[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Feststoffmischungen, die mindestens eine flüssige
oder gelierende Komponente enthalten, sowie eine Verfahren zur Herstellung derartiger
Mischungen, sowie die Verwendung der Mischungen.
[0002] Bei der Herstellung fester Angebotsformen von beispielsweise Wasch- und Reinigungsmitteln
treten dann Probleme auf, wenn neben den festen Bestandteilen auch bei Raumtemperatur
(21°C) flüssige Substanzen verarbeitet werden sollen insbesondere dann, wenn diese
flüssigen Komponenten in höheren Konzentrationen mitverarbeitet werden sollen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, feste Angebotsformen bereitzustellen,
die höhere Anteile bei Raumtemperatur flüssiger Bestandteile enthalten und trotzdem
rieselfähig und nichtklebend sind.
[0004] Es wurde gefunden, daß durch Zugabe der flüssigen Komponenten in Kombination mit
sogenannten Hydrokolloiden die Aufgabe gelöst wurde.
[0005] In einer ersten Ausführungsform werden Feststoffmischung beansprucht die mindestens
a) einen festen Trägerstoff, b) einen tensidischen Bestandteil, c) einen bei Raumtemperatur
flüssigen Bestandteil, ein Hydrokolloid d) und e) optional Hilfs- und Zusatzstoffe
enthalten.
[0006] Als feste Trägersubstanz a) wird insbesondere feinkristalliner, synthetisches und
gebundenes Wasser enthaltender Zeolith wie Zeolith NaA in Waschmittelqualität eingesetzt.
Geeignet sind jedoch auch Zeolith NaX sowie Mischungen aus NaA und NaX. Der Zeolith
kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung
noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith
als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an nicht-ionischen Tensiden
als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith,
an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierte Isotridecanole. Geeignete
Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser. Geeignete Substitute bzw. Teilsubstitute für
Zeolithe sind kristalline, schichtförmige Natriumsilicate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilicate sind solche, in denen M in der allgemeinen Formel für Natrium steht
und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch γ-Natriumdisilicate
Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt. Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten als feste Komponente a) vorzugsweise
10 bis 60 Gew.-% Zeolith und/oder kristalline Schichtsilicate, wobei Mischungen von
Zeolith und kristallinen Schichtsilicaten in einem beliebigen Verhältnis besonders
vorteilhaft sein können. Insbesondere ist es bevorzugt, daß die Mittel 20 bis 50 Gew.-%
Zeolith und/oder kristalline Schichtsilicate enthalten. Besonders bevorzugte Mittel
enthalten bis 40 Gew.-% Zeolith und insbesondere bis 35 Gew.-% Zeolith, jeweils bezogen
auf wasserfreie Aktivsubstanz.
[0007] Weitere geeignete Inhaltsstoffe zu a) sind wasserlösliche amorphe Silicate; vorzugsweise
werden sie in Kombination mit Zeolith und/oder kristallinen Schichtsilicaten eingesetzt.
Insbesondere bevorzugt sind dabei Mittel, welche vor allem Natriumsilicat mit einem
molaren Verhältnis (Modul) Na
2O : SiO
2 von 1:1 bis 1:4,5, vorzugsweise von 1:2 bis 1:3,5, enthalten. Der Gehalt der Mittel
an amorphen Natriumsilicaten beträgt dabei vorzugsweise bis 15 Gew.-% und vorzugsweise
zwischen 2 und 8 Gew.-%. Auch Phosphate wie Tripolyphosphate, Pyrophosphate und Orthophosphate
können in geringen Mengen in den Mitteln enthalten sein. Vorzugsweise beträgt der
Gehalt der Phosphate in den Mitteln bis 15 Gew.-%, jedoch insbesondere 0 bis 10 Gew.-%.
Außerdem können die Mittel auch zusätzlich Schichtsilicate natürlichen und synthetischen
Ursprungs enthalten. Bevorzugt sind hier jedoch Smectite, insbesondere Bentonite.
Geeignete Schichtsilicate, die zur Gruppe der mit Wasser quellfähigen Smectite zählen,
sind z.B. solche der allgemeinen Formeln
(OH)
4Si
8-yAl
y(Mg
xAl
4-x)O
20 Montmorrilonit
(OH)
4Si
8-yAl
y(Mg
6-zLi
z)O
20 Hectorit
(OH)
4Si
8-yAl
y(Mg
6-z Al
z)O
20 Saponit
mit x = 0 bis 4, y = 0 bis 2, z = 0 bis 6. Zusätzlich kann in das Kristallgitter der
Schichtsilicate gemäß den vorstehenden Formeln geringe Mengen an Eisen eingebaut sein.
