[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Flachleiter-Bandleitung,
mit welchem auf den beiden einander gegenüber liegenden Seiten eines bandförmigen
Trägers aus Isoliermaterial flache elektrische Leiter mit im wesentlichen rechteckigem
Querschnitt parallel und mit Abstand zueinander angeordnet werden und mit welchem
auf den freien Seiten der Leiter jeweils eine für alle Leiter gemeinsame, abdeckende
Folie aus Isoliermaterial angebracht wird (WO 01/62551 A1).
[0002] Flachleiter-Bandleitungen- im folgenden kurz "FL-BL genannt - werden wegen ihrer
flachen Bauweise mit Vorteil in der Verdrahtungstechnik eingesetzt. Sie dienen beispielsweise
als Verbindungsleitungen für gedruckte Schaltungen, als Ersatz für Kabelbäume in elektrischen
Geräten und in Personenkraftwagen und insbesondere wegen ihrer guten Biegbarkeit für
Verdrahtungen im allgemeinen dort, wo wenig Platz vorhanden ist. Ein Vorteil der FL-BL
liegt auch in der festen Einbettung der Leiter in der Isolierung, so daß sie kaum
zu beschädigen sind, insbesondere nicht durch Knicken.
[0003] Die Breite einer FL-BL hängt im wesentlichen von der Anzahl ihrer Leiter ab. Wenn
mehr Leiter benötigt werden als eine maximal vorgegebene Breite der FL-BL zuläßt,
dann muß dieselbe im Einsatzfall beispielsweise gefaltet werden oder es können zwei
oder mehr getrennte FL-BL nebeneinander eingesetzt werden. Der Aufwand ist in beiden
Fällen hoch und es ergeben sich Probleme beim Anschließen von Kontaktelementen an
die Leiter.
[0004] Aus der eingangs erwähnten WO 01/62551 A1 ist eine FL-BL bekannt, die bei relativ
geringer Breite eine erhöhte Anzahl von Leitern hat. Es wird dazu eine beidseitig
mit Leiterbahnen in Form von Metalldünnschichten bedruckte Leiterkarte eingesetzt.
Die Leiterbahnen werden in bekannter Dünnschichttechnik beispielsweise durch Photolithograhie
und Ätzen erzeugt. Sie sind entsprechend dünn und mechanisch empfindlich. Für einen
größeren elektrisch leitenden Querschnitt müssen die Leiterbahnen verbreitert werden.
Das führt zu einer entsprechenden Verbreiterung der FL-BL selbst oder zu einer verminderten
Leiterzahl. Die Leiterbahnen sind in der fertigen FL-BL jeweils durch Isolierfolien
abgedeckt. Zum Anschließen von Kontaktelementen an die dünnen Leiter sind an den Enden
der FL-BL jeweils Verstärkungen angebracht, die aus mehreren Schichten bestehen. Die
Leiter der FL-BL und an dieselben anzuschließende Kontaktelemente sind in Montageposition
in den Verstärkungen eingeklemmt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Verfahren so
zu gestalten, daß eine FL-BL mit mechanisch stabilen Leitern herstellbar ist, an welche
auf einfache Weise Kontaktelemente anschließbar sind.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß zunächst mindestens je zwei vorgefertigte Leiter zur Anlage an den einander gegenüber
liegenden Seiten des Trägers aus Isoliermaterial gebracht werden und
- daß anschließend abdeckende Folien aus Isoliermaterial mit dem Träger und mit den
Leitern verklebt werden, die zumindest im Bereich eines Endes der FL-BL mit Durchbrechungen
versehen sind, welche durch einen Querstreifen der Folien zum Ende der FL-BL beabstandet
sind und welche sich bis auf durchgehende Seitenstreifen an beiden Rändern der Folien
nahezu über ihre ganze Breite erstrecken.
[0007] Bei diesem Verfahren werden in der Technik von FL-BL an sich übliche, vorgefertigte
Leiter verwendet. Deren elektrisch leitender Querschnitt ist in weiten Grenzen frei
wählbar, da die Leiter gegebenenfalls auch ausreichend dick sein können. Die Leiter
sind dementsprechend mechanisch relativ unempfindlich. Trotzdem kann bei vorgegebener
Breite einer FL-BL beispielsweise die doppelte Anzahl von Leitern eingesetzt werden.
Es kann andererseits bei gleichbleibender Leiterzahl die Breite der FL-BL vermindert
werden.
[0008] Bei Einsatz dieses Verfahrens ist außerdem ein einfaches Kontaktieren der Leiter
der FL-BL ohne zusätzliche Maßnahmen und Bauteile sichergestellt. Die Leiter liegen
zumindest an einem Ende der FL-BL in den Durchbrechungen der abdeckenden Folien frei,
so daß weiterführende Leiter beispielsweise direkt angelötet werden können. Trotz
der Durchbrechungen bleiben die Leiter in ihrer Lage fixiert, da sie ebenso wie auf
der ganzen Länge der FL-BL an ihren Enden durch den dort vorhandenen Querstreifen
der Folien festgehalten werden.
[0009] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf das Ende einer mit dem Verfahren nach der Erfindung hergestellten
FL-BL.
Fig. 2 einen Ausschnitt der FL-BL in vergrößerter Darstellung.
