[0001] Die Erfindung betrifft Mehrfachemulsionen, ihre Herstellung und Verwendung.
[0002] Emulsionen setzen die Nichtmischbarkeit zweier Phasen voraus. Emulsionen können daher
gebildet werden, wenn zwei nicht vollständig miteinander mischbare Phasen, Phase A
und Phase B, vorliegen.
[0003] Typischerweise ist Phase A eine wässrige Phase und Phase B eine ölige Phase.
[0004] Entsprechend können Wasser-in-Öl (w/o) und Öl-in-Wasser (o/w) Emulsionen hergestellt
werden.
[0005] Herkömmliche Emulsionen bestehen aus einer Wasserphase und einer Ölphase und einem
oder mehreren Oberflächen-aktiven Stoffen. Typischerweise sind oberflächenaktive Stoffe
niedermolekulare Substanzen, die zugleich eine oder mehrere polare Gruppen enthalten
und zugleich eine oder mehrere unpolare Gruppen enthalten.
[0006] Emulsionen, die mittels Partikel stabilisiert sind, wurden erstmals von Pickering
beschrieben: J. Chem. Soc., 1907,
91, 2001.
[0007] Erste Versuche zur Herstellung von Mehrfachemulsionen wurden beschrieben von Matsumoto
et al., J. Coll. Interf. Sci, 1976, 57, 353.
Problem dieser Mehrfachemulsionen ist ihre Instabilität gegenüber Koaleszenz.
[0008] Mehrfachemulsionen unter Einsatz von polymeren Tensiden wurden in DE 41 36699 A1
und DE 33 39 056 C2 beschrieben. Die beschriebenen Verfahren sind jedoch komplex,
aufwendig und störungsempfindlich und führen zu hochviskosen Systemen.
[0009] Mehrfachemulsionen unter Einsatz von Gelbildnern in der inneren Phase wurden in DE
196 38 729 A1 beschrieben. Das beschriebene Verfahren beruht auf der Thixotropierung
und Verdickung der inneren wässrigen Phase und schränkt deren Einsetzbarkeit deutlich
ein.
[0010] Mehrfachemulsionen bestehen aus
(1) einer Phase X, die als Emulsion in einer
(2) Phase Y vorliegt, diese PhaseX-in-PhaseY Emulsion (X/Y) liegt
(3) wiederum als Tröpfchen in einer weiteren Phase Z als Emulsion vor: ,
PhaseX-in-PhaseY-in-PhaseZ (PhaseX/PhaseY/PhaseZ).
[0011] In der Praxis ergeben sich hieraus 2 prinzipielle Möglichkeiten für Mehrfachemulsionen:
Möglichkeit I: (A/B/A').
Mehrfachemulsionen bestehend aus (1) einer Phase A, die emulgiert in einer (2) Phase
B vorliegt, diese Phase A-in-Phase B Emulsion (A/B) liegt (3) wiederum als Tröpfchen
in einer weiteren Phase A' emulgiert vor: Phase A-in-Phase B-in-Phase A' (A/B/A').
Möglichkeit II: (B/A/B').
Mehrfachemulsionen bestehend aus (1) einer Phase B, die emulgiert in einer (2) Phase
A vorliegt, diese Phase B-in-Phase A Emulsion (B/A) liegt (3) wiederum als Tröpfchen
in einer weiteren Phase B' emulgiert vor: Phase B-in-Phase A-in-Phase B' (B/A/B').
[0012] In der Praxis, mit Phase A als wässrige Phase und Phase B als ölige Phase, können
Mehrfachemulsionen hergestellt werden als
(I) Wasser-in-Öl-in-Wasser Emulsion (w/o/w) oder als
(II) Öl-in-Wasser-in-Öl Emulsion (o/w/o).
[0013] Die Stabilisierung bislang bekannter Mehrfachemulsionen erfordert den Einsatz von
niedermolekularen, oligomeren oder polymeren Emulgatoren oder oberflächenaktiven Substanzen,
die die verschiedenen Grenzflächen w/o und o/w stabilisieren. Bislang bekannte Mehrfachemulsionen
leiden jedoch unter Koaleszenz und Sedimentation, mangelnder Scherstabilität und unzureichender
Lagerstabilität.
[0014] Dies führt zum Verlust ihrer Eigenschaften, insbesondere ihrer Anwendungstauglichkeit.
[0015] Langzeitstabile Mehrfachemulsionen konnten bislang nicht mit vertretbarem Aufwand
hergestellt werden. Bis heute ist kein einfaches und universelles Verfahren beschrieben,
das die Herstellung langzeitstabiler und scherstabiler Mehrfachemulsionen beschreibt.
[0016] Mehrfachemulsionen haben hohes technisches Interesse.
Sie sind zum Beispiel ein wichtiger technischer Schlüssel in Anwendungen, die eine
"controlled release" Funktion erfordern. Controlled Release, gezielte und kontrollierte
Abgabe, bedeutet die kontrollierte und langsame Abgabe von
(I) in polarer wässriger Phase gelösten Wirkstoffen oder
(II) in unpolarer öliger Phase gelösten Wirkstoffen und ist von großem Interesse in
vielfachen Anwendungen,
- in der Pharmazie,
- der Medizin,
- der Agrochemie,
- der Lebensmittel- und
- Tiernahrungsindustrie,
- in der Kosmetik und
- in der chemischen Katalyse.
[0017] Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern und insbesondere
langzeitstabile und scherstabile Mehrfachemulsionen herzustellen.
[0018] Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin hierfür ein einfaches und universell einsetzbares
Verfahren zu beschreiben.
[0019] Die Aufgabe wird mit der Erfindung gelöst.
[0020] Gegenstand der Erfindung ist eine Mehrfachemulsion, die aus einer polaren Phase A1,
einer unpolaren Phase B und einer polaren Phase A2 oder einer unpolaren Phase B1,
einer polaren Phase A und einer unpolaren Phase B2 besteht, dadurch gekennzeichnet,
dass sie Partikel-förmige Feststoffe, die kleiner 1 µm sind, enthält, mit der Maßgabe,
dass oberflächenaktive Substanzen nur bis zu einer maximalen Konzentration von kleiner
als 0,1 mal der kritischen Micellkonzentration, dieser oberflächenaktiven Stoffe in
Phase A, A1, oder A2 enthalten sind.
Mehrfachemulsionen,
Variante 1
[0021] A1-in-B-in-A2, (A1/B/A2) bestehend aus einer Phase A1, dispergiert in einer zweiten
Phase B, die wiederum in einer dritten Phase A2 dispergiert ist.
Phasen A1 und A2 können gleich oder verschieden sein; sie sind ausgewählt aus den
Stoffen der Phase A.
Phase A1 kann aus Phase A2 bestehen und weitere lösliche Stoffe enthalten.
Bevorzugt bestehen Phase A1 und Phase A2 aus den gleichen Stoffen der Phase A und
enthalten eine oder mehrere weitere gleiche oder verschiedene lösliche Substanzen.
Variante 2
[0022] B1-in-A-in-B2, (B1/A/B2) bestehend aus einer Phase B1, dispergiert in einer zweiten
Phase A, die wiederum in einer dritten Phase B2 dispergiert ist.
Phasen B1 und B2 können gleich oder verschieden sein; sie sind ausgewählt aus den
Stoffen der Phase B.
Phase B1 kann aus Phase B2 bestehen und weitere lösliche Stoffe enthalten.
Bevorzugt bestehen Phase B1 und Phase B2 aus den gleichen Stoffen der Phase B und
enthalten eine oder mehrere weitere gleiche oder verschiedene lösliche Substanzen.
[0023] Phasen A und B sind bevorzugt Flüssigkeiten. Flüssigkeiten sind solche Stoffe oder
Stoffgemische, die bei Temperaturen und Drücken der Anwendung der Emulsionen in flüssiger
oder fließfähiger oder durch Scherung fließfähig-machbarer Form vorliegen.
[0024] Bevorzugt wird bei Normaldruck gearbeitet.
[0025] Bevorzugt sind die Temperaturen größer 0°C und kleiner 100 °C, besonders bevorzugt
größer 5 °C und kleiner 70°C, besonders bevorzugt größer 20°C und kleiner 40°C.
[0026] Phasen A und B sind nicht vollständig miteinander mischbar. Nicht vollständig mischbar
bedeutet, dass Phase A mit der Phase B eine Emulsion unter Einsatz geeigneter herkömmlicher
oberflächenaktiver Stoffe (Emulgatoren) in geeigneten Mengen bilden kann. Beispielsweise
entspricht dies, dass A in B und umgekehrt weniger als 50 Gew.%, bevorzugt weniger
als 10 Gew.%, besonders bevorzugt weniger als 1 Gew.% löslich ist.
[0027] Phase A ist Wasser oder eine wässrige Lösung oder eine hochpolare Phase, zum Beispiel
bestehend aus Amiden, wie Formamid oder Dimethylformaid, Glykolen wie Ethylenglykole,
Polyalkoholen wie Glyzerin, niederen Alkohole wie Methanol, alkylierten Sulfoxide
wie Dimethylsulfoxid, Acetonitril, oder hierauf basierenden Lösungen.
[0028] Bevorzugt für Phase A ist ein wässriges System.
