[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter aus wasserdurchlässigem Gewebe aus
hochmodulen synthetischen Fäden mit mindestens einer Einfüllöffnung zum Einspülen
von Boden oder Sand und mindestens einem Wasserauslaß.
[0002] Derartige, vorzugsweise schlauchförmige Behälter mit einem Durchmesser von 0,8 bis
5 m werden insbesondere im Küstenwasserbau benötigt, beispielsweise für den Bau von
Lahnungen, als Spülfeldbegrenzung oder zur Erhöhung eines Deiches. In diese Behälter
wird Sand, feinsandiger bis grobschluffiger Boden, z.B. Wattboden, eingespült. Dabei
setzt sich vom Einlaß Sand im schlauchförmigen Behälter ab, bis eine vom Einlaß bis
zum Auslaß sich erstreckende flache Rinne im Scheitelpunkt des Schlauches verbleibt.
[0003] Die bekannten schlauchförmigen Behälter aus wasserdurchlässigem Gewebe haben den
Nachteil, daß die Durchlässigkeit des hochmodulen Gewebes so groß ist, daß beim Einspülen
von Sand große Mengen von Wasser benötigt werden und daß bei schlauchförmigen Behältern
in relativ kurzen Abständen Einfüllstutzen angebracht werden müssen, damit der Behälter
vom Einlaß bis zum Wasserauslaß völlig mit Sand oder Boden gefüllt werden kann.
[0004] Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, ist es bekannt, bei einem schlauchförmigen
Behälter abschnittsweise Gewebe einzusetzen, das völlig wasserdicht ist. Derartige
Behälter haben den Nachteil, daß der eingespülte Boden oder Sand in den Bereichen,
wo das Gewebe wasserdicht ist, nicht ausreichend drainieren kann.
[0005] Ferner haben bekannte Behälter den Nachteil, daß sich an stärker belasteten Stellen
des schlauchförmigen Behälters die Fäden des Gewebes verschieben, wodurch erhebliche
Wasserverluste während des Spülvorgangs entstehen. Diese Fadenverschiebungen im Gewebe
können ferner Erosionen verursachen, so daß der Behälter nicht ausreichend mit Sand
oder Boden gefüllt werden kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen aus Gewebe bestehenden Behälter zu
schaffen, bei dem die Fadenlage des Gewebes stabilisiert ist und in den das Einspülen
von Boden oder Sand mit geringerem Wasserverbrauch möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Gewebe derart imprägniert
oder beschichtet ist, daß die Fadenlage des Gewebes stabilisiert und die Wasserdurchlässigkeit
des Gewebes zumindest zeitweise so reduziert ist, daß einerseits das Einspülen der
Bodenpartikel über große Strecken ohne größeren Wasserverbrauch möglich ist und andererseits
eine Drainage des eingespülten Bodens über den gesamten Behälter erfolgen kann.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Behälter hat den Vorteil, daß zu seiner Herstellung ein relativ
durchlässiges und verschiebeanfälliges Gewebe verwendet werden kann, das wesentlich
preiswerter hergestellt werden kann als ein dichteres Gewebe. Die Beschichtung, welche
die Wasserdurchlässigkeit auf einen optimalen, vorherbestimmbaren Wert reduziert,
erlaubt es beim Befüllen, mit wesentlich weniger Wasser zu arbeiten als bei Behältern
aus nicht beschichtetem Gewebe. Das beim Einspülen vom Wasser getragene Bodenmaterial
kann über längere Strecken transportiert werden, bevor es sich absetzt. Dadurch können
die Abstände der zum Befüllen eines sehr langen schlauchförmigen Behälters erforderlichen
Einspülstutzen erheblich vergrößert werden. Insbesondere beim Einsatz unter Wasser
ist die Reduzierung von Spülöffnungen von Vorteil, weil dadurch das kosten- und zeitaufwendige
Umsetzen der Spülschläuche verringert wird.
