[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur variablen Betätigung eines Hubventils,
insbesondere eines Ein- und/oder Auslassventils einer Brennkraftmaschine, mit einem
im Antriebszug zwischen einer oszillierenden Aktuatoreinrichtung und dem Hubventil
angeordneten, hin- und herbewegbaren Linearnocken, der einerseits mit einem im Sinne
des Ventilhubs stationären Gegenorgan und andererseits mit einem im Sinne des Ventilhubs
beweglichen, antriebsmäßig mit dem Hubventil verbundenen Gegenorgan zusammenwirkt
und mit wenigstens einer eine Hubbewegung des im Sinne des Ventilhubs beweglichen
Gegenorgans bewerkstelligenden Steuerkurve versehen ist, wobei die Hubbewegung durch
eine im Sinne der hin- und hergehenden Bewegung des Linearnockens erfolgende Relativbewegung
zwischen dem Linearnocken und wenigstens einem einer Steuerkurve zugeordneten Gegenorgan
variierbar ist.
[0002] Eine Anordnung dieser Art ist aus der DE 43 13 656 A1 bekannt. Bei dieser bekannten
Anordnung ist der Linearnocken als Gleitschuh ausgebildet, der mit einer Gleitfläche
auf einem auf das Hubventil einwirkenden Betätigungsorgan aufliegt und eine mit einer
zugeordneten Nocke einer Nockenwelle zusammenwirkende Anlauffläche sowie eine dieser
gegenüberliegende Steuerkurve aufweist, die mit einer Tastrolle zusammenwirkt, die
in der Höhe fest und in Richtung der hin- und hergehenden Bewegung des Linearnockens
verstellbar angeordnet ist. Eine exakte Führung des Linearnockens ist hier nur gewährleistet,
solange dieser mit jeder seiner drei Flanken in Berührung am jeweils zugeordneten
Gegenelement ist. Ansonsten würde es zu einem Flattern des Linearnockens und damit
zu einer hohen Geräuschentwicklung und Störungsgefahr kommen. Bei der bekannten Anordnung
kann daher auch bei geschlossenem Hubventil kein Spiel zwischen dem Linearnocken und
den zugeordneten Gegenorganen zugelassen werden, was insbesondere zur Bewerkstelligung
eines sogenannten Null-Hubs hohe Anforderungen an die Bauteilgenauigkeit stellt und
daher hohe Gestehungskosten verursacht.
[0003] Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung ist darin zu sehen, dass der Linearnocken
die Hubbewegung des Hubventils mitmacht und daher eine vergleichsweise große oszillierende
Masse bildet, was insbesondere bei hohen Drehzahlen zu vergleichsweise hohen Massenkräften
führen kann, die eine schwere Bauweise erfordern bzw. zu Drehzahlbeschränkungen führen
können. Die bekannte Anordnung erweist sich daher auch als nicht drehzahlfest genug.
Hinzu kommt, dass im Bereich der Gleitflächen des als Gleitschuh ausgebildeten Linearnockens
ein hoher Verschleiß zu befürchten ist, da infolge der Richtungsumkehr der hin- und
hergehenden Bewegung der Aufbau eines Schmierfilms insbesondere bei hohen Drehzahlen
stark beeinträchtigt ist.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Beibehaltung
der grundsätzlichen Vorteile der gattungsgemäßen Anordnung eine derartige Anordnung
zu schaffen, die nicht nur eine hohe Drehzahlfestigkeit aufweist, sondern auch eine
Betriebsweise von beliebigem Hub bis Null-Hub und umgekehrt ermöglicht und dabei eine
hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Lineamocken schwenkbar
an einen seinerseits durch die Aktuatoreinrichtung schwenkbaren Schwenkhebel angelenkt
ist, dessen Schwenklager quer zu seiner Achse und/oder dessen Schwenkwinkel verstellbar
ist.
