[0001] Die Erfindung betrifft einen Koaxialverbinder mit einem Innenleiter, einem Außenleiter
und einem Überspannungsschutz mit einer Induktivität nach Masse und einem Kondensator,
wobei der Kondensator in Serie mit dem Innenleiter geschaltet ist und eine erste Kondensatorplatte
aufweist, welche mit einem ersten Innenleiter eines Eingangs des Koaxialverbinders
verbunden ist, und eine zweite Kondensatorplatte aufweist, welche mit einem zweiten
Innenleiter eines Ausgangs des Koaxialverbinders verbunden ist, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der US 6 061 223 ist ein Koaxialverbinder mit Blitzschutz bekannt, bei dem eine
mäanderförmige Spule den Innenleiter mit dem Außenleiter verbindet. Diese Spule erstreckt
sich radial ausgehend vom Innenleiter nach außen bis zum Außenleiter und schließt
niederfrequente Ströme, wie beispielsweise aufgrund von Spannungen bei einem Blitzeinschlag,
gegen Masse kurz. Andererseits werden hochfrequente Ströme nicht über die Spule abgeleitet,
sondern passieren den Innenleiter in axialer Richtung. Zusätzlich ist der Innenleiter
mit einem Kondensator ausgestattet. Dieser läßt hochfrequente Ströme passieren und
blockiert niederfrequente Ströme aufgrund von Restspannungen bei Ableitung eines Blitzeinschlages
über die Spule. Bei dieser Anordnung werden also unerwünschte Spannungsschläge gegen
Masse abgeleitet, ohne die Übertragungseigenschaften des Koaxialverbinders für Hochfrequenz
nennenswert zu beeinträchtigen. Die Energie beispielsweise eines Blitzeinschlages
wird dabei radial über die mäanderförmige Spule nach Masse abgeleitet. Diese bekannte
Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß die Herstellung der mäanderförmigen Spule schwierig
und kostenintensiv ist. Ferner kommt es zu einer entsprechenden Krafteinwirkung auf
die mäanderförmige Spule, wenn diese bei der Ableitung von Energie stromdurchflossen
ist, wobei die Krafteinwirkung die Spule verformt und um so größer ist, je größer
der Stromfluß ist. Aufgrund der begrenzten mechanischen Festigkeit der mäanderförmigen
Spule ist die Stromübertragungskapazität entsprechend begrenzt, da ein mechanischer
Bruch der Spule zu einer Fehlfunktion des Überspannungsschutzes führt.
[0003] Aus der GB 21 94 394 A ist ein Koaxialverbinder mit integrierter elektrischer Schaltung
bekannt. Auf einer Leiterplatte ist ein PI-Filter aufgebracht. Zwischen einem Innenleiter
eines Koaxialkabels und einem Innenleiterkontaktelement des Koaxialverbinders ist
in einer Ausnehmung der Leiterplatte eine Axialspule angeordnet, deren Enden mit jeweils
einem gegen Masse geschalteten und auf der Leiterplatte aufgebrachten Kondensator
in Verbindung stehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Koaxialverbinder der o.g. Art bzgl.
Herstellung und Montage zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Koaxialverbinder der o.g. Art mit den
in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Induktivität als Axialspule ausgebildet sowie
koaxial zum Innenleiter angeordnet ist, wobei ein erstes Ende der Axialspule mit der
ersten Kondensatorplatte verbunden ist und ein zweites, dem Kondensator abgewandtes
Ende der Axialspule an einer axial in Richtung Eingang des Koaxialverbinders beabstandeten
Stelle mit dem Außenleiter verbunden ist.
[0007] Dies hat den Vorteil, daß das Spulenelement des Überspannungsschutzes einfacher herzustellen
ist und gleichzeitig eine höhere mechanische Festigkeit aufweist. Zusätzlich kommt
es wegen der Ausbildung als Axialspule zu einer gleichmäßigen Krafteinwirkung auf
die Spule bei Stromfluß. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau ist es möglich, einen
größeren Leitungsquerschnitt zu verwenden. Dies erzielt eine bessere Stabilität und
eine höhere Stromübertragungskapazität. Mit anderen Worten ist ein Überspannungsschutz
für noch höhere Ströme gewährleistet
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Axialspule einen dielektrischen Grundkörper
auf, auf dem Spulenwicklungen aus einem Draht aus leitendem Werkstoff aufgebracht
sind.
[0009] In einer alternativen Ausführungsform sind die Axialspule und die erste Kondensatorplatte
einstückig aus einem an einer Seite geschlossenen Rohr aus leitendem Werkstoff ausgebildet,
wobei an der geschlossenen Seite die erste Kondensatorplatte ausgebildet ist und wobei
ferner das Rohr zwischen der geschlossenen Seite und einer offenen Seite einen helixförmig
um eine Rohrwandung herum verlaufenden Schlitz aufweist, welcher die Rohrwandung in
entsprechende Spulenwindungen zu einer Axialspule aufteilt.
[0010] Eine einfachere Montage sowie eine kostengünstige Herstellung erzielt man dadurch,
daß der erste Innenleiter einstückig mit der ersten Kondensatorplatte ausgebildet
ist.
[0011] Zweckmäßigerweise ist das erste Ende der Axialspule im Bereich eines äußeren Umfangsrandes
der ersten Kondensatorplatte mit dieser elektrisch verbunden.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in:
- Fig. 1
- eine erste bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Koaxialverbinders in
Schnittansicht und
- Fig. 2
- eine zweite bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Koaxialverbinders in
geschnittener, perspektivischer Ansicht.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte, erste bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Koaxialverbinders mit Überspannungsschutz umfaßt einen Eingang 10, einen Ausgang 12,
einen mit dem Eingang 10 verbundenen ersten Innenleiter 14, einen mit dem Ausgang
12 verbundenen zweiten Innenleiter 16 und einen Außenleiter 18. Als Überspannungsschutz
ist ein Kondensator 20 mit einer mit dem ersten Innenleiter 14 verbundenen ersten
Kondensatorplatte 22 und einer mit dem zweiten Innenleiter 16 verbundenen zweiten
Kondensatorplatte 24 vorgesehen.
[0014] Der Überspannungsschutz umfaßt ferner eine Induktivität, welche in Form einer Helixspule
26 ausgehend von der ersten Kondensatorplatte 22 in Richtung Eingang 10 den ersten
Innenleiter 14 koaxial umgibt. Ein erstes Ende 28 der Helixspule 26 ist mit der ersten
Kondensatorplatte 22 benachbart zu deren Außenumfang elektrisch verbunden. Ein zweites,
von dem Kondensator 20 abgewandtes Ende 30 der Helixspule 26 ist mit dem Außenleiter
18 elektrisch verbunden. Die Helixspule 26 ist auf ein rohrförmiges Dielektrikum 32
aufgeschoben, welches von dem ersten Innenleiter 14 gehalten ist und eine gewünschte
Impedanz einstellt. Die Helixspule ist derart ausgebildet, daß sie zwischen dem ersten
und dem zweiten Ende ihren Durchmesser nicht verändert, sondern sich im wesentlichen
in axialer Richtung erstreckt.
[0015] Mit dieser Anordnung sind über den Eingang 10 ankommende, niederfrequente Ströme
ausgehend von dem ersten Innenleiter 14 über die erste Kondensatorplatte 22 und die
Helixspule 26 gegen Masse bzw. Erde kurz geschlossen. Für hochfrequente Ströme, wie
beispielsweise über den Koaxialverbinder übertragene Nutzsignale im MHz- oder GHz-Bereich,
bildet die Helixspule eine Drossel, so daß derartige Ströme nicht über die Helixspule
nach Masse abfließen, sondern von dem ersten Innenleiter 14 über den Kondensator 20
zum zweiten Innenleiter 16 und damit zum Ausgang 12 übertragen werden.
[0016] Im Falle einer Überspannung am Eingang 10, beispielsweise als Folge eines Blitzeinschlages,
treten hohe, jedoch niederfrequente Ströme auf, deren Energie axial über die Helixspule
26 gegen Masse abgeführt wird. Gleichzeitig schützt der Kondensator 20 dem Ausgang
12 nachgeordnete elektrische Schaltungen vor etwaigen Restspannungen, welche während
der Energieabführung über die Helixspule 26 auftreten.
[0017] In gleicher Weise funktioniert die zweite bevorzugte Ausführungsform gemäß Fig. 2,
jedoch ist hier der Überspannungsschutz aus Helixspule 26 und Kondensator 20 in mechanisch
anderer Weise aufgebaut. Die erste Kondensatorplatte 22 und die Helixspule 26 sind
einstückig aus einem an einem Ende geschlossenen Rohr 34 gefertigt. Hierbei ist die
erste Kondensatorplatte 22 beispielsweise durch Abdrehen eines Teils des Umfangs des
Rohres 34 an dessen geschlossenem Ende ausgebildet. Am zylinderförmigen Umfang des
Rohres 34 erstreckt sich ferner ein Schlitz helixförmig zwischen dem geschlossenen
Ende und dem offenen Ende des Rohres 34 und teilt dadurch einen vorbestimmten Abschnitt
einer Rohrwandung des Rohres 34 in nebeneinander liegende Windungen auf, so daß die
Helixspule 26 auf dem zylinderförmigen Rohrmantel ausgebildet ist. Der erste Innenleiter
14 ist beispielsweise in die erste Kondensatorplatte 22 eingeschraubt, eingepreßt
oder einstückig mit dieser ausgebildet.
[0018] Bei dieser zweiten Ausführungsform ist die Induktivität in Form der Helixspule besonders
einfach, schnell, kostengünstig und in Serien- bzw. Massenproduktion herzustellen.
Hierzu ist lediglich eine entsprechende Fräs-/Drehbearbeitung eines Rohrrohlings durchzuführen.
1. Koaxialverbinder mit einem Innenleiter (14, 16), einem Außenleiter (18) und einem
Überspannungsschutz mit einer Induktivität nach Masse und einem Kondensator (20),
wobei der Kondensator (20) in Serie mit dem Innenleiter (16) geschaltet ist und eine
erste Kondensatorplatte (22) aufweist, welche mit einem ersten Innenleiter (14) eines
Eingangs (10) des Koaxialverbinders verbunden ist, und eine zweite Kondensatorplatte
(24) aufweist, welche mit einem zweiten Innenleiter (16) eines Ausgangs (12) des Koaxialverbinders
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktivität als Axialspule (26) ausgebildet sowie koaxial um den Innenleiter
(14) angeordnet ist, wobei ein erstes Ende (28) der Axialspule (26) mit der ersten
Kondensatorplatte (22) verbunden ist und ein zweites, dem Kondensator (20) abgewandtes
Ende der Axialspule (26) an einer axial in Richtung Eingang (10) des Koaxialverbinders
beabstandeten Stelle (30) mit dem Außenleiter (18) verbunden ist.
2. Koaxialverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialspule (26) einen dielektrischen Grundkörper aufweist, auf dem Spulenwicklungen
aus einem Draht aus leitendem Werkstoff aufgebracht sind.
3. Koaxialverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialspule (26) und die erste Kondensatorplatte (22) einstückig aus einem an
einer Seite geschlossenen Rohr (34) aus leitendem Werkstoff ausgebildet sind, wobei
an der geschlossenen Seite die erste Kondensatorplatte (22) ausgebildet ist und wobei
ferner das Rohr (34) zwischen der geschlossenen Seite und einer offenen Seite einen
helixförmig um eine Rohrwandung herum verlaufenden Schlitz aufweist, welcher die Rohrwandung
in entsprechende Spulenwindungen zu einer Axialspule (26) aufteilt.
4. Koaxialverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich der erste Innenleiter (14) einstückig mit der ersten Kondensatorplatte
(22) ausgebildet ist.
5. Koaxialverbinder nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatorplatte (22) einen geringeren Durchmesser aufweist als das Rohr (34).
6. Koaxialverbinder nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ende (28) der Axialspule (26) im Bereich eines äußeren Umfangsrandes der
ersten Kondensatorplatte (22) mit dieser elektrisch verbunden ist.