(19)
(11) EP 1 348 822 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.2003  Patentblatt  2003/40

(21) Anmeldenummer: 02007438.1

(22) Anmeldetag:  30.03.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 13/00, E04B 1/72
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder:
  • Langer, Hans-Thilo
    86565 Gachenbach (DE)
  • Schenk, Herbert
    86565 Peutenhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Langer, Hans-Thilo
    86565 Gachenbach (DE)
  • Schenk, Herbert
    86565 Peutenhausen (DE)

(74) Vertreter: Liebl, Thomas, Dipl.-Ing. et al
Neubauer - Liebl Patentanwälte Fauststrasse 30
85051 Ingolstadt
85051 Ingolstadt (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs, insbesondere auf Dächern, die ein bei Kontakt mit Wasser biozide Ionen abgebendes Material und eine Wasserrückhalteeinrichtung aufweist, mit der in die Vorrichtung gelangtes Wasser vor dessen Abfließen aus der Vorrichtung für eine bestimmte Verweilzeit und damit für eine lange Kontaktzeit mit dem biozide Ionen abgebenden Material zur Freisetzung eines hohen Anteils an bioziden Ionen rückhaltbar ist. Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung als flexibles Band (1; 7; 15) ausgebildet, das nachträglich leicht anzubringen, vielseitigst verwendbar und zudem preiswert herstellbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs, vorzugsweise auf Dächern, Gebäudefassaden, Außentreppen und dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Auf Dächern und Gebäudefassaden, aber auch auf Terrassen und Außentreppen, kommt es vorzugsweise an Schattenseiten zu Pflanzenwuchs durch Moose, Pilze, Algen und/oder Flechten. In Regionen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit oder größeren Niederschlagsmengen kann dieser Befall schon nach relativ kurzer Zeit auftreten. Dieser Bewuchs beeinträchtigt nicht nur die Gebäudeoptik, sondern verkürzt auch entscheidend die Lebensdauer der betroffenen Bauelemente. So vergrößert z. B. die durch den Bewuchs gespeicherte Feuchtigkeit die Gefahr von Frostschäden, was kostspielige Reparaturen und Sanierungen zur Folge haben kann. Außerdem ist durch einen derartigen Pflanzenbewuchs eine erhöhte Rutschgefahr auf Wegen, Terrassen und Treppen gegeben, was für den Grundstücksbesitzer gegebenenfalls zu Haftungsfällen führen kann. Ein Pflanzenbewuchs auf Dachflächen erhöht zudem die Rutschgefahr für z. B. Dachdecker und Schornsteinfeger.

[0003] Es ist allgemein bekannt, diesen unerwünschten Pflanzenbewuchs mittels mechanischer oder chemischer Maßnahmen zu bekämpfen. Dies kann z. B. auf manuelle Weise durch Abkratzen oder aber mittels Hochdruckreinigern erfolgen. Bei Behandlung des Pflanzenbewuchses mit chemischen Mitteln besteht die Gefahr einer Umweltschädigung durch die verwendeten chemischen Mittel, da diese z. B. in den Boden und dadurch auch in das Grundwasser eindringen können.

[0004] Weiter ist bereits allgemein bekannt, zur Verhinderung von Pflanzenbewuchs, z. B. auf Gebäudedächern, Kupferelemente oder Kupferlegierungselemente aufzubringen, die bei Kontakt mit Wasser, z. B. Regenwasser, Schmelzwasser oder Tau, Kupferionen als biozide lonen abgeben, die einerseits bereits vorhandenen Bewuchs wieder beseitigen bzw. einen Neubewuchs verhindern. Neben dem Einsatz von Kupfer ist auch die biozide Wirkung von Blei, Zink, Titan-Zink, Magnesium und Silber bekannt.

[0005] So ist beispielsweise aus der DE 195 25 688 eine Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs auf Dächern bekannt, bei der auf den Dachflächen Kupferblechstreifen aufgebracht sind, die sich in Dachlängsrichtung in etwa parallel zum First über die gesamte Dachlänge erstrecken. Weiter ist aus der DE 298 15 648 U1 bekannt, mittels zweier Doppelklebebänder Kupferriffelbleche auf Vordeckbahnen aufzukleben. Eine derartige Vordeckbahn ist diffusionsoffen und wasserdicht ausgeführt. Auch hier sollen aus den Kupferriffelblechen Kupferionen herausgelöst werden, um Pflanzenbewuchs auf Dächern zu verhindern. Bei diesen beiden bekannten Lösungen fließt das Regenwasser sehr schnell über die Kupferflächen hinweg, so dass lediglich eine kurze Reaktionszeit bei kleiner spezifischer Austauschfläche zwischen dem Wasser und den Kupferflächen besteht und somit eine insgesamt nur geringe Menge an Kupferionen aus den Kupferelementen herausgelöst wird. Dies führt wiederum dazu, dass ein eventuell bereits vorhandener Pflanzenbewuchs bzw. auch ein Neubewuchs nur ungenügend beseitigt werden kann.

[0006] Um die Verweilzeit des Wassers im Bereich der Kupferelemente zu erhöhen, ist aus der DE 200 11 711 U1 bereits bekannt, auf Dachziegeln ein Kupferblech mit einer Kupferblech-Abkantung aufzulegen, wobei die Abkantung so ausgebildet ist, dass ein Freiraum für ein Wasserreservoir geschaffen wird, aus dem Wasser relativ langsam ablaufen kann. Die Abkantung ist hier im Bereich der Traufe ausgebildet, was den Nachteil mit sich bringt, dass sich mit Kupferionen angereichertes Wasser nur schwer oder gar nicht über die gesamte Dachfläche verteilen kann. Ein derartiges Kupferblech ist zudem relativ aufwendig in der Herstellung und damit auch relativ teuer. Für eine einwandfreie Funktion dieses Aufbaus muss die Installation von einem Fachbetrieb, vorzugsweise einem Spenglerbetrieb, vorgenommen werden, was die Kosten, insbesondere bei einer nachträglichen Aufbringung zudem erhöht. Des Weiteren ist eine derartige Maßnahme nur in Verbindung mit Dächern, nicht jedoch in Verbindung mit Gebäudefassaden, Außentreppen oder dergleichen einsetzbar.

