[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem
Bewuchs, vorzugsweise auf Dächern, Gebäudefassaden, Außentreppen und dergleichen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Auf Dächern und Gebäudefassaden, aber auch auf Terrassen und Außentreppen, kommt
es vorzugsweise an Schattenseiten zu Pflanzenwuchs durch Moose, Pilze, Algen und/oder
Flechten. In Regionen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit oder größeren Niederschlagsmengen
kann dieser Befall schon nach relativ kurzer Zeit auftreten. Dieser Bewuchs beeinträchtigt
nicht nur die Gebäudeoptik, sondern verkürzt auch entscheidend die Lebensdauer der
betroffenen Bauelemente. So vergrößert z. B. die durch den Bewuchs gespeicherte Feuchtigkeit
die Gefahr von Frostschäden, was kostspielige Reparaturen und Sanierungen zur Folge
haben kann. Außerdem ist durch einen derartigen Pflanzenbewuchs eine erhöhte Rutschgefahr
auf Wegen, Terrassen und Treppen gegeben, was für den Grundstücksbesitzer gegebenenfalls
zu Haftungsfällen führen kann. Ein Pflanzenbewuchs auf Dachflächen erhöht zudem die
Rutschgefahr für z. B. Dachdecker und Schornsteinfeger.
[0003] Es ist allgemein bekannt, diesen unerwünschten Pflanzenbewuchs mittels mechanischer
oder chemischer Maßnahmen zu bekämpfen. Dies kann z. B. auf manuelle Weise durch Abkratzen
oder aber mittels Hochdruckreinigern erfolgen. Bei Behandlung des Pflanzenbewuchses
mit chemischen Mitteln besteht die Gefahr einer Umweltschädigung durch die verwendeten
chemischen Mittel, da diese z. B. in den Boden und dadurch auch in das Grundwasser
eindringen können.
[0004] Weiter ist bereits allgemein bekannt, zur Verhinderung von Pflanzenbewuchs, z. B.
auf Gebäudedächern, Kupferelemente oder Kupferlegierungselemente aufzubringen, die
bei Kontakt mit Wasser, z. B. Regenwasser, Schmelzwasser oder Tau, Kupferionen als
biozide lonen abgeben, die einerseits bereits vorhandenen Bewuchs wieder beseitigen
bzw. einen Neubewuchs verhindern. Neben dem Einsatz von Kupfer ist auch die biozide
Wirkung von Blei, Zink, Titan-Zink, Magnesium und Silber bekannt.
[0005] So ist beispielsweise aus der DE 195 25 688 eine Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern
von pflanzlichem Bewuchs auf Dächern bekannt, bei der auf den Dachflächen Kupferblechstreifen
aufgebracht sind, die sich in Dachlängsrichtung in etwa parallel zum First über die
gesamte Dachlänge erstrecken. Weiter ist aus der DE 298 15 648 U1 bekannt, mittels
zweier Doppelklebebänder Kupferriffelbleche auf Vordeckbahnen aufzukleben. Eine derartige
Vordeckbahn ist diffusionsoffen und wasserdicht ausgeführt. Auch hier sollen aus den
Kupferriffelblechen Kupferionen herausgelöst werden, um Pflanzenbewuchs auf Dächern
zu verhindern. Bei diesen beiden bekannten Lösungen fließt das Regenwasser sehr schnell
über die Kupferflächen hinweg, so dass lediglich eine kurze Reaktionszeit bei kleiner
spezifischer Austauschfläche zwischen dem Wasser und den Kupferflächen besteht und
somit eine insgesamt nur geringe Menge an Kupferionen aus den Kupferelementen herausgelöst
wird. Dies führt wiederum dazu, dass ein eventuell bereits vorhandener Pflanzenbewuchs
bzw. auch ein Neubewuchs nur ungenügend beseitigt werden kann.
[0006] Um die Verweilzeit des Wassers im Bereich der Kupferelemente zu erhöhen, ist aus
der DE 200 11 711 U1 bereits bekannt, auf Dachziegeln ein Kupferblech mit einer Kupferblech-Abkantung
aufzulegen, wobei die Abkantung so ausgebildet ist, dass ein Freiraum für ein Wasserreservoir
geschaffen wird, aus dem Wasser relativ langsam ablaufen kann. Die Abkantung ist hier
im Bereich der Traufe ausgebildet, was den Nachteil mit sich bringt, dass sich mit
Kupferionen angereichertes Wasser nur schwer oder gar nicht über die gesamte Dachfläche
verteilen kann. Ein derartiges Kupferblech ist zudem relativ aufwendig in der Herstellung
und damit auch relativ teuer. Für eine einwandfreie Funktion dieses Aufbaus muss die
Installation von einem Fachbetrieb, vorzugsweise einem Spenglerbetrieb, vorgenommen
werden, was die Kosten, insbesondere bei einer nachträglichen Aufbringung zudem erhöht.
Des Weiteren ist eine derartige Maßnahme nur in Verbindung mit Dächern, nicht jedoch
in Verbindung mit Gebäudefassaden, Außentreppen oder dergleichen einsetzbar.
[0007] Weiter ist aus der DE 199 19 771 A1 bekannt, für eine relativ lange Reaktionszeit
zwischen dem Wasser und dem Kupfermaterial parallel zum First in Dachlängsrichtung
über die gesamte Dachlänge erstreckende Kupferprofilrohre anzuordnen, die Perforationslöcher
aufweisen, durch die über die Dachfläche fließendes Wasser in den Rohrinnenraum gelangen
kann. Dort gelangt das Wasser mit dem Kupfermaterial in Kontakt, bevor es über die
Perforationslöcher mit Kupferionen angereichert die Rohre wieder verlässt. Derartige
Kupferrohre sind relativ großbauend ausgebildet und können den optischen Gesamteindruck
eines Dachs erheblich beeinträchtigen, so dass diese insgesamt wenig praktikabel sind.
Derartige speziell gefertigte Kupferrohre sind zudem relativ aufwendig in der Herstellung
und damit teuer, was deren Einsatz zudem wenig praktikabel macht. Weiter sind diese
Kupferrohre nur umständlich handhabbar und erschweren daher die Verlegearbeit.