[0009] Die Beschichtung oder Imprägnierung des Gewebes erfolgt bei einer Ausführungsform
der Erfindung mit einer wässrigen Kunststoffdispersion derart, daß an den Kreuzungsstellen
von Schuß- und Kettfäden die Fäden aneinanderkleben und die Fäden vom Kunststoff umhüllt
werden.
[0010] Dabei werden die Poren des Gewebes verkleinert und gegebenenfalls auch teilweise
geschlossen. Weil die Poren des Gewebes gleichmäßig über das Gewebe verteilt, teilweise
geöffnet bleiben, wird sichergestellt, daß der eingespülte Sand oder Boden - wenn
auch über eine längere Zeit - entwässern kann. Eine gewisse Wasserdurchlässigkeit
ist zur Drainage des eingespülten Materials notwendig. Auch kann hierdurch ein hydrostatischer
Druck abgebaut werden, was für wasserbauliche Aufgaben von Vorteil ist.
[0011] Die Kunststoffbeschichtung oder die Kunststoffimprägnierung des Gewebes bewirkt eine
Fixierung der Fadenlage, wodurch ein Verschieben der Gewebefäden auch in stärker belasteten
Bereichen, beispielsweise infolge von Unebenheiten der Auflage oder auch im Bereich
der Nähte, vermieden werden. Die Beschichtung und Imprägnierung des Gewebes sowie
die Umhüllung der Gewebefäden mit Kunststoff schützen das Gewebe gegen mechanische
Beschädigungen beim Einbau und bieten auch Schutz gegen UV-Strahlung, sofern dem Kunststoff
UV-Stabilisatoren beigemischt werden.
[0012] Vorteilhafterweise besteht das Gewebe aus multifilen Fäden, die sich beim Imprägnieren
mit Kunststoffdispersion vollsaugen.
[0013] Das Gewebe kann aber auch mit einem offenporigen Kunststoffilm beschichtet werden.
Ferner kann das Gewebe auch mit Leim, Gelatine oder einem anderen, eine Klebeverbindung
bewirkenden aber wasserlöslichem Material oder mit einem Kunststoffilm beschichtet
werden, indem wasserlösliche Granulate, z.B. Salz, über die Fläche gleichmäßig verteilt
angeordnet sind. Beim Einspülen und nach dem Einspülen von Boden oder Sand lösen sich
diese Bestandteile auf, wodurch das Gewebe wasserdurchlässig wird.
[0014] Da bei einem schlauchförmigen Behälter mit relativ großem Durchmesser erhebliche
Kräfte aufzufangen sind, wird ein Gewebe benutzt, bei dem die Kettfäden vorwiegend
geradlinig verlaufen, während die Schußfäden die Kettfäden wellenartig umschlingen.
Bei dem erfindungsgemäßen schlauchförmigen Behälter laufen die lasttragenden Kettfäden
in Umfangsrichtung. Die zur Bildung eines langen Schlauches benötigten und entsprechend
dem jeweiligen Umfang plus Überlappungen im Bereich der Längsnaht abgelängten, 4 bis
5 m breiten Gewebebahnstücke sind mit einer J-, Schmetterlings- oder Überwendlingsnaht
miteinander verbunden. Die Naht, welche die Gewebebahnstücke miteinander verbindet,
ist zweckmäßigerweise auf der Innenseite der Behälterwand angeordnet.
[0015] Die Enden der zu einem Schlauch geformten Gewebebahnstücke überlappen einander und
sind durch mehrere, in der Überlappungszone angeordnete, in Längsrichtung des schlauchförmigen
Behälters verlaufende Nähte miteinander verbunden. Weil diese Nähte auf der dem Einfüllstutzen
gegenüberliegenden Seite des Behälters angeordnet sind und sich somit diese Nähte
immer am Boden befinden, wird ein großer Teil der in Umfangsrichtung verlaufenden
Zugkräfte von der Reibung aufgenommen, welche die belastete Behälterwand mit dem Boden
hat.
