[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zündvorrichtung für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine
mit wenigstens einem Zündspulenelement und einem hülsenförmigen Kontaktelement für
eine Zündkerze der Brennkraftmaschine.
[0002] Derartige Zündvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik in vielfältiger Form bekannt.
Dabei stellt sich jedoch insbesondere bei Zündvorrichtungen mit sehr langen Zündspulenelementen
aufgrund des bei Kraftfahrzeugen mit mehrzylindrigen Brennkraftmaschinen nur in geringem
Maße zur Verfügung stehenden Bauraumes das Problem, dass deren Montage und Demontage
schwierig ist und teilweise sogar den Abbau von umliegenden Kraftfahrzeugteilen erfordert.
[0003] Aus der Druckschrift DE 299 19 970 U1 ist eine Stabzündspule zum Bereitstellen einer
Hochspannung für ein Zündmittel bekannt, wobei der Steckbereich dieser Stabzündspule
mittels Schlitzen und/oder mittels eines Federringes auffederungsfähig gestaltet ist,
um zum einen das Aufstecken der Stabzündspule auf die Zündkerze zu erleichtern und
um zum anderen einen guten Sitz der Stabzündspule auf der Zündkerze zu bewirken. Damit
kann die Montage und Demontage der Stabzündspule bei beengten Platzverhältnissen innerhalb
des Motorraumes jedoch nicht wesentlich erleichtert werden.
[0004] Ferner ist aus der Druckschrift UK 364,378 eine einfach herstellbare Zündkerze für
eine Brennkraftmaschine bekannt. Diese zweiteilige Zündkerze besteht aus einer isolierten
Elektrode und aus einem metallischen Sockel, der ein nach unten weisendes Außengewinde,
eine zentrale Elektrodenaufnahme und zwei nach oben weisende Seitenflanken aufweist.
Zur Montage und Demontage der Zündkerze kann die Elektrode unter einem Winkel zur
Achse des Sockels zwischen die beiden Seitenflanken eingeführt und wie ein Schraubwerkzeug
zum Drehen des Sockels benutzt werden. Das bedeutet aber, dass zur Montage und Demontage
einer solchen Zündkerze weitaus mehr Platz erforderlich ist als bei konventionellen
Zündkerzen, die mittels ihres Außensechskants und eines daran angreifenden Steckschlüssels
montierbar sind.
[0005] Darüber hinaus zeigt die Druckschrift CH 243 679 A eine Zündkerze, deren Gehäuse
gewölbt ausgebildet ist, so dass zu deren Montage und Demontage ein Hülsenschlüssel
angesetzt und in Bezug auf die Zündkerzenachse innerhalb eines begrenzten Winkelbereiches
frei verschwenkt werden kann. Gegebenenfalls wird dieser Winkelbereich durch einen
Vorsprung am Gehäuse der Zündkerze begrenzt.
[0006] Schließlich ist in der Druckschrift DE 37 27 459 A1 eine Zündeinheit für Verbrennungsmotoren
beschrieben, die einen Zündkerzenstecker mit einem darin befindlichen elektrisch leitenden
Kontaktelement und einem elektrisch leitenden Teil aufweist. Zwischen dem Kontaktelement
und dem Teil des Zündkerzensteckers ist mittels eines Federelements eine gelenkartig
bewegliche elektrisch leitende Verbindung geschaffen, um etwaige Toleranzen zwischen
den einzelnen Elementen der Zündeinheit auszugleichen.
[0007] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte
Zündvorrichtung für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine zu schaffen, die selbst
bei engen Platzverhältnissen ein einfaches Montieren und Demontieren ermöglicht und
dennoch störungsfrei arbeitet.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Zündvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Indem das Zündspulenelement und das Kontaktelement über eine Gelenkvorrichtung
miteinander verbunden sind, können diese beiden Elemente der Zündvorrichtung bei Bedarf
zueinander abgewinkelt werden, so dass die länglich ausgebildete Zündvorrichtung beim
Montieren und Demontieren auf der Zündkerze einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine
nur wenig Raum benötigt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten ersten Ausführungsform ist die Gelenkvorrichtung aus einem
mechanischen Gelenkabschnitt gebildet. Ein solcher mechanischer Gelenkabschnitt kann
beispielsweise durch zwei einander gegenüberliegende Gelenkbohrungen an zwei unteren
Laschen des Zündspulenelements und durch zwei einander gegenüberliegende Gelenkbolzen
am oberen Ende des Kontaktelements dargestellt sein. Wichtig ist hierbei lediglich,
dass trotz der Gelenkvorrichtung im Innern der Zündvorrichtung ein ringförmiger Hohlraum
verbleibt, der für das innere Verbindungsteil einen ausreichenden Freigang ermöglicht.
[0010] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist die Gelenkvorrichtung einfach
aus einem gewellten Blechabschnitt gebildet. Eine solche Gelenkvorrichtung gewährleistet
ein reversibles Abwinkeln der Zündvorrichtung und ist fertigungstechnisch gesehen
einfach und kostengünstig herstellbar.
[0011] Und gemäß einer dritten Ausführungsform ist die Gelenkvorrichtung aus einem perforierten
Blechabschnitt gebildet. Auf diese Weise ist die Gelenkvorrichtung so weit flexibel,
dass noch innerhalb gewisser Grenzen ein Abknicken der Zündvorrichtung möglich ist.
[0012] Erfindungsgemäß sind die vorstehend genannten Ausführungsformen der Gelenkvorrichtung
aber auch miteinander kombinierbar.
[0013] Vorteilhaft ermöglicht die Gelenkvorrichtung zwischen dem Zündspulenelement und dem
Kontaktelement ein Abknicken von einem Winkel bis zu 45 Grad, obwohl grundsätzlich
auch größere Knickwinkel denkbar sind. Denn damit ist es einerseits möglich bei der
Montage und Demontage, d.h. beim Aufstecken und Abziehen der Zündvorrichtung eine
Berührung der angrenzenden Bauteile der Brennkraftmaschine zu vermeiden und kann andererseits
eine wirksame Kraftübertragung vom Zündspulenelement auf das Kontaktelement erfolgen,
ohne dass die Gelenkvorrichtung dabei zu stark beansprucht wird.
[0014] In einer besonderen Ausführung ist das Zündspulenelement als eine Stabzündspule ausgebildet
und trägt das Zündspulenelement ein rechtwinklig zur Stabachse angeordnetes Steckerelement.
[0015] Weiterbildungsgemäß sind am Zündspulenelement und am Kontaktelement eine Anzahl von
nach außen weisenden Führungselementen, wie zum Beispiel Rippen oder Noppen vorgesehen,
welche insbesondere bei der Montage der Zündvorrichtung innerhalb eines Zündkerzenschachtes
der Brennkraftmaschine die Handhabung vereinfachen.
[0016] Zweckmäßig befindet sich innerhalb des Zündspulenelements und des Kontaktelements
ein inneres Verbindungsteil, das gelenkig bzw. biegsam ausgebildet und/oder zu dem
umgebenden Zündspulenelement bzw. Kontaktelement einen ausreichenden Freigang aufweist.
Somit ist sichergestellt, dass das Abknicken der Gelenkvorrichtung durch das innere
Verbindungsteil mit der elektrischen Leitung nicht behindert wird.
[0017] Ist das innerhalb des Zündspulenelements bzw. des Kontaktelements eine isolierende
Ummantelung vorgesehen, so kann zuverlässig vermieden werden, dass es aufgrund des
Abknickens innerhalb der Zündvorrichtung zu unerwünschten Spannungsübergängen kommt.
[0018] Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Zeichnungsfiguren
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Zündvorrichtung für eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine in vereinfachter Darstellung;
- Fig. 2
- eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Zündvorrichtung; und
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform der Zündvorrichtung.
[0019] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Zündvorrichtung 1 weist jeweils ein oberes langgestrecktes
Zündspulenelement 2 und ein unteres hülsenförmiges Kontaktelement 3 zum Aufstecken
auf eine Zündkerze 4 einer Brennkraftmaschine auf.
[0020] Das als eine Stabzündspule ausgebildete Zündspulenelement 2 dient zum Bereitstellen
einer Hochspannung für die Zündkerze 4 und weist in seinem Innern eine nicht näher
dargestellte Transformatoreinrichtung 5 mit einer Primärwicklung, einer Sekundärwicklung
und einem magnetischen Kern auf. An das obere Ende des Zündspulenelements 2 schließt
sich ein rechtwinklig angeformtes Steckerelement 6 an. Über dieses Steckerelement
6 ist mittels nicht dargestellter elektrischer Leitungen eine externe Spannung an
dem Zündspulenelement 2 anlegbar.
[0021] Das Kontaktelement 3 dient zum mechanischen und elektrischen Verbinden der Zündvorrichtung
1 mit der Zündkerze 4 einer Brennkraftmaschine. Dazu ist das Kontaktelement 3 mit
seinen Konturen an das genormte freie Ende der Zündkerze 4 angepasst und weist vorzugsweise
eine endständige Federeinrichtung 7 auf, die beispielsweise aus mehreren axial verlaufenden
Schlitzen gebildet ist. .
[0022] Zur Erleichterung der Montage der Zündvorrichtung 1 weisen sowohl das Zündspulenelement
2 als auch das Kontaktelement 3 eine Anzahl von nach außen weisenden rippenförmigen
Führungselementen 8 auf. Diese Führungselemente 8 korrespondieren mit nicht gezeigten
Führungskonturen im Zündkerzenschacht der Brennkraftmaschine.
[0023] Die Verbindung des Zündspulenelements 2 und des Kontaktelements 3 ist gemäß der vorliegenden
Erfindung mittels einer Gelenkvorrichtung 9 realisiert.
[0024] Diese Gelenkvorrichtung 9 ist entsprechend der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform
der Erfindung als ein mechanischer Gelenkabschnitt 9a ausgebildet. Dazu weist das
Zündspulenelement 2 an seinem unteren Ende zwei einander gegenüberliegende erste Laschen
10 mit daran angeordneten Gelenkbohrungen 11 auf und weist das Kontaktelement 3 an
seinem oberen Ende zwei einander gegenüberliegende Gelenkbolzen 12 auf. Durch diese
Gelenkvorrichtung 9 ist ein Abknicken der Zündvorrichtung 1 um einen Winkel α von
bis zu ca. 45 Grad ohne weiteres möglich. Ein Abknicken der Zündvorrichtung 1 um größere
Winkel α ist zwar prinzipiell denkbar, dabei können bei der Montage und Demontage
aber ungünstige Belastungen auftreten.
[0025] Entsprechend der zweiten Ausführungsform aus Fig. 2 ist die Gelenkvorrichtung 9 als
ein gewellter Blechabschnitt 9b ausgebildet. Und gemäß der dritten Ausführungsform
aus Fig. 3 ist die Gelenkvorrichtung 9 als ein perforierter sich verjüngender Blechabschnitt
9c ausgebildet. Diese beiden Gelenkvorrichtungen erlauben allerdings nur ein geringfügiges
Abwinkeln der Zündvorrichtung 1 um einen Winkel a von bis zu ca. 15 Grad.
[0026] Alle drei Ausführungsformen haben gemeinsam, dass sich im Innern der Zündvorrichtung
1 im Bereich des Übergangs vom Zündspulenelement 2 zum Kontaktelement 3 ein Verbindungselement
13 befindet. Dieses Verbindungselement 13 ist in Fig. 1 mit einer eigenen Gelenkvorrichtung
9' ausgestattet und weist in den Fig. 2 und 3 lediglich einen ausreichenden Freigang
innerhalb der Zündvorrichtung 1 auf, um das Abknicken des Zündspulenelements 2 und
des Kontaktelements 3 gegeneinander nicht zu behindern. Zudem ist das Verbindungselement
13 mittels einer elektrisch isolierenden Ummantelung 14 gegenüber dem Zündspulenelement
2 sowie gegenüber dem Kontaktelement 3 geschützt.
[0027] Abgesehen von den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten verschiedenen Ausführungsformen
der Zündvorrichtung 1 mit einer Gelenkvorrichtung 9 sind natürlich auch Kombinationen
dieser Ausführungsformen sowie eine ganze Reihe weiterer Varianten denkbar, die unter
den Schutzbereich des Patentanspruchs 1 fallen.
1. Zündvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit wenigstens einem Zündspulenelement
und einem hülsenförmigen Kontaktelement für eine Zündkerze der Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zündspulenelement (2) und das Kontaktelement (3) über eine Gelenkvorrichtung (9)
miteinander verbunden sind.
2. Zündvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkvorrichtung (9) aus einem mechanischen Gelenkabschnitt (9a) gebildet ist.
3. Zündvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkvorrichtung (9) aus einem gewellten Blechabschnitt (9b) gebildet ist.
4. Zündvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkvorrichtung (9) aus einem perforierten Blechabschnitt (9c) gebildet ist.
5. Zündvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkvorrichtung (9) zwischen dem Zündspulenelement (2) und dem Kontaktelement
(3) ein Abknicken von einem Winkel (α) bis zu 45 Grad ermöglicht.
6. Zündvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zündspulenelement (2) als eine Stabzündspule ausgebildet ist und ein rechtwinklig
zur Stabachse angeordnetes Steckerelement (6) trägt.
7. Zündvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Zündspulenelement (2) und/oder am Kontaktelement (3) eine Anzahl von nach außen
weisenden Führungselementen (8) vorgesehen sind.
8. Zündvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein innerhalb des Zündspulenelements (2) und des Kontaktelements (3) befindliches
Verbindungselement (13) gelenkig bzw. biegsam ausgebildet ist und/oder zu dem umgebenden
Zündspulenelement (2) bzw. Kontaktelement (3) einen ausreichenden Freigang aufweist.
9. Zündvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Zündspulenelements (2) bzw. des Kontaktelements (3) eine isolierende
Ummantelung (14) vorgesehen ist.