[0008] Aus der DE 200 19 729 U1 sind Vorrichtungen zur Vermeidung und Verhinderung von Pflanzenbewuchs
auf Dächern von Gebäuden bekannt, bei dem z. B. einzelne Dachziegel durch Kupferdachziegelelemente
ersetzt werden, was ersichtlich aufwendig und teuer ist, insbesondere wenn derartige
Maßnahmen bei bereits bestehenden Gebäuden durchgeführt werden sollen. Gemäß einer
weiteren alternativen Ausgestaltung soll das biozide lonen abgebende Material in poröser
Form auf einen Ton- oder Betonträger aufgesintert werden bzw. ist die Bewuchsschutzvorrichtung
selbst als poröser Sinterkörper aus eben einem biozide lonen abgebenden Material hergestellt,
vorzugsweise aus einem Kupfermaterial. Durch die Porösität soll ein gewisses Wasserspeichervermögen
erzielt werden, so dass das Wasser eine relativ lange Kontaktzeit zur Aufnahme von
bioziden lonen im Bewuchsschutzelement aufweist. Ersichtlich ist auch ein derartiger
Aufbau relativ aufwendig und teuer.
[0009] Weiter ist aus der DE 201 04 404 U1 in Verbindung mit einer Firstabdeckung aus Kupfer
bekannt, ein Kupferblech in der Art einer Klammer auf den First aufzuklammern, wobei
in den Seitenbereichen Lochflächen vorgesehen sind, durch die Wasser hindurchtreten
kann. Zwischen der Firstabdeckung und dem First soll im montierten Zustand der Firstabdeckung
ein Freiraum verbleiben, in dem ein grobmaschiges Kupfervlies bzw. Kupferwolle eingebracht
werden kann. Das über die Firstabdeckung über den Lochblechbereich in diesen Hohlraum
eindringende Wasser kann dann im Kontakt mit der Kupferwolle bzw. dem Kupfervlies
die Kupferionen herauslösen, die dann unterhalb der Firstabdeckung zusammen mit dem
Wasser über die Dachfläche abfließen. Am Firstgrundkörper sind zudem noch Kantensegmente
als Auffangrinnen angebracht, um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen. Ersichtlich
ist auch ein derartiger Aufbau relativ aufwendig und zudem nur in Verbindung mit einem
Dachfirst zu verwenden. Weitere Anwendungen, wie z. B. der Schutz von Fassaden, Außentreppen,
Terrassen oder dergleichen können mit einem derartigen Aufbau, der zudem relativ aufwendig
ist, nicht vorgenommen werden. Weiter handelt es sich hierbei um eine Maßnahme, die
spezielles Know-How erfordert, d. h. um relativ aufwendige und kompliziert durchzuführende
Spenglerarbeiten, die regelmäßig von einem Fachbetrieb durchgeführt werden müssen,
was die Kosten weiter erhöht.
[0010] Zudem ist aus der gattungsgemäßen DE 201 04 999 U1 eine Vorrichtung zum Beseitigen
und Verhindern von pflanzlichen Bewuchs auf Dächern bekannt, die ein bei Kontakt mit
Wasser biozide lonen abgebendes Material und eine Wasserrückhalteeinrichtung aufweist,
mit der in die Vorrichtung gelangtes Wasser vor dessen Abfließen aus der Vorrichtung
für eine bestimmte Verweilzeit und damit für eine lange Kontaktzeit mit dem biozide
lonen abgebenden Material zur Freisetzung eines hohen Anteils an bioziden lonen rückhaltbar
ist.
[0011] Konkret ist hier eine an die äußere Form eines Firstziegels anpassbare Firsthaube
vorgesehen, die auf ihrer Außenseite eine sich über ihre ganze Länge erstreckende
Kammer aufweist, die zudem durch ein an der Fristhaube mit Abstand zu dieser befestigtes
Gitter entsteht und die Wasser und Feuchtigkeit rückhaltende, mit dem Wasser und der
Feuchtigkeit reagierende Metallteile enthält. Diese Metallteile bestehen vorzugsweise
aus Kupfer in Form von mehrschichtigem Vlies oder in Form von Geflecht, Wolle oder
Gestrick. Auch hierbei handelt es sich um eine ganz spezielle Firstlösung, die spezielles
Spengler-Know-How erfordert und damit teuer ist. Ein Einsatz dieses Aufbaus an anderen
Dachflächenbereichen bzw. an Gebäudefassaden, Außentreppen, Terrassen, Wegen oder
dergleichen ist mit einem derartigen Aufbau ebenfalls nicht möglich. Der Einsatzbereich
einer derartigen Vorrichtung ist somit relativ beschränkt. Das in Form von z. B. Kupferwolle
vorliegende Metall weist zudem allenfalls eine gewisse Wasserrückhaltefähigkeit, jedoch
entgegen der Behauptung in den Unterlagen keine Wasserspeicherfähigkeit auf, so dass
auch bei einem derartigen Aufbau das Wasser trotzdem noch nach wie vor relativ schnell
ablaufen kann, was sich wiederum negativ auf die ausgelöste Menge von Kupferionen
und damit auf die Bewuchsverhinderung bzw. -beseitigung auswirkt. Zudem werden die
wenigen ausgelösten Kupferionen auf ihrem Weg über die Dachfläche äußerst schell durch
zusätzliches Regenwasser verdünnt.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist daher, eine kostengünstige und insbesondere auch nachträglich
leicht anzubringende Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von Pflanzenbewuchs
zu schaffen, die zudem vielfältigst einsetzbar und verwendbar ist.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0014] Gemäß Anspruch 1 ist die Vorrichtung als flexibles Band ausgebildet.