Fig. 3 einen Schnitt durch Fig. 1 längs der Linie III - III ebenfalls in vergrößerter
Darstellung.
Fig. 4 einen Querschnitt einer gegenüber Fig. 3 unterschiedlichen Ausführungsform
der FL-BL.
Fig. 5 schematisch eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
Fig. 6 das Produkt der Anordnung nach Fig. 5.
[0011] In Fig. 1 ist das Ende einer FL-BL mit einer beliebigen Anzahl (mindestens zwei pro
Seite) von Leitern 1 dargestellt. Die Leiter 1 haben einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt. Das bedeutet, daß sie ganz rechteckig sein können, aber auch abgerundete
Seitenkanten haben können. Die Leiter 1 liegen in einer Durchbrechung 2 blank vor.
Die Durchbrechung 2 ist an den Seiten der FL-BL von durchgehenden Seitenstreifen 3
und 4 und zum Ende der FL-BL durch einen Querstreifen 5 des abdeckenden Isoliermaterials
begrenzt.
[0012] An die Leiter 1 können Leiter 6 von weiterführenden Leitungen 7 direkt angeschlossen
werden, beispielsweise durch Löten.
[0013] Die Leiter 1 sind in der FL-BL in zwei Ebenen angeordnet. Sie sind durch einen aus
Isoliermaterial bestehenden, bandförmigen Träger 8 voneinander getrennt. Auf den freien
Seiten der Leiter 1 sind abdeckende Folien 9 und 10 angebracht, welche mit dem Träger
8 und den Leitern 1 verklebt sind. Die Durchbrechungen 2 sind bereits vor ihrer Aufbringung
auf die Leiter 1 in den Folien 9 und 10 angebracht.
[0014] Die Leiter 1 können gemäß Fig. 3 fluchtend in der FL-BL angeordnet werden. Sie können
gemäß Fig. 4 in den beiden Ebenen aber auch seitlich gegeneinander versetzt sein.
Das kann bedeuten, daß die Leiter 1 der beiden unterschiedlichen Ebenen jeweils im
Bereich der Lücken zwischen den Leitern 1 der anderen Ebene liegen. Es ist aber auch
eine Überlappung zwischen den Leitern 1 der beiden unterschiedlichen Ebenen möglich.
Das gilt besonders für den Fall, wenn unterschiedlich breite Leiter 1 in den beiden
Ebenen verwendet werden.
[0015] Zur Herstellung der FL-BL werden die bereits mit Durchbrechungen 2 versehenen Folien
9 und 10 von Spulen 11 und 12 abgezogen und einem Werkzeug 13 zugeführt, dem auch
der Träger 8 mit den auf beiden Seiten anliegenden Leitern 1 zugeführt wird. Im Werkzeug
13 werden die Folien 9 und 10 mit dem Träger 8 und den Leitern 1 verklebt. Aus dem
Werkzeug 13 tritt eine "endlose" FL-BL aus, so wie sie beispielsweise in Fig. 6 dargestellt
ist.
[0016] In den Folien 9 und 10 der FL-BL sind in vorgegebenen Abständen Durchbrechungen 2
angebracht. Einzelne FL-BL können von dem endlosen Gebilde abgetrennt werden. Dazu
wird dasselbe beispielsweise entlang der in Fig. 6 gestrichelt eingezeichneten Linie
14 getrennt. Die so abgetrennten FL-BL haben an ihren Enden die oben beschriebenen
Durchbrechungen 2.
1. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Flachleiter-Bandleitung, mit welchem
auf den beiden einander gegenüber liegenden Seiten eines bandförmigen Trägers aus
Isoliermaterial flache elektrische Leiter mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt
parallel und mit Abstand zueinander angeordnet werden und mit welchem auf den freien
Seiten der Leiter jeweils eine für alle Leiter gemeinsame, abdeckende Folie aus Isoliermaterial
angebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zunächst mindestens je zwei vorgefertigte Leiter (1) zur Anlage an den einander gegenüber
liegenden Seiten des Trägers (8) aus lsoliermaterial gebracht werden und
- daß anschließend abdeckende Folien (9,10) aus Isoliermaterial mit dem Träger (8)
und mit den Leitern (1) verklebt werden, die zumindest im Bereich eines Endes der
Flachleiter-Bandleitung mit Durchbrechungen (2) versehen sind, welche durch einen
Querstreifen (5) der Folien (9,10) zum Ende der Flachleiter-Bandleitung beabstandet
sind und welche sich bis auf durchgehende Seitenstreifen (3,4) an beiden Rändern der
Folien (9,10) nahezu über ihre ganze Breite erstrecken.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß eine Flachleiter-Bandleitung mit an vorgegebenen Positionen angebrachten Durchbrechungen
(2) in kontinuierlicher Arbeitsweise als endlose Leitung hergestellt wird und
- daß von der endlosen Leitung einzelne Flachleiter-Bandleitungen so abgetrennt werden,
daß an ihren Enden ein die Durchbrechungen (2) begrenzender Querstreifen (5) der Folien
(9,10) belassen wird.
3. Leitung, hergestellt mit einem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einem Ende derselben auf beiden Seiten je eine sich quer zur Längsrichtung
der Leiter (1) erstreckende, rundum vom Isoliermaterial der Folien (9,10) umgebene
Durchbrechung (2) vorhanden ist, in der alle Leiter (1) blank vorliegen.