[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten für eine Druckmaschine, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Druckmaschine mit einem Farbkasten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9 und ein Verfahren zum Auswechseln von Farbe nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0002] Bekannte Druckmaschinen, insbesondere Rollendruckmaschinen, weisen mindestens einen
Farbkasten auf. Der Farbkasten wird mit jeweils einer zum Druck erforderlichen Farbe,
insbesondere Druckfarbe, gefüllt. Um die Versorgung der Druckmaschine mit Farbe zu
gewährleisten wird eine jedem Farbkasten zugeordnete Farbwalze durch teilweises Eintauchen
in den Farbkasten an der Oberfläche mit der jeweiligen Farbe benetzt. Die so aus dem
Farbkasten mitgenommene Farbe wird an weitere Organe der Druckmaschine weitergegeben.
[0003] Das Einfüllen einer anderen Farbe bei einem Farbwechsel oder wartungsbedingte Arbeiten,
sind bei bekannten Ausführungsformen von Farbkästen für Druckmaschinen sehr aufwändig,
weil der Farbkasten vorher gründlich gereinigt werden muss. Die Reinigung wird weiterhin
dadurch erschwert, dass die Farben chemisch aggressiv sind und fest an der Innenfläche
des Farbkastens haften.
[0004] Ausgehend vom Vorstehenden liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Farbkasten
für eine Druckmaschine, eine vorzugsweise mehrere solcher Farbkästen aufweisende Druckmaschine
und ein Verfahren zu schaffen, womit schnelle und einfache Farbwechsel ohne aufwändige
Reinigung möglich sind.
[0005] Ein Farbkasten zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf.
Dadurch, dass im äußeren Behälter des Farbkastens mindestens ein Einsatz zur Aufnahme
von Farbe angeordnet ist, ist eine schnelle und einfache Reinigung des Farbkastens
gewährleistet. Idealerweise erübrigt sich die Reinigung des Farbkastens. Darüber hinaus
ergeben sich durch den Einsatz des Farbkastens stark verringerte Umrüstzeiten der
Druckmaschine sowie eine geringere Umweltbelastung, weil keine Putzlappen, Reinigungsmittel
oder Lösungsmittel etc. zur Reinigung des Farbkastens verwendet werden müssen, was
eine Kostenersparnis erbringt. Bei einer Reinigung oder einem erforderlichen Farbwechsel
wird der Einsatz einfach aus dem Farbkasten herausgenommen und dem Recyclingkreislauf
zugeführt. Vor einer erneuten Befüllung des Farbkastens der Druckmaschine wird einfach
ein neuer Einsatz in den äußeren Behälter des Farbkastens eingesetzt. Anschließend
ist der Einsatz des Farbkastens mit Farbe zu befüllen. Die Farbe kann aber auch schon
im Einsatz eingefüllt sein, wenn dieser in den (äußeren) Behälter des Farbkastens
eingesetzt wird.
[0006] Vorzugsweise ist der Farbkasten derart ausgebildet, dass dieser an die Kontur des
Innenraums des äußeren Behälters im Wesentlichen angepasst ist und in bevorzugter
Weise die äußere Kontur des Einsatzes mit dem Innenraum des Behälters korrespondiert.
Hierdurch ist gewährleistet, dass das Volumen des Farbkastens durch die Verwendung
des Einsatzes nicht nennenswert vermindert wird. Weiterhin ist durch diese konstruktive
Ausgestaltung sichergestellt, dass die Verwendung von Anbauteilen im Zusammenhang
mit dem Farbkasten durch die Verwendung des Einsatzes nicht beeinträchtigt wird.