Ferner können die Schichtsilicate aufgrund ihrer ionenaustauschenden Eigenschaften
Wasserstoff-, Alkali-, Erdalkaliionen, insbesondere Na
+ und Ca
2+ enthalten. Die Hydratwassermenge liegt meist im Bereich von 8 bis 20 Gew.-% und ist
vom Quellzustand bzw. von der Art der Bearbeitung abhängig. Vorzugsweise werden Schichtsilicate
verwendet, die aufgrund einer Alkalibehandlung weitgehend frei von Cal-ciumionen und
stark färbenden Eisenionen sind. Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind bei-spielsweise
die bevorzugt in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäuren, wie Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren,
Nitri-lotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen
nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze
der Polycarbonsäuren wie Citro-nensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Geeignete polymere Polycarboxylate
sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure,
beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150000 (auf Säure
bezogen). Geeignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders
geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis
90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse,
bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5000 bis 200000, vorzugsweise 10000
bis 120000 und insbesondere 50000 bis 100000. Der Einsatz polymerer Polycarboxylate
ist nicht zwingend erforderlich. Falls jedoch polymere Polycarboxylate eingesetzt
werden, so sind Mittel bevorzugt, welche biologisch abbaubare Polymere, beispielsweise
Terpolymere, die als Monomere Acrylsäure und Maleinsäure bzw. deren Salze sowie Vinylalkohol
bzw. Vinylalkohol-Derivate oder die als Monomere Acrylsäure und 2-Alkylallylsulfonsäure
bzw. deren Salze sowie Zuckerderivate enthalten. Weitere geeignete Buildersubstanzen
sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche
5 bis 7 Kohlenstoffatome und mindestens 3 Hydroxyl-gruppen aufweisen erhalten werden
können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd,
Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure
und/oder Glucoheptonsäure erhalten. Weitere geeignete Feststoffe a) sind Harnstoff
und dessen feste Derivate sowie Phyrophosphate, Saccharose, Dextrose, Cyclodextrine,
Glucosesirup, Sorbit, Aldehyde, Amine, organische und anorganische Ca-Salze.
Generell gilt, daß geeignete Komponenten a) aufgrund ihrer Struktur in der Lage sein
müssen, die Komponente c) aufzusaugen bzw. zu binden. Besonders bevorzugt ist die
Verwendung von Wassergläsern und Zeolithen oder von Saccharose.
[0008] Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Mischungen der Komponente a). Beispielsweise
ist es bevorzugt, Wasserglas zusammen mit Saccharose als Komponente a) einzusetzen.
Dabei sind Mengenverhältnisse Saccharose zu Wasserglas von 3:1 bis 1:1 bevorzugt.
[0009] Weiterhin enthalten die erfindungsgemäßen Mittel als Komponente b) einen tensidischen
Bestandteil, ausgewählt aus anionischen-, nicht-ionischen und/oder amophteren Tensiden.
vorzugsweise werden bei Raumtemperatur feste Tenside als Komponente b) eingesetzt.
[0010] Geeignete anionische Tenside sind z.B. Alkylbenzolsulfonate die vorzugsweise der
Formel
(I) folgen
R'-Ph-SO3X (I)
in der R' für einen verzweigten, vorzugsweise jedoch linearen Alkylrest mit 10 bis
18 Kohlenstoffatomen, Ph für einen Phenylrest und X für X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Vorzugsweise werden Dodecylbenzolsulfonate, Tetradecylbenzolsulfonate, Hexadecylbentolsulfonate
sowie deren technische Gemische in Form der Natriumsalze eingesetzt.
[0011] Unter Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten, die auch häufig als Fettalkoholsulfate bezeichnet
werden, sind die Sulfatierungsprodukte primärer Alkohole zu verstehen, die der Formel
(II) folgen,
R"-O-SO3X (II)
in der R" für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest
mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Typische Beispiele für Alkylsulfate, die im Sinne der Erfindung Anwendung finden können,
sind die Sulfatierungsprodukte von Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technischen Gemischen, die durch Hochdruckhydrierung
technischer Methylesterfraktionen oder Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese
erhalten werden. Die Sulfatierungsprodukte können vorzugsweise in Form ihrer Alkalisalze
und insbesondere ihrer Natriumsalze eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Alkylsulfate
auf Basis von C
16/18-Talgfettalkoholen bzw. pflanzliche Fettalkohole vergleichbarer C-Kettenverteilung
in Form ihrer Natriumsalze.