[0007] Weiter ist aus der DE 199 19 771 A1 bekannt, für eine relativ lange Reaktionszeit zwischen dem Wasser und dem Kupfermaterial parallel zum First in Dachlängsrichtung über die gesamte Dachlänge erstreckende Kupferprofilrohre anzuordnen, die Perforationslöcher aufweisen, durch die über die Dachfläche fließendes Wasser in den Rohrinnenraum gelangen kann. Dort gelangt das Wasser mit dem Kupfermaterial in Kontakt, bevor es über die Perforationslöcher mit Kupferionen angereichert die Rohre wieder verlässt. Derartige Kupferrohre sind relativ großbauend ausgebildet und können den optischen Gesamteindruck eines Dachs erheblich beeinträchtigen, so dass diese insgesamt wenig praktikabel sind. Derartige speziell gefertigte Kupferrohre sind zudem relativ aufwendig in der Herstellung und damit teuer, was deren Einsatz zudem wenig praktikabel macht. Weiter sind diese Kupferrohre nur umständlich handhabbar und erschweren daher die Verlegearbeit.

[0008] Aus der DE 200 19 729 U1 sind Vorrichtungen zur Vermeidung und Verhinderung von Pflanzenbewuchs auf Dächern von Gebäuden bekannt, bei dem z. B. einzelne Dachziegel durch Kupferdachziegelelemente ersetzt werden, was ersichtlich aufwendig und teuer ist, insbesondere wenn derartige Maßnahmen bei bereits bestehenden Gebäuden durchgeführt werden sollen. Gemäß einer weiteren alternativen Ausgestaltung soll das biozide lonen abgebende Material in poröser Form auf einen Ton- oder Betonträger aufgesintert werden bzw. ist die Bewuchsschutzvorrichtung selbst als poröser Sinterkörper aus eben einem biozide lonen abgebenden Material hergestellt, vorzugsweise aus einem Kupfermaterial. Durch die Porösität soll ein gewisses Wasserspeichervermögen erzielt werden, so dass das Wasser eine relativ lange Kontaktzeit zur Aufnahme von bioziden lonen im Bewuchsschutzelement aufweist. Ersichtlich ist auch ein derartiger Aufbau relativ aufwendig und teuer.

[0009] Weiter ist aus der DE 201 04 404 U1 in Verbindung mit einer Firstabdeckung aus Kupfer bekannt, ein Kupferblech in der Art einer Klammer auf den First aufzuklammern, wobei in den Seitenbereichen Lochflächen vorgesehen sind, durch die Wasser hindurchtreten kann. Zwischen der Firstabdeckung und dem First soll im montierten Zustand der Firstabdeckung ein Freiraum verbleiben, in dem ein grobmaschiges Kupfervlies bzw. Kupferwolle eingebracht werden kann. Das über die Firstabdeckung über den Lochblechbereich in diesen Hohlraum eindringende Wasser kann dann im Kontakt mit der Kupferwolle bzw. dem Kupfervlies die Kupferionen herauslösen, die dann unterhalb der Firstabdeckung zusammen mit dem Wasser über die Dachfläche abfließen. Am Firstgrundkörper sind zudem noch Kantensegmente als Auffangrinnen angebracht, um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen. Ersichtlich ist auch ein derartiger Aufbau relativ aufwendig und zudem nur in Verbindung mit einem Dachfirst zu verwenden. Weitere Anwendungen, wie z. B. der Schutz von Fassaden, Außentreppen, Terrassen oder dergleichen können mit einem derartigen Aufbau, der zudem relativ aufwendig ist, nicht vorgenommen werden. Weiter handelt es sich hierbei um eine Maßnahme, die spezielles Know-How erfordert, d. h. um relativ aufwendige und kompliziert durchzuführende Spenglerarbeiten, die regelmäßig von einem Fachbetrieb durchgeführt werden müssen, was die Kosten weiter erhöht.

[0010] Zudem ist aus der gattungsgemäßen DE 201 04 999 U1 eine Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichen Bewuchs auf Dächern bekannt, die ein bei Kontakt mit Wasser biozide lonen abgebendes Material und eine Wasserrückhalteeinrichtung aufweist, mit der in die Vorrichtung gelangtes Wasser vor dessen Abfließen aus der Vorrichtung für eine bestimmte Verweilzeit und damit für eine lange Kontaktzeit mit dem biozide lonen abgebenden Material zur Freisetzung eines hohen Anteils an bioziden lonen rückhaltbar ist.

[0011] Konkret ist hier eine an die äußere Form eines Firstziegels anpassbare Firsthaube vorgesehen, die auf ihrer Außenseite eine sich über ihre ganze Länge erstreckende Kammer aufweist, die zudem durch ein an der Fristhaube mit Abstand zu dieser befestigtes Gitter entsteht und die Wasser und Feuchtigkeit rückhaltende, mit dem Wasser und der Feuchtigkeit reagierende Metallteile enthält. Diese Metallteile bestehen vorzugsweise aus Kupfer in Form von mehrschichtigem Vlies oder in Form von Geflecht, Wolle oder Gestrick. Auch hierbei handelt es sich um eine ganz spezielle Firstlösung, die spezielles Spengler-Know-How erfordert und damit teuer ist. Ein Einsatz dieses Aufbaus an anderen Dachflächenbereichen bzw. an Gebäudefassaden, Außentreppen, Terrassen, Wegen oder dergleichen ist mit einem derartigen Aufbau ebenfalls nicht möglich. Der Einsatzbereich einer derartigen Vorrichtung ist somit relativ beschränkt. Das in Form von z. B. Kupferwolle vorliegende Metall weist zudem allenfalls eine gewisse Wasserrückhaltefähigkeit, jedoch entgegen der Behauptung in den Unterlagen keine Wasserspeicherfähigkeit auf, so dass auch bei einem derartigen Aufbau das Wasser trotzdem noch nach wie vor relativ schnell ablaufen kann, was sich wiederum negativ auf die ausgelöste Menge von Kupferionen und damit auf die Bewuchsverhinderung bzw. -beseitigung auswirkt. Zudem werden die wenigen ausgelösten Kupferionen auf ihrem Weg über die Dachfläche äußerst schell durch zusätzliches Regenwasser verdünnt.