[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Farbkastens weist der Einsatz
einen Boden, sowie vom Boden ausgehende Seitenwände zur Bildung eines Innenraums,
und eine von oberen Kanten der Seitenwände umgebene, vorzugsweise vollflächige Öffnung
auf, wobei die oberen Kanten vorzugsweise einen umlaufenden Rand der Öffnung des Einsatzes
bilden. Die Seitenwände können leicht konisch verlaufen, derart, dass sie zum oberen
Rand hin leicht auseinanderlaufen. Dadurch können (leere) Einsätze raumsparend ineinandergestapelt
werden. Der umlaufende Rand des Einsatzes weist dabei mindestens einen nach außen
vorstehenden, vorzugsweise umlaufenden Kragen, vorzugsweise eine Umbördelung, auf,
wodurch der Rand des äußeren Behälters zumindest abschnittsweise überdeckt, vorzugsweise
umgriffen wird. Der Kragen oder die Umbördelung dienen zum einen der mechanischen
Stabilisierung des Einsatzes, sodass der Einsatz einfach aus dem äußeren Behälter
herausgenommen werden kann. Zum anderen verhindern der Kragen oder die Umbördelung,
dass Farbe unkontrolliert in den Zwischenraum zwischen dem Einsatz und dem äußeren
Behälter des Farbkastens gelangen kann. Durch die vorzugsweise vollflächig ausgebildete
Öffnung des Einsatzes wird schließlich das Ein- bzw. das Nachfüllen von Farbe durch
den Anwender in den mit dem Einsatz versehenen Farbkasten erleichtert.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausführung des Farbkastens ist der Einsatz derart ausgebildet,
dass der Boden des Einsatzes vorzugsweise vollflächig auf dem Boden des äußeren Behälters
aufliegt, wobei der Kragen oder die Umbördelung des Einsatzes nicht auf dem Rand des
äußeren Behälters aufliegen. Durch diese konstruktive Ausgestaltung ist gewährleistet,
dass der Einsatz des Farbkastens sich in etwa vollflächig auf dem Boden des äußeren
Behälters des Farbkastens abstützt, sodass der Einsatz selbst keine nennenswerten
tragenden Eigenschaften aufweisen muss. Dies übernimmt der vorzugsweise aus Edelstahl
gebildete äußere Behälter des Farbkastens. Deshalb kann für die Ausbildung des Einsatzes
ein Material mit einer relativ geringen Wandstärke gewählt werden. Ferner kann der
Anwender bei einer Reinigung den Rand oder die Umbördelung des Einsatzes einfacher
erfassen und aus dem äußeren Behälter herausnehmen.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung des Farbkastens weist der äußere Behälter und/oder
der Einsatz Befestigungsmittel zur Befestigung des Einsatzes im äußeren Behälter auf.
Hierdurch wird ein ungewolltes Anheben des Einsatzes während des Betriebs der Druckmaschine
vermieden.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des Farbkastens ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Einsatz vorzugsweise im Bereich des Bodens und/oder der Seitenwände Verstärkungselemente
aufweist. Durch diese Ausgestaltung wird das Einsetzen und das Wiederherausnehmen
des Einsatzes aus dem äußeren Behälter des Farbkastens weiter erleichtert.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Farbkastens ist dieser aus einem
Kunststoffmaterial mit einer geringen Materialstärke gebildet. Durch das Kunststoffmaterial
ist eine hohe Resistenz des erfindungsgemäßen Farbkastens gegenüber chemisch aggressiven
Farben in der Drucktechnik gewährleistet. Durch die vorzugsweise geringe Materialstärke
des Farbkastens ist darüber hinaus eine gute Anpassbarkeit des Einsatzes an die Kontur
des äußeren Behälters des Farbkastens und eine Minimierung der zu entsorgenden Abfallmenge
sichergestellt.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Farbkastens ist der Einsatz
vorzugsweise als tiefgezogener, wannenartiger Formkörper aus Kunststoffmaterial gebildet.
Durch diese Ausgestaltung ist eine einfache, schnelle und kostengünstige Herstellung
des Farbkastens in großen Stückzahlen möglich.
[0013] Weitere Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte Weiterbildungen des Farbkastens.
