[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Binden von aufeinander gestapelten Flachteilen,
insbesondere Papierbögen, mit Hilfe einer Drahtwendel, mit einer Einrichtung zum Einbringen
der Drahtwendeln in in Randabschnitten der Flachteile ausgebildete Perforationen und
einer Führungseinrichtung zur Führung der Drahtwendel in Längsrichtung während des
Einbringens in die Perforationen.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist gewöhnlich Teil einer halbautomatisch oder vollautomatisch
arbeitenden Anlage zur Herstellung von Papierblöcken, die mittels Drahtwendelnzusammen
gehalten werden. In derartige Anlagen werden aus einer Papierbahn Papierbögen durch
Schneiden hergestellt, wobei während dieses Arbeitsschrittes die Papierbögen gleichzeitig
in einem Randabschnitt mit Hilfe einer Stanzvorrichtung perforiert und gegebenenfalls
in einem Druckwerk bedruckt werden. Anschließend werden diese Papierbögen überlappt
und zu Blöcken mit einer definierten Anzahl von Papierbögen gesammelt. Dabei werden
die Papierbögen so gestapelt, daß die perforierten Randabschnitte zueinander ausgerichtet
sind. Letzteres ist wichtig, um zum Binden der Papierblöcke in der nachfolgenden Bindevorrichtung
die Drahtwendel durch die Perforationen sämtlicher Papierbögen hindurch einziehen
bzw. eindrehen zu können. Nachdem die Drahtwendel vollständig in die Perforationen
eingebracht worden ist, wird sie unter Umbiegen ihrer Enden abgeschnitten.
[0003] In der Bindevorrichtung wird die Drahtwendel, die bereits in zylindrischer Form vorgefertigt
ist, unter Ausführung einer Schraubbewegung nacheinander in die Perforationen eingebracht.
Hierzu wird die Drahtwendel um ihre Längsachse gedreht und gleichzeitig einer Vorschubbewegung
entsprechend ihrer Steigung unterworfen. Dabei ist es wichtig, daß die Drahtwendel
im wesentlichen ihre zylindrische Form behält, also weder an ihrem vorlaufenden Ende
ansteigt (was regelmäßig dann der Fall ist, wenn die Steigung zu kurz ist) noch in
ihrer Mitte Bäuche bildet (was regelmäßig dann der Fall ist, wenn die Steigung zu
groß ist). Deshalb muss gewährleistet sein, daß die Drahtwendel von der Führungseinrichtung
der Bindevorrichtung während des Eindrehens in die Perforationen sicher und zuverlässig
in Längsrichtung geführt wird.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangsgenannten
Art derart zu verbessern, daß eine sichere Führung der Drahtwendel durch die Führungseinrichtung
während des gesamten Einbringens in die Perforationen gewährleistet bleibt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art die Führungseinrichtung Magnetmittel aufweist.
[0006] Die erfindungsgemäß vorgesehenen Magnetmittel gewährleisten eine sichere Führung
der Drahtwendel durch die Führungseinrichtung. Denn die Magnetmittel verhindern, daß
durch Steigungsschwankungen die Drahtwendel von der Führungseinrichtung abhebt, also
sich während des Einbringens in die Perforationen in unerwünschter Weise von der Führungseinrichtung
entfernt. Durch die magnetische Wirkung der erfindungsgemäß vorgesehenen Magnetmittel
wird die Drahtwendel in der Führungseinrichtung zwangsweise auf der gewünschten Position
gehalten, dadurch genau geführt und findet somit leichter durch die Perforationen.
[0007] Demnach wird mit Hilfe der Erfindung auf einfache, jedoch geschickte Weise eine sichere
Führung der Drahtwendel und somit ein zuverlässiges Einziehen der Drahtwendel in die
Perforationen realisiert. An dieser Stelle sei der guten Vollständigkeit halber noch
darauf hingewiesen, daß die Erfindung ihre vorteilhaften Wirkungen selbstverständlich
nur bei Drahtwendeln entfaltet, die aus magnetischem Material hergestellt sind.
[0008] Bevorzugte Ausführungen der Erfindungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Gewöhnlich bietet die Führungseinrichtung eine Auflage, auf der die Drahtwendel aufliegt
und während ihrer Vorschubbewegung durch die magnetische Wirkung der Magnetmittel
gehalten wird.