[0012] Aufgabe der Erfindung ist daher, eine kostengünstige und insbesondere auch nachträglich leicht anzubringende Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von Pflanzenbewuchs zu schaffen, die zudem vielfältigst einsetzbar und verwendbar ist.

[0013] Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

[0014] Gemäß Anspruch 1 ist die Vorrichtung als flexibles Band ausgebildet.

[0015] Ein derartiges flexibles Band kann insbesondere auch nachträglich leicht von Laien an den gewünschten Anbringungsorten appliziert werden, um dort einen Pflanzenbewuchs zu beseitigen bzw. künftig zu verhindern. So kann ein derartiges flexibles Band zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs vorzugsweise in Form von Rollen verkauft werden und die einzelnen Bänder einfachst in der gewünschten Länge abgelängt werden. Dadurch ist eine individuelle Anpassung des Bandes an die jeweils konkret gegebenen örtlichen Situationen möglich. Insbesondere kann das erfindungsgemäße flexible Band zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs auch für verschiedenartigste Anwendungsfälle eingesetzt werden, so z. B. in Verbindung mit Dächern, aber auch in Verbindung mit Gebäudefassaden, Außentreppen, Terrassen, Wegen oder dergleichen. Ein derartiges flexibles Band kann sich zudem einfach an die jeweils örtlichen Geometrien anpassen, ohne dass hierfür aufwendige Maßnahmen, wie z. B. ein aufwendiges Biegen oder Abkanten, erforderlich wären. Spezielles teures Know-How eines Fachbetriebs ist somit hier nicht erforderlich, um das erfindungsgemäße flexible Band zu verlegen. Der Begriff "flexibles Band" soll hier ausdrücklich auch "flexible Flächenelemente" mitumfassen.

[0016] Insgesamt wird mit einem derartigen erfindungsgemäßen flexiblen Band zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs eine kostengünstige, nachträglich leicht zu applizierende und vielfältigst einsetzbare Lösung zur Verfügung gestellt, mit der der Pflanzenbewuchs durch z. B. Moos, Pilze, Algen und Flechten im Außenbereich von Gebäuden, z. B. auf Dächern, Fassaden und Außentreppen, verhindert bzw. beseitigt werden kann.

[0017] Das ionenabgebende Material ist nach Anspruch 2 für ein Optimieren des lonenauslösens vorzugsweise so bearbeitet, dass eine größtmögliche spezifische Oberfläche für den Stoffaustausch zur Verfügung gestellt wird, die mit dem in der Wasserrückhalteschicht gespeicherten Wasser in Kontakt gelangen kann. Beispielhaft ist dafür eine Kupferschicht aus Kupferspänen, Kupfergranulat, Kupfervlies, Kupferwolle oder dergleichen geeignet.

[0018] Die Erfindung wird nachfolgend hauptsächlich mit Kupfermaterial als biozide lonen abgebendem Material beschrieben, da es sich hierbei um das bevorzugte Material handelt. Grundsätzlich könnten jedoch auch andere geeignete Materialien, z. B. Blei, Zink, Titan-Zink, Magnesium, Silber, verwendet werden.

[0019] Nach Anspruch 3 ist das flexible Band bezogen auf den Querschnitt mehrschichtig ausgebildet, wobei die Wasserrückhalteeinrichtung als wenigstens eine flexible, das Wasser in der Art eines Schwammes durchlassende und rückhaltende Wasserrückhalteschicht mit dem biozide lonen abgebenden Material als wenigstens eine flexible lonen-Materialschicht verbunden ist. Die flexible, das Wasser in der Art eines Schwammes durchlassende und rückhaltende wenigstens eine Wasserrückhalteschicht bewirkt eine vorteilhafte lange Wasserspeicherung im Band selbst, so dass eine ausreichende Kontaktzeit mit der biozide lonen abgebenden lonen-Materialschicht für einen hohen Anreicherungsgrad des Wassers mit bioziden lonen gegeben ist. Diese Wasserrückhalteschicht kann dabei vorzugsweise auch als Trägerschicht für das ionenabgebende Material eingesetzt werden.

[0020] Gemäß einer vorteilhaften ersten Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 4 ist das flexible Band zweilagig aus einer Wasserrückhalteschicht und einer lonen-Materialschicht ausgebildet, wobei die Wasserrückhalteschicht vorzugsweise die Trägerschicht für die lonen-Materialschicht bildet, die für eine große Wirk- und Reaktionsoberfläche durch Vlies und/oder Wolle und/oder Geflecht und/ oder Gestrick und/oder Granulat gebildet ist, das mit der Wasserrückhalteschicht als Trägerschicht verbunden ist. Ein besonders kompakter Aufbau, der einen vorteilhaften Wasserkontakt mit der lonen-Materialschicht ermöglicht, ist mit den Merkmalen des Anspruchs 5 beansprucht. Ggf. kann die lonen-Materialschicht auch mit einem Gitter abgedeckt sein.

[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten alternativen Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 6 ist das flexible Band als flexibles, einen in etwa rohrförmigen Querschnitt aufweisendes Schlauchband ausgebildet, das einen Schlauchinnenraum als Aufnahmeraum aufweist. Die Schlauchwand ist hier wasserdurchlässig ausgebildet, wobei im Schlauchinnenraum ein Füllmaterial unverlierbar aufgenommen ist. Mit einem derartigen Aufbau wird erreicht, dass das durch die Schlauchwand in den Schlauchinnenraum sickernde Wasser dort für eine bestimmte Verweilzeit rückhaltbar ist und das vom Schlauchband abfließende Wasser mit einem hohen Anteil an z. B. Kupferionen als biozide lonen versetzt ist. Ein derartiger Aufbau ist besonders einfach herzustellen, wobei sich hierbei zudem unterschiedliche Möglichkeiten des konkreten Aufbaus ergeben, was wiederum die Flexibilität hinsichtlich des jeweils gewünschten Aufbaus des Bandes zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichen Bewuchs erhöht.