[0029] Phase B, die auch als Öl-Phase bezeichnet werden kann, kann aus allen in Wasser bzw.
in Phase A genannten, nicht vollständig löslichen unpolaren Stoffe bestehen wie Kohlenwasserstoffe,
wie Aromaten, wie Benzol, Toluol und Xylol, Aliphaten, Alkane, wie Pentane, Hexane,
wie n-Hexan und Cyclo-Hexan, Heptane, Octane, wie n-Octan und iso-Octane, Nonane,
Decane, Undecane, Dodecane, wie Alkene, wie Ester, Ether, wie Polyether, wie Ketone,
wie langkettige Alkohole, z.B. n-Octanol, Organosiliciumverbindungen, wie Silicone,
z.B lineare oder cyclische Polydialkylsiloxane wie Polydimethylsiloxane mit 0 - 10
Gew.% Methylsiloxy- und/oder Trimethysiloxy- neben 90-100 Gew.% Dimethylsiloxyeinheiten,
oder deren beliebigen Gemische.
[0030] Als Partikel-förmige Feststoffe sind alle Partikel-förmigen Feststoffe geeignet,
insbesondere feinteilige Partikel-förmige Feststoffe, die weder in Phase A noch in
Phase B vollständig löslich sind, und somit in der fertigen Mehrfachemulsion als Partikel
vorliegen; wie Schichtsilikate, z.B. Tone (clay), wie Laponite, wie Bentonite, z.B.
Montmorillonite; wie feste Polymere, z.B. Polystyrol; wie Carbonate z.B. Calciumcarbonate,
z.B. natürliche Calciumcarbonate, bevorzugt gemahlen und klassifiziert, auch gefällte
synthetische Calciumcarbonate; wie Sulfate, wie Bariumsulfat, z.B. natürliche, gemahlene
und klassifizierte Bariumsulfate oder auch gefällte; wie Nitride, z.B. Bornitrid,
Siliciumnitrid; wie Carbide, z.B. Borcarbid, Siliciumcarbid; und wie Metalloxide,
z.B. Titandioxide, Aluminiumdioxide, Zirkondioxide und Siliciumdioxide; unter den
Siliciumdioxiden z.B. natürliche gemahlene oder durch andere Prozesse wie Dispergieren
und Sedimentieren klassifizierte, Kieselgur oder Diatomeenerden; oder auch synthetische
Siliciumdioxide, z.B. naß-chemisch gefällte oder pyrogen in einer Flamme hergestellte
Siliciumdioxide. Bevorzugt sind pyrogene Siliciumdioxide, die in einem Flammenprozess
durch Umsetzung von bis 300°C, bevorzugt bis 150°C verdampfbaren Siliciumverbindungen,
z.B. SiCl
4, CH
3SiCl
3, HSiCl
3, HCH
3SiCl
2, deren Gemischen, auch verunreinigt mit anderen Si-Verbindungen und/oder Kohlenwasserstoffen
bis 20 Gew.%, bevorzugt bis 10 Gew.%, hergestellt sind, bevorzugt in einer Wasserstoff-Sauerstoff-Flamme,
letztere bevorzugt in einem nahe stöchiometrischen bis stöchiometrischen Gemisch (nahe
= weniger als 20% Abweichung).
[0031] Es können beliebige Gemische von oben genannten Partikeln eingesetzt werden.
Bevorzugt sind Gemische aus hydrophilen, wasserbenetzbaren, und hydrophoben, wasserunbenetzbaren
Partikeln.
Bevorzugt ist ein Mischungsverhältnis der Partikel von 1:4 bis 4:1, besonders bevorzugt
von 1:2 bis 2:1, von hydrophilen zu hydrophoben Partikeln.
[0032] Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Mehrfachemulsionen Partikel-förmige Feststoffe,
die zumindest Metalloxide enthalten, besonders bevorzugt Partikel-förmige Feststoffe,
die zumindest Siliciumdioxid enthalten, ganz besonders bevorzugt Partikel-förmige
Feststoffe, die zumindest hydrophobes Siliciumdioxid oder zumindest teilsilyliertes
Siliciumdioxid enthalten. Weiter besonders bevorzugt sind Partikel-förmige Feststoffe,
die zumindest Mischungen von hydrophilen und hydrophoben Siliciumdioxid enthalten
und weiter besonders bevorzugt sind Partikel-förmige Feststoffe, die zumindest pyrogen
hergestelltes Siliciumdioxid enthalten.
[0033] Die Partikelgröße ist bevorzugt kleiner 1 Mikrometer, besonders bevorzugt kleiner
100 nm und ganz besonders bevorzugt kleiner 30 nm, bezogen auf den mittleren Durchmesser
der Primärpartikel.
[0034] Die Spezifische Oberfläche der Partikel ist bevorzugt größer als 1 m
2/g, besonders bevorzugt größer 10 m
2/g, insbesondere besonders bevorzugt größer 50 m
2/g, ganz besonders bevorzugt größer 150 m
2/g.
[0035] Die Spezifische Oberfläche kann zum Beispiel durch BET folgend DIN 66131 / 66132
bestimmt werden oder zum Beispiel durch eine andere geeignete Methode wie CTAB Adsorption
nach ASTM D3765-85 oder zum Beispiel durch Bildanalyse von Bildern erhalten über Transmissionselektronenmikroskopie
und Auszählen der Durchmesser der Primärpartikel, und nachfolgender Berechnung der
Volumenverteilung der Partikelgröße und daraus resultierender spezifischer Oberfläche.
[0036] Für die erfindungsgemäßen Partikel sind alle Partikelformen möglich, wie kugelförmig,
Scheiben-förmig, Stab-förmig, verzweigt, z.B. fraktal mit fraktalen Dimensionen der
Masse D
m von 1 < D
m < 3;
In einer bevorzugten Ausführung sind die Partikel kugelförmig; in einer anderen besonders
bevorzugten Ausführung sind die Partikel verzweigt und/oder fraktal aufgebaut.
[0037] Für die erfindungsgemäßen Partikel sind alle typischen Materialdichten möglich
- bevorzugt 0,5 bis 5 kg/l für die Primärpartikel
- bevorzugt 0,05 bis 1 kg/l für verzweigte, gegebenenfalls fraktale, Aggregate bestehend
aus Primärpartikeln
- bevorzugt 0,01 bis 0,5 kg/l für verzweigte, gegebenenfalls fraktale, Agglomerate bestehend
aus Aggregaten
[0038] Hierbei folgt die Definition der Primärpartikel, Aggregate und Agglomeraten der DIN
53206.
[0039] Besonders bevorzugt wird pyrogenes Siliciumdioxid eingesetzt. Das Siliciumdioxid
hat vorzugsweise eine mittlere Primärteilchen-Partikelgröße kleiner als 100 nm, bevorzugt
mit einer mittleren Primärteilchen-Partikelgröße von 5 bis 50 nm. Diese Primärteilchen
existieren nicht isoliert im Siliciumdioxid, sondern sind Bestandteile größerer Aggregate
und Agglomerate.
[0040] Vorzugsweise weist das Siliciumdioxid eine spezifische Oberfläche von 25 bis 500
m
2/g (gemessen nach der BET Methode nach DIN 66131 und 66132) auf.
[0041] Das Siliciumdioxid weist vorzugsweise Aggregate (Definition nach DIN 53206) im Bereich
von Durchmessern 50 bis 1000 nm auf, wobei das Siliciumdioxid aus Aggregaten aufgebaute
Agglomerate (Definition nach DIN 53206) aufweist, die in Abhängigkeit von der äußeren
Scherbelastung (z.B. Meßbedingungen) Größen von 1 bis 500 µm aufweisen.
[0042] Vorzugsweise weist das Siliciumdioxid eine fraktale Dimension der Oberfläche von
vorzugsweise kleiner oder gleich 2,3 auf, bevorzugt von kleiner oder gleich 2,1, besonders
bevorzugt von 1,95 bis 2,05, wobei die fraktale Dimension der Oberfläche D
s hierbei definiert ist als:
Partikel-Oberfläche A ist proportional zum Partikel-Radius R hoch D
s
[0043] Vorzugsweise weist das Siliciumdioxid eine fraktale Dimension der Masse D
m von vorzugsweise kleiner als oder gleich 2,8, bevorzugt gleich oder größer 2,7, besonders
bevorzugt von 2,4 bis 2,6 auf. Die fraktale Dimension der Masse D
m ist hierbei definiert als:
Partikel-Masse M ist proportional zum Partikel-Radius R hoch D
m.
[0044] Vorzugsweise weist das Siliciumdioxid eine Dichte an Oberflächen-Silanolgruppen SiOH
von kleiner als 2,5 SiOH / nm
2, vorzugsweise kleiner 2,1 SiOH / nm
2, bevorzugt von kleiner als 2 SiOH / nm
2, besonders bevorzugt von 1,7 bis 1,9 SiOH / nm
2 auf.
[0045] Es können bei hoher Temperatur (>1000 °C) hergestellte Siliciumdioxide eingesetzt
werden. Besonders bevorzugt sind pyrogen hergestellte Siliciumdioxide. Es können auch
hydrophile Siliciumdioxide eingesetzt werden, die frisch hergestellt direkt aus dem
Brenner kommen, zwischengelagert oder bereits handelsüblich verpackt sind. Es können
auch hydrophobierte Siliciumdioxide z.B. handelsübliche, eingesetzt werden.
