[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Statorschaufelsegmentbefestigung für eine Gasturbine
mit einem Gehäuse, an welchem mehrere Statorschaufelsegmente gelagert sind.
[0002] Statorschaufeln von Gasturbinen werden üblicherweise als segmentartige Bauteile ausgebildet,
die in ein Gehäuse eingesetzt bzw. an einem Gehäuse befestigt werden. Konstruktionen
der genannten Art zeigt beispielsweise die US 6,296,443 B1.
[0003] Die einzelnen in ein Gehäuse eingesetzten bzw. an einem Gehäuse befestigten Statorschaufelsegmente
(Vane Spans) müssen so gelagert werden, dass sie zum einen in axialer Richtung der
Fluggasturbine und zum anderen in Umfangsrichtung des Gehäuses festgelegt sind. Hierzu
weisen sie beispielsweise, wie in der oben genannten US-Schrift erwähnt, Füße oder
Nuten auf, die entsprechend formschlüssig mit dem Gehäuse verbunden sind. Beim Betrieb
der Statorschaufelsegmente in Kompressoren oder Verdichtern treten zum einen hohe
mechanische Belastungen auf, zum anderen können Temperaturwechsel zu Änderungen der
bei der Befestigung gewählten Passungen führen. Hierbei besteht die Gefahr, dass Schwingungen
oder Vibrationen auftreten, die zum einen zu unerwünschter Geräuschentwicklung führen
und zum anderen die mechanische Festigkeit der Statorschaufelsegmente sowie deren
Lagerung beeinträchtigen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Statorschaufelsegmentbefestigung für
eine Gasturbine zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und kostengünstiger Herstellbarkeit
die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und eine betriebssichere Befestigung
der Statorschaufelsegmente ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs
gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß sind somit Mittel zum Verspannen des Statorschaufelsegments gegen
das Gehäuse der Gasturbine bzw. des Kompressors (Verdichters) vorgesehen.
[0007] Die erfindungsgemäße Statorschaufelsegmentbefestigung zeichnet sich durch eine Reihe
erheblicher Vorteile aus.
[0008] Das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip besteht darin, die Statorschaufelsegmente
gegen das Gehäuse zu verspannen. Diese werden hierdurch geringfügig verformt. In gleicher
Weise kann auch das Gehäuse einer entsprechenden Verformung unterzogen werden. Durch
diese bewusst hervorgerufene elastische Verformung werden Toleranzen oder Spiel der
Befestigungsmittel beseitigt. Unerwünschte Vibrationen oder Ähnliches werden somit
gänzlich verhindert oder zumindest stark unterdrückt. Weiterhin kann durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung erreicht werden, dass die jeweiligen freien Enden der Statorschaufelsegmente
fest gegen das Gehäuse anliegen und sich somit nicht von dem Gehäuse lösen.
[0009] In einer besonders günstigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Mittel zur Verspannung der Statorschaufelsegmente im mittleren Umfangsbereich derselben
angeordnet sind. Hierdurch ergeben sich symmetrische Belastungsverhältnisse.
[0010] Die Mittel zum Verspannen des Statorschaufelsegments umfassen bevorzugterweise ein
Stellelement, welches in günstiger Ausgestaltung der Erfindung in Form einer Schraube
ausgebildet sein kann. Diese Schraube kann beispielsweise in einer Gewindeausnehmung
des Gehäuses geführt werden. Sie ist dann beispielsweise als Zugschraube ausgestaltet.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, Druckschrauben zu verwenden oder sonstige Vorspannmittel
vorzusehen.
[0011] Um den Vorspanneffekt zu erhöhen, kann es besonders vorteilhaft sein, wenn der Radius
des Gehäuses im Bereich der Statorschaufelsegmente kleiner ist, als der Radius des
jeweiligen Statorschaufelsegments. Hierdurch wird erreicht, dass die freien Endbereiche
der Statorschaufelsegmente gegen das Gehäuse anliegen und entsprechend verspannt werden
können.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand des Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer möglichen Ausgestaltungsform eines Statorschaufelsegments
gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine schematische Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Wirkungsweise, und
- Fig. 3
- eine Teil-Seitenansicht eines Gehäusebereichs sowie eines Statorschaufelsegments mit
erfindungsgemäßen Mitteln zur Verspannung des Statorschaufelsegments.
