[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine biometrische Zugangskontrolleinrichtung für
die Prüfung der Zutrittsberechtigung der Zuschauer zu den Stadioneingängen einer Grossveranstaltung.
[0002] Bei sportlichen Grossanlässen, insbesondere bei Fussballspielen in den Profiliegen
und internationalen Wettbewerben haben sich die sogenannten Hooligans zu einem echten
Problem entwickelt. Solche Hooligans verursachen Kravalle und verüben Gewalttaten
nicht nur während des Fussballspiels, sondern schon bei der Anreise vor dem Spiel
und bei der Abreise nach dem Spiel. Dabei hat sich eine klare Aufgabentrennung zwischen
Polizei und Veranstalter ergeben: so ist die Polizei für die Aufrechterhaltung von
Ruhe und Ordnung ausserhalb des Stadions verantwortlich, während der Veranstalter
die Sicherheit im Stadion garantieren muss.
[0003] Damit sich im Stadion keine Ausschreitungen ereignen, dürfen Hooligans gar nicht
erst in dasselbe hineingelassen werden. Wenn.beispielsweise von einem grossen Stadion
mit 8 Eingängen und einem Fassungsvermögen von etwa 60000 Zuschauern ausgegangen wird,
müssen durch jeden Eingang pro Stunde etwa 7000 Personen eintreten können. Wenn nun
bei jedem Eingang potentielle Krawallmacher erkannt und ausgesiebt werden sollen,
ist dies auch mit unverhältnismässig grossem personellen Kontrollaufwand nicht zu
bewerkstelligen. Weil aus zeitlichen Gründen nicht jeder einzelne Besucher überprüft
werden kann, wird in der Praxis versucht, potentielle Hooligans als Verdächtige aus
dem Zuschauerstrom herauszufiltern. Obwohl Hooligans polizeilich registriert sind
oder sogar Stadionverbot erhalten haben, ist dies bei Auswärtsspielen meistens nicht
bekannt. Aber selbst bei Heimspielen ist die Identifikation der Verdächtigen als registrierte
Hooligans äusserst zeitaufwendig. In der Regel erfolgt eine Ausweiskontrolle; hat
der Verdächtige keinen Ausweis oder will er ihn nicht zeigen sind Verzögerungen und
Diskussionen die Folge. Bei vorhandenem Ausweis sind zeitverzögernde Rückfragen notwendig
und im Zuge vorbeugender Massnahmen kann ungerecht Verdächtigten der Zutritt verweigert
werden.
[0004] Aus dem gesagten geht hervor, dass bei Fussballspielen das Problem der Krawallmacher,
Unruhestifter und Gewalttäter, der sogenannten Hooligans bisher nicht zufriedenstellend
gelöst, ja sogar immer noch ungelöst ist. Das gleiche Problem kann aber auch bei jeder
sportlichen oder kulturellen Grossveranstaltung auftreten. Die Erfindung stellt sich
nun die Aufgabe das Hooliganproblem zu lösen und eine Zugangskontrolle zu Grossveranstaltungen
zu schaffen, mit der einmal festgestellte und registrierte Hooligans ohne grossen
zeitlichen und personellen Aufwand und ohne die normalen Zuschauer zu behindern auf
einfache Weise sicher vom Zutritt ausgeschlossen werden. Die gestellte Aufgabe wird
nun mit der biometrischen Zugangskontrolleinrichtung für die Prüfung der Zutrittsberechtigung
der Zuschauer zu den Stadioneingängen einer Grossveranstaltung dadurch gelöst, dass
sie die kennzeichnden Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
des Erfindungsgegenstandes sind in den Patentansprüchen 2 bis 9 aufgeführt.
[0005] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte Zugangskonrolleinrichtung in perspektivischer Ansicht
und
- Fig. 2
- eine vergrösserte Ansicht auf den Scanner gemäss Fig. 1.
[0006] Die Zugangskontrolleinrichtung 1 gemäss Fig. 1 blockiert an der engsten Stelle eines
Zugangs den Eintritt ins Stadion mittels einer Stangendrehtür 2. Die Einrichtung weist
beispielsweise 6 Pfosten 3 auf, wobei zwischen den beiden mittleren Pfosten 3 die
Stangendrehtür 2 angeordnet ist. Rechts ist zwischen dem vordersten und mittlerem
Pfosten eine weitere Stangendrehtür 4 angebracht. Ein in Fig. 2 in der Ansicht vergrössert
dargestellter Scanner 5 ist beispielsweise auf dem linken mittleren Pfosten befestigt.
Der Scanner 5 weist eine Vertiefung 6 zum Hineinhalten eines Daumens und einen Schlitz
7 zum Einstecken einer Chipkarte im Kreditkartenformat auf.
[0007] Biometrische Erkennungsverfahren basieren auf der Annahme, dass körperliche Erkennungsmerkmale
bei jedem Menschen so individuell angelegt sind, dass die Person eines Menschen anhand
dieser Merkmale eindeutig identifiziert werden kann. Schon seit langem verwendet die
Kriminalwissenschaft den biometrischen Fingerabdruck eines Menschen als eindeutiges
Identifikationsmerkmal. Diese Erkenntnis nutzt die erfindungsgemässe biometrische
Zugangskontrolleinrichtung, indem sie beispielsweise den rechten Daumenabdruck eines
Zuschauers identifiziert.
[0008] Dazu muss jeder Zuschauer als Ausweis eine Chipkarte im Kreditkartenformat auf sich
tragen, die mit seinem rechten Daumenabdruck versehen ist. Beim ersten Spielbesuch
wird die Chipkarte gratis abgegeben und vom Besucher sofort mit seinem Daumenabdruck
versehen. Wenn nun der Zuschauer durch die Zugangskontrolleinrichtung ins Stadion
eintreten will, steck er seine Chipkarte in den Schlitz 7 des Scanners 5 und hält
seinen rechten Daumen in die Vertiefung 6. Der Scanner stellt nun fest, dass es sich
um einen ganz normalen Zuschauer handelt, weil sein Daumen mit dem Abdruck auf seiner
Chipkarte übereinstimmt und dieser nicht registriert ist, so dass der Scanner sofort
eine nicht dargestellte Steuereinrichtung zum Öffnen der Stangendrehtür 2 betätigt.
Diese ganze Prozedur kann der Scanner in weniger als einer halben Sekunde ausführen
und vorteilhafterweise wird die Vertiefung 6 nach jeder Daumenberührung von einer
Reinigungsvorrichtung gereinigt. Nach dem Durchgang des Zuschauers wird die Stangendrehtür
wieder automatisch geschlossen.
[0009] Wenn ein Hooligan wegen Tätlichkeiten zum ersten Mal von der Polizei oder dem Ordnungsdienst
ergriffen wird, muss er seine Personalien und seinen Daumenabdruck hinterlegen. So
werden mit der Zeit alle Hooligans erfasst und ihre Personalien und Daumenabdrücke
in einem Zentralcomputer landesweit gespeichert, wobei nach einer Anlaufphase auch
eine länderübergreifende Speicherung denkbar ist. Im Zentralcomputer kann für jeden
Hooligan eingegeben werden, welche Stadien für ihn gesperrt sind oder ob eine Sperre
wieder aufgehoben wird. Jedes Stadion, das mit den biometrischen Zugangskontrolleinrichtungen
versehen ist, weist einen eigenen Stadioncomputer auf, der am Zentralcomputer angeschlossen
ist. Weiter ist der Stadioncomputer mit der Zugangskontrolleinrichtung jedes Stadioneingangs
verbunden.
[0010] Wenn nun ein Hooligan mit Stadionsperre seinen Daumen in die Vertiefung 6 hält, stellt
dies die Zugangskontrolleinrichtung 1 über den Stadioncomputer zum Zentralcomputer
fest, so dass die Stangendrehtür 2 geschlossen bleibt. Damit aber der Hooligan keinen
Rückstau verursacht, öffnet der Scanner über die Steuereinrichtung die seitliche Stangendrehtür
4, so dass der Hooligan den Stadioneingang verlassen kann.
[0011] Mit der beschriebenen Kontrolleinrichtung kann jeder registrierte Hooligan auf einfache
Weise sicher vom Stadionbesuch ferngehalten werden. Der Stadioncomputer ist über im
Boden fest installierte Glasfaserkabel mit jedem Stadioneingang verbunden, wo jede
Zugangskontrolleinrichtung angeschlossen wird. Die Zugangskontrolleinrichtungen können
fest installiert werden oder aber erst vor der Veranstaltung aufgestellt und nachher
wieder abgebrochen werden. Datenschutzbestimmungen werden keine verletzt, da jeder
unbescholtene Zuschauer seinen Daumenabdruck nur auf seiner eigenen Chipkarte trägt
und diese von niemandem weiter verwendet werden kann, denn der Zuschauer muss sie
nur kurz in den Schlitz der Zugangskontrolleinrichtung stecken und dann wieder herausziehen.
Bei einer Variante könnte die Chipkarte auch durch den Schlitz eingezogen werden und
erst hinter der Stangendrehtür wieder freigegeben werden. Da der Daumenabdruck auf
der Chipkarte nur eine kleine Fläche benötigt, kann der grössere Teil der Chipkarte
vorteilhaft mit Reklamedrucken versehen werden. Weiter bestehen unbegrenzte Möglichkeiten
die Chipkarte mit zusätzlichen Speicherungen zum Personalausweis, zum Notfallausweis
oder zur Kreditkarte usw. zu ergänzen.
[0012] Bei einer vereinfachten Ausführung weist der Scanner 5 nur die Vertiefung 6 zum Hineinhalten
des Daumens auf, während der Schlitz 7 zum Einstecken einer Chipkarte weggelassen
ist. Hier hält der Einlass begehrende Zuschauer einfach seinen rechten Daumen in die
Vertiefung 6, worauf bei Nichtregistrierung seines Daumenabdrucks sofort die Stangendrehtür
2 geöffnet wird. Bei einem Hooligan mit Stadionsperre ist sein Daumenabdruck im Zentralcomputer
gespeichert, was die Zugangskontrolleinrichtung 1 über den Stadioncomputer feststellt
und daher die Stangendrehtür 2 geschlossen hält, aber die seitliche Stangendrehtür
4 zum Verlassen des Stadioneingangs öffnet.
1. Biometrische Zugangskontrolleinrichtung für die Prüfung der Zutrittsberechtigung der
Zuschauer zu den Stadioneingängen einer Grossveranstaltung, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung an der engsten Stelle eines jeden Stadioneingangs angebracht ist
und linke und rechte Pfosten (3) aufweist und dass zwischen einem linken und einem
rechten Pfosten eine von einem auf einem Pfosten befestigten Scanner (5) betätigbare
Stangendrehtür (2) angeordnet ist, wobei der Scanner mit einer Vertiefung (6) zum
Auflegen eines Fingers und/oder mit einem Schlitz (7) zum Einstecken einer Chipkarte
versehen ist und zur Identifikation des aufgelegten Fingers und/oder des auf der Chipkarte
aufgedruckten Fingerabdrucks mit dem aufgelegten Finger befähigt ist.
2. Zugangskontrolleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie permanent oder nur vorübergehend für die Dauer der Veranstaltung im Stadioneingang
angebracht ist.
3. Zugangskontrolleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scanner (5) zur Identifikation des rechten Daumens befähigt ist.
4. Zugangskontrolleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Scanner (5) eines jeden Stadioneingangs über im Boden des Stadions verlegte Glasfaserkabel
mit einem Stadioncomputer verbunden ist, der wiederum an einen Landeszentralcomputer
angeschlossen ist.
5. Zugangskontrolleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Scanner (5) ohne Rückmeldung vom Landeszentralcomputer die Öffnung der Stangendrehtür
(2) veranlasst.
6. Zugangskontrolleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Scanner (5) bei Registrierung des aufgelegten Daumens im Landeszentralcomputer
die Stangendrehtür (2) verschlossen hält und die Öffnung einer seitlichen Stangendrehtür
(4) zum Verlassen des Stadioneingangs veranlasst.
7. Zugangskontrolleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Scanner (5) mit einer Reinigungsvorrichtung zum Reinigen der Vertiefung (6) versehen
ist.
8. Chipkarte zur Verwendung im Scanner der Zugangskontrolleinrichtung gemäss einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit dem Daumenabdruck des Zuschauers und mit Reklameaufdrucken versehen ist.
9. Chipkarte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Chip zusätzlich mit persönlichen Daten des Besuchers oder mit Daten geladen ist,
die die Chipkarte zur Kreditkarte ergänzen.