[0012] Alkylethersulfate ("Ethersulfate") stellen bekannte anionische Tenside dar, die großtechnisch
durch SO
3- oder Chlorsulfonsäure (CSA)-Sulfatierung von Fettalkohol- oder Oxoalkoholpolyglycolethern
und nachfolgende Neutralisation hergestellt werden. Im Sinne der Erfindung kommen
Ethersulfate in Betracht, die der Formel
(III) folgen,
R'''O-(CH2CH2O)mSO3X (IV)
in der R'" für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis
22 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall,
Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Typische Beispiele
sind die Sulfate von Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 1 bis 10 und insbesondere
2 bis 5 Mol Ethylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Die Ethersulfate können dabei sowohl eine konventionelle als auch eine eingeengte
Homologenverteilung aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Ethersulfaten
auf Basis von Addukten von durchschnittlich 2 bis 3 Mol Ethylenoxid an technische
C
12/14- bzw. C
12/18- Kokosfettalkoholfraktionen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
[0013] Acylglutamate stellen bekannte anionische Tenside dar, die der Formel
(V) folgen,

in der R""CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
und 0 und/oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen und X für Wasserstoff, ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Ihre Herstellung erfolgt beispielsweise durch Schotten-Baumann Acylierung von Glutaminsäure
mit Fettsäuren, Fettsäureestern oder -chloriden. Verkaufsprodukte sind beispielsweise
von der Hoechst AG, Frankfurt/DE oder der Ajinomoto Co. Inc., Tokyo/JP erhältlich.
Typische Beispiele für geeignete Acylglutamate, die im Sinne der Erfindung in Betracht
kommen, sind Aniontenside, die sich von Fettsäuren mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis
18 Kohlenstoffatomen ableiten, wie beispielsweise C
12/14- bzw. C
12/18-Kokosfettsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure und/oder Stearinsäure.
Besonders bevorzugt sind Natrium-N-cocoyl- und Natrium-N-stearoyl-L-glutamat.
[0014] Als nicht-ionische Tenside sind Alkoholeethoxylate zu nennen. Alkoholethoxylate werden
herstellungsbedingt als Fettalkohol- oder Oxoalkoholethoxylate bezeichnet und folgen
vorzugsweise der Formel
(VI),
R'''''O(CH2CH2O)nH (VI)
in der R'"" für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6
bis 22 Kohlenstoffatomen und n für Zahlen von 1 bis 50 steht. Typische Beispiele sind
die Addukte von durchschnittlich 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 und insbesondere
10 bis 25 Mol an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen, die z.B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen
Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen oder Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese
sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von ungesättigten Fettalkoholen anfallen.
Bevorzugt sind Addukte von 10 bis 40 Mol Ethylenoxid an technische Fettalkohole mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettalkohol.
[0015] Betaine stellen bekannte Tenside dar, die überwiegend durch Carboxyalkylierung, vorzugsweise
Carboxymethylierung von aminischen Verbindungen hergestellt werden. Vorzugsweise werden
die Ausgangsstoffe mit Halogencarbonsäuren oder deren Salzen, insbesondere mit Natriumchloracetat
kondensiert, wobei pro Mol Betain ein Mol Salz gebildet wird. Ferner ist auch die
Anlagerung von ungesättigten Carbonsäuren, wie beispielsweise Acrylsäure möglich.
Beispiele für geeignete Betaine stellen die Carboxyalkylierungsprodukte von sekundären
und insbesondere tertiären Aminen dar, die der Formel
(VII) folgen,

in der R
b für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
a für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
c für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 6 und X für
ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht. Typische Beispiele sind
die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin, Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin,
Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Dodecyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin,
C
12/14-Kokosalkyldimethylamin, Myristyldimethylamin, Cetyldimethylamin, Stearyldimethylamin,
Stearylethylmethylamin, Oleyldimethylamin, C
16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische.