[0046] Es können unverdichtete, mit Schüttdichten kleiner 60 g/l, aber auch verdichtete,
mit Schüttdichten größer 60 g/l, Siliciumdioxide eingesetzt werden.
[0047] Es können Gemische aus verschiedenen Siliciumdioxiden eingesetzt werden, so z.B.
Mischungen aus Siliciumdioxiden unterschiedlicher BET-Oberfläche, oder Mischungen
aus Siliciumdioxiden mit unterschiedlichem Hydrophobier- oder Silyliergrad.
[0048] Die Hydrophobierung, und insbesondere die Silylierung von Partikeln, insbesondere
von Metalloxiden, und im besonderen von Siliciumdioxid kann erfolgen nach DE 2344388,
DE 1163784, DE 1916360, EP 579 049, EP 686676, EP 926210 oder DE-Akz-10150274, oder
vergleichbaren Verfahren. Die Analyse der Bedeckung von Partikeln, insbesondere Metalloxiden,
und im besonderen Siliciumdioxid, mit Hydrophobiermittel oder Silyliermitteln kann
erfolgen über die Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes als Elementaranalyse, über IR
Methoden wie DRIFT und ATIR, über Adsorptionsmethoden die auf der BET Methodik aufbauen,
wie in S. Brunnauer, P.H. Emmett und E.Teller, Journal of the American Chemical Society
(JACS), 1938, Band 60, Seite 309., oder im Buch S.J. Gregg und K.S.W. Sing "Adsorption,
Surface Area and Porosity", 2. Auflage, Academic Press, New York, 1982, Seiten 41
und ff, oder in H. Barthel in "Proceedings of the Fourth Symposium on Chemically Modified
Surfaces, Philadelphia, 1991", in "Chemically Modified Surfaces", H.A. Mottola und
J.R. Steinmetz, eds., Elsevier, New York, 1992, Seiten 243 und die darin zitierten
Dokumente, insbesondere Dokumente 4 - 6, werden diese Effekte detaillierter beschrieben,
oder in Osaheni et al, 27. Feb 2001, US 6,193,412 beschrieben. Andere mögliche Methoden
sind die Inverse Gaschromatographie, wie beschrieben in Organosilicon Chemistry IV
"From Molecules to Materials", N. Auner und J. Weis, eds., Wiley, Weinheim, H. Balard,
E. Papirer, A.Khalfi, H. Barthel, J. Weis, Seiten 773 ff, 2000 oder die Statisch Volumetrische
Gasadsorption, wie beschrieben in H. Barthel, L. Roesch und J. Weis, Surface Review
und Letters, Band 4, Nr. 5 (1997), Seiten 873 ff. Die Bestimmung der sauren OH Gruppen
auf Metalloxidoberflächen, im Besonderen der restlichen Siliciumdioxid-Silanolgruppen
auf der Oberfläche von Siliciumdioxiden kann beispielsweise erfolgen durch Säure-Base
Titrationen folgend dem Verfahren nach G.W. Sears, Anal. Chem., 28 (12) (1956) 510.
[0049] Bevorzugt sind die Partikel dadurch gekennzeichnet, dass sie von Phase A nicht vollständig
benetzt werden, also einen Kontaktwinkel θ in Luft gegen Phase A von größer 0° aufweisen;
zum anderen und zugleich dadurch, dass sie gegenüber Phase A, A1 oder A2 auch keine
völlige Unbenetzbarkeit aufweisen, also einen Kontaktwinkel θ in Luft gegen Phase
A, A1 oder A2 von kleiner 180° aufweisen.
[0050] Bevorzugt liegt der Kontaktwinkel θ der Partikel gegen Phase A, A1 oder A2 zwischen
60° und 120°.
Bevorzugt liegt der Kontaktwinkel θ der Partikel gegen Wasser zwischen 60° und 120°.
[0051] Die Partikel sind feinteilige Feststoffe, die vorzugsweise nicht völlig Wasser-benetzbar
sind, das heißt solche, die keine vollständige Wasserbenetzung aufweisen, also solche
die eine Oberflächenenergie γ von kleiner als 72,5 mJ/m
2 aufweisen und gegen Wasser in Luft einen Kontaktwinkel θ größer 0° aufweisen.
[0052] Die Partikel sind im weiteren bevorzugt dadurch gekennzeichnet, dass sie von Phase
B vollständig benetzt werden, also einen Kontaktwinkel θ an Luft von 0° gegen Phase
B aufweisen.
[0053] Beispiele zu Messverfahren für Kontaktwinkeln an Pulvern
1) Der Kontaktwinkel der Partikel kann durch sorgfältiges Herstellen mit üblichen
Methoden eines Presslings des pulverförmigen Feststoffes bestehend aus Partikeln,
und anschließender Bestimmung des Kontaktwinkels gegen eine bekannte und definierte
Flüssigkeit, bevorzugt eines Reinstoffes, mit bekannter Oberflächenspannung an Luft
mit herkömmlichen Methoden, z.B. Goniometer oder durch digitale Bildauswertung, erhalten
werden.
Der Kontaktwinkel θ definiert das Verhältnis der Oberflächenspannungen und -energien
γ von Flüssigkeiten (1) und Feststoffen (s) in einem Gasraum (g) wie folgt.

Die Oberflächenenergie (mJ/m2) eines Feststoffes ist dimensionsgleich mit der Oberflächenspannung einer Flüssigkeit
(mN/m), da gilt [J] = [N*m].
2) Der Kontaktwinkel kann durch Imbibitionsmethoden unter Verwendung der Lucas-Washburn-Gleichung
ermittelt werden. Diese beruht auf dem Einsaugen einer bekannten und definierten Flüssigkeit,
bevorzugt eines Reinstoffes, mit bekannter Oberflächenspannung, in ein definiertes
Haufwerk, oder einen schwach verdichteten Pressling, mit einer offenen Porosität und
Porenradius r, bevorzugt Porosität größer 0,25, des Partikelpresslings. Die Aufsauggeschwindigkeit
dh/dt, bzw. die Höhe der aufgesaugten Flüssigkeitsäule h, berechnet aus der Massenaufnahme
m an Flüssigkeit durch das Partikelhaufwerk gegen die Zeit t, sowie die Viskosität
der aufgesaugten Flüssigkeit η sowie die Oberflächenspannung γ der aufgesaugten Flüssigkeit
lassen bei bekanntem Partikelradius r mittels der Gleichung nach Lucas-Washburn (Washburn, E.W., Phys. Rev. 17, 273 (1921) und R. Lucas Kolloid Z. 23, 15 (1918)
den Wert Cosinus von θ ( cos (θ) ) und damit den Kontakt- oder Randwinkel θ der Flüssigkeit
gegen die Partikeloberfläche ermitteln:

oder

Weitere Details zur Methodenbeschreibung sind zu finden bei J. Schoelkopf et al, J.
Colloid. Interf. Sci. 227, 119-131 (2000).

- mit t :
- Zeit
- m :
- Masse der angesaugten Flüssigkeit
- η :
- Viskosität der Flüssigkeit
- ρ :
- Dichte der Flüssigkeit
- γ :
- Oberflächenspannung der Flüssigkeit
- ϑ :
- Randwinkel Flüssigkeit-Pulver
- C :
- Faktor, nur abhängig von den geometrischen Eigenschaften des Pulvers und Probenrohrs
Eine Illustration des Verfahrens ist in Figur 5 abgebildet.
Beispiele für Messverfahren zur Bestimmung der Oberflächenenergie von Partikeln
3) Wiederholen des Versuches unter 1) oder 2) mit verschiedenen Flüssigkeiten mit
unterschiedlichen Oberflächenspannungen.
3a) Auftragung des Cosinus der ermittelten Kontaktwinkel θ in einem Zisman-Plot gegen
die Oberflächenspannung γ der eingesetzten Flüssigkeiten, cos (θ) = f (γ) liefert
als Schnittpunkt mit der Abszisse die kritische Oberflächenenergie γcrit als Maß für die Oberflächenenergie γ der Partikel.
3b) Auftragung des Ansaugparameters A in einem Zisman-Plot gegen die Oberflächenspannung
γ der eingesetzten Flüssigkeiten, liefert am Scheitelpunkt der Kurve (Maximum) als
zugehörigen Abszissenwert die kritische Oberflächenenergie γcrit als Maß für die Oberflächenenergie γ der Partikel (siehe Diagramm Figur 6).
4) Für Partikel, die Agglomerate mit Schüttdichten dSD << 1 g/ml bilden, bestehend aber aus Primärpartikeln mit Materialdichten dMD > 1 g/ml, kann Einschütteln in Flüssigkeiten verschiedener Oberflächenspannung als
Methode herangezogen werden: Bei Nichtbenetzung schwimmen die Partikel-Agglomerate
auf; bei Benetzung wird die Luft in den Agglomeraten verdrängt, und die Partikel-Agglomerate
sinken ein.
