[0001] Die Erfindung betrifft eine schwimmfähige Urne zur Verwendung bei Feuerbestattungen.
[0002] Bekannte Urnen sind Gefäße zur Aufnahme zur Asche Verstorbener nach Feuerbestattungen,
die in der Regel zum Eingraben in Gräbern vorgesehen sind. Daneben gibt es aber auch
Urnen, die als Ziergefäße ausgebildet sind und zum Aufbewahren der Asche Verstorbener
in einen Friedhofsersatz darstellenden Bestattungshäusern oder auch in den Häusern
von Angehörigen dienen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Urne zu schaffen, die eine neue Bestattungsmöglichkeit
erschließt.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Schwimmurne
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Danach beinhaltet die Erfindung eine schwimmfähige Urne, die weder zum Eingraben
in Gräbern noch zum Aufstellen in Häusern vorgesehen ist, sondern zur Bestattung auf
dafür angelegten oder benutzten Wasserflächen dient. So können solche Schwimmurnen
beispielsweise auf einer als Seerosenteich angelegten Wasserfläche eingesetzt und
ihrerseits mit dem aus dem Wasser herausragenden oberen Teil dekorativ als Seerosen
oder dergleichen gestaltet sein.
[0006] Die erfindungsgemäße Schwimmurne ist zu ihrer Funktion konstruktiv besonders ausgebildet.
Sie besteht in üblicher Weise aus einem Gefäßkörper mit Deckel, wobei zwischen Deckel
und Gefäßkörper eine zweckentsprechende dauerhafte und beständige Dichtung vorgesehen
ist. Der Gefäßkörper weist vorzugsweise ein mittiges vertikales Gewichtsausgleichsrohr
auf, mittels dessen durch Einfüllen von mehr oder weniger Gewichtsmaterial sowohl
herstellungsbedingte Gewichtsschwankungen als auch Unterschiede des Gewichts der Aschebeladung
so ausgeglichen werden können, daß die Schwimmurne im gefüllten Zustand ein definiertes
Gewicht hat, so daß sie aufgrund des gegebenen Volumens und des gegebenen Gewichts
beim Einsetzen in das Wasser um ein bestimmtes Maß eintaucht und um ein bestimmtes
Maß über die Wasseroberfläche übersteht. Weiter ist der Gefäßkörper an seinem Umfang
mit Hohlräumen versehen, die luftgefüllt sind. Dabei kann es sich um eine Anzahl von
beispielsweise vier gleichmäßig am Umfang verteilten Kammern handeln, die beispielsweise
etwas bauchig nach außen verlaufen und in das Dekor des Gefäßkörpers integriert sein
können, der schalenartig mit einem Kranz von leicht vorspringenden Wülsten ausgebildet
sein kann. Zusätzlich oder alternativ kann im oberen Bereich des Gefäßkörpers ein
äußerer Wulsthohlraum gebildet sein, der durchgehend oder gekammert verläuft. Diese
Hohlräume dienen bei der Schwimmurne als Stabilisatoren gegen Kippen, insbesondere
aufgrund äußerer Einflüsse wie Wellengang bei starkem Wind, Anstoßen von Gegenständen,
Anstoßen durch Tiere und dergleichen, so daß sich stets eine stabile Schwimmlage ergibt.
[0007] Das Gewichtsausgleichsmaterial, das nach Bedarf in das Gewichtsausgleichsrohr eingefüllt
wird, kann ein schützbarer Feststoff, ein Gemisch aus Feststoffteilchen und Bindemittel
oder eine aushärtbare oder erstarrungsfähige Vergussmasse sein.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den anliegenden Zeichnungen dargestellt
und wird nachstehend kurz beschrieben. In den Zeichnungen zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Schwimmurne nach der Erfindung,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf den Gefäßkörper der Schwimmurne bei Abgenommenem Deckel, und
- Figur 3
- einen Halbschnitt durch den Gefäßkörper.
[0009] Figur 1 zeigt in etwas perspektivisch gehaltener Seitenansicht eine Schwimmurne nach
der Erfindung im Wasser schwimmend mit Deckel im Seerosendekor.
[0010] Die Figuren 2 und 3 zeigen den konstruktiven Aufbau der Schwimmurne in Draufsicht
des Gefäßkörpers bzw. im Axialhalbschnitt der Schwimmurne mehr im einzelnen.
[0011] Der Gefäßkörper 1 der Schwimmurne hat die Form einer im wesentlichen runden Schale
mit einem Gefäßhohlraum 2. Mittig im Gefäßkörper ist ein Gewichtsausgleichsrohr 3
angeordnet, das eine mittige Gewichtsausgleichskammer 4 umschließt.
[0012] An der Umfangswand des Gefäßkörpers 1 sind beispielsweise vier Luftkammern 5 angeordnet,
die durch nach außen ausgebauchte und gleichzeitig Dekorfunktion erfüllende Taschen
5 gebildet sind. Diese dienen bei Schwimmen der Urne als Stabilisatoren, weil sie
bei Kippbewegungen jeweils starken Auftrieb erzeugen. Im oberen Bereich des Gefäßkörpers
verläuft zwischen den einzelnen Taschen ein nach oben offener hohler Randwulst 6,
der ebenfalls ergänzend als Stabilisator dient.
[0013] Nach Füllen des das Gewichtsausgleichsrohr 3 ringförmig umschließenden Gefäßinnenraums
2 des Gefäßkörpers mit der Asche A eines Verstorbenen wird in die Gewichtsausgleichskammer
4 des Gewichtsausgleichsrohrs 3 Gewichtsmasse eingefüllt, bis das gewünschte Gesamtgewicht
der Urne (ohne Deckel) erreicht ist, aus dem sich dann das gewünschte Schwimmverhalten
im Bezug auf Eintauchtiefe im Wasser ergibt. Danach wird durch Aufsetzen des Deckels
7 und Dazwischenlegung einer entsprechenden Dichtung 8 die Urne verschlossen.
1. Schwimmfähige Urne mit einem Gefäßkörper (1), der einen Gefäßhohlraum (2) umschließt,
und einen Deckel (7), und mit einer mittig im Gefäßhohlraum (2) angeordneten Gewichtsausgleichskammer
(4) zur Aufnahme von Gewichtsausgleichsmaterial.
2. Schwimmurne nach Anspruch 1, wobei die Gewichtsausgleichskammer (4) durch ein vom
Gefäßkörperboden nach oben ragendes und oben offenes Gewichtsausgleichsrohr (3) gebildet
ist.
3. Schwimmurne nach Anspruch 1 oder 2, wobei an der Umfangswand des Gefäßkörpers (1)
Luftkammem (5) zur Auftriebserzeugung gebildet sind.
4. Schwimmume nach Anspruch 3, wobei die Luftkammem (5) durch nach außen ausgebauchte
Taschen gebildet sind.