[0006] Der Linearnocken ist hier infolge seiner Anlenkung an den Schwenkhebel in jedem Fall
zuverlässig geführt und gesichert, so dass bei geschlossenem Ventil auch Spiel gegenüber
dem stationären bzw. beweglichen Gegenorgan zugelassen werden kann, was die Bewerkstelligung
einer Betriebsweise von Null-Hub bis Maximalhub und umgekehrt vereinfacht und auch
bei hohen Drehzahlen eine hohe Zuverlässigkeit gewährleistet. Die Verstellbarkeit
der Schwenkachse und/oder des Schwenkwinkels des Schwenkhebels und damit des Linearnockens
ermöglicht in vorteilhafter Weise eine im Sinne der hin- und hergehenden Bewegung
des Linearnockens stationäre Anordnung beider Gegenorgane, was eine einfache und kompakte
Bauweise ergibt und eine schonende Betriebsweise gewährleistet. Bei verstellbarem
Schwenkwinkel des Schwenkhebels kann dessen Schwenkachse stationär angeordnet sein.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben. So kann der Schwenkhebel vorteilhaft auf einer
drehbaren Exzenterwelle gelagert sein, die zur radialen Verstellung des Schwenklagers
verdrehbar ist. Eine Drehbewegung der Exzenterwelle lässt sich in vorteilhafter Weise
vergleichsweise einfach und genau bewerkstelligen. Gleichzeitig ergibt sich eine hohe
Robustheit.
[0008] Zweckmäßig kann die Exzenterwelle bei einem Motor über die Motorlänge durchgehen
und die den Hubventilen der in Motorlängsrichtung hintereinander angeordneten Zylinder
zugeordneten Schwenkhebel aufnehmen. Dies ergibt eine besonders einfache und kompakte
Bauweise, wobei man mit einer Exzenterwelle und einer dieser zugeordneten Betätigungseinrichtung
auskommt.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass das im Sinne des Ventilhubs
bewegliche Gegenorgan auf einem mit dem Hubventil zusammenwirkenden, schwenkbar gelagerten
Schlepphebel aufgenommen ist. Dies ergibt eine zuverlässige Bewegungsübertragung auf
das Hubventil mit bewährten Mitteln. Gleichzeitig ermöglichen diese Maßnahmen einen
einfachen Ventilspiel- und Toleranzausgleich. Hierzu kann der Schlepphebel in bewährter
Wiese auf einem sogenannten Hydrosockel schwenkbar gelagert sein, der seinerseits
in einer drehbaren Exzenterbuchse aufgenommen ist.
[0010] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann dem im Sinne des Ventilhubs
beweglichen Gegenorgan eine Steuerkurve des Linearnockens zugeordnet sein. Dies ergibt
eine sinnfällige Bauweise. Zweckmäßig kann die Steuerkurve einen zu einer gegenüberliegenden
Stützkurve im wesentlichen parallel verlaufenden Rastabschnitt, einen hieran anschließenden
Rampenabschnitt und einen hieran anschließenden Hubabschnitt aufweisen. Der Rastabschnitt
ist dabei einer Betriebsweise mit Null-Hub zugeordnet. Der Hubabschnitt bewerkstelligt
den Hub des zugeordneten Hubventils. Der dazwischen vorgesehene Rampenabschnitt ergibt
eine langsame Öffnungs- und Schließbewegung des Hubventils, so dass Stöße und Geräusche
und ein eventuelles Zurückprallen des Hubventils zuverlässig unterbleiben.
[0011] Dem im Sinne des Ventilhubs stationären Gegenorgan ist zweckmäßig eine der Steuerkurve
gegenüberliegende Stützkurve des Linearnockens zugeordnet, die zweckmäßig so ausgebildet
ist, dass sie allein keinen Ventilhub bewirkt und dass das bei geschlossenem Hubventil
vorhandene Spiel zwischen dem Linearnocken und den Gegenorganen bei jeder Position
des verstellbaren Schwenklagers des Schwenkhebels im wesentlichen gleich ist. Dies
ergibt eine schonende Betriebsweise mit der erforderlichen Genauigkeit.