Bei Verwendung verschiedener Flüssigkeiten mit verschiedener Oberflächenspannung kann
exakt die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit ermittelt werden, bei der die Partikel-Agglomerate
einsinken; diese liefert die kritische Oberflächenenergie γcrit als Maß für die Oberflächenenergie γ der Partikel.
Die Methode kann auch dergestalt vereinfacht werden, dass die Oberflächenspannung
von Wasser (72,5 mN/m) durch Zugabe von Methanol, Ethanol oder iso-Propanol verringert
wird. 4a) Typischerweise wird dann Wasser vorgelegt, eine bestimmte Menge an Partikel-Agglomeraten
auf die Wasseroberfläche aufgelegt (schwimmend) und dann der Alkohol zutitriert, unter
Rühren. Das Wasser zu Alkohol-Verhältnis bei Einsinken der Partikel-Agglomerate wird
notiert und genau für dieses Verhältnis Wasser : Alkohol in einem getrennten Versuch
mit Standardmethoden (Ringabreißmethode, Wilhelmy-Methode) die Oberflächenspannung
bestimmt.
4b) In einer anderen Ausführung können auch definierte Mischungen von Wasser mit den
o.g. niederen Alkoholen hergestellt werden, und dann die Oberflächenspannungen dieser
Gemische bestimmt werden. In einem getrennten Experiment werden diese Wasser : Alkohol
Mischungen mit definierten Mengen an Partikel-Agglomeraten überschichtet (beispielsweise
in einem Volumenverhältnis 1:1) und unter definierten Bedingungen geschüttelt (beispielweise
schwaches Schütteln mit der Hand oder mit einem Taumelmischer für ca. 1 Minute). Bestimmt
wird das Wasser: Alkohol-Gemisch, bei dem die Partikel-Agglomerate eben noch nicht
einsinken und das Wasser : Alkohol-Gemisch mit höherem Alkoholgehalt, bei dem die
Partikel-Agglomerate eben einsinken. Die Oberflächenspannung des letzteren Alkohol
: Wasser-Gemisches liefert die kritische Oberflächenenergie γcrit als Maß für die Oberflächenenergie γ der Partikel.
[0054] Methanolzahl: Wird als Alkohol Methanol verwendet, ergibt der Methanolgehalt in Wasser
die Methanolzahl.
[0055] In einer bevorzugten Ausführung weisen die Partikel eine Oberflächenenergie γ kleiner
als die Oberflächenspannung γ der Phase A, A1, A2 aber größer als die Oberflächenspannung
γ der Phase B, B1, B2 auf.
Für erfindungsgemäße Partikel, die bevorzugt Metalloxid-Partikel sind, bedeutet dies,
dass die Metalloxide bevorzugt teilweise hydrophobiert sind, bevorzugt teilweise silyliert
sind.
[0056] Erfindungsgemäß teilweise silyliert bedeutet hier,
dass weder die gesamte Metalloxid-Oberfläche unsilyliert ist, noch dass die gesamte
Metalloxid-Oberfläche silyliert ist. Der Bedeckungsgrad τ der Oberfläche mit Silyliermittelresten
ist dabei 25% < τ < 75% bezogen auf die Gesamt-Metalloxid-Partikel-Oberfläche.
[0057] Vorzugsweise beträgt der Kontaktwinkel θ
Partikel gegen Phase A 0° < θ
Partikel < 180°.
[0058] Vorzugsweise beträgt der Kontaktwinkel θ
Partikel gegen Wasser 0° < θ
Partikel < 180°.
[0059] Die Bedeckung mit Silyliermittel kann dabei beispielsweise mittels Elementaranalyse,
wie den Kohlenstoffgehalt, ermittelt werden, oder durch Bestimmung des Rest-Gehaltes
an reaktiven Oberflächen OH Gruppen des Metalloxides.
[0060] Für pyrogenes Siliciumdioxid bedeutet Teilsilylierung, dass der Gehalt an nicht-silylierten
Oberflächensilanolgruppen an der Siliciumdioxidoberfläche sich bewegt zwischen mindestens
20% und maximal 80% des Ausgangs-Siliciumdioxids; das Ausgangs-Siliciumdioxid (100%)
weist 1,5 - 2,5 SiOH pro nm
2 spezifischer Oberfläche auf, bevorzugt 1,6 - 2,0. Dies bedeutet, daß die Dichte der
Oberflächensilanolgruppen SiOH sich zwischen minimal 0,3 und maximal 1,5 SiOH pro
nm
2 Partikeloberfläche bewegt.
[0061] Für ein Siliciumdioxid von 200 m
2/g spezifischer Oberfläche, das zur Silylierung herangezogen wird, bedeutet dies 0,1
mMol/g SiOH bis 0,5 mMol/g SiOH; für ein Siliciumdioxid mit geringer bzw. größerer
Oberfläche bedeutet dies linear proportional mehr oder weniger Oberflächensilanolgruppen
SiOH.
[0062] Vollständige Wasserbenetzung pyrogenen Siliciumdioxids tritt dann'auf, wenn dieses
kleiner 0,1 Gew.% Kohlenstoffgehalt bei einer spezischen Oberfläche von 100 m
2/g aufweist. Für ein Siliciumdioxid mit geringer bzw. größerer Oberfläche bedeutet
das linear proportional mehr oder weniger Kohlenstoffgehalt.
[0063] Bevorzugt ist pyrogenes Siliciumdioxid, das nicht völlig Wasser-benetzbar ist, das
heißt einen Kontaktwinkel θ gegen Wasser von größer 0° aufweist
[0064] Bevorzugt ist pyrogenes Siliciumdioxid, das nicht völlig Wasser-benetzbar ist, und
einen Kohlenstoffgehalt von größer 0,1 Gew.% bei einer spezifischen Oberfläche von
100 m
2/g aufweist. Für ein Siliciumdioxid mit geringer bzw. größerer Oberfläche bedeutet
dies linear proportional mehr oder weniger Kohlenstoffgehalt.
[0065] Bevorzugt ist pyrogenes Siliciumdioxid, das nicht völlige Wasser-Nichtbenetzbarkeit
zeigt und gegen Wasser einen Kontaktwinkel θ von vorzugsweise kleiner 180° aufweist.
Bevorzugt ist pyrogenes Siliciumdioxid, das nicht völlig Wasser-unbenetzbar ist, und
einen Kohlenstoffgehalt von kleiner 1 Gew.% bei einer spezifischen Oberfläche von
100 m
2/g aufweist. Für ein Siliciumdioxid mit geringerer bzw. größerer Oberfläche bedeutet
dies linear proportional mehr oder weniger Kohlenstoffgehalt.
[0066] Bevorzugt weist pyrogenes Siliciumdioxid, das nicht völlig Wasser-unbenetzbar ist,
eine Methanolzahl von kleiner 20 (siehe oben) auf.
[0067] Es werden bevorzugt mindestens 2 Typen von Partikel mit unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften
eingesetzt; bevorzugterweise unterscheiden sich diese Partikeln mit unterschiedlichen
Oberflächeneigenschaften dadurch, daß mindestens eine Art von Partikeln nicht von
Phase A benetzt wird, d.h. in Phase A nicht suspendierbar ist.
[0068] Es können beliebige Gemische von o.g. erfindungsgemäßer Partikel eingesetzt werden.
[0069] Die erfindungsgemäßen Eigenschaften der Partikel können durch eine Partikelart, aber
auch durch geeignete Mischung von Partikel unterschiedlicher Eigenschaften erzielt
werden.
[0070] Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung einer (A1/B/A2) Mehrfachemulsion,
dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel-förmigen Feststoffe in der B Phase dispergiert
werden und diese Suspension in der A1 Phase dispergiert wird und die so gebildete
Emulsion in der A2 Phase, die Partikel-förmige Feststoffe enthält, dispergiert wird.
[0071] Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung einer (A1/B/A2) Mehrfachemulsion,
dadurch gekennzeichnet, das die Partikel-förmigen Feststoffe in der A1 Phase dispergiert
werden und diese Suspension in der B Phase dispergiert wird und die so gebildete Emulsion
in der A2 Phase, die Partikel-förmige Feststoffe enthält, dispergiert wird.
Herstellung einer Phase A1-in-Phase B-in Phase A2 (A1/B/A2) oder Wasser- in-Öl-in-Wasser
(w/o/w) Mehrfachemulsion
Schritt (I)
Herstellung einer A1/B Emulsion oder w/o Emulsion.
[0072] Zur Herstellung der A1/B oder w/o Emulsion können alle erfindungsgemäßen Partikel
eingesetzt werden.
[0073] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase A, A1, A2 nicht benetzt werden.
Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase B benetzt werden.
[0074] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Wasser nicht benetzt werden. Bevorzugt
werden Partikel eingesetzt, die von der Öl-Phase benetzt werden.
[0075] Werden als Partikel Metalloxide eingesetzt, so sind bevorzugt solche, deren Oberfläche
zu mindestens 40% und zu maximal 60% von Hydrophobiermittel, bevorzugt Silyliermittel,
bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad T an Hydrophobiermittel, oder Silyliermittel,
zwischen 40% und 60% liegt, und der Gehalt an unbedeckter Oberfläche zwischen maximal
60% und 40% der gesamten Oberfläche liegt.
