[0001] Die Erfindung betrifft ein Formstück für die Herstellung von Büchern mit gerundetem
Rücken.
[0002] Bei der Herstellung von Büchem mit gerundetem Rücken erfolgtt der Formgebungsprozess
in aufeinander folgende Arbeitsgängen, dem so genannten Abpressen des runden Rückens,
dem Vorformen des Schrenzbereiches der Decke und dem Nachformen des gerundeten Buches
für das nachfolgende Falzeinbrennen, mit auswechselbaren, nach Dicke des Buches und
der Stärke der zu erstellenden Rundung abgestuften Formstücken.
[0003] Beim Arbeitsgang Abpressen nach dem Runden wird durch Einwirken einer Normalkraft
auf die Rückenfläche des Buches durch ein dem Rundungsradius des Buchblockrückens
angepasstes Formstück und gleichzeitige Tangentialbewegung zum Blockrücken ein Verpressen
des Leimfilms auf dem Blockrücken erreicht und an den Seiten ein Falz an den Buchblock
angearbeitet. Die vorher erzeugte Rundung des Blockrückens wird dadurch stabilisiert.
[0004] Als Formstück wird üblicherweise ein zur Blockmitte symmetrisches Teil mit einer
konkaven Berührungsfläche zum Block verwendet. Der Radius ist etwas größer als der
Rundungsradius am Blockrücken. Das Formstück macht Schwenkbewegungen nach links und
rechts in Richtung Vorder- und Rückseite des Buches.
[0005] Es sind auch Lösungen bekannt, wo zwei Formstücke mittig zum Buchblock eine entgegengesetzt
gerichtete Schwenkbewegung gleicher Größe machen. Diese Formstücke sind zueinander
spiegelbildlich geformt.
[0006] Die Formstücke müssen zum Erreichen einer bestimmten Form des Rückens in Breite und
Radius sehr fein auf das Maß des Buchrückens abgestimmt werden, so dass es eine Vielzahl
von Formstücken gibt, die bei Formatwechsel ausgetauscht werden müssen.
[0007] Der Schrenzbereich der Buchdecke wird durch ein Formstück und Temperatureinwirkung
vorgerundet und dabei dem Radius am Buchrücken angepasst. Wird der Radius zu groß
gewählt, zieht der Schrenzbereich die Rundung des Buchblocks zurück. Wird er dagegen
zu klein gewählt, klafft am fertigen Buch eine Lücke zwischen Rücken der Decke und
Blockrücken.
[0008] Auch hier muss wiederum eine genaue Anpassung an die Blockdicke und die Rundungsstärke
erfolgen, was in der Praxis auch wieder viele unterschiedliche Formstücke bedeutet,
die bei einem Buchformatwechsel ausgetauscht werden müssen.
[0009] Schließlich muss der Buchblock vor dem Falzeinbrennen und Ganzpressen nachgeformt
werden. Dabei wird durch einen Steg, der auf den Frontschnitt wirkt, der Block in
die Rundung des Deckenschrenzbereich hineingedrückt. Der Blockrücken muss dabei in
seiner Form unterstützt werden, wenn ein wirklicher radiusförmiger Rücken erreicht
werden soll. Die Formstücke sind dabei einteilig symmetrisch mit konkaver Berührungsfläche
zum Blockrücken aufgebaut. Der Radius der Formstücke entspricht dabei dem gewünschten
Radius des Blockrückens. Auch hierbei wird wieder eine Vielzahl von Formstücken gebraucht.
[0010] Um das zu vermeiden, sind Lösungen bekannt geworden, bei denen der Blockrücken nicht
gegen ein radiusförmiges Formstück gepresst wird, sondern nur an den Seiten durch
Schienen, die tangential außen auf dem Blockrücken aufliegen. Durch die Kraft des
Formsteges in der Blockmitte am Vorderschnitt und die Stützwirkung außen am Rücken
erfolgt dabei keine radiusförmige Formgebung, sondem es entsteht vielmehr eine parabelförmige
Gestaltung, die den Eindruck eines spitzen Rückens vermittelt.
[0011] Das Erfordernis von vielen Formstücken, wie oben für die relevanten Arbeitsgänge
der Buchfertigung beschrieben, bedeutet einen hohen Rüstkostenaufwand. Im Zeichen
kleiner werdender Auflagen und damit häufiger vorkommender Formatwechsel ist das von
steigender Bedeutung.
[0012] Trotz vieler vorhandener Formatwechselteile ist ein Formstück immer nur für einen
Rundungsradius und eine Blockdicke optimal. Für abweichende Büchergrößen stellt das
Formatteil nur immer einen Kompromiss dar.
[0013] Zusätzlicher Nachteil ist oft, dass auf Anhieb nicht das richtige Formstück eingesetzt,
weil das Verhalten des Papiers beim Runden und Abpressen, beim Deckenvorformen und
Buchnachformen oft undefiniert ist. Es muss dann noch einmal gewechselt werden.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Formstücke stufenlos an den
gewünschten Radius des Blockrückens anpassen zu können und den Formatwechselaufwand
damit erheblich zu reduzieren.
[0015] Diese Aufgabe wird durch die Im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 offenbarte
technische Lehre gelöst. Wesentliche Erfindungsmerkmale sind dabei, dass das Formstück
einen im wesentlichen einen rechteckförmig ausgebildeten Innenraum begrenzenden Rahmen
aufweist und dass in dem Innenraum nebeneinander eine Mehrzahl in Ihrer Ausrichtung
senkrecht zur durch den Rahmen vorgegebenen Rahmenebene höhenverschieblicher Lamellen
angeordnet sind, wobei mittels der Lamellen eine beliebige Profiloberfläche, vorzugsweise
in Form eines Radius, durch geeignetes Verschieben nebeneinander liegender Lamellen
gebildet werden kann.
[0016] Die nebeneinander angeordneten Lamellenbleche decken dabei in ihrer Gesamtdicke des
Lamellenpaketes den Dickenbereich des zu formenden Buches ab.
[0017] Die einzelnen Lamellen sind gegeneinander normal zur Blockrückenebene betrachtet
verschiebbar. Eine Verschieblichkeit in Blockhöhe entsprechend der Länge der Lamellen
ist durch den umlaufenden Rahmen ausgeschlossen.
[0018] Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich in Zusammenschau
mit der technischen Lehre des Anspruches 1 aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0019] Unter anderem ist es vorteilhaft, wenn die Lamellen auf ihrer Länge mit mindestens
zwei kurvenmäßig ausgebildeten Langlöchem versehen sind, welche von Führungsbolzen
durchgriffen werden.
[0020] Bei der Verstellung des Formstückes auf einen anderen Radius werden die Führungsbolzen
in Längsrichtung der Langlöcher in den Lamellen verstellt, machen dadurch eine Relativbewegung
zu den Lamellenblechen entlang der kurvenförmigen Langlöcher und verschieben dabei
die Lamellenbleche gemäß der Form der kurvenförmigen Langlöcher rechtwinklig zur Rückenfläche
des zu formenden Buchblocks. Jede Lamelle ist mit einer individuellen Kurve versehen.
So ergibt sich durch eine Bewegung der Bolzen innerhalb eines dreidimensionalen X-Y-Z-Koordinatensystems
in der X-Richtung abhängig von der Position der Lamelle in der Z-Achse eine unterschiedliche
Bewegung in Y-Richtung, die zur Gestaltung des notwendigen Radius führt.
[0021] Der Radius ändert sich mit der Bewegung der Führungsbolzen in X-Richtung vorzugsweise
proportional, damit für eine automatische Verstellung eine lineare Zuordnung gegeben
ist.
[0022] Der Verstellweg in X-Richtung kann aber auch mehrfach genutzt werden. Ein Teil des
Verstellweges kann z.B. dazu genutzt werden, einen modifizierten Radius zu erzeugen,
der am Rand einen tangentialen Auslauf hat, wenn z.B. mit einer starken Schwenkbewegung
des Formstückes ein starker Falz an den Längskanten des Rückens erzeugt werden soll.
[0023] Es kann eine konkave Oberfläche des Formstückes erzeugt werden, wie es zum Abpressen
des Blockrückens und zum Nachformen des Buchblocks gebraucht wird. Es kann aber auch
eine konvexe Oberfläche wie für die Deckenvorformung erforderlich erzeugt werden.
[0024] Der Radius ist stets einer Blockdicke zugeordnet, wobei das Verhältnis Blockdicke
zu Radius in Grenzen schwanken kann je nach Ausgeprägtheit der Rundung.
[0025] Bei einem kleinen Radius wird nur der innere Teil des Formstücks genutzt. Der nichtgenutzte
Teil kann z.B. einfach parallel zum Blockrücken eingestellt werden.
[0026] Die Formstücke sind normalerweise einteilig ausgeführt.
[0027] Für die Aufgabenstellung des Abpressens der Blockrücken kann es zweckmäßig sein,
geteilte Formstücke zu verwenden, die antisymmetrisch gleichzeitig zu beiden Seiten
des Blockrückens hin durch eine Schwenkbewegung abpressen.
[0028] Auch diese Formstücke sind gemäß der vorliegenden Erfindung gestaltbar. Beide Teile
des Formstücks haben getrennte Elemente für die Durchführung der X-Bewegung und eigene
Führungsbolzen in den kurvenförmigen Langlöchern.
[0029] Die x-Bewegung kann von den äußeren Begrenzungsplatten oder von einer mittleren Platte
durchgeführt werden. Die Verstellung durch Bewegung einer mittleren Platte ist möglich,
wenn die Position der mittleren Lamelle unabhängig vom eingestellten Radius immer
gleich ist.
[0030] Die Lamellenbleche sind normalerweise zwischen den äußeren Begrenzungsplatten spielarm
geführt. Ein guter Kontakt der Lamellenbleche untereinander ist wichtig für den Einsatz
bei Deckenvorformen, wo der gesamte Formklotz auf bis zu 200°C aufgeheizt wird.
[0031] Beim Abpressen des Rückens, wo hohe Normalkräfte auf den Blockrücken aufgebracht
werden müssen, werden die Lamellenbleche vorzugsweise zueinander gespannt z.B. durch
Hydraulikzylinder an den äußern Begrenzungsplatten, die das Lamellenpaket zusammendrücken.
Die Führungsbolzen, die die Lamellen in den kurvenförmigen Langlöchern durchgreifen,
dienen dabei als Zugverbindung zwischen den äußeren Begrenzungsplatten. Durch die
Spannung wirkt das Formstück wie ein massives Teil.
[0032] Zum Verstellen wird die hydraulische Druckvorrichtung entspannt.
[0033] Zwischen den Lamellen verteilt können Stützbleche untergebracht werden. Sie liegen
auf Rückseite an einer Aufnahmeplatte an und übertragen die Normalkraft, die ohne
diese Stützbleche nur von den Begrenzungsplatten aufgenommen wird. Die Stützbleche
haben für den Durchgriff der Führungsbolzen parallel zur Aufnahmeplatte verlaufende
Langlöcher, die die Verstellung in x-Richtung frei ermöglichen.
[0034] Die Lamellenbleche können an der Berührungsstelle mit dem Buchblock verrundet, angeschrägt
oder eckig je nach Anwendungsfall ausgebildet sein.
[0035] Für die Deckenvorformung wird eine der Krümmung der Rundung in etwa folgende Abschrägung
mit Verrundung bevorzugt, um einen möglichst guten Wärmekontakt mit dem Schrenzmaterial
zu erreichen.
[0036] Für die Buchnachformung ist eine Verrundung der Blechkanten wichtig, um keine Markierungen
durch scharfe Kanten zu bekommen.
[0037] Für den Anwendungsfall Abpressen ist je nach Abpressverfahren entweder eine Verrundung
oder scharfe Blechkanten zu empfehlen.
[0038] Wird beim Abpressverfahren eine starke Tangentialbewegung des Formstücks auf dem
Blockrücken erzeugt, sind verrundete Blechkanten vorteilhaft. Die runden Kanten haken
beim Darübergleiten nicht, sondern erzeugen einen für das Abpressen förderlichen Walkeffekt.
[0039] Bei anderen Abpressverfahren, bei denen eine genaue Abstimmung der tangentialen Bewegung,
der Normalbewegung und der Schwenkbewegung des Formstückes erfolgt, sind scharfe Kanten
der Lamellenbleche vorteilhaft, weil sie durch den Formschluss mit dem Rücken eine
Streckung des Rückens und damit eine formstabile Rundung ermöglichen.
[0040] Verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Formstücke werden im Nachfolgenden
anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Formstück mit konvexer Formgebung mit einem Radius Rmax,
- Fig. 2
- ein Formstück mit konvexer Formgebung im Schnitt eingestellt auf einen kleinen Radius
R,
- Fig. 3
- ein einteiliges Formstück konkaver Form,
- Fig. 4
- ein zweiteiliges Formstück konkaver Form,
- Fig. 5
- eine aus Blech hergestellte Lamelle mit einer als kurvenförmiges Langloch ausgebildeter
Steuerkurve,
- Fig. 6
- ein einteiliges Formstück konkaver Form mit gerundeten Lamellenkanten,
- Fig. 7
- ein zweiteiliges Formstück mit scharfen eckigen Kanten der Lamellen und
- Fig. 8
- ein zweiteiliges Formstück mit hydraulischer Spannung der Lamellenpakete
[0041] In Fig. 1 ist perspektivisch ein Formstück mit konvexer Kontur dargestellt, wie es
für das Deckenvorformen benötigt wird. In der Mitte befindet sich ein Schieber 1,
der um das Maß x in Längsrichtung verschoben werden kann. Am Schieber 1 sind beidseitig
die Führungsbolzen 2 befestigt, die in den äußeren Seitenteilen 3 mit Langlöchem 3a
geführt sind. Die Seitenteile3 bilden mit Anschlägen 5 gemeinsam einen Rahmen, innerhalb
dessen Innenraumes sich eine Mehrzahl nebeneinander angeornete Lamellen 4 befinden.
Die Führungsbolzen 2 durchgreifen die Lamellen 4 links und rechts des Schiebers 1
in Steuerkurven 4a, welche durch kurvenförmige Langlöcher gebildet sind und die bei
Längsbewegung der Bolzen 2 in X- Richtung eine Verstellung in Y-Richtung erzeugen,
wie aus der Fig. 5 ersichtlich ist. Jede Lamelle 4 hat in Abhängigkeit Ihres Abstandes
zur Mitte des Formstückes eine andere durch jeweils ein kurvenförmiges Langloch gebildete
Steuerkurve4a, so dass die Kontur des Formstückes durch die X-Bewegung entsprechend
verändert wird.
[0042] Beim Verschieben des Schiebers 2 bleiben die Seitenteile 3 ortsfest und hindern über
die Anschläge 5 die Lamellen 4 an einer Verschiebung in X- Richtung. Fig. 2 zeigt,
wie sich nach einer Verstellung des Formstückes entsprechend Fig. 1 die Kontur geändert
hat.
[0043] Vorzugsweise ist der Kontaktbereich mit dem Buchrücken ein Radius. Es ist jedoch
auch eine andere Kontur denkbar.
[0044] Fig. 3 zeigt ein Formstück mit konkaver Kontur für das Abpressen des Blockrückens
oder die Nachformung des Blockrückens. Die Bolzen 2 sind wieder am Schieber 1 befestigt.
Bei Verstellung des Schiebers in X-Richtung gleiten die Bolzen wieder in Langlöchem
des Rahmens 6 und durchgreifen wieder die Lamellen 4 in Steuerkurven 4a, wodurch eine
Verstellung der einzelnen Lamellen in Y-Richtung erfolgt.
[0045] Bei einigen bekannt gewordenen Lösungen für das Abpressen des Blockrückens wird statt
eines einteiligen Formstückes, dass auf dem Blockrücken eine hin -und hergehende Schwenkbewegung
macht, ein zweiteiliges Formstück verwendet.
[0046] Eine solche Lösung ist in Fig. 4 dargestellt.
[0047] Die Lamellen 4 befinden sich zwischen den Seitenteilen 7 und den Gegenplatten 8 und
werden durchgriffen von Führungsbolzen 9, die die Lage von Gegenplatten 8 und Seitenteilen
7 zueinander festlegen. Die Seitenteile 7 können sich in der ortsfesten Führungsplatte
10 verschieben gemäß der Verstellung X. Die Lamellen werden dabei durch die Anschläge
11 zurückgehalten und werden über die Steuerkurven 4a in den Lamellen 4 in Y-Richtung
verschoben. Für den Abpressvorgang machen beide Hälften des Formstücks eine entgegengesetzte
Schwenkung α und eine Horizontalbewegung h sowie eine Vertikalbewegung v.
[0048] Es wird vorzugsweise eine radiusförmige Kontur im Kontaktbereich mit dem Buchrücken
erzeugt. Der äußere, nicht benutzte Bereich des Formstücks wird flach eingestellt,
damit er beim Schwenken nicht stört.
[0049] Bei dieser Art des Abpressen werden die Kanten der Lamellenbleche vorzugsweise scharfkantig
eckig ausgebildet. Es entsteht dadurch eine gute Mitnahme auf dem Blockrücken und
es kann eine größere Dehnung des Rückens und damit ein besseres Abpressergebnis erreicht
werden (siehe Fig. 7).