[0014] Eine Druckmaschine zur Lösung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die
Merkmale des Anspruchs 9 auf. Dadurch, dass der Farbkasten nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist, ist eine schnelle und damit kostensparende Reinigung
der mit dem erfindungsgemäßen Farbkasten ausgestatteten Druckmaschine, beispielsweise
im Falle eines Farbwechsels, zu Wartungsarbeiten, aber gegebenenfalls auch zum Nachfüllen
neuer Farbe gewährleistet.
[0015] Ein Verfahren zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs
10 auf. Dadurch, dass erfindungsgemäß die Farbe, insbesondere Druckfarbe, zusammen
mit einem Einsatz im Farbkasten angeordnet wird oder zunächst der leere Einsatz im
Farbkasten angeordnet und anschließend mit Farbe befüllt wird, kommt der Farbkasten
selbst mit der Farbe nicht in Berührung. Der Farbkasten bleibt also im Wesentlichen
sauber, so dass die Farbe mit dem Einsatz gewechselt werden kann. Das Wechseln der
Farbe kann zum Zwecke des Auswechselns der Farbe gegen eine andere erfolgen, aber
auch zum Nachfüllen neuer Farbe, wobei ein Farbrest mit dem Einsatz auszuwechseln
ist. Vorzugsweise wird der leere Einsatz in den Farbkasten eingesetzt bzw. eingelegt
und anschließend die jeweilige Farbe in den Einsatz eingefüllt.
[0016] Soll eine andere Farbe dem jeweiligen Farbkasten zugeordnet werden, wird der Einsatz
zusammen mit der vorhergehenden Farbe, insbesondere einem Farbrest, aus dem Farbkasten
herausgenommen. Es wird anschließend ein anderer Einsatz in den Farbkasten eingelegt,
und zwar entweder ein leerer Einsatz oder ein bereits mit Farbe gefüllter Einsatz.
Wird ein leerer Einsatz in den Farbkasten eingelegt, erfolgt anschließend das Befüllen
des Einsatzes mit Farbe.
[0017] Es ist weiterhin vorgesehen, die restliche Farbe, die mit einem Einsatz aus dem Farbkasten
entnommen worden ist, vor der Entsorgung zu trocknen bzw. auszuhärten. Das erleichtert
die Entsorgung von Farbkästen, weil dabei keine flüssige Farbe austreten kann. Vielmehr
bildet die getrocknete oder ausgehärtete Farbe zusammen mit dem Einsatz eine feste
Einheit, die als Ganzes entsorgt werden kann. Farben, die durch Einstrahlung ultravioletten
Lichts aushärten, werden zusammen mit dem Einsatz in einen Trocknungsschrank gegeben,
in denen die restliche Farbe mit ultraviolettem Licht bestrahlt und dabei getrocknet
wird. Danach können die Einsätze mit darin befindlichem ausgehärteten Restlack umweltschonend
einer thermischen Verwertung zugeführt werden. Infolge der Aushärtung der Farbe im
Einsatz können mehrere Einsätze mit Restfarben gestapelt der Entsorgung zugeführt
werden.
[0018] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Farbkastens wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- Eine schematische Seitenansicht einer Rollendruckmaschine mit Farbkästen,
- Fig. 2:
- eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Rollendruckmaschine mit Farbkasten gemäß
der Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht mit herausgezogenem Farbkasten ohne Einsatz,
- Fig. 3:
- eine vergrößerte Ansicht des Farbkastens mit einem strichliniert angedeuteten Einsatz,
und
- Fig. 4:
- ein Querschnitt durch äußeren Behälter des Farbkastens mit Einsatz gemäß der Fig.
3.
[0019] Die Fig. 1 zeigt eine bekannte Druckmaschine 10 in einer Seitenansicht. Die Druckmaschine
10 ist im Wesentlichen aus einer Zuführungseinheit 11, mehreren gleichartig aufgebauten
Druckeinheiten 12 sowie einer Ausgabeeinheit 13 aufgebaut. Jede Druckeinheit 12 weist
einen, der Übersichtlichkeit halber in der Fig. 1 nicht dargestellten, Farbkasten
14 auf.