[0022] So kann beispielsweise gemäß einer ersten konkreten Ausgestaltung nach Anspruch 7 die Wasserrückhalteschicht durch die Schlauchwand des Schlauchbandes gebildet sein, die schwammartig aus einem wasserdurchlässigen Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit gebildet ist. Im Schlauchinnenraum ist dann z. B. Kupfermaterial als Füllmaterial unverlierbar aufgenommen. Das durch die Schlauchwand sickernde Wasser kann bei einem derartigen Aufbau sowohl in der Schlauchwand selbst als auch im Schlauchinnenraum für eine relativ lange Verweilzeit rückgehalten werden, so dass das Wasser eine sehr lange Kontaktzeit mit dem Kupfermaterial aufweist und das schließlich aus dem Schlauchband abfließende Wasser mit einem hohen Anteil von Kupferionen versetzt ist. Dadurch kann eine effektive Beseitigung und Verhinderung des Pflanzenbewuchses im Einsatzfall eines derartigen Schlauchbandes erzielt werden.

[0023] Besonders bevorzugt ist das biozide lonen abgebende Material nach Anspruch 8 zur Ausbildung einer lonen-Materialschicht mit großer spezifischer Oberfläche als loses Schüttgut im Schlauchinnenraum aufgenommen, z. B. in Form von Kupferfäden und/oder Kupferwolle und/oder Kupferspänen und/oder Kupfervlies und/oder Kupfergewirk und/oder Kupfergranulat oder dergleichen. Ein derartiges loses Schüttgut im Schlauchinnenraum bewirkt, dass das Wasser im Einsatzfall auf seinem Weg durch das Schlauchband viele Umlenkungen erfährt und eine große Oberfläche der vielen Füllkörperteile benetzt wird. Dadurch ergibt sich eine große Berührungsfläche für einen intensiven Kontakt des Wassers mit dem z. B. Kupfermaterial zum Auslösen eines hohen Anteils von Kupferionen. Ein derartiger Aufbau weist somit einen sehr hohen Wirkungsgrad im Hinblick auf die Auflösung von bioziden lonen auf und ist zudem einfach herstellbar.

[0024] Die eine Schwammwirkung aufweisende Schlauchwand besteht nach Anspruch 9 vorzugsweise aus einem verrottungssicheren und/oder UV-beständigen Material, das vorzugsweise ein Kunststoffmaterial oder ein Material auf Kunststoffbasis ist. Beispielsweise kann dieses Material vliesartig und/oder filzartig ausgebildet sein oder z. B. in der Art eines Gestricks, Geflechts und/oder Gewirks.

[0025] Gemäß einer alternativen konkreten Ausführungsform nach Anspruch 10 kann die Schlauchwand auch wenigstens teilweise z. B. aus einem wasserdurchlässigen Kupfermaterial als Kupferschicht hergestellt sein, wobei das Füllmaterial die Wasserrückhalteschicht bildet und eine schwammartige Wasserrückhaltefunktion aufweist. Dadurch wird erreicht, dass das durch die Schlauchwand sickernde Wasser mit Hilfe des Füllmaterials zurückgehalten und die Verweilzeit im Bereich der Vorrichtung optimiert wird. Für eine große spezifische Oberfläche ist nach Anspruch 11 vorgesehen, dass die Schlauchwand durch ein Drahtgewebe, vorzugsweise durch Kupferdrahtgewebe, gebildet ist, das vorzugsweise aus Kupferdraht mit ca. 0,1 mm Querschnitt besteht.

[0026] Nach Anspruch 12 kann das Füllmaterial ein Gestrick und/oder ein Gewirk und/oder eine lose Schüttung aus einem UV-beständigen und/oder verrottungssicheren, sowie wasserdurchlässigen Material mit Schwammwirkung sein, wobei bei einem derartigen Aufbau die Festigkeit des Schlauchbands insgesamt dann durch den z. B. Kupferschlauch erzielt wird. Alternativ dazu kann das Füllmaterial aber auch eine zusammenhängende, z. B. gepresste Schicht als Trägerschicht aus einem wasserdurchlässigen Material mit Schwammwirkung sein, so dass der Kupferschlauch keinerlei Tragfunktion übernehmen muss und entsprechend lediglich im Hinblick auf eine spezifische große Oberfläche für eine Auslösung von Kupferionen durch Wasser ausgelegt werden braucht.

[0027] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung in Verbindung mit einem Schlauchband sieht Anspruch 13 vor, in dem das Schlauchband zur Ausbildung definierter Fülltaschen zur Aufnahme des Füllmaterials wenigstens abgesteppt ist, z. B. senkrecht oder schräg zur Längsrichtung. Eine derartige Absteppung kann nach Anspruch 14 einfachst durch z. B. eine Mehrzahl von zueinander in etwa parallel verlaufenden Quernähten gebildet sein, wobei zudem nach Anspruch 15 jeweils in etwa gleiche Abmessungen und/oder Geometrien vorgesehen sein können. Alternativ dazu kann die Naht aber auch zickzackförmig ausgebildet sein. Mit derartigen Absteppungen kann vorteilhaft insbesondere bei Anbringungsorten mit einem Gefälle vermieden werden, dass sich das Füllmaterial an einzelnen Stellen in unerwünschter Weise anhäuft. Dadurch wird erreicht, dass das Füllmaterial über die gesamte Bandlänge im unmittelbaren Kontakt mit den jeweils zugeordneten Schlauchwandbereichen steht. Dadurch wird wiederum die Funktionssicherheit und Effizienz des Schlauchbands insgesamt auf einfache Weise gewährleistet.

[0028] Mit den Merkmalen des Anspruchs 16 wird auf einfache Weise erreicht, dass das Füllmaterial unverlierbar im Schlauch aufgenommen ist.

[0029] Grundsätzlich kann das Schlauchband mit rohrförmigem Querschnitt einstückig hergestellt sein. Alternativ dazu ist nach den Merkmalen des Anspruchs 17 auch ein Aufbau möglich, bei dem das Schlauchband durch zwei miteinander randseitig vorzugsweise durch Nähte verbindbare Längsbänder gebildet ist. Ein derartiger Aufbau ist besonders einfach und preiswert in der Herstellung. Auch ein Aufbau mit mehr als zwei Bändern ist selbstverständlich grundsätzlich möglich.

[0030] Nach Anspruch 18 kann das Schlauchelement im Querschnitt gesehen mehrlagig mit wenigstens zwei voneinander getrennten Schlauchinnenräumen ausgebildet sein. Beispielsweise können hier die einzelnen Schlauchinnenräume über- und/oder nebeneinander liegen. Ein derartiger Aufbau kann z. B. für bestimmte Spezialfälle geeignet sein. Insgesamt kann daher auch mit einem derartigen Schlauchaufbau eine besonders vorteilhafte Anpassung an unterschiedlichste Anwendungsbereiche erfolgen.