[0016] Die schlauchförmigen Behälter oder die zu einem Schlauch geformten Gewebebahnstücke
können aber auch durch überlappendes Ineinanderstecken eines ersten oder vorderen
Behälters oder Gewebebahnstücks in einem, in Einspülrichtung folgenden, schlauchförmigen
Gewebebahnstück ausreichend dicht miteinander verbunden werden. An der Baustelle kann
dies beispielsweise mittels Ösen und Haken geschehen.
[0017] Der Behälter kann aber auch mattenartig und in Draufsicht rechteckig oder quadratisch
ausgebildet sein und eine untere Gewebebahn und eine obere Gewebebahn aufweisen, wobei
die obere Gewebebahn über Abstandhalter mit der unteren Gewebebahn verbunden ist.
Diese mattenartigen Behälter können in bekannter Weise von einem Doppelgewebe gebildet
sein, bei dem die untere Gewebebahn und die obere Gewebebahn an den Rändern und an
einzelnen Stellen miteinander verwebt sind und die Abstandhalter eingewebt sind.
[0018] In der folgenden Beschreibung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt eines schlauchförmigen Behälters nach der Erfindung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt des Behälters,
- Fig. 3
- eine Detailansicht einer ringsumlaufenden Naht,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt eines am Gelände angepaßten schlauchförmigen Behälters,
- Fig. 5
- eine Verbindung zweier schlauchförmiger Behälter,
- Fig. 6
- einen stark vergrößerten Ausschnitt des beschichteten Gewebes,
- Fig. 7
- Seitenansicht eines ersten Behälters mit in Spülrichtung offenem Ende und eines zweiten
Behälters mit einem entgegen der Spülrichtung offenen vorderen Ende,
- Fig. 8
- Seitenansicht zweier überlappend verbundener, offener Behälter,
- Fig. 9
- perspektivische Ansicht eines mattenförmigen Behälters zum Einspülen von Sand,
- Fig. 10
- eine Schnittansicht eines schlauchförmigen Behälters mit angekuppeltem Behälter,
- Fig. 11
- eine Detailansicht einer Reifenkupplung,
- Fig. 12
- eine Detailansicht einer Reifenkupplung und
- Fig. 13
- eine Detailansicht einer Reifenkupplung.
[0019] Der schlauchförmige Behälter 1 nach Fig. 1 ist aus mehreren Gewebebahnstücken 2,3,4
zusammengesetzt. Jedes Gewebebahnstück 2,3,4 besteht aus hochmodulem Polyestergewebe,
das mit einer Kunststoffdispersion derart beschichtet ist, daß die Kett- und Schußfäden
verschiebefest fixiert sind und daß die Poren des Gewebes weitgehend geschlossen sind
aber dennoch eine Drainage des eingespülten Bodens zulassen. Die schlauchförmigen
Behälter können einen Durchmesser von 0,8 m bis 6 m oder mehr haben. In Abhängigkeit
vom Durchmesser hat das hochmodule Gewebe eine Festigkeit von 50 bis 500 KN/m. Das
Gewebe kann aus Polyester oder aus anderen, hochbelastbaren synthetischen Garnen,
z.B. Polyamid, Polyethylen, Polypropylen und dergleichen bestehen.
[0020] Die Kunststoffdispersion ist beispielsweise eine Polymer-Dispersion, eine wässrige
Styrolacrylat-Dispersion oder Polyurethan-Dispersion.
[0021] Die Kunststoffdispersion kann durch Aufsprühen der Dispersion auf das Gewebe oder
durch Eintauchen des Gewebes in die Dispersion aufgebracht werden. Durch Abquetschen
des getränkten Gewebes kann die verbleibende Kunststoffbeschichtung eingestellt werden.
In Folge des nur geringen Wasserverlustes zwischen dem Einlaßstutzen 9 und dem Wasserauslaß
10 kann der Boden über relativ weite Strecken, zum Beispiel 100 m, in den Schlauch
1 eingespült werden.