[0020] Die Fig. 2 zeigt exemplarisch eine Druckeinheit 12, in die ein Farbkasten 14 in Richtung
des Pfeils 15 eingeschoben werden kann. Der Übersichtlichkeit halber ist der im Farbkasten
14 angeordnete Einsatz in der Fig. 2 nicht dargestellt. Der Farbkasten 14 ist unter
anderem aus einem äußeren Behälter 16 mit einem Boden 17 sowie von dem Boden 17 ausgehenden
Seitenwänden 18 gebildet. Die oberen Kanten 19 der Seitenwände 18 bilden einen umlaufenden
Rand 20, der eine Öffnung 21 des äußeren Behälters 16 begrenzt. In bevorzugter Weise
ist der äußere Behälter 16 des Farbkastens 14, wie exemplarisch in der Fig. 2 gezeigt,
im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet, wobei die vollflächige Öffnung 21 nach oben
weist. Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel sind aber auch andere Geometrien
des äußeren Behälters 16, beispielsweise halbzylindrische, denkbar. Der umlaufende
Rand 20 kann, wie aus der Fig. 2 ersichtlich, bereichsweise Absenkungen oder Ausnehmungen
aufweisen, um beispielsweise Platz für Organe zur Lagerung einer Farbwalze etc. oder
andere Zusatzeinrichtungen zu schaffen.
[0021] Die Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Farbkasten 14 mit einem darin angeordneten
Einsatz 22 zur Aufnahme der Farbe für die Druckmaschine 10 in vergrößerter Darstellung.
Der Einsatz 22 kann in den äußeren Behälter 16 eingesetzt und nach der Benutzung leicht
wieder herausgenommen werden. Nach vollständiger Austrocknung etwaiger Farbreste kann
der Einsatz ordnungsgemäß entsorgt und dem Recyclingkreislauf zugeführt werden. Eine
aufwändige Reinigung des Farbkastens 14 entfällt. Weiterhin ergibt sich eine Schonung
von Umweltressourcen, weil keine Putzlappen, Reinigungsmittel, Lösungsmittel etc.
für die Reinigung erforderlich sind.
[0022] Der Einsatz 22 weist einen Boden 23 sowie vom Boden 23 ausgehende Seitenwände 24
zur Bildung eines Innenraums 25 auf. Abweichend von den Darstellungen in den Fig.
3 und 4 kann der Einsatz 22 leicht schräggerichtete Seitenwände 24 aufweisen, die
ausgehend vom Boden 23 geringfügig divergierend verlaufen. Die oberen Kanten 26 des
Einsatzes 22 bilden einen umlaufenden Rand 27 um eine vorzugsweise vollflächig ausgebildete
Öffnung 28 des Einsatzes 22. Der Rand 27 weist bevorzugt einen umlaufenden Kragen
29 auf. Der Kragen 29 kann abschnittsweise oder durchgehend am Rand 27 angeordnet
sein. Der Kragen 29 des Randes 27 stabilisiert zum einen den Einsatz 22 mechanisch
und erleichtert zum anderen die Herausnahme des Einsatzes 22 aus dem äußeren Behälter
16. Weiterhin verhindert der Kragen 29, dass Farbe zwischen den Einsatz 22 und den
äußeren Behälter 16 gelangen kann. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Einsatz 22
korrespondierend zum Innenraum des äußeren Behälters 16 ausgebildet, derart, dass
der Einsatz 22 mit geringen Zwischenräumen der Kontur des Innenraums des äußeren Behälters
16 folgt oder auch teilweise innen am Farbkasten 14 anliegt. Dadurch verringert der
Einsatz 22 das für die Farbe im Farbkasten 14 zur Verfügung stehende Volumen kaum.
Zudem braucht der Einsatz 22 aufgrund der nahezu vollflächigen Anlage auf dem Boden
17 des äußeren Behälters 16 und der hierdurch bedingten Abstützung nur eine geringe
Materialstärke aufzuweisen, wodurch die Abfallmenge weiter reduziert wird.