[0031] Mit Anspruch 19 wird eine weitere alternative Ausführungsform beansprucht, die als Mischgewebe durch miteinander verknüpfte und/oder verwobene Fasern gebildet ist. Als Fasern werden einerseits solche aus einem wasserdurchlässigen Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit und andererseits solche aus einem biozide lonen abgebenden Material verwendet. In einem derartigen Mischgewebe werden die z. B. Kupferfasern von den wasserrückhaltenden und wasserdurchlässigen Fasern mehr oder weniger "ummantelt", so dass eine hinreichend lange Kontaktzeit der Kupferfasern mit dem rückgehaltenen Wasser für eine optimale Kupferionenabgabe an das Wasser vor dessen Abfließen möglich ist. Beispielsweise können hier ein Drittel Kupferfasern und zwei Drittel wasserrückhaltende Fasern vorgesehen sein.

[0032] Mit den Merkmalen des Anspruchs 20 wird ein besonders flacher Aufbau des flexiblen Bandes erzielt, was insbesondere aus ästhetischen Gesichtspunkten vorteilhaft ist, da auf dem Dach kein besonders großbauender Aufbau angebracht zu werden braucht. Ein derartiges Flachband kann somit die Kundenakzeptanz wesentlich erhöhen.

[0033] Mit den Merkmalen des Anspruchs 21 wird die vorteilhafte Aufwicklung des flexiblen Bandes auf Rollen beansprucht. Grundsätzlich wäre jedoch auch eine Vertriebsform denkbar, bei der das Schlauchband in Form von Strängen angeboten wird.

[0034] Zur Befestigung des flexiblen Bandes können nach Anspruch 22 an diesem Band Befestigungsmittel vorgesehen sein. Grundsätzlich wäre jedoch auch eine Befestigung durch Kleber denkbar. Beispielsweise können diese Befestigungsmittel nach Anspruch 23 ein doppelseitiges Klebeband und/oder Klammern und/oder Bügel und/oder Klipse und/oder Schraubmittel sein, denen gegebenenfalls entsprechende Gegenmittel am Anbringungsort zugeordnet sind.

[0035] Mit Anspruch 24 wird die Anordnung eines flexiblen Bandes mit einer Wasserrückhalteeinrichtung und einem bei Kontakt mit Wasser biozide lonen abgebenden Material beansprucht. Dieses flexible Band ist vorteilhaft so an einer Dachfläche angeordnet, dass das mit z. B. Kupferionen versetzte und vom flexiblen Band abfließende Wasser über einen - bezogen auf die jeweilige Dachfläche - großflächigen Dachflächenbereich abströmt.

[0036] Grundsätzlich kann das Band entlang des Firstes angeordnet sein. Gemäß Anspruch 25 ist jedoch vorgesehen, das Band firstseitig an einer geneigten Dachteilfläche beabstandet und in etwa parallel zum First in Dachlängsrichtung verlaufen zu lassen, und zwar bevorzugt z. B. im Übergangsbereich zwischen einer - vom First aus gesehenen - ersten Dachpfannenreihe und einer sich daran in Richtung Traufe hin anschließenden zweiten Dachpfannenreihe. Bei einer solchen Anordnung, bei der das flexible Band beabstandet vom First jedoch in dessen näherem Bereich verläuft, kann z. B. bei Regen vorteilhaft eine ausreichende Menge an Wasser in der Vorrichtung aufgenommen werden für einen ausreichenden Stoffaustausch mit dem biozide lonen abgebenden Material. Dies ist bei einer Anbringung direkt am First aus den bereits genannten Gründen nicht der Fall. Ferner gilt dies auch prinzipiell bei einer Anbringung an Dachneigungsübergangsstellen zwischen unterschiedlich geneigten Dachteilflächen, wie dies z. B. beim Walmdach der Fall ist.

[0037] Gegebenenfalls können nach Anspruch 26 auch mehrere Bänder parallel zueinander in Dachlängsrichtung verlaufen, wobei gemäß Anspruch 27 sich das wenigstens eine Band auch wenigstens über einen Teilbereich der Dachteilfläche in Dachlängsrichtung erstrecken kann.

[0038] Zudem können die Bänder nach Anspruch 28 auch in unterschiedlichen Reihen - in Dachlängsrichtung gesehen - versetzt zueinander angeordnet werden.

[0039] Mit Anspruch 29 werden weitere bevorzugte Anordnungsformen beansprucht.

[0040] Mit derartigen Anordnungen der erfindungsgemäßen flexiblen Bänder werden besonders gute Ergebnisse im Hinblick auf das Verhindern und Beseitigen von pflanzlichem Bewuchs auf Dächern erzielt.

[0041] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.

[0042] Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen flexiblen Schlauchbandes mit abgesteppten einzelnen Fülltaschen,
Fig. 2
eine Draufsicht entsprechend des Pfeils X in Fig. 1,
Fig. 3
ein schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der Fig. 1,
Fig. 4
eine schematische Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Fig. 1 gemäß einer alternativen Ausführungsform,
Fig. 5
eine schematische, perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen flexiblen Bandes zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs,
Fig. 6
eine schematische Schnittansicht entlang der Linie B-B der Fig. 5,
Fig. 7
eine schematische Darstellung eines aufgerollten flexiblen Bandes,
Fig. 8
eine schematische, perspektivische Darstellung unterschiedlicher Anordnungsmöglichkeiten von erfindungsgemäßen flexiblen Bändern zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs auf einem geneigten Hausdach, und
Fig. 9
eine schematische Vorderansicht eines Teildachbereichs.


[0043] In Fig. 1 ist schematisch in einer Seitenansicht ein flexibles Schlauchband 1 gezeigt. In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das flexible Schlauchband 1 entsprechend dem Pfeil X der Fig.1 gezeigt.