[0022] Wie die Fig. 2 zeigt, überlappen diese Enden 12,13 der zu einem Schlauch geformten
Gewebebahnstücke 2,3,4 einander und sind durch mehrere in Längsrichtung des Schlauches
1 verlaufende Nähte 8 miteinander verbunden.
[0023] Die von den Gewebebahnstücken 2,3,4 gebildeten Schlauchstücke sind über eine innen
liegende, ringsumlaufende Schmetterlingsnaht 7 miteinander verbunden.
[0024] Diese Konfektionsart ermöglicht es, den Schlauch dadurch dem Gelände anzupassen,
daß er im Durchmesser variiert. Die Schlauchabschnitte können konisch ausgebildet
sein, indem die Längsnähte 8 schräg zu den Schußfäden 6 verlaufen, so daß ein Schlauchabschnitt
an einer Seite beispielsweise einen Durchmesser von 1,80 m und auf der anderen Seite
einen Durchmesser von 1,20 m hat.
[0025] Die Enden des schlauchförmigen Behälters 1 sind durch jeweils einen eingenähten Deckel
11 geschlossen.
[0026] Die Gewebebahnstücke 2,3,4 bestehen aus einem Gewebe, dessen Kettfäden geradlinig
verlaufen und höhere Kräfte mit geringer Dehnung aufzunehmen vermag als die wellenförmig
die Kettfäden 5 überkreuzenden Schußfäden 6. Die Kettfäden 5 der Gewebebahnstücke
2,3,4 verlaufen in Umfangsrichtung, während die Schußfäden 6 in Längsrichtung des
Schlauches 1 verlaufen. Zur Bildung eines beispielsweise 48 m langen Schlauches 1
werden etwa 10 Gewebebahnstücke von 5 m Breite benötigt.
[0027] Wenn größere Schlauchlängen an der Baustelle benötigt werden als handhabbar, müssen
die Schläuche so ausgebildet sein, daß ein weiterer Schlauch zuverlässig angeschlossen
werden kann. Um dies zu erreichen, werden an den Enden des Schlauches 1 die Deckel
11 so eingenäht, daß ein Gewebe-überstand 14 von 0,5 m bis 1 m verbleibt. An diesem
Überstand 14 kann über eine ringsumlaufende Naht 15, insbesondere eine Schmetterlingsnaht,
der Überstand 14 eines weiteren Schlauches 1 angeschlossen werden. Der Raum zwischen
dem Deckel 11 des ersten Schlauches 1 und dem Deckel 11 des daran angeschlossenen
Schlauches muß nach dem Einspülen von Sand oder Boden in den zweiten Schlauch gesondert
mit Sand oder Boden befüllt werden, bevor die Naht 15 geschlossen wird. Dies ist jedoch
bei manchen Anwendungen, z.B. unter Wasser, mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
Wird jedoch am Ende des ersten Schlauches und am Anfang des folgenden Schlauches jeweils
eine Teil eines Reißverschlusses angenäht, so kann die Verbindung zweier Schläuche
1 über einen ringsumlaufenden Reißverschluß erfolgen. In diesem Fall kann ein Deckel
11 am Ende des ersten Schlauches 1 oder am Anfang des folgenden Schlauches 1 entfallen,
so daß auch ein nachträgliches Befüllen eines Zwischenraumes nicht erforderlich ist.
[0028] Damit der Reißverschluß nach dem Schließen dicht ist, ist mindestens eine Reißverschlußhälfte
mit einem Dichtstreifen versehen, der sich nach dem Schließen des Reißverschlusses
auf die Innenseite des Reißverschlusses auflegt und diesen abdichtet.
[0029] Wie die Fig. 7 und 8 zeigen, ist bei einem ersten schlauchförmigen Behälter 1' das
in Spülrichtung befindliche Ende 18 offen, und dieser erste Behälter 1' ist überlappend
in einen zweiten schlauchförmigen Behälter 1" eingeschoben, der an seinem der Spülrichtung
entgegengerichteten Ende 19 offen ist. Das eingeschobene Ende 18 des ersten Behälters
1' ist an seinem Umfang mit der Innenwand des zweiten Behälters 1" verbunden. Auch
das vordere Ende 19 des zweiten Behälters 1" soll an der Außenseite des ersten Behälters
1' so befestigt werden, daß beide Behälter faltenfrei verbunden sind und im Überlappungsbereich
kein Verlust an Wasser und eingespültem Sand auftritt.
[0030] Das Befestigen des Endes 18 des ersten Behälters 1' an der Innenwand des in Einspülrichtung
folgenden Behälters 1" kann ringsum durch Nähen, Kleben, Nieten oder mittels Reißverschluß
oder Klettverschluß oder punktuell mittels Haken und Ösen, Druckknöpfen oder Schlaufen
erfolgen.
[0031] Der Überlappungsbereich 20 sollte mindestens ein Viertel des Durchmessers der schlauchförmigen
Behälter 1',1" betragen, also bei einem Durchmesser von 2 m mindestens 50 cm.
[0032] An der Baustelle ist die Verbindung mittels Haken 28 und Ösen 29 besonders leicht
durchzuführen. Hierzu werden am Ende 18 des ersten schlauchförmigen Behälters 1' und
im Überlappungsabstand vom vorderen Ende 19 des zweiten schlauchförmigen Behälters
1" in gleichen Abständen am Umfang verteilt die miteinander korrespondierenden Haken
28 und Ösen 29 angebracht. Die Abstände dieser Haken 28 und Ösen 29 können in Abhängigkeit
vom Umfang der schlauchförmigen Behälter 30 cm bis 80 cm betragen. Am offenen Ende
18 des ersten Behälters 1' kann zusätzlich ein dehnbarer Textilstreifen 27 angebracht
sein, der über den an der Innenseite des zweiten Behälters 1" zu befestigenden Rand
des ersten Behälters 1' hinausragt und der Differenzen zwischen den Durchmessern der
Behälter 1' und 1" ausgleicht. Dieser dehnbare Textilstreifen 27 wird durch den Druck
des eingespülten Sandes gegen die Innenwand des zweiten Behälters 1" gedrückt und
in mögliche Hohlräume gepreßt, so daß auch dann eine erosionssichere Verbindung der
beiden Behälter zustande kommt, wenn der zweite Behälter 1" im Durchmesser größer
ist als der erste Behälter 1'.
[0033] In Fig. 9 ist ein mattenartiger flacher Behälter 1''' zum Einspülen von Sand dargestellt,
dessen untere und obere Gewebebahn an der Stirnseite 21 und Rückseite 21' sowie an
den Seiten 22 miteinander verbunden sind. Damit der flache Behälter 1''' beim Einspülen
von Sand nicht ausbaucht, sind über die Fläche des Behälters 1''' in regelmäßigen
Abständen Abstandhalter 23 angebracht, welche den maximalen Abstand zwischen der unteren
und der oberen Gewebebahn punktuell festlegen und nur ein reduziertes Ausbauchen zwischen
den Abstandhaltern 23 erlauben.
[0034] Sand oder Boden werden mit Hilfe eines Einspülrohres 25 oder -schlauches eingespült.
Dabei ist der Auslaß des Einspülrohres 25 entlang der Mittellinie des Behälters 1'''
verschiebbar, so daß zwischen dem Auslaß und den im Bereich der Stirnwand 21 und Rückwand
21' befindlichen Wasserauslässen eine Strömung entsteht, die das Einspülen von Sand
oder Boden bewirkt. Während des Einspülens wird das Einspülrohr 25 entsprechend dem
Füllungsgrad des flachen Behälters 1''' zurückgezogen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 9 wird der Wasserauslaß oder die Wasserauslässe von Drainstreifen 24 gebildet,
die zwar filterstabil sind und den eingespülten Sand zurückhalten, die jedoch gegenüber
der übrigen Behälterwand eine erhöhte Wasserdurchlässigkeit aufweisen. Der Drainstreifen
26 ist vorzugsweise ein Gewebe, das im Abstand vom Einfüllstutzen oder im Abstand
vom verschiebbaren Auslaß des Einspülrohres oder -schlauches 25 im Bereich der Stirn-
oder Rückseite 21 in der die Decke des flachen Behälters bildenden oberen Gewebebahn
eingenäht ist. Dabei kann sich der Drainstreifen 24 auch in den oberen Bereich der
Stirnwand 21 und Rückwand 21' erstrecken.
[0035] Die Fig. 10 bis 13 zeigen Ausführungsformen der schlauchförmigen Behälter 31,32,
die so ausgebildet sind, daß sie leicht und schnell aneinander angekuppelt werden
können. In Fig. 10 weist ein erster Behälter 31 an einem Ende einen im wesentlichen
zylindrischen, elastischen, aber auch steifen Reifen 33 auf. An diesem Reifen 33 ist
die dünnwandige Hülle des Behälters 31 möglichst faltenlos befestigt. Die Befestigung
kann je nach Material durch Klebung oder Schweißung der Schlauchhülle am Reifen oder
durch Umhüllung des Reifens durch die Behälterhülle erfolgen. Am Anfang des angekuppelten
zweiten Behälters 32 ist ein im Durchmesser gleich großer zylindrischer Reifen 34
befestigt, der aufgrund seiner Elastizität durch den Reifen 33 in den Endbereich des
ersten Behälters 31 eingeführt werden kann und der durch Zurückziehen des angekuppelten
Behälters 32 sich mit seinem inneren Rand gegen den inneren Rand des Reifens 33 anlegt.
Je nachdem, wie die dünnwandigen Hüllen der Behälter 31,32 an den Reifen 33,34 angebracht
sind, stoßen - wie Fig. 11 zeigt - die Reifen 33,34 unmittelbar aufeinander, oder
es legt sich - wie Fig. 12 zeigt - eine dünne Behälterwand dazwischen.
[0036] Um eine Dichtigkeit an der Kupplungsstelle aufrecht zu erhalten, können auf der Außenseite
der Behälter 31,32 Mittel angebracht sein, die eine Anlage der Reifen 33,34 bewirken.
Beispielsweise kann nach Zurückziehen des angekuppelten zweiten Behälters 32 über
die Kupplungsstelle ein Band aufgeklebt werden, das den Endbereich des ersten Behälters
31 und den Anfangsbereich des zweiten Behälters 32 in ihrer Lage zueinander fixiert.
Auch können die Enden von elastischen Bändern, die unter Zugspannung stehen, auf der
Außenfläche der beiden Behälter 31,32 befestigt werden. Diese elastischen Bänder drücken
die Reifen 33,34 gegeneinander.
[0037] Zum Abschluß eines Behälters 31 oder 32 dient ein Deckel 35, der ebenfalls mit einem
gleich großen Reifen 36 versehen ist und der entsprechend an einem schlauchförmigen
Behälter 31 oder 32 angebracht werden kann.
[0038] Wie die Fig. 13 zeigt, können die Reifen 33',34' auch schwach konisch ausgebildet
sein. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß der konische Reifen 34' des angekuppelten
Behälters 32 klemmend in den konischen Reifen 33' eingeschoben werden kann, wodurch
eine größere Dichtigkeit an der Kupplungsstelle erzielt wird.
[0039] Die Reifen 33,33',34,34',36 können aus Stahlblech oder Kunststoff bestehen. Die Steifigkeit
der Reifen sowie deren Dicke ist abhängig vom Durchmesser der Behälter. Je größer
der Durchmesser ist, um so steifer und dicker können die Reifen 33,33',34,34',36 sein.
Der Querschnitt der Reifen kann rechteckig, oval, keilförmig oder auch rund sein.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 1
- schlauchförmiger Behälter
- 1'
- erster Behälter mit offenem Ende
- 1"
- zweiter Behälter mit offenem vorderen Ende
- 1'''
- mattenartiger Behälter
- 2
- Gewebebahnstück
- 3
- Gewebebahnstück
- 4
- Gewebebahnstück
- 5
- Kettfäden
- 6
- Schußfäden
- 7
- Umfangsnaht
- 8
- Längsnähte
- 9
- Einfüllöffnung, Einfüllstutzen
- 10
- Wasserauslaß
- 11
- Deckel
- 12
- Ende
- 13
- Ende
- 14
- Überstand
- 15
- Naht
- 16
- Beschichtung
- 17
- Pore
- 18
- offenes Ende
- 19
- offenes vorderes Ende
- 20
- Überlappungsbereich
- 21
- Stirnwand
- 21'
- Rückwand
- 22
- Seitenwand
- 23
- Abstandhalter
- 24
- Drainstreifen
- 25
- Einspülrohr oder -schlauch
- 26
- obere Gewebebahn
- 27
- dehnbarer Textilstreifen
- 28
- Haken
- 29
- Ösen
- 31
- schlauchförmiger Behälter
- 32
- schlauchförmiger Behälter
- 33
- Reifen
- 33'
- konischer Reifen
- 34
- Reifen
- 34'
- konischer Reifen
- 35
- Deckel
- 36
- Reifen des Deckels
1. Behälter aus wasserdurchlässigem Gewebe aus hochmodulen, synthetischen Fäden, mit
mindestens einer Einfüllöffnung (9) zum Einspülen von Boden oder Sand, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe derart imprägniert oder beschichtet ist, daß die Fadenlage des Gewebes
stabilisiert und die Wasserdurchlässigkeit des Gewebes nur soweit reduziert ist, daß
das Einspülen der Bodenpartikel über große Strecken und die Drainage des eingespülten
Bodens über den gesamten Behälter (1) möglich sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe mit Kunststoff beschichtet ist.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kunststoff UV-Stabilisatoren beigemischt sind.
4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung des Gewebes von einem dünnen, über die gesamte Fläche gleichförmig
aufreißenden oder Öffnungen oder Poren bildenden Film gebildet ist.
5. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe mit einem Kunststoffilm beschichtet ist, in dem wasserlösliche Granulate,
z.B. Salz, über die Fläche gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
6. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe mit einem wasserlöslichen Film, z.B. aus Leim, Gelatine oder dergleichen,
beschichtet ist.
7. Schlauchförmiger Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden (5) des Gewebes in Umfangsrichtung und die Schußfäden (6) in Längsrichtung
des Behälters (1) verlaufen.
8. Schlauchförmiger Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Bildung eines langen Schlauches benötigten und entsprechend dem jeweiligen
Umfang plus Überlappungen im Bereich der Längsnaht (9) abgelängten Gewebebahnstücken
(2,3,4) mit einer J-, Schmetterlings- oder Überwendlingsnaht (7) miteinander verbunden
sind.
9. Schlauchförmiger Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (7), welche die Gewebebahnstücke (2,3,4) miteinander verbinden, auf der
Innenseite der Behälterwand angeordnet ist.
10. Schlauchförmiger Behälter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der zu einem Schlauch geformten Gewebebahnstücke (2,3,4) einander überlappen
und durch mehrere in der Überlappungszone angeordnete, in Längsrichtung des schlauchförmigen
Behälters (1) verlaufende Nähte (8) miteinander verbunden sind.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnähte (8) auf der dem Einfüllstutzen (9) gegenüberliegenden Seite des Behälters
angeordnet sind.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Ende des Schlauches (1) ein Deckel (11) unter Belassen eines
Überstandes (14) von mindestens 50 cm eingenäht ist.
13. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Ende des Schlauches (1) ein Teil eines ringsumlaufenden Reißverschlusses
angenäht ist.
14. Schlauchförmiger Behälter nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das in Spülrichtung befindliche Ende eines ersten schlauchförmigen Behälters (1')
offen ist und mit diesem offenen Ende (18) in einen zweiten, schlauchförmigen Behälter
(1") überlappend eingeschoben und das eingeschobene Ende (18) am Umfang mit dem zweiten
Behälter (1") verbunden ist.
15. Schlauchförmiger Behälter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß auch das außen liegende Ende (19) des angeschlossenen zweiten, schlauchförmigen Behälters
(1") mit dem ersten schlauchförmigen Behälter (1) am Umfang verbunden ist.
16. Schlauchförmiger Behälter nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der überlappenden Schlauchenden (18,19) punktuell erfolgt.
17. Schlauchförmiger Behälter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mittels Haken und Ösen (28,29) erfolgt, die in Abständen von 30 cm
oder mehr am Umfang der Schlauchenden (18,19) und an den Enden der Überlappungsbereiche
(20) an der Innenwand des angeschlossenen, in Spülrichtung befindlichen schlauchförmigen
Behälters (1") und an der Außenwand des ersten schlauchförmigen Behälters (1') angeordnet
sind.
18. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dieser mattenartig ausgebildet ist und eine untere Gewebebahn und eine obere Gewebebahn
(26) aufweist und die obere Gewebebahn (26) über Stirnwand (21) und Rückwand (21')
sowie über Seitenwände (22) und über Abstandhalter (23) mit der unteren Gewebebahn
Abstand haltend verbunden ist.
19. Behälter nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Gewebebahn und die obere Gewebebahn (26) von einem Doppelgewebe gebildet
sind und die Abstandhalter (23) eingewebt sind.
20. Behälter nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von Wasserauslässen (10) in der die Decke bildenden oberen Gewebebahn (26)
des flachen Behälters (1''') im Bereich der Stirnwand (21) und Rückwand (21') und/oder
der Seitenwände (22) Drainstreifen (27) erhöhter Wasserdurchlässigkeit angeordnet
sind.
21. Behälter nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfüllöffnung (9) in der Mitte des flachen Behälters (1''') in der oberen Gewebebahn
(26) angeordnet ist.
22. Behälter nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich einer Seitenwand (22) in der oberen Gewebebahn (26) oder in der Seitenwand
(22) eine Öffnung angeordnet ist zur verschiebbaren Aufnahme eines Einspülrohres (25)
oder -schlauches, dessen Auslaß insbesondere entlang der Mittellinie des flachen Behälters
(1''') verschiebbar ist und im Bereich der Stirnwand (21) und Rückwand (21') Drainstreifen
(24) angebracht sind.
23. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ankuppeln eines schlauchförmigen zweiten Behälters (32) an einen im Durchmesser
gleich großen schlauchförmigen ersten Behälter (31) der erste Behälter (31) an seinem
Ende und der zweite Behälter (32) an seinem Anfang gleich große Reifen (33,34) aus
elastischem Material aufweisen, an denen die Behälter (31,32) befestigt sind, und
daß der Anfang des zweiten Behälters (32) in den Endbereich des ersten Behälters (31)
eingeführt ist, so daß die Innenseite seines Reifens (34) in Anlage an die Innenseite
des Reifens (33) am Ende des ersten Behälters (31) gelangt, gegebenenfalls unter Zwischenlage
einer Behälterwand.
24. Behälter nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Reifen (33) am Ende des ersten Behälters (31) an der Außenseite der Behälterwand
angeordnet ist und der Reifen (34) am Anfang des zweiten Behälters (32) an der Innenseite
der Behälterwand angeordnet ist oder umgekehrt.
25. Behälter nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Reifen (33,34) im wesentlichen zylindrische Reifen sind.
26. Behälter nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Reifen (33',34') schwach konisch ausgebildet sind und sich zum anzukuppelnden
Behälter (32) hin verjüngen.
27. Behälter nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende eines Behälters (31,32), an dem ein Reifen (33,33' bzw. 34,34') angeordnet
ist, durch einen Deckel (35) verschlossen ist, an dessen Umfang ein Reifen (36) angeordnet
ist, der dem Reifen (33,33' bzw. 34,34') des Behälters (31,32) entspricht.