[0010] Beispielsweise kann die Führungseinrichtung eine wannenförmige Auflage mit einem
konkaven Querschnitt quer zur Bewegungsrichtung der Drahtwendel aufweisen, auf welcher
die Drahtwendel in Längsrichtung entlang gleitet.
[0011] Eine gegenwärtig besonders bevorzugte alternative Ausführung, bei welcher die Führungseinrichtung
mindestens eine rotierende Walze aufweist, entlang derer die Drahtwendel geführt wird,
zeichnet sich dadurch aus, daß die Walze die Magnetmittel aufweist. Bei einer Weiterbildung
dieser bevorzugten Ausführung sind zwei parallel zueinander angeordnete, gleichsinnig
und mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit rotierende Walzen vorgesehen, deren Abstand
voneinander geringer als die Breite bzw. der Durchmesser der Drahtwendel ist, wobei
mindestens eine der beiden Walzen die Magnetmittel aufweist, vorzugsweise jedoch beide
Walzen mit Magnetmitteln versehen sind. Der Vorteil der an sich bekannten Anordnung
von Walzen besteht darin, daß die rotierenden Walzen, auf denen die Drahtwendel aufliegt,
die Rotation der Drahtwendel während des Einziehens in die Perforationen unterstützen,
wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen der Umfangsgeschwindigkeit der Drahtwendel
entsprechend angepasst werden kann. Dadurch, daß mindestens eine Walze die erfindungsgemäße
Magnetmittel aufweist, wird verhindert, daß durch Steigungsschwankungen die Drahtwendel
von den Walzen abhebt, sondern vielmehr gewährleistet die magnetische Wirkung der
erfindungsgemäßen Magnetmittel, daß die Drahtwendel in berührender Anlage an den Walzen
bleibt und somit auf ihrer gewünschten Position gehalten wird.
[0012] Gewöhnlich weist die Einrichtung zum Eindrehen der Drahtwendel in die Perforationen
ein rotierendes und gleichzeitig in Längsrichtung eine Vorschubbewegung ausführendes
Halteorgan, vorzugsweise einen Wickeldorn, zur Befestigung des hinteren Endabschnittes
der Drahtwendel auf. Dabei sollte die Rotationsgeschwindigkeit des Halteorgans so
eingestellt sein, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Walze(n) ein wenig größer als
die der Drahtwendel ist. So kann ein Vorschub eingestellt werden, wodurch die Drahtwendel
ein wenig gespannt und im Durchmesser kleiner wird. Auf diese Weise ist es möglich,
die Steigung an die vorhandene Teilung der Perforationen exakt anzupassen. Ferner
wird durch diese Maßnahme dem nachteiligen Umstand entgegengewirkt, daß die Masse
des bereits eingedrehten Drahtwendelabschnittes das Eindrehen der nachfolgenden Drahtwendelabschnitte
und somit die Bildung der gesamten Drahtwendel immer stärker behindert, da die Drahtwendel
bereits am Halteorgan dazu neigt, Reibung zu verlieren, wobei außerdem noch auftretende
Fliehkräfte diese nachteilige Wirkung unterstützen.
[0013] Für eine besonders effektive Ausnutzung der Magnetkräfte sollten die Magnetmittel
eine Mehrzahl von Magneten aufweisen, die im Wesentlichen in mindestens einer Reihe
in Bewegungsrichtung der Drahtwendel hintereinander angeordnet sind, wobei sich von
jeweils zwei benachbarten Magneten deren gleichartige Pole gegenüberliegen.
[0014] Zweckmäßigerweise sollten die Magnetmittel innerhalb der Führungseinrichtung angeordnet
und die Oberfläche der Führungseinrichtung zumindest teilweise von einem antimagnetischen
Werkstoff gebildet sein.
[0015] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1a und b
- schematisch eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Anlage zur Herstellung
von mittels Drahtwendeln zusammengehaltenen Blöcken aus Papierbogen;
- Figur 2a und b
- schematisch eine Draufsicht auf die Anlagen gemäß den Figuren 1a und b;
- Figur 3
- eine Stirnansicht auf einen wesentlichen Teil einer in der Anlage gemäß den Figuren
1 und 2 enthaltenen Drahtwendel-Eindrehvorrichtung;
- Figur 4
- in perspektivischer Einzeldarstellung eine in der Drahtwendel-Eindrehvorrichtung von
Figur 3 enthaltene Anordnung aus einem Führungswalzenpaar und einem Wickeldorn mit
darauf aufgesteckter Drahtwendel;
- Figur 5a und b
- beispielhaft schematisch zwei unerwünschte Zustände der Drahtwendel;
- Figur 6
- schematisch einen Querschnitt durch die eine Hälfte des Führungswalzenpaares der Drahtwendel-Eindrehvorrichtung;
und
- Figur 7
- eine Teilansicht der Anordnung aus Wickeldorn mit darauf befestigter Drahtwendel und
einer alternativen Ausführung der Führungswalze.