[0023] Die Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Farbkasten 14. Der
Rand 27 mit dem Kragen 29 liegt nicht auf dem Rand 20 des äußeren Behälters 16 auf,
sondern verläuft mit Abstand in etwa parallel zu diesem. In diesem Falle liegt der
Boden 23 des Einsatzes 22 vorzugsweise vollflächig auf dem Boden 17 des Behälters
16 auf. Mittels dieser Ausgestaltung wird das Ergreifen des Einsatzes 22 beim Herausnehmen
desselben aus dem äußeren Einsatz 16 weiter erleichtert. Der Kragen 29 des Randes
27 des Einsatzes 22 kann alternativ aber auch ganzflächig oder abschnittsweise auf
dem Rand 20 des äußeren Behälters 16 aufliegen, wobei der Boden 23 des Einsatzes 22
derart ausgebildet sein kann, dass dieser den Boden 17 des äußeren Behälters 16 nicht
oder nur bereichsweise berührt. In dieser Ausführungsform wird der Einsatz 22 in den
äußeren Behälter "eingehängt". Gleichzeitig wird der Rand 27 des Einsatzes 22 mechanisch
besser gestützt, weil dieser zumindest abschnittsweise auf dem Rand 20 des äußeren
Behälters 16 aufliegt.
[0024] Der Kragen 29 des umlaufenden Randes 27 des Einsatzes 22 kann darüber hinaus derart
ausgebildet werden, dass dieser den Rand 20 des äußeren Behälters 16, wie in Fig.
4 dargestellt, umgreift. Dazu weist der Kragen 29 einen etwa U-förmigen Querschnitt
auf, der nach unten offen ist. Der Kragen 29 bildet dadurch eine Art Umbördelung des
Randes 20 des Behälters 16. Hierdurch wird die mechanische Stabilität des Randes 27
weiter erhöht, ein fester Sitz des Einsatzes 22 im äußeren Behälter 16 gewährleistet
und zugleich die Herausnehmbarkeit des Einsatzes 22 verbessert. Weiterhin können zusätzliche
Verstärkungselemente im Bereich des Bodens 23 und/oder der Seitenwände 24 des Einsatzes
22, wie beispielsweise Sicken oder Ausprägungen etc., vorgesehen werden. Derartige
Verstärkungselemente sind der Übersichtlichkeit halber in der Fig. 4 nicht näher dargestellt.
Weiterhin ist es möglich, in der Fig. 4 nicht dargestellte, zusätzliche Befestigungsmittel,
beispielsweise im Bereich des umlaufenden Randes 27 des Einsatzes 22 und des Randes
20 des äußeren Behälters 16 vorzusehen, um ein ungewolltes Anheben des Einsatzes 22
im äußeren Behälter 16 beim Betrieb der Druckmaschine 10 zu vermeiden.
[0025] Die Fig. 3 zeigt etwa halbkreisförmige Ausnehmungen in gegenüberliegenden (schmalen)
Seitenwänden 18 des Farbkastens 14. Die Ausnehmungen gehen aus vom oberen Rand 20
des Farbkastens 14. Der Einsatz 22 ist korrespondierend zu den Ausnehmungen im Farbkasten
14 ausgebildet. Demzufolge verfügen gegenüberliegende schmale Seitenwände 24 des Einsatzes
22 auch über entsprechende Ausnehmungen, die vom Rand 20 ausgehen. Der Als Umbördelung
ausgebildete Kragen 29 des Einsatzes 22 erstreckt sich vorzugsweise auch über den
Verlauf der Ausnehmungen, so dass auch die Ausnehmungen vom Kragen 29 umgeben sind
und die Kanten der Ausnehmungen im Farbkasten 14 vom diesem zugeordneten Bereich des
Kragens 29 etwa U-förmig umgriffen werden, wie das in den übrigen Bereichen des Kragens
29 der Fall ist. Somit wird auch in den Bereichen der Ausnehmungen zuverlässig vermieden,
dass Farbe aus dem Einsatz 22 in den Farbkasten 14 gelangen kann.