[0044] Wie dies insbesondere aus Fig. 3, die einen vergrößerten, schematischen Querschnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1 zeigt, ersichtlich ist, weist das flexible Schlauchband 1 einen in etwa rohrförmigen Querschnitt auf, mit einem Schlauchinnenraum 2 als Aufnahmeraum. In dem Schlauchinnenraum 2 ist ein Füllmaterial 3 unverlierbar aufgenommen, wobei das Füllmaterial eine Wasserrückhalteschicht bildet und eine schwammartige Wasserrückhaltefunktion aufweist. Das Füllmaterial kann, wie dies in Fig. 3 lediglich äußerst schematisch dargestellt ist, durch ein Gestrick und/oder ein Gewirk und/oder eine lose Schüttung gebildet sein. Alternativ dazu kann, wie dies in der Fig. 3 b dargestellt ist, das Füllmaterial 3 aber auch durch eine relativ stabile Trägerschicht gebildet sein, die eine gewisse Tragfunktion im Hinblick auf die das Füllmaterial 3 umhüllende Schlauchwand 4 des Schlauchbandes 1 aufweist.

[0045] Die Schlauchwand 4 des Schlauchbandes 1 ist, wie dies insbesondere auch schematisch aus der Fig. 2 ersichtlich ist, durch ein Kupferdrahtgewebe gebildet, das vorzugsweise eine Kupferdrahtstärke von in etwa 0,1 mm aufweist. Die Schlauchwand 4 ist mit einer Porengröße bzw. Maschenweite ausgebildet, die kleiner als z. B. eine kleinste Partikelgröße des Füllmaterials 3 ist, so dass dieses unverlierbar in dem Schlauchinnenraum 2 aufgenommen ist.

[0046] Wie dies aus Fig. 1 und dem rechten Bereich der Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Schlauchband 1 zur Ausbildung definierter Fülltaschen 5 in Längsrichtung des Schlauchbandes 1 gesehen mittels einer Mehrzahl von beabstandeten und zueinander in etwa parallel verlaufenden Quernähten 6 abgesteppt, wobei die Fülltaschen 5 jeweils mit in etwa gleichen Abmessungen ausgebildet sind. Eine hierzu alternative Ausgestaltung ist im linken Bereich der Fig. 2 dargestellt. Hier verläuft die Steppnaht 6 zickzackförmig.

[0047] Im Rahmen der Herstellung wird zuerst Füllmaterial 3 einer bestimmten Menge in ein einseitig verschlossenes Schlauchband 1 eingefüllt, dann entsprechend eine erste Quernaht 6 gesetzt, anschließend wiederum Füllmaterial 3 einer vorzugsweise gleichen Menge in das Schlauchband 1 eingefüllt und anschließend wiederum die nächste Quernaht 6 ausgebildet. Dies wird solange wiederholt, bis das Schlauchband 1 insgesamt fertig ausgebildet ist. Die Dimensionierung, insbesondere in Längsrichtung und in Breitenrichtung der Fülltaschen ist dabei so gewählt, dass sich das in den einzelnen Fülltaschen 5 befindliche Füllmaterial 3 auch bei hängendem Schlauchband 1 nicht so verteilen kann, dass einseitige Anhäufungen von Füllmaterial 3 innerhalb der Fülltaschen 5 ausgebildet werden können. Dies ist z. B. vorteilhaft dadurch vermeidbar, dass die Füllkammern 5 im Wesentlichen vollständig befüllt werden.

[0048] Das Füllmaterial 3, das im Beispiel der Fig. 3a und 3b aus einem fließartigen und/oder filzartigen Material mit einer Schwammwirkung hergestellt ist, ist zudem auch noch verrottungssicher ausgebildet. Geeignete Materialien hierfür sind z. B. Materialien auf Kunststoffbasis.

[0049] Die Funktionsweise wird nachfolgend beispielhaft anhand der Fig. 3a näher erläutert.

[0050] Wie aus Fig. 3a ersichtlich, kann hier als H2O bezeichnetes Wasser über die poröse Schlauchwand 4 in den Schlauchinnenraum 2 eindringen bzw. einsickern, wo es vom Füllmaterial 3 auf Grund dessen Rückhaltefunktion aufgenommen und für eine bestimmte relativ lange Verweilzeit im Schlauchinnenraum sowie in Kontakt mit der Innenseite der Schlauchwand 4 gehalten wird. Dadurch wird das Wasser mit Kupferionen angereichert, so dass das Wasser, z. B. Regenwasser, Tau etc., beim Austritt aus dem Schlauchband 1 einen hohen Anreicherungsgrad an Kupferionen aufweist, was in der Darstellung der Fig. 3a mit Cu bezeichnet ist.

[0051] Die Funktionsweise des Aufbaus der Fig. 3b ist entsprechend, so dass hierauf nicht mehr näher eingegangen wird.

[0052] In der Fig. 4 ist ebenfalls schematisch ein vergrößerter Längsschnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1 gezeigt, jedoch mit einem alternativen Aufbau des Schlauchbandes 7. In umgekehrter Weise zum Aufbau des Schlauchbandes 1 der Fig. 3a und 3b ist die Schlauchwand 8 des Schlauchbandes 7 hier schwammartig aus einem wasserdurchlässigen Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit als Wasserrückhalteschicht ausgebildet, wobei im Schlauchinnenraum 9 als Füllmaterial 10 beispielhaft ein Kupfergranulat 11 aufgenommen ist. Dieses Kupfergranulat weist auf Grund der Granulatform eine hohe spezifische Wirk- und Reaktionsoberfläche auf.

[0053] Die Schlauchwand 8 ist hier beispielhaft durch zwei miteinander randseitig durch Längsnähte 12 verbindbare Längsbänder 13, 14 gebildet. Die aus einem verrottungssicheren, vliesartigen und/oder filzartigen Material hergestellte Schlauchwand 8 ist dabei im Wesentlichen so dicht ausgebildet, dass das Kupfergranulat 11 unverlierbar im Schlauchinnenraum 9 aufgenommen ist. Ansonsten entspricht der Aufbau demjenigen, wie er in Verbindung mit den Fig. 1 und 2 näher erläutert worden ist.

