[0001] Die Erfindung betrifft einen Etikettenhalter für zu kennzeichnende Gegenstände wie
insbesondere Paletten, mit einem Befestigungsbereich für ein Etikett, eine Bezeichnung
oder dergleichen Informationsträger, und mit wenigstens einem Haltearm zur Festlegung
an dem zu kennzeichnenden Gegenstand.
[0002] Derartige Etikettenhalter sind aus der Praxis bekannt und werden im Übrigen in der
DE 697 00 444 T2 beschrieben. Der dort genannte Etikettenhalter dient zur Darstellung
von Informationen über in einem Lagerregal gelagerte Gegenstände.
[0003] Dazu verfügt die bekannte Etikettenträgervorrichtung über einen Korpus, welcher zum
einen eine Einrichtung zu einer Befestigung auf einem Regalelement besitzt und zum
anderen eine Klappe. Die Klappe ist mit dem Korpus des Etikettenträgers über eine
Anlenkung mit horizontaler Achse verbunden. Die Klappe verfügt ihrerseits über eine
Aufnahme, die von zwei Platten begrenzt ist, deren Erstreckung zumindest gleich der
Größe eines Schildchens bzw. eines Etiketts ist. Durch diese Maßnahmen gestaltet sich
der Aufbau der bekannten Etikettenträgervorrichtung relativ aufwändig.
[0004] Daneben kennt man aus der DE 695 04 322 T2 ein Befestigungsmittel für Etiketten oder
dergleichen. Auch in diesem Fall ist der Aufbau komplex und kostenaufwändig.
[0005] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen derartigen Etikettenhalter
so weiter zu entwickeln, dass bei einwandfreiem Halt an dem zu kennzeichnenden Gegenstand
insbesondere geringe Herstellungskosten anfallen.
[0006] Zur Lösung dieses technischen Problems ist ein gattungsgemäßer Etikettenhalter dadurch
gekennzeichnet, dass der Haltearm zusammen mit dem Befestigungsbereich eine Aufnahme
für einen am Gegenstand befindlichen Ausleger formt. Grundsätzlich kann es sich bei
dem Ausleger um einen integralen Bestandteil des Gegenstandes handeln. Daneben ist
es aber auch genauso gut denkbar, dass der Gegenstand mit dem betreffenden Ausleger
zusätzlich ausgerüstet wird, dieser also ein externes Bauteil darstellt. Üblicherweise
handelt es sich bei dem Ausleger um eine zumeist normierte Planke oder Platte einer
Palette. Das heißt, die Aufnahme nimmt diese Planke oder Platte der Palette auf.
[0007] Zu diesem Zweck sind regelmäßig zwei (oder mehr) sich gegenüberliegende Haltearme
vorgesehen, die größtenteils spiegelsymmetrisch im Vergleich zum Befestigungsbereich
angeordnet sind. Die beiden sich gegenüberliegenden Haltearme formen zusammen mit
dem Befestigungsbereich in Aufsicht eine U-förmige Aufnahme für den Ausleger. Es versteht
sich, dass diese U-förmige Aufnahme von ihrer Größe her an die Abmessungen der zuvor
erwähnten Planke oder Platte angepasst ist.
[0008] Der Haltearm ist winklig an den Befestigungsbereich angeschlossen und verfügt über
eine endseitige Haltekralle, damit eine einwandfreie Festlegung des Etikettenhalters
am zu kennzeichnenden Gegenstand bzw. der Palette gelingt. In der Regel hinterfasst
die Haltekralle bzw. hinterfassen die an den beiden Haltearmen vorgesehenen Haltekrallen
einen im Vergleich zum Ausleger quer verlaufenden Befestigungssteg. Bei diesem Befestigungssteg
handelt es sich im Falle einer Palette als zu kennzeichnender Gegenstand um eine ohnehin
vorhandene Querverstrebung, welche die einzelnen Planken oder Platten der Palette
miteinander verbindet.
[0009] Der Haltearm steht üblicherweise senkrecht auf dem Befestigungsbereich auf. Auch
die jeweilige Haltekralle ist senkrecht an den Haltearm angeschlossen. Dadurch ergibt
sich, dass die jeweilige Haltekralle und der Befestigungsbereich im Wesentlichen parallel
zueinander verlaufen. Weil die Haltekralle den Befestigungssteg hintergreift, wohingegen
der im Wesentlichen parallel verlaufende Befestigungsbereich als gleichsam Anschlag
für den in der Aufnahme befindlichen Ausleger fungiert, ist ein einwandfreier Halt
des beschriebenen Etikettenhalters am zu kennzeichnenden Gegenstand gegeben.
[0010] In der Regel sind die beiden Haltearme gleich lang ausgebildet, wobei der Befestigungsbereich
in Frontansicht T-förmig mit oberseitigen Verlängerungsstegen ausgeführt sein mag.
An diese Verlängerungsstege können jeweils die Haltearme angeschlossen sein.
[0011] Es hat sich als günstig erwiesen, den Etikettenhalter insgesamt aus Metall oder Kunststoff
zu fertigen. Das kann in der Regel in einem zweizügigen Fertigungsschritt erfolgen,
welcher das Ausstanzen oder Ausschneiden und das anschließende Biegen umfasst. Bei
einem Etikettenhalter aus Kunststoff ist es sogar denkbar, diesen in einem einzügigen
Spritzgussvorgang herzustellen. Daneben sind natürlich auch Ausgestaltungen aus Holz
oder eine Kombination der vorgenannten Werkstoffe denkbar.
[0012] Um dem Etikettenhalter ein ansprechendes Äußeres zu verleihen, sind ein oder mehrere
Aufhängelöcher zur Nachbearbeitung vorgesehen. Mit Hilfe dieser Aufhängelöcher wird
der Etikettenhalter an einer Vorrichtung befestigt, die ihn beispielsweise mit einem
Pulverüberzug, einer Lackierung etc. versieht.
[0013] Schließlich kann der Befestigungsbereich über eine oder mehrere Aufnahmenuten verfügen,
in welche beispielsweise ein austauschbares Papier- oder Pappetikett eingeschoben
wird. Selbstverständlich sind solche Aufnahmenuten auch entbehrlich, wenn das jeweilige
Etikett direkt adhäsiv auf dem Befestigungsbereich angebracht wird. Das kann mittels
Klebstoffen erfolgen. Ebenso ist natürlich denkbar, das Etikett per Magnetkraft an
dem zumeist aus Stahl gefertigten Etikettenhalter anzubringen.
[0014] Darüber hinaus werden natürlich nicht nur papierne Etiketten umfasst, sondern können
ebenso elektronische Informationsträger mit dem beschriebenen Etikettenhalter an dem
zu kennzeichnenden Gegenstand angebracht werden. Solche elektronischen Informationsträger
bieten den Vorteil, dass mit ihrer Hilfe nicht nur die zumeist auf der Palette als
zu kennzeichnendem Gegenstand befindlichen Waren oder Produkte identifiziert werden
können, sondern auch der Ort der jeweiligen Palette festgestellt werden kann. Das
ist für eine automatisierte elektronische Lagerhaltung von besonderer Bedeutung.
[0015] Im Ergebnis wird ein Etikettenhalter für zu kennzeichnende Gegenstände wie insbesondere
Paletten zur Verfügung gestellt, der sich durch einwandfreien Halt auszeichnet und
gleichzeitig problemlos befestigt ist. Das wird im Kern dadurch erreicht, dass die
beiden Haltearme in Verbindung mit dem Befestigungsbereich eine Aufnahme für den Ausleger
des zu kennzeichnenden Gegenstandes bzw. die Platte oder die Planke der Palette formen.
Dadurch, dass der Ausleger bzw. die Platte oder Planke in die Aufnahme eingreift,
wobei der Befestigungsbereich gleichzeitig als Anschlag wirkt, können die den Befestigungssteg
hintergreifenden Haltekrallen an den Haltearmen für eine zuverlässige Festlegung sorgen.
Schließlich überzeugt der erfindungsgemäße Etikettenhalter durch eine praktisch beliebige
Materialwahl sowie ein frei wählbares Äußeres, sodass ganz unterschiedlichen Einsatzgebieten
Rechnung getragen werden kann. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine Palette als zu kennzeichnender Gegenstand in Aufsicht mit daran angebrachtem
Etikettenhalter,
- Fig. 2
- eine Frontansicht auf den Etikettenhalter nach Fig. 1 aus Richtung X,
- Fig. 3
- den Etikettenhalter gemäß Fig. 1 in Aufsicht und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Etikettenhalters nach den Fig. 2 und 3.
[0017] In den Figuren ist ein Etikettenhalter für zu kennzeichnende Gegenstände dargestellt.
Bei diesen Gegenständen handelt es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels um Paletten
1, welche bestimmte Gegenstände oder Produkte bei der Lagerung aufnehmen. Der Etikettenhalter
sorgt nun in Verbindung mit einem in Fig. 2 lediglich angedeuteten Etikett 2 dafür,
dass eine einwandfreie Identifizierung des Gegenstandes an sich bzw. der auf der Palette
1 befindlichen Produkte gelingt. Der Anmeldungsgegenstand ist also primär auf die
Verwendung des nachfolgend beschriebenen Etikettenhalters zur Kennzeichnung von Paletten
1 gerichtet.
[0018] Zu diesem Zweck weist der Etikettenhalter einen Befestigungsbereich 3 zur Aufnahme
des Etiketts 2 auf. Bei dem Etikett 2 handelt es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels
und nicht einschränkend um ein Papier- oder Pappetikett. Neben dem Befestigungsbereich
3 verfügt der Etikettenhalter noch über zwei Haltearme 4 zur Festlegung an dem zu
kennzeichnenden Gegenstand bzw. der Palette 1.
[0019] Ausweislich der Fig. 1 und 3 sind zwei gegenüberliegende Haltearme 4 vorgesehen,
die spiegelsymmetrisch im Vergleich zum Befestigungsbereich 3 bzw. seiner Spiegelebene
S angeordnet sind.
[0020] Die beiden Haltearme 4 bilden in Verbindung mit dem Befestigungsbereich 3 in Aufsicht
(vgl. insbesondere Fig. 1 und 3) eine U-förmige Aufnahme 5 für einen Ausleger 6. Bei
dem Ausleger 6 handelt es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels um einen Endbereich
einer Planke bzw. Platte 6 der Palette 1. Die U-förmige Aufnahme 5 ist dabei hinsichtlich
des Abstandes der Haltearme 4 zueinander an die Breite des Auslegers bzw. der entsprechenden
Planke oder Platte 6 angepasst.
[0021] Der jeweilige Haltearm 4 ist winkelig, nach dem Ausführungsbeispiel rechtwinklig,
an den Befestigungsbereich 3 angeschlossen, wie die Seitenansicht nach Fig. 4 deutlich
macht. Er verfügt über eine endseitige Haltekralle 7, die senkrecht auf dem jeweiligen
Haltearm 4 aufsteht. Auf diese Weise wird erreicht, dass die als Abkantung ausgeführte
Haltekralle 7 im Wesentlichen parallel und gleichgerichtet zum Befestigungsbereich
3 verläuft.
[0022] Beide Haltearme 4 sind gleich lang ausgebildet, wobei die Haltekrallen 7 jeweils
einen Quersteg 8 (vgl. Fig. 1) an der Palette 1 hintergreifen. Der Quersteg 8 nimmt
nebeneinander mehrere, im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende, Planken bzw.
Platten 6 der Palette 1 auf.
[0023] Anhand der Fig. 2 erkennt man, dass der Befestigungsbereich 3 in Frontansicht T-förmig
ausgebildet ist und über oberseitige Verlängerungsstege 9 verfügt. Die beiden Verlängerungsstege
9 sind gleich lang ausgebildet und spiegelsymmetrisch im Vergleich zum Befestigungsbereich
3 bzw. seiner Spiegelebene S angeordnet.
[0024] An die beiden Verlängerungsstege 9 sind jeweils die Haltearme 4 angeschlossen. Zusätzliche
Aufhängelöcher 10 in den Haltearmen 4 sorgen dafür, dass sich der Etikettenhalter
zur Nachbearbeitung einfach an oder in einer Vorrichtung aufhängen lässt.
[0025] Der Etikettenhalter ist insgesamt aus Metall, Kunststoff, Holz oder einer Kombination
der vorgenannten Werkstoffe gefertigt. Nach dem Ausführungsbeispiel verfügt der Befestigungsbereich
3 über drei U-förmig angeordnete Aufnahmenuten 11, die zwischen dem Befestigungsbereich
3 und zugehörigen Schenkeln 12 das Etikett 2 auswechselbar aufnehmen. Selbstverständlich
kann auf solche Aufnahmenuten 11 dann verzichtet werden, wenn das Etikett 2 anderweitig
am Befestigungsbereich 3 festgelegt wird.
[0026] Denkbar ist es hier, das Etikett 2 einfach anzukleben oder per Magnetkraft an dem
zumeist aus Stahl gefertigten Etikettenhalter festzulegen. Selbstverständlich werden
auch andere Befestigungsarten vom grundsätzlichen Erfindungsgedanken umfasst.
[0027] Abgerundete Kanten 13 an jeweils außenliegenden exponierten Ecken sorgen dafür, dass
Verletzungen an dem beschriebenen Etikettenhalter ausgeschlossen werden können. Im
Ausführungsbeispiel befinden sich die abgerundeten Kanten 13 einerseits an Ecken einer
fußseitigen Kante des Befestigungsbereiches 3 und andererseits an Ecken einer fußseitigen
Kante der Verlängerungsstege 9. Dadurch verfügen sowohl der nach außen vorstehende
Befestigungsbereich 3 wie auch die Verlängerungsstege 9 jeweils über die abgerundeten
Kanten 13, so dass Verletzungen nicht zu befürchten sind.
[0028] Der gesamte Etikettenhalter lässt sich durch einen kombinierten Stanz-/Biegevorgang
herstellen, so dass die Kosten gering sind. Da die hiermit zu kennzeichnenden Paletten
1 darüber hinaus über definierte Abstände des Quersteges 8 im Vergleich zur frontseitigen
Kante der Planke oder Platte 6 verfügen, lässt sich die U-förmige Aufnahme 5 jeweils
gleich für nahezu alle Paletten ausgestalten. Die Länge L der Haltearme 4 trägt diesem
Umstand Rechnung und ist an die vorgenannten Gegebenheiten (Abstand des Quersteges
8 von der Frontseite der Planke bzw. Platte 6) angepasst (vgl. Fig. 1 und 4).
1. Etikettenhalter für zu kennzeichnende Gegenstände wie insbesondere Paletten (1), mit
einem Befestigungsbereich (3) für ein Etikett (2), eine Bezeichnung oder dergleichen
Informationsträger, und mit wenigstens einem Haltearm (4) zur Festlegung an dem zu
kennzeichnenden Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltearm (4) zusammen mit dem Befestigungsbereich (3) eine Aufnahme (5) für einen
am Gegenstand befindlichen Ausleger (6) formt.
2. Etikettenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei sich gegenüberliegende Haltearme (4) vorgesehen sind, die zusammen
mit dem Befestigungsbereich (3) in Aufsicht eine U-förmige Aufnahme (5) für den Ausleger
(6) bilden.
3. Etikettenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltearm (4) winklig an den Befestigungsbereich (3) angeschlossen ist und eine
endseitige Haltekralle (7) aufweist.
4. Etikettenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltearm (4) senkrecht auf dem Befestigungsbereich (3) aufsteht und die Haltekralle
(7) senkrecht an den Haltearm (4) angeschlossen ist, so dass die Haltekralle (7) und
der Befestigungsbereich (3) im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
5. Etikettenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Haltearme (4) gleich lang ausgebildet sind.
6. Etikettenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsbereich (3) in Frontansicht T-förmig mit oberseitigen Verlängerungsstegen
(9) ausgebildet ist.
7. Etikettenhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils an die Verlängerungsstege (9) die Haltearme (4) angeschlossen sind.
8. Etikettenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Aufhängelöcher (10) zur Nachbearbeitung vorgesehen sind.
9. Etikettenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er aus Metall, Kunststoff, Holz oder einer Kombination der vorgenannten Werkstoffe
gefertigt ist.