[0026] Die Wandstärke des Einsatzes 22 beträgt bis zu 1 mm, vorzugsweise zwischen 0,3 mm
und 0,8 mm. Der Einsatz 22 wird bevorzugt durch Tiefziehen eines thermoplastischen
Kunststoffmaterials in bekannter Weise gefertigt. Hierdurch ist eine gute Anpassbarkeit
des Einsatzes 22 an die Kontur der Innenräume verschiedenster Farbkästen 14 von Druckmaschinen
gegeben.
[0027] Als thermoplastisches Kunststoffmaterial kommen für die Herstellung des Einsatzes
22 beispielsweise Polyäthylenterephthalat (PET), Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen
(PP) sowie Polyäthylen (PE) in Betracht. Aufgrund der hohen chemischen Resistenz dieser
Kunststoffmaterialien ist es nicht erforderlich für die Herstellung des äußeren Behälters
16 des Farbkastens 14 der Druckmaschine 10 teure, korrosionsbeständige Materialien,
wie beispielsweise Edelstahl, zu verwenden, wodurch sich weitere Einspareffekte ergeben.
Der Einsatz 22 kann aber auch aus anderen Kunststoffmaterialien, beispielsweise Duroplasten,
Silikonen oder beliebigen Mischungen von thermoplastischen und/oder duroplastischen
Kunststoffmaterialien gefertigt werden. Denkbar ist auch die Verwendung von faserverstärkten
Kunststoffmaterialien, um gegebenenfalls die Stabilität des Einsatzes 22 zu erhöhen.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft wie folgt ab:
[0029] Da die Farbe sich im Einsatz 22 befindet, der im Farbkasten 14 angeordnet wird, kommt
der eigentliche Farbkasten 14 mit keiner Farbe in Berührung, bleibt also sauber. Farbe
befindet sich nur im Einsatz 22. Um den Farbkasten 14 der Farbe, insbesondere Druckfarbe,
zu befüllen, wird zunächst in den noch leeren Farbkasten 14 der Einsatz 22 eingesetzt
und anschließend in den Einsatz 22 die Farbe eingefüllt. Es ist aber auch denkbar,
den Einsatz 22 zusammen mit der darin bereits abgefüllten Farbe in den Farbkasten
14 einzusetzen. Es kann dazu vorgesehen sein, die Öffnung des mit Farbe befüllten
Einsatzes 22 zu verschließen, beispielsweise durch eine Siegelfolie, die nach dem
Einsetzen des Einsatzes 22 in den Farbkasten 14 entfernt wird und dabei die obere
vollflächige Öffnung des Einsatzes 22 freigibt.
[0030] Soll beispielsweise zum Farbwechsel die Farbe aus dem Farbkasten 14 entfernt werden,
geschieht dies zusammen mit dem Einsatz 22. Der Einsatz 22 dient also gleichzeitig
zur Entsorgung der Farbe.
[0031] Die Farbe wird vor der endgültigen Entsorgung im Einsatz 22 getrocknet bzw. ausgehärtet.
Das Aushärten von Farbe, die durch ultraviolettes Licht trocknet, erfolgt durch eine
kurzzeitige Bestrahlung der Farbe bzw. des Farbrestes mit ultravioletten Strahlen,
was beispielsweise in einem Trocknungsschrank erfolgen kann. Nachdem die Farbe getrocknet
bzw. ausgehärtet ist, bildet sie mit dem Einsatz 22 eine feste Einheit, die als Ganzes
der Entsorgung zugeführt werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 10
- Druckmaschine
- 11
- Zuführungseinheit
- 12
- Druckeinheiten
- 13
- Ausgabeeinheit
- 14
- Farbkasten
- 15
- Pfeil
- 16
- äußerer Behälter
- 17
- Boden
- 18
- Seitenwand
- 19
- obere Kante
- 20
- Rand
- 21
- Öffnung
- 22
- Einsatz
- 23
- Boden
- 24
- Seitenwand
- 25
- Innenraum
- 26
- Kanten
- 27
- Rand
- 28
- Öffnung
- 29
- Kragen
1. Farbkasten (14) für eine Druckmaschine (10), insbesondere eine Rollendruckmaschine,
mit einem äußeren Behälter (16), der einen Boden (17), vom Boden (17) ausgehende Seitenwände
(18) zur Bildung eines Innenraums, und eine von oberen Kanten (19) der Seitenwände
(18) umgebene Öffnung (21) aufweist, wobei die oberen Kanten (19) der Seitenwände
(18) einen vorzugsweise umlaufenden Rand (20) der Öffnung (21) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass im Farbkasten (14) mindestens ein Einsatz (22) zur Aufnahme von Farbe angeordnet
ist.
