über die wenigstens eine Ausnehmung in den Raumbe- und/oder -entlüftungsbereich eingesetzt.


 




Zeichnung