[0015] Ein derartiges flexibles Band kann insbesondere auch nachträglich leicht von Laien
an den gewünschten Anbringungsorten appliziert werden, um dort einen Pflanzenbewuchs
zu beseitigen bzw. künftig zu verhindern. So kann ein derartiges flexibles Band zum
Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs vorzugsweise in Form von Rollen
verkauft werden und die einzelnen Bänder einfachst in der gewünschten Länge abgelängt
werden. Dadurch ist eine individuelle Anpassung des Bandes an die jeweils konkret
gegebenen örtlichen Situationen möglich. Insbesondere kann das erfindungsgemäße flexible
Band zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs auch für verschiedenartigste
Anwendungsfälle eingesetzt werden, so z. B. in Verbindung mit Dächern, aber auch in
Verbindung mit Gebäudefassaden, Außentreppen, Terrassen, Wegen oder dergleichen. Ein
derartiges flexibles Band kann sich zudem einfach an die jeweils örtlichen Geometrien
anpassen, ohne dass hierfür aufwendige Maßnahmen, wie z. B. ein aufwendiges Biegen
oder Abkanten, erforderlich wären. Spezielles teures Know-How eines Fachbetriebs ist
somit hier nicht erforderlich, um das erfindungsgemäße flexible Band zu verlegen.
Der Begriff "flexibles Band" soll hier ausdrücklich auch "flexible Flächenelemente"
mitumfassen.
[0016] Insgesamt wird mit einem derartigen erfindungsgemäßen flexiblen Band zum Beseitigen
und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs eine kostengünstige, nachträglich leicht zu
applizierende und vielfältigst einsetzbare Lösung zur Verfügung gestellt, mit der
der Pflanzenbewuchs durch z. B. Moos, Pilze, Algen und Flechten im Außenbereich von
Gebäuden, z. B. auf Dächern, Fassaden und Außentreppen, verhindert bzw. beseitigt
werden kann.
[0017] Das ionenabgebende Material ist nach Anspruch 2 für ein Optimieren des lonenauslösens
vorzugsweise so bearbeitet, dass eine größtmögliche spezifische Oberfläche für den
Stoffaustausch zur Verfügung gestellt wird, die mit dem in der Wasserrückhalteschicht
gespeicherten Wasser in Kontakt gelangen kann. Beispielhaft ist dafür eine Kupferschicht
aus Kupferspänen, Kupfergranulat, Kupfervlies, Kupferwolle oder dergleichen geeignet.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend hauptsächlich mit Kupfermaterial als biozide lonen
abgebendem Material beschrieben, da es sich hierbei um das bevorzugte Material handelt.
Grundsätzlich könnten jedoch auch andere geeignete Materialien, z. B. Blei, Zink,
Titan-Zink, Magnesium, Silber, verwendet werden.
[0019] Nach Anspruch 3 ist das flexible Band bezogen auf den Querschnitt mehrschichtig ausgebildet,
wobei die Wasserrückhalteeinrichtung als wenigstens eine flexible, das Wasser in der
Art eines Schwammes durchlassende und rückhaltende Wasserrückhalteschicht mit dem
biozide lonen abgebenden Material als wenigstens eine flexible lonen-Materialschicht
verbunden ist. Die flexible, das Wasser in der Art eines Schwammes durchlassende und
rückhaltende wenigstens eine Wasserrückhalteschicht bewirkt eine vorteilhafte lange
Wasserspeicherung im Band selbst, so dass eine ausreichende Kontaktzeit mit der biozide
lonen abgebenden lonen-Materialschicht für einen hohen Anreicherungsgrad des Wassers
mit bioziden lonen gegeben ist. Diese Wasserrückhalteschicht kann dabei vorzugsweise
auch als Trägerschicht für das ionenabgebende Material eingesetzt werden.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften ersten Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 4 ist
das flexible Band zweilagig aus einer Wasserrückhalteschicht und einer lonen-Materialschicht
ausgebildet, wobei die Wasserrückhalteschicht vorzugsweise die Trägerschicht für die
lonen-Materialschicht bildet, die für eine große Wirk- und Reaktionsoberfläche durch
Vlies und/oder Wolle und/oder Geflecht und/ oder Gestrick und/oder Granulat gebildet
ist, das mit der Wasserrückhalteschicht als Trägerschicht verbunden ist. Ein besonders
kompakter Aufbau, der einen vorteilhaften Wasserkontakt mit der lonen-Materialschicht
ermöglicht, ist mit den Merkmalen des Anspruchs 5 beansprucht. Ggf. kann die lonen-Materialschicht
auch mit einem Gitter abgedeckt sein.
[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten alternativen Ausführungsform der Erfindung nach
Anspruch 6 ist das flexible Band als flexibles, einen in etwa rohrförmigen Querschnitt
aufweisendes Schlauchband ausgebildet, das einen Schlauchinnenraum als Aufnahmeraum
aufweist. Die Schlauchwand ist hier wasserdurchlässig ausgebildet, wobei im Schlauchinnenraum
ein Füllmaterial unverlierbar aufgenommen ist. Mit einem derartigen Aufbau wird erreicht,
dass das durch die Schlauchwand in den Schlauchinnenraum sickernde Wasser dort für
eine bestimmte Verweilzeit rückhaltbar ist und das vom Schlauchband abfließende Wasser
mit einem hohen Anteil an z. B. Kupferionen als biozide lonen versetzt ist. Ein derartiger
Aufbau ist besonders einfach herzustellen, wobei sich hierbei zudem unterschiedliche
Möglichkeiten des konkreten Aufbaus ergeben, was wiederum die Flexibilität hinsichtlich
des jeweils gewünschten Aufbaus des Bandes zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichen
Bewuchs erhöht.
[0022] So kann beispielsweise gemäß einer ersten konkreten Ausgestaltung nach Anspruch 7
die Wasserrückhalteschicht durch die Schlauchwand des Schlauchbandes gebildet sein,
die schwammartig aus einem wasserdurchlässigen Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit
gebildet ist. Im Schlauchinnenraum ist dann z. B. Kupfermaterial als Füllmaterial
unverlierbar aufgenommen. Das durch die Schlauchwand sickernde Wasser kann bei einem
derartigen Aufbau sowohl in der Schlauchwand selbst als auch im Schlauchinnenraum
für eine relativ lange Verweilzeit rückgehalten werden, so dass das Wasser eine sehr
lange Kontaktzeit mit dem Kupfermaterial aufweist und das schließlich aus dem Schlauchband
abfließende Wasser mit einem hohen Anteil von Kupferionen versetzt ist. Dadurch kann
eine effektive Beseitigung und Verhinderung des Pflanzenbewuchses im Einsatzfall eines
derartigen Schlauchbandes erzielt werden.