[0016] Weitere, vorzugsweise verwendetes Tenside sind Alkloligoglycoside der Formel R
1O-[G]
p in der R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Bevorzugte
Mittel der vorliegenden Erfindung enthalten als tensidische Komponente b) Alkyloligoglycoside
der obigen Formel.
[0017] Erfindungswesentlich ist die Gegenwart an bei Raumtemperatur flüssigen Substanzen
c) in den Mitteln. Es handelt sich dabei vorzugsweise um bei Raumtemperatur (21 °C)
flüssige Fette und Öle sowie flüssige nichtionische Tenside. Besonders bevorzugt ist
Sojaöl als Komponente c). Sojaöl ist ein gelbliches bis braungelbes, fettes, halbtrocknendes
Öl, das durch Pressen und/oder Extraktion mit Kohlenwasserstoffen (z. B. Hexan) aus
Sojabohnen (Glycine max) oder Sojaschrot gewonnen wird. Ölgehalt der Sojabohnen: 17-22%.
55-65% der Gesamtfettsäuren des Sojaöls sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Der
Sterin-Gehalt von Sojaöl beträgt durchschnittlich 0,37% (davon Cholesterin 0,3-0,5%).
Neben Cholesterin finden sich in Sojaöl v. a. Ergost-5-en-3b-ol, Campesterin u. Sitosterin
. Durch Raffination läßt sich der Sterin-Gehalt um ca. 30% senken. Darüber hinaus
enthält Sojaöl freie Fettsäuren, Lecithin und bis zu 0,8% Tocopherol. Sojaöl durchläuft,
wie die meisten Öle, die zu Ernährungszwecken bearbeitet werden, die einzelnen Schritte
der Raffination, wobei der Entlecithinierung (Anreicherung der Phospholipide nach
Wasserzusatz an der Grenzschicht u. Abtrennung in Separatoren) besondere Bedeutung
zur Herst. von Sojalecithin zukommt. Analytik: Dichte 0,916-0,922, Schmelzpunkt -15
bis -8 °C, Festpunkt 282 °C, VZ 188-195, IZ 120-136, SZ 0,3-3,0, unverseifbarer Anteil
0,5-1,5%. Neben dem Sojaöl können auch andere bei Raumtemperatur flüssige Öle, insbesondere
Parfümöle, eingesetzt werden.
[0018] Weiterhin werden gleichzeitig oder zeitlich versetzt Hydrokolloide d) eingesetzt,
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe Gelatine, Alginate, Pektine, modifizierte Stärke,
Carrageenane, Agar, Xanthan, Galactomanane, Gummi arabicum. Diese Verbindungen zeigen
einen Viskositätsaufbau in Wasser und werden daher auch als Verdicker eingesetzte.
[0019] Die Komponente zu a) ist in Mengen von 1 bis 90 , vorzugsweise 5 bis 90, insbesondere
5 bis 75 und besonders bevorzugt in Mengen von 20 bis 65 Gew.-%, bezogen auf die festen
Mittel enthalten. Die tensidische Komponente b) ist vorzugsweise in Mengen von 1 bis
60 Gew.-%, insbesondere 10 bis 55 Gew.-% und ganz besonders in Mengen von 15 bis 45
Gew.-% in den Mitteln enthalten. Die Komponenten c) und d) sind vorzugsweise in Mengen
von insgesamt 2 bis 65, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 40
Gew.-% und insbesondere 10 bis 35 Gew.-% enthalten. Es kann vorteilhaft sein, ein
Gewichtsverhältnis zwischen den Komponenten c) und d) von 3 : bis 1 : 1 einzustellen.
Vorzugsweise wird die Komponente c) im Überschuss im Vergleich zur Komponente d) eingesetzt.
[0020] Sofern weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten sind, liegen diese in Mengen von
typischerweise 1 bis 15, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt in Mengen
von 1 bis 5 Gew.-% vor. Die Mittel enthalten nach Trocknung auch Wasser, allerdings
in untergeordneten Mengen. Der genaue Gehalt hängt von der Art der Trocknung ab. Typische
sind Wassergehalte unter 10 Gew.-%, vorzugsweise unter 5 Gew.-% und insbesondere unter
3 Gew.-%.
[0021] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zu Herstellung
von Feststoffmischungen gemäß der obigen Beschreibung. Das Verfahren zeichnet sich
dadurch aus, daß man zunächst eine wässerige Emulsion aus den Komponenten a) bis d)
und ggf. e) herstellt und diese Emulsion anschließend bei erhöhter Temperatur trocknet.