[0016] Zum allgemeinen Verständnis ist in den Figuren 1 und 2 schematisch eine Anlage zur
Herstellung von mittels Drahtwendeln zusammengehaltenen Blöcken aus Papierbogen in
einer beispielhaften Ausführung dargestellt.
[0017] Die Anlage gemäß den Figuren 1 und 2 weist einen ersten, geradlinig verlaufenden
Förder- und Bearbeitungsabschnitt 1 und einen zweiten, gekrümmt verlaufenden Förder-
und Bearbeitungsabschnitt 2 auf. Der Förderabschnitt 1 besteht aus einer Aufgabestation
3 mit einem Anschlag 4, an den Stapel 6 aus Papierbogen 7 mehrfacher Nutzenbreite
von Hand angelegt werden. Zum Abfördern der Stapel 6 ist ein taktweise antreibbarer
Förderer 8 mit Mitnehmern 9 vorgesehen, von dem aufeinanderfolgend die Stapel 6 zu
einer Teilvorrichtung 11 förderbar sind. In der Teilvorrichtung 11 werden die Stapel
6 mit Hilfe einer Zange 12 in Teilstapel unterteilt, die zwischen zwei Förderbändern
13 und 14 zu einer Stanzvorrichtung 16 gefördert werden. Die Stanzvorrichtung 16 ist
quer zur Förderrichtung der Stapel 6 angeordnet und wirkt derart mit einem steuerbaren
Anschlag 17 zwischen nachfolgenden Förderbändern 18 und 19 zusammen, daß die Teilstapel
im Bereich ihrer rückwärtigen Kante 21 mit einer Lochreihe 22 versehen werden. Von
den Förderbändern 18 und 19 werden die mit einer Lochreihe 22 versehenen Teilstapel
zu einer Sammelvorrichtung 23 gefördert, in der die Teilstapel wieder zu einem Stapel
6 angesammelt werden. Zum Abfördern aus der Sammelvorrichtung 23 dient eine steuerbare
Zange 24, die die Stapel 6 soweit aus der Sammelvorrichtung 23 herauszieht, daß sie
anschließend von einem taktweise angetriebenen Förderer bzw. von dessen Mitnehmern
26 erfaßt werden. Es folgt eine Schneidevorrichtung 27 mit in Förderrichtung angeordneten
Messern 28, die die Stapel 6 mehrfacher Nutzenbreite in Blöcke 29 unterteilen. Die
Blöcke 29 werden von den Mitnehmern 26 in Aufnahmen eines intermittierend antreibbaren
Revolvers 32 mit quer zur Förderbahn 1, 2 verlaufender Drehachse 35 geschoben.
[0018] Wie aus Figur 1b zu erkennen ist, sind um den Umfang des Revolvers 32 verteilt folgende
Vorrichtungen angeordnet: Erste und zweite Ausrichtvorrichtungen 33 und 34, eine Drahtwendel-Eindrehvorrichtung
36 und eine Schneidevorrichtung 37. Der Revolver 32 selbst weist Aufnahmen 38 für
jeweils eine Reihe von Blöcken 29 auf. Die Aufnahmen 38 werden im wesentlichen von
zwei in den Figuren nicht dargestellten Haltebacken gebildet, die über ein in den
Figuren nicht dargestelltes Steuermittel in Form jeweils eines von einer nicht gezeigten,
dem Revolver 32 zugeordneten Steuerkurve betätigbaren, ebenfalls in den Figuren nicht
dargestellten Hebelgestänges geöffnet und geschlossen werden. Ein solches Öffnen und
Schließen der Haltebdcken 39 findet für die Übernahme einer Reihe von Blöcken 29 von
dem Förderabschnitt 1, sowie im Bereich der ersten und zweiten Ausrichtvorrichtungen
33 und 34 statt.
[0019] Einzelheiten der Drahtwendel-Eindrehvorrichtung 36 und einer Erläuterung ihrer Konstruktion
und Funktion werden im folgenden anhand der Figuren 3 bis 7 gegeben.
[0020] In Figur 3 ist ein wesentlicher Teil der Drahtwendel-Einziehvorrichtung 36 dargestellt.
Allerdings ist in Figur 3 die Drahtwendel-Eindrehvorrichtung 36 aus Gründen der Übersichtlichkeit
in einer anderen Ausrichtung als in Figur 1b gezeigt, was hinsichtlich der nachfolgend
im einzelnen beschriebenen Funktion aber keinen Unterschied macht. Vielmehr kann die
in Figur 1b nur als Block gezeigte Drahtwendel-Eindrehvorrichtung 36 anstelle der
dort dargestellten Anordnung auch an einer anderen Stelle unterhalb der Drehachse
35 des Revolvers 32 positioniert werden, um die in Figur 3 gezeigte Ausrichtung zu
erhalten. Die Drahtwendel-Eindrehvorrichtung 36 weist einen an sich bekannten Drahtwendelbildner
40 auf, der zu einer Stirnseite der Blöcke 29 angeordnet ist. Der Drahtwendelbildner
40 weist ein Paar von Führungswalzen 42, 43 zur Aufnahme und Führung einer Drahtwendel
44 auf, die in eine im Einzelnen nicht dargestellte Lochreihe des Papierblockes 29
eingedreht wird. Die beiden Führungswalzen 42, 43 sind parallel zueinander angeordnet,
wobei deren Abstand voneinander kleiner als die Breite bzw. der Durchmesser der zu
verarbeitenden Drahtwendel 44 ist. Gewöhnlich sind die Führungswalzen 42, 43 mindestens
so lang wie die mit der Drahtwendel 44 zu bindende Stirnseite des Papierblockes 29
Ferner besitzen im dargestellten Ausführungsbeispiel beide Führungswalzen 42, 43 den
gleichen Durchmesser.
[0021] Beide Führungswalzen 42, 43 werden in gleicher Richtung mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, und zwar über einen Endlosriemen 46, mit dem sich die Führungswalzen
42, 43 in berührendem Eingriff befinden, wie Figur 3 erkennen läßt. Um den Endlosriemen
46 gegen die Führungswalzen 42, 43 zu drücken, sind zwei weitere Umlenkwalzen 48,
49 vorgesehen, die koaxial und in einem Abstand zu den Führungswalzen 42, 43 angeordnet
sind. Angetrieben wird der Endlosriemen 46 von einem nicht dargestellten Antriebsmotor.
[0022] Wie Figur 3 erkennen läßt, ist der Drahtwendelbildner 40 auf einem Support 50 angeordnet.
Ferner weist die Drahtwendel-Eindrehvorrichtung 36 zwei Haltebacken 52, 53 auf, die
während des Eindrehens der Drahtwendel 44 den Papierblock 29 zwischen sich einklemmen
und somit halten. Diese Haltebacken 52, 53 sind an Schwenkarmen 54, 55 befestigt.
Durch eine, nicht näher dargestellte Antriebsmechanik lassen sich die Schwenkarme
54 und 55 auseinander schwenken, wobei gleichzeitig der Support 50 zurückgezogen wird.
Auf diese Weise läßt sich die Drahtwendel-Eindrehvorrichtung 36 öffnen, so daß in
ihrem geöffneten Zustand eine Blockreihe in eine Aufnahme 38 (vgl. Figur 1b) in die
Position vor die Drahtwendel-Eindrehvorrichtung 36 gebracht werden kann.
[0023] In Figur 4 sind in einer perspektivischen Einzeldarstellung die beiden Führungswalzen
42, 43 mit der darauf liegenden Drahtwendel 44 gezeigt. Die Drahtwendel-Eindrehvorrichtung
36 weist ferner einen Wickeldorn 56 auf, der in Figur 4 ebenfalls dargestellt ist.
Dieser Wickeldorn 56 hat eine im wesentlichen zylindrische Form und wird von einer
in den Figuren nicht dargestellten Antriebsvorrichtung sowohl um seine Längsachse
gedreht als auch in Richtung seiner Längsachse bewegt. Der Wickeldorn 56 besitzt einen
solchen Durchmesser, daß die Drahtwendel 44 mit ihrem nachlaufenden hinteren Ende
auf den Wickeldorn 56 aufgesteckt werden kann und auf diesem mittel Reibschluß drehfest
fixiert ist.