[0012] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die Achse der Exzenterwelle
in einer Ebene mit der Achse einer als Aktuatoreinrichtung vorgesehenen Nockenwelle
angeordnet ist. Die genannte Ebene kann als Teilfuge des Gehäuses ausgebildet sein,
was die Lagerung der Exzenterwelle und der Nockenwelle erleichtert.
[0013] Zur Bewerkstelligung eines verstellbaren Schwenkwinkels des Schwenkhebels kann eine
Aktuatoreinrichtung mit verstellbarem Hub, z.B. ein Linearmotor, vorgesehen sein.
Eine Nockenwelle wird dabei in vorteilhafter Weise entbehrlich.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0015] In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Teilansicht des Zylinderkopfes eines Hubkolbenmotors,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Figur 1 in Richtung des Pfeils II in Figur
1 und
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung des Linearnockens der Anordnung gemäß Figur 1.
[0016] Hauptanwendungsgebiet der Erfindung sind als Ottomotoren ausgebildete Hubkolbenmotoren,
vorzugsweise in Form von Kfz-Motoren. Der grundsätzliche Aufbau und die Wirkungsweise
derartiger Motoren sind an sich bekannt und bedürfen daher im vorliegenden Zusammenhang
keiner näheren Erläuterung mehr.
[0017] Der der Figur 1 zugrundeliegende Motor besitzt mehrere, in Reihe hintereinander angeordnete
Zylinder 1, die mit Ein- und Auslasskanälen 2 versehen sind, die jeweils durch ein
Hubventil 3 auf- und absteuerbar sind. Das Hubventil 3 besitzt einen mit einem Ventilsitz
4 zusammenwirkenden Ventilteller 5, von dem ein Schaft 6 absteht, der in einer gehäuseseitigen
Lagerbuchse 7 gelagert ist und an dessen oberem Ende eine Ventilbetätigungseinrichtung
angreift.
[0018] Diese enthält hier eine als Aktuatoreinrichtung fungierende, in bekannter Weise antreibbare
Nockenwelle 8, die mit den zu betätigenden Ventilen 3 zugeordneten Nocken 9 versehen
ist. Die Nockenwelle 8 ist zweckmäßig so plaziert, dass ihre Achse koplanar zu den
Achsen der zugeordneten Ventile 3 ist. Die Ventilbetätigungseinrichtung enthält ferner
einen zweiarmigen Schwenkhebel 10, der an seinem der Nockenwelle 8 zugewandten, hier
oberen Ende eine mit dem zugeordneten Nocken 9 der Nockenwelle 8 zusammenwirkende
Tastrolle 11 trägt und an dessen gegenüberliegendes, hier unteres Ende eine Linearnocke
12 mittels eines Schwenklagers schwenkbar angelenkt ist. Dem Schwenkhebel 10 ist zweckmäßig
eine hier nicht näher dargestellte Hilfsfeder zugeordnet, welche die Tastrolle 11
in Anlage an der zugeordneten Nocke 9 der Nockenwelle 8 hält.
[0019] Die an das untere Ende des Schwenkhebels 10 angelenkte Linearnocke 12 greift mit
einem keilartigen Bereich zwischen zwei Gegenorgane in Form einer im Motorgehäuse
allseitig ortsfest gelagerten Rolle 13 und einer dieser gegenüberliegenden, im Sinne
der Hubbewegung des Ventils 3 beweglichen Rolle 14 ein. Diese ist auf einem als einarmiger
Kipphebel ausgebildeten Schlepphebel 15 drehbar gelagert, der seinerseits an seinem
ventilfernen Ende schwenkbar gelagert ist und mit seinem gegenüberliegenden Endbereich
auf das obere Ende des Ventilschafts 6 einwirkt.
[0020] Der oszillierende Nocken 9 der rotierenden Nockenwelle 8 bewirkt eine Schwenkbewegung
des Schwenkhebels 10, der seinerseits eine hin- und hergehende Bewegung des Linearnockens
12 bewirkt. Da dieser mit seiner oberen Flanke an der ortsfest im Gehäuse gelagerten
Rolle 13 abgestützt ist, bewirkt sein zwischen die Rollen 13, 14 eingreifender, keilförmiger
Abschnitt eine Ausweichbewegung der auf dem kippbaren Schlepphebel 15 gelagerten,
unteren Rolle 14 und damit eine Kippbewegung des Schlepphebels 15, die auf das Ventil
3 übertragen wird und einen entsprechenden Ventilhub bewirkt. Im Verlauf der hier
nach links gerichteten Vorwärtsbewegung des Linearnockens 12 wird das Ventil 3 entgegen
der Kraft einer nur schematisch angedeuteten Rückstellfeder 16 geöffnet, die bei der
Rückwärtsbewegung des Linearnockens 12 das Ventil 3 nachführt und schließt.
[0021] Um eine variable Betätigung des Ventils 3, das heißt einen variablen Hub und variable
Öffnungszeiten, zu ermöglichen, wird der Linearnocken 12 so verstellt, dass er bei
der mit konstantem Hub hin- und hergehenden Bewegung mit seinem keilförmigen Bereich
mehr oder weniger weit zwischen die als Gegenorgane fungierenden Rollen 13 und 14
eingefahren wird. Hierzu wird im dargestellten Beispiel die Achse des Schwenkhebels
10 in radialer Richtung parallel zu sich selbst verschoben, wie in Figur 1 bei a angedeutet
ist.
[0022] Zusätzlich oder vorzugsweise alternativ zur radialen Verstellbarkeit der Achse des
Schwenkhebels 10 kann der Eingriff des Linearnockens 12 zwischen die zugeordneten
Gegenorgane auch durch eine Veränderung des Schwenkwinkels des Schwenkhebels 10 verändert
werden. Hierzu kann als Aktuatoreinrichtung ein eine reversierende Bewegung ausführender
Linearmotor, beispielsweise inform eines hydraulischen oder pneumatischen Zylinders
oder eines elektrischen Hubmagneten etc., vorgesehen sein, dessen Hub, z.B. in Abhängigkeit
von der gewünschten Füllung veränderbar ist.
[0023] Es wäre aber auch denkbar, die Nockenwelle 8, d.h. die Achse der Nockenwelle 8, ähnlich
wie die Achse des Schwenkhebels 10 in radialer Richtung parallel zu sich selbst zu
verschieben.
[0024] Im dargestellten Beispiel ist der Schwenkhebel 10 auf einer zur Nockenwelle 8 parallelen
Exzenterwelle 17 gelagert, die zur Bewerkstelligung der gewünschten Verschiebung der
Schwenklagerachse des Schwenkhebels 10 verdrehbar ist. Die Exzenterwelle 17 geht,
wie am besten aus Figur 2 entnehmbar ist, zweckmäßig über die Länge des zugeordneten
Motors durch und nimmt alle den Hubventilen 3 der hintereinander angeordneten Zylinder
1 zugeordneten Schwenkhebel 10 auf.
[0025] Die Exzenterwelle 17 ist in Abhängigkeit von der Stellung eines Füllungssteuerungsorgans,
beispielsweise des Gaspedals eines Kraftfahrzeugs verdrehbar. Im dargestellten Beispiel
ist die Exzenterwelle 17 hierzu mit einem Schwenkarm 18 versehen, an dem ein mittels
des Gaspedals betätigbares Gestänge 19 angreift. Selbstverständlich wäre es auch denkbar,
der Exzenterwelle 17 einen Servoantrieb in Form eines mittels des Gaspedals etc. beeinflussbaren
Steuermotors zuzuordnen.
[0026] Die Exzenterwelle 17 und die Nockenwelle 8 sind, wie die Figuren 1 und 2 weiter erkennen
lassen, koplanar angeordnet. Das Motorgehäuse ist, wie am besten aus Figur 1 erkennbar
ist, entlang dieser Ebene geteilt. Die so gebildete Teilfuge 20 erleichtert die gehäuseseitige
Lagerung der Nockenwelle 8 und der Exzenterwelle 17.
[0027] Die der allseits stationären, lediglich drehbaren Rolle 13 zugewandte, obere Flanke
des Linearnockens 12 ist als Stützkurve 21 ausgebildet, die im Zusammenwirken mit
der zugeordneten Rolle 13 noch keinen Ventilhub bewirkt. Hierfür ist die der im Sinne
des Ventilhubs beweglichen Rolle 14 zugewandte, als Steuerkurve 22 ausgebildete untere
Flanke des Linearnockens 12 zuständig. Die Stützkurve 21 besitzt eine nach oben konkav
gekrümmte Kontur. Die Steuerkurve 22 besitzt eine nach unten konkav gekrümmte Kontur,
wobei im vorderen, das heißt von der Anlenkung an den Schwenkhebel 10 entfernten Bereich
ein etwa paralleler Verlauf von Stützkurve 21 und Steuerkurve 22 vorgesehen sein kann.
[0028] Die Steuerkurve 22 enthält, wie am besten aus Figur 3 entnehmbar ist, drei aneinander
anschließende Bereiche, nämlich einen vorderen, das heißt von der Lagerung entfernten
Rastabschnitt 23, einen hieran anschließenden Rampenabschnitt 24 und einen an diesen
anschließenden, der Lagerung zugewandten Hubabschnitt 25. Der Rastabschnitt 23 besitzt,
wie schon erwähnt, einen zum vorderen Bereich der gegenüberliegenden Stützkurve 21
in etwa parallelen oder hiergegen nur leicht divergierenden Verlauf.
[0029] Solange der Linearnocken 12 mit dem Rastabschnitt 23 an der Rolle 14 und mit dem
gegenüberliegenden Bereich der Stützkurve 21 an der Rolle 13 anliegt, passiert nichts,
das heißt das Ventil 3 ist geschlossen und bleibt geschlossen. Der zwischen Rastabschnitt
23 und Hubabschnitt 25 vorgesehene Rampenabschnitt 24 verläuft gegenüber dem Rastabschnitt
23 leicht ansteigend, das heißt gegenüber der Stützkurve 21 divergierend. Hierdurch
wird eine sanfte Öffnungs- und Schließbewegung des Ventils 3 bewirkt. Schläge bzw.
ein Zurückprallen des Ventils 3 lassen sich dadurch vermeiden. Der Hubabschnitt 25
verläuft stärker ansteigend, das heißt gegenüber der Stützkurve 21 stärker divergierend
und führt zu einem seiner Erhöhung gegenüber dem Rastabschnitt jeweils entsprechenden
Hub des Ventils 3.
[0030] Die der Steuerkurve 22 gegenüberliegende Stützkurve 21 ist so ausgebildet, dass sie,
wie oben schon erwähnt, allein keinen Hub des Ventils bewirkt. Dies erleichtert die
Konfiguration der Steuerkurve 22. Zweckmäßig ist die Stützkurve 21 so ausgebildet,
dass das bei geschlossenem Hubventil vorhandene Spiel zwischen dem Linearnocken 12
und den als diesem zugeordnete Gegenorgane fungierenden Rollen 13, 14 bei jeder Position
des verstellbaren Schwenklagers des Schwenkhebels 10 im Wesentlichen gleich bleibt.
[0031] Wenn die Exzenterwelle 17 so verdreht, das heißt die Schwenkachse des Schwenkhebels
10 so verschoben wird, dass der Linearnocken 12 bei rotierender Nockenwelle 8 nur
mit dem Rastabschnitt 23 der Steuerkurve 22 und dem gegenüberliegenden Abschnitt der
Stürzkurve 21 zwischen die Rollen 13, 14 gelangt, wird, wie weiter oben schon erwähnt
wurde, das Ventil 3 nicht geöffnet, das heißt es liegt ein Null-Hub vor. Je weiter
der Linearnocken 12 zwischen die Rollen 13, 14 eingreift, um so mehr wird das Ventil
3 geöffnet. Durch Verdrehen der Exzenterwelle 17, das heißt durch radiale Verlagerung
der Schwenkachse des Schwenkhebels 10 können daher der Ventilhub und die Ventilöffnungszeiten
variiert werden. Dasselbe gilt natürlich für eine Veränderung des Hubs der Aktuatoreinrichtung.
[0032] Der Schlepphebel 15 besteht, wie aus Figur 2 erkennbar ist, aus zwei parallelen Seitenschenkeln
15a, b, die, wie Figur 1 zeigt, durch ein hinteres und vorderes Joch verbunden sind.
Zwischen die Seitenschenkel 15a, b können der Linearnocken 12 und die als diesem zugeordnete
Gegenorgane fungierenden Rollen 13, 14 eingreifen, was eine sehr kompakte Anordnung
ergibt. Das vordere Joch ist, wie Figur 1 zeigt, als am oberen Ende des Ventilschafts
6 anliegender, balliger Steg 26 ausgebildet. Das hintere Joch ist, wie Figur 1 weiter
zeigt, als Lagerpfanne 27 ausgebildet, mit welcher der Schlepphebel 15 auf dem Lagerkopf
eines im Gehäuse aufgenommenen Lagersockels 28 gelagert ist.
[0033] Dieser ist zweckmäßig als sogenannter Hydro-Sockel ausgebildet, dessen Lagerkopf
in axialer Richtung automatisch soweit verstellt wird, dass ein Ventilspielausgleich
erreicht wird. Im dargestellten Beispiel ist der Lagersockel 28 in einer Exzenterbüchse
29 aufgenommen, die eine quer zur Sockelachse verlaufende Verstellung des Lackersockels
28 ermöglicht. Durch Drehen der Exzenterbuchse 29 ist es daher in vorteilhafter Weise
möglich, Herstellungstoleranzen der Bauteile der gesamten Ventilbetätigungseinrichtung
auszugleichen. Es können daher vorteilhaft vergleichsweise grobe Toleranzen zugelassen
werden, was die Herstellung vereinfacht. Wie der Schlepphebel 15 so kann auch der
Schwenkhebel 10, wie aus Figur 2 entnehmbar ist, zwei parallele Seitenschenkel 10a,
b aufweisen, welche die Tastrolle 11 und den Linearnocken 12 zwischen sich aufnehmen.
1. Vorrichtung zur variablen Betätigung eines Hubventils (3) insbesondere eines Ein-
und/oder Auslassventils einer Brennkraftmaschine, mit einem im Antriebszug zwischen
einer oszillierenden Aktuatoreinrichtung (8, 9) und dem Hubventil (3) angeordneten,
hin- und herbewegbaren Linearnocken (12), der einerseits mit einem im Sinne des Ventilhubs
stationären Gegenorgan (13) und andererseits mit einem im Sinne des Ventilhubs beweglichen,
antriebsmäßig mit dem Hubventil (3) verbundenen Gegenorgan (14) zusammenwirkt und
mit wenigstens einer eine Hubbewegung des im Sinne des Ventilhubs beweglichen Gegenorgans
(14) bewerkstelligenden Steuerkurve (22) versehen ist, wobei die Hubbewegung des Gegenorgans
(14) durch eine im Sinne der hin- und hergehenden Bewegung des Linearnockens (12)
erfolgende Relativbewegung zwischen dem Linearnocken (12) und wenigstens einem einer
Steuerkurve (22) des Linearnockens (12) zugeordneten Gegenorgan (14) variierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Linearnocken (12) schwenkbar an einen seinerseits durch die Aktuatoreinrichtung
(8, 9) schwenkbaren Schwenkhebel (10) angelenkt ist, dessen Schwenklager quer zu seiner
Achse verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (10) auf einer drehbaren Exzenterwelle (17) gelagert ist, die zur
Verschiebung des Schwenklagers des Schwenkhebels (10) vorzugsweise in Abhängigkeit
von der Stellung eines Füllungssteuerungsorgans verdrehbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem im Sinne des Ventilhubs beweglichen Gegenorgan (14) eine Steuerkurve (22) des
Linearnockens (12) zugeordnet ist und dass vorzugsweise dem im Sinne des Venitlhubs
stationären Gegenorgan (13) eine der Steuerkurve (22) gegenüberliegende Stützkurve
(21) des Linearnockens (12) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das im Sinne des Ventilhubs bewegliche Gegenorgan (14) auf einem mit dem Hubventil
(3) zusammenwirkenden, schwenkbar gelagerten Schlepphebel (15) aufgenommen ist und
dass vorzugsweise das der Stützkurve (21) zugeordnete Gegenorgan (13) allseitig stationär
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkurve (21) so ausgebildet ist, dass sie keinen Ventilhub bewirkt und dass
das bei geschlossenem Hubventil (3) vorhandene Spiel zwischen dem Linearnocken (12)
und den Gegenorganen (13, 14) bei jeder Position des verstellbaren Schwenklagers des
Schwenkhebels (10) im wesentlichen gleich ist und dass vorzugsweise die Steuerkurve
(22) einen zur Stürzkurve (21) im wesentlichen parallel verlaufenden Rastabschnitt
(23), einen hieran anschließenden Rampenabschnitt (24) und einen hieran anschließenden
Hubabschnitt (25) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlepphebel (15) durch Joche verbundene Seitenschenkel (15a, 15b) aufweist,
zwischen welche der Linearnocken (12) und die diesem zugeordneten, vorzugsweise als
drehbar gelagerte Rollen ausgebildete Gegenorgane (13, 14) eingreifen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlepphebel (15) auf einem Lagersockel (28) schwenkbar gelagert ist, der zumindest
in Richtung seiner Achse verstellbar und vorzugsweise in einer drehbaren Exzenterbuchse
(29) aufgenommen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenterwelle (17) bei einem Motor über die Motorlänge durchgeht und die den
zu betätigenden Hubventilen (3) der in Motorlängsrichtung hintereinander angeordneten
Zylinder (1) zugeordneten Schwenkhebel (10) aufnimmt und dass vorzugsweise die Achse
der Exzenterwelle (17) in einer Ebene mit der Achse einer die Aktuatoreinrichtung
bildenden, über die Motorlänge durchgehenden, mit den zu betätigenden Hubventilen
(3) zugeordneten Nocken (9) versehenen Nockenwelle (8) angeordnet ist, wobei vorzugsweise
der Schwenkhebel (10) eine am jeweils zugeordneten Nocken (9) der Nockenwelle (8)
anliegende Tastrolle (11) aufweist.
9. Vorrichtung zur variablen Betätigung eines Hubventils (3) insbesondere eines Ein-
und/oder Auslassventils einer Brennkraftmaschine, mit einem im Antriebszug zwischen
einer oszillierenden Aktuatoreinrichtung (8, 9) und dem Hubventil (3) angeordneten,
hin- und herbewegbaren Linearnocken (12), der einerseits mit einem im Sinne des Ventilhubs
stationären Gegenorgan (13) und andererseits mit einem im Sinne des Ventilhubs beweglichen,
antriebsmäßig mit dem Hubventil (3) verbundenen Gegenorgan (14) zusammenwirkt und
mit wenigstens einer eine Hubbewegung des im Sinne des Ventilhubs beweglichen Gegenorgans
(14) bewerkstelligenden Steuerkurve (22) versehen ist, wobei die Hubbewegung des Gegenorgans
(14) durch eine im Sinne der hin- und hergehenden Bewegung des Linearnockens (12)
erfolgende Relativbewegung zwischen dem Linearnocken (12) und wenigstens einem einer
Steuerkurve (22) des Linearnockens (12) zugeordneten Gegenorgan (14) variierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Linearnocken (12) schwenkbar an einen seinerseits durch die Aktuatoreinrichtung
(8, 9) schwenkbaren Schwenkhebel (10) angelenkt ist, dessen Schwenkwinkel verstellbar
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktuatoreinrichtung (8,9) so ausgebildet ist, dass ihr Hub veränderbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, gekennzeichnet durch die Merkmale wenigstens eines der vorhergehenden Ansprüche 3, 4, 5, 6, 7.