Zum Trocknen können alle dem Fachmann geläufigen Verfahren eingesetzt werden, insbesondere
die Sprühtrocknung oder der Einsatz eines Wirbelschichtgranulationstrockners. Folgerichtig
können die erfindungsgemäßen Mittel als Pulver oder, vorzugsweise als Granulate vorliegen.
Beispiele
[0022] Im folgenden wird die Herstellung der erfindungsgemäßen Mischungen beschrieben: Zunächst
wird Wasser auf 75 °C erwärmt und anschließend wird die Komponente d) und dann a)
zudosiert. Anschließend erfolgt die Zugabe der Komponente b) sowie der Komponente
c). Die Emulsion wurde in den Beispielen 1 bis 7 anschließend im Vakuumtrockenschrank
bei 75 °C getrocknet.
Die Emulsion zu Versuch 10 wurde dagegen mit 700 g/h in einen Wirbelschichtgranulationstrockner
(Fa. Glatt AGT 150) dosiert und über eine 2-Stoffdüse versprüht. Nach der Emulsion
wurden noch 160 g/h einer Mischung aus Harnstoff, Kaliumpyrophosphat und Wasserglas
über eine Feststoffdosierschnecke in den Trockner dosiert. Die Trocknung wurde bei
einer Wirbelschichttemperatur von 75 °C und einer Lufttemperatur von 115 °C durchgeführt.
Es wurden in jedem Fall ein freifließende, nichtklebende Feststoff erhalten.
In der Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen (in Gew.-%) der wässerigen Emulsionen
beschrieben.

1. Feststoffmischung, enthaltend mindestens
a) einen festen Trägerstoff
b) einen tensidischen Bestandteil
c) einen bei Raumtemperatur flüssige Bestandteil
d) ein Hydrokolloid und
e) optional Hilfs- und Zusatzstoffe
2. Feststoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Trägerstoff a) ausgewählt ist aus der Gruppe der Zeolithe, Wasssergläser,
feste Polycarbonsäuren und Polycarboxylate, Saccharose, Dextrose, Cyclodextrine, Glucosesirup,
Sorbit, Aldehyde, Amine, organische und anorganische Ca-Salze, Harnstoff oder Phyrophosphate
3. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der tensidischen Bestandteil ausgewählt ist aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen
und/oder amophteren Tenside.
4. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als tensidischer Bestandteil Alkyloligoglycoside der allgemeinen Formel R1O-[G]p in der R1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht, enthalten
sind.
5. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile zu c) ausgewählt sind aus der Gruppe Lecithine, bei Raumtemperatur
flüssige Fette und Öle, Parfümöle, flüssige nichtionische Tenside.
6. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile zu d) ausgewählt sind aus gelierenden Substanzen, vorzugsweise Gelatine,
Alginate, Pektine, modifizierte Stärke, Carrageenane, Agar, Xanthan, Galactomanane,
Gummi arabicum.
7. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten zu a) in Mengen von 1 bis 90, vorzugsweise 5 bis 75 und insbesondere
20 bis 65 Gew.-% enthalten sind.
8. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die tensidischen Komponente b) in Mengen von 1 bis 60, vorzugsweise 10 bis 55 und
insbesondere 15 bis 45 Gew.-% enthalten ist.
9. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten c) und d) in Mengen von 2 bis 65, vorzugsweise 5 bis 50 und insbesondere
5 bis 40 Gew.-% enthalten sind.
10. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die optionalen Hilfsund Zusatzstoffe in Mengen von insgesamt 1 bis 15, vorzugsweise
1 bis 10 und insbesondere 1 bis 5 Gew.-% enthalten sind.
11. Feststoffmischung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es als Granulat vorliegt.
12. Verfahren zur Herstellung von Feststoffen, enthaltend mindestens die Bestandteile
a) bis d) und ggf. e) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst eine wässerige Emulsion aus den Komponenten a) bis d) und ggf. e) herstellt
und diese Emulsion anschließend bei erhöhter Temperatur trocknet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion mittels eines Wirbelschichtgranulationstrockner getrocknet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion mittels Sprühtrocknung getrocknet wird.
15. Verwendung von Feststoffmischungen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Wasch- und
Reinigungsmitteln.