[0024] Wie Figur 4 erkennen läßt, ist der Wickeldorn achsparallel zu den Führungswalzen
42, 43 angeordnet und gegenüber diesen so ausgerichtet, daß die daran fixierte Drahtwendel
44 auf dem Umfang der Führungswalzen 42, 43 zu liegen kommt. In Abhängigkeit von der
Steigung der verwendeten Drahtwendel 44 wird die Drehgeschwindigkeit und die Vorschubgeschwindigkeit
des Wickeldorns 56 entsprechend eingestellt, während die Drahtwendel 44 in die Lochreihe
des Papierblockes 29 eingebracht wird. Dabei folgt die Drahtwendel 44 einer Schraubbewegung,
so daß sie nach Art einer Schraube nacheinander in die Löcher der Lochreihe des Papierblockes
29 eingedreht wird.
[0025] Während des Eindrehvorganges rotieren ebenfalls die Führungswalzen 42, 43, wobei
deren Drehgeschwindigkeit der Umfangsgeschwindigkeit der Drahtwendel 44 entsprechend
angepaßt wird. Durch die Unterstützung der rotierenden Führungswalzen 42, 43, auf
der in Längsrichtung die Drahtwendel 44 entlang gleitet, kann nun ein Vorschub eingestellt
werden, indem die Umfangsgeschwindigkeit der Führungswalzen 42, 43 ein wenig höher
ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Drahtwendel 44. Dies hat zur Folge, daß der
Durchmesser der Drahtwendel 44 ein wenig reduziert wird. Mit dieser Maßnahme kann
die Steigung der verwendeten Drahtwendel 44 an die Lochteilung im zu bindenden Papierblock
29 besser angepaßt werden. Ferner wird durch diese Maßnahme dem Umstand entgegengewirkt,
daß die Masse des bereits eingezogenen Drahtwendelabschnittes das Einziehen der nachfolgenden
Abschnitte der Drahtwendel 44 und somit die Bildung der gesamten Drahtwendel 44 immer
stärker behindert, da die Drahtwendel 44 bereits am Wickeldorn 56 dazu neigt, Reibung
zu verlieren, wobei außerdem noch auftretende Fliehkräfte diese nachteilige Wirkung
unterstützen.
[0026] Aufgrund von Steigungsschwankungen der Drahtwendel 44 kann es passieren, daß die
Drahtwendel 44 in unerwünschter Weise von den Führungswalzen 42, 43 abhebt. Diese
unerwünschten Zustände sind beispielhaft in den Figuren 5a und b dargestellt. Ist
die Steigung zu kurz, kann es passieren, daß die Drahtwendel 44 an ihrem vorlaufenden
Ende abhebt, wie Figur 5a zeigt. Ist die Steigung dagegen zu groß, kann es passieren,
daß die Drahtwendel 44 baucht, also an einer Stelle zwischen ihren Enden von den Führungswalzen
42, 43 abhebt, wie beispielhaft in Figur 5b gezeigt ist.
[0027] Um diese nachteiligen Effekte zu verhindern und die Drahtwendel 44 zwangsweise auf
ihrer Position in Anlage an die Führungswalzen 42, 43 zu halten, weisen die Führungswalzen
42, 43 Magneten 58 auf, die im dargestellten Ausführungsbeispiel in den Führungswalzen
42, 43 angeordnet sind. In jeder Führungswalze 42, 43 ist eine Vielzahl von Magneten
58 in Reihe in Längsrichtung der Führungswalze hintereinander angeordnet, wobei sich
jeweils zwei benachbarte Magneten 58 mit ihren gleichartigen Polen gegenüberliegen,
wie Figur 6 erkennen läßt. Durch die Magnete entsteht ein Magnetfeld, welches eine
magnetische Anziehungskraft auf die Drahtwendel 44 ausübt, wodurch diese in sicherer
Anlage an die Führungswalzen 42, 43 gebracht und somit zwangsweise auf Position gehalten
wird. Selbstverständlich muß zur Erzielung dieses Effektes die verwendete Drahtwendel
44 aus ferromagnetischem Material bestehen. Durch die Wirkung der Magnete 58 in den
Führungswalzen 42, 43 wird der Drahtwehdel 44 genau geführt und findet leichter durch
die Lochreihe des zu bindenden Papierblockes 29 hindurch.