[0023] Besonders bevorzugt ist das biozide lonen abgebende Material nach Anspruch 8 zur
Ausbildung einer lonen-Materialschicht mit großer spezifischer Oberfläche als loses
Schüttgut im Schlauchinnenraum aufgenommen, z. B. in Form von Kupferfäden und/oder
Kupferwolle und/oder Kupferspänen und/oder Kupfervlies und/oder Kupfergewirk und/oder
Kupfergranulat oder dergleichen. Ein derartiges loses Schüttgut im Schlauchinnenraum
bewirkt, dass das Wasser im Einsatzfall auf seinem Weg durch das Schlauchband viele
Umlenkungen erfährt und eine große Oberfläche der vielen Füllkörperteile benetzt wird.
Dadurch ergibt sich eine große Berührungsfläche für einen intensiven Kontakt des Wassers
mit dem z. B. Kupfermaterial zum Auslösen eines hohen Anteils von Kupferionen. Ein
derartiger Aufbau weist somit einen sehr hohen Wirkungsgrad im Hinblick auf die Auflösung
von bioziden lonen auf und ist zudem einfach herstellbar.
[0024] Die eine Schwammwirkung aufweisende Schlauchwand besteht nach Anspruch 9 vorzugsweise
aus einem verrottungssicheren und/oder UV-beständigen Material, das vorzugsweise ein
Kunststoffmaterial oder ein Material auf Kunststoffbasis ist. Beispielsweise kann
dieses Material vliesartig und/oder filzartig ausgebildet sein oder z. B. in der Art
eines Gestricks, Geflechts und/oder Gewirks.
[0025] Gemäß einer alternativen konkreten Ausführungsform nach Anspruch 10 kann die Schlauchwand
auch wenigstens teilweise z. B. aus einem wasserdurchlässigen Kupfermaterial als Kupferschicht
hergestellt sein, wobei das Füllmaterial die Wasserrückhalteschicht bildet und eine
schwammartige Wasserrückhaltefunktion aufweist. Dadurch wird erreicht, dass das durch
die Schlauchwand sickernde Wasser mit Hilfe des Füllmaterials zurückgehalten und die
Verweilzeit im Bereich der Vorrichtung optimiert wird. Für eine große spezifische
Oberfläche ist nach Anspruch 11 vorgesehen, dass die Schlauchwand durch ein Drahtgewebe,
vorzugsweise durch Kupferdrahtgewebe, gebildet ist, das vorzugsweise aus Kupferdraht
mit ca. 0,1 mm Querschnitt besteht.
[0026] Nach Anspruch 12 kann das Füllmaterial ein Gestrick und/oder ein Gewirk und/oder
eine lose Schüttung aus einem UV-beständigen und/oder verrottungssicheren, sowie wasserdurchlässigen
Material mit Schwammwirkung sein, wobei bei einem derartigen Aufbau die Festigkeit
des Schlauchbands insgesamt dann durch den z. B. Kupferschlauch erzielt wird. Alternativ
dazu kann das Füllmaterial aber auch eine zusammenhängende, z. B. gepresste Schicht
als Trägerschicht aus einem wasserdurchlässigen Material mit Schwammwirkung sein,
so dass der Kupferschlauch keinerlei Tragfunktion übernehmen muss und entsprechend
lediglich im Hinblick auf eine spezifische große Oberfläche für eine Auslösung von
Kupferionen durch Wasser ausgelegt werden braucht.
[0027] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung in Verbindung mit einem Schlauchband sieht
Anspruch 13 vor, in dem das Schlauchband zur Ausbildung definierter Fülltaschen zur
Aufnahme des Füllmaterials wenigstens abgesteppt ist, z. B. senkrecht oder schräg
zur Längsrichtung. Eine derartige Absteppung kann nach Anspruch 14 einfachst durch
z. B. eine Mehrzahl von zueinander in etwa parallel verlaufenden Quernähten gebildet
sein, wobei zudem nach Anspruch 15 jeweils in etwa gleiche Abmessungen und/oder Geometrien
vorgesehen sein können. Alternativ dazu kann die Naht aber auch zickzackförmig ausgebildet
sein. Mit derartigen Absteppungen kann vorteilhaft insbesondere bei Anbringungsorten
mit einem Gefälle vermieden werden, dass sich das Füllmaterial an einzelnen Stellen
in unerwünschter Weise anhäuft. Dadurch wird erreicht, dass das Füllmaterial über
die gesamte Bandlänge im unmittelbaren Kontakt mit den jeweils zugeordneten Schlauchwandbereichen
steht. Dadurch wird wiederum die Funktionssicherheit und Effizienz des Schlauchbands
insgesamt auf einfache Weise gewährleistet.
[0028] Mit den Merkmalen des Anspruchs 16 wird auf einfache Weise erreicht, dass das Füllmaterial
unverlierbar im Schlauch aufgenommen ist.
[0029] Grundsätzlich kann das Schlauchband mit rohrförmigem Querschnitt einstückig hergestellt
sein. Alternativ dazu ist nach den Merkmalen des Anspruchs 17 auch ein Aufbau möglich,
bei dem das Schlauchband durch zwei miteinander randseitig vorzugsweise durch Nähte
verbindbare Längsbänder gebildet ist. Ein derartiger Aufbau ist besonders einfach
und preiswert in der Herstellung. Auch ein Aufbau mit mehr als zwei Bändern ist selbstverständlich
grundsätzlich möglich.
[0030] Nach Anspruch 18 kann das Schlauchelement im Querschnitt gesehen mehrlagig mit wenigstens
zwei voneinander getrennten Schlauchinnenräumen ausgebildet sein. Beispielsweise können
hier die einzelnen Schlauchinnenräume über- und/oder nebeneinander liegen. Ein derartiger
Aufbau kann z. B. für bestimmte Spezialfälle geeignet sein. Insgesamt kann daher auch
mit einem derartigen Schlauchaufbau eine besonders vorteilhafte Anpassung an unterschiedlichste
Anwendungsbereiche erfolgen.
[0031] Mit Anspruch 19 wird eine weitere alternative Ausführungsform beansprucht, die als
Mischgewebe durch miteinander verknüpfte und/oder verwobene Fasern gebildet ist. Als
Fasern werden einerseits solche aus einem wasserdurchlässigen Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit
und andererseits solche aus einem biozide lonen abgebenden Material verwendet. In
einem derartigen Mischgewebe werden die z. B. Kupferfasern von den wasserrückhaltenden
und wasserdurchlässigen Fasern mehr oder weniger "ummantelt", so dass eine hinreichend
lange Kontaktzeit der Kupferfasern mit dem rückgehaltenen Wasser für eine optimale
Kupferionenabgabe an das Wasser vor dessen Abfließen möglich ist. Beispielsweise können
hier ein Drittel Kupferfasern und zwei Drittel wasserrückhaltende Fasern vorgesehen
sein.
[0032] Mit den Merkmalen des Anspruchs 20 wird ein besonders flacher Aufbau des flexiblen
Bandes erzielt, was insbesondere aus ästhetischen Gesichtspunkten vorteilhaft ist,
da auf dem Dach kein besonders großbauender Aufbau angebracht zu werden braucht. Ein
derartiges Flachband kann somit die Kundenakzeptanz wesentlich erhöhen.
[0033] Mit den Merkmalen des Anspruchs 21 wird die vorteilhafte Aufwicklung des flexiblen
Bandes auf Rollen beansprucht. Grundsätzlich wäre jedoch auch eine Vertriebsform denkbar,
bei der das Schlauchband in Form von Strängen angeboten wird.
[0034] Zur Befestigung des flexiblen Bandes können nach Anspruch 22 an diesem Band Befestigungsmittel
vorgesehen sein. Grundsätzlich wäre jedoch auch eine Befestigung durch Kleber denkbar.
Beispielsweise können diese Befestigungsmittel nach Anspruch 23 ein doppelseitiges
Klebeband und/oder Klammern und/oder Bügel und/oder Klipse und/oder Schraubmittel
sein, denen gegebenenfalls entsprechende Gegenmittel am Anbringungsort zugeordnet
sind.
[0035] Mit Anspruch 24 wird die Anordnung eines flexiblen Bandes mit einer Wasserrückhalteeinrichtung
und einem bei Kontakt mit Wasser biozide lonen abgebenden Material beansprucht. Dieses
flexible Band ist vorteilhaft so an einer Dachfläche angeordnet, dass das mit z. B.
Kupferionen versetzte und vom flexiblen Band abfließende Wasser über einen - bezogen
auf die jeweilige Dachfläche - großflächigen Dachflächenbereich abströmt.
[0036] Grundsätzlich kann das Band entlang des Firstes angeordnet sein. Gemäß Anspruch 25
ist jedoch vorgesehen, das Band firstseitig an einer geneigten Dachteilfläche beabstandet
und in etwa parallel zum First in Dachlängsrichtung verlaufen zu lassen, und zwar
bevorzugt z. B. im Übergangsbereich zwischen einer - vom First aus gesehenen - ersten
Dachpfannenreihe und einer sich daran in Richtung Traufe hin anschließenden zweiten
Dachpfannenreihe. Bei einer solchen Anordnung, bei der das flexible Band beabstandet
vom First jedoch in dessen näherem Bereich verläuft, kann z. B. bei Regen vorteilhaft
eine ausreichende Menge an Wasser in der Vorrichtung aufgenommen werden für einen
ausreichenden Stoffaustausch mit dem biozide lonen abgebenden Material. Dies ist bei
einer Anbringung direkt am First aus den bereits genannten Gründen nicht der Fall.
Ferner gilt dies auch prinzipiell bei einer Anbringung an Dachneigungsübergangsstellen
zwischen unterschiedlich geneigten Dachteilflächen, wie dies z. B. beim Walmdach der
Fall ist.
[0037] Gegebenenfalls können nach Anspruch 26 auch mehrere Bänder parallel zueinander in
Dachlängsrichtung verlaufen, wobei gemäß Anspruch 27 sich das wenigstens eine Band
auch wenigstens über einen Teilbereich der Dachteilfläche in Dachlängsrichtung erstrecken
kann.
[0038] Zudem können die Bänder nach Anspruch 28 auch in unterschiedlichen Reihen - in Dachlängsrichtung
gesehen - versetzt zueinander angeordnet werden.
[0039] Mit Anspruch 29 werden weitere bevorzugte Anordnungsformen beansprucht.
[0040] Mit derartigen Anordnungen der erfindungsgemäßen flexiblen Bänder werden besonders
gute Ergebnisse im Hinblick auf das Verhindern und Beseitigen von pflanzlichem Bewuchs
auf Dächern erzielt.
[0041] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
[0042] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen flexiblen Schlauchbandes mit
abgesteppten einzelnen Fülltaschen,
- Fig. 2
- eine Draufsicht entsprechend des Pfeils X in Fig. 1,
- Fig. 3
- ein schematische Schnittansicht entlang der Linie A-A der Fig. 1,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung entlang der Linie A-A der Fig. 1 gemäß einer
alternativen Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
flexiblen Bandes zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs,
- Fig. 6
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie B-B der Fig. 5,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines aufgerollten flexiblen Bandes,
- Fig. 8
- eine schematische, perspektivische Darstellung unterschiedlicher Anordnungsmöglichkeiten
von erfindungsgemäßen flexiblen Bändern zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem
Bewuchs auf einem geneigten Hausdach, und
- Fig. 9
- eine schematische Vorderansicht eines Teildachbereichs.
[0043] In Fig. 1 ist schematisch in einer Seitenansicht ein flexibles Schlauchband 1 gezeigt.
In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das flexible Schlauchband 1 entsprechend dem Pfeil
X der Fig.1 gezeigt.
[0044] Wie dies insbesondere aus Fig. 3, die einen vergrößerten, schematischen Querschnitt
entlang der Linie A-A der Fig. 1 zeigt, ersichtlich ist, weist das flexible Schlauchband
1 einen in etwa rohrförmigen Querschnitt auf, mit einem Schlauchinnenraum 2 als Aufnahmeraum.
In dem Schlauchinnenraum 2 ist ein Füllmaterial 3 unverlierbar aufgenommen, wobei
das Füllmaterial eine Wasserrückhalteschicht bildet und eine schwammartige Wasserrückhaltefunktion
aufweist. Das Füllmaterial kann, wie dies in Fig. 3 lediglich äußerst schematisch
dargestellt ist, durch ein Gestrick und/oder ein Gewirk und/oder eine lose Schüttung
gebildet sein. Alternativ dazu kann, wie dies in der Fig. 3 b dargestellt ist, das
Füllmaterial 3 aber auch durch eine relativ stabile Trägerschicht gebildet sein, die
eine gewisse Tragfunktion im Hinblick auf die das Füllmaterial 3 umhüllende Schlauchwand
4 des Schlauchbandes 1 aufweist.
[0045] Die Schlauchwand 4 des Schlauchbandes 1 ist, wie dies insbesondere auch schematisch
aus der Fig. 2 ersichtlich ist, durch ein Kupferdrahtgewebe gebildet, das vorzugsweise
eine Kupferdrahtstärke von in etwa 0,1 mm aufweist. Die Schlauchwand 4 ist mit einer
Porengröße bzw. Maschenweite ausgebildet, die kleiner als z. B. eine kleinste Partikelgröße
des Füllmaterials 3 ist, so dass dieses unverlierbar in dem Schlauchinnenraum 2 aufgenommen
ist.
[0046] Wie dies aus Fig. 1 und dem rechten Bereich der Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Schlauchband
1 zur Ausbildung definierter Fülltaschen 5 in Längsrichtung des Schlauchbandes 1 gesehen
mittels einer Mehrzahl von beabstandeten und zueinander in etwa parallel verlaufenden
Quernähten 6 abgesteppt, wobei die Fülltaschen 5 jeweils mit in etwa gleichen Abmessungen
ausgebildet sind. Eine hierzu alternative Ausgestaltung ist im linken Bereich der
Fig. 2 dargestellt. Hier verläuft die Steppnaht 6 zickzackförmig.
[0047] Im Rahmen der Herstellung wird zuerst Füllmaterial 3 einer bestimmten Menge in ein
einseitig verschlossenes Schlauchband 1 eingefüllt, dann entsprechend eine erste Quernaht
6 gesetzt, anschließend wiederum Füllmaterial 3 einer vorzugsweise gleichen Menge
in das Schlauchband 1 eingefüllt und anschließend wiederum die nächste Quernaht 6
ausgebildet. Dies wird solange wiederholt, bis das Schlauchband 1 insgesamt fertig
ausgebildet ist. Die Dimensionierung, insbesondere in Längsrichtung und in Breitenrichtung
der Fülltaschen ist dabei so gewählt, dass sich das in den einzelnen Fülltaschen 5
befindliche Füllmaterial 3 auch bei hängendem Schlauchband 1 nicht so verteilen kann,
dass einseitige Anhäufungen von Füllmaterial 3 innerhalb der Fülltaschen 5 ausgebildet
werden können. Dies ist z. B. vorteilhaft dadurch vermeidbar, dass die Füllkammern
5 im Wesentlichen vollständig befüllt werden.
[0048] Das Füllmaterial 3, das im Beispiel der Fig. 3a und 3b aus einem fließartigen und/oder
filzartigen Material mit einer Schwammwirkung hergestellt ist, ist zudem auch noch
verrottungssicher ausgebildet. Geeignete Materialien hierfür sind z. B. Materialien
auf Kunststoffbasis.
[0049] Die Funktionsweise wird nachfolgend beispielhaft anhand der Fig. 3a näher erläutert.
[0050] Wie aus Fig. 3a ersichtlich, kann hier als H
2O bezeichnetes Wasser über die poröse Schlauchwand 4 in den Schlauchinnenraum 2 eindringen
bzw. einsickern, wo es vom Füllmaterial 3 auf Grund dessen Rückhaltefunktion aufgenommen
und für eine bestimmte relativ lange Verweilzeit im Schlauchinnenraum sowie in Kontakt
mit der Innenseite der Schlauchwand 4 gehalten wird. Dadurch wird das Wasser mit Kupferionen
angereichert, so dass das Wasser, z. B. Regenwasser, Tau etc., beim Austritt aus dem
Schlauchband 1 einen hohen Anreicherungsgrad an Kupferionen aufweist, was in der Darstellung
der Fig. 3a mit Cu bezeichnet ist.
[0051] Die Funktionsweise des Aufbaus der Fig. 3b ist entsprechend, so dass hierauf nicht
mehr näher eingegangen wird.
[0052] In der Fig. 4 ist ebenfalls schematisch ein vergrößerter Längsschnitt entlang der
Linie A-A der Fig. 1 gezeigt, jedoch mit einem alternativen Aufbau des Schlauchbandes
7. In umgekehrter Weise zum Aufbau des Schlauchbandes 1 der Fig. 3a und 3b ist die
Schlauchwand 8 des Schlauchbandes 7 hier schwammartig aus einem wasserdurchlässigen
Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit als Wasserrückhalteschicht ausgebildet,
wobei im Schlauchinnenraum 9 als Füllmaterial 10 beispielhaft ein Kupfergranulat 11
aufgenommen ist. Dieses Kupfergranulat weist auf Grund der Granulatform eine hohe
spezifische Wirk- und Reaktionsoberfläche auf.
[0053] Die Schlauchwand 8 ist hier beispielhaft durch zwei miteinander randseitig durch
Längsnähte 12 verbindbare Längsbänder 13, 14 gebildet. Die aus einem verrottungssicheren,
vliesartigen und/oder filzartigen Material hergestellte Schlauchwand 8 ist dabei im
Wesentlichen so dicht ausgebildet, dass das Kupfergranulat 11 unverlierbar im Schlauchinnenraum
9 aufgenommen ist. Ansonsten entspricht der Aufbau demjenigen, wie er in Verbindung
mit den Fig. 1 und 2 näher erläutert worden ist.
[0054] Auch hier wird wiederum die Funktionsweise des Aufbaus des Schlauchbands 7 anhand
der Fig. 4 näher erläutert. Das in der Darstellung der Fig. 4 als H
2O bezeichnete Wasser sickert über die Schlauchwand 8 in den Schlauchinnenraum 9, wobei
ein Teil des Wassers in den Schlauchwänden 8 selbst zumindest für eine bestimmte Verweilzeit
zurückgehalten wird, bevor es in den Schlauchinnenraum 9 einsickert. Auf Grund der
losen Kupfergranulatschüttung erfährt das Wasser auf seinem Weg durch das Schlauchband
7 eine Vielzahl an Umlenkungen, so dass die große Oberfläche der vielen einzelnen
Kupfergranulatstücken mit Wasser benetzt wird. Dadurch ist eine ausreichend lange
Zeit gegeben, in der Kupferionen von dem Kupfergranulat 11 an das Wasser abgegeben
werden können, so dass das Wasser beim Verlassen bzw. Ausströmen aus dem Schlauchband
7 stark mit Kupferionen angereichert ist, wie dies in der Darstellung der Fig. 4 durch
die Bezeichnung Cu schematisch angegeben ist.