[0054] Auch hier wird wiederum die Funktionsweise des Aufbaus des Schlauchbands 7 anhand der Fig. 4 näher erläutert. Das in der Darstellung der Fig. 4 als H2O bezeichnete Wasser sickert über die Schlauchwand 8 in den Schlauchinnenraum 9, wobei ein Teil des Wassers in den Schlauchwänden 8 selbst zumindest für eine bestimmte Verweilzeit zurückgehalten wird, bevor es in den Schlauchinnenraum 9 einsickert. Auf Grund der losen Kupfergranulatschüttung erfährt das Wasser auf seinem Weg durch das Schlauchband 7 eine Vielzahl an Umlenkungen, so dass die große Oberfläche der vielen einzelnen Kupfergranulatstücken mit Wasser benetzt wird. Dadurch ist eine ausreichend lange Zeit gegeben, in der Kupferionen von dem Kupfergranulat 11 an das Wasser abgegeben werden können, so dass das Wasser beim Verlassen bzw. Ausströmen aus dem Schlauchband 7 stark mit Kupferionen angereichert ist, wie dies in der Darstellung der Fig. 4 durch die Bezeichnung Cu schematisch angegeben ist.

[0055] In der Fig. 5 ist schematisch und perspektivisch ein flexibles, zweilagiges Band 15 gezeigt, das als Trägerschicht eine Wasserrückhalteschicht 16 aus einem schwammartigen, wasserspeichernden und wasserdurchlässigen Material aufweist. Auf dieser Wasserrückhalteschicht 16 ist, wie dies auch aus der Fig. 6, die eine Schnittansicht entlang der Linie B-B der Fig. 5 zeigt, eine Kupferschicht 17 angebracht und gehalten, die durch eine Vielzahl von hier lediglich schematisch gezeigten und miteinander geflechtartig verwobenen Kupferfäden oder Kupferspänen oder Kupferwolle gebildet ist. Bei diesem Aufbau wird das in der Wasserrückhalteschicht 16 gespeicherte Wasser auf Grund des unmittelbaren Kontakts der Wasserrückhalteschicht 16 mit der Kupferschicht 17 in Kontakt mit den einzelnen Kupferfäden gebracht, wodurch die Kupferionen in dem Wasser in Lösung gehen. Das von dem flexiblen Band 15 abströmende Wasser ist aufgrund der langen Verweilzeit des Wassers im Bereich des flexiblen Bandes zu einem hohen Grade mit Kupferionen versetzt.

[0056] Wie aus Fig. 6 ersichtlich, kann unterhalb der Wasserrückhalteschicht 17 auch eine hier lediglich beispielhaft und schematisch sowie strichliert eingezeichnete, wasserundurchlässige Abdeckschicht 18 vorgesehen sein.

[0057] Wie aus Fig. 7 ersichtlich, können das Schlauchband 1, das Schlauchband 7 und das flexible Band 15 vorteilhaft in Form von Rollen verkauft und vertrieben werden, die entsprechend den Pfeilen S je nach Bedarf und nach den jeweiligen Gegebenheiten mit einer bestimmten Länge abgelängt werden können.

[0058] In den Fig. 8 und 9 sind schematisch verschiedenen Dachansichten eines Walmdachs 19 gezeigt. Beispielhaft ist hier lediglich die Anordnung des Schlauchbands 1 gezeigt. Wie dies aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich ist, kann das Schlauchband 1 gemäß einer besonders bevorzugten Anordnung in einem vorbestimmten Abstand beabstandet in etwa parallel zum First 20 in Dachlängsrichtung verlaufen. Das Schlauchband 1 erstreckt sich hier vorzugsweise über die gesamte Dachlänge.

[0059] Alternativ dazu kann, wie dies in den Fig. 8 und 9 lediglich strichliert eingezeichnet ist, auch ein Schlauchband 1 entlang des First 20 verlaufen oder aber auch mehrere kürzere Schlauchbänder in Dachlängsrichtung beabstandet voneinander unterhalb des mit durchgezogenen Linien bezeichneten Schlauchbands 1 in einem vorbestimmten Abstand vom First 20 angeordnet sein. Die hier gezeigte Anordnung ist auch auf andere Dachformen übertragbar. Ferner sind hier noch Anordnungen des Schlauchbandes 1 im Bereich von Dachneigungsübergangsstellen 24 und im Bereich von Dachgauben 25 gezeigt.

[0060] Wie dies aus der Fig. 9 ersichtlich ist, kann das Schlauchband 1 z. B. mit einem doppelseitigen Klebeband 21, das hier lediglich äußerst schematisch und beispielhaft dargestellt ist, auf den Dachziegeln 22 festgelegt werden.

[0061] Wie dies der Fig. 9 weiter entnommen werden kann, kann im Bereich des Firsts 20 ein Schlauchband 1 gegebenenfalls auch mit linksseitigen und rechtsseitigen Beschwerungen als Gewichte 23 auf dem First 20 gehalten werden.

[0062] Den Figuren kann weiter entnommen werden, dass das flexible Band 1, 7, 15 für einen in Hochachsenrichtung gesehen flachen Querschnitt vorzugsweise als Flachband ausgebildet ist.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs, insbesondere auf Dächern, die ein bei Kontakt mit Wasser biozide lonen abgebendes Material und eine Wasserrückhalteeinrichtung aufweist, mit der in die Vorrichtung gelangtes Wasser vor dessen Abfließen aus der Vorrichtung für eine bestimmte Verweilzeit und damit für eine lange Kontaktzeit mit dem biozide lonen abgebenden Material zur Freisetzung eines hohen Anteils an bioziden lonen rückhaltbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung als flexibles Band (1; 7; 15) ausgebildet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das biozide ionenabgebende Material mit einer großen Wirk- und Reaktionsoberfläche ausgebildet ist, vorzugsweise in Form von Kupferfäden und/oder Kupferwolle und/oder Kupferspäne und/oder Kupfervlies und/oder Kupfergewirk und/oder Kupfergranulat oder dergleichen.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Band (1; 7; 15) bezogen auf den Querschnitt mehrschichtig ausgebildet ist, und
dass die Wasserrückhalteeinrichtung als wenigstens eine flexible, das Wasser in der Art eines Schwammes durchlassende und rückhaltende Wasserrückhalteschicht (3; 8; 16) mit dem biozide lonen abgebenden Material als wenigstens eine flexible lonen-Materialschicht (4; 11; 17) verbunden ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band (15) zweilagig aus einer Wasserrückhalteschicht (16), vorzugsweise als Trägerschicht, und einer lonen-Materialschicht (17) ausgebildet ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite des flexiblen Bandes (15) eine wasserdichte Abdeckschicht (18) vorgesehen ist, vorzugsweise eine stärkere Kupferfolie oder dergleichen.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Band als flexibles einen in etwa rohrförmigen Querschnitt aufweisendes Schlauchband (1; 7), das einen Schlauchinnenraum (2; 9) als Aufnahmeraum aufweist, ausgebildet ist,
dass die Schlauchwand (4; 8) wasserdurchlässig ist, und
dass im Schlauchinnenraum (2; 9) ein Füllmaterial (3; 10) unverlierbar aufgenommen ist dergestalt, dass das durch die Schlauchwand (4; 8) in den Schlauchinnenraum (2; 9) sickernde Wasser dort für eine bestimmte Verweilzeit rückhaltbar ist und das vom Schlauchband (1; 7) abfließende Wasser mit bioziden lonen versetzt ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserrückhalteschicht durch die Schlauchwand (8) des Schlauchbandes (7) gebildet ist, die schwammartig aus einem wasserdurchlässigen Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit gebildet ist, und
dass im Schlauchinnenraum (9) das ionenabgebende Material (11) als Füllmaterial (10) unverlierbar aufgenommen ist dergestalt,
dass das durch die Schlauchwand (8) sickernde Wasser in der Schlauchwand (8) selbst und/oder im Schlauchinnenraum (9) für eine bestimmte Verweilzeit sowie für eine lange Kontaktzeit mit dem ionenabgebenden Material (11) rückhaltbar ist und das aus dem Schlauchband (7) abfließende Wasser mit bioziden lonen versetzt ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das ionenabgebende Material (11) zur Ausbildung einer lonen-Materialschicht mit großer spezifischer Oberfläche als loses Schüttgut im Schlauchinnenraum (9) aufgenommen ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (8) aus einem UV-beständigen und/oder verrottungssicheren, vliesartigen und/oder filzartigen Material, vorzugsweise auf Kunststoffbasis, mit Schwammwirkung hergestellt ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlauchwand (4) wenigstens teilweise aus einem wasserdurchlässigen Material als lonen-Materialschicht hergestellt ist, und
dass das Füllmaterial (3) die Wasserrückhalteschicht bildet und eine schwammartige Wasserrückhaltefunktion aufweist dergestalt,
dass das durch die Schlauchwand (4) sickernde Wasser mittels dem Füllmaterial für eine lange Kontaktzeit mit der Schlauchwand (4) eine bestimmte Verweilzeit im Bereich des Schlauchbandes (1) rückhaltbar ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (4) durch ein Drahtgewebe, vorzugsweise ein Kupferdrahtgewebe, gebildet ist.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (3) ein Gestrick und/oder Gewirk und/oder eine lose Schüttung oder eine zusammenhängende Schicht als Trägerschicht für den Schlauch ist, und/oder
dass das Füllmaterial (3) aus einem UV-beständigen, verrottungssicheren, wasserdurchlässigen Material mit Schwammwirkung hergestellt ist.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchband (1; 7) zur Ausbildung definierter Fülltaschen (5) zur Aufnahme des Füllmaterials (3; 10) bereichsweise abgesteppt ist.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Absteppung am Schlauchband (1; 7) durch eine Mehrzahl von zueinander in etwa parallel und beabstandet verlaufenden Quernähten (6) gebildet ist oder durch eine zickzackförmige Naht.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fülltaschen (5) mit jeweils in etwa gleicher Abmessung und/oder Geometrie ausgebildet sind.
 
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (4; 8) porös ausgebildet ist mit einer Porengröße und/oder Maschenweite oder dergleichen kleiner als die Abmessung des Füllmaterials (3; 10), vorzugsweise deren kleinster Partikelgröße.
 
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchband (7) durch zwei miteinander randseitig, vorzugsweise durch Nähte (12), verbindbare Längsbänder (13, 14) gebildet ist.
 
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchband im Querschnitt gesehen mehrlagig mit wenigstens zwei voneinander getrennten Schlauchinnenräumen ausgebildet ist.
 
19. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band durch ein Mischgewirk und/oder -gewebe aus wasserundurchlässigen Fasern mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit und aus biozide lonen abgebenden Fasern, vorzugsweise Kupferfasern, gebildet ist.
 
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band (1; 7; 15) als Flachband einen in Hochachsenrichtung gesehen flachen Querschnitt aufweist.
 
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band (1; 7; 15) auf Rollen aufgewickelt ist.
 
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass am flexiblen Band (1; 7; 15) Befestigungsmittel (21) zur Festlegung des flexiblen Bandes (1; 7; 15) vorgesehen sind.
 
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel durch wenigstens ein doppelseitiges Klebeband (21) und/oder Klammern und/oder Bügel und/oder Klipse und/oder Schraubmittel gebildet sind.
 
24. Anordnung einer Vorrichtung, insbesondere einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, zum Beseitigen und Verhindern der Bildung von pflanzlichem Bewuchs auf Dächern, dadurch gekennzeichnet, dass ein mehrlagiges flexibles Band (1; 7; 15) mit einer Wasserrückhalteeinrichtung (3; 8; 16) und einem bei Kontakt mit Wasser biozide lonen abgebenden Material so an einer Dachfläche (19) angeordnet ist, dass das mit bioziden lonen versetzte und vom flexiblen Band (1; 7; 15) abfließende Wasser über einen bezogen auf die jeweilige Dachfläche (19) großflächigen Dachflächenbereich abströmt.
 
25. Anordnung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (1) firstseitig an einer geneigten Dachteilfäche beabstandet und vorzugsweise in etwa parallel zum First (20) in Dachlängsrichtung oder beanstandet zu Dachneigungsübergangsstellen zwischen unterschiedlich geneigten Dachteilflächen verläuft.
 
26. Anordnung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bänder (1) parallel zueinander in Dachlängsrichtung verlaufen.
 
27. Anordnung nach Anspruch 25 oder Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine Band (1) wenigstens über einen Teilbereich der Dachteilfläche in Dachlängsrichtung erstreckt.
 
28. Anordnung nach Anspruch 26 und Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (1) unterschiedlicher Reihen in Dachlängsrichtung gesehen versetzt zueinander angeordnet sind.
 
29. Anordnung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23 an Fassaden, Terrassen, Außentreppen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht