[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zug-/Druck-Puffer für Anhängevorrichtungen
an Schienen- und Radfahrzeugen, umfassend ein Gehäuse und ein einseitig aus diesem
herausragendes Kolbenelement, das aus einer Nullstellung heraus jeweils gegen den
Widerstand einer Federeinrichtung und einer Dämpfungseinrichtung in zwei Richtungen
bewegbar ist.
[0002] Doppelt wirkende Zug-/Druck-Puffer der vorstehend angegebenen Art dämpfen sowohl
in Druckrichtung wirkende Aufprallstöße wie auch in Zugrichtung wirkende Anfahrstöße;
sie kommen insbesondere bei verschiedenen Fahrzeugen, namentlich bei Schienenfahrzeugen
zum Einsatz. Angestrebt wird dabei eine stark gedämpfte Einfederund schwach gedämpfte
Ausfederbewegung des Kolbenelements bei Aufprallstößen und eine schwach gedämpfte
Herausziehbewegung und stark gedämpfte Rückstellbewegung des Kolbenelements bei Anfahrstößen.
[0003] Ein gattungsgemäßer Zug-/Druck-Puffer ist aus der DE 199 18 195 C1 bekannt. Er umfaßt
zwei räumlich und funktional getrennte hydraulische Dämpfungseinrichtungen, nämlich
zur Dämpfung der Rückstellbewegung des Kolbenelements aus seiner aus dem Gehäuse herausgezogenen
Stellung in Richtung auf die Nullstellung eine erste hydraulische Dämpfungseinrichtung
mit einem das Kolbenelement umgebenden ringförmigen hydraulischen Arbeitsraum, der
über mindestens einen Überströmkanal mit einem im Inneren des Kolbens angeordneten
Überströmraum in Verbindung steht, und zur Dämpfung des Hereindrückens des Kolbenelements
in das Gehäuse bei Aufprallstößen eine weitere Dämpfungseinrichtung, welche einen
durch das Kolbenelement, das Gehäuse und eine Zwischenwand begrenzten hydraulischen
Arbeitsraum, der über mindestens einen in der Zwischenwand angeordneten Überströmkanal
mit einem Überströmraum in Verbindung steht, umfaßt.
[0004] Gegenüber diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, einen in konstruktiver Hinsicht einfacheren und kompakteren Zug-/Druck-Puffer
bereitzustellen, der einfach montiert und kostengünstig hergestellt werden kann. Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gegeben.
[0005] Erfindungsgemäß wird ein Zug-/Druck-Puffer für Anhängevorrichtungen an Schienen-
und Radfahrzeugen angegeben, welcher ein Gehäuse und ein einseitig aus diesem herausragendes
Kolbenelement, das aus der Nullstellung heraus jeweils gegen den Widerstand einer
Federeinrichtung und einer Dämpfungseinrichtung in zwei Richtungen bewegbar ist, umfaßt,
welcher sich dadurch auszeichnet, daß zur Dämpfung sämtlicher Bewegungen des Kolbenelements
relativ zum Gehäuse eine einheitliche hydraulische Dämpfungseinrichtung vorgesehen
ist, welche einen das Kolbenelement umgebenden ringförmigen hydraulischen Arbeitsraum
umfaßt, der durch einen fest mit dem Kolbenelement verbundenen und im hydraulischen
Arbeitsraum dichtend verschiebbar geführten Ringkolben in zwei Funktionskammern unterteilt
wird, wobei die beiden Funktionskammern über wenigstens einen gedrosselten Überströmkanal
miteinander in Verbindung stehen.
[0006] Im Unterschied zu dem oben hinsichtlich des Stands der Technik genannten Zug-/Druck-Puffer
ist die bei dem erfindungsgemäßen Puffer vorgesehene kombinierte hydraulische Dämpfungseinrichtung
geeignet, sowohl die Einfederbewegung des Kolbenelements in das Gehäuse hinein bei
einem Aufprallstoß und die anschließende Rückstellbewegung des Kolbenelements in seine
Nullstellung als auch die Ausfederbewegung des Kolbenelements aus dem Gehäuse heraus
bei einem Anfahrstoß und die anschließende Rückstellbewegung des Kolbenelements in
seine Nullstellung zu dämpfen. Bei jeder Bewegung des Kolbenelements relativ zum Gehäuse
wird Dämpfmedium durch den Überströmkanal hindurch von der einen Funktionskammer des
hydraulischen Arbeitsraums in dessen andere Funktionskammer verdrängt, wobei allerdings
die Dämpfungscharakteristik in den verschiedenen Bewegungsrichtungen und Stellungen
des Kolbenelements durchaus unterschiedlich sein kann.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durchsetzt der wenigstens eine
Überströmkanal in Form einer Überströmbohrung den die beiden Funktionskammern trennenden
Ringkolben. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache Bauweise. Durch geeignete
Ausführung des mindestens einen Überströmkanals (z.B. durch Einsatz von Rückschlagventilen
mit unterschiedlichen Strömungsquerschnitten) läßt sich dergestalt auf die Dämpfungscharakteristik
Einfluß nehmen, daß die beiden Bewegungsrichtungen des Kolbenelements unterschiedlich
bedämpft werden.
[0008] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung umfaßt der Überströmkanal
einen ringförmigen Überströmraum, der den hydraulischen Arbeitsraum außen umgibt und
von diesem durch ein axiales Steuerrohr abgeteilt ist. Der Überströmraum steht über
wenigstens zwei in dem Steuerrohr angeordnete Durchbrüche mit jeder der beiden Funktionskammern
in Verbindung. In besonders bevorzugter Weise sind die Durchbrüche hierbei derart
angeordnet und/oder dimensioniert, daß sich bei einer typischen Stoß-Belastung des
Puffers eine annähernd rechteckförmige Kraft-Weg-Kennlinie ergibt. Mit anderen Worten,
die Durchbrüche werden in Abstimmung auf das Aufprallstöße abfedernde Federelement
derart angeordnet und/oder dimensioniert, daß bei einer typischen Stoß-Belastung des
Puffers die Summe der sich aus der Strömungsgeschwindigkeit des Dämpfmediums durch
die Durchbrüche ergebenden Dämpfungskraft und der - entsprechend der Federkonstante
des entsprechenden Federelements mit der Einfederung zunehmenden - Federkraft über
die Einfederung des Kolbenelements praktisch gleich bleibt. Dies läßt sich generell
durch eine mit einer Verlangsamung der Einfeder-Bewegung des Kolbenelements einhergehenden
geeigneten Verminderung des Gesamtströmungsquerschnitts der Durchbrüche bewirken.
Um dies zu erreichen können die Durchbrüche einen jeweils gleichen Strömungsquerschnitt
aufweisen und in Hereindrückrichtung des Kolbenelements immer dichter aufeinanderfolgen,
wobei die Abstände zwischen benachbarten Durchbrüchen im Sinne einer inversen Exponentialfunktion
abnehmen. Alternativ hierzu können die einzelnen Durchbrüche in Hereindrückrichtung
des Kolbenelements im Sinne einer Exponentialfunktion zunehmende Strömungsquerschnitte
aufweisen.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Zug/Druck-Puffers bei Nullstellung des Kolbenelements sowie ein zu diesem Puffer gehöriges
Kraft-Weg-Diagramm,
- Fig. 2
- den Zug-/Druck-Puffer gemäß Fig. 1 bei eingedrücktem Kolbenelement,
- Fig. 3
- den Zug-/Druck-Puffer gemäß Fig. 1 bei herausgezogenem Kolbenelement,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Zug-/Druck-Puffers bei Nullstellung des Kölbenelements und
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch eine dritte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Zug-/Druck-Puffers bei Nullstellung des Kolbenelements sowie ein zu diesem Puffer
gehöriges Kraft-Weg-Diagramm.
[0010] Die Hauptkomponenten des in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichten Zug-/Druck-Puffers
bilden das Gehäuse 1 und das in diesem längs der Achse 20 verschiebbar geführte Kolbenelement
2. Das Gehäuse 1 besteht im wesentlichen aus einem inneren Abschnitt 3, einem äußeren
Abschnitt 4 und einem Abschlußteil 5. Der innere Abschnitt 3 umfaßt einen zylinderförmigen
Abschnitt 6, eine mit dem zylinderförmigen Abschnitt 6 fest verbundene Zwischenwand
8, sowie einen Anschlußabschnitt 7. Der äußere Abschnitt 4 des Gehäuses 1 umfaßt einen
Zylinderabschnitt 9 und eine mit diesem fest verbundene Zwischenwand 10. Das Abschlußteil
5 ist endseitig an den Zylinderabschnitt 9 des äußeren Abschnitts 4 des Gehäuses 1
angesetzt.
[0011] Mit dem Kolbenelement 2, welches eine Kolbenstange 21 umfaßt, ist im Bereich des
äußeren Abschnitts 4 des Gehäuses ein zwischen der Zwischenwand 10 und dem Abschlußteil
5 befindlicher Ringkolben 11 fest verbunden. Das Kolbenelement 2 ist ferner im Bereich
des inneren Abschnitts 3 des Gehäuses beiderseits der Zwischenwand 8 von zwei Ringkolben
12, 13 umgeben, die sowohl auf der Kolbenstange 21 als auch an der Innenwand des Gehäuses
dichtend axial verschiebbar geführt sind. Das Kolbenelement 2 weist an seinem aus
dem Gehäuse herausragenden Ende eine Pufferplatte 14 auf; an dem gegenüberliegenden
Ende der Kolbenstange ist ein Abschlußteil 15 angebracht, das einen Anschlag für den
Ringkolben 12 bildet (s.u.).
[0012] In der Nullstellung des Kolbenelements 2 (Fig. 1) liegt der Ringkolben 13 sowohl
an einem Absatz 16 des Kolbenelements 2 wie auch an einem durch die Stirnseite des
äußeren Abschnitts 4 des Gehäuses 1 gebildeten Anschlag 17 an, während der Ringkolben
12 sowohl an einem Absatz 18 des Zylinderabschnitts 6 des inneren Abschnitts 3 des
Gehäuses 1 wie auch einem Mitnehmer 19 des Abschlußteils 15 anliegt.
[0013] Das Kolbenelement 2 ist in dem Gehäuse 1 längs der Achse 20 verschiebbar geführt.
Hierzu ist das Kolbenelement 2 dichtend verschiebbar durch entsprechende Bohrungen
der Trennwände 8 und 10 sowie der Ringkolben 12, 13 geführt. Ferner ist das Kolbenelement
durch eine entsprechende Bohrung des Abschlußteils 5 dichtend verschiebbar aus dem
Gehäuse 1 herausgeführt.
[0014] Die Zwischenwand 10, die Innenwand des Zylinderabschnitts 9 des äußeren Abschnitts
4 des Gehäuses, die Kolbenstange 21 sowie das Abschlußteil 5 begrenzen eine hydraulischen
Arbeitsraum 25. Dieser ist durch den Ringkolben 11 in zwei Funktionskammern unterteilt,
nämlich eine durch die Zwischenwand 10, die Innenwand des Zylinderabschnitts 9, die
Kolbenstange 21 sowie den Ringkolben 11 begrenzte erste Funktionskammer 23 einerseits
und eine durch den Ringkolben 11, die Innenwand des Zylinderabschnitts 9, die Kolbenstange
21 sowie das Abschlußteil 5 begrenzte zweite Funktionskammer 24 andererseits. Die
beiden Funktionskammern stehen über mindestens eine im Ringkolben 11 angeordnete,
einen Überströmkanal 22 bildende Überströmbohrung miteinander in Verbindung. Der die
beiden Funktionskammern 23 und 24 voneinander trennende Ringkolben 11 ist an der Innenwand
des Zylinderabschnitts 9 dichtend axial verschiebbar geführt. Die beiden Funktionskammern
23 und 24 sowie der Überströmkanal 22 bilden dabei die wesentlichen Komponenten der
Dämpfungseinrichtung. Die Dämpfungscharakteristik kann durch den Strömungsquerschnitt
des mindestens einen Überströmkanals 22 sowie ggf. vorgesehene Rückschlagventile beeinflusst
werden.
[0015] Der Zylinderabschnitt 6 des inneren Abschnitts 3 des Gehäuses 1, die Ringkolben 12
und 13, die Kolbenstange 21, sowie die mit dem inneren Abschnitt 3 fest verbundene
Zwischenwand 8 definieren zwei durch die Zwischenwand 8 getrennte Federräume 26 und
27. Die Federräume 26 und 27 sind mit unter Druck (beispielsweise 5 bis 20 bar bei
Nullstellung des Kolbenelements) stehendem Gas gefüllt, so daß auf das Kolbenelement
2 in beiden Richtungen längs der Achse 20 jeweils eine Gasfeder wirkt, die eine Rückstellkraft
auf die Kolbenelement 2 in die Nullstellung (Fig. 1) ausübt. Die Vorspannkraft der
beiden Gasfedern in der Nullstelung des Kolbenelements definiert dabei die Mindestkraft,
die überwunden werden muß, um das Kolbenelement aus seiner Nullstellung auszulenken.
[0016] Der durch das Abschlußteil 15, den Ringkolben 12 und die Innenwände des Zylinderabschnitts
6 und Anschlußabschnitts 7 des inneren Abschnitts 3 des Gehäuses 1 be grenzte Hohlraum
28 ist belüftet. Entsprechendes gilt für den durch die Kolbenstange 21, die Zwischenwand
10, den Ringkolben 13 und die Innenwand der Zylinderabschnitte 6 und 9 des inneren
bzw. äußeren Abschnitts 3 bzw. 4 des Gehäuses begrenzten Hohlraum.
[0017] Wird das Kolbenelement 2 bei einem Aufprallstoß in das Gehäuse 1 hineingedrückt (Fig.
2), so verschiebt sich der fest mit dem Kolbenelement 2 verbundene Ringkolben 11 gemeinsam
mit dem Kolbenelement 2. Hierbei wird das Volumen der ersten Funktionskammer 23 zugunsten
der zweiten Funktionskammer 24 verringert. Das durch den Ringkolben 11 verdrängte
Dämpfmedium strömt durch den mindestens einen Überströmkanal 22 von der ersten Funktionskammer
23 in die zweite Funktionskammer 24. Gleichzeitig wird der Ringkolben 13 durch seine
Anlage an dem Absatz 16 des Kolbenelements 2 von dem Anschlag 17 des äußeren Abschnitts
4 des Gehäuses 1 abgehoben und in Richtung auf die Zwischenwand 8 bewegt, wodurch
das im Federraum 27 befindliche Gas komprimiert wird. Die Kolbenstange 21 dringt hierbei
in den belüfteten Hohlraum 28 ein. Die im Federraum 27 gespeicherte Energie bewirkt
nach Entlastung des Kolbenelements 2 dessen Rückbewegung in die Nullstellung.
[0018] Wird demgegenüber das Kolbenelement 2 bei einem Anfahrstoß aus dem Gehäuse 1 herausgezogen
(Fig. 3), wird der Ringkolben 11 gemeinsam mit dem Kolbenelement 2 in Richtung zum
Abschlußteil 5 verschoben. Hierbei wird das Volumen der zweiten Funktionskammer 24
zugunsten der ersten Funktionskammer 23 verringert. Das durch den Ringkolben 11 verdrängte
Dämpfmedium strömt durch den mindestens einen Überströmkanal 22 aus der zweiten Funktionskammer
24 in die erste Funktionskammer 23. Infolge der gedrosselten Strömung des Dämpfmediums
erfolgt auch hier eine Dämpfung. Gleichzeitig wird der Ringkolben 12 durch seine Anlage
an dem Mitnehmer 19 des Abschlußteils 15 in Richtung auf die Zwischenwand 8 bewegt,
wodurch das im Federraum 26 befindliche Gas komprimiert wird. Die im Federraum 26
gespeicherte Energie bewirkt nach Entlastung des Kolbenelements 2 deren Rückbewegung
in die Nullstellung.
[0019] In Fig. 1 ist zudem für einen Zug-/Druck-Puffer, der im wesentlichen dem Puffer nach
den Figuren 1 bis 3 entspricht, jedoch ergänzend zu der dort gezeigten Strömungsbohrung
22 einen weiteren (asymmetrischen) Strömungskanal nur für die Strömung des Dämpfmediums
aus der zweiten Funktionskammer 24 in die erste Funktionskammer 23 aufweist, in Form
eines Kraft-Weg-Diagramms die für eine typische Aufprallstoß-Belastung geltende Dämpfungscharakteristik
sowie die für einen typischen Anfahrstoß geltende Dämpfungscharakteristik dargestellt,
wobei der Aufprallstoß durch eine mit einer bestimmten Auftreffgeschwindigkeit auf
den Puffer auftreffende Masse definiert ist. Charakteristisch ist hierbei ein zunächst
steiler Anstieg der dem Einfedern des Kolbenelements entgegengesetzten Kraft von der
Vorspannung F
0 der Gasfeder 27 auf einen Spitzenwert, bedingt durch'die mit der schnellen Bewegung
des Kolbenelements 2 einhergehende hohe Strömungsgeschwindigkeit durch den mindestens
einen Überströmkanal 22 und die dadurch bedingte starke Drosselung des verdrängten
Dämpfmediums, gefolgt von einem vergleichsweise steilen Abfall, der bedingt ist durch
den starken Abfall der Dämpfungskraft infolge der verlangsamten Einfederbewegung des
Kolbenelements 2; die über den Weg der Einfederung entsprechend der Federkonstante
bedingte Zunahme der Federkraft von der Vorspannung F
0 auf den Wert F
E am Ende der Einfederbewegung ist dem Betrage nach erheblich geringer als die durch
die sich verringernde Einfedergeschwindigkeit bedingte Abnahme der Dämpfkraft, so
daß es im Ergebnis zu der veranschaulichten Kraft-Weg-Kennlinie mit über den Weg stark
abnehmender Gesamtkraft kommt. Die in dem unteren-linken Quadranten des Kraft-Weg-Diagramms
dargestellte Dämpfungscharakteristik bei einem typischen Anfahrstoß zeigt den (exponentiellen)
Kraftanstieg entsprechend der Federkennlinie der Gasfeder bei ungedämpftem Herausziehen
des Kolbenelements aus dem Gehäuse und die entsprechend reduzierte Kraft beim (gedämpften)
Rückfedern des Kolbenelements in die Nullstellung. Strichliert ist der Verlauf der
für einen Anfahrstoß geltenden Kennlinie im Falle eines gedämpften Herausziehens des
Kolbenelements aus dem Gehäuse veranschaulicht, der sich ergibt, wenn sich die Verbindung
zwischen den beiden Funktionskammern 23 und 24 auf die gleichermaßen bei beiden Strömungsrichtungen
(symmetrisch) drosselnde Bohrung 22 beschränkte. Dies hätte freilich einen

nicht zeichnerisch veranschaulichten - Einfluß auf die für einen Aufprallstoß geltende
Dämfungscharakteristik im Bereich des Rückfederns des Kolbenelements.
[0020] Nur der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß ein Austausch der Gasfedern
26 und 27 gegen mechanische Federn keine grundsätzliche Änderung der Verhältnisse
nach sich zöge.
[0021] Der in Fig. 4 veranschaulichte Zug-/Druck-Puffer entspricht hinsichtlich seines grundsätzlichen
Aufbaus dem vorstehend erläuterten Puffer gemäß den Fig. 1 bis 3. Es wird zur Vermeidung
von Wiederholungen deshalb auf die entsprechenden Ausführungen Bezug genommen. Der
Unterschied zum dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Zug/Druck-Puffer ist im wesentlichen
darin zu finden, daß anstelle der Gasfedern 26, 27 mechanische Schraubenfedern, die
sich jeweils an der Zwischenwand 8 und dem Ringkolben 13 bzw. Ringkolben 12 abstützen,
eingesetzt werden, um so die erforderlichen Rückstellkräfte zur Rückstellung des Kolbenelements
2 in seine Nullstellung bereitzustellen.
[0022] Ebenso entspricht der in Fig. 5 gezeigte Zug-/Druck-Puffer hinsichtlich seines grundsätzlichen
Aufbaus dem vorstehend erläuterten Puffer gemäß den Fig. 1 bis 3. Es wird auch hier
zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Ausführungen Bezug genommen.
Erläutert werden lediglich die Unterschiede, die im wesentlichen nur einerseits -
wie im Falle des vorstehend erläuterten Puffers nach Fig. 4 - die Ausführung der Federn
und andererseits den hydraulischen Arbeitsraum 25 betreffen. Die Außenwand des hydraulischen
Arbeitsraums 25 ist durch ein in den äußeren Gehäuseabschnitt 9 eingesetztes axiales
Steuerrohr 29 gebildet, das einen radial außenliegenden ringförmigen Überströmraum
30 von dem hydraulischen Arbeitsraum abteilt. Der Überströmraum 30 steht über eine
Mehrzahl von in dem Steuerrohr 29 angeordneten radialen Durchbrüchen 31 mit den beiden
Funktionskammern 23 und 24 in Verbindung. Die Durchbrüche 31, welche einen gleichen
Strömungsquerschnitt aufweisen, sind derart angeordnet, daß der Zwischenabstand benachbarter
Durchbrüche in Eindrückrichtung des Kolbenelements 2 stets kleiner wird, namentlich
im Sinne einer inversen Exponentialfunktion. Dies hat zur Folge, daß bei der Verminderung
der Geschwindigkeit des Kolbenelements 2 während des Hereindrückens in das Gehäuse
1 und der infolgedessen kleiner werdenden Verdrängung des Dämpfmediums aus der ersten
Funktionskammer 23 in die zweite Funktionskammer 24 die Summe der Strömungsquerschnitte
der wirksamen, die erste Funktionskammer 23 mit dem Überströmraum 30 verbindenden
Durchbrüche 31 abnimmt. In besonders vorteilhafter Weise kann hierbei eine nur geringfügig
abnehmende Strömungsgeschwindigkeit des Dämpfmediums in den wirksamen Durchbrüchen
31 mit einer über den Dämpfungsweg nur geringfügig abnehmenden Dämpfungskraft erreicht
werden, wobei die Abnahme der Dämpfungskraft von der Zunahme der Federkraft ausgeglichen
wird, so daß die Gesamtkraft im wesentlichen konstant ist. In Fig. 5 ist eine typische
Dämpfungscharakteristik des dort gezeigten Zug-/Druck-Puffers in Form eines Kraft-Weg-Diagramms
dargestellt. Charakteristisch hierbei ist ein zunächst steiler Anstieg der dem Einfedern
des Kolbenelements bei einer typischen Stoß-Belastung des Puffers entgegengesetzten
Kraft von der Vorspannung F
0 auf einen Wert, der während nahezu des gesamten Federwegs praktisch beibehalten wird.