[0055] In der Fig. 5 ist schematisch und perspektivisch ein flexibles, zweilagiges Band
15 gezeigt, das als Trägerschicht eine Wasserrückhalteschicht 16 aus einem schwammartigen,
wasserspeichernden und wasserdurchlässigen Material aufweist. Auf dieser Wasserrückhalteschicht
16 ist, wie dies auch aus der Fig. 6, die eine Schnittansicht entlang der Linie B-B
der Fig. 5 zeigt, eine Kupferschicht 17 angebracht und gehalten, die durch eine Vielzahl
von hier lediglich schematisch gezeigten und miteinander geflechtartig verwobenen
Kupferfäden oder Kupferspänen oder Kupferwolle gebildet ist. Bei diesem Aufbau wird
das in der Wasserrückhalteschicht 16 gespeicherte Wasser auf Grund des unmittelbaren
Kontakts der Wasserrückhalteschicht 16 mit der Kupferschicht 17 in Kontakt mit den
einzelnen Kupferfäden gebracht, wodurch die Kupferionen in dem Wasser in Lösung gehen.
Das von dem flexiblen Band 15 abströmende Wasser ist aufgrund der langen Verweilzeit
des Wassers im Bereich des flexiblen Bandes zu einem hohen Grade mit Kupferionen versetzt.
[0056] Wie aus Fig. 6 ersichtlich, kann unterhalb der Wasserrückhalteschicht 17 auch eine
hier lediglich beispielhaft und schematisch sowie strichliert eingezeichnete, wasserundurchlässige
Abdeckschicht 18 vorgesehen sein.
[0057] Wie aus Fig. 7 ersichtlich, können das Schlauchband 1, das Schlauchband 7 und das
flexible Band 15 vorteilhaft in Form von Rollen verkauft und vertrieben werden, die
entsprechend den Pfeilen S je nach Bedarf und nach den jeweiligen Gegebenheiten mit
einer bestimmten Länge abgelängt werden können.
[0058] In den Fig. 8 und 9 sind schematisch verschiedenen Dachansichten eines Walmdachs
19 gezeigt. Beispielhaft ist hier lediglich die Anordnung des Schlauchbands 1 gezeigt.
Wie dies aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich ist, kann das Schlauchband 1 gemäß einer
besonders bevorzugten Anordnung in einem vorbestimmten Abstand beabstandet in etwa
parallel zum First 20 in Dachlängsrichtung verlaufen. Das Schlauchband 1 erstreckt
sich hier vorzugsweise über die gesamte Dachlänge.
[0059] Alternativ dazu kann, wie dies in den Fig. 8 und 9 lediglich strichliert eingezeichnet
ist, auch ein Schlauchband 1 entlang des First 20 verlaufen oder aber auch mehrere
kürzere Schlauchbänder in Dachlängsrichtung beabstandet voneinander unterhalb des
mit durchgezogenen Linien bezeichneten Schlauchbands 1 in einem vorbestimmten Abstand
vom First 20 angeordnet sein. Die hier gezeigte Anordnung ist auch auf andere Dachformen
übertragbar. Ferner sind hier noch Anordnungen des Schlauchbandes 1 im Bereich von
Dachneigungsübergangsstellen 24 und im Bereich von Dachgauben 25 gezeigt.
[0060] Wie dies aus der Fig. 9 ersichtlich ist, kann das Schlauchband 1 z. B. mit einem
doppelseitigen Klebeband 21, das hier lediglich äußerst schematisch und beispielhaft
dargestellt ist, auf den Dachziegeln 22 festgelegt werden.
[0061] Wie dies der Fig. 9 weiter entnommen werden kann, kann im Bereich des Firsts 20 ein
Schlauchband 1 gegebenenfalls auch mit linksseitigen und rechtsseitigen Beschwerungen
als Gewichte 23 auf dem First 20 gehalten werden.
[0062] Den Figuren kann weiter entnommen werden, dass das flexible Band 1, 7, 15 für einen
in Hochachsenrichtung gesehen flachen Querschnitt vorzugsweise als Flachband ausgebildet
ist.
1. Vorrichtung zum Beseitigen und Verhindern von pflanzlichem Bewuchs, insbesondere auf
Dächern, die ein bei Kontakt mit Wasser biozide lonen abgebendes Material und eine
Wasserrückhalteeinrichtung aufweist, mit der in die Vorrichtung gelangtes Wasser vor
dessen Abfließen aus der Vorrichtung für eine bestimmte Verweilzeit und damit für
eine lange Kontaktzeit mit dem biozide lonen abgebenden Material zur Freisetzung eines
hohen Anteils an bioziden lonen rückhaltbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung als flexibles Band (1; 7; 15) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das biozide ionenabgebende Material mit einer großen Wirk- und Reaktionsoberfläche
ausgebildet ist, vorzugsweise in Form von Kupferfäden und/oder Kupferwolle und/oder
Kupferspäne und/oder Kupfervlies und/oder Kupfergewirk und/oder Kupfergranulat oder
dergleichen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Band (1; 7; 15) bezogen auf den Querschnitt mehrschichtig ausgebildet
ist, und
dass die Wasserrückhalteeinrichtung als wenigstens eine flexible, das Wasser in der Art
eines Schwammes durchlassende und rückhaltende Wasserrückhalteschicht (3; 8; 16) mit
dem biozide lonen abgebenden Material als wenigstens eine flexible lonen-Materialschicht
(4; 11; 17) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band (15) zweilagig aus einer Wasserrückhalteschicht (16), vorzugsweise
als Trägerschicht, und einer lonen-Materialschicht (17) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite des flexiblen Bandes (15) eine wasserdichte Abdeckschicht (18)
vorgesehen ist, vorzugsweise eine stärkere Kupferfolie oder dergleichen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das flexible Band als flexibles einen in etwa rohrförmigen Querschnitt aufweisendes
Schlauchband (1; 7), das einen Schlauchinnenraum (2; 9) als Aufnahmeraum aufweist,
ausgebildet ist,
dass die Schlauchwand (4; 8) wasserdurchlässig ist, und
dass im Schlauchinnenraum (2; 9) ein Füllmaterial (3; 10) unverlierbar aufgenommen ist
dergestalt, dass das durch die Schlauchwand (4; 8) in den Schlauchinnenraum (2; 9)
sickernde Wasser dort für eine bestimmte Verweilzeit rückhaltbar ist und das vom Schlauchband
(1; 7) abfließende Wasser mit bioziden lonen versetzt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserrückhalteschicht durch die Schlauchwand (8) des Schlauchbandes (7) gebildet
ist, die schwammartig aus einem wasserdurchlässigen Material mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit
gebildet ist, und
dass im Schlauchinnenraum (9) das ionenabgebende Material (11) als Füllmaterial (10) unverlierbar
aufgenommen ist dergestalt,
dass das durch die Schlauchwand (8) sickernde Wasser in der Schlauchwand (8) selbst und/oder
im Schlauchinnenraum (9) für eine bestimmte Verweilzeit sowie für eine lange Kontaktzeit
mit dem ionenabgebenden Material (11) rückhaltbar ist und das aus dem Schlauchband
(7) abfließende Wasser mit bioziden lonen versetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das ionenabgebende Material (11) zur Ausbildung einer lonen-Materialschicht mit großer
spezifischer Oberfläche als loses Schüttgut im Schlauchinnenraum (9) aufgenommen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (8) aus einem UV-beständigen und/oder verrottungssicheren, vliesartigen
und/oder filzartigen Material, vorzugsweise auf Kunststoffbasis, mit Schwammwirkung
hergestellt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlauchwand (4) wenigstens teilweise aus einem wasserdurchlässigen Material
als lonen-Materialschicht hergestellt ist, und
dass das Füllmaterial (3) die Wasserrückhalteschicht bildet und eine schwammartige Wasserrückhaltefunktion
aufweist dergestalt,
dass das durch die Schlauchwand (4) sickernde Wasser mittels dem Füllmaterial für eine
lange Kontaktzeit mit der Schlauchwand (4) eine bestimmte Verweilzeit im Bereich des
Schlauchbandes (1) rückhaltbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (4) durch ein Drahtgewebe, vorzugsweise ein Kupferdrahtgewebe, gebildet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (3) ein Gestrick und/oder Gewirk und/oder eine lose Schüttung oder
eine zusammenhängende Schicht als Trägerschicht für den Schlauch ist, und/oder
dass das Füllmaterial (3) aus einem UV-beständigen, verrottungssicheren, wasserdurchlässigen
Material mit Schwammwirkung hergestellt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchband (1; 7) zur Ausbildung definierter Fülltaschen (5) zur Aufnahme des
Füllmaterials (3; 10) bereichsweise abgesteppt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Absteppung am Schlauchband (1; 7) durch eine Mehrzahl von zueinander in etwa
parallel und beabstandet verlaufenden Quernähten (6) gebildet ist oder durch eine
zickzackförmige Naht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fülltaschen (5) mit jeweils in etwa gleicher Abmessung und/oder Geometrie ausgebildet
sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchwand (4; 8) porös ausgebildet ist mit einer Porengröße und/oder Maschenweite
oder dergleichen kleiner als die Abmessung des Füllmaterials (3; 10), vorzugsweise
deren kleinster Partikelgröße.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchband (7) durch zwei miteinander randseitig, vorzugsweise durch Nähte
(12), verbindbare Längsbänder (13, 14) gebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchband im Querschnitt gesehen mehrlagig mit wenigstens zwei voneinander
getrennten Schlauchinnenräumen ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band durch ein Mischgewirk und/oder -gewebe aus wasserundurchlässigen
Fasern mit hoher Wasserrückhaltefähigkeit und aus biozide lonen abgebenden Fasern,
vorzugsweise Kupferfasern, gebildet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band (1; 7; 15) als Flachband einen in Hochachsenrichtung gesehen flachen
Querschnitt aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Band (1; 7; 15) auf Rollen aufgewickelt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass am flexiblen Band (1; 7; 15) Befestigungsmittel (21) zur Festlegung des flexiblen
Bandes (1; 7; 15) vorgesehen sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel durch wenigstens ein doppelseitiges Klebeband (21) und/oder
Klammern und/oder Bügel und/oder Klipse und/oder Schraubmittel gebildet sind.
24. Anordnung einer Vorrichtung, insbesondere einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 23, zum Beseitigen und Verhindern der Bildung von pflanzlichem Bewuchs auf Dächern,
dadurch gekennzeichnet, dass ein mehrlagiges flexibles Band (1; 7; 15) mit einer Wasserrückhalteeinrichtung (3;
8; 16) und einem bei Kontakt mit Wasser biozide lonen abgebenden Material so an einer
Dachfläche (19) angeordnet ist, dass das mit bioziden lonen versetzte und vom flexiblen
Band (1; 7; 15) abfließende Wasser über einen bezogen auf die jeweilige Dachfläche
(19) großflächigen Dachflächenbereich abströmt.
25. Anordnung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (1) firstseitig an einer geneigten Dachteilfäche beabstandet und vorzugsweise
in etwa parallel zum First (20) in Dachlängsrichtung oder beanstandet zu Dachneigungsübergangsstellen
zwischen unterschiedlich geneigten Dachteilflächen verläuft.
26. Anordnung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bänder (1) parallel zueinander in Dachlängsrichtung verlaufen.
27. Anordnung nach Anspruch 25 oder Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine Band (1) wenigstens über einen Teilbereich der Dachteilfläche
in Dachlängsrichtung erstreckt.
28. Anordnung nach Anspruch 26 und Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder (1) unterschiedlicher Reihen in Dachlängsrichtung gesehen versetzt zueinander
angeordnet sind.
29. Anordnung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23 an Fassaden, Terrassen,
Außentreppen.