Werden als Partikel pyrogene Kieselsäuren eingesetzt, so sind bevorzugt solche, deren
Oberfläche zu mindestens 40% und zu maximal 60% von Hydrophobiermittel, bevorzugt
Silyliermittel, bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad τ zwischen 40% und 60% liegt,
und der Gehalt an nichtsilylierten Oberflächensilanolgruppen zwischen maximal 60%
und 40% der ursprünglich vorhandenen Silanolgruppen liegt. Die Gesamtzahl der Silanolgruppen
ergibt sich durch die Summe der restlichen Silanolgruppen und die Summe der Silyliermittelreste
auf der Kieselsäureoberfläche.
[0076] Die Partikel können in der Phase A1 oder Phase B dispergiert werden. Vorzugsweise
werden die Partikel in der Phase dispergiert, in der sie benetzt werden und so effektiver
dispergiert werden.
[0077] Die Menge an erfindungsgemäßen Partikeln ist größer 0,1 Gew.%, bevorzugt größer als
0,5 Gew.%, besonders bevorzugt größer als 1 Gew.% bezogen auf die Phase A1 oder Phase
B, in der sie geeigneterweise dispergiert werden. Zur Herstellung von gegen Sedimentation
stabilen Mehrfachemulsionen ist im besonderen eine Menge von größer 4 Gew.% an erfindungsgemäßen
Partikeln bevorzugt.
[0078] Die Obergrenze für die Menge an Partikeln wird begrenzt durch Rheologie und Viskosität
der zunächst herzustellenden Partikel-in-Phase B bzw. Partikel-in-Öl oder Partikel-in-Phase
A1 bzw Partikel-in-Wasser Suspension.
Die Obergrenze an der Menge an Partikel ist hierbei beliebig mit der Maßgabe, dass
eine flüssige, fließfähige und verarbeitbare Suspension entsteht. Die resultierende
Viskosität ist abhängig von der Partikelgröße, der Partikelstruktur und den Oberflächeneigenschaften
der Partikel.
Aus rheologischen Gründen ist beispielweise die maximale Konzentration an silylierter
pyrogener Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach BET von 250 m
2/g bei der Herstellung einer Suspension in Ölphase kleiner 25 Gew.%, bevorzugt kleiner
10 Gew.%, besonders bevorzugt kleiner 5 Gew.% in der Öl-Phase, aber die maximale Konzentration
an silylierter pyrogener Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach BET von 40 m
2/g bei der Herstellung einer Suspension in Ölphase kleiner 75 Gew.%, bevorzugt 40
Gew.%, besonders bevorzugt kleiner 15 Gew.%.
[0079] Aus Gründen der einfacheren technischen Handhabbarkeit wird die Phase B oder Öl-Phase
vorgelegt, und Partikel zugefügt. Anschließend wird mittels geeigneter Verfahren dispergiert,
besonders bevorzugt sind Verfahren, die eine vollständige oder nahezu vollständige
Dispergierung der Partikel, Flocken, Haufwerke oder Agglomerate erzielen, wie Ultraschall
Homogenisatoren, Ultraschallspitzen oder -geber mit Frequenzen von 1 bis 100 kHz,
typischerweise 20 kHz, Leistungen von 10 bis 1000 W/cm
2, typischerweise 100 bis 500 W/cm
2, wie Sonolatoren, schnelllaufende Rotor-Stator Einheiten, mit Umdrehungszahlen von
5000 bis 20000 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise 10000-15000 Umdrehungen pro Minute.
Dies geschieht während 1 bis 60 Min, vorzugsweise bei 1,5 bis 5 Min.
[0080] 0,1 bis 0,5 Gewichtsteile, bevorzugt 0,15 bis 0,25 Gewichtsteile der Phase A1 oder
Wasser Phase werden zu der Suspension Partikel-in-Phase B zugefügt, sodass sich eine
Gesamtmenge von 1,0 Gewichtsteile ergibt, und mit für die Herstellung von Emulsionen
geeigneten Verfahren emulgiert; typischerweise sind hierfür geeignet schnelllaufende
Rotor-Stator Einheiten, mit Umdrehungszahlen von 5000 bis 20000 Umdrehungen pro Minute,
vorzugsweise 10000-15000 Umdrehungen pro Minute. Dies geschieht während 1 bis 60 Min,
vorzugsweise bei 1,5 bis 5 Min.
Schritt (II)
Herstellung (A1/B/A2) bzw. (w/o/w) Mehrfachemulsion
[0081] Zur Herstellung der A1/B/A2 bzw. w/o/w Mehrfachemulsion können alle erfindungsgemäßen
Partikel eingesetzt werden.
[0082] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase A, A2 benetzt werden.
Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase B benetzt werden.
[0083] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Wasser benetzt werden.
Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von der Öl-Phase benetzt werden.
[0084] Werden als Partikel Metalloxide eingesetzt, so sind solche bevorzugt, deren Oberfläche
zu mindestens 20% und zu maximal 40% von Hydrophobiermittel, bevorzugt Silyliermittel,
bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad τ an Hydrophobiermittel, oder Silyliermittel,
zwischen 20% und 40% liegt, und der Gehalt an unbedeckter Oberfläche zwischen maximal
80% und minimal 60% der gesamten Oberfläche liegt.
[0085] Werden als Partikel pyrogene Kieselsäuren eingesetzt, so sind bevorzugt solche, deren
Oberfläche zu mindestens 20% und zu maximal 40% von Hydrophobiermittel, bevorzugt
Silyliermittel, bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad τ zwischen 20% und 40% liegt,
und der Gehalt an nichtsilylierten Oberflächensilanolgruppen zwischen maximal 80%
und minimal 60% der ursprünglich vorhandenen Silanolgruppen liegt.
[0086] Die Gesamtzahl der Silanolgruppen ergibt sich durch die Summe der restlichen Silanolgruppen
und die Summe der Silyliermittelreste auf der Kieselsäureoberfläche.
[0087] Die Menge an erfindungsgemäßen Partikeln
ist größer 1 Gew.%, bevorzugt größer als 3 Gew.%, besonders bevorzugt größer als 4
Gew.% bezogen auf die Phase A2.
[0088] Die Obergrenze für die Menge an Partikeln wird begrenzt durch Rheologie und Viskosität
der zunächst herzustellenden Partikel-in-Phase A2 bzw. Partikel-in-Wasser Suspension.
Die Obergrenze an Menge Partikel in Phase A, A2 ist beliebig mit der Maßgabe, dass
eine flüssige, fließfähige und verarbeitbare Suspension entsteht. Die resultierende
Viskosität ist abhängig von der Partikelgröße, der Partikelstruktur und den Oberflächeneigenschaften
der Partikel.
Aus rheologischen Gründen ist beispielweise die maximale Konzentration an pyrogener
Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach BET von 275 m
2/g bei der Herstellung einer wässrigen Suspension kleiner 15 Gew.%, bevorzugt kleiner
10 Gew.%, besonders bevorzugt kleiner 5 Gew.% in der Wasser-Phase, aber die maximale
Konzentration an pyrogener Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach BET von 45
m
2/g bei der Herstellung einer wässrigen Suspension kleiner 50 Gew.%, bevorzugt 25 Gew.%,
besonders bevorzugt kleiner 10 Gew.%.
[0089] Mittels der Menge in Gew.% an Partikeln bezogen auf Phase A2 kann der mittlere Durchmesser
der äußeren Emulsionströpfchen w/o/w, typischerweise im Bereich 1 µm bis 500 µm, für
eine stabile Mehrfachemulsion bevorzugt kleiner 100 µm, besonders bevorzugt kleiner
30 µm, gezielt gesteuert werden; je größer die Menge Partikel, desto kleiner ist der
mittlere Durchmesser der Emulsionströpfchen.
[0090] Aus Gründen der einfacheren technischen Handhabbarkeit wird die Phase A2 oder wässrige
Phase vorgelegt, und Partikel werden zugefügt. Anschließend wird mittels geeigneten
Verfahren dispergiert, besonders bevorzugt sind Verfahren, die eine vollständige oder
nahezu vollständige Dispergierung der Partikel, Flocken, Haufwerke oder Agglomerate
erzielen, wie Ultraschall Homogenisatoren, Ultraschallspitzen oder -geber mit Frequenzen
von 1 bis 100 kHz, typischerweise 20 kHz, Leistungen von 10 bis 1000 W/cm
2, typischerweise 100 bis 500 W/cm
2, wie Sonolatoren, schnelllaufende Rotor-Stator Einheiten, mit Umdrehungszahlen von
5000 bis 20000 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise 10000-15000 Umdrehungen pro Minute.
Dies geschieht während 1 bis 60 Min, vorzugsweise bei 1,5 bis 5 Min.