[0013] Die Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Statorschaufelsegment, so wie
dies per se aus dem Stand der Technik vorbekannt ist. Dieses umfasst mehrere Statorschaufeln,
die an einem kreissegmentförmigen äußeren Träger 6 und optional an einem kreissegmentförmigen
inneren Träger 7 befestigt sind. Der äußere Träger 6 und der innere Träger 7 können
mit seitlichen Füßen oder Ansätzen oder mit entsprechenden Nuten versehen sein, um
die Befestigung in einem Gehäuse 1 (siehe Fig. 3) oder an einem Innendeckband zu ermöglichen.
Diese Ausgestaltungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, so dass auf diesen verwiesen
werden kann. Eine Drehung der Statorschaufelsegmente 2 in dem Gehäuse kann durch sogenannte
Vane Stops verhindert werden. Hierzu weist das in Fig. 1 gezeigte Statorschaufelsegment
beispielsweise eine Nut 8 auf.
[0014] Die Fig. 2 zeigt in der Seitenansicht die schematische Wirkungsweise der Erfindung
vor dem Verspannen. Mit dem äußeren Kreisbogen ist ein Gehäuse 1 wiedergegeben, während
der innere Kreisbogen ein Statorschaufelsegment 2 wiedergibt. Das Bezugszeichen 3
bezieht sich auf Vorspannmittel. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, führt eine Verspannung
des Statorschaufelsegments 2 zur Bildung eines Zwischenraums in dessen mittlerem Bereich,
so dass die freien Enden des Statorschaufelsegments gegen das Gehäuse 1 anliegen bzw.
an dieses angedrückt werden.
[0015] Beim Verspannen wird dieser Zwischenraum verkleinert und die Radien gleichen sich
durch Verformung an.
[0016] Die Fig. 2 zeigt, dass der Radius des Statorschaufelsegments 2 im unverspannten Zustand
größer ist, als der entsprechende Radius des Gehäuses 1.
[0017] Die Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Seitenansicht im unverspannten Zustand, bei welcher
ersichtlich ist, dass die Vorspannmittel 3 in Form einer Schraube 4 ausgebildet sind,
die in einer im Einzelnen nicht gezeigten Gewindeausnehmung des Gehäuses 1 geführt
ist. Die Schraube ist beispielsweise als Zugschraube ausgebildet, um das Statorschaufelsegment
2 in der beschriebenen Weise zu deformieren.
[0018] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr
ergeben sich im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Statorschaufelsegment
- 3
- Vorspannmittel
- 4
- Schraube
- 5
- Statorschaufel
- 6
- äußerer Träger
- 7
- innerer Träger
- 8
- Nut
1. Statorschaufelsegmentbefestigung für eine Gasturbine, mit einem Gehäuse (1), in dem
mehrere Statorschaufelsegmente (2) gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel (3) zur Verspannung des Statorschaufelsegments (2) gegen das Gehäuse (1) vorgesehen
sind.
2. Statorschaufelsegmentbefestigung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel (3) zu einer Deformation des Statorschaufelsegments (2) führen.
3. Statorschaufelsegmentbefestigung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel (3) im mittleren Umfangsbereich des Statorschaufelsegments (2) angeordnet
sind.
4. Statorschaufelsegmentbefestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel (3) ein Stellelement umfassen.
5. Statorschaufelsegmentbefestigung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stellelement in Form einer Schraube (4) ausgebildet ist.
6. Statorschaufelsegmentbefestigung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schraube (4) in einer Gewindeausnehmung des Gehäuses (1) geführt und als Zugschraube
ausgebildet ist.
7. Statorschaufelsegmentbefestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Radius des Gehäuses (1) im Bereich der Statorschaufelsegmente (2) im unverformten
Zustand kleiner ist, als der Radius des jeweiligen Statorschaufelsegments (2).