[0050] Beim Abpressen mit einem einteiligen Formstück, dass etwa zwei Mal auf dem Buchrücken
hin- und hergeschwenkt wird, werden die Kanten der Lamellen vorzugsweise gerundet.
Die runden Kanten erzeugen dann auf dem Blockrücken eine Walkbewegung, die den Rücken
sehr gut dehnt (siehe Fig. 6).
[0051] Beim Einsatz zum Deckenvorformen werden die Lamellenkanten vorzugsweise gerundet,
um einen besseren Wärmekontakt zu erreichen.
[0052] Beim Abpressen des Blockrückens treten starke Kräfte an den Lamellen auf. Es ist
darum zweckmäßig, die Lamellen 4 gegeneinander zu spannen.
[0053] Dazu können wie in Fig. 8 dargestellt hydraulisch betätigte Kolben 12 dienen, die
eine Normalkraft auf die Lamellen 4 ausüben. Diese werden durch Reibung zueinander
fixiert und belasten durch die Abpresskraft nicht die Bolzen 2.
[0054] Beim zweiteiligen Formstück werden die Lamellen gegen die inneren Gegenplatten 8
gespannt. Beim einteiligen Formstück braucht die Spannung nur von einer Seite erfolgen.
Dabei werden die Lamellen gegen den Rahmen 6 gespannt.
[0055] Beim Verstellen der Kontur wird die hydraulische Klemmung gelüftet.
[0056] Die Gegenplatten 8 bzw. der Schieber 1 stützen sich gegen die Seitenteile 7 ab, um
Druckkräfte direkt aufzunehmen.
[0057] Benötigen die Formstücke eine erhöhte Temperatur z.B. beim Deckenvorformen, wird
die Wärme über die Seitenteile 3, die mit einer Heizung versehen werden eingebracht.
[0058] Für bestimmte Einsatzzwecke z.B. Deckenvorformen kann es von Interesse sein, den
Verstellbereich X in Bereiche aufzuteilen, die unterschiedliche Arten der Kontur erzeugen.
So könnte z. B. der eine Teil des Verstellweges für die Erzeugung eines mehr oder
weniger großen Radius genutzt werden, während der andere Teil für die Erzeugung einer
rechteckigen Kontur unterschiedlicher Breite für Bücher mit geradem Rücken verwendet
wird.
1. Formstück für die Herstellung von Büchern mit gerundetem Rücken, dadurch gekennzeichnet, dass es einen im Wesentlichen einen rechteckförmig ausgebildeten Innenraum begrenzenden
Rahmen (3, 5, 7, 10) aufweist und dass in dem Innenraum nebeneinander eine Mehrzahl
in Ihrer Ausrichtung senkrecht zur durch den Rahmen (3, 5, 7, 10) vorgegebenen Rahmenebene
höhenverschieblicher Lamellen (4) angeordnet sind, wobei mittels der Lamellen (4)
eine beliebige Profiloberfläche, vorzugsweise in Form eines Radius, durch geeignetes
Verschieben nebeneinander liegender Lamellen gebildet werden kann.
2. Formstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsbolzen (2) die Lamellen (4) in als kurvenförmig ausgebildeten Langlöchern
gestalteten Steuerkurven (4a) durchgreifen, wobei eine Verschiebung der Lamellen (4)
in Profilbildungsrichtung y senkrecht zur Rahmenebene durch eine Längsbewegung x der
Lamellen in der Rahmenebene erzeugt wird,
3. Formstück nach einem der Ansprüche 1 ober 2, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Verstellweg der Lamellen (4) in Richtung der Längsbewegung x proportional
einem Radius der Rundung am Formstück zugeordnet ist.
4. Formstück nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellweg für unterschiedliche Formgebung des Profils in Bereiche aufgeteilt
ist.
5. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Profiloberfläche konvex oder konkav ausgebildet sein kann.
6. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Formstück einen zweiteiligen Rahmen (3, 5, 7, 8, 10) mit zwei parallel zueinander
im Scheitelpunkt der Profiloberfläche angeordneten Gegenplatten (8) aufweist.
7. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die innerhalb des Rahmens angeordneten Lamellen (4) gegeneinander vorzugsweise hydraulisch
verspannbar sind, wobei die Verspannung während der Verstellung gelüftet wird.
8. Formstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die der Profiloberfläche zugewandten Kanten der Lamellen (4) gerundet sind.
9. Formstück einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die der Profiloberfläche zugewandten Kanten der Lamellen (4) scharfkantig eckig sind.
10. Formstück einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (4) beheizbar sind.