[0023] Durch entsprechende Einsätze in den Durchbrüchen 31, die bei unterschiedlichen Strömungsrichtungen
verschiedene Querschnitte freigeben, läßt sich die Dämpfungscharakteristik des Puffers
für Aufprallstöße einerseits und Anfahrstöße andererseits gezielt beeinflussen. Ideal
ist dabei eine starke Dämpfung beim Einfedern des Kolbenelements infolge eines Aufprallstoßes
mit einer relativ geringen Dämpfung beim anschließenden Rückfedern des Kolbenelements
in seine Nullage und eine vergleichsweise geringe Dämpfung des Ausfederns des Kolbenelements
infolge eines Anfahrstoßes mit einer relativ starken Dämpfung beim anschließenden
Rückfedern des Kolbenelements in seine Nullage.
1. Zug-/Druck-Puffer für Anhängevorrichtungen an Schienen- und Radfahrzeugen, umfassend
ein Gehäuse (1) und ein einseitig aus diesem herausragendes Kolbenelement (2), das
aus der Nullstellung heraus jeweils gegen den Widerstand einer Federeinrichtung und
einer Dämpfungseinrichtung in zwei Richtungen bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Dämpfung sämtlicher Bewegungen des Kolbenelements (2) relativ zum Gehäuse (1)
eine einheitliche hydraulische Dämpfungseinrichtung vorgesehen ist, welche einen das
Kolbenelement (2) umgebenden ringförmigen hydraulischen Arbeitsraum (25) umfaßt, der
durch einen fest mit dem Kolbenelement (2) verbundenen und in dem hydraulischen Arbeitsraum
(25) dichtend verschiebbar geführten Ringkolben (11) in eine erste Funktionskammer
(23) und eine zweite Funktionskammer (24) unterteilt wird, wobei die beiden Funktionskammern
über wenigstens einen Überströmkanal (22) miteinander in Verbindung stehen.
2. Zug-/Druck-Puffer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine Überströmkanal (22) den Ringkolben (11) durchsetzt.
3. Zug-/Druck-Puffer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Überströmkanal einen ringförmigen Überströmraum (30), der den hydraulischen Arbeitsraum
(25) außen umgibt und von diesem durch ein axiales Steuerrohr (29) abgeteilt ist,
umfaßt, wobei der Überströmraum (30) über wenigstens zwei in dem Steuerrohr (29) angeordnete
Durchbrüche (31) mit jeder der beiden Funktionskammern (23, 24) in Verbindung steht.
4. Zug-/Druck-Puffer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchbrüche (31) derart angeordnet und/oder dimensioniert sind, daß die bei einer
bestimmten Stoß-Belastung des Puffers die dem Einfedern des Kolbenelements (2) entgegengesetzte
Kraft einer annähernd rechteckförmigen Kraft-Weg-Kennlinie gehorcht.
5. Zug-/Druck-Puffer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich einer der beiden Funktionskammern (23, 24) mehrere einen gleichen Strömungsquerschnitt
aufweisende Durchbrüche vorgesehen sind, die in Hereindrückrichtung des Kolbenelements
(2) derart angeordnet sind, daß die Abstände zwischen den einzelnen Durchbrüchen im
Sinne einer inversen Exponentialfunktion abnehmen.
6. Zug-/Druck-Puffer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
äquidistant angeordnete Durchbrüche (31) einen in Hereindrückrichtung des Kolbenelements
im Sinne einer Exponentialfunktion zunehmenden Strömungsquerschnitt aufweisen.