[0091] 0,1 bis 0,5 Teile, bevorzugt 0,15 bis 0,25 Teile Emulsion Phase A1-in-Phase B (A1/B),
bzw. Wasser-in-Öl (w/o) werden der Suspension Partikel-in-Phase A2 zugefügt, sodass
sich eine Gesamtmenge von 1,0 Gewichtsteile ergibt und mit für die Herstellung von
Emulsionen geeigneten Verfahren schonend emulgiert; schonend heißt hierbei, dass die
in das System eingebrachte Scherenergie bei weniger 10%, bevorzugt weniger 5%, besonders
bevorzugt weniger 1% der Energie in der Herstellung der A1/B oder w/o Emulsion, liegt,
typischerweise sind hierfür schnelllaufende Rotor-Stator Einheiten, mit Umdrehungszahlen
von 5000 bis 15000 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise 8000 bis 13000, besonders
bevorzugt bei 13000 Umdrehungen pro Minute geeignet. Dies geschieht während 1 bis
120 Sekunden, vorzugsweise bei 5 bis 25 Sekunden.
[0092] Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung einer (B1/A/B2) Mehrfachemulsion,
dadurch gekennzeichnet, das die Partikel-förmigen Feststoffe in der B1 Phase dispergiert
werden und diese Suspension in der A Phase dispergiert wird und die so gebildete Emulsion
in der B2 Phase, die Partikel-förmige Feststoffe enthält, dispergiert wird.
[0093] Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung einer (B1/A/B2) Mehrfachemulsion,
dadurch gekennzeichnet, das die Partikel-förmigen Feststoffe in der A Phase dispergiert
werden und diese Suspension in der B1 Phase dispergiert wird und die so gebildete
Emulsion in der B2 Phase, die Partikel-förmige Feststoffe enthält, dispergiert wird.
Herstellung einer Phase B1-in-Phase A-in-Phase B2 (B1/A/B2) oder Öl-in-Wasser-in-Öl
(o/w/o) Mehrfachemulsion
Schritt (I)
Herstellung B1/A Emulsion bzw. o/w Emulsion.
[0094] Die Partikel können in der Phase A oder Phase B1 dispergiert werden. Vorzugsweise
werden die Partikel in der Phase dispergiert, in der sie benetzt werden und so effektiver
dispergiert werden.
[0095] Die Menge an erfindungsgemäßen Partikeln
[0096] ist größer als 1 Gew.%, bevorzugt größer als 2 Gew.%, besonders bevorzugt größer
als 4 Gew.% bezogen auf die Phase B1 oder Phase A, in der sie geeigneterweise dispergiert
werden.
[0097] Die Obergrenze für die Menge an Partikeln wird begrenzt durch Rheologie und Viskosität
der zunächst herzustellenden Partikel-in-Phase A bzw. Partikel-in-Wasser oder Partikel-in-Phase
B1 Suspension.
Die Obergrenze an Menge Partikel ist hierbei beliebig groß mit der Maßgabe, dass eine
flüssige, fließfähige und verarbeitbare Suspension entsteht. Die resultierende Viskosität
ist abhängig von der Partikelgröße, der Partikelstruktur und den Oberflächeneigenschaften
der Partikel.
Aus rheologischen Gründen ist beispielweise die maximale Konzentration an pyrogener
Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach BET von 275 m
2/g bei der Herstellung einer wässrigen Suspension kleiner 15 Gew.%, bevorzugt kleiner
10 Gew.%, besonders bevorzugt kleiner 5 Gew.% in der Wasser-Phase, aber die maximale
Konzentration an pyrogener Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach BET von 45
m
2/g bei der Herstellung einer wässrigen Suspension kleiner 50 Gew.%, bevorzugt 25 Gew.%,
besonders bevorzugt kleiner 10 Gew.%.
[0098] Zur Herstellung der B1/A bzw. o/w Emulsion können alle erfindungsgemäßen Partikel
eingesetzt werden.
[0099] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase A benetzt werden.
Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase B benetzt werden.
[0100] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Wasser benetzt werden.
Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von der Öl-Phase benetzt werden.
[0101] Werden als Partikel Metalloxide eingesetzt, so sind bevorzugt solche, deren Oberfläche
zu mindestens 20% und zu maximal 40% von Hydrophobiermittel, bevorzugt Silyliermittel,
bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad τ an Hydrophobiermittel, oder Silyliermittel,
zwischen 20% und 40% liegt, und der Gehalt an unbedeckter Oberfläche zwischen maximal
80% und minimal 60% der gesamten Oberfläche liegt.
[0102] Werden als Partikel pyrogene Kieselsäuren eingesetzt, so sind bevorzugt solche, deren
Oberfläche zu mindestens 20% und zu maximal 40% von Hydrophobiermittel, bevorzugt
Silyliermittel, bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad τ zwischen 20% und 40% liegt,
und der Gehalt an nichtsilylierten Oberflächensilanolgruppen zwischen maximal 80%
und 60% der ursprünglich vorhandenen Silanolgruppen liegt.
Die Gesamtzahl der Silanolgruppen ergibt sich durch die Summe der restlichen Silanolgruppen
und die Summe der Silyliermittelreste auf der Kieselsäureoberfläche.
[0103] Aus Gründen der einfacheren technischen Handhabbarkeit wird die Phase A oder wässrige
Phase vorgelegt, und Partikel zugefügt. Anschließend wird mittels geeigneter Verfahren
dispergiert, besonders bevorzugt sind Verfahren, die eine vollständige oder nahezu
vollständige Dispergierung der Partikel, Flocken, Haufwerke oder Agglomerate erzielen,
wie Ultraschall Homogenisatoren, Ultraschallspitzen oder -geber mit Frequenzen von
1 bis 100 kHz, typischerweise 20 kHz, Leistungen von 10 bis 1000 W/cm
2, typischerweise 100 bis 500 W/cm
2, wie Sonolatoren, schnelllaufende Rotor-Stator Einheiten, mit Umdrehungszahlen von
5000 bis 20000 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise 10000-15000 Umdrehungen pro Minute.
Dies geschieht während 1 bis 60 Min, vorzugsweise bei 1,5 bis 5 Min.
[0104] 0,1 bis 0,5 Teile, bevorzugt 0,15 bis 0,25 Teile, Phase B1 bzw. Öl-Phase werden der
Suspension Partikel-in-Phase A zugefügt und mit für die Herstellung von Emulsionen
geeigneten Verfahren emulgiert; typischerweise sind hierfür schnelllaufende Rotor-Stator
Einheiten, mit Umdrehungszahlen von 5000 bis 20000 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise
10000-15000 Umdrehungen pro Minute geeignet. Dies geschieht während 1 bis 60 Min,
vorzugsweise bei 1,5 bis 5 Min.
Schritt (II)
Herstellung einer (B1/A/B2) bzw. (o/w/o) Mehrfachemulsion
[0105] Zur Herstellung der B1/A/B2 bzw. o/w/o Mehrfachemulsion können alle erfindungsgemäßen
Partikel eingesetzt werden.
[0106] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase A nicht benetzt werden.
Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Phase B benetzt werden.
[0107] Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von Wasser nicht benetzt werden.
Bevorzugt werden Partikel eingesetzt, die von der Öl-Phase benetzt werden.
[0108] Werden als Partikel Metalloxide eingesetzt, so sind solche bevorzugt, deren Oberfläche
zu mindestens 40% und zu maximal 60% von Hydrophobiermittel, bevorzugt Silyliermittel,
bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad τ an Hydrophobiermittel, oder Silyliermittel,
zwischen 40% und 60% liegt, und der Gehalt an unbedeckter Oberfläche zwischen maximal
60% und minimal 40% der gesamten Oberfläche liegt.
[0109] Werden als Partikel pyrogene Kieselsäuren eingesetzt, so sind bevorzugt solche, deren
Oberfläche zu mindestens 40% und zu maximal 60% von Hydrophobiermittel, bevorzugt
Silyliermittel, bedeckt sind, d.h. der Bedeckungsgrad τ zwischen 40% und 60% liegt,
und der Gehalt an nichtsilylierten Oberflächensilanolgruppen zwischen maximal 60%
und minimal 40% der ursprünglich vorhandenen Silanolgruppen liegt.
Die Gesamtzahl der Silanolgruppen ergibt sich durch die Summe der restlichen Silanolgruppen
und die Summe der Silyliermittelreste auf der Kieselsäureoberfläche.
[0110] Die Menge an erfindungsgemäßen Partikeln
ist größer als 0,1 Gew.%, bevorzugt größer als 0,5 Gew.%, besonders bevorzugt größer
als 1 Gew.% bezogen auf die Phase B2.Zur Herstellung von gegen Sedimentation stabilen
Mehrfachemulsion ist im besonderen eine Menge von größer 4 Gew.% an erfindungsgemäßen
Partikeln bevorzugt.
[0111] Die Obergrenze für die Menge an Partikeln wird begrenzt durch Rheologie und Viskosität
der zunächst herzustellenden Partikel-in-Phase B2 bzw. Partikel-in-Öl Suspension.
Die Obergrenze an Menge Partikel in Phase B2 ist beliebig mit der Maßgabe, dass eine
flüssige, fließfähige und verarbeitbare Suspension entsteht. Die resultierende Viskosität
ist abhängig von der Partikelgröße, der Partikelstruktur und,den Oberflächeneigenschaften
der Partikel.
Aus rheologischen Gründen ist beispielweise die maximale Konzentration an silylierter
pyrogener Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach BET von 250 m
2/g bei der
Herstellung einer Suspension in der Ölphase kleiner 30 Gew.%, bevorzugt kleiner 15
Gew.%, besonders bevorzugt kleiner 5 Gew.% in der Wasser-Phase, aber die maximale
Konzentration an silylierter pyrogener Kieselsäure mit spezifischer Oberfläche nach
BET von 40 m
2/g bei der Herstellung einer Suspension in der Ölphase kleiner 75 Gew.%, bevorzugt
50 Gew.%, besonders bevorzugt kleiner 25 Gew.%.
[0112] Mittels der Menge in Gew.% an Partikel bezogen auf Phase B2 kann der mittlere Durchmesser
der äußeren Emulsionströpfchen o/w/o, typischerweise im Bereich 1 µm bis 500 µm, für
eine stabile Emulsion kleiner 100 µm, bevorzugt kleiner 30 µm, gezielt gesteuert werden;
je größer die Menge Partikel, desto kleiner ist der mittlere Durchmesser der Emulsionströpfchen.
[0113] Aus Gründen der einfacheren technischen Handhabbarkeit wird die Phase B2 oder Öl-Phase
vorgelegt, und Partikel zugefügt. Anschließend wird mittels geeigneten Verfahren dispergiert,
besonders bevorzugt sind Verfahren, die eine vollständige oder nahezu vollständige
Dispergierung der Partikel, Flocken, Haufwerke oder Agglomerate erzielen, wie Ultraschall
Homogenisatoren, Ultraschallspitzen oder -geber mit Frequenzen von 1 bis 100 kHz,
typischerweise 20 kHz, Leistungen von 10 bis 1000 W/cm
2, typischerweise 100 bis 500 W/cm
2, wie Sonolatoren, schnelllaufende Rotor-Stator Einheiten, mit Umdrehungszahlen von
5000 bis 20000 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise 10000-15000 Umdrehungen pro Minute.
Dies geschieht während 1 bis 60 Min, vorzugsweise bei 1,5 bis 5 Min.
[0114] Öl-in-Wasser (o/w) in der Öl-Phase
0,1 bis 0,5 Teile, bevorzugt 0,15 bis 0,25 Teile, Emulsion Phase B1-in-Phase A (B1/A)
bzw. Öl-in-Wasser (o/w) werden der Suspension Partikel-in-Phase B2 zugefügt, sodass
sich eine Gesamtmenge von 1,0 Gewichtsteile ergibt und mit für die Herstellung von
Emulsionen geeigneten Verfahren schonend emulgiert; schonend heißt hierbei, dass die
in das System eingebrachte Scherenergie bei kleiner 10%, bevorzugt kleiner 5%, besonders
bevorzugt kleiner 1%, der Energie der Herstellung der B1/A oder o/w Emulsion, liegt,
typischerweise sind hierfür schnelllaufende Rotor-Stator Einheiten, mit Umdrehungszahlen
von 5000 bis 15000 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise 8000 bis 13000, besonders
bevorzugt bei 13000 Umdrehungen pro Minute geeignet. Dies geschieht während 1 bis
120 Sekunden, vorzugsweise bei 5 bis 25 Sekunden.
[0115] Phase A, A1, A2 kann gelöste Feststoffe enthalten. Beispiele sind lösliche anorganische
oder organische Verbindungen, die keine oder nur sehr geringe oberflächenaktive Eigenschaften
aufweisen und die Leitfähigkeit und den pH der Phasen A, A1, A2 und B, B1, B2 nicht
über die unten genannten zulässigen Grenzen hinaus verändert.
[0116] Falls bevorzugt A Wasser ist, dann sind Beispiele für in Wasser lösliche anorganische
Verbindungen Mineralsalze wie Natriumchlorid, Calciumchlorid, Natriumsulfat, Kupfernitrat,
Kupfersulfat, Kaliumcyanid oder mineralische Säure wie Chlorwasserstoffsäure. Beispiele
für in Wasser lösliche organische Verbindungen sind Zucker, Saccharide, Polysaccharide,
Glycerine, organische Säuren, wie Ameisensäure, Citronensäure, oder deren Salze wie
Formiate, z.B. Natriumformiat, oder Acetate wie Kupferacetat oder wasserlösliche Polymere
wie Gummi Arabicum (guagum), Zellulose, etc.,
[0117] Phase B, B1, B2 kann gelöste Feststoffe enthalten. Beispiele sind lösliche anorganische
oder organische Verbindungen, Polymere, Wachse, Harze, die keine oberflächenaktiven
Eigenschaften aufweisen und die Leitfähigkeit und den pH der Phase A oder B nicht
über die u.g. zulässigen Grenzen hinaus verändert, z.B. flüssige Lösungen von Paraffin-Wachsen
in einem niederen Alkan z.B. Dekan.
[0118] Zusätzliche unlösliche Partikel aller Art sind zulässig.
[0119] Oberflächenaktive Substanzen (surfactants) sind zulässig bis zu einer maximalen Konzentration
die kleiner als 0,1 mal der kritischen Micellenkonzentration (in Phase A, A1, A2 oder
in Wasser) (cmc = critical micell concentration) ist, bevorzugt kleiner 0,01 mal cmc.
[0120] Der pH kann ohne Einschränkungen, mit der Maßgabe, dass sich die Phasen A, A1, A2
oder/und B, B1, B2 nicht chemisch verändern, und dass die Partikel nicht aufgelöst
oder zersetzt werden, variiert werden.
[0121] Sind Partikel bevorzugt pyrogene Kieselsäure z.B. bedeutet dies 2 < pH < 10 für ein
wässriges System.
[0122] Die Ionenstärke der beiden Phasen, A, A1, A2 und B, B1, B2, insbesondere von Phase
A, A1, A2, ist bevorzugt kleiner als 1 Mol, bevorzugt kleiner als 0,1 Mol, besonders
bevorzugt kleiner als 0,01 Mol, insbesondere bevorzugt kleiner als 0,001 Mol; für
das Beispiel Salz Natriumchlorid, NaCl, bedeutet dies kleiner als 1 Mol, bevorzugt
kleiner als 0,1 Mol, besonders bevorzugt kleiner als 0,01 Mol, insbesondere bevorzugt
kleiner als 0,001 Mol.
Anwendungen
[0123] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der Mehrfachemulsion in
Pharmazeutika, Kosmetika, Medizinprodukten, Nahrungsmitteln, Futtermittel, agrochemischen
Mitteln und Katalysatoren.
[0124] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der Mehrfachemulsion zur
kontrollierten und kontrollierten verzögerten Abgabe von Wirkstoffen an die Umgebung.
Mehrfachemulsionen können eingesetzt werden in
[0125] Controlled Released Anwendungen, in den ein in der Phase A1 oder Phase B1 gelöster
Wirkungstoff einer A1-in-B-in-A2 oder B1-in-A-in-B2 Mehrfachemulsion langsam und kontrolliert
an die Umgebung abgegeben wird.
- in Pharmazie
- in Medizin
- in Agrochemie
- in Lebensmitteln
- in Tiernahrung
- in Kosmetics
- sowie in der chemischen Katalyse
- Oberflächenbeschichtungen, insbesondere für Papier, Metalle, Kunststoffe, Stein, Baumaterialien.
Beispiele
Erfindungsgemäßes Beispiel 1 einer w/o/w Mehrfachemulsion
Schritt 1
[0126] Zu 80 ml eines Triglycerids mittlerer Kettenlänge, wie es typischerweise in Lebensmitteln
und Futtermitteln eingesetzt wird, Nummer 810N, werden 1 g einer hydrophoben, mit
Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten pyrogenen Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen
Wacker HDK H30 bei der Wacker-Chemie GmbH, hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen
Kieselsäure mit BET Oberfläche von 300 m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,8 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,83 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 51%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics & Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml VE-Wasser hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 13.000 UpM für 2 Minuten emulgiert.
Es resultiert eine stabile w/o Emulsion.
Tröpfchengrößen mit Lichtbeugung (Malvern MasterSizer MS20)
[0127]
1 g HDK H30 |
13 µm (dieses o.g. Beispiel 1) |
2 g HDK H30 |
8 µm (unter Änderung o.g. Beispiels 1) |
3 g HDK H30 |
5 µm (unter Änderung o.g. Beispiels 1) |
Schritt 2
[0128] Zu 80 ml VE (vollentsalztes) -Wasser werden 1 g einer mit Dimethylsiloxy-Gruppen
silylierten pyrogenen Kieselsäuren (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H30ED bei
der Wacker-Chemie GmbH, hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure
mit BET Oberfläche von 300 m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,8 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,68 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 79%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics & Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml der oben beschriebenen w/o Emulsion hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 11.000 UpM für 10 Sekunden emulgiert.
Es resultiert eine für über 15 Monate und gegen Scherung stabile w/o/w Mehrfachemulsion,
die keinerlei Koaleszenz zeigt.
[0129] Abbildung 1a: Lichtmikroskopische Aufnahme der w/o/w Mehrfachemulsion
Maßstab ist 50 Mikrometer
[0130] Abbildung 1a ist als Figur 1a zu finden.
[0131] Tröpfchengrößen in Mikrometern (µm) mit Lichtbeugung (Malvern Master Sizer MS20)
Abhängigkeit der Größe der äußeren (w/o) Tröpfchen in (w) von der Konzentration von
Kieselsäure HDK H30 (siehe Legende in der Abbildung 1b: HDK H30 = 0,5%; 0,75%; 1%;
2%; 3%, 4%) und von der Konzentration der Kieselsäure HDK H30ED (siehe Abszisse: 1%;
2%, 3%, 4%) in Beispiel 1
[0132] Abbildung 1b ist als Figur 1b zu finden.
Erfindungsgemäßes Beispiel 2 einer w/o/w Mehrfachemulsion
Schritt 1
[0133] Zu 80 ml eines Toluol werden 1 g einer hydrophoben, mit Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten
pyrogenen Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H30 bei der Wacker-Chemie
GmbH, hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure mit BET Oberfläche
von 300 m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,8 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,83 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 51%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics & Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml VE-Wasser hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 13.000 UpM für 2 Minuten emulgiert.
Es resultiert eine stabile w/o Emulsion.
Schritt 2
[0134] Zu 80 ml VE-Wasser werden 1 g einer mit Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten pyrogenen
Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H30ED bei der Wacker-Chemie GmbH,
hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure mit BET Oberfläche von 300
m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,8 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,68 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 79%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics & Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml der oben beschriebenen w/o Emulsion hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 11.000 UpM für 10 Sekunden emulgiert.
Es resultiert eine für über 15 Monate und gegen Scherung stabile w/o/w Mehrfachemulsion,
die keinerlei Koaleszenz zeigt.
Tröpfchengrößen mit Lichtbeugung (Malvern MasterSizer MS20)
[0135]
innere (w) Tröpfchen in (o) |
0,8 µm |
äußere (w/o) Tröpfchen in (w) |
26 µm |
Abbildung 2
[0136] Tröpfchengrößen in Mikrometern (µm) mit Lichtbeugung (Malvern MasterSizer MS20)
Abhängigkeit der Größe der äußeren (w/o) Tröpfchen in (w) von der Konzentration von
Kieselsäure HDK H30 (siehe Legende in der Abbildung 2: HDK H30 = 0,5%; 0,75%; 1%;
2%; 3%, 4%) und von der Konzentration der Kieselsäure HDK H30ED (siehe Abszisse: 1%;
2%, 3%, 4%) in Beispiel 2
[0137] Abbildung 2 ist als Figur 2 zu finden.
Erfindungsgemäßes Beispiel 3 einer o/w/o Mehrfachemulsion
Schritt 1
[0138] Zu 80 ml VE-Wasser werden 3 g einer hydrophoben, mit Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten
pyrogenen Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H20ED bei der Wacker-Chemie
GmbH, hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure mit BET Oberfläche
von 200 m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,6 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,44 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 80%
relativ zur Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics&Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml Toluol hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator (1,8
cm Durchmesser) bei 13.000 UpM für 2 Minuten emulgiert.
Es resultiert eine stabile o/w Emulsion.
Schritt 2
[0139] Zu 80 ml Toluol werden 3 g einer mit Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten pyrogenen
Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H20 bei der Wacker-Chemie GmbH,
hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure mit BET Oberfläche von 200
m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,1 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,31 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 51%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics&Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml der oben beschriebenen o/w Emulsion hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 11.000 UpM für 10 Sekunden emulgiert.
Es resultiert eine für über 15 Monate und gegen Scherung stabile Öl-in-Wasser-in-Öl
(o/w/o) Mehrfachemulsion, die über keinerlei Koaleszenz aufweist
[0140] Abbildung 3: Lichtmikroskopische Aufnahme der w/o/w Mehrfachemulsion
Maßstab: 20 Mikrometer
[0141] Abbildung 3 ist als Figur 3 zu finden.
Erfindungsgemäßes Beispiel 4
Controlled Released Funktion der w/o/w Mehrfachemulsion aus
Beispiel 2
[0142] Es wird genauso verfahren wie in Beispiel 2 beschrieben, jedoch wird der inneren,
ersten Wasserphase aus Schritt 1 zusätzlich Natriumchlorid hinzugefügt in einer gesamten
Konzentration von 4a) 0,01 Mol/l, 4b) 0,02 Mol/l, 4c) 0,05 Mol/l, 4d) 0,1 Mol/l, 4e)
0,2 Mol/l und 4f) 0,5 Mol/l, und in Schritt 2 der äußeren 3. Phase, ebenfalls Wasserphase,
wird Glukose hinzugefügt, in einer Menge, so dass isotonisches Gleichgewicht zwischen
der inneren (Schritt 1) und äußeren Wasserphase (Schritt 2) herrscht (zum Ausgleich
des osmotischen Drucks). Dies ist ein typisches Vorgehen um reale controlled release
Bedingungen zu erzielen und die Mehrfachemulsion nicht unter einem herrschenden osmotischen
Druck zu zerstören.
Die zeitliche Änderung der Leitfähigkeit in der äußeren Wasserphase w/o/
w, als Maß des Übergangs von Natriumchlorid von der Inneren
w/o/w in die Äußere w/o/
w Wasserphase wird gemessen. Es wird die typische zeitlich Zunahme auf Grund eines
"Controlled Release" Vorgangs erhalten, siehe Abbildung 4
[0143] Abbildung 4 ist als Figur 4 zu finden.
Nichterfindungsgemäßes Referenzbeispiel 1, bei dem zusätzlich eine oberflächenaktive
Substanz verwendet wird.
Schritt 1
[0144] Zu 80 ml an Toluol werden 1 g einer hydrophoben, mit
Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten pyrogenen Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen
Wacker HDK H30 bei der Wacker-Chemie GmbH, hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen
Kieselsäure mit BET Oberfläche von 300 m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,8 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,83 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 51%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics&Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml VE-Wasser hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 13.000 UpM für 2 Minuten emulgiert.
Es resultiert eine stabile w/o Emulsion.
Schritt 2
[0145] Zu 80 ml VE-Wasser werden 1 g einer mit Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten pyrogenen
Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H30ED bei der Wacker-Chemie GmbH,
hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure mit BET Oberfläche von 300
m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,8 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,68 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 79%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics&Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml der oben beschriebenen w/o Emulsion hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 11.000 UpM für 10 Sekunden emulgiert.
Es resultiert eine für über 15 Monate und gegen Scherung stabile w/o/w Mehrfachemulsion,
die keinerlei Koaleszenz zeigt.
Schritt 3
[0146] 15 Monate nach Schritt 2 werden zu 10 ml der stabilen w/o/w Mehrfachemulsion aus
Schritt 2 0,1 ml einer 0,1 molaren Lösung der oberflächenaktiven Substanz SDS (Natriumdodecylsulfat)
in Wasser zugefügt. Die Mischung wird geschüttelt, bei Raumtemperatur von T = 20 °C.
[0147] Die w/o/w Mehrfachemulsion bricht und es bildet sich ein fester Bodensatz.
Erfindungsgemäßes Beispiel 5 einer w/o/w Mehrfachemulsion
Schritt 1
[0148] Zu 80 ml Toluol werden 5 g einer hydrophoben, mit Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten
pyrogenen Kieselsäure (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H30 bei der Wacker-Chemie
GmbH, hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure mit BET Oberfläche
von 300 m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,8 Gew.% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,83 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 51%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics&Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten dispergiert. Anschließen werden 20
ml VE-Wasser hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator (1,8
cm Durchmesser) bei 13.000 UpM für 2 Minuten emulgiert.
Es resultiert eine stabile w/o Emulsion.
Schritt 2
[0149] Zu 80 ml VE-Wasser werden 5 g einer mit Dimethylsiloxy-Gruppen silylierten pyrogenen
Kieselsäuren (erhältlich unter dem Namen Wacker HDK H30ED bei der Wacker-Chemie GmbH,
hergestellt durch Silylierung einer pyrogenen Kieselsäure mit BET Oberfläche von 300
m
2/g) mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,8 Gew% und einem Gehalt an Oberflächensilanolgruppen
von 0,68 mMol/g (entsprechend einem Restgehalt an Oberflächensilanolgruppen von 79%
relativ zu Ausgangskieselsäure) hinzugefügt und anschließend mit einem Ultraschallgeber
(Sonics&Material, 20 kHz bei 10 W für 2 Minuten) dispergiert. Anschließend werden
20 ml der oben beschriebenen w/o Emulsion hinzugefügt und mit einem Ultra-Turrax Rotor-Stator-Homogenisator
(1,8 cm Durchmesser) bei 11.000 UpM für 10 Sekunden emulgiert.
Es resultiert eine für über 15 Monate und gegen Scherung stabile und viskose w/o/w
Mehrfachemulsion, die keinerlei Koaleszenz und keinerlei Sedimentation zeigt.
Nichterfindungsgemäßes Referenzbeispiel 2, bei dem nur eine oberflächenaktive Substanz
verwendet wird.
[0150] Es wird vorgegangen wie im erfindungsgemäßen Beispiel 2, mit der Ausnahme, dass statt
der pyrogenen Kieselsäure 1 g Natriumdodecylsulfat verwendet wird.
[0151] Es resultiert im Schritt 1 eine stabile w/o Emulsion.
[0152] Es resultiert im Schritt 2 eine Mehrfachemulsion, die sofort bricht und koalesziert.