2. Farbkasten (14) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (22) in den äußeren Behälter (16) einsetzbar und wieder herausnehmbar
ist, insbesondere der Einsatz (22) an die Kontur des Innenraums des äußeren Behälters
(16) im Wesentlichen angepasst ist, vorzugsweise die äußere Kontur des Einsatzes (22)
mit dem Innenraum des äußeren Behälters (16) korrespondiert.
3. Farbkasten (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (22) einen Boden (23) sowie vom Boden (23) ausgehende Seitenwände (24)
zur Bildung eines Innenraums (25), und eine von oberen Kanten (26) der Seitenwände
(18) umgebene, vorzugsweise vollflächige Öffnung (28) aufweist, wobei die oberen Kanten
(26) einen vorzugsweise umlaufenden Rand (27) der Öffnung (28) des Einsatzes (22)
bilden.
4. Farbkasten (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (27) des Einsatzes (22) einen umlaufenden Kragen (29) oder eine Umbördelung
aufweist, der vorzugsweise nach außen vorstehend ausgebildet ist, derart, dass der
Kragen (29) oder die Umbördelung den Rand (20) des äußeren Behälters (16) zumindest
abschnittsweise überdeckt.
5. Farbkasten (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (23) des Einsatzes (22) vorzugsweise vollflächig auf dem Boden (17) des
äußeren Behälters (16) aufliegt, wobei der Kragen (29) oder die Umbördelung des Einsatzes
(22) vorzugsweise nicht auf dem Rand (20) des äußeren Behälters (16) aufliegt.
6. Farbkasten (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Behälter (16) und/oder der Einsatz (22) Befestigungsmittel zur Befestigung
des Einsatzes (22) im äußeren Behälter (16) aufweisen.
7. Farbkasten (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (22) flüssigkeitsdicht und aus farbresistentem Material gebildet ist,
vorzugsweise der Einsatz (22) aus einem tiefziehfähigen Kunststoffmaterial mit geringer
Materialstärke gebildet ist, wobei insbesondere der Einsatz (22) nach dem Herausnehmen
aus dem äußeren Behälter (16) zusammenlegbar ist.
8. Farbkasten (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (22) im Bereich des Bodens (23) und/oder der Seitenwände (24) Verstärkungselemente
aufweist.
9. Druckmaschine (10), insbesondere Rollendruckmaschine, mit mindestens einem Farbkasten
(14), dadurch gekennzeichnet, dass der Farbkasten (14) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Auswechseln der Farbe einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollendruckmaschine,
wobei die jeweilige in einem Farbkasten (14) untergebrachte Farbe aus dem Farbkasten
(14) entfernt und durch eine andere Farbe ersetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein die jeweilige Farbe aufnehmender oder aufweisender Einsatz (22) im Farbkasten
(14) angeordnet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbe zusammen mit dem Einsatz (22) aus dem Farbkasten (14) herausgenommen und
ein anderer Einsatz (22) in den Farbkasten (14 eingesetzten wird, in dem die (neue)
Farbe bereits angeordnet ist oder nachträglich eingefüllt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Einsatz (22) aus dem Farbkasten (14) entnommener Rest der Farbe im Einsatz
(22) getrocknet bzw. ausgehärtet wird, vorzugsweise durch Lufttrocknung oder Trocknung
mit ultravioletten Strahlen.