[0028] Wie insbesondere Figur 6 erkennen läßt, bestehen die Führungswalzen 42, 43 im dargestellten
Ausführungsbeispiel aus Hohlzylindern, in denen die Magnete 58 in Reihe angeordnet
sind. Ferner besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel die Hülle 42a bzw. 43a der
Führungswalzen 42, 43 aus antimagnetischem Werkstoff.
[0029] Zur Unterstützung der Führung der Drahtwendel 44 kann ferner noch eine Stegleiste
60 zwischen den Führungswalzen 42, 43 angeordnet sein, wie Figur 4 erkennen läßt.
Dabei ist der Abstand der Stege entsprechend der Steigung der Drahtwendel 44 bemessen,
so daß die Drahtwendel 44 jeweils von den Zwischenräumen zwischen den Stegen der Stegleiste
60 aufgenommen wird.
[0030] Die in den Figuren 3 bis 6 dargestellten Führungswalzen 42, 43 besitzen eine rein
zylindrische Form mit einer entsprechenden glatten Mantelfläche. Alternativ ist es
aber auch denkbar, mindestens eine Führungswalze oder beide Führungswalzen 42, 43
mit peripher umlaufenden Nuten zu versehen, deren Abstand in axialer Richtung zueinander
in Abhängigkeit von der Steigung der verwendeten Drahtwendel gewählt wird. Eine solche
Führungswalze 42' mit voneinander beabstandeten, peripher umlaufenden Nuten 62 ist
in Figur 7 dargestellt.
[0031] Hier erkennt man, daß der Abstand der Nuten 62 so gewählt ist, daß die Drahtwendel
44 in die Nuten 62 der Führungswalze 42'eingreift. Die Nuten 62 haben daher die gleiche
Wirkung wie die Stegleiste 60. Demnach kann die Ausbildung der Nuten 62 anstelle der
Stegleiste 60 vorgesehen sein; alternativ ist es aber auch denkbar, diese Maßnahme
zusätzlich zur Anordnung der Stegleiste 60 vorzunehmen.
[0032] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß die Stegleiste 60 und die mit den Nuten
62 versehene Führungswalze 42' vorzugsweise auswechselbar angeordnet sein sollten,
um Drahtwendeln 44 mit unterschiedlicher Steigung verwenden zu können.
1. Vorrichtung zum Binden von aufeinander gestapelten Flachteilen, insbesondere Papierbögen,
mit Hilfe einer Drahtwendel (44), mit einer Einrichtung (56) zum Einbringen der Drahtwendel
(44) in in Randabschnitten der Flachteile ausgebildete Perforationen und einer Führungseinrichtung
(42, 43) zur Führung der Drahtwendel (44) in Längsrichtung während des Einbringens
in die Perforationen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (42, 43) Magnetmittel (58) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Führungseinrichtung eine wannenförmige
Auflage mit, einem konkaven Querschnitt quer zur Bewegungsrichtung der Drahtwendel
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Führungseinrichtung mindestens eine rotierende
Walze (42, 43) aufweist, entlang derer die Drahtwendel (44) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (42, 43) die Magnetmittel (58) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei welcher zwei parallel zueinander angeordnete, gleichsinnig
und mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit rotierende Walzen (42, 43) vorgesehen sind,
deren Abstand voneinander geringer als die Breite bzw. der Durchmesser der Drahtwendel
(44) ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der beiden Walzen (42, 43) die Magnetmittel (58) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei welcher die Einrichtung zum Einbringen der
Drahtwendel (44) in die in Randabschnitten der Flachteile ausgebildete Perforationen
ein rotierendes und gleichzeitig in Längsrichtung eine Vorschubbewegung ausführendes
Halteorgan (56), vorzugsweise einen Wickeldorn, zur Befestigung des nachlaufenden
hinteren Endabschnittes der Drahtwendel (44) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotatiönsgeschwindigkeit des Halteorgans (56) so eingestellt ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Walze(n) (42, 43) größer als die der Drahtwendel (44) ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetmittel eine Mehrzahl von Magneten (58) aufweisen, die im wesentlichen in
mindestens einer Reihe in Bewegungsrichtung (A) der Drahtwendel (44) hintereinander
angeordnet sind, wobei sich von jeweils zwei benachbarten Magneten (58) deren gleichartige
Pole gegenüberliegen.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetmittel (58) innerhalb der Führungseinrichtung (42, 43) angeordnet sind
und die Oberfläche (42a) der Führungseinrichtung zumindest teilweise, von einem antimagnetischen
Werkstoff gebildet ist.