[0001] Die Erfindung betrifft eine Patrone mit einer Patronenhülse und einem Geschoß, wobei
in der Patronenhülse ein sich in Richtung der Längsachse der Patrone erstreckender
Treibladungsanzünder und in dem Geschoß ein elektrisch programmierbarer Geschoßzünder
angeordnet sind und wobei der Geschoßzünder über mindestens eine elektrische Leitung
mit einer am Patronenboden angeordneten Elektrode verbunden ist.
[0002] Im Bereich der Wehrtechnik, insbesondere der großkalibrigen Munition, wird bei Sprengmunition
mit programmierbarem Zeitzünder größtmögliche Wirkung vor und oberhalb des Zieles
verlangt. Der Zeitzünder muß daher mit entsprechenden Daten versorgt werden. Soll
diese Datenversorgung z.B. zur Steigerung der Flexibilität der Panzerbesatzung im
geladenen Zustand erfolgen, um etwa ein Umschalten der verschiedenen Betriebsmodi
des Zünders bzw. um eine nachträgliche Änderung des Zeitsignals nach dem Laden noch
zu ermöglichen, muß die Munition über eine elektrische Verbindung vom Patronenboden
zum Zünder verfügen. Die Kontaktierung der Munition erfolgt dann über das Panzersystem
zu den entsprechenden elektronischen Leitsystemen.
[0003] Bei einer galvanischen Verbindung zwischen dem Patronenboden und dem Zünder des Geschosses
werden an die Laborierung und an die Verlegung elektrischer Leitungen hohe Anforderungen
gestellt. Insbesondere bei Munition, bei welcher der Hülsenboden gegenüber dem Geschoßkopf
verdrehbar ist (z.B. bei Munition für den Leopard 2), muß sichergestellt werden, daß
die elektrischen Verbindungsleitungen nicht durch Verdrehen abreißen können oder die
naturgemäß vorhandene Schnittstelle nicht unterbrochen wird.
[0004] Weitere Anforderungen an die in der Munition vorgesehene elektrische Leitung sind
unter anderem:
- geringe Kosten/geringer Aufwand;
- Laborierfähigkeit;
- einwandfreie Daten- und Energieübertragung;
- Verdrehbarkeit des elektrischen Leiters;
- Vermeidung axialer oder radialer Kräfte auf den Treibladungsanzünder;
- elastische Aufnahme axialer oder radialer Verschiebungen;
- EMV-Standfest;
- Vermeidung langer Kabelreste nach Schußabgabe am Treibladungsanzünder und damit Gewährleistung
einer ausreichenden Sicherheit der Besatzung;
- Vermeidung langer Kabelreste nach Trennung am Leitwerk und damit Vermeidung außenballistischer
Störungen;
- Schutz der elektrischen Leitung vor Pulverstäuben;
- Vermeidung von Kabelrückständen im Waffenrohr.
[0005] Aus der Druckschrift DE 100 52 741 A1 ist eine Patrone der eingangs erwähnten Art
bekannt, bei welcher die elektrische Leitung im Bereich zwischen dem vorderen Ende
des Treibladungsanzünders und dem Geschoßheck eine starre Steckverbindung umfaßt,
so daß zwei Leiterabschnitte gebildet werden. Um die Verdrehsicherung der elektrischen
Leitung zu verbessern, ist der erste mit dem Patronenboden verbundene und entlang
des Treibladungsanzünders verlaufende Leiterabschnitt im Bereich des vorderen Endes
des Treibladungsanzünders spiralförmig ausgebildet.
[0006] Nachteilig ist bei dieser bekannten Patrone unter anderem der aufwendige Schutz des
spiralförmig aufgewickelten Kabels (großer Bauraum) sowie die starre Steckverbindung,
die keine theoretisch "unendliche" Umdrehung der beiden Leiterabschnitte gegeneinander
zuläßt. Außerdem ist die elektrische Leitung sehr lang, so daß sowohl endballistische
Störungen des Geschosses als auch eine Gefährdung des Panzerpersonals beim Hülsenauswurf
nach Abschuß der Munition vorliegt. Schließlich ist eine zeitaufwendige Montage der
elektrischen Leitung durch die geschoßseitige Öffnung der Patronenhülse erforderlich.
[0007] Ferner ist aus der DE 101 02 624 A1 eine Patrone der eingangs erwähnten Art mit einem
programmierbaren Geschoßzünder bekannt, bei der an dem Treibladungsanzünder vorderseitig
ein steckerartiges Kontaktstück befestigt ist, welches über einen ersten, in dem Treibladungsanzünder
verlaufenden elektrischen Leiterabschnitt mit der am Patronenboden befindlichen Elektrode
verbunden ist. Auf der dem Kontaktstück zugewandten Seite des Treibladungsanzünders
weist das Geschoß eine das Kontaktstück umschließende haubenförmige Aufnahme mit mindestens
einem buchsenförmigen Kontakt auf, der über einen zweiten, in dem Geschoß verlaufenden
Leiterabschnitt mit dem Geschoßzünder elektrisch leitend verbunden ist. Zur Verbindung
der beiden Leiterabschnitte wird bei der Montage des Geschosses das diesem zugeordnete
buchsenförmige Kontaktstück auf das dem Treibladungsanzünder zugeordnete steckerförmige
Kontaktstück geschoben.
[0008] Nachteilig ist bei dieser Patrone unter anderem, daß die Herstellung der stecker-
und buchsenförmigen Kontakte relativ aufwendig ist. Außerdem ist eine sich an dem
Geschoßheck abstützende Haube zur Aufnahme des buchsenförmigen Kontaktes erforderlich.
Schließlich kann es bei der Montage des Geschosses zu starken Belastungen auf die
Steckverbindung kommen, so daß der steckerförmige Kontakt abbricht oder die Haube
verbogen wird.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Patrone der eingangs
erwähnten Art anzugeben, bei der die zwischen dem Patronenboden und dem Geschoßzünder
anzuordnende elektrische Leitung auf einfache Weise eingebracht werden kann und auch
bei einer Vielzahl von Drehungen des Geschosses gegenüber dem Patronenboden nicht
reißt.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0011] Die Erfindung sieht eine mindestens zweigeteilte Patronenhülse mit mindestens einer
Trennstelle im Bereich zwischen dem vorderen Ende des Treibladungsanzünders und dem
Geschoßheck vor. Bei der Montage der elektrischen Leitungen werden die Hülsenabschnitte
schwebend so zusammengeführt, daß durch einen verbleibenden Spalt kurz vor der Endmontage
die kurzen Enden der beiden Leiterabschnitte mittels eines in sich verdrehfähigen
Steckers kontaktiert werden können. Durch mindestens ein geeignetes federndes Element,
wie z.B. ein spiralförmig aufgewickeltes Federblech, an dem ein Leiterabschnitt in
vorteilhafter Weise befestigt ist, wird der für die Laborierung benötigte Raum geschaffen
und gleichzeitig dafür gesorgt, daß die mit den Hülsenabschnitten verbundenen Leiterabschnitte
jeweils nur eine kurze Länge besitzen. Nach der Laborierung zieht das Federelement
die elektrische Leitung in eine geschützte und ortsfeste Position zurück. Der Bauraum
bleibt dabei so klein, daß durch eine geeignete Haube (Schutzelement) aus elastischem
Material die Steckverbindung vor Erosion und Pulverstäuben geschützt wird.
[0012] Durch die Erfindung können die eingangs genannten Anforderungen an die Signalleitung
erfüllt werden.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig.1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Patrone ohne Geschoßvorderteil
vor der Verbindung der beiden Hülsenabschnitte der Treibladungshülse;
Fig.2 eine Ansicht auf den heckseitigen Teil des Geschosses aus der in Fig. 1 mit
II-II bezeichneten Richtung;
Fig.3 einen Fig.1 entsprechenden Längsschnitt der erfindungsgemäßen Patrone nach der
Verbindung der beiden Hülsenabschnitte der Treibladungshülse und
Fig.4 eine Ansicht auf den heckseitigen Teil des Geschosses aus der in Fig.3 mit IV-IV
bezeichneten Richtung.
[0014] In Fig. 1 ist mit 1 eine Patrone bezeichnet, die einen Patronenboden 2, eine Patronenhülse
3 und ein flügelstabilisiertes Geschoß 4 mit einem programmierbaren Zünder umfaßt,
dessen aus der Patronenhülse 3 ragende spitzenseitige Teil nicht dargestellt ist.
[0015] Die Patronenhülse 3 setzt sich aus zwei axial hintereinander angeordneten und miteinander
verbindbaren Hülsenabschnitten 5, 6 zusammen. Dabei ist der erste Hülsenabschnitt
5 mit dem Patronenboden 2 verbunden und erstreckt sich bis zum vorderen Ende 7 eines
mit dem Patronenboden 2 verbundenen Treibladungsanzünders 8.
[0016] Der zweite Hülsenabschnitt 6 ist mit dem Geschoß 4 verbunden. Der heckseitige Bereich
9 des Geschosses 4 erstreckt sich bis in die Nähe des dem ersten Hülsenabschnitt 5
zugewandten Endes des zweiten Hülsenabschnittes 6. In dem heckseitigen Bereich 9 des
Geschosses befindet sich ein Leuchtspursatz 10.
[0017] Innerhalb des ersten Hülsenabschnittes 5 ist ein erster Leiterabschnitt 11 einer
elektrischen Leitung 110 im oder am Treibladungsanzünder 8 befestigt. Der erste Leiterabschnitt
11 kann außerhalb des Treibladungsanzünders 8 unter oder über: einem eventuell vorhandenen
Schrumpfschlauch entlang geführt werden. An der Spitze des Treibladungsanzünders 8
endet der Leiterabschnitt 11 vorzugsweise in einer möglichst zentrischen Position.
Das Ende des ersten Leiterabschnittes 11 ist mit einem buchsenförmigen Teil 12 einer
leichtgängig ersten vorzugsweise winkelig abknickenden drehbaren Steckverbindung 13
versehen.
[0018] Für die Laborierung der Patrone 1 ist es notwendig, die Pulverkörner 14 des Treibladungspulvers
im ersten Hülsenabschnitt 5 mit einem Deckel 15, vorzugsweise aus Seidengaze, abzudecken.
[0019] Für den Schutz der elektrischen Leitung 110 vor erosiven Pulverkörnern und vor den
aus elektrischer Sicht unerwünschten Graphitstäuben wird an dem vorderen Ende 7 des
Treibladungsanzünders 8 eine haubenförmige Aufnahme (Schutztülle) 16 angebracht. Die
Schutztülle 16 soll vorzugsweise aus einem elastischen Material bestehen, wie z.B.
Gummi oder Schaumstoff. Dadurch werden die axialen und radialen Bewegungen des Leitwerks
17 des flügelstabilisierten Geschosses 4 in bezug zum Treibladungsanzünder 8 (z.B.
bei Umweltbelastungen wie Vibration und Fallbelastung) aufgenommen, ohne die Dichtfunktion
zu verlieren. Vorstellbar ist auch verbrennbares Material, das jedoch nur geringe
Elastizitäten aufweist und die Relativbewegungen innerhalb der Patronenhülse 3 nur
schwierig kompensieren kann.
[0020] Die Befestigung der Schutztülle 16 am Treibladungsanzünder 8 kann z.B. durch Verkleben
oder, wie in den Figuren 1 und 3 angedeutet, durch eine formschlüssige Verbindung
geschaffen werden. Die formschlüssige Verbindung ist dabei durch einen umlaufenden
Wulst 18 als Rutschbarriere realisiert. Die Schutztülle 16 besitzt in diesem Fall
eine entsprechende umlaufende Nut 19 am inneren Durchmesser. Eine Kombination aus
den Befestigungsarten (Formschluß und Verklebung) ist ebenfalls vorstellbar.
[0021] Die Schutztülle 16 ist so ausgelegt, daß sie die elektrische Leitung 110 und die
weiteren sich im Tüllenbereich befindlichen Komponenten nach der Laborierung vollständig
umschließt. Außerdem ist die axiale Länge der Schutztülle 16 derart bemessen, daß
sie nach der Laborierung unter axialem Druck steht, um die zwangsläufig vorhandenen
Längentoleranzen in der Patrone 1 auszugleichen und um eine gute und relativ dichte
Auflage am Leitwerksende 20 zu gewährleisten.
[0022] Innerhalb des zweiten Hülsenabschnittes 6 verläuft ein vom nicht dargestellten Zünder
kommender zweiter Leiterabschnitt 21 der elektrischen Leitung 110 im oder am Leitwerk
17 entlang und ist ebenfalls mit einem buchsenförmigen Teil 22 einer zweiten drehbaren
Steckverbindung 23 verbunden. Um einerseits nach der Laborierung der Patrone 1 eine
definierte Lage der zweiten Steckverbindung 23 zu gewährleisten und andererseits keine
außenballistische Störungen durch zu lange Kabelreste hervorzurufen, wird der zweite
Leiterabschnitt 21 mittels eines Federbleches 24 an das Leitwerk 17 gepreßt. Das Federblech
24 ist einseitig so befestigt, daß es aufgrund seiner Elastizität ein Anheben des
zweiten Leiterabschnittes 21 in Richtung des Treibladungsanzünders 8 zuläßt. Damit
kann ein Laborierspalt 25 für die Einführung von Werkzeugen großzügig gehandhabt werden.
[0023] Da das Geschoß 4 mit einem Leuchtspursatz 10 versehen ist, ist das Federblech 24
kreisförmig ausgeführt, derart, daß die Austrittsöffnung 26 des Leuchtspursatzes 10
frei bleibt. In dieser exzentrischen Position sollte die Steckverbindung vorzugsweise
axial angeordnet werden.
[0024] Je mehr Windungen das Federblech 24 hat, umso größer kann der Laborierspalt 25 gewählt
werden. Damit das Federblech 24 auf der Flugbahn keine Flatterbewegungen ausführt
und um die Trennung der zweiten Steckverbindung 23 bei der Beschleunigung des Geschosses
4 zu unterstützen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine Blechnase 27 an dem
Geschoßheck vorzusehen, derart, daß das Federblech 24 kurz vor der endgültigen Endmontage
noch durch seitlichen Druck in die Blechnase 27 einführbar ist und durch die Eigenspannung
dort verbleibt (vgl. Fig.2 und 4).
[0025] Bei der Laborierung wird der erste Hülsenabschnitt 5 schwebend aufgehängt. Der Deckel
15 verhindert dabei das Austreten des bereits eingefüllten Treibladungspulvers. Alle
notwendigen Komponenten am Treibladungsanzünder 8 sind bereits vor der Laborierung
montiert worden.
[0026] Der erste Hülsenabschnitt 5 wird so weit auf den senkrecht stehenden und mit dem
ersten Hülsenabschnitt 5 fluchtenden zweiten Hülsenabschnitt 6 heruntergelassen, daß
noch ein ausreichender Laborierspalt 25 verbleibt. In dieser Stellung ist der zweite
Hülsenabschnitt 6 bereits mit Pulver befüllt. Der zweite Leiterabschnitt 21 ist bereits
mit dem Federblech 24 verbunden.
[0027] In der beschriebenen Stellung werden die beiden buchsenförmigen Teile 12 und 22 der
drehbaren Steckverbindungen 13 und 23 über einen relativ steif ausgebildeten dritten
Leiterabschnitt 28 miteinander verbunden, indem die an den beiden Enden dieses Leiterabschnittes
28 vorgesehenen Stecker in die buchsenförmigen Teile 12, 22 eingesteckt werden. Anschließend
wird dann die gesamte elektrische Leitung 110 elektrisch überprüft.
[0028] Der letzte Schritt der Laborierung besteht in der Verbindung des ersten mit dem zweiten
Hülsenabschnittes 5, 6 z.B. durch Verklebung. Bei der Annäherung der Hülsenabschnitte
5, 6 werden die Leiterabschnitte 11, 21, 28 durch das Federblech 24 so geführt, daß
sie innerhalb des für die Schutztülle 16 notwendigen Bauraumes bleiben und die Schutztülle
16 sich ungestört unter Druck gegen das Leitwerk 17 oder den Geschoßboden anlegen
kann (Fig.3).
[0029] Die Laborierung der Patrone 1 ist damit im wesentlichen abgeschlossen. Die Leiterabschnitte
11 und 21 sind miteinander verbunden, das Federblech 24 ist in der Ruhestellung und
hält die zweite Steckverbindung 23 in ihrer Position fest. Drehen sich nun Leitwerk
17 (und damit das Geschoß 4) und der Patronenboden 2 mit dem Treibladungsanzünder
8 im Gegensinn, so können sich die elektrischen Leiterabschnitte 11 und 21 ohne zu
verdrillen mitdrehen.
[0030] Verschiebt sich das Geschoß 4 (bzw. das Leitwerk) gegenüber dem Treibladungsanzünder
8 in radialer, axialer oder kreisförmiger Art, werden keine Kräfte auf die elastische
elektrische Leitung 110 und (abgesehen von den untergeordneten Kräften durch die Schutztülle
16) keine Kräfte auf den Treibladungsanzünder 8 ausgeübt.
[0031] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann beispielsweise auf eine zweite drehbare Steckverbindung verzichtet
werden. Weiterhin kann auf das Federblech gänzlich verzichtet werden, wenn der Abstand
zwischen TLAnz und Leitwerk durch geschicktes Laborieren, z. B. "schiefes" Einführen
der TL-Hülsen, bei der Laborierung gering gehalten werden kann. In dem Fall würde
die Steckverbindung (leitwerkseitig) direkt im Leitwerk angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Patrone
- 2
- Patronenboden
- 3
- Patronenhülse
- 4
- Geschoß
- 5
- (erster) Hülsenabschnitt
- 6
- (zweiter) Hülsenabschnitt
- 7
- vordere Ende (Treibladungsanzünder)
- 8
- Treibladungsanzünder
- 9
- heckseitiger Bereich (Geschoß), Geschoßheck
- 10
- Leuchtspursatz
- 11
- (erster) Leiterabschnitt
- 110
- elektrische Leitung
- 12
- buchsenförmiger Teil
- 13
- erste (drehbare) Steckverbindung
- 14
- Pulverkorn
- 15
- Deckel
- 16
- Aufnahme, Schutztülle
- 17
- Leitwerk
- 18
- Wulst
- 19
- Nut
- 20
- Leitwerksende
- 21
- (zweiter) Leiterabschnitt
- 22
- buchsenförmiger Teil
- 23
- zweite (drehbare) Steckverbindung
- 24
- Federblech, federndes Element
- 25
- Laborierspalt
- 26
- Austrittsöffnung
- 27
- Blechnase
- 28
- (dritter) Leiterabschnitt
1. Patrone mit einer Patronenhülse (3) und einem Geschoß (4), wobei in der Patronenhülse
(3) ein sich in Richtung der Längsachse der Patrone (1) erstreckender Treibladungsanzünder
(8) und in dem Geschoß (4) ein elektrisch programmierbarer Geschoßzünder angeordnet
sind und wobei der Geschoßzünder über mindestens eine elektrische Leitung (110) mit
einer am Patronenboden (2) angeordneten Elektrode verbunden ist, mit den Merkmalen:
a) die Patronenhülse (3) besteht aus mindestens zwei axial hintereinander angeordneten
und miteinander verbundenen Hülsenabschnitten (5, 6), wobei der erste Hülsenabschnitt
(5) mit dem Patronenboden (2) verbunden ist und sich bis zum vorderen Ende (7) des
Treibladungsanzünders (8) erstreckt und der zweite Hülsenabschnitt (6) mit dem Geschoß
(4) verbunden ist, dessen heckseitiger Bereich (9) sich bis in die Nähe des dem ersten
Hülsenabschnitt (5) zugewandten Endes des zweiten Hülsenabschnittes (6) erstreckt;
b) die elektrische Leitung (110) weist im Bereich zwischen dem vorderen Ende (7) des
Treibladungsanzünders (8) und dem Geschoßheck (9) eine erste drehbare Steckverbindung
(13) auf, so daß der mit in oder an dem Treibladungsanzünder (8) angeordnete erste
Leiterabschnitt (11) der elektrischen Leitung (110) gegenüber dem an dem Geschoß (4)
angeordneten zweiten Leiterabschnitt (21) verdrehbar ist;
c) an dem Geschoßheck (9) ist ein federndes Element (24) angeordnet, welches auf den
zweiten Leiterabschnitt (21) wirkt und diesen mit einer vorgegebenen Kraft zum Geschoßheck
(9) hin zieht.
2. Patrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem vorderen Ende (7) des Treibladungsanzünders (8) eine erste drehbare Steckverbindung
(13) sowie im Bereich des federnden Elementes (24) eine zweite drehbare Steckverbindung
(23) angeordnet ist und daß zwischen den beiden drehbaren Steckverbindungen (13, 23)
ein steifer dritter Leiterabschnitt (28) vorgesehen ist.
3. Patrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Steckverbindung (13) leichter drehbar ausgebildet ist als die zweite Steckverbindung
(23).
4. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem federnden Element (24) um ein Federblech handelt.
5. Patrone nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Federblech (24) kreisförmig oder kreisabschnittförmig ausgebildet ist, derart,
daß es bei einem Geschoß (4) mit Leuchtspursatz (10) die entsprechende Austrittsöffnung
(26) der brennenden Gase freiläßt.
6. Patrone nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite drehbare Steckverbindung (23) seitlich von dem Leuchtspursatz (10) des
Geschosses (4) angeordnet ist.
7. Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem vorderen Ende (7) des Treibladungsanzünders (8) eine haubenförmige Aufnahme
(16) vorgesehen ist, welche sich vorderseitig an dem Geschoßheck (9) abstützt und
den zwischen dem Treibladungsanzünder (8) und dem Geschoßheck (9) befindlichen Leiterabschnitt
der elektrischen Leitung (110) einschließlich der drehbaren Steckverbindung